WO2008011740A1

WO2008011740A1 - Verfahren zum herstellen von verpackungsbeuteln mit verstärktem bodenbereich sowie vorrichtung zur durchführung des verfahrens

Info

Publication number: WO2008011740A1
Application number: PCT/CH2007/000357
Authority: WO
Inventors: Tiziano Colla
Original assignee: Water-Line Sa
Priority date: 2006-07-27
Filing date: 2007-07-20
Publication date: 2008-01-31
Also published as: EP2049327A1; US20100022375A1

Abstract

Bei einem Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln (30) aus Kunststofffolie wird ein am einen Ende des Verpackungsbeutels (30) angeordneter Abschnitt des Verpackungsbeutels als Faltabschnitt (21 ) entlang einer quer verlaufenden Faltlinie (22) nach oben umgefaltet und mit dem Verpackungsbeutel (30) verklebt. Vor dem Umfalten wird ein Klebstoff auf wenigstens eine der beiden zu verklebenden Flächen aufgetragen. Als Klebstoff wird ein Heisskleber verwendet. Erfindungsgemäss wird der Klebstoff in Form einer Mehrzahl von Klebstoffabschnitten (25,...,29, 125) annähernd zeitgleich aufgetragen.

Description

BESCHREIBUNG

VERFAHREN ZUM HERSTELLEN VON VERPACKUNGSBEUTELN MIT

VERSTÄRKTEM BODENBEREICH SOWIE VORRICHTUNG ZUR DURCHFÜHRUNG DES VERFAHRENS

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Herstellung von Verpackungsbeuteln. Sie betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln, insbesondere mit verstärktem Bodenbereich, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

STAND DER TECHNIK

Für die Verpackung von Tierfutter oder dgl. werden heutzutage hochwertige, stabile Verpackungsbeutel aus Kunststoff-Folienmaterial verwendet. Als Folienmaterial kommt dabei sowohl einschichtiges als auch mehrschichtiges Material zum Einsatz, bei dem beispielsweise Folien aus unterschiedlichen Kunststoffen mit dazwischenliegender Alufolie kombiniert sein können. Bei der Herstellung wird zunächst ein Folienschlauch gebildet, der meist mit Seitenfalten versehen ist. In den Folienschlauch werden in regelmässigen Abständen quer verlaufende Schweissnähte eingebracht, die den Bodenabschluss der späteren Verpackungsbeutel bilden.

Beim Füllen der Beutel mit Inhalt und beim späteren Transport und Gebrauch der gefüllten Beutel besteht die Gefahr, dass die Schweissnähte der Belastung nicht standhalten und aufgehen. Dies ist insbesondere dann ein Problem, wenn die Verpackungsbeutel für grossere Gebinde mit Inhalten von 1 ,5 kg, 2 kg oder mehr vorgesehen sind.

Man ist deshalb zunehmend dazu übergegangen, die Verpackungsbeutel mit einer Bodenverstärkung zu versehen, die durch Umfalten eines Bodenabschnitts und Verkleben des umgefalteten Bodenabschnitts mit dem Beutel erzeugt wird. Der umgefaltete Bodenabschnitt kann aber auch mit einem Aufdruck zu Werbe- oder Informationszwecken versehen sein, der bei liegendem Beutel gelesen werden kann. Ein solcher Verpackungsbeutel mit Bodenverstärkung ist in vereinfachter Form in Fig. 6 und 7 wiedergegeben. Der Verpackungsbeutel 30 hat eine Vorderseite 34 und eine Rückseite 35, sowie Seitenfalten 36 und 37. Im Bodenbereich 32 ist ein Faltabschnitt 21 entlang einer Faltlinie 22 nach hinten umgefaltet und mit der Rückseite 35 des Verpackungsbeutels 30 verklebt. Oben ist in Fig. 6 eine Füllöffnung 31 zu erkennen, durch die der Beutel gefüllt bzw. entleert werden kann. Für den Verschluss der Füllöffnung 31 können unterschiedliche Massnahmen ergriffen werden. Insbesondere kann die Öffnung wiederverschliessbar, z.B. mittels eines sogenannten Zippers, ausgebildet sein.

