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Glasgefäss.
Die Erfindung betrifft Glasgefässe, deren Wandung an einer bestimmten Stelle zum Zerteilen vorbereitet ist. Man hat die betreffende Stelle zu diesem Zweck bisher dadurch vorbereitet, dass man sie geschwächt hat, so dass sich das Gefäss bei Anwendung von Gewalt, z. B. von Zug, Stoss oder Biegung an der geschwächten Stelle zerteilen liess, sei es mit oder sei es ohne vorheriges Anritzen an der geschwächten Stelle. Abgesehen davon aber, dass das Zerbrechen von Glas, besonders für den Laien, stets eine unan-
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unbeabsichtigten Stössen u. dgl. (z. B. beim Transport) verhältnismässig leicht, u. zw. um so leichter, je mehr sie geschwächt, also je besser sie zum beabsichtigten Zerbrechen vorbereitet sind.
Im Gegensatz hiezu weisen die der Erfindung entsprechenden Gefässe an der zum Zerteilen vorbereiteten Stelle keinerlei Schwächung auf, auch brauchen sie nicht durch Anwendung von Gewalt zerbrochen zu werden und sind daher auch gegen Erschütterungen auf dem Transport u. dgl. unempfindlich.
Nach der Erfindung wird den Gefässen längs der Linie, an der sie zerteilt werden sollen, eine Spannung erteilt, die so bemessen wird, dass bei einer leichten an irgendeinem Punkte dieser Linie vorgenommenen Verletzung der Wandung ein Sprung entsteht und sich infolgedessen das Gefäss selbsttätig längs dieser Linie zerteilt. Die der Erfindung entsprechenden Gefässe brauchen also zur Entnahme ihres Inhaltes nicht, wie dies bisher geschah, durch Gewalt aufgebrochen zu werden, sondern sie öffnen sich selbsttätig, sobald die Wandung der Gefässe an der bestimmten Stelle z. B. durch Schmirgel oder einen sonstigen harten Körper ganz oberflächlich verletzt wird. So lange diese Stelle unverletzt ist, ist sie dagegen ebenso widerstandsfähig, wie sie es ohne das Vorhandensein der Spannung wäre.
Die Erzeugung einer solchen Spannungsstelle geschieht zweckmässig (gegebenenfalls schon bei der Formgebung des Glasgefässes), indem das Glas an-der betreffenden Linie in erhitztem Zustande mit einem kälteren Körper in Berührung gebracht wird. In der Regel ist es vorteilhaft, diesen Körper von innen her mit der Glaswand in Berührung zu bringen, weil dann bei Verletzung der Wandung von aussen
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den genannten Körper die Wandung in einer mehrfach unterbrochenen Linie berühren zu lassen, z. B. indem man ihm einen gezähnten oder in Wellenlinien verlaufenden Rand gibt. Es ergeben sich dann an der Wandung eine Reihe leichter, unter Spannung stehender Hervorragungen, die das zum Zerteilen nötige Verletzen der Wandung besonders bequem erlauben.
Die bisher bekannt gewordenen Ampullen werden durch dieselbe Öffnung hindurch gefüllt, durch die ihnen später, nachdem das nach dem Füllen zugeschmolzene Ende abgebrochen worden ist, ihr Inhalt wieder entnommen wird. Will man verhüten, dass bei Ampullen, die der Erfindung entsprechen, irgendeine Störung der absichtlich herbeigeführten Spannung durch das nach dem Füllen erforderliche Zuschmelzen bewirkt werden könnte, so bildet man die Ampulle entgegengesetzt zu dem Ende, an dem sie mit der Spannung versehen ist, so aus, dass sie eine zum Füllen und Zuschmelzen ausgebildete Stelle aufweist. Dies gibt zugleich die Möglichkeit, die Form des zum Öffnen bestimmten Endes ganz unabhängig von der für das Einfüllen erwünschten Form zu wählen. Man kann also z.
B das zum Öffnen bestimmte Ende, da es in der Regel nur einer feinen Spritze den Eintritt zu gestatten braucht, eng ausbilden, dagegen dem zum Füllen bestimmten einen verhältnismässig weiten Hals mit darauf sitzendem Trichter geben.
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dem gewünschten Inhalt füllt, zuschmilzt und dann den noch heissen Schmelzkopf längs der gewünschten Teilungslinie durch von Aussen erfolgendes AbîdH1 mit Spannung versieht. Solche Gefässe können auch zunächst wie gewöhnliche Gefässe behandelt-. B.. ausgekocht) werden und es kann der Inhalt nach dem Füllen durch Erhitzen sterilisiert werden. Auch ist ein solches Gefäss, bevor es endgültig verschlossen wird, gegen Verletzungen seiner Wandung so unempfindlich wie jedes andere ungespannte Gefäss.
