Bezeichnung der Erfindung
Kammseitenscheibenkäfig zur Führung von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager sowie Wälzkörperlager
Beschreibung
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Kammseitenscheibenkäfig zur Führung von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Wälzkörperlager mit dem Kammseitenscheibenkäfig.
Wälzkörperlager bestehen im Allgemeinen aus einem Außenring, einem Innenring sowie einer Mehrzahl von Wälzkörpern, die zwischen Außenring und Innenring oftmals in einem Wälzkörperkäfig gehalten werden. Der Wälzkörperkäfig dient dabei insbesondere dazu, die Wälzkörper voneinander zu trennen und die Wälzkörper in einem gleichen Abstand voneinander zu halten.
Die Druckschrift DE 100 31 427 C2 behandelt große Wälzlager, die beispielsweise in Walzwerken eingesetzt werden, und die so genannte Bolzenkäfige aufweisen. Der Bolzenkäfig besteht aus zwei parallel angeordneten Käfigscheiben, die durch eine Vielzahl von Bolzen miteinander verbunden sind, wobei jeder Bolzen einen Wälzkörper, beispielsweise eine Zylinderrolle, trägt. Zur Aufnahme der Bolzen weisen die Wälzkörper jeweils eine zentrische Bohrung auf. Der Bolzen wird üblicherweise an einem Ende mit einem Gewinde versehen, das in die eine Käfigscheibe eingeschraubt wird. Das andere Ende des Bolzens wird nach Montage des Käfigs in dem Wälzlager mit eingesetzten Wälzkörpern an der anderen Käfigscheibe fest geschweißt.
Die Druckschrift DE 42 27 662 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik beschreibt, offenbart ein Radialwälzlager, welches einen Käfig aufweist, der aus zwei Kreisringen besteht, die an ihren einander gegenϋber- liegenden Seiten Taschen bildende Ausnehmungen aufweisen, wobei die Ausnehmungen durch Stegansätze voneinander getrennt sind und wobei die Kreisringe durch zwischen den Wälzkörpern verlaufende Verbindungsglieder auf Abstand gehalten und miteinander verbunden sind. Zur Erhöhung der Käfigstabilität sind die Kreisringe zwischen jedem Wälzkörper durch zwei in radialer Richtung übereinander liegenden Verbindungsgliedern miteinander verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Käfigbauform vorzuschlagen, die eine belastungsgerechte Auslegung des Käfigs auch für starke Beanspruchungen sicherstellt.
Diese Aufgabe wird durch einen Kammseitenscheibenkäfig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Wälzkörperlager mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Er- findung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Figuren.
Erfindungsgemäß wird ein Kammseitenscheibenkäfig zur Führung bzw. Aufnahme von Wälzkörpern in einem Wälzkörperlager vorgeschlagen. Das Wälzkörperlager ist in beliebiger Bauform ausgebildet, vorzugsweise als Radialwälzlager, insbesondere als Kegelrollenlager oder als Zylinderrollenlager.
Der Kammseitenscheibenkäfig hat die Aufgabe, die darin gelagerten oder angeordneten Wälzkörper voneinander zu trennen, in einem gleichen Abstand voneinander zu halten, das Herausfallen der Wälzkörper zu verhindern und/oder die Wälzkörper in der unbelasteten Zone des Wälzkörperlagers zu führen.
Hierzu weist der Kammseitenscheibenkäfig zwei Käfigseitenscheiben auf, die vorzugsweise ringscheibenförmig oder kreisringförmig ausgebildet sind und zwischen denen die Wälzkörper zumindest abschnittsweise angeordnet sind. Zur insbesondere rand- oder endseitigen Führung der Wälzkörper weisen die Käfigseitenscheiben eine Mehrzahl von Stegansätzen auf, die an der den Wälzkörpern zugewandten Seite der Käfigseitenscheiben und jeweils gegenüberliegend positioniert sind.
Die Stegansätze sind bevorzugt als stummelartige und/oder im Querschnitt keilartige Ansätze ausgebildet, die an den den Wälzkörpern zugewandten Seiten oder Flanken eine konkave Kontur aufweisen, die an die Außenkontur der Wälzkörper angepasst ist und diese zumindest zeitweise führen. Die Länge der Stegansätze in axialer Richtung beträgt bevorzugt jeweils weniger als ein Drittel des Abstands der beiden Käfigseitenscheiben, insbesondere weniger als ein Viertel. Bevorzugt sind die Stegansätze in Umfangrichtung und/oder azimutal regelmäßig verteilt, so dass die Käfigseitenscheiben kammartig ausgebildet sind.
Der Kammseitenscheibenkäfig weist eine Mehrzahl von Verbindungsgliedern auf, welche zur Verbindung und/oder zum Abstandhalten der zwei Käfigseitenscheiben ausgebildet und/oder angeordnet sind. Zum Zwecke der Definition wird der Bereich, der sich in radialer Richtung zwischen den Wälzkör- pern erstreckt, und/oder der Lϋckenbereich zwischen den Wälzkörpem und in dem ein Verbindungsglied angeordnet ist, als Verbindungsbereich bezeichnet. Die Verbindungsglieder sind dabei außerhalb, insbesondere zwischen den Wälzkörpern angeordnet.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass in mindestens einem Verbindungsbereich genau ein Verbindungsglied und/oder mindestens ein Stegansatz angeordnet ist, wobei das genannte Verbindungsglied beziehungsweise der genannte Stegansatz zumindest abschnittsweise innerhalb eines radialen Innenbereichs der jeweiligen Käfigseitenscheibe angeordnet ist, dessen Grenze durch die Positionen der Drehachsen der Wälzkörper definiert ist. Die Position der Verbindungsglieder beziehungsweise der Stegansätze wird somit in Bezug zu dem (gedachten) Durchstoßungspunkt der Wälzkörperdrehachse durch die jeweilige Käfigseitenscheibe gesetzt. Anders ausgedrückt wird der radiale Innenbereich an jeder Käfigseitenscheibe durch einen Kreis mit einem Radius begrenzt, welcher dem Abstand des Käfigseiten- scheibenmittelpunkts zu dem genannten Durchstoßungspunkt entspricht.
Mit dieser neuen Käfigbauform ist es möglich, ein Wälzkörperlager belastungsgerecht für verschiedene Anwendungen aufzubauen.
Bei einer konstruktiv vorteilhaften Ausführung sind die Verbindungsglieder als Bolzen ausgebildet. Insbesondere sind die Bolzen beidseitig mit einem verjüngten Endabschnitt ausgebildet, so dass beidseitig eine Schulter gebildet wird, die an den Käfigseitenscheiben und/oder den Stegansätzen anliegt und so einen vorbestimmten Abstand der Käfigseitenscheiben sicherstellt.
Bei einer möglichen Ausführungsalternative ist in dem mindestens einen Verbindungsbereich das Verbindungsglied vollständig innerhalb und der mindestens eine Stegansatz insbesondere vollständig außerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet. Auf diese Weise wird die Stabilität des Kammseitenscheibenkäfigs von den radial weiter innen liegenden Verbindungsgliedern erzeugt, wohingegen die Führung durch die radial weiter außen liegenden Stegansätze umgesetzt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsalternative sind Stegansatz und Verbin- dungsglied gegengleich zu der vorhergehenden Alternative angeordnet, so dass der mindestens eine Stegansatz innerhalb und das Verbindungsglied vollständig außerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet ist. In diesem
Fall wird die Führung der Wälzkörper durch die radial weiter innen liegenden
Stegansätze sichergestellt, was insbesondere bei Wälzkörperlagern vorteil- haft ist, welche an dem äußeren Laufring beziehungsweise Außenring Borde aufweisen.
Bei einer weiteren Ausführungsalternative sind sowohl der Stegansatz als auch das Verbindungsglied eines Verbindungsbereichs innerhalb des radia- len Innenbereichs angeordnet, so dass zum Beispiel der Kammseitenschei- benkäfig von radial außen im bereits montiertem Zustand mit Wälzkörpern bestückbar ist.
Bei einer besonders vorteilhaften und stabilen Ausführungsform der Erfin- düng ist das einstückig ausgebildete Verbindungsglied an jeder Käfigseitenscheibe an mindestens zwei voneinander getrennten Aufnahmevorrichtungen festgelegt. Vorzugsweise liegen die Aufnahmevorrichtungen in radialer Richtung übereinander oder überlappen zumindest teilweise.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist eine der Aufnahmebefestigungen radial außerhalb und eine der Aufnahmevorrichtungen radial innerhalb des radialen Innenbereichs angeordnet. Bei dieser erfinderischen Weiterbildung wird eine erhöhte Käfigstabilität im Vergleich zu Einzelbolzen erreicht, wobei zusätzlich nur ein verringerter Montageaufwand im Vergleich zu der Montage von zwei separaten, übereinander liegenden Bolzen aufgewendet werden muss.
Es ist zudem bevorzugt, wenn eine der Aufnahmebefestigungen in dem min- destens einem Stegansatz angeordnet ist. Auf diese Weise ist das Verbindungsglied in einem verstärkten Bereich der Kammseitenscheibe festgelegt, was wieder zu Erhöhung der Stabilität des Kammseitenscheibenkäfig beiträgt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform, die zudem fertigungskostengünstig herstellbar ist, sind die Aufnahmebefestigungen als Durchgangsbohrungen oder Sacklöcher ausgebildet in oder durch die die Verbindungsglieder gesteckt oder durchgeführt werden. Allgemein kann die Verbindung der Käfigseitenscheiben mit den Verbindungsgliedern über beliebige Verbindungstechniken erfolgen, wobei Schweißen, Nieten, Schrauben oder Kleben bevorzugt ist.
Eine besonders gelungene Ausführungsform stellt ein Verbindungsglied dar, welches als Doppelbolzen mit Brückenbereich in einstückiger Weise ausge- bildet ist. Das Verbindungsglied hat somit einen H-förmigen Aufbau, wobei der Brückenbereich bevorzugt mittig angeordnet ist. Die Verbindung zwischen Brückenbereich und Bolzen oder Bolzenabschnitten des Doppelbolzens kann form-, stoff- oder kraftschlüssig ausgebildet sein. Das Verbindungsglied ist vorzugsweise aus Metall gefertigt. Bei einer möglichen Alter- native sind nur die Bolzen bzw. Bolzenabschnitte aus Metall, wohingegen der Brückenbereich aus Kunststoff ausgebildet ist. Bei einer anderen alternative besteht das Verbindungsglied vollständig aus Kunststoff.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist der Brückenbereich beidseitig, bei den den Wälzkörpern zugewandten Seitenflächen konkave Führungsflächen auf, die das Führen und das Abstandhalten der Wälzkörper zueinander unterstützen.
Insbesondere bei einer H-förmigen Ausbildung des Verbindungsglieds ist es ausreichend, wenn nur jeder zweite, dritte oder vierte Zwischenbereich zwischen den Wälzkörpern als Verbindungsbereich ausgebildet ist. Zugleich wird die Bestückbarkeit der Kammseitenscheibenkäfigs mit den Wälzkörpern vereinfacht oder sogar erst ermöglicht.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Wälzkörperlager, insbesondere Radialwälzlager, mit einem Kammseitenscheibenkäfig nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder wie er soeben beschrieben wurde, wo- bei das Wälzkörperlager als Großlager oder Großwälzlager - nachfolgend zusammenfassend Großlager genannt - ausgebildet ist. Ein Großlager ist vorzugsweise definiert als ein Wälzkörperlager mit einem Außendurchmesser größer als 300 Millimeter, vorzugsweise größer als 420 Millimeter, insbesondere größer als 1000 mm.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Wälzkörperlager eine Mehrzahl von Wälzkörpern auf, welche durchbohrungsfrei und/oder aus Wälzlagerstahl ausgebildet sind. Wie in der Einleitung erwähnt, weisen die bisher eingesetzten und bekannten Bolzenkäfige Wälzkörper mit Durch- gangsbohrungen auf, die zur Aufnahme der Bolzen ausgebildet sind. Die Notwendigkeit dieser Durchgangsbohrungen führt dazu, dass die Wälzkörper aus festigkeitsmäßigen Gründen aus Einsatzstahl gefertigt sein müssen, was zu erhöhten Fertigungskosten führt. Durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Kammseitenscheibenkäfigs entfällt die Notwendigkeit der Durch- gangsbohrungen, so dass die günstigeren Wälzlagerstähle für die Wälzkörper einsetzbar sind.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Kammseitenschei- benkäfig als vormontierte Baueinheit mit oder ohne vormontierte Wälzkörper in dem Wälzkörperlager eingebaut. Im Gegensatz zu den bisher verwendeten Bolzenkäfig, welche im fertig montierten Wälzkörperlager zusammenge- setzt und geschweißt werden, was zu Verschmutzungen mit Schlacke und Schweißperlen und zum Verzug des Käfigs führen kann, wird der Kammsei- tenscheibenkäfig bevorzugt bereits vor dem Einsetzen in das Wälzkörperlager fertig zusammengebaut, so dass eine vormontierte Einheit in das Wälzkörperlager eingebaut wird, insbesondere ohne dieses durch den Montage- prozess zu beeinträchtigen oder durch Emissionen zu verschmutzen. Ob die Wälzkörper oder Rollen bereits vor dem Einsetzen des Kammseitenschei- benkäfigs in das Wälzkörperlager, insbesondere in die Ringe des Wälzkörperlagers, eingebaut werden oder danach, hängt insbesondere von den vorhandenen Borden am Außen- beziehungsweise Innenring des Wälzkörper- lagers ab.
Bei einer speziellen Ausführungsform weist mindestens ein Ring, insbesondere ein Innen- oder ein Außenring, insbesondere schraubbare Borde auf.
Weitere Vorteile, Merkmale und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
Figur 1 eine schematische, dreidimensionale Schnittdarstellung eines Zylinderrollenlagers als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Schnittebene parallel zur axialen Erstreckung des Zylinderrollenlagers;
Figur 2 eine schematische, dreidimensionale Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung in Form eines zweiten Zylinderrollenlagers in radialer Draufsicht bei zeichnerischer Unterdrückung des Außenrings und teilweise der Wälzkörper;
Figur 3 eine schematische, dreidimensionale Darstellung des Zylinderrollenlagers in Figur 2 ebenfalls mit zeichnerisch unterdrückten Außenring, voll bestückt mit Wälzkörpern.
Einander entsprechende oder gleiche Teile werden in den nachfolgenden Figuren jeweils mit den entsprechenden oder gleichen Bezugszeichen versehen.
Die Figur 1 zeigt ein Zylinderrollenlager 1 in einer schematischen dreidimen- sionalen Schnittdarstellung als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Zylinderrollenlager 1 umfasst einen Innenring 2, einen Außenring 3 zwischen denen eine Mehrzahl von Zylinderrollen 4 in einem Kammseitenschei- benkäfig 5 rollbar gelagert sind, so dass sich in bekannter Weise der Außenring 3 relativ zu dem Innenring 2 drehen kann.
Der Innenring 2 ist bordenfrei ausgeführt, wohingegen der Außenring 3 seitliche, radial nach innen gerichtete Borde 6 aufweist, die optional einstückig an dem Außenring 3 angeformt oder schraubbar ausgebildet sind.
Der Kammseitenscheibenkäfig 5 weist zwei seitlich zueinander angeordnete und parallel, fluchtende Käfigseitenscheiben 7 auf, welche stirnseitig zu den Zylinderrollen 4 positioniert sind.
Bei einer in der Figur 1 dargestellten, möglichen ersten Alternative weist jede Käfigseitenscheibe 7 für jeden Zwischenraum zwischen den Zylinderrollen 4 einen äußeren Stummel 8 und einen inneren Stummel 9 auf. Die Stummel 8 und 9 sind beispielsweise einstückig an die jeweilige Käfigseitenscheibe 7 angeformt. In axialer Richtung erstrecken sich die Stummel 8 beziehungsweise 9 soweit, dass sie jeweils circa ein Viertel der Zylinderrollen 4 endsei- tig umgreifen. Durch die Stummel 8 beziehungsweise 9 werden in den zwei Käfigseitenscheiben 7 beidseitig gegenüberliegende Taschen gebildet, in denen die Zylinderrollen 4 endseitig angeordnet und/oder gelagert sind. Die
jeweils den Zylinderrollen 4 zugewandte Seitenfläche der Stummel 8 beziehungsweise 9 ist bei einer möglichen Ausführungsalternative an die Form der Zylinderrollen 4 angepasst, also konkav ausgebildet. Bei einer anderen möglichen Ausführungsalternative sind die in den Zylinderrollen 4 zugewand- ten Seitenflächen plan realisiert.
Durch eine gestrichelte Linie 10 ist die Rollenachse der in der Darstellung in Figur 1 vordersten Zylinderrolle 4 angedeutet. Durch den gedachten Durch- stoßungspunkt der Rollenachse 10 durch die Käfigseitenscheiben 7 wird ein Radius für einen Kreis festgelegt, welcher jede Käfigseitenscheibe 7 in einen radialäußeren Bereich 11 und in einen radialinneren Bereich 12 unterteilt.
Die Stummel 8 und 9 sind so verteilt, dass jeweils der äußere Stummel 8 in den radialäußeren Bereich 11 und der innere Stummel 9 jeweils in dem radi- alinneren Bereich 12 angeordnet ist.
Zur Stabilisierung des Kammseitenscheibenkäfigs 5 umfasst dieser eine Mehrzahl von Verbindungsgliedern, die als Bolzen 13 ausgebildet sind, wobei in einem Zwischenbereich zwischen zwei Zylinderrollen 4 jeweils genau ein Bolzen 13 angeordnet ist. Die Bolzen 13 sind an ihren freien Enden gegenüber ihrem Mittelteil im Durchmesser verringert, so dass Schulterflächen entstehen, die an in den Stummeln 8 eingebrachte Bohrung an der Bohrungsöffnung anliegen und für einen stabilen Zusammenhalt des Kammseitenscheibenkäfigs 5 sorgen.
Zusammengefasst weist diese erste Ausführungsalternative pro Zwischenraum oder Verbindungsbereich einen inneren und einen äußeren Stummel 8 beziehungsweise 9 sowie ein in dem radialäußeren Bereich 12 angeordneten Bolzen 13 auf.
Bei einer weiteren Ausführungsalternative ist der Bolzen 13 statt in dem radialäußeren Bereich 11 in dem radialinneren Bereich 12 angeordnet, wobei der Bolzen 13 in analoger Weise durch die innere Stummel 9 geführt und/oder festgelegt ist. Diese weitere Ausführungsalternative weist somit pro Zwischenraum oder Verbindungsbereich einen äußeren und einen inneren Stummel 8 beziehungsweise 9 und einen Bolzen 13 auf, welcher in dem radialinneren Bereich 12 angeordnet ist.
Bei einer weiteren Ausführungsalternative ist pro Zwischenraum oder Ver- bindungsbereich jeweils beidseitig ein innerer Stummel 9 und ein in dem radialäußerem Bereich 11 angeordneter Bolzen 13 vorgesehen, wobei auf den äußeren Stummel 8 verzichtet wird. Diese Ausführungsform erlaubt eine einfachere Montage des Kammseitenscheibenkäfigs 5.
Bei einer weiteren Ausführungsalternative weist der Kammseitenscheibenkä- f ig 5 jeweils beidseitig einen äußeren Stummel 8 und einen Bolzen 13 auf, welcher in dem radialinneren Bereich 12 angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsalternative wurde auf den inneren Stummel 9 verzichtet.
Die Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer dreidimensionalen Darstellung radial schräg von oben in Form eines zweiten Zylinderrollenlagers 1. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurde der Außenring 3 zeichnerisch unterdrückt, sowie nur zwei Wälzkörper 4 dargestellt. Das Zylinderrollenlager in Figur 1 ist analog zu dem Zylinderrollenlager 1 in der Figur 1 ausgebildet, mit dem Unterschied, dass statt den Bolzen 13 H-förmige Verbindungsglieder 14 vorgesehen sind, die die Käfigseitenscheiben 7 - von denen nur eine dargestellt ist - miteinander verbinden.
Das Verbindungsglied 14 ist im Bildbereich der Figur 2 unten rechts noch- mals in Detailansicht dargestellt. Das Verbindungsglied 14 ist als Doppelbolzenkonstruktion ausgebildet, welches zwei Bolzen 15 aufweist, die parallel zueinander angeordnet und über ein Mittelteil 16 einstückig miteinander ver-
bunden sind. Die in der Figur 2 dargestellten Bolzen 15 weisen über ihre gesamte Längserstreckung einen gleichmäßigen, runden Durchmesser auf, bei abgewandelten Ausführungsformen können diese auch verjüngte Endabschnitte aufweisen, so dass analog wie bei den Bolzen 13 in Figur 1 Schulterbereiche gebildet sind, um einen definierten Abstand zwischen den Käfigseitenscheiben 7 sicherzustellen. Das Mittelteil 16 weist beidseitig eine konkav gekrümmte Seitenfläche auf, welche den Zylinderrollen 4 zugewandt und an die Krümmung der Zylinderrollen 4 angepasst ist. Bei abgewandelten Ausführungsformen ist der in Figur 2 mittig gezeigte Mittelbereich 16 außer- mittig zu den Käfigseitenscheiben 7 angeordnet oder zerfällt in mehrere Segmente, so dass eine Öl- beziehungsweise Fettzirkulation in dem Zylinderrollenlager 1 verbessert wird. Im eingebauten Zustand sind die Bolzen 15 in radialer Richtung deckungsgleich oder zumindest überlappend angeordnet.
Der radialäußere Bolzen 15 wird durch eine erste Durchgangsbohrung 17 durch den äußeren Stummel 8 geführt, wobei der radialinnere Bolzen 15 in einer zweiten Durchgangsbohrung 18 durch die Käfigseitenscheiben 7 festgelegt ist.
Per Definition können auch die Käfigseitenscheiben 7 in Figur 2 in einem radialäußeren Bereich 11 und einem inneren Bereich 12 in analoger Weise wie in der Figur 1 unterteilt werden, wobei der äußere Stummel 8 bzw. die erste Durchgangsbohrung 17 in dem radialäußeren Bereich 11 und die zwei- te Durchgangsbohrung 18 in dem radialinneren Bereich 12 angeordnet ist, so dass das Verbindungsglied 14 zumindest zum Teil oder abschnittsweise innerhalb des radialinneren Bereichs 12 angeordnet und/oder festgelegt und/oder befestigt ist.
Bei alternativen Ausführungsformen können anstatt oder ergänzend zu den äußeren Stummeln 8 innere Stummel 9 vorgesehen sein.
Die Figur 3 zeigt das Zylinderrollenlager 1 in Figur 2, vollständig mit Zylinderrollen 4 bestückt. Wie sich aus der Darstellung aus Figur 3 ergibt, ist nur in jedem zweiten Zwischenraum zwischen den Zylinderrollen 4 ein Verbindungsglied 14 angeordnet. Dies ist möglich, weil aufgrund der Stabilisierung durch das Mittelteil 16 auch bei einem lückenhaft mit Verbindungsgliedern 14 besetzten Kammseitenscheibenkäfig 5 eine ausreichende Stabilität gegeben ist. Zudem wird durch die lückenhafte Besetzung ausreichend Platz für die Rollenmontage geschaffen.
Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten und beschriebenen Ausführungsalternativen von Kammseitenscheibenkäfigen 5 können auch in analoger Weise für Kegelrollenlager - nach entsprechender Anpassung - eingesetzt werden.
Der Kammseitenscheibenkäfig 5 kann in das Zylinderrollenlager 1 bereits in vormontiertem Zustand eingebaut werden, insbesondere müssen keine verschmutzungsträchtigen Fertigungsschritte innerhalb des Zylinderrollenlagers 1 durchgeführt werden. Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Zylinderrollenlager 1 sind optional als Großlager ausgebildet, welche einen Außendurchmesser von über 300 mm aufweist. Das Material der Zylinderrollen 3 ist ein üblicher.
Bezugszeichenliste
1 Zylinderrollenlager
2 Innenring
3 Außenring
4 Zylinderrollen
5 Kammseitenscheibenkäfig
6 Borde
7 Seitenscheiben
8 Radialäußerer Stummel
9 Radialinnerer Stummel
10 Drehachse
11 Radialäußerer Bereich
12 Radialinnerer Bereich
13 Bolzen
14 Verbindungsglied
15 Bolzen
16 Mittelteil
17 Erste Durchgangsbohrung 18 Zweite Durchgangsbohrung