Zum Verkleben des Faltabschnitts 21 wird üblicherweise ein Klebeauftrag 33 eines Heissklebers oder Schmelzklebers verwendet, der auf die Rückseite 35 des Verpackungsbeutels 30 parallel zur Faltlinie 22, d.h. quer über den Beutel, und über die gesamte Breite des Verpackungsbeutels 30 aufgetragen wird. Der spiralige Klebeauftrag 33 wird mit einer feinen Klebstoffdüse erzeugt, die mit kreisender Bewegung quer über die gesamte Breite des Beutels geführt wird. Ist der Klebeauftrag 33 abgeschlossen, wird der Faltabschnitt 21 umgefaltet und auf den Klebeauftrag 33 gedrückt.

Die beschriebene Art der Bodenverstärkung bzw. des Klebeauftrags hat jedoch Nachteile, die insbesondere in der mangelnden Haltbarkeit der Verklebung bzw. der mangelnden mechanischen Festigkeit zu suchen sind: Der verwendete Heisskleber führt beim unmittelbaren Auftrag aus der (geheizten) Klebstoffdüse auf die äussere Kunststofffolie auf der Rückseite 35 des Verpackungsbeutels 30 zu einer innigen Verbindung mit der Folie, so dass bezüglich dieser Verbindung wenige Probleme auftreten. Anders ist die Situation jedoch bei der Verbindung zwischen Klebstoffauftrag 33 und der Innenseite des umgefalteten Faltabschnitts 21. Das Auftragen des Klebstoffes auf den Verpackungsbeutel nimmt eine vergleichsweise lange Zeitdauer in Anspruch, weil der Klebstoffauftrag über die ganze Breite des Beutels geht. Dadurch erkaltet der schon aufgebrachte Klebstoff, bevor der Klebstoffauftrag beendet ist. Ferner wird eine äussere Haut auf der Oberfläche des Klebstoffes gebildet, welche eine herabgesetzte Klebefähigkeit aufweist. Vor allem bei grossen Beuteln wird nicht selten die Topfzeit (Gebrauchsdauer) des Klebstoffes aufgrund der langen Zeitdauer beim Auftragen des Klebstoffes überschritten. Versuche haben gezeigt, dass sich der Faltabschnitt 21 ohne grossen Kraftaufwand von Hand vom Verpackungsbeutel lösen lässt. Dabei wurde auch festgestellt, dass der Klebstoff nur auf der Seite anhaftete, auf welche er aufgebracht wurde. Es kommt dann zu einer Klebung zwischen dem Klebstoffauftrag 33 und der Folie des Faltabschnitts 21, die eher einer Haftklebung ähnelt und ohne innige Verbindung zwischen Klebstoff und Folie abläuft.

Der Faltabschnitt 21 kann sich dann bei erhöhter Belastung - z.B. während des Befüllens, oder wenn sich seine etwas abstehende Aussenkante hinter einem Vorsprung verfängt - lösen und somit die beabsichtigte Wirkung der Bodenverstärkung aufheben.

Aus der FR 969,987 ist ein Papierbeutel bekannt, welcher im wesentlichen als Faltbeutel mit verklebten Nähten ausgebildet ist. Der Bodenbereich des Papierbeutels kann umgefaltet ausgebildet sein, wobei die Umfaltung mit der Oberfläche des Papierbeutels verklebt werden kann. Nachteilig ist, dass der Papierbeutel im Bereich des Klebstoffauftrages durch denselben geschwächt wird. Insbesondere kann der Papierbeutel im Bereich des Klebstoffauftrages einreissen.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbeutels, insbesondere mit (verklebter) Bodenverstärkung, anzugeben, das die Nachteile bekannter Verfahren vermeidet und auf einfache Weise zu einer Bodenverstärkung mit hoher Belastbarkeit führt. Ferner soll eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens angegeben werden. Insbesondere soll ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung angeben werden, welche den Vorgang des Hersteilens einer Bodenverstärkung beschleunigt. Insbesondere soll die Zeit zwischen dem Beginn des Klebstoffauftrages und dem Umfalten des Faltabschnittes reduziert werden.

Die Aufgabe wird durch der Merkmale der Ansprüche 1 , 19, 30 bzw. 31 gelöst.

Demgemäss wird ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln aus Kunststofffolie angegeben, bei welchem Verfahren ein am einen Ende des

Verpackungsbeutels angeordneter Abschnitt des Verpackungsbeutels als

Faltabschnitt entlang einer quer verlaufenden Faltlinie nach oben umgefaltet und mit dem Verpackungsbeutel verklebt wird. Vor dem Umfalten wird ein Klebstoff auf wenigstens eine der beiden zu verklebenden Flächen aufgetragen. Als Klebstoff wird ein Heisskleber verwendet. Erfindungsgemäss wird der Klebstoff in Form einer Mehrzahl von Klebstoffabschnitten annähernd zeitgleich aufgetragen.

