Gottlieb Binder GmbH & Co. KG, Bahnhofstr. 19, 71088 Holzgerlingen
Festlegesystem
Die Erfindung bezieht sich auf solche Festlegesysteme, bei denen ein Bestandteil eines aus mehreren Teilen bestehenden Verbundes durch zumindest ein Haftverschlußteil gebildet ist.
Bei derartigen Festlegesystemen stellt sich grundsätzlich das Problem der Bildung einer festen und sicheren Verbindung zwischen der der Verha- kungsseite gegenüberliegenden Festlegeseite der beteiligten Haftverschlußteile und einem zugeordneten weiteren Teil des zu bildenden Verbundes. Die Bildung dieser Verbindung ist in all den Fällen schwierig oder nicht ausreichend sicher herstellbar, wenn die Beschaffenheit (Oberflächenstruktur) des betreffenden Systemteiles nicht geeignet ist, um die üblicherweise selbstklebend ausgebildete Festlegeseite des Haftverschlußteiles anzubringen. Insbesondere tritt dieses Problem zu Tage, wenn es sich bei den betreffenden Systemteilen um Schaumstoffteile, Teile mit textiler Oberfläche oder andere Systemteile mit einer Oberflächenstrukturierung handelt, die für das Ankleben eines Haftverschlußteiles mit selbstklebender Festlegeseite ungeeignet sind.
Nach dem Stand der Technik wird in diesen Fällen so vorgegangen, dass eine Klebeverbindung in der Weise hergestellt wird, dass ein flüssiger oder
streichfähiger lösungsmittelhaltiger Klebstoff auf die Festlegeseite des Haft- verschlußteiles sowie des beteiligten weiteren Teiles aufgebracht, beispielsweise aufgepinselt wird, wonach, nach einer gewissen Ablüftzeit, das Haftverschlußteil auf die Festlegeseite des betreffenden Teiles aufkaschiert wird. Wegen der Verdampfung des Lösungsmittels ist die Benutzung derartiger Klebstoffe, die beispielsweise Nitrilkautschuk in einem Lösungsmittel enthalten, äußerst problematisch. Da der Einsatz solcher Festlegesysteme häufig innerhalb von zumindest teilweise abgeschlossenen Räumen erfolgt, führt abdampfendes Lösungsmittel zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Schädigungen des Personals, bis hin zu Bewußtseinstrübungen. Man ist daher in manchen Fällen gezwungen, Schutzmaßnahmen vorzusehen, beispielsweise vorgeschriebene Arbeitspausen, Zwangsbelüftung oder Atemschutzgeräte für das Personal vorzusehen.
Im Hinblick hierauf stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Festlegesystem zur Verfügung zu stellen, das die vorstehend genannten Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch ein Festlegesystem gelöst, das die Merkmale des Patentanspruches 1 in seiner Gesamtheit aufweist.
Eine wesentliche Besonderheit der Erfindung besteht demgemäß darin, dass anstelle einer Verklebung zwischen der Festlegeseite des Haftverschlußteiles und dem daran anzubringenden Systemteil mittels Lösungsmittelkleb- Stoffes ein Festlegeteil als Zwischenelement zum Einsatz gebracht wird, das an seiner Wirkseite mit einer Wirksubstanz versehen ist, die bei Aktivierung eine Festlegeverbindung mit der Festlegeseite des betreffenden Systemteiles eingeht, mit dem das Haftverschlußteil verbunden werden soll. Das durch Aktivieren seiner Wirksubstanz mit dem Dritteil verbundene Festlegeteil
bildet somit ein Systemelement, durch das die problematische Oberflächenstruktur des Dritteiles so konditioniert wird, dass das in üblicher Weise selbstklebend ausgerüstete Haftverschlußteil durch Verkleben mit der freien Seite des Festlegeteiles angebracht werden kann, wobei die Verbindung wiederum lösungsmittelfrei erfolgt.
