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Zünder, insbesondere für Handgranaten.
Die bekannten Wurfgeschosse, insbesondere Handgranaten, die mit einer Sicherung versehen sind, die durch die Trägheitswirkung eines Entsicherungsgewichtes selbsttätig zur Auslösung gebracht wird, setzen im allgemeinen eine bestimmte Wurfart oder Ergreifungsart des Geschosses voraus, um die selbsttätige Entsicherung des Geschosses mit voller Best mmtheit herbeizuführen. Dieser Nachteil wird gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass das Entsicherungsgewicht im wurfbereiten Geschoss nach mehreren, vorzugsweise nach allen räumlichen Richtungen beweglich geführt ist, so dass es seine ent- sichernde Wirkul1g dureh verschieden gerichtete Trägheitsbewegungen herbeiführen kann.
In den Fig. 1-3 der Zeichnung ist je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist im Zündergehäuse A beispielsweise der aus dem österr. Patent Nr. 79394 bekannte Aufschlagzünder dargestellt, bei dem das Trägheitszündgewicht P zwischen zwei gegeneinander gekehrten Hohlflächen geführt ist, die sich mit axialen Fortsätzen kettengliedartig übergreifen. Das Gewicht P wird durch eine Hülse S verhindert, die Zündbewegung vorzeit g zu vollführen.
Diese Hülse wird in ihrer sichernden aufrechten Stellung durch einen Sicherungsstift C gehalten. Sie fällt um, sobald der Stift herausgezogen wird, wodurch das Zündgewicht P freigegeben wird. Der
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wird durch das Rohrstück F2 in der Weise festgehalten, dass, solange dieses sich auf dem Röhrchen D befindet, das letztere die Sicherung nicht freigeben kann. Damit die Entsicherung des Zünders stattfindet, muss daher vorerst das Rohrstück F, axial nach aussen bewegt und dann der Stift C aus dem Röhrchen D und dieses aus der Hülse S herausgezogen werden.
Diese Entsicherung geschieht selbsttätig beim Schleudern des Geschosses bzw. beim Fluge desselben infolge hiebei auftretender Fliehkräfte, Beschleunigungen und Verzögerungen durch die Trägheitsbewegung eines Entsicherungsgewichtes H, welches hiebei eine relative Bewegung in bezug auf die ihn umgebenden Schräg-bzw. Seitenflächen jK und F vollführt und dadurch die Seitenfläche F von der Seitenfläche K axial nach aussen entfernt. Bei dieser Bewegung der Seitenfläche F bewegt sieh das Rohrstück F2, welches einen Fortsatz der Fläche F bildet oder in deren Bewegungsbahn liegt, ebenfalls nach aussen, wodurch die Freigabe der Sicherung erfolgt.
Sobald diese gelöst ist, bewirkt eine Feder G, die das Rohrstück F2 in ihrer Verriegelungsstellung zu halten bestrebt ist, anderseits aber mittels eines
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dann geschehen, wenn die mit M angedeutete Transportsicherung entfernt ist und wenn der Deckel L so weit nach aussen verschoben ist, dass er die Bewegung der Fläche F und des Sicherungsorganes bzw. des mit letzterem fest verbundenen Kopfstückes E nach aussen gestattet. Um das Geschoss bzw. dessen Zünder wurfbereit zu machen, muss demnach vorerst der Stift M entfernt und der Deckel L um eine entsprechende Strecke nach aussen verschoben werden. Der ganze Zünder ist in einem Gehäuse N befestigt. welches die Sprengladung 0 aufnimmt.
Fig. 1 zeigt eine Ausführung, bei der die Aufscllagzündung mit einer Zeitzündung kombiniert ist.
Zu diesem Zwecke ist längs der Gehäusewand Kl eine Zündschnur Z geführt, die mit einem Ende in der Sprengkapsel B mündet und mit dem andern Ende mittels eines Reibdrahtes, der an der Fläche F befestigt ist, an die bewegliche Führungsfläche F anschliesst. Wird durch die Trägheitswirkung des Gewichtes H die Fläche in der bereits geschilderten Weise nach aussen bewegt, dann wird der Reibdraht zur Entzündung
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gebracht und dadurch die Zeitzündung eingeleitet. Es könnte natürlich lediglich die Zeitzündung Anwendung finden.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist der aus dem österr. Patente Nr. 79394 bekannte Aufschlagzünder im Stiele U einer Handgranate eingebaut, deren den Sprengstoff aufnehmendes und an den Stiel U anschliessendes Gehäuse einfachheithalber weggelassen ist. Der Zünder besteht auch in diesem Falle. genau so wie bei der Ausführung gemäss Fig. 1, aus einem Trägheitszündgewicht P, der zwischen zwei einander mit axialen Fortsätzen kettengliederartig übergreifenden Hohlflächen geführt ist. Die Sicherung besteht aus den Teilen S, C, D, F2, die genau so ausgeführt sind und genau so wirken wie die mit gleichen Bezugszeichen versehenen Teile der Ausführung gemäss Fig. 1. Bei der Ausführung gemäss Fig. 2 ist das Entsicherungsgewicht seitlich nach allen Richtungen und axial nur in einem Sinne beweglich.
In Fig. 3 ist nun ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem das Entsicherungsgewicht im wurfbereiten Geschoss nach allen räumlichen Richtungen beweglich geführt ist. Dabei ist in Fig. 3 ein aus fünf. beiihrerRelativbewegungKeilwirkungausübendenTeilenbestehendesEntsicherungsgewichtH dargestellt.
Die'Schrägfläehell K und F greifen wie zwei zueinander gekehrte Handflächen mit den Fingern/ und ? c übereinander und umfassen den Trägheitskörper zur Gänze. Die ineinandergreifenden Finger leG und l5 dienen zur Verbindung der Flächen mit den Gegenflächen k2 und l2. Das Entsicherungsgewicht H ist also hier zwischen den zu Schrägfläehen ausgebildeten Boden X und F zweier miteinander kettengliedartig verbundenen Hülsen geführt, die im Gehäuse p axial verschiebbar sind.
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Um das Trij, gheitsgewicht H in Bewegung zu bringen, muss der Zünder irgendeinen Stoss, eine 'Beschleunigung oder Verzögerung erhalten. Die Richtung kann hiebei ganz beliebig sein. Während des Transportes wird diese Bewegung durch die aus dem Stifte dl und dem Bunde ej sowie aus den beiden schräg abgeschnittenen und sich mit'ihren Schrägflächen gegeneinander stützenden, axial gebohrten Zylindern z und k4 bestehende Transportsicherung verhindert.
Vor dem Werfen muss diese Transportsicherung gelöst werden, indem der Stift ilt mittels des Bundes e1 aus den beiden Zylindern z und k4 entfernt wird. worauf der seinen Halt verlierende Zylinder @ umfällt, so dass die beiden miteinander kettengliedartig verbundenen Hülsen in bezug aufeinander axial bewegt werden. können.
Während des Wurfes wird die Zündung durch die Wurfsicherung verhindert, die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel aus einer Kugelsicherung Cl besteht, die von einer von der Feder h1 hochgehaltenen
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gewicht H bzw. deren Führungsfläche K in einiger Entfernung angeordnet, so dass dem Gewicht H auch im gesicherten Geschoss eine Bewegungsmöglichkeit belassen ist, die jedoch kleiner ist als der zur Herbeiführung der Zündung erforderliche Weg der Zündnadel bi.
Wird der Zünder ohne Transportsicherung geworfen, so kommt während des Wurfes bzw. Fluges der Trägheitskorper H in irgendeine Bewegung, wodurch die Fläche X in Relativbewegung zur Fläche l2 kommt, ohne dass jedoch die Nadel in das Zündhüttchen hineinstechen kann, da diese Bewegung durch die Kugelsicherung begrenzt wird. Hingegen schnappen die Federhaken γ1 der Blechhülse γnoch vorher in den Rand des Kugelhalters f3, so dass bei der nach Aufhören der Beschleunigung von den Federn h1, g1
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freigegeben werden.
Erhält der Zünder nun eine zweite Erschütterung, z. B. beim Aufschlag, so kann die Zündung selbst unbehindert erfolgen, u. zw. unter Einwirkung des gleichen Trägheitskörpers F.
An Stelle der Kugelsicherung kann auch eine andere Sicherung angeordnet werden, z. B. können der Transportsicherung ähnlich schräg abgeschnittene Zylinder angeordnet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zünder, insbesondere für Handgranaten mit einer Sicherung, die durch die Trägheitswirkung eines Entsicherungsgewichtes selbsttätig zur Auslösung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Entsicherungsgewicht (H) im wurfbereiten Geschoss nach mehreren, vorzugsweise nach allen räumlichen Richtungen beweglich geführt ist., so dass es die Entsicherung auch durch'verschieden gerichtete Trägheitsbewegungen herbeiführen kann.