Der Kern der Erfindung besteht darin, den Kleberauftrag, insbesondere unter Einsatz mehrerer verteilt angeordneter Klebstoffdüsen so zu gestalten, dass die Zeit für den Klebstoffauftrag reduziert werden kann. Somit kann die Verklebung nach dem Auftragen des Klebstoffes sehr schnell erfolgen und der aufgetragene Klebstoff kann sich mit beiden zu verklebenden Flächen innig verbinden. Dadurch wird eine Klebverbindung mit hoher mechanischer Festigkeit erzielt, da der Klebstoff aufgrund der kurzen Zeitdauer zwischen Auftragen und Verkleben mit beiden Flächen an beiden zu verklebenden Flächen anhaftet.

Vorzugsweise sind die Klebstoffabschnitte zueinander beabstandet angeordnet. Dies ist vorteilhaft, denn dadurch kann der Klebstoff in einer kurzen Zeit aufgebracht werden. Alternativ können die Klebstoffabschnitte einander angrenzend oder überlappend angeordnet sein.

Eine belastbare und dauerhafte Verklebung wird dadurch erreicht, dass das Auftragen des Klebstoffs und das anschliessende Umfalten des Faltabschnitts so erfolgt, dass sich der Klebstoff im wesentlichen über die gesamte Länge des Klebstoffauftrags, also des Klebstoffabschnittes, mit den beiden zu verklebenden Flächen verbindet.

Insbesondere erfolgt der Klebstoffauftrag in Form von mehreren einzelnen, über die Breite des Verpackungsbeutels verteilt angeordneten, kurzen Abschnitten, wobei vorzugsweise jedem der Klebstoffabschnitte oder Abschnitte des Klebstoffauftrags eine eigene Klebstoffdüse zugeordnet ist.

Gemäss einer Weiterbildung haben die Abschnitte oder Klebstoffabschnitte die Form von Klebstoffraupen, wobei zum Auftragen der Klebstoffraupen der Verpackungsbeutel und/oder die Klebstoffdüsen bewegt werden.

Insbesondere können die Klebstoffraupen vorzugsweise annähernd bzw. genau quer zur Beutellängsrichtung verlaufen. Sie können aber auch schräg zur Beutellängsrichtung verlaufen.

Es ist aber auch denkbar, dass die Klebstoffraupen in Beutellängsrichtung verlaufen.

Die Klebstoffraupen können dabei auch die Faltlinie überqueren. Gemäss einer anderen Weiterbildung haben die Abschnitte die Form von Klebstoffpunkten.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff so auf beide zu verklebenden Flächen aufgetragen wird, dass Klebstoffaufträge beider Flächen beim Umfalten, insbesondere deckungsgleich, aufeinander zu liegen kommen. Hierdurch wird eine besonders gute Klebverbindung erhalten.

Besonders günstig ist es, wenn unmittelbar nach Beendigung des Klebstoffauftrags der Faltabschnitt umgefaltet und auf den Verpackungsbeutel gedrückt wird, wobei der Klebstoffauftrag und das anschliessende Umfalten und Andrücken des Faltabschnitts vorzugsweise in einem Zeitabschnitt von wenigen Zehntelsekunden erfolgt.

Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Verpackungsbeutel von einer fortlaufenden schlauchförmigen Folienbahn, die stromaufwärts der späteren Trennstellen jeweils querverschweisst ist, abgeschnitten wird, dass das freie Ende der Folienbahn jeweils zunächst in die für den Klebeauftrag vorgesehenen Position transportiert und dort gehalten wird, dass anschliessend der Verpackungsbeutel von der Folienbahn abgetrennt wird, und dass unmittelbar nach dem Abtrennen der Klebstoff aufgetragen und der Faltabschnitt umgefaltet wird.

Eine Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende der Folienbahn in der für den Klebeauftrag vorgesehenen Position mit der Unterseite auf einer Haltevorrichtung aufliegt und dort mittels Unterdruck gehalten wird, dass das freie Ende der Folienbahn in der für den Klebeauftrag vorgesehenen Position mit dem Faltabschnitt frei über die Haltevorrichtung hinaus vorsteht, und dass der frei vorstehende Faltabschnitt mittels einer schwenkbaren Faltvorrichtung über die gesamte Breite entlang der Faltlinie umgefaltet wird. Bei einer erfindungsgemässen Ausgestaltung der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind entlang einer Transportebene eine Klebevorrichtung und eine Faltvorrichtung, insbesondere eine Bodenbearbeitungseinheit, in Transportrichtung hintereinander angeordnet. Die Faltvorrichtung ist zum Umfalten eines Faltabschnitts des herzustellenden Verpackungsbeutels und unmittelbar vor der Faltvorrichtung ist die Klebevorrichtung mit einer Mehrzahl von verteilt angeordneten Klebstoffdüsen vorgesehen. Die Klebstoffdüsen sind zum annähernd zeitgleichen Auftragen eines Heissklebers für eine Mehrzahl von Klebstoffabschnitten ausgebildet.

