DE102004027782B3 - Sicherheitsvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, bei welcher zumindest die einer Frontscheibe 5 zugewandte Hinterkante 2 einer Fronthaube 1 von einer Ruheposition in eine gegenüber der Ruheposition angehobene Aufprallposition verlagerbar ist. Durch eine Abdeckklappe 4 ist der zwischen der Frontscheibe 5 und der Fronthaubenhinterkante 2 angeordnete Scheibenwischer 10 in der Aufprallposition der Fronthaubenhinterkante 2 zumindest teilweise bedeckt. Dadurch wird die Verletzungsschwere bei einem Aufprall eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers reduziert.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zum Schutz von Fußgängern und Zweiradfahrern beim Aufprall auf eine Fronthaube eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
- Es ist bekannt, durch aufstellbare Fronthauben den Abstand zwischen der Fronthaubenoberfläche und dem Motor zu erhöhen. Auf diese Weise wird bei einem Aufprall eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers auf die Fronthaube, insbesondere im Bereich der Fronthaubenhinterkante, zusätzlicher Verformungsraum bereitgestellt. Diese aktiven Sicherheitssysteme umfassend als Grundbestandteil eine Auslösevorrichtung und eine unterhalb der Fronthaube angeordnete Hubvorrichtung, die beispielsweise im Bereich der Fronthaubenscharniere angeordnet ist. Obwohl durch das Anheben der Fronthaube ein zusätzlicher Verformungsraum zur Verfügung gestellt wird, ist das Verletzungsrisiko im Bereich der Fronthaubenhinterkante relativ hoch, da die dort angeordneten Scheibenwischer ein zusätzliches Verletzungsrisiko darstellen.
- Die
DE 100 39 107 A1 befasst sich mit einer Sicherheitseinrichtung für Kraftfahrzeuge, deren Fronthaube in einer Unfallsituation mittels zumindest eines über eine Sensorik auslösbaren Aktuators aus ihrer geschlossenen Ausgangslage in eine zumindest im Bereich der Frontscheibe angehobene Position verlagerbar ist. Die Sicherheitseinrichtung ist eine bei angehobener Fronthaube den Zwischenraum zwischen der Fronthaube und der Frontscheibe zumindest weitgehend überdeckende und in diese Schutzstellung bringbare Überdeckung. In ihrer hochgeklappten, aktivierten Lage überdeckt die Abdeckung den unteren Randbereich der Frontscheibe, die an den unteren Rand der Frontscheibe anschließende Abdeckung eines Wasserkastens sowie dort angeordnete Scheibenwischer. - Aus der
DE 100 21 143 A1 ist eine Sicherheitseinrichtung an einem Fahrzeug, insbesondere einem Kraftfahrzeug, bekannt, mit einer Fronthaube und mit einer am Fahrzeug angeordneten Sensoreinrichtung, die mit einer der Fronthaube zugeordneten Energiespeichereinheit gekoppelt ist, welche im durch die Sensoreinrichtung aktivierten Zustand die Fronthaube aus einer Fronthauben-Ruheposition in eine Fronthauben-Aufprallposition anhebt. Das hintere Fronthaubenteil kann bei einer aktivierten Kolben-Zylinder-Einheit durch eine Kolbenstange in Richtung auf die Frontscheibe verschoben werden und den unteren Rand der Frontscheibe abdecken. - In der
DE 101 32 950 A1 wird eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeuge vorgeschlagen, bei welcher eine Frontklappe des Fahrzeugs im Bereich der Windschutzscheibe aus ihrer geschlossenen Position in eine angehobene Position überführt werden kann. Der dabei zwischen der Frontklappe und der Windschutzscheibe entstehende Zwischenraum soll über eine bewegbare Abdeckung verschlossen werden, um das Verletzungsrisiko für Fußgänger zu reduzieren. - Gegenstand der
DE 102 05 626 A1 ist eine Fußgänger-Schutz-Vorrichtung für Kraftfahrzeuge mit einer Fronthaube, die beim Aufprall eines Fußgängers angehoben werden kann und seitlich ausfahrbare Aufprall-Platten aufweist, um die beim Anheben entstehenden Spalte zu überbrücken. Dementsprechend kann aus der Fronthaube auch an der der Frontscheibe zugewandten Hinterkante eine Aufprallplatte ausfahren. - In der
DE 199 35 342 A1 wird als Aufprallschutz für Fußgänger und Radfahrer vorgeschlagen, an stoßgefährdeten Fahrzeugteilen der Außenhaut eines Kraftfahrzeugs plastische und/oder teilelastische Bereiche auszubilden, die insbesondere als Airbag gestaltet sein können. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei welcher das Verletzungsrisiko bei einem Aufprall eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers im Bereich der Fronthaubenhinterkante reduziert ist.