Bei dem Dritteil, an dessen Oberfläche das Festlegeteil über die aktivierte Wirksubstanz festgelegt wird, kann es sich um ein Tragteil handeln, beispielsweise ein Polsterschaumteil eines Fahrzeug- oder Fluggastsitzes. Hier- bei kann das über das Festlegeteil mit dem Polsterschaumteil verbundene Haftverschlußteil beispielsweise als Verankerungselement für einen Sitzbezug oder dergleichen dienen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann das Dritteil ein Nutzteil sein, insbesondere eine Abdeckung, vorzugsweise Boden- oder Wandabdeckung, wobei das Nutzteil eine der Festlegeseite gegenüberliegende Nutzfläche aufweist.
In besonders vorteilhafter Weise kann das Festlegesystem hierbei als Verle- gesystem zum Einsatz kommen, wobei als Abdeckung mindestens ein Teppich oder eine Teppichfliese mit einer die Nutzfläche bildenden Teppichseite und einem die Festlegeseite bildenden Teppichrücken vorgesehen ist. Da das Verlegen von Abdeckungen wie Teppichen oder Fliesen üblicher Weise in geschlossenen Räumen erfolgt, stellt die Möglichkeit des lösungs- mittelfreien Arbeitens einen besonders wertvollen Vorteil dar. Nach dem Anbringen des Festlegeteiles, beispielsweise an einem Teppichrücken, ist dessen Festlegeseite derart konditioniert, dass am Festlegeteil ein in üblicherweise selbstklebend ausgerüstetes Haftverschlußteil angeklebt werden kann, wobei die Verbindung wiederum lösungsmittelfrei erfolgt. Das so
vorbereitete Abdeckteil, wie Teppich oder Teppich- oder Wandfliese, kann sodann in üblicher weise durch Verhaken mit einem am Untergrund verankerten Haftverschlußteil fixiert werden.
Das erfindungsgemäße Festlegesystem eignet sich nicht nur für Abdeckungen der vorgenannten Art, sondern für Abdeckungen jedweder Art, wie beispielsweise auch Bodenschutzmatten für Land- und Luftfahrzeuge, Badezimmermatten, Kofferraum matten und dergleichen mehr.
Als Festlegeteil kann vorzugsweise ein insbesondere aus einer Kunststofffolie gebildetes Flächengebilde vorgesehen sein, das auf zumindest einer Seite mit der Wirksubstanz versehen, insbesondere beschichtet ist.
Bei besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen ist die Wirksubstanz durch Erwärmen aktivierbar.
Die Verarbeitung gestaltet sich besonders einfach, wenn die durch Erwärmen aktivierbare Wirksubstanz so gewählt ist, dass eine Erwärmung auf eine Temperatur von weniger als 15O0C, vorzugsweise von weniger als 1400C, ausreichend ist, um die Wirksubstanz zu aktivieren. Bei einem derart begrenzten Temperaturbereich ist nicht nur die Gefahr vermieden, dass es zu einer thermischen Degradation von Festlegeteil oder dem Rücken des Dritteiles kommt, sondern das thermische Aufkaschieren des Festlegeteiles kann auch auf besonders einfache Weise durch Aufbügeln erfolgen, was am Verlegeort ohne Schwierigkeiten erfolgen kann. Die betreffenden Dritteile können jedoch auch bereits vorausgehend herstellerseitig mit dem Festlegeteil maschinell versehen werden und somit bereits für das Verlegen präpariert an den Verlegeort verbracht werden.
Als Wirksubstanz hat sich ein Schmelzklebstoff als gut geeignet erwiesen, der aus einem Blend aus zwei thermoplastischen Stoffen besteht, das eine Erweichungstemperatur von nicht mehr als 125°C aufweist.
Hierfür geeignete thermoplastische Stoffe können aus den Gruppen der Co- polyamide, Polyethylvinylacetate, Polyvinylacetate, Polyolefine, Polyurethane oder Copolyester ausgewählt sein.
Als Wirksubstanz kann auch ein Schmelzklebstoff auf Kunstkautschukbasis vorgesehen sein, wobei sich allerdings Verarbeitungstemperaturen im Bereich von 1700C ergeben können.