Eine Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Bodenbearbeitungseinheit im Bereich der Klebstoffdüsen eine mit Unterdruck arbeitende Haltevorrichtung vorgesehen ist, welche die auf ihr liegende Folienbahn während der Bearbeitung ansaugt und festhält, und dass oberhalb der Haltevorrichtung Niederhalter angeordnet sind, welche die Folienbahn an den Rändern auf der Haltevorrichtung niederhalten.

Eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Schneideinheit und der Bearbeitungseinheit in Transportrichtung einstellbar ist, und dass zwischen den beiden Einheiten eine in der Länge verstellbare, erste bandförmige Transportvorrichtung angeordnet ist.

Eine andere Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass hinter der Bearbeitungseinheit eine zweite bandförmige Transportvorrichtung mit zwei parallel laufenden Bändern vorgesehen ist, zwischen denen die fertig bearbeiteten Verpackungsbeutel zusammengedrückt transportiert werden. Eine weitere Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Faltvorrichtung einen quer zur Transportrichtung angeordneten verschwenkbaren Balken umfasst.

Die Klebstoffdüsen können bei der erfindungsgemässen Vorrichtung oberhalb der Transportebene ortsfest montiert sein; sie können aber auch oberhalb der Transportebene in Querrichtung verfahrbar montiert sein.

KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen

Fig. 1 in mehreren Teilfiguren Fig. 1A bis 1F in der Seitenansicht in stark vereinfachter Form verschiedene Schritte bei der Herstellung von Verpackungsbeuteln mit Bodenverstärkung gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 in der Draufsicht von oben einen Klebstoffauftrag in Form mehrerer quer verlaufender Klebstoffraupen gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 3 die Konfiguration aus Fig. 2 nach Umfalten des Faltabschnitts;

Fig. 4 in der Draufsicht von oben einen Klebstoffauftrag in Form mehrerer schräg oder in Längsrichtung verlaufender

Klebstoffraupen gemäss einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 5 in der Draufsicht von oben einen Klebstoffauftrag in Form mehrerer Klebstoffpunkte gemäss einem weiteren

Ausführungsbeispiel der Erfindung; Fig. 6 in perspektivischer Seitenansicht einen Verpackungsbeutel mit

Bodenverstärkung, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist;

Fig. 7 einen aus dem Stand der Technik bekannten, durchgehend spiraligen Klebeauftrag für die Bodenverstärkung;

Fig. 8 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der

Erfindung in der Seitenansicht;

Fig. 9 die Vorrichtung aus Fig. 8 in perspektivischer Darstellung;

Fig. 10 in einer zu Fig. 8 vergleichbaren Darstellung die Vorrichtung von der anderen Seite gesehen, wobei der Abstand zwischen der Schneideinheit und der Bearbeitungseinheit maximal eingestellt ist; und

Fig. 11 in einer zu Fig. 9 vergleichbaren, etwas vereinfachten Darstellung die Vorrichtung mit maximalem Abstand zwischen der Schneideinheit und der Bearbeitungseinheit.

Fig. 12 in einer perspektivischen Ansicht eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemässen Bodenbearbeitungseinheit; und

Fig. 13 eine Seitenansicht der Bodenbearbeitungseinheit 11.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