Die Erfindung findet z. B. Verwendung, bei Ampullen oder sonstigen Glaspackungen insbesondere für Arzneimittel, Nahrungs- und Genussmittel u. dgl., bei denen es darauf ankommt, den Verschluss ohne Mühe und ohne Splitterbildung'zu öffnen, u. zw. insbesondere bei Glaspackungen, deren Inhalt luftdicht verschlossen und deren Offnen ohne, die Gefahr einer Verwundung auch dem Nichtfachmann möglich sein soll. Um solche Glasgefässe bei der Lagerung und beim Transport gegen jede Verletzung an der Spannungsstelle zu schützen,-empfiehlt es sich, sie an dieser Stelle mit einem leichten Überzug, etwa aus JMluloid, Gelatine od. dgl. zu versehen oder mit Papier zu umkleben.
Während bei Ampullen und sonstigen Glaspackungen nach dem Öffnen der von dem eigentlichen Gefäss abgetrennte Teil, wenn die Abtrennung (wie früher nötig) durch Gewalt erfolgt ist, keine nützliche Verwendung mehr finden kann, zumal da er beim Offnen häufig selbst wiederum in mehrere Teile zerbricht, gestattet die Erfindung, ihn auch weiterhin zu benutzen. Denn da sich ein der Erfindung entsprechendes Glasgefäss beim Öffnen längs der mit der Spannung versehenen Linie ohne Splitterbildung zerteilt, so passen auch nach dem Öffnen die beiden Teile genau aufeinander. Man kann daher den abgetrennten Teil als Deckel für den Behälter benutzen. Ist der Sprung längs einer genauen Kreislinie erfolgt, so passen Gefäss und Deckel bei beliebiger gegenseitiger Lage luftdicht aufeinander.
Liegt diese Form der Sprunglinie nicht vor oder will man in Hinsicht auf die Güte des Abschlusses von kleinen Unregelmässigkeiten unabhängig sein, so braucht man nur dafür zu sorgen, dass die beiden Teile wieder genau in derselben gegenseitigen Lage zusammengesetzt werden, die sie vor dem Zerteilen eingenommen hatten.
Dazu kann man, wenn nötig, Rilfsvorrichtungen anwenden, z. B. kann man ein Scharnier so mit den
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Verdrehung schützt. Auch kann man, wenn man den Deckel nur abheben und wieder aufsetzen will, mit einer gegen Verdrehen sichernden Führung auskommen. So lange eine Verunreinigung der Sprung-
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Dichtungen zu verwenden, längs der Gefässteile Überzüge, z. B. aus Metall, Gummi, Zellulosederivaten u. dgl., anbringen, welche die Teile zusammenhalten. Man kann somit für manche Zwecke durch Benutzung der Erfindung die heute üblichen, verhältnismässig teuren Verschraubungen, Dichtungen, eingeschliffenen Pfropfen u. dgl. vermeiden.
In der Zeichnung ist die Erfindung durch vier Beispiele erläutert.
. Bei dem ersten Beispiel zeigt Fig. 1 ein Glasrohr a, das an einem Ende durch einen Boden b geschlossen ist. Während sich dieses Ende in heissem Zustande befindet, wird ein Metallkörper c eingeführt, der mit seiner etwas vorstehenden Kante d das Glasrohr dort berührt, wo sich der Boden anschliesst. Infolge der starken Wärmeentziehung entsteht eine Spannung längs der Berührungslinie.
Das gezeichnete Rohrstückist zu denken als das obere Ende irgendeines Glasbehälters. Soll dieser Behälter geöffnet werden, um ihm seinen Inhalt zu entnehmen, so genügt es, die Wandung aussen an irgend einem Punkte der mit der Spannung versehenen Linie zu verletzen. Es entsteht dann ein ringsumlaufender Sprung und der Boden b trennt sich selbsttätig und ohne Splitterbildung von dem Rohr a, wie in Fig. 2 veranschaulicht
Fig. 3 zeigt als zweites Beispiel ein ebensolches Glasrohr a mit Boden b, jedoch in ein hohlkegel-
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Bei dem dritten Beispiel ist in Fig. 5 das Halsende einer Ampulle e dargestellt., In die an ihrem andern Ende noch offen zu denkende Ampulle ist, während sich das Halsende in erweichtem. Zustande befindet, ein Werkzeug f eingeführt, das den Hals mit seiner leicht gewellten Kante g berührt. Es bilden sich dadurch an der Ampulle aussen leichte, besonders stark unter Spannung stehende Hervorragungen. Soll die gefüllte und verschlossene Ampulle geöffnet werden, so genügt es, eine dieser Hervorragungen leicht zu verletzen Dann öffnet sich die Ampulle selbsttätig längs einer leicht gewellten Linie, wie in
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Als viertes Beispiel ist in Fig. 7 eine Ampulle h dargestellt, die an ihrem Halsende bei A längs ihres Umfanges mit Spannung versehen zu denken ist. Am entgegengesetzten Ende ist sie mit einem weiten Trichterrohr $ ausgestattet. Ist der gewünschte Inhalt in die Ampulle eingefüllt, so wird das Trichterrohr zugesohmolzen, ohne dass durch dieses Zuschmelzen der-Spannungszustand des Halses geändert wird. Die, Ampulle hat dann die in Fig. 8 dargestellte Form.