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Wie bekannt, neigen Glühlampenglocken, die an ihrer Aussenfläche mit einer Mattierung veisehen sind, leicht zu einer vorzeiti-en Verschmutzung durch ansetzenden Staub. Zur Vermeidung dieses Übel-
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jedoch bisher keine Anwendung gefunden, weil sie, wie Stossversuche ergeben haben, eine sehr geringe Bruchfestigkeit besitzen.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass Glühlampenglocken mit lnnenmattierung dann eine erhöhte Bruchfestigkeit erhalten, die derjenigen von aussen mattierten Glocken nicht nachsteht, wenn man die vorerst auf beliebige Weise, etwa durch Ätzen oder Einwirkung eines Sandstrahlgebläses, mattierte Innenfläche der Glocken nachträglich einer zweiten, ausgleichend wirkenden, schwächeren Ätzung aussetzt.
Der Grund für diese eigenartige Wirkung dürfte darin zu suchen sein, dass das nach- träglich angewendete schwache Ätzmittel die scharf vorstehenden Ätzkanten abätzt und die wahrscheinlich den Ausgangspunkt von Sprüngen bildenden, scharfen Vertiefungen ausrundet.
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Hiebei handelt es sich immer nur darum, die Mattierungswirkung zu verbessern, zu welchem Zweck die zweite Ätzung nicht schwächer, sondern sogar stärker durchgeführt wurde. Überdies ist bekannt, Trinkund andere Gefässe erst mit einem Sandstrahl zu mattieren und mit schwacher Flusssäure nachzubehandeln, um eine brillante Weissmattwirkung zu erzielen. Im Gegensatze hiezu bezweckt die Nachbehandlung gemäss der Erfindung ein Abtragen bzw. Ausrunden der nach der Vorbehandlung vorhandenen, scharf
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gefahr eintritt.
Für das Vorätzen der Lampenglocke kann jedes für diesen Zweck geeignete Glaslösungsmittel oder mechanische Abtragungsmittel (Sandstrahlgebläse) verwendet werden. Auch für das absichtlich mit einer schwachen Ätze vorzunehmende Nachätzen stehen die meisten bekannten Ätzungsmittel zur Verfugung, doch hat sich im allgemeinen eine Lösung von Alkalifluoriden mit Flusssäure als günstig
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zwar auch für die Bereitung der Naehätze Verwendung finden, eignen sich jedoch in geringerem Masse als die etstgenannten Verbindungen. Auch die üblichen Agentien, Ätznatron oder Ätzkali und die Säuren, die normalerweise zum Glasätzen verwendet werden, eignen sich gleichfalls weniger gut für das Naehätzen.
Eine besondere gute Mattierung erhält man bei Innehaltung folgenden Verfahrensvorganges :
1. Die Glocke wird gewaschen, am besten mit beträchtlich verdünntem Ammoniumbifluorid NI14
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2. Die Glocke wird dann mit reinem Wasser nachgewaschen.
3. Darauf wird die Vorätzung bewirkt, Verwendet man hiefür die unten angegebene Ätze, so
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Zusammenstellung der Ätze :
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<tb>
<tb> 84 <SEP> leg <SEP> Ammoniumbifluorid
<tb> 30 <SEP> leg <SEP> Wasser
<tb> 24 <SEP> Na, <SEP> Natriumbisulfat.
<tb>
Diese Materialien werden in einer Stahlkugelmühle eine Stunde lang gemahlen. Darauf werden 92 & gefälltes Bariumsulfat und 21 kg Schlackenwolle zugegeben und weitere drei Stunden gemahlen. Die
Glocke werden mit dieser Lösung gefüllt und 3-7 Minuten lang stehen gelassen, dann ausgegossen und mit heissem Wasser nachgewaschen.
4. Nochmals mit Wasser auswaschen, falls es im vorhergehenden nicht sorgfältig genug geschehen ist.
5. Die Glocken werden dann mit der zweiten Ätzlösung, etwa einer 10-12%igen wässrigen Ammoniumbifluoridlösung behandelt, wobei man diese zweite Ätzlösung auf die bereits geätzte Oberfläche der Glocke ungefähr 5 Minuten einwirken lässt. Es ist zweckmässig, hiefiir die Lösung auf ungefähr 800 C zu erwärmen.
Das beschriebene Verfahren lässt sich aber noch wesentlich vereinfachen und billiger gestalten.
Das vereinfachte Verfahren unterscheidet sich gegenüber dem beschriebenen dadurch, dass das Nach- ätzen mit Resten der Vorätze bewirkt wird, die aber entsprechend verdünnt werden. Praktisch wird das vereinfachte Verfahren derart durchgeführt, dass die erste Ätzlösung nach ihrer Einwirkung ausgegossen wird, wobei an der mattierten Innenfläche der Glocke etwas Ätzflüssigkeit haften bleibt. Hierauf ist es nur erforderlich, die Glocke mit warmem Wasser nachzufüllen und zu schütteln. Diese stark verdünnte Lösung bewirkt-wenn sie hinreichend lange, ungefähr 10 Minuten in der Glocke verbleibt-, ebenso wie bei Verwendung einer besonderen, schwachen Nachätze, die Abtragung der scharfen Ätzkanten und Ausrundung der durch das erste Ätzen an der Innenfläche der Glocke entstandenen scharfen Vertiefungen.
Dieses Verfahren ist besonders bei kleineren Glocken empfehlenswert.
Die Erfindung lässt sich, ebenso wie bei Glühlampenglocken mit gleichem Erfolge zum Innenmattieren anderer Gefässe verwenden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Innenmattieren von Glühlampenglocken und ähnlichen Glasgefässen, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche der Glocke in einer für die Mattierung von Gläsern an sich bekannten Weise vorerst etwa durch Ätzen oder Einwirkung eines Sandstrahlgebläses mattiert und darauf die mattierte Fläche einer zweiten, jedoch schwächeren Ätzung ausgesetzt wird, welche die nach der Erstbehandlung scharf vortretenden und vertieften Ätzkanten abträgt bzw. ausrundet, wodurch die Bruchgefahr wirkungsvoll vermindert wird.