Vorzugsweise ist die Wirksubstanz auf dem als Festlegeteil vorgesehenen Flächengebilde in einer Auftragsmenge von 80 bis 400 g/m2, vorzugsweise etwa 200 g/m2, aufgetragen.
Die Handhabung gestaltet sich besonders einfach und bequem, wenn das Festlegeteil so bereit gestellt ist, dass es aus zwei Folienbahnen oder -bän- dern besteht, wobei die mit der Wirksubstanz versehene Seite der einen Folie mit der zweiten Folie überlegt ist, die die Wirksubstanz schützt und für die Freilegung der Wirksubstanz ablösbar ist.
Gegenstand der Erfindung sind auch ein Verfahren zum Verlegen von Abdeckungen unter Benutzung des erfindungsgemäßen Festlegesystems, wo- bei das Verfahren die im Patentanspruch 14 angegebenen Merkmale aufweist, sowie ein Systemteile des erfindungsgemäßen Systemes aufweisendes Kit mit zumindest den im Anspruch 16 angegebenen Bestandteilen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine stark schematisch vereinfachte Prinzipdarstellung zur Erläu- terung des erfindungsgemäßen Systems, wobei Komponenten in Abständen voneinander angeordnet und Einzelheiten übertrieben groß und nicht maßstäblich dargestellt sind, um das Verständnis zu erleichtern; Fig. 2 einen schematisch vereinfacht und abgebrochen gezeichneten Schnitt der Komponenten des erfindungsgemäßen Festlegesystems in einer Anwendung als Verlegesystem, wobei die Komponenten in Abständen voneinander angeordnet und Einzelheiten in stark übertrieben großem Maßstab dargestellt sind; Fig. 3 einen schematisch vereinfacht und abgebrochen gezeichneten Längsschnitt des Festlegeteiles des erfindungsgemäßen Systems, wobei
Materialdicken ebenfalls stark vergrößert dargestellt sind; Fig. 4 eine stark schematisch vereinfacht und in übertrieben großem Maßstab gezeichnete perspektivische Schrägansicht eines Teilbereiches eines Mikro-Haftverschlußteiles des erfindungsgemäßen Systems und
Fig. 5 eine vereinfacht gezeichnete perspektivische Schrägansicht eines Warenbeutels mit darin enthaltenen Systemkomponenten.
Die Fig. 1 soll die Erfindung anhand eines Beispieles verdeutlichen, bei dem ein schematisiert angedeutetes Polsterschaumteil 8 (z.B. PU-
Schaumstoff) eines Passagiersitzes das Dritteil des Systemes bildet, das als Tragteil für ein Haftverschlußteil 9 dient. Dieses an dem Polsterschaumteil 8 anzubringende Haftverschlußteil 9 weist einen Träger 7 auf, dessen eine Seite als Festlegeseite dient und an dessen anderer Seite Verhakungsele-
mente 21 (in Fig. 1 nicht sämtliche beziffert) angeordnet sind, die mit Ver- hakungselementen 22 (ebenfalls nicht sämtliche beziffert) eines weiteren Systemelementes verhakbar sind, beispielsweise mit einem Sitzbezug 10.
Die in üblicher Weise selbstklebend ausgebildete Festlegeseite am Träger 7 des Haftverschlußteiles 9 ist wegen der Oberflächenstruktur des Polsterschaumteiles 8 mit diesem nicht ohne weiteres lösungsmittelfrei zu verkleben. Erfind u ngs gemäß ist daher eine Konditionierung an der Festlegeseite 6 des Polsterschaumteiles 8 vorgesehen. Dies erfolgt mittels eines als Zwi- schenelement vorgesehenen Festlegeteiles 11, das an seiner Wirkseite mit einer aktivierbaren Wirksubstanz 15 versehen ist, die aktivierbar ist und, wenn aktiviert, eine Verbindung mit der Festlegeseite 6 des Polsterschaumteiles 8 eingeht. Die der Wirkseite entgegengesetzte freie Seite 19 des Festlegeteiles 11, an der keine Oberflächenkonturierung vorgesehen ist, ermög- licht das unmittelbare, lösungsmittelfreie Ankleben des Haftverschlußteiles 9. Das Anbringen des Festlegeteiles 11 an dem als Dritteil vorgesehenen Polsterschaumteil 8 durch Aktivieren der Wirksubstanz 15, was bei vorteilhaften Ausführungsbeispielen thermisch erfolgen kann, worauf später noch eingegangen wird, führt zu einer Konditionierung an der Festlegeseite 6 des Polsterschaumteiles 8, so dass das Haftverschlußteil 9 lösungsmittelfrei angebracht werden kann.
Fig. 2 zeigt in vergrößerter, stark schematisch vereinfachter Darstellung einen Schnitt eines ein Dritteil bildenden Abdeckteiles in Form eines Boden- teppichs, dessen Nutzfläche Florelemente 1 üblicher Art aufweist, die sich von einer Verbindungsschicht 3 nach oben erstrecken. Der der Nutzfläche entgegengesetzte Teppichrücken 5 ist durch ein schlaufenloses Material gebildet. Hierfür kommen Materialien in Frage, die der Teppichstruktur eine gewisse Steifigkeit, Richtungstabilität und Schnittfestigkeit verleihen. Hier-
bei kann es sich um lose Drehergewebe oder glatte Rechts/Links-Gestricke oder sogenannte non-woven-Materialien handeln. Zwischen dem Teppichrücken 5 und dem Träger 7 eines Haftverschlußteiles 9 befindet sich ein Festlegeteil 11, das in Fig. 2 in einem Abstand vom Teppichrücken 5 und vom Träger 7 des Haftverschlußteiles 9 dargestellt ist, wobei in Fig. 2 das Festlegeteil 11 in seinem Verarbeitungszustand dargestellt ist, wobei eine Schutzfolie 13, siehe Fig. 3, bereits abgelöst worden ist. Wie Fig. 3 zeigt, bildet das Festlegeteil 11 eine bandartige Bahn mit einem den Träger für eine Wirksubstanz 15 bildenden Flächengebilde, bei der es sich beim ge- zeigten Ausführungsbeispiel um eine wärmebeständige Kunststofffolie 17 aus Polyester handelt. Fig. 3 zeigt die Release- oder Schutzfolie 13 lediglich teilweise abgelöst von der die Wirksubstanz 15 aufweisenden Seite der Folie 17.
Die freie Seite 19 der Folie 17 des Festlegeteiles 1 1 ist in Fig. 2 in einem Abstand vom Träger 7 des Haftverschlußteiles 9 dargestellt. D. h. Fig. 2 zeigt den Zustand vor Ausbildung eines Verbundes zwischen Haftverschlußteil 9 und Teppichrücken 5. Dieser Verbund wird hergestellt, indem Festlegeteil 11 und Teppichrücken 5 aneinander gedrückt werden, während eine Erwärmung der Wirksubstanz 15 durchgeführt wird, wodurch diese derart aktiviert wird, dass in einem lösungsmittelfreien Fügevorgang eine feste Verbindung zwischen Festlegeteil 11 und Teppichrücken 5 erfolgt. Zu diesem Zweck ist als Wirksubstanz 15 ein sogenannter Schmelzklebstoff vorgesehen, dessen Beschaffenheit so gewählt ist, dass die Aktivierung be- reits durch Erhitzen auf einen mäßigen Temperaturbereich erfolgt, bei dem keine thermische Beeinträchtigung der beteiligten Systemkomponenten eintritt. Als geeignete Wirksubstanzen, die eine Verarbeitung in Temperaturbereichen von weniger als 1500C ermöglichen, haben sich Blends aus thermoplastischen Stoffen erwiesen, insbesondere Blends, die Erweichungstem-
peraturen von nicht mehr als 125°C aufweisen. Solche Blends ermöglichen es, die Aktivierung der Substanz 15 durch Andrücken des Festlegeteiles 11 an den Teppichrücken 5 mit einem erhitzten Werkzeug oder Stempel durchzuführen, dessen Werkzeugtemperatur im Bereich von etwa 1500C liegt. Dies bedeutet, dass die Verbindung zwischen Festlegeteil 11 und Teppichrücken 5 durch Aufbügeln hergestellt werden kann, was ohne Schwierigkeiten am Verlegeort möglich ist.
Thermoplastische Stoffe, die als Bestandteile solche Blends in Frage kom- men, sind beispielsweise Copolyamide, Polyethylvinylacetate, Polyvinyl- acetate, Polyolefine, Polyurethane oder Copolyester.
Als Schmelzklebstoffe können auch solche auf Kunstkautschukbasis benutzt werden, wobei gegebenenfalls mit vergleichsweise etwas höheren Verarbei- tungstemperaturen gerechnet werden muß.
Als Auftragsmengen der Schmelzklebstoffe auf die Folie 17 des Festlegetei- Ies1 1 kommen vorzugsweise durch Beschichten aufgebrachte Mengen von 80 bis 400 g/m2, vorzugsweise von 200 g/m2, in Betracht.
Das so am Teppichrücken 5 festgelegte Festlegeteil 1 1 ermöglicht an seiner freien Seite 19 das Ankleben eines in üblicher weise an der Rückseite seines Trägers 7 selbstklebend ausgerüsteten Haftverschlußteiles 9. Dieses weist bei der Darstellung von Fig. 2 für die Bindung mit dem am Unter- grund, beispielsweise Boden, verankerten weiteren Haftverschlußteil Haftelemente in Form von Schlingen 21 auf. Für die Bildung des Haftverschlusses mit einem solchen Haftverschlußteil 9 kommen als untergrundseitiges oder bodenseitiges Haftverschlußteil mehrere Arten an Haftverschlußteilen in Frage, beispielsweise Mikro-Haftverschlußteile, von denen in Fig. 4 eine
beispielhafte Ausführungsform dargestellt und mit 23 bezeichnet ist. Mikro- Haftverschlußteile, wie sie beispielsweise mittels des in DE 198 28 856 Cl beschriebenen Verfahrens hergestellt werden können, weisen einen folienartigen Träger 25 auf, der beispielsweise aus Polyolefinen oder aus Blends von Polyamiden geformt ist und aus dessen Oberseite Stengel 27 vorspringen, die in Fig. 4 nicht sämtlich beziffert sind. Die verdickten Enden der Stengel 27 bilden pilz- oder tellerförmige Köpfe 29, die in der Fig. nicht sämtlich beziffert sind und die beim Verlegevorgang mit den Schlingen 21 am Haftverschlußteil 9 die lösbare Verhakung bilden. Die Packungsdichte, in der die Stengel 27 am Träger 25 vorgesehen sind, richtet sich nach dem mechanischen Aufbau und der Feinheit der Struktur der am Haftverschlußteil 9 vorgesehenen Haftelemente. Es versteht sich, dass anstelle der hier gezeigten Schlingen 21 andersartige Strukturen vorgesehen sein können, beispielsweise ähnliche piiz- oder tellerartige Köpfe an Stengeln, wie sie bei dem untergrundseitigen Haftverschlußteil 23 vorgesehen sind. Je nach Feinheit der Strukturen kann die Packungsdichte hierbei mehrere 100 Haftelemente/cm2 betragen, wobei die Stärke des Trägers 25 etwa im Bereich von 0,5 mm liegen kann. Andere Packungsdichten und/oder Stärken des Trägers 25 können selbstverständlich je nach besonderen Gegebenhei- ten in Frage kommen.
Die gewählte unterschiedliche Gestaltung der Haftelemente am untergrundseitigen Haftverschlußteil 23 und am anderen Haftverschlußteil 9 ermöglicht es, die Haftwirkung nach Wunsch so einzustellen, dass, wenn eine Neuverlegung der Abdeckteile vorgenommen werden soll, ein Abheben möglich ist, ohne dass das untergrundseitige Haftverschlußteil 23 mit abgehoben wird, was eine Neuverlegung auf verbliebenem Haftverschlußteil 23 ermöglicht.