Fig. 1 zeigt in mehreren Teilfiguren Fig. 1A bis 1 F in der Seitenansicht in stark vereinfachter Form verschiedene Schritte bei der Herstellung von Verpackungsbeuteln mit Bodenverstärkung gemäss einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Vorrichtung 10 zum Herstellen eines Verpackungsbeutels gemäss Fig. 1A umfasst eine Schneideinheit 12 und eine Bodenbearbeitungseinheit 11 , die entlang einer horizontalen Transportebene 13 hintereinander angeordnet sind. Zwischen beiden Einheiten 11 und 12 ist eine Transportvorrichtung 15 in Form eines über Rollen laufenden Bandes vorgesehen. Die Transportvorrichtung 15 ist in den Teilfiguren 1C bis 1 F der Übersichtlichkeit wegen weggelassen. Die linke Rolle der Transportvorrichtung 15 ist Teil eines Rollenpaares 16, mit dessen Hilfe die Folienbahn (20 in Fig. 1B) präzise in die Bodenbearbeitungseinheit 11 hineingezogen und dort in der vorgesehenen Bearbeitungsposition gehalten werden kann. Der Abstand zwischen den beiden Einheiten 11 und 12 korrespondiert mit der Länge der Verpackungsbeutel (L in Fig.1 F) und kann vorzugsweise verstellt werden. Die Transportvorrichtung 15 ist dann entsprechend in der Länge anpassbar.

In der Schneideinheit 12 ist ein Messer 14 vorgesehen, mit dem jeweils ein Verpackungsbeutel von der durchgehenden Folienbahn 20 abgetrennt wird. Das Messer 14 ist in Fig. 1 schematisch als von oben nach unten schneidender Messerbalken angedeutet. In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist das Messer als ein unterhalb der Transportebene 13 angeordnetes, in Querrichtung verfahrbares Messer ausgebildet, das die Folienbahn 20 in Querrichtung durchschneidet, und dabei in die Nut eines Klemmbalkens (41 in Fig. 8) eintaucht, der von oben auf die Folienbahn 20 drückt und diese fixiert.

In der Bearbeitungseinheit 11 läuft die Transportebene 13 über eine hinter dem Rollenpaar 16 angeordnete Haltevorrichtung 18, die mit Unterdruck versorgt wird und auf der Oberseite Ansaugöffnungen (38 in Fig. 2) aufweist, durch die per Unterdruck die darüberliegende Folienbahn 20 angesaugt und fixiert werden kann. Oberhalb der Haltevorrichtung 18 ist eine sich in Querrichtung erstreckende Reihe von mehreren beabstandeten Klebstoffdüsen 17 vorgesehen, durch die ein geeigneter Heisskleber, der über nicht dargestellte geheizte oder thermisch isolierte Zuführungen herangeführt wird, gezielt auf die Oberseite der Folienbahn 20 aufgespritzt werden kann. In Transportrichtung (von rechts nach links) hinter der Haltevorrichtung 18 ist eine Faltvorrichtung 19 platziert, die einen querliegenden Balken umfasst, der aufgrund eines Gelenkmechanismus (48 in Fig.10 )unter Beibehaltung seiner Orientierung nach oben, zur Haltevorrichtung 18 hin und auf die Haltevorrichtung 18 hinunter verschwenkt werden kann (siehe Fig. 1D bis 1F). Die Faltvorrichtung 19 faltet einen über die Haltevorrichtung frei hinausstehenden Faltabschnitt 21 zurück auf die Folienbahn 20, um dort durch Verklebung mit einer Seite der Folienbahn 20 die Bodenverstärkung des nächsten Verpackungsbeutels zu bilden.

Zu Beginn des Bearbeitungszyklus (der insgesamt beispielsweise etwa 1 s dauert) wird die (durchgehende) Folienbahn 20 mittels einer (hier nicht dargestellten) Transportvorrichtung rechts vor der Schneideinheit 12 (42 in Fig. 8, 9), der Transportvorrichtung 15 und mittels des Rollenpaars 16 mit ihrem freien Ende durch die Schneideinheit 12 hindurch soweit in die Bearbeitungseinheit 11 hinein vorgezogen, dass sie mit einem Bahnabschnitt vorbestimmter Länge, der dem Faltabschnitt 21 entspricht, über die Haltevorrichtung 18 hinaussteht (Fig. 1B). Das Rollenpaar 16 wird dabei mit einer gegenüber der Transportvorrichtung 42 um etwa 1 % höheren Geschwindigkeit betrieben, sodass die Folienbahn immer straff gezogen ist. Da die Folienbahn 20 zu diesem Zeitpunkt noch ungeschnitten ist, kann der für den nächsten Verpackungsbeutel vorgesehene Abschnitt der Folienbahn 20 mit hoher Positionierungsgenauigkeit und ohne Verrutschen in die Bearbeitungseinheit 11 eingeführt werden. Im Bereich der Haltevorrichtung 18 ist ein Sensor angeordnet, der die Anwesenheit der Folienbahn detektiert und entsprechende Signal an die Steuerung der Bearbeitungseinheit 11 gibt.

