WO2008074297A1

WO2008074297A1 - Fahrzeugaussenseitige funktionseinrichtung mit einem ausstellelement

Info

Publication number: WO2008074297A1
Application number: PCT/DE2007/002213
Authority: WO
Inventors: Peter Plettrichs
Original assignee: Hs Genion Gmbh
Priority date: 2006-12-18
Filing date: 2007-12-11
Publication date: 2008-06-26
Also published as: DE102006059726B3

Abstract

Es wird eine Funktionseinrichtung eines Fahrzeugs vorgeschlagen, die an der Fahrzeugaußenseite angeordnet ist und ein Ausstellelement (16) umfasst, das in einer Ruhestellung im wesentlichen mit einem angrenzenden Karosseriebereich (21) fluchtet und mittels einer Ausstellkinematik (18A) in eine Betriebsstellung ausstellbar ist. Zum Lösen einer etwaig vorhandenen Eisschicht an der Fahrzeugaußenseite im an das Ausstellelement (16) angrenzenden Bereich ist die Ausstellkinematik mit einer Stoßeinrichtung (26) versehen, so dass bei deren Betätigung das Ausstellelement (16) eine Erschütterung erfährt.

Description

Fahrzeugaußenseitige Funktionseinrichtung mit einem Aus- stellelement

Die Erfindung betrifft eine Funktionseinrichtung eines Fahrzeugs, die an einer Fahrzeugaußenseite angeordnet ist und ein Ausstellelement umfasst, das in einer Ruhestellung im Wesentlichen mit einem angrenzenden Karosseriebereich fluchtet und mittels einer Ausstellkinematik in eine Betriebsstellung ausstellbar ist.

Eine derartige Funktionseinrichtung ist beispielsweise aus der DE 10 2004 030 571 Al bekannt und in diesem Fall als Luftleitvorrichtung ausgebildet, die im Heckbereich des betreffenden Kraftfahrzeugs unterhalb eines Heckfensters angeordnet ist. Diese Luftleitvorrichtung umfasst ein Spoilerelement bzw. Spoilerblatt, das zwischen einer abgesenkten Ruhestellung und einer gegenüber einem angrenzenden Karosseriebereich ausgestellten Betriebsstellung verfahren werden kann, in der das Spoilerblatt eine aerodynamische Wirkung hat bzw. das Fahrverhalten des betreffenden Fahrzeugs beeinflusst. In der abgesenkten Ruhestellung ist das Spoilerelement von einer korrespondierend ausgebildeten Karosseriemulde aufgenommen, so dass die Oberseite des Spoilerelementes mit einem angrenzenden Karosseriebereich fluchtet.

Bei einer solchen Luftleitvorrichtung besteht das Problem, dass die Ausstellkinematik bei einer gegebenenfalls an der Fahrzeugaußenseite ausgebildeten Eisschicht oder dergleichen nicht die erforderliche Kraft aufbringt, um die Eisschicht zu brechen, die einen Spalt zwischen dem Spoilerelement und der angrenzenden Fahrzeugkarosserie Überspan- nen kann. Vielmehr ist das Spoilerelement gar nicht mehr ausstellbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gemäß der einleitend genannten Gattung ausgebildete Funktionseinrichtung derart weiterzubilden, dass das Ausstellelement auch im Vereisungsfall zuverlässig ausstellbar ist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Funktionseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die Stoßeinrichtung, die auf die Ausstellkinematik wirkt, kann auf das Ausstellelement in wirksamer Weise ein Impuls übertragen werden, mittels dessen eine einen Spalt zwischen dem Ausstellelement und dem angrenzenden Karosseriebereich überbrückende Vereisung aufgebrochen werden kann. Damit ist gewährleistet, dass das Ausstellelement auch im Vereisungsfall mittels der Ausstellkinematik ausstellbar ist. Es muss nur gewährleistet sein, dass vor Betätigung der Ausstellkinematik die Stoßeinrichtung aktiviert wird.

Die Funktionseinrichtung nach der Erfindung stellt insbesondere eine heckseitige Luftleitvorrichtung eines Fahrzeugs dar, die ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerelement umfasst, das in seiner Ruhestellung in einer heckseitigen Karosseriemulde aufgenommen ist und zum Ausstellen in die Betriebsstellung mit der Antriebskinematik verbunden ist.

Bei einer speziellen Ausführungsform der Funktionseinrichtung nach der Erfindung umfasst die Stoßeinrichtung ein Exzenterelement, das auf die Ausstellkinematik wirkt und auf einer Antriebswelle sitzt. Das Exzenterelement übt bei einer Drehung der motorisch angetriebenen Antriebswelle mit einem Umfangsflächenbereich Stöße auf die Ausstellki- nematik aus, welche das Ausstellelement und damit im Vereisungsfall auch eine an dieses angelagerte Eisschicht erschüttern. Die Frequenz der Stöße ist abhängig von der Drehzahl der Antriebswelle.

Die Stoßeinrichtung ist vorzugsweise mit einer Steuerelektronik verbunden, die in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur die Stoßeinrichtung beim Anlassen des betreffenden Fahrzeugs aktiviert. Beispielsweise aktiviert die Steuerelektronik die Stoßeinrichtung in automatisierter Weise, wenn die Umgebungstemperatur beim Anlassen des betreffenden Fahrzeugs unterhalb von 2°C liegt.

Bei einer speziellen Ausführungsform der Funktionseinrichtung nach der Erfindung ist die Ausstellkinematik als Viergelenkmechanik ausgebildet, die zwei Lenker umfasst, wobei die Stoßeinrichtung auf mindestens einen der beiden Lenker wirkt .

Die Stoßeinrichtung kann karosseriefest montiert sein und nur in der Ruhestellung des Ausstellelementes auf den betreffenden Lenker der Viergelenkmechanik wirken.

Eine wirksame Erschütterung des Ausstellelementes zum Aufbrechen einer Eisschicht kann erreicht werden, wenn die Stoßeinrichtung die Ausstellkinematik zwischen 0,2 und 0,8 mm auslenkt. Eine solch geringe Auslenkung gewährleistet, dass die Betätigung der Stoßeinrichtung zu keiner Beschädigung der Ausstellkinematik führt.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar. Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Luftleitvorrichtung eines Fahrzeugs ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert . Es zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Heckansicht eines Kraftfahrzeugs, das mit einem Heckspoiler versehen ist; und

Fig. 2 einen Schnitt durch den Heckspoiler im Bereich einer Viergelenkmechanik.

In Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das heck- seitig unterhalb einer Heckscheibe eine einen Heckspoiler bildenden Luftleitvorrichtung 14 aufweist, der mittels einer elektrisch angetriebenen Ausstellkinematik zwischen einer abgesenkten Ruhestellung und einer ausgestellten Betriebsstellung verfahrbar ist. Wie insbesondere Fig. 1 zu entnehmen ist, umfasst die Luftleitvorrichtung 14 ein sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerblatt 16, das an oberen Enden zweier Viergelenkmechaniken 18A und 18B gelenkt ist, die die Ausstellkinematik für das Spoilerblatt 16 bilden und jeweils in einem der seitlichen Randbereiche der Luftleitvorrichtung 14 angeordnet sind und so das Spoilerblatt 16 lagern.

In der in Fig. 2 dargestellten Ruhestellung ist das Spoilerblatt 16 von einer Karosseriemulde 20 aufgenommen, wobei die Oberseite des Spoilerblatts 16 mit den angrenzenden Karosseriebereichen 21 fluchtet. Von der Karosseriemulde 20 zweigt in ihrem tiefstgelegenen Bereich ein Wasserablauf 22 ab.

In der Ruhestellung des Spoilerblatts 16 liegt zwischen den sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckenden Rändern des Spoilerblatts 16 und dem jeweils angrenzenden Karosserie- bereich des Fahrzeugs 10 ein Spalt mit einer Breite zwischen 4 und 6 mm.

Die Viergelenkmechaniken 18A und 18B umfassen, wie Fig. 2 zu entnehmen ist, jeweils zwei Lenker 24 und 26, die mit ihren oberen Enden an das Spoilerblatt 16 angelenkt sind und mit ihren unteren Enden karosseriefest angelenkt sind. Einer der beiden Lenker 24 und 26 ist über ein nicht näher dargestelltes Steuergestänge und ein Getriebe mit einem Antriebsmotor verbunden.

Des Weiteren ist im Bereich der Karosseriemulde 20 unterhalb des Spoilerelementes 16 für jede Viergelenkmechanik 18A bzw. 18B eine karosseriefest fixierte Stoßeinrichtung 28 angeordnet, die bei abgesenktem, d. h. in Ruhestellung befindlichem Spoilerblatt 16 mit dem Lenker 24 zusammenwirken kann. Die Stoßeinrichtung 28 umfasst ein Exzenterelement 30 mit elliptischem Grundriss, das auf einer mittels eines nicht dargestellten Elektromotors angetriebenen Antriebswelle 32 sitzt. Bei Betätigung des Antriebsmotors der Antriebswelle 32 übt das Exzenterelement 30 bei abgesenktem Spoilerblatt 16 pro Drehung der Antriebswelle 32 zwei Stöße auf den Lenker 24 aus, die den Lenker 24 jeweils um etwa 0,5 mm auslenken. Diese Stöße bewirken eine Erschütterung des Spoilerblatts 16. Im Fall einer Eisschicht 34, die sich an der Fahrzeugaußenseite ausgebildet hat und die zwischen dem Spoilerelement 16 und den angrenzenden Karosseriebereichen liegende Spalte überspannt, brechen diese Erschütterungen die Eisschicht 34 auf, so dass die Viergelenkmechaniken 18A und 18B das Spoilerelement 16 ausstellen können.

Die Aktivierung der Stoßeinrichtung 28 erfolgt beim Anlassen des betreffenden Fahrzeugs unterhalb einer Temperatur von beispielsweise 2°C in automatisierter Weise. Die An- Steuerung des Antriebsmotors für die Antriebswelle 32 des Exzenterelements 30 der Stoßeinrichtung 28 erfolgt mittels einer Steuerelektronik, die mit einem Temperaturfühler für die Messung der Umgebungstemperatur verbunden ist.

Bezugszeichen

10 Kraftfahrzeug

12 Heckscheibe

14 Luftleitvorrichtung

16 Spoilerblatt

18A, 18B Viergelenkmechanik

20 Karosseriemulde

21 Karosseriebereiche

22 Wasserablauf 24 Lenker

26 Lenker

28 Stoßeinrichtung

30 Exzenterelement

32 Antriebswelle

34 Eisschicht

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Funktionseinrichtung eines Fahrzeugs, das an einer Fahrzeugaußenseite angeordnet ist und ein Ausstellelement (16) umfasst, das in einer Ruhestellung im Wesentlichen mit einem angrenzenden Karosseriebereich

(21) fluchtet und mittels einer Ausstellkinematik (18A, 18B) in eine Betriebsstellung ausstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellkinematik (18A, 18B) mit einer Stoßeinrichtung (28) versehen ist, so dass das Ausstellelement (16) bei deren Betätigung eine Erschütterung erfährt.

2. Funktionseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßeinrichtung (28) ein Exzenterelement (30) umfasst, das auf die Ausstellkinematik (18A, 18B) wirkt und auf einer Antriebswelle (32) sitzt .

3. Funktionseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerelektronik vorgesehen ist, die die Stoßeinrichtung in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur beim Anlassen des betreffenden Fahrzeugs ansteuert .

4. Funktionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine heckseitige Luftleitvorrichtung (14) ist, die ein sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Spoilerblatt (16) umfasst, das in Ruhestellung in einer heckseitigen Karosseriemulde (20) aufgenommen ist und zum Ausstellen in die Betriebsstellung mit der Antriebskinematik (18A, 18B) verbunden ist.

5. Punktionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausstellkinematik (18A, 18B) mindestens eine Viergelenkmechanik mit zwei Lenkern (24, 26) umfasst, wobei die Stoßeinrichtung (28) auf mindestens einen der beiden Lenker (24, 26) wirkt.

6. Funktionseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stoßeinrichtung (28) die Ausstellkinematik (18A, 18B) zwischen 0,2 mm und 0,8 mm auslenkt.