- Die Sicherheitsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 löst diese Aufgabe dadurch, dass die zwischen der Frontscheibe und der Fronthaubenhinterkante angeordneten Scheibenwischer in der Aufprallposition der Fronthaubenhinterkante zumindest teilweise von einer Abdeckklappe bedeckt werden, die ebenfalls von einer Ruheposition in eine Aufprallposition verlagerbar ist. Der Grundgedanke ist, dass bei einem Anprall keine durch die Scheibenwischerarme und die Wischblätter gegebenen scharfen Kanten im Bereich der Fronthaubenhinterkante offen vorstehen sollen. Daher werden die Scheibenwischer bei der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig von der Abdeckklappe bedeckt. Es ist vorgesehen, dass die Abdeckklappe Freischnitte aufweist, so dass die Abdeckklappe bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Aufprallposition an den Scheibenwischern vorbei führbar ist. Es ist grundsätzlich vorstellbar, dass die Abdeckklappe insgesamt angehoben wird und quasi als Verlängerung der Fronthaubenhinterkante zusammen mit der Fronthaube von der Ruheposition in die Aufprallposition verfährt. Dies entspricht im Wesentlichen einer Parallelverschiebung der Abdeckklappe. Die Kontur der Freischnitte ist an die Kontur der Wischerarme und der Wischblätter angepasst.
- In der Ausführungsform des Patentanspruchs 2 sind an den Freischnitten elastomere Membranen angeordnet. Diese elastomeren Membranen sind dafür vorgesehen, die Scheibenwischer komplett zu verdecken, wenn die Abdeckklappe in die Aufprallposition verlagert worden ist. Des weiteren dienen die elastomeren Membranen zur Wasserableitung im Bereich der Freischnitte, wenn sich die Abdeckklappe in der Ruheposition befindet.
- In der Ausführungsform des Patentanspruchs 3 ist die Vorderkante der Abdeckklappe unterhalb der Fronthaubenhinterkante auf einer Hubvorrichtung abgestützt, welche sowohl zum Anheben der Fronthaubenhinterkante als auch zum Anheben der Abdeckklappe vorgesehen ist. Die gemeinsame Nutzung der Hubvorrichtung führt nicht zu einer Erhöhung des Fahrzeuggesamtgewichts, da Hubvorrichtungen als aktive Sicherheitskomponenten bei anhebbaren Fronthaubenhinterkanten ohnehin vorhanden sein müssen.
- Um Vibrationen der Abdeckklappe zu vermeiden, kann die Abdeckklappe unter Zwischenschaltung eines Schwingungsdämpfers auf der Hubvorrichtung abgestützt sein (Patentanspruch 4). Dieser Schwingungsdämpfer kann zugleich als Energieaufnahmemittel ausgebildet sein, welches beim Aufprall eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers Anprallenergie in Verformungsenergie umwandelt (Patentanspruch 5). Auch die Fronthaubenhinterkante kann auf diesem Schwingungsdämpfer abgestützt sein, um eine zusätzliche nachgiebige Lagerung der Fronthaubenhinterkante zu realisieren und das Energieaufnahmevermögen zu verbessern.
- Eine weitere Möglichkeit, die Abdeckklappe von einer Ruheposition in eine Aufprallposition zu verlagern ist eine schwenkbewegliche Befestigung der Hinterkante der Abdeckklappe (Patentanspruch 6). In diesem Fall bleibt die Hinterkante der Abdeckklappe, die in der Nähe der quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Schwenkachse angeordnet ist, etwa auf dem gleichen Höhenniveau, während die Vorderkante der Abdeckklappe angehoben wird. Die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende Länge der Abdeckklappe kann so bemessen sein, dass sich in der Aufprallposition ein fließender Übergang zwischen Abdeckklappe und Fronthaube ergibt. Wenn sich die Fronthaubenkante bei einem Anprall absenkt, muss jedoch gewährleistet sein, dass die Abdeckklappe eine hinreichende Nachgiebigkeit besitzt, um die Verletzungsschwere nicht zu erhöhen. Insbesondere soll die Abdeckklappe unterhalb der Fronthaubenhinterkante, das heißt auf der Unterseite der Fronthaube abgleiten.
- Selbstverständlich besitzt die Abdeckklappe auch eine hinreichende Widerstandskraft gegen Verformung, damit die Scheibenwischer bei einem Absenken der Abdeckklappe nicht sofort wieder hervortreten und den gewünschten Schutzeffekt kompensieren. Aber selbst wenn die Abdeckklappe bedingt durch einen sehr starken Aufprall bereichsweise wieder in ihre Ruheposition verlagert worden ist, können die hinreichend dick gestalteten elastomeren Membranen dazu beitragen, Schnittverletzungen durch die Scheibenwischer zu verhindern.
- In der Ausführungsform des Patentanspruchs 7 ist vorgesehen, dass die Hubvorrichtung im Bereich der Fronthaubenscharniere angeordnet ist. Hubvorrichtungen im Bereich der Fronthaubenscharniere sind zwar als solche bekannt, jedoch wird es unter anderem aus Gründen der Bauraum- und Gewichtsersparnis als besonders zweckmäßig angesehen, derartig positionierte Hubvorrichtungen auch bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung zu nutzen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Seitendarstellung eines Frontends eines Personenkraftwagens näher erläutert.