Sobald die Folienbahn 20 ihre Endposition gemäss Fig. 1B erreicht hat, wird die Folienbahn in der Schneideinheit 12 durchgetrennt. Der abgetrennte Abschnitt wird nun durch das Rollenpaar 16 fixiert, sowie die Halteeinheit 18, die mittels eingebauten Ventilen den Unterdruck auf die Ansaugöffnungen 38 schaltet. Zusätzlich sind an den Seitenrändern und/oder in der Mitte der Folienbahn 20 noch mehrere Niederhalter (23, 24 in Fig. 2, 11) vorgesehen, die als federnde Blechstreifen ausgebildet sind und die Folienbahn 20 an den Rändern oder auch in der Mitte bis zur Faltlinie (22 in Fig. 2) niederhalten. Nahezu gleichzeitig mit dem Durchtrennen der Folienbahn 20 wird durch die Klebstoffdüsen 17 kurzzeitig Klebstoff auf die Oberseite des abgeschnittenen Verpackungsbeutels aufgetragen (Fig. 1C), was durch einen Pfeil an der Klebstoffdüse 17 angedeutet ist. Je nach Art des Klebstoffauftrags kann die Düsenanordnung in verschiedenen Richtungen bewegt werden, wodurch entsprechend ausgebildet und orientierte Klebstoffraupen entstehen (siehe Fig. 2-4). Unter einer Klebstoffraupe wird im wesentlichen ein Klebstoffauftrag entlang einer vorgegebenen Kontur verstanden. Die Kontur kann beispielsweise als eine Gerade, als eine kontinuierliche Linie oder auch als Punkt verstanden sein. Es kann aber auch eine kombinierte Bewegung der Düsen 17 und der Folienbahn 20 vorgesehen werden, um einen bestimmten Klebstoffauftrag zu erzielen. In diesem Fall wird die Folienbahn wären des Klebstoffauftrags nicht durch Unterdruck fixiert. Aufgrund der Anordnung einer Mehrzahl Klebstoffdüsen 17 kann eine Mehrzahl Klebstoffraupen bzw. Klebstoffabschnitte annähernd zeitgleich aufgetragen werden. Solche einzelnen Klebstoffabschnitte erstrecken sich nicht über die ganze Breite des Beutels, sondern über eine Mehrzahl von kleineren Abschnitten bzw. Klebstoffabschnitten. Durch das Aufbringen des Klebstoffes mit mehreren Klebstoffdüsen 17 kann die Zeit zwischen dem Beginn des Klebstoffauftrages und dem Umfalten nach dem Auftrag des Heissklebers, also der effektiven Verklebung, verkleinert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Temperatur des Klebstoffes nur unwesentlich sinkt, bevor dieser eine Verbindung mit dem Faltabschnitt 21 eingehen kann.

Das annährend zeitgleiche Auftragen kann für alle Klebstoffabschnitte gleichzeitig oder zeitlich versetzt erfolgen. Unter zeitlich versetzt wird verstanden, dass der Klebstoffauftrag bei allen Klebstoffabschnitten innerhalb einer bestimmten Zeitdauer begonnen werden soll. Insbesondere sollte die Zeitdauer dabei nicht die Zeitdauer überschreiten, welche für das Auftragen eines Klebstoffabschnittes notwendig ist. Vorzugsweise sind die Klebstoffabschnitte einander angrenzend oder zueinander beabstandet oder überlappend angeordnet. Dies ist abhängig von der Länge des Klebstoffabschnittes. Falls die Klebstoffabschnitte aneinander angrenzend sind, berühren sich die beiden benachbarten Klebstoffabschnitte. Bei der zueinander beanstandeten Anordnung ist zwischen den Klebstoffabschnitte ein Zwischenraum ohne Klebstoff vorhanden. Bei der überlappenden Anordnung überlappen sich die benachbarten Klebstoffabschnitte.

Unmittelbar (wenige Zehntelsekunden) nach dem Auftrag des Heissklebers (Fig. 1C) wird der über die Halteeinheit 18 hinausstehende Faltabschnitt 21 mittels der schwenkbaren Faltvorrichtung 19 entlang der Faltlinie 22 nach oben umgefaltet und von oben auf die Folienbahn gepresst. Die Faltlinie 22 kann dabei bereits durch eine Kerblinie oder Sicke vorgegeben sein, die im Vorfeld beim Anbringen der querlaufenden Schweissnähte in die Folienbahn 20 eingebracht worden ist, und die das Umfalten erleichtert. Beispielsweise ist es denkbar, die Kerblinie oