Beschreibung
Elektrode und Hochdruck-Entladungslampe mit dieser Elekt¬ rode
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Elektrode für eine Hochdruck- Entladungslampe sowie eine Hochdruck-Entladungslampe mit zumindest einer derartigen Elektrode. Insbesondere be¬ trifft die Erfindung auch eine Hochdruck-Kurzbogen- Entladungslampe für Projektions-, Effektlicht- oder Endo- skopiezwecke mit zumindest einer derartigen Elektrode.
Stand der Technik
Hochdruck-Kurzbogen-Entladungslampen für Proj ektionszwe- cke, insbesondere für die Videoprojektion sind beispiels¬ weise von der Firma OSRAM unter der Bezeichnung P-VIP® bekannt. Bei derartigen Hochdruck-Entladungslampen sind die Elektroden hohen thermischen Belastungen und hohen Strömen, beispielsweise 4 Ampere und mehr, ausgesetzt. Dadurch kommt es zum unerwünschten Elektrodenrückbrand, wobei Elektrodenmaterial an der Elektrodenspitze ab¬ dampft, und zum ebenfalls unerwünschten Wandern der Elektrodenspitzen und folglich auch des zwischen den Elektrodenspitzen brennenden Entladungsbogens. Dieses Wandern der Elektrodenspitze ist in den Figuren 8a und 8b grob schematisch dargestellt. Die Figur 8a zeigt eine stark vereinfachte Form einer Elektrode 101 mit einem Elektrodenstab 102 und einem Elektrodenkopf 103. Der Elektrodenkopf 103 weist einen kreiszylindrischen Haupt- abschnitt 104 und einen halbkugeligen Endabschnitt 105 als "Elektrodenspitze" auf. Der relativ voluminöse Haupt-
abschnitt 104 dient primär der Wärmeabstrahlung und hat deshalb vorzugsweise eine relativ große Oberfläche im Vergleich zu dem deutlich kleineren Endabschnitt 105 (im Folgenden der Einfachheit halber gelegentlich auch als Elektrodenspitze bezeichnet) , der primär einem möglichst optimalen Ansetzen des Entladungsbogens und dessen stabi¬ lem Brennverhalten ohne Bogenspringen dient. Es zeigt sich aber im Verlaufe des Betriebs von AC-Lampen, dass der Endabschnitt 105, der im Lampenbetrieb zumindest teilweise aufschmilzt, auf der Stirnfläche 106 des Haupt¬ abschnitts 104 wandern kann. Dieser Effekt kann um so deutlicher ausfallen, je größer der Unterschied zwischen dem Durchmesser der Stirnfläche 106 und dem Durchmesser des halbkugeligen Endabschnitts 105 ist. Die Figur 8b zeigt beispielhaft, wie der halbkugelige Endabschnitt 105 bis an den oberen Rand der Stirnfläche 106 des Hauptab¬ schnitts 104 gewandert ist. Dieses Wandern der Elektro¬ denspitze führt in der Regel allenfalls zu einer geringen Änderung des Elektrodenabstands, d.h. des Abstands der einander im Entladungsgefäß gegenüberstehenden Elektrodenspitzen. Eine Messung der vom Elektrodenabstand abhängigen Lampenspannung zeigt daher ebenfalls kaum eine Veränderung. Dennoch kann dieser Effekt des Elektrodenspit- zenwanderns zu einem Rückgang des Projektorlichts von beispielsweise 30 % führen. Der Grund hierfür ist der Folgende. Da Entladungslampen für Projektionsanwendungen in einem optischen Reflektor betrieben werden, führt das Wandern der Elektrodenspitzen und folglich des Entladungsbogens zu einem deutlichen Rückgang der optischen Systemeffizienz, da der leuchtende Entladungsbogen dabei aus dem primären Fokus des elliptischen Reflektors wandert. Bei Anwendungen, die eine Einkoppelung des Lichts
in eine im sekundären Fokus des Reflektors angeordnete optische Apertur erfordern, beispielsweise die Apertur eines DLP™- (DLP = Digital Light Processing) , LCD- oder LCOS-Chips bzw. eines optischen Integrators oder Licht- leiters, sinkt dadurch außerdem die Einkoppeleffizienz. Dieser nachteilige Effekt wird mit größer werdender Re¬ flektorexzentrizität bzw. kleiner werdender Eingangsapertur des nachfolgenden optischen Projektionssystems ausge¬ prägter . In der Praxis kommen im Falle von Videoprojektionslampen vor allem Elektroden mit halbkugel- oder kegelstumpfförmigem Elektrodenkopf zum Einsatz. Elektroden vom erstgenannten Typ (siehe z.B. US 2004/0155588 AI) weisen eine verhältnismäßig große Masse im vorderen Bereich des Elektrodenkopfes auf, wodurch die Elektrodenspitze weni¬ ger heiß wird und folglich weniger Elektrodenmaterial ab¬ dampft. Sie haben deshalb im allgemeinen Vorteile bezüg¬ lich des Elektrodenrückbrandverhaltens . Allerdings bieten sie eine relativ große Oberfläche für das Elektrodenspit- zenwandern, so dass der Vorteil im Rückbrandverhalten in der Regel durch den Nachteil des verstärkten Elektrodenspitzenwanderns aufgezehrt wird.
Elektroden mit kegelstumpfförmigem Elektrodenkopf sorgen dagegen durch ihre spitz zulaufende Form für eine Stabi- lisierung der Elektrodenspitzenposition. Wegen der geringeren Masse in Elektrodenspitzennähe weisen sie dafür aber im Regelfall einen deutlich schnelleren Elektroden- rückbrand auf. Dementsprechend wurde in der Vergangenheit versucht, für eine konkrete Elektrode durch Variation des Kegelwinkels den bestmöglichen Kompromiss zwischen Elekt- rodenrückbrand und Elektrodenspitzenwandern zu finden.
Darstellung der Erfindung
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs genannten Nachteile zu beseitigen und eine Elektro¬ de für Hochdruck-Entladungslampen, insbesondere Hoch- druck-Kurzbogen-Entladungslampen für Projektionszwecke, mit stabilerem Betriebsverhalten bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Elektrode für eine Hochdruck-Entladungslampe mit einem Elektrodenkopf und einem Elektrodenstab, der mit dem Elektrodenkopf verbun¬ den ist und eine Längsachse festlegt, wobei der Elektro- denkopf einen dem Elektrodenstab zugewandten Hauptab¬ schnitt, einen Zwischenabschnitt und einen vom Elektro¬ denstab abgewandten Endabschnitt aufweist, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Stirnfläche des Endabschnitts des Elektrodenkopfes zumindest näherungsweise halbkugelförmig ausgebildet ist und zumindest ein Teilabschnitt des Zwi¬ schenabschnitts zylindrisch geformt ist, wobei die Aus¬ dehnung des zylindrischen Teilabschnitts des Zwischenab¬ schnitts zumindest in einer Richtung senkrecht zur Längs¬ achse größer ist als der Durchmesser der halbkugelförmi- gen Stirnfläche des Endabschnitts, aber kleiner als die größte transversale Ausdehnung des Hauptabschnitts.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
Außerdem wird Schutz für eine Hochdruck-Entladungslampe mit mindestens einer derartigen Elektrode beansprucht, gemäß den darauf gerichteten Ansprüchen.
Zum besseren Verständnis der erfindungsgemäßen Elektrodengeometrie ist es zweckmäßig, für den Elektrodenkopf -
beginnend bei seinem elektrodenstabseitigen Ende und endend bei seiner "Spitze", d.h. entlang der Längsachse der Elektrode - drei Abschnitte zu definieren und zwar in dieser Reihenfolge einen Haupt-, einen Zwischen- und ei- nen Endabschnitt. Der Vorteil der erfindungsgemäßen Elektrodengeometrie, insbesondere der erfindungsgemäßen Gestaltung des Zwischenbereichs des Elektrodenkopfes, be¬ steht einerseits in einem verminderten Elektrodenspitzen- wandern. Dazu ist der Elektrodenkopf erfindungsgemäß so gestaltet, dass die für das Elektrodenspitzenwandern zur Verfügung stehende Stirnfläche räumlich beschränkt ist. Andererseits unterscheidet sich durch die erfindungsgemä¬ ße Formgebung des Elektrodenkopfes die Masse in unmittel¬ barer Nähe zur "Elektrodenspitze" nur geringfügig von je- ner bei einer herkömmlichen Halbkugelkopfelektrode, so dass der Vorteil eines verminderten Elektrodenspitzenwan- derns nicht wie bei Elektroden mit kegelstumpfförmigen Elektrodenköpfen durch ein verstärktes Elektrodenrück- brandverhalten aufgewogen wird. Die erwähnten Vorteile werden erfindungsgemäß erzielt durch den zumindest in ei¬ nem Teilabschnitt zylindrischen Zwischenabschnitt, dessen transversale Ausdehnung, d.h. senkrecht zur Längsachse der Elektrode, zumindest in einer Richtung, vorzugsweise im gesamten Umfang, kleiner ist als die größte transver- sale Ausdehnung des Hauptabschnitts bzw. des restlichen Körpers des Elektrodenkopfes in Verbindung mit dem sich anschließenden Endabschnitt, dessen Stirnfläche als zu¬ mindest näherungsweise halbkugelförmige Fläche ausgebil¬ det ist. Dieser relativ zur Querschnittsfläche des Haupt- abschnitts des Elektrodenkopfes kleine halbkugelförmige Endabschnitt fungiert als "Elektrodenspitze" und erleich¬ tert bei der Inbetriebnahme einer entsprechenden Hoch-
druck-Entladungslampe das Ansetzen des Entladungsbogens an den beiden gegenüber stehenden Elektroden und das flackerfreie Brennen der Lampe. Der Zwischenabschnitt be¬ grenzt aufgrund der im Vergleich zum Hauptabschnitt klei- neren Querschnittsfläche das Wandern des Endabschnitts ("Elektrodenspitze") auf seiner Endfläche. Dennoch ist die Masse des Zwischenabschnitts in unmittelbarer Nach¬ barschaft zum Endabschnitt ausreichend groß, um auch den Abbrand des Endabschnitts klein zu halten. Zu diesem Zweck schließt sich der zylindrische Teilabschnitt des Zwischenabschnitts vorzugsweise unmittelbar an den Endab¬ schnitt an. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn - bei einer bezüglich ihrer Längsachse rotationssymmetrischen Elektrode - das Verhältnis zwischen dem Durch- messer des erwähnten zylindrischen Teilabschnitts des Zwischenabschnitts und dem größten Durchmesser des Haupt¬ abschnitts des Elektrodenkopfes im Bereich von 0,2 bis 0,9, besser zwischen 0,4 und 0,8 liegt. Darüber hinaus ist der Übergang zwischen dem Zwischenabschnitt und dem Endabschnitt in einer die Längsachse enthaltenden Ebene betrachtet vorzugsweise rechtwinkelig oder zumindest nä¬ herungsweise rechtwinkelig ausgebildet. Der halbkugelför¬ mige Endabschnitt "sieht" dann gleichsam eine ebene Stirnfläche senkrecht zur Längsachse, die seine Wanderbe- wegung begrenzt, da der Entladungsbogen nicht über die rechtwinkelige Kante des Zwischenabschnitts hinaus zur Seite wandert, wie dies beispielsweise bei einem kegel¬ stumpfförmigen Übergang beobachtet werden kann.
Vorteilhafterweise kann die erfindungsgemäße Elektrode aus einem Vollmaterial, beispielsweise Wolfram, einteilig gefertigt werden, beispielsweise durch Drehen. Dabei wird
die halbkugelförmige "Elektrodenspitze" vorzugsweise gleich mit herausgeformt. Alternativ kann eine derartige "Elektrodenspitze" auch durch Aufwachsen aus einer ebenen Stirnfläche gezielt gebildet werden, beispielsweise mit- tels gepulster Betriebsweise während des einmaligen, so genannten Vorbrennens der Entladungslampe. Dabei wird ein Teil der Elektrodenstirnfläche in rascher Folge abwech¬ selnd flüssig bzw. fest, wodurch sich nach und nach auf¬ grund der Oberflächenspannung des stellenweise flüssigen Elektrodenmaterials eine zumindest näherungsweise halbku¬ gelförmige "Elektrodenspitze" ausbildet.
Der Hauptabschnitt des Elektrodenkopfes muss im Übrigen nicht notwendigerweise aus Vollmaterial bestehen, bei¬ spielsweise in Form eines Kreiszylinders. Vielmehr kann zur Vergrößerung der für die Wärmeabstrahlung maßgebenden Oberfläche des Hauptabschnitts auch eine darauf gewickel¬ te Elektrodenwendel vorgesehen sein. Weitere Details fin¬ den sich in den Ausführungsbeispielen.
Eine erfindungsgemäße Hochdruck-Entladungslampe weist ein Entladungsgefäß auf, in dem zwei Elektroden gegenüberlie¬ gend angeordnet sind, wobei zumindest eine der beiden Elektroden eine erfindungsgemäße Elektrode ist. Bei einer für Wechselstrombetrieb (AC) ausgelegten erfindungsgemä¬ ßen Hochdruck-Entladungslampe sind vorzugsweise beide Elektroden als erfindungsgemäße Elektrode ausgelegt, die sich üblicherweise äußerlich nicht voneinander unterscheiden. Mit anderen Worten können bei einer erfindungsgemäßen Hochdruck-Entladungslampe für AC-Betrieb beide Elektroden zueinander gleich sein. Je nach Anwendung, z.B. bevorzugte Nutzung des Lichtspots vor einer bestimmten Elektrode, bzw. ja nach Belastung der Elektroden,
z.B. durch höheren Energieeintrag durch Rückreflexe, kön¬ nen die Elektroden auch unabhängig voneinander optimiert werden und damit auch bei AC-Lampen unterschiedlich sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungs¬ beispielen näher erläutert werden. Die Figuren zeigen:
Fig. la, b eine erste einfache Ausführungsform der erfindungsgemäßen Elektrode mit kreiszylindrischem Hauptabschnitt, kreiszylindrischem Zwischenab¬ schnitt und halbkugelförmigem Endabschnitt;
Fig. 2a, b eine Variante der Ausführungsform von Fig.
la, lb mit nichtrotationssymmetrischem zylindrischem Zwischenabschnitt;
Fig. 3 eine weitere Variante der Ausführungsform von
Fig. la, lb mit einem Zwischenabschnitt, der einen konischen und einen kreiszylindrischen Teilabschnitt umfasst;
Fig. 4 eine Variante der Ausführungsform von Fig. la, lb mit einem Hauptabschnitt, der eine Elektrodenwen¬ del umfasst;
Fig. 5 eine konventionelle Elektrode für Hochdruck- Kurzbogen-Entladungslampen für die Video- Projektion;
Fig. 6 einen Vergleich des zeitlichen Verlaufs der gemit- telten Elektrodenspannungen jeweils eines Ensembles von sechs Entladungslampen mit erfindungs¬ gemäßen Elektroden bzw. herkömmlichen Elektroden;
Fig. 7 einen Vergleich der Maintenance jeweils eines Ensembles von sechs Entladungslampen mit erfindungs¬ gemäßen Elektroden bzw. herkömmlichen Elektroden;
Fig. 8a, b eine schematische Darstellung zweier kon- ventioneller Elektroden zur Illustration des
Elektrodenspitzenwanderns ; eine erfindungsgemäße Hochdruck-Kurzbogen
Entladungslampe für die Video-Projektion.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
Für gleiche oder gleichartige Merkmale der verschiedenen Figuren werden im Folgenden gleiche Bezugszeichen verwendet .
Die Figuren la und lb zeigen eine Seiten- bzw. Stirnansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungs¬ gemäßen Elektrode 1. Die Elektrode 1 besteht aus einem Elektrodenstab 2 und einem Elektrodenkopf 3, wodurch eine Längsachse L festgelegt ist. Der Elektrodenkopf 3 weist einen kreiszylindrischen Hauptabschnitt 4 (erster Abschnitt nach dem Elektrodenstab 2), einen ebenfalls kreiszylindrischen Zwischenabschnitt 5 (zweiter Ab- schnitt) und einen halbkugelförmigen Endabschnitt 9 (dritter Abschnitt ) auf . Der Hauptabschnitt 4 dient in erster Linie der Wärmeabstrahlung, wohingegen der Endabschnitt 9 primär einem möglichst optimalen Ansetzen des Entladungsbogens dient. Der Zwischenabschnitt 5 dient un- ter anderem der effizienten Abfuhr der Wärme des Entladungsbogens, der auf dem halbkugelförmigen Endabschnitt 9 ansetzt (nicht dargestellt) und damit einer Verringerung des Rückbrands des Endabschnitts 9 (Verringerung des
Elektrodenspitzenrückbrands ) . Außerdem dient der Zwi¬ schenabschnitt 5 auch der Begrenzung des Wanderns des halbkugelförmigen Endabschnitts 9 ("Elektrodenspitze") auf der flachen Stirnfläche 6 des Zwischenabschnitts 5, d.h. des Elektrodenspitzenwanderns . Der Durchmesser D2 des Zwischenabschnitts 5 ist nämlich kleiner als der Durchmesser Dl des Hauptabschnitts 4. Dadurch ist die flache Stirnfläche 6 des Zwischenabschnitts 5 kleiner als die Querschnittsfläche des Hauptabschnitts 4. Außerdem ist der Durchmesser D3 des halbkugelförmigen Endabschnitt 9 kleiner als der Durchmesser D2 des Zwischenabschnitts 5. Dadurch ist senkrecht zur Längsachse L betrachtet durch den Zwischenabschnitt 5 eine rechtwinkelige Kante im Übergang zum halbkugelförmigen Endabschnitt 9 gebil- det. Folglich ist das Wandern des halbkugelförmigen Endabschnitt 9 auf der flachen Stirnfläche 6 des Zwischen¬ abschnitts 5 entsprechend räumlich eingeschränkt. Die Elektrode 1 ist vorzugsweise aus Vollmaterial herausge¬ dreht, also einteilig. Als Material kommt insbesondere reines Wolfram in Betracht.
Die Figuren 2a, 2b zeigen eine Variante 11 der in den Fig. la, b dargestellten Elektrode. Sie unterscheidet sich lediglich durch den nicht kreiszylindrischen sondern zylindrischen Zwischenabschnitt 51 mit länglicher Stirn- fläche 61. Durch das Fehlen der Rotationssymmetrie des Zwischenabschnitts 51 ist das Wandern des halbkugelförmi¬ gen Endabschnitts 9 ( "Elektrodenspitzenwandern" ) nur in einer transversalen Richtung maximal beschränkt. In der Richtung senkrecht dazu erstreckt sich die Stirnfläche 61 hingegen über den vollen Elektrodenkopfdurchmesser . Dies hat dann Vorteile, wenn das Elektrodenspitzenwandern eine
Vorzugsrichtung aufweist (z.B. entlang der Konvektions- richtung) . Nachteilig ist hierbei aber, dass bei der Lam¬ penherstellung eine definierte Einbaulage der Elektrode 11 sichergestellt werden muss. Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Elektrode 15. Der sich an den Elektrodenstab 21 anschließende Hauptabschnitt 42 ist kreiszylind¬ risch ausgeführt. Der Zwischenabschnitt 52 besteht hinge¬ gen aus einem konischen Teilabschnitt 521 und einem kreiszylindrischen Teilabschnitt 522. Am Ende des kreis¬ zylindrischen Teilabschnitt 522 schließt sich der halbku¬ gelförmige Endabschnitt 9 ("Elektrodenspitze") an. Dieses Ausführungsbeispiel verdeutlicht, dass der Übergang zwi¬ schen Hauptabschnitt 42 und Endabschnitt 9 nicht notwen- digerweise, wie in Figur 1 gezeigt, eine im Profil recht¬ winkelige Stufe bilden muss. Vielmehr sind auch anders geformte Übergänge denkbar, ohne die erfindungsgemäßen Vorteile zu verlieren. Entscheidend ist, dass der diesen Übergang bildende Zwischenabschnitt 52 einerseits eine Stirnfläche 62 aufweist, deren Durchmesser kleiner als jener des Hauptabschnitts 42 ist, aber andererseits genug Masse in unmittelbarer Nachbarschaft des Endabschnitts 9 aufweist. Diese beiden Bedingungen erfüllt der dem Endab¬ schnitt 9 unmittelbar benachbarte kreiszylindrische Teil- abschnitt 522. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die in der Fig. 3 gezeigte Ausführungsform nicht von der in den Fig. la, lb gezeigten. Der weiter entfernte konische Teilabschnitt 521 hingegen hat in erster Linie gestalte¬ rische Gründe. Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Elektrode 13. Im Unterschied zu der in den Figuren la, b
dargestellten Variante weist hier der Hauptabschnitt 41 eine Elektrodenwendel 7 auf, die in Richtung der Längs¬ achse L auf den kreiszylindrischen Grundkörper 40 des Hauptabschnitts 41 geschoben ist. Außerdem ist der Haupt- abschnitt 41 mit einem ringartigen Wulst 8 versehen, der ein Verrutschen der Elektrodenwendel 7 in Richtung zum kreiszylindrischen Zwischenabschnitt 5 verhindert. Diese Variante hat den Vorteil, dass durch die Elektrodenwendel 7 eine Oberflächenvergrößerung bei vergleichbarem größten Außendurchmesser des Hauptabschnitts 41 (Durchmesser eines gedachten Hüllzylinders) erreicht wird und folglich relativ zum Volumen eine verbesserte Wärmeabstrahlung . Ein vergleichbarer Effekt lässt sich durch eine geeignete Strukturierung der Oberfläche des Hauptabschnitts 4 in Fig. la, beispielsweise eine spiralförmige Rille oder Ähnliches, erreichen (nicht dargestellt) . Der Durchmesser D2 der Stirnfläche 6 des Zwischenabschnitts 5 beträgt 1,3 mm. Der größte Durchmesser Dl des Hauptabschnitts 41, hier entspricht das dem Durchmesser des ringartigen Wuls- tes 8, beträgt 1,8 mm. Daraus resultiert ein Durchmesser¬ verhältnis D2/D1 von ca. 0,7. Bevorzugt liegt das Durch¬ messerverhältnis D2/D1 im Bereich von 0,2 bis 0,9, besonders bevorzugt im Bereich von 0,4 bis 0,8. Der Durchmes¬ ser D3 des halbkugelförmigen Endabschnitts 9 beträgt 0, 8 mm und ist somit sowohl kleiner als der Durchmesser Dl des Hauptabschnitts 41 als auch der Durchmesser D2 der Stirnfläche 6 des Zwischenabschnitts 5. Ansonsten weist die Elektrode 13 die gleichen maximalen Abmessungen auf (Gesamtlänge 7,5 mm; maximaler Außendurchmesser 1,8 mm), wie eine in der Fig. 5 dargestellte Elektrode 14, die ak¬ tuell z.B. für die Videoprojektionslampe P-VIP 330/1.0 E20.9 verwendet wird. Der Elektrodenkopf der konventio-
nellen Elektrode 14 weist einen kegelstumpfförmigen Zwischenabschnitt 51 auf, der ohne rechtwinklige Zwischen¬ stufe in einem Halbkugelabschnitt 91 endet. Diese Geomet¬ rie ist lediglich ein gegenüber der Erfindung schlechte- rer Kompromiss zwischen Elektrodenrückbrand und Elektro- denspitzenwandern .
In den Figuren 6 und 7 sind Messwerte jeweils eines En¬ sembles von sechs Entladungslampen vom Typ OSRAM P-VIP® 330/1.0 E20.9 (Videoprojektionslampen) mit erfindungsge- mäßen Elektroden (Kreise) gemäß Fig. 4 bzw. herkömmlichen Elektroden (Quadrate) gemäß Fig. 5 im Vergleich grafisch dargestellt. In der Fig. 6 ist die Elektrodenspannung U (Y-Achse) über der Zeit t (= Brenndauer der Lampe; X- Achse) aufgetragen. Fig. 7 zeigt die sogenannte Mainte- nance M, das ist der im sichtbaren Bereich durch eine 6 mm Kreisblende mit V(Ä) -Filter gemessene Lichtstrom (Y- Achsen) über der Zeit t (= Brenndauer der Lampe; X- Achse) . . Demnach zeigt die erfindungsgemäße Elektrode keinen signifikanten Unterschied beim Rückbrand-Verhalten (siehe Spannungskurven in Fig. 6; die Elektrodenspannung korreliert mit dem Elektrodenabstand) , dagegen aber ein deutlich geringeres Elektrodenspitzenwandern (geringerer Abfall der Maintenance-Kurve) .
Figur 9 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Reflektorlampe 200 für Projektionszwe¬ cke. Die Reflektorlampe 200 besteht aus einem ellipti¬ schen Reflektor 201 und einer länglichen Hochdruck- Kurzbogen-Entladungslampe 202. Diese ist mit ihrem einen Ende im Hals des Reflektors 201 so befestigt, dass sie entlang der optischen Achse des Reflektors 201 in das In¬ nere des Reflektors 201 hineinragt. Die Hochdruck-
Kurzbogen-Entladungslampe 202 ist vom Typ Quecksilber- Höchstdruckentladungslampe und für den Wechselstrombe¬ trieb (AC) ausgelegt. Dazu sind zwei gleiche Elektroden
203, 204 von der in Fig. 4 dargestellt Ausführungsform in einem gegenseitigen Abstand (Spitze-Spitze) von 1 mm innerhalb des Entladungsgefäßes 205 der Hochdruck- Kurzbogen-Entladungslampe 202 angeordnet. Das Entladungs¬ gefäß 205 weist einen elliptischen Mittelabschnitt 206 auf, der das Entladungsgas umhüllt, sowie zwei rohrförmi- ge Endabschnitte 207, 208, die am Mittelabschnitt 206 einander gegenüberstehend angeformt sind. Die beiden End¬ abschnitte 207, 208 stützen die beiden Elektroden 203,
204. Außerdem weisen sie jeweils einen Dichtungsbereich auf, durch den eine mit dem Elektrodenstab verbundene gasdichte Stromzuführung hindurch nach Außen führt (nicht dargestellt) . Reflektor 201 und Hochdruck-Kurzbogen- Entladungslampe 202 sind so ausgelegt und aufeinander ab¬ gestimmt, dass der im Betrieb zwischen den beiden Elekt¬ roden 203, 204 brennende Entladungsbogen möglichst gut mit dem primären Fokus des elliptischen Reflektors 201 zusammenfällt .
Vorgeschlagen wird eine Elektrode mit Elektrodenstab und Elektrodenkopf für eine Hochdruck-Entladungslampe mit verbesserten Lebensdauereigenschaften, insbesondere im Hinblick auf das Zurückbrennen und Wandern der Elektrodenspitzen. Dazu weist der Elektrodenkopf einen dem Elektrodenstab zugewandten Hauptabschnitt, einen Zwi¬ schenabschnitt und einen vom Elektrodenstab abgewandten Endabschnitt auf. Durch den kleineren Durchmesser des Zwischenabschnitts im Vergleich zum Durchmesser des Hauptabschnitts bietet sich dem halbkugelförmigen Endab-
schnitt ("Elektrodenspitze") eine kleinere Stirnfläche. Dadurch wird das Wandern der Elektrodenspitze begrenzt. Der rechtwinkelige Stufenübergang vom Endabschnitt zum größeren Zwischenabschnitt bietet in unmittelbarer Nach- barschaft des Endabschnitts eine ausreichende Masse, um eine gute Wärmeabfuhr vom Endabschnitt ("Elektrodenspit¬ ze") zum Zwischenabschnitt zu gewährleisten. Dadurch wird das Zurückbrennen der Elektrodenspitzen begrenzt.