Wasserauslaufarmatur, insbesondere für eine Küchenspüle, und Küchenspüle mit einer solchen Wasserauslaufarmatur
Die Erfindung betrifft eine Wasserauslaufarmatur, insbesondere für eine Küchenspüle, sowie eine Küchenspüle mit einem Spülbecken und einer solchen Wasserauslaufarmatur. Bekannte Wasserauslaufarmaturen sind aus einem metallischen Werkstoff hergestellt, beispielsweise Messing, und an der Oberfläche in der Regel glänzend oder matt verchromt. Die Pflege verchromter Oberflächen ist aufwendig, weshalb bereits verschiedentlich Anstrengungen unternommen wurden, die verchromten Oberflächen durch weniger pflegeaufwendige Dekorflächen zu ersetzen.
Aus der EP 0 386 594 B1 ist ein sanitäres Wasserauslaufventil mit einem Ventilgehäuse bekannt, an dessen Außenwandung ein Auslaufrohr für das aus dem Ventil austretende Wasser angeordnet ist. Das Auslaufrohr ist in das Ventilgehäuse einschraubbar und koaxial von einer Dekorhülse umgeben. Die Dekorhülse selbst kann dabei in ansprechender Weise gestaltet sein. Außerdem ist es möglich, bei farbigen oder mit Lack beschichteten Armaturen durch die Dekorhülse die Armatur mehrfarbig zu gestalten. aesTÄTäGUNQSKOPii
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wasserauslaufarmatur bereitzustellen, deren Cebrauchsnutzen weiter erhöht ist, insbesondere die eine dauerhaft ästhetisch hochwertige und abriebfeste Dekorfläche aufweist. Außerdem ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Küchenspüle mit einem Spülbecken und einer solchen Wasserauslaufarmatur
bereitzustellen, bei welcher die Dekorfläche der Wasserauslaufarmatur optimal an das Erscheinungsbild des Spülbeckens angepasst ist,
insbesondere mit dem Dekor des Spülbeckens übereinstimmt. Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 bestimmte
Wasserauslaufarmatur sowie durch die im nebengeordneten Anspruch bestimmte Küchenspüle gelöst. Besondere Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt. Die Wasserauslaufarmatur, insbesondere für eine Küchenspüle, umfasst einen Armaturenkörper, der auf seiner Außenfläche eine von einer metallischen Erscheinung abweichende Dekorfläche aufweist, die durch mindestens ein Einlegeelement gebildet ist. Der Armaturenkörper, der aus einem Metall wie beispielsweise Messing hergestellt sein kann und auf seiner Außenoberfläche verchromt sein kann oder ein anderweitiges Dekor aufweisen kann, weist eine Aussparung zur Aufnahme des Einlegeelements auf. Das Einlegeelement ist in diese Aussparung des Armaturenkörpers eingesetzt und an dem Armaturenkörper festgelegt. Die Außenabmessungen des Einlegeelements sind derart an die Aussparung angepasst, dass der nach dem Einsetzen des Einlegeelements auftretende Spalt zwischen
Einlegeelement und Rand der Aussparung auf allen Seiten weniger als 0,9 mm beträgt, insbesondere weniger als 0,6 mm und vorzugsweise weniger als 0,4 mm. Die Aussparung kann randseitig auch einen
Hinterschnitt aufweisen, der mit einem das Einlegeelement in der
Aussparung festlegende Fügemittel auffüllbar ist. Der Hinterschnitt kann einen Winkel von mehr als 3° aufweisen, insbesondere mehr als 6° und vorzugsweise mehr als 10°. Alternativ oder ergänzend können auch die Seitenflächen des Einlegeelements mit der Sichtseite des Einlegeelements einen Winkel von mehr als 93° einschließen, insbesondere mehr als 96° und vorzugsweise mehr als 100°, so dass dadurch ein sich zur Oberfläche hin verjüngender Spalt zwischen Einlegeelement und Rand der Aussparung gebildet ist, der mit Fügemittel auffüllbar ist bzw. aufgefüllt ist. Der
Armaturenkörper kann beispielsweise der sich im Wesentlichen vertikal erstreckende Grundkörper der Wasserauslaufarmatur sein. Alternativ oder ergänzend kann das Einlegeelement auch an einem geneigt oder waagrecht verlaufenden Auslaufkörper oder Auslaufrohr angeordnet sein.
Durch die Verwendung eines Einlegeelements oder Inlays besteht die Möglichkeit, die Wasserauslaufarmatur hinsichtlich ihrer Dekorfläche variabel zu gestalten. Das Anbringen des Einlegeelements kann ab Werk erfolgen, beispielsweise auch bereits beim Hersteller der
Wasserauslaufarmatur. Alternativ oder ergänzend kann das Einlegeelement erst vor Ort an der Wasserauslaufarmatur festlegbar sein. Dadurch kann das Einlegeelement aus einer Reihe zur Verfügung stehender Elemente übereinstimmender Größe entsprechend den Umgebungsbedingungen am Einbauort gewählt werden, gegebenenfalls auch vom Kunden selbst erst am Einbauort gewählt werden. Die Festlegung des Einlegeelements an dem Armaturenkörper kann auch lösbar erfolgen. Beispielsweise kann der Armaturenkörper und/oder das Einlegeeiement zusammenwirkende Rastmitte! aufweisen, mittels denen ein einmal an dem Armaturenkörper festgelegtes Einlegeelement mit geringem Aufwand lösbar ist und durch ein anderes Einlegeelement ersetzt werden
kann. Das Einlegeelement kann auch federelastisch verformbar sein. Die Aussparung im Armaturenkörper und/oder das Einlegeelement kann einen Hinterschnitt aufweisen, mittels dem das Einlegeelement lösbar an dem Armaturenkörper festlegbar ist.
In einer Ausführungsart weist der Armaturenkörper mehrere
Außenoberflächenseiten auf, von denen mindestens eine Außenoberfläche eine Aussparung zum Festlegen eines Einlegeelements aufweist. Je Seite der Außenoberfläche kann an dem Armaturenkörper nur ein einziges
Einlegeelement angeordnet sein. Das Einlegeelement kann eine Fläche von mehr als 50 cm2 aufweisen, insbesondere mehr als 100 cm2 und
vorzugsweise mehr als 200 cm2, so dass großflächig das gewünschte Dekor erreicht werden kann.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement bündig mit der an das Einlegeelement anschließenden Außenoberfläche des Armaturenkörpers. Vorzugsweise ist der Übergang von der Außenoberfläche des
Einlegeelements auf die daran anschließende Außenoberfläche des
Armaturenkörpers stufenlos. Dadurch ist die Reinigungsfreundlichkeit erhöht und die Bildung von Schmutznestern oder Schmutzkanten zuverlässig verhindert.
Die Aussparung in dem Armaturenkörper ist hinsichtlich ihrer Tiefe an die Dicke des Einlegeelements angepasst. Die Dicke des Einlegeelements ist vorzugsweise über die gesamte Fläche des Einlegeelements konstant. Die Aussparung weist eine über die gesamte Fläche der Aussparung konstante Tiefe auf. In einer Ausführungsart ist die Tiefe der Aussparung mehr als 0,02 und weniger als 0,5 mm, insbesondere mehr als 0,05 und weniger als 0,3 mm, größer als die Dicke des Einlegeelements. Die Differenz zwischen der
Tiefe der Aussparung und der Dicke des Einlegeelements kann durch ein zur Befestigung des Einlegeelements an dem Armaturenkörper verwendetes Fügemittel ausgefüllt und egalisiert werden, so dass im festgelegten Zustand die Außenoberfläche des Einlegeelements bündig mit der Außenoberfläche des Armaturenkörpers ist.
In einer Ausführungsart beträgt die vorzugsweise homogene Dicke des vorzugsweise planen Einlegeelements weniger als 3,5 mm, insbesondere weniger als 2,5 mm und vorzugsweise weniger als 1 ,5 mm. Dadurch lassen sich vorteilhaft schlanke Armaturen realisieren, die dennoch eine
reinigungsfreundliche und dabei optisch ansprechende Oberfläche aufweisen.
In einer Ausführungsart weist die Aussparung in dem Armaturenkörper, in welche das Einlegeelement eingesetzt ist, eine geschlossene Randlinie auf. Dadurch sind die Seitenoberflächen des Einlegeelements vollständig durch den Armaturenkörper abgedeckt. Auf eine Oberflächenbearbeitung der Seitenoberflächen des Einlegeelements kann daher verzichtet werden.
Außerdem ist die Befestigung des Einlegeelements dadurch vereinfacht, insbesondere kann bei Verwendung eines Fügemittels, insbesondere eines Klebstoffes, dieses auch im Bereich zwischen den Seitenoberflächen des Einlegeelements und der geschlossenen Randlinie der Aussparung aufgefüllt werden, so dass sich an der Oberfläche ein nahtloser Übergang von dem Einlegeelement auf den Armaturenkörper ergibt.
Das Fügemittel zum Befestigen des Einlegeelements kann transparent sein. Das Fügemittei kann durch Füllstoffe farblich an das Einlegeelement angepasst sein. Als Fügemittel kann beispielsweise ein Acrylatklebstoff verwendet werden. Sofern für das Einlegeelement ebenfalls ein mit
Füllstoffpartikeln gefülltes Harz verwendet wird, kann das Einlegeelement und das Fügemittel dasselbe Harz und/oder denselben Füllstoff aufweisen.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement mindestens abschnittsweise im Wesentlichen ein zweidimensionaler Körper, insbesondere ein plattenförmiger Körper. Das Einlegeelement weist vorzugsweise über die gesamte Fläche eine konstante Dicke auf. Das Einlegeelement kann mindestens abschnittsweise, vorzugsweise vollflächig plan sein. In einer Ausführungsart weist die Wasserauslaufarmatur mehrere
Einlegeelemente auf, die voneinander beabstandet an jeweils einer Seite des Armaturenkörpers angeordnet sind. Beispielsweise kann der
Armaturen körper insgesamt drei, vier oder mehr Außenseiten aufweisen. An einer, mehreren oder an allen Seiten kann jeweils ein Einlegeelement angeordnet sein. Dadurch ergibt sich von alle Betrachtungswinkeln ein übereinstimmendes Dekor der Wasserauslaufarmatur.
In einer Ausführungsart ist mindestens ein Einlegeelement im Bereich zwischen zwei Kanten oder verrundeten Kanten des Armaturenkörpers angeordnet. Die Kanten oder verrundeten Kanten können beispielsweise durch eine metallische, insbesondere verchromte Oberfläche gebildet sein. In den beispielsweise planen Abschnitten zwischen zwei Kanten ist ein Einlegeelement angeordnet. Dadurch ergibt sich eine besonders
pflegeleichte Außenoberfläche mit einem ästhetisch dauerhaft
ansprechenden und hochwertigen Dekor. in einer Ausführungsart weist die Aussparung im Armaturenkörper und damit das Einlegeelement einen Abstand von den benachbarten zwei Kanten oder verrundeten Kanten auf, so dass das Einlegeelement innerhalb
der durch die Kanten oder verrundeten Kanten begrenzten Fläche des Armaturenkörpers angeordnet ist. Der Abstand kann dabei mehr als 5 %, insbesondere mehr als 10 % und vorzugsweise mehr als 15 % der Distanz zwischen den beiden Kanten oder verrundeten Kanten betragen. Alternativ oder ergänzend kann der Abstand mehr als 10 %, insbesondere mehr als 15 % und vorzugsweise mehr als 20 % der Breite des Einlegeelements betragen. Dadurch ist einerseits die Reinigungsfreundlichkeit der Armatur verbessert als auch der Herstell ungsprozess vereinfacht, insbesondere hinsichtlich des Herstellens der Aussparungen.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement aus einem Kompositwerkstoff hergestellt, der aus einem ausgehärteten polymeren Bindemittel und einem darin eingelagerten partikelförmigen Füllstoff gebildet ist. Durch die Wahl des Füllstoffes und/oder eine Einfärbung der Füllstoffe und/oder des
Bindemittels können unterschiedlichste Dekore realisiert werden.
Der Anteil des Füllstoffes kann zwischen 50 und 95 Gew.% bezogen auf die Masse des Einlegeelements betragen, vorzugsweise zwischen 60 und 80 Gew.%. Mindestens 95 Gew.% des Füllstoffes können eine
Partikelgröße zwischen 0,01 und 5 mm aufweisen, insbesondere
mindestens 80 Gew.% eine Partikelgröße zwischen 0,01 und 1 mm.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement aus einem Kompositwerkstoff hergestellt, bei dem das polymere Bindemittel eine ausgehärtete
Bindemittellösung umfasst, die Monomeranteile, insbesondere
Methyl methacrylat, und Polymeranteile, insbesondere
Polymethylmethacrylat aufweist. Der Anteil des Monomers an der unausgehärteten Bindemittellösung beträgt zwischen 70 und 80 Gew.%, insbesondere zwischen 75 und 80 Gew.%. Der Anteil des Polymers an der unausgehärteten Bindemittellösung beträgt zwischen 20 und 30 Gew.%,
insbesondere zwischen 20 und 25 Gew.%. Der Gewichtsanteil der
Bindemittellösung an dem unausgehärteten polymeren Bindemittel beträgt zwischen 20 und 30 %, insbesondere zwischen 22 und 27 %. Der Anteil eines Vernetzers beträgt zwischen 20 und 30 Gew.%, vorzugsweise zwischen 25 und 30 Gew.%, bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung. Der Gewichtsanteil des Füllstoffes an dem
unausgehärteten polymeren Bindemittel beträgt zwischen 60 und 75 %, insbesondere zwischen 65 und 70 %. Der Füllstoff weist eine Partikelgröße zwischen 0,02 und 0,5 mm auf, insbesondere zwischen 0,05 und 0,3 mm, und kann beispielsweise durch einen vorzugsweise naturfarbenen
Quarzsand gebildet sein, wie er von der Firma DORFNER unter dem
Handelsnamen GEBA angeboten wird. Außerdem kann das unausgehärtete polymere Bindemittel Anteile, gegebenenfalls auch nur geringe Anteile, von Farbpigmenten, Peroxiden, Trennmittel und/oder Antiabsetzmittel aufweisen.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement aus einem Kompositwerkstoff hergestellt, dessen Füllstoff zu mehr als 90 Gew.%, insbesondere mehr als 95 Gew.% und vorzugsweise mehr als 98 Gew.% eine maximale
Partikelgröße aufweist, die weniger als 80 %, insbesondere weniger als 70 % und vorzugsweise weniger als 60 % der minimalen, insbesondere homogenen Dicke des Einlegeelements beträgt. In einer besonderen
Ausführungsart weisen mehr als 90 Gew.%, insbesondere mehr als
95 Gew. o und vorzugsweise mehr als 98 Gew.% der Füllstoffpartikel eine maximale Größe auf, die weniger als 60 %, insbesondere weniger als 50 % und vorzugsweise weniger als 40 % der minimalen, insbesondere homogenen Dicke des Einlegeelements beträgt. Dadurch, lassen sich
Einlegeelemente mit einer geringen Dicke von weniger als 3,5 mm, insbesondere weniger als 2,5 mm und vorzugsweise weniger als 1 ,5 mm
mit einer hohen Reproduzierbarkeit des Erscheinungsbildes herstellen. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Einlegeelement aus dem vorstehend beschriebenen Kompositwerkstoff mit dem feinen Füllstoff und einem hohen Vernetzeranteil zwischen 20 und 30 Gew.%, vorzugsweise zwischen 25 und 30 Gew.%, bezogen auf den Anteil des Monomers in der Bindemittellösung, hergestellt ist. Vorzugsweise bleibt die Oberfläche der so hergestellten Einlegeelemente nach dem Gießformen unbearbeitet und es werden im Bedarfsfall lediglich die Kanten entgratet. Mindestens ein Teil des Füllstoffes kann eine größere Härte aufweisen als das Bindemittel, insbesondere kann mindestens ein Teil des Füllstoffes eine Mooshärte von mindestens 5 aufweisen, insbesondere eine Mooshärte von mindestens 7. Das Bindemittel kann durch ein ausgehärtetes Acrylharz gebildet sein. Dadurch ergibt sich ein lichtechtes Dekor mit hoher
Langzeitstabilität. Durch eine geringe Wasseraufnahme oder
Wasserdampfaufnahme des Werkstoffes des Einlegeelements wird eine hohe Farbstabilität gewährleistet und ein hoher Hygienestandard erreicht. Mindestens ein Teil des Füllstoffes kann eine von der Farbe des
Bindemittels abweichende Farbe aufweisen. Mindestens ein Teil des Füllstoffes kann an seiner Oberfläche eine Farbbeschichtung aufweisen.
In einer Ausführungsart liegt der Anteil von Füll Stoffpartikeln in der die Sichtseite des Einlegeelements bildenden äußeren Hälfte des
Einlegeelements um mehr als 2 %, insbesondere um mehr als 4 %, höher als in der inneren Hälfte des Einlegeelements. Durch diese Erhöhung der Füllstoffpartikelkonzentration an der die Dekorfläche bildenden Außenseite sind die optischen und/oder mechanischen Eigenschaften des
Einlegeelements weiter verbessert. Insbesondere ist die Kratzfestigkeit erhöht.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement thermoplastisch verformbar. Dadurch können auf einfache Weise auch von der Plattenform
abweichende Einlegeelemente hergestellt werden, beispielsweise
Einlegeelemente, die mindestens abschnittsweise rinnenförmig sind.
Derartige gebogene Einlegeelemente können problemlos von außen an dem Armaturenkörper festgelegt werden, beispielsweise auch noch im montierten Zustand der Wasserauflaufarmatur. Die Herstellung und Montage von solchen zunächst plattenförmigen und anschließend gebogenen Einlegeelementen ist wesentlich einfacher als die Herstellung oder Montage eines hülsenförmigen Dekorelements. Es können
beispielsweise zwei oder mehrere, im Querschnitt kreissegmentförmige Einlegeelemente in entsprechende Aussparungen in den Armaturenkörper eingesetzt werden und damit eine mit einer Hülse vergleichbare Optik erzielt werden.
In einer Ausführungsart ist das Einlegeelement als Gießteil hergestellt. Die Oberfläche des Einlegeelements ist mindestens teilweise durch eine Gießhaut gebildet. Die Gießhaut ist durch das ausgehärtete Bindemittel gebildet. Dadurch ergibt sich eine besonders reinigungsfreundliche
Oberfläche des Einlegeelements und damit der Wasserauslaufarmatur. Außerdem ist die Kratzfestigkeit erhöht.
Eine sehr ansprechende Optik der Oberfläche ergibt sich insbesondere dann, wenn ein ungewöhnlich hoher Anteils an Vernetzer in der
Bindemittel lösung für die Herstellung des Einlegeelements eingesetzt wird. Während übliche Werte des Anteils des Vernetzers weniger als 2 Gew.% betragen, bezogen auf den Anteil des Monomers, können
erfindungs gemäße Einlegeelemente einen Anteil von mehr als 10 Gew.%
aufweisen, insbesondere mehr als 15 Gew.% und vorzugsweise mehr als 20 Gew.%, oder in einer besonderen Ausführungsart mehr als 20 Gew.% und weniger als 30 Gew.%, wiederum bezogen auf den Anteil des
Monomers in der Bindemittellösung.
Die Bindemittellösung weist ein Monomer und ein darin gelöstes Polymer auf. Als Monomere können insbesondere Styrol, Acrylsäure oder
Methacrylsäure bzw. deren Ester verwendet werden. In einer besonderen Ausführungsart weist die Bindemittellösung eine Mischung aus
Methylmethacrylat und Polymethylmethacrylat auf, wobei das
Polymethylmethacrylat ein Copolymer mit den Bestandteilen
Etylmetacrylat, Butylmetacrylat, oder dergleichen sein kann. Als Vernetzer wird dabei vorzugsweise ein zweifach oder mehrfach funktionelles
Monomer oder Polymer verwendet, insbesondere ein zweifach oder mehrfach funktionelles Acrylat oder Dimethacrylat, wie beispielsweise Ethylenglykoldimethacrylat oder Trimethylolpropantrimethacrylat. Ein weiterer möglicher Vernetzer ist Pentaerethrittriacrylat. Es kann auch vorteilhaft sein, eine Kombination aus zwei oder mehreren derartigen Vernetzern einzusetzen.
In einer Ausführungsart bildet das ausgehärtete Bindemittel zwischen den vorzugsweise mineralischen Füllstoffpartikeln kleine Vertiefungen. Auf diese Weise wird die Oberfläche eines natürlichen Steins besonders gut nachgebildet. Außerdem wird dadurch eine gute Reinigungsfähigkeit bei gleichzeitig hoher Kratzfestigkeit erreicht. Die Vertiefungen oder Poren können dabei durch Abformen einer entsprechend beschaffenen Form, insbesondere Gießform, hergestellt sein. Alternativ hierzu können die Vertiefungen auch formenfrei hergestellt sein, nämlich durch Abschrumpfen von der Form oder Gießform während des Aushärtens des polymeren
Bindemittels. Dabei sich an der Oberfläche eine dünne Polymerhaut, mit den oben genannten positiven Eigenschaften.
Die Oberfläche des Einlegeelements kann mindestens teilweise auch durch den partikelförmigen Füllstoff selbst gebildet sein. Dies ergibt an den entsprechenden Stellen eine besonders hohe Kratzunempfindlichkeit.
Außerdem wird dadurch das natürliche Steinerscheinungsbild erreicht.
Das Einlegeelement kann einen Wärmeleitwert aufweisen, der weniger als 40 %, insbesondere weniger als 20 % und vorzugsweise weniger als 8 % des Wärmeleitwertes des Armaturenkörpers beträgt, insbesondere eines Vergleichsstücks, dass eine mit dem Einlegeelement übereinstimmende Geometrie aufweist aber aus dem Werkstoff des Armaturenkörpers hergestellt ist. Dadurch wird eine angenehme Oberflächentemperatur der Wasserauslaufarmatur gewährleistet, unabhängig davon, ob sehr heißes oder sehr kaltes Wasser entnommen wird.
Das Einlegeelement kann antibakteriell ausgebildet sein, beispielsweise durch einen bakterizid wirkenden Silberanteil. Dadurch ist die Hygiene weiter verbessert, was gerade im Küchenbereich besonders vorteilhaft ist oder auch bei Armaturen im Sanitärbereich öffentlicher Einrichtungen wie Schwimmbädern, Flughäfen oder Bahnhöfen.
Das Einlegeelement kann außerdem aufgrund seiner Oberflächenstruktur und/oder durch Zugabe von geeigneten Werkstoffen wie beispielsweise
Polytetrafluorethylen (PTFE) eine selbstabreinigende Oberfläche aufweisen. Dadurch ist die Reinigungsfreundüchkeit erhöht und damit auch, die Hygiene weiter verbessert.
Die Erfindung betrifft auch eine Küchenspüle mit einem Spülbecken und einer Wasserauslaufarmatur wie vorstehend beschrieben. Das
Einlegeelement ist dabei aus demselben Werkstoff hergestellt wie das Spülbecken. Insbesondere kann das Einlegeelement zusammen mit einem Spülbecken hergestellt sein. Das Spülbecken und mindestens eines der Einlegeelemente können in einem gemeinsamen Gießformvorgang hergestellt sein und dadurch auf der Sichtseite eine absolut
übereinstimmende Oberflächenbeschaffenheit und ein übereinstimmendes Dekor aufweisen. Das Einlegeelement kann dabei sogar aus
Produktionsabfällen hergestellt werden, die bei der Herstellung von
Spülbecken anfallen. Das Einlegeelement kann zur Anpassung an die Aussparung im Armaturenkörper nachbearbeitet sein, insbesondere indem es durch Schleifen an die Kontur der Aussparung angepasst ist. Das
Einlegeelement kann auch plan geschliffen sein, um es hinsichtlich seiner Dicke an die Tiefe der Aussparung im Armaturenkörper anzupassen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel im
Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Wasserauslaufarmatur,
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Wasserauslaufarmatur 1 der Fig. 1 , und Fig. 3 zeigt einen Schnitt entlang lü-lll durch den Armaturen körper der
Fig. 2.
Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Wasserauslaufarmatur 1 für eine Küchenspüle, die außerdem einen Spülbeckenkörper 2 mit zwei Spülbecken 4, 6 umfasst, die beide mittels der Wasserauslaufarmatur 1 befüllbar sind. Die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Wasserauslaufarmatur 1 der Fig. 1. Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt entlang III-III durch den
Armaturenkörper 10 der Fig. 2.
Die Wasserauslaufarmatur 1 weist einen im Betriebszustand sich im
Wesentlichen vertikal erstreckenden und in einem Querschnitt viereckigen oder sogar quadratischen Armaturenkörper 10 auf. An oder nahe einem von dem Spülbeckenkörper 2 entfernten Ende ist ein im Wesentlichen waagrecht verlaufender Auslaufarm 12 angeordnet, an dessen freiem Ende die Wasseraustrittsöffnung 14 angeordnet ist. Oberhalb des
Armaturenkörpers 10 ist ein Betätigungselement 16 angeordnet, das mittels eines im dargestellten Ausgangszustand horizontal verlaufenden
Betätigungsarms 18 um eine vertikale Achse 22 zur Temperaturwahl des Wassers schwenkbar und um eine horizontale Achse 24 zum Öffnen des Austrittsventils schwenkbar ist.
An mindestens drei oder auch an allen vier Seitenflächen weist der
Armaturenkörper 10 auf seiner Außenfläche eine von einer metallischen Erscheinung abweichende Dekorfläche auf. Die Dekorfläche ist durch jeweils ein Einlegeelement 20 gebildet. Das Einlegeelement 20 ist dabei rechteckförmig mit einer Länge, die mehr als 50 %, insbesondere mehr als 70 %, aber weniger als 100 %, insbesondere weniger als 90 %, der Länge des Armaturenkörpers 10 entspricht. Die Breite des Einlegee!ements 20 beträgt mehr als 50 %, insbesondere mehr als 70 %, aber weniger als 100 %, insbesondere weniger als 90 %, der Breite der Außenseite des
Armaturenkörpers 10. Insgesamt wird durch das Dekorelement 20 mehr als 30 %, insbesondere mehr als 50 % der Außenfläche des Armaturenkörpers 10 abgedeckt. Die Dicke des Einlegeelements 20 beträgt mehr als 0,5 und weniger als 5 mm, insbesondere mehr als 1 und weniger als 4 mm und vorzugsweise mehr als 1 ,5 und weniger als 3,5 mm. In einer alternativen Ausführungsart beträgt die vorzugsweise homogene Dicke des planen Einlegeelements 20 weniger als 3,5 mm, insbesondere weniger als 2,5 mm und vorzugsweise weniger als 1 ,5 mm. Dadurch besitzt das Einlegeelement 20 ausreichend Eigenstabilität und liefert optimale Dekoroberflächen.
Das Dekorelement 20 ist dabei aus demselben Werkstoff hergestellt wie der Spülbeckenkörper 2, insbesondere weist das Dekorelement 20 dieselbe Oberflächenbeschaffenheit und dasselbe Dekor wie der Spülbeckenkörper 2 auf. Im Ausführungsbeispiel ist das Einlegeelement 20 aus einem
Kompositwerkstoff hergestellt mit einem ausgehärteten polymeren
Bindemittel, insbesondere einem ausgehärteten Acrylharz, mit einem darin eingelagerten partikelförmigen anorganischen Füllstoff wie beispielsweise Siliciumoxyd. An drei der insgesamt vier Außenseiten weist der Armaturenkörper 10 jeweils eine Aussparung 26 auf, in die ein Einlegeelement 20 eingesetzt und dort mittels eines Klebstoffes festgelegt ist. Die Außenseiten sind über jeweils verrundete Kanten 28 miteinander verbunden, die eine verchromte Oberfläche des aus Messing bestehenden Armaturenkörpers 10 aufweisen. Auf der dem Auslaufarm 12 gegenüberliegenden Außenseite 30 weist der Armaturenkörper 10 keine Aussparung 26 und damit auch kein
Einlegeelement 20 auf; diese Außenseite 30 ist in der Regel im eingebauten Zustand nicht sichtbar.
Die Aussparung 26 kann auf einfache Weise, beispielsweise durch spanende Bearbeitung, in die Außenseite des Armaturenkörpers 10 eingebracht werden. Die in die Aussparungen 26 eingesetzten
Einlegeelemente 20 können aus Produktionsabfällen, wie sie bei der Herstellung des Spülbeckenkörpers 2 anfallen, hergestellt sein. Die
Einlegeelemente 20 können an ihren Außenumfangsflächen bearbeitet und an die Aussparung 26 angepasst sein. Die Einlegeelemente 20 können hinsichtlich ihrer Dicke durch Planschleifen an die Tiefe der Aussparung 26 angepasst sein. Dadurch ergibt sich ein bündiger Übergang von dem Einlegeelement 20 zu der anschließenden Außenoberfläche des
Armaturenkörpers 10. Dadurch ist nicht nur das optische Erscheinungsbild, sondern auch die Haptik und insbesondere die Reinigungsfreundlichkeit der Wasserauslaufarmatur 1 verbessert.