Wenn eine besonders hohe Haftwirkung gewünscht ist, wenn beispielsweise eine Neuverlegung nicht in Frage kommt, können an der Oberseite der Köpfe 29 Klebstofftropfen 31 (in Fig. 4 ebenfalls nicht sämtliche beziffert) aufgetragen sein, beispielsweise durch Aufstreichen oder Aufrakeln, um nach erfolgtem Verhakungseingriff mit dem Haftverschlußteil 9 eine zusätzliche Bindung zu bewirken. Als Klebstoffe kommen beispielsweise Haftkleber auf Acrylatbasis in Frage.
Anstelle der gezeigten Strukturen der Haftelemente an den Haftverschluß- teilen 9 und 23 können auch Strukturen vorgesehen sein, wie sie in DE 103 25 372 C1 offenbart sind, d. h. Haftelemente, die aus Einzelfasem gebildet sind, die sich vom freien Ende von Stengeln, an denen keine Verhakungs- köpfe gebildet sind, erstrecken. Wie in dem genannten Dokument beschrieben, können hierbei mehrere 1000 Stengel/cm2 Trägerfläche vorgese- hen sein, wobei pro Stengel vorzugsweise etwa 500 Einzelfasern vorgesehen sind. Als Kunststoffmaterial aus dem die einzelnen Stengel und deren Einzelfasern gebildet sind, kommen insbesondere Kunststoffe mit langen Molekülketten und einem guten Orientierungsverhalten in Frage.
Die Fig. 5 zeigt in schematisch vereinfachter Form ein verkaufsfertiges Kit, das die Hauptbestandteile des erfindungsgemäßen Systems in einem Warenbeutel 33 enthält. Dieser ist in der Art eines üblichen Kunststoffbeutels mit leicht offenbarer Verschlußleiste 35 ausgebildet. Im Beutel 33 befindet sich, zu einem Wickel 37 aufgerollt, das untergrundseitige Haftverschlußteil 23, zu einem zweiten Wickel 39 aufgerollt, das dem Abdeckteil zugeordnete Haftverschlußteil 9 und, zu einem dritten Wickel 41 aufgerollt, eine entsprechende Länge des Festlegeteiles 1 1 in seinem Ausgangszustand, bei dem die die Wirksubstanz 15 tragende Folie 17 mit ablösbarer Schutzfolie 13 überlegt ist.
Das aufgezeigte Festlegesystem läßt sich auch in der Art eines flammhem- menden Verschlusses ausbilden, wobei das gesamte Haftverschlußteil 9 oder Bestandteile desselben aus Materialien besteht, die schwer entflammbar sind, wobei die dahingehenden schwer entflammbaren Materialien auch in der Art eines aktiven Löschmediums ausgebildet sein können oder dahingehende aktive Löschsubstanzen beinhalten, die auf das jeweilige Haftverschlußteil 9 auch in der Art einer Beschichtung aufgetragen werden können. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, solche Materialien aus den folgenden Stoffgruppen auszuwählen:
Ammonium Phosphat (AP),
Ammonium Polyphosphate (APP),
Aluminium Trihydroxid (ATH),
Magnesium Hydroxid (MDH), - Resorcinol bis-Diphenylphosphat (PDP),
Roter Phosphor (RP),
Tri-n-butyl Phosphat (TBP),
Tricresyl Phosphat (TCP),
Triphenyl Phosphat (TPP), - Melamin.
Auch können in das Trägerband des Haftverschlußteils 9 Nano-Partikel eingearbeitet sein, wie Silicate oder Graphit, die gleichfalls flammhemmend wirken. Auch wäre das Einbringen von eingeschlossenem Stickstoffgas in der Art von Nano-Partikeln in das Haftverschlußteil 9 möglich, um dergestalt ein aktives Löschmedium über ein Inertgas zu erhalten.