- Die schematisch stark vereinfachte Darstellung zeigt in der Seitenansicht eine Fronthaube
1 eines nicht näher dargestellten Kraftfahrzeugs sowohl in der Ruheposition als auch in der gegenüber der Ruheposition angehobenen Aufprallposition. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Fronthaube1 insgesamt, das heißt sowohl im Bereich ihrer Hinterkante2 als auch im Bereich ihrer Vorderkante3 angehoben. Im Bereich der Fronthaubenhinterkante2 ist eine Abdeckklappe4 zu erkennen, die sich im wesentlichen bis zur Frontscheibe5 erstreckt. Die Abdeckklappe4 ist im Bereich ihrer Hinterkante6 schwenkbeweglich gelagert, so dass die Vorderkante7 der Abdeckklappe4 zusammen mit der Fronthaubenhinterkante2 angehoben werden kann. Die Fronthaubenhinterkante2 ist an einem Fronthaubenscharnier8 befestigt, das mit einer nicht näher dargestellten Hubvorrichtung gekoppelt ist. Die Hubvorrichtung bewirkt, dass das Fronthaubenscharnier8 und damit die Fronthaubenhinterkante2 angehoben wird. Oberhalb des Fronthaubenscharniers8 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein plattenförmiger Schwingungsdämpfer9 angeordnet, auf dem die Vorderkante7 der Abdeckklappe4 liegt. Der Schwingungsdämpfer9 ist als Energieauf nahmemittel ausgebildet und ist begrenzt nachgiebig gestaltet. Des Weiteren verhindert der Schwingungsdämpfer9 Vibrationen im Bereich der Abdeckklappe. - In der Ruheposition der Fronthaube
1 und der Abdeckklappe4 befindet sich die Vorderkante7 der Abdeckklappe4 unterhalb der Fronthaube1 . In der Aufprallposition sind die Fronthaubenhinterkante1 und die Vorderkante7 der Abdeckklappe4 be nachbart angeordnet, das heißt sie liegen sich zumindest bereichsweise stirnseitig gegenüber und sind dabei auf dem Schwingungsdämpfer9 des Fronthaubenscharniers8 abgestützt. In der Aufprallposition der Abdeckklappe4 befindet sich ein Scheibenwischer10 unterhalb der Abdeckklappe4 , während er sich in der Ruheposition oberhalb der Abdeckklappe4 befindet. Der ortsfeste Scheibenwischer10 wird dabei durch Freischnitte11 in der Abdeckklappe4 geführt. In der Aufprallposition ist der Freischnitt11 von einer elastomeren Membran12 bedeckt, so dass der Scheibenwischer10 zumindest teilweise, vorzugsweise insgesamt, außerhalb des Gefahrensbereichs angeordnet ist. -
- 1
- Fronthaube
- 2
- Fronthaubenhinterkante
- 3
- Fronthaubenvorderkante
- 4
- Abdeckklappe
- 5
- Frontschutz
- 6
- Hinterkante
v.
4 - 7
- Vorderkante
v.
4 - 8
- Fronthaubenscharnier
- 9
- Schwingungsdämpfer
- 10
- Scheibenwischer
- 11
- Freischnitt
in
4 - 12
- Membran
Claims (7)
- Sicherheitsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, bei welcher zumindest die einer Frontscheibe (
5 ) zugewandte Hinterkante (2 ) einer Fronthaube (1 ) von einer Ruheposition in einer gegenüber der Ruheposition angehobene Aufprallposition verlagerbar ist, wobei zwischen der Frontscheibe (5 ) und der Fronthaubenhinterkante (2 ) angeordnete Scheibenwischer (10 ) in der Aufprallposition der Fronthaubenhinterkante (2 ) zumindest teilweise von einer Abdeckklappe (4 ) bedeckt sind, die ebenfalls von einer Ruheposition in eine Aufprallposition verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappe (4 ) Freischnitte (11 ) aufweist, so dass die Abdeckklappe (4 ) bei der Verlagerung von der Ruheposition in die Aufprallposition an den Scheibenwischern (10 ) vorbeiführbar ist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den Freischnitten (
11 ) elastomere Membranen (12 ) angeordnet sind. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderkante (
7 ) der Abdeckklappe (4 ) unterhalb der Fronthaubenhinterkante (2 ) auf einer Hubvorrichtung abgestützt ist, wobei die Hubvorrichtung sowohl zum Anheben der Fronthaubenhinterkante (2 ) als auch der Abdeckklappe (4 ) vorgesehen ist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckklappe (
4 ) unter Zwischenschaltung eines Schwingungsdämpfers (9 ) auf der Hubvorrichtung abgestützt ist. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwingungsdämpfer (
9 ) als Energieaufnahmemittel ausgebildet ist, welches bei einem Aufprall eines ungeschützten Verkehrsteilnehmers Anprallenergie in Verformungsenergie umwandelt. - Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Frontscheibe (
5 ) zugewandte Hinterkante (6 ) der Abdeckklappe (4 ) schwenkbeweglich gelagert ist. - Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubvorrichtung im Bereich von Fronthaubenscharnieren (
8 ) angeordnet ist.
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- 2004-06-08 DE DE200410027782 patent/DE102004027782B3/de not_active Expired - Fee Related
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