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Schablonenblatt.
Die Erfindung betrifft ein neues Schablonenblatt, welches sich in mannigfache Beziehung gegen- über dem derzeitigen Stand dieser Technik auszeichnet, insbesondere dadurch, dass die Notwendigkeit, das Schablonenblatt während des Schablonierens zeitweise anzufeuchten, beseitigt wird. Diesem Zweck dient eine neuerfundene Überzugs-oder Imprägnierlosung, die sich charakteristisch von allem unter- scheidet, was bisher auf diesem Gebiet geleistet wurde und bei Aufbringung auf das Grundblatt ein
Schablonenblatt ergibt, welches jederzeit verwendungsfertig in eine Schreibmaschine eingeführt und beschrieben werden kann.
Gemäss der Erfindung verwendet man eine Basis aus porösem Stoff von offenem Gefüge und irgend- einer geeigneten Art, beispielsweise das gewöhnlich als Yoshino"bezeichnete japanische Lösehpapier.
Dieses wird mit einem Zelluloseester überzogen oder getränkt, z. B. Zellulosenitrat oder Zelluloseazetat, indem man das Papier mit einer Lösung dieses Zelluloseesters in einem geeigneten Lösungsmittel behandelt.
Ein Stoff, der vorzugsweise verwendet wird und mit welchem ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden, ist als"Pyroxylinemaille"bekannt. Es ist dies eine Lösung von nitierter Zellulose in einem geeigneten Lösungsmittel, welcher man ein Pigment, z. B. Zinkoxyd, einverleibt hat. Diese Emaille besitzt so, wie sie zur Zeit im Handel erhältlich ist, die ungefähre Konsistenz von gewöhnlicher Melasse. Die Konsistenz von Pyroxylinemaille richtet sich bekanntlich nach dem Verhältnis zwischen den festen Bestandteilen, wie Zellulosenitrat, Zinkoxyd usw. und dem Lösungsmittel, z. B. Amylazetat. Die Hinzufügung von weiterem Lösungsmittel bringt das handelsübliche Pyroxylin auf die für die praktische Durch- führung der Erfindung richtige Konsistenz.
Zu einer gegebenen Menge dieser Pyroxylinemaille setzt man eine geeignete Menge-50% ergibt gute Resultate-eines Erweichungsmittels, z. B. ein Öl, mischt dieses gründlich mit der Emaille und setzt gewünschtenfalls Farbe zu, z. B. einen Farbstoff oder Lampenschwarz (carbon black), welches man zuvor in Amylazetat gelöst oder suspendiert hat. Der Hauptzweck des Erweichungsmittels besteht darin, ein zu hartes Eintrocknen der Pyroxylinemaille zu verhindern, welches den Überzug unerwünscht spröde macht. Zu diesem Zweck wird vorzugsweise Rizinusöl oder ein ähnliches Öl verwendet, welches den Zelluloseester zu lösen vermag. Die Verwendung von Rizinusöl als Erweichungsmittel ist an sich bei der Herstellung von Schablonenmassen verschiedener Art bekannt.
Es hat sich als ratsam herausgestellt, hiezu ein weiteres Öl zuzufügen, welches für Zelluloseester kein Lösungsmittel ist, z. B. Soyabohnenöl, und die Wirkung besitzt, das Absetzen der Überzugsmischung beim Aufbringen zu beschleunigen. Das zu verwendende Quantum kann mit Bezug auf das besondere zur Anwendung gelangende Pyroxylin bequem bestimmt werden. Vorzugsweise wird nur gerade so viel verwendet, dass sich die Mischung richtig setzt, ohne unerwünscht steif zu werden. Gewöhnlich wird sich ein Teil Soya- bohnenöl zu neun Teilen Castoröl als geeignet erweisen.
Das Yoshino-Grundpapier kann mit der vorstehend beschriebenen Lösung auf irgendeine Weise überzogen werden, beispielsweise indem man eine Fläche des Papiers in Berührung mit der Lösungsoberfläche bringt, sie darüber hinwegzieht und die überschüssige Lösung gewünschtenfalls dadurch abstreicht, dass man das überzogene Blatt über einen Draht oder eine gerade Kante zieht. Ist der Überzug, beispielsweise infolge der Menge des Rizinnsöles, die verwendet wurde, nach dem Absetzen unerwünscht
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steif, so kann dies bequem beseitigt werden, indem man gepulverten Seifen- oder Speckstein iibr. r die Fläche stäubt oder das überzogene Blatt zwischen Blätter aus Saugpapier legt.
Es hat sich gezeigt, dass bei nach vorstehender Vorschrift angefertigten Schablonenblättem der Überzug während einer langen Zeitdauer praktisch unverändert bleibt und ohne vorherige Anfeuchtung von oder auf dem Yoshinobogen entfernt oder verlagert werden kann, beispielsweise durch den Anschlag
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so dass die Farbe durchtreten kann, wenn das Blatt in'der üblichen Weise, d. h. in einer Schablonen- vervielfältigungsmaschine verwendet wird.
Beim Schablonieren des Blattes legt man dieses zweckmässig auf eine biegsame Unterlage mit fester Oberfläche und von einer Farbe oder Farbschattierung, welche vorzugsweise mit derjenigen des Schablonenblattüberzuges kontrastiert, so dass die Schriftzeichen bequem gelesen werden können, wenn sie in dem Schablonenblatt gebildet werden. Es hat sich ferner als vorteilhaft erwiesen, die Überzugslösung in einem undurchsichtigen weichen Weiss zu erzeugen oder sie in einem leichten Ton zu färben, z. B. grau oder leicht gelbbraun, und ein Blatt gewöhnliches Kohlenpapier mit der Schreibfläche nach oben zwischen das Schablonenblatt und die Unterlage einzuführen.
Wenn dies geschieht, beseitigt der Anprall der Type die Überzugslösung von den Fasern längs der Typenlinien und färbt ausserdem diese Fasern mittels des Kohlenpapieres so, dass die Buchstaben nach Beendigung des Schabloniervorganges ebenso bequem als auf gewöhnlichen Durchschlagskopien gelesen werden können. Man kann auch gewünschtenfalls doppelflächiges Kohlenpapier oder zwei Rücken an Rücken gelegte einflächig Bogen verwenden, in welchem Falle das Probelesen mit der Schablone oder mit der Unterlage oder mit beiden vorgenommen werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schäblonenblatt, das durch den Anschlag von Schreibmaschiuentypen u. dgl. in eine Schablone verwandelt werden kann und bei welchem als Grundblatt ein stark poriges Papier, wie Yoshinopapier verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundblatt mit einem einen Zelluloseester enthaltenden Überzug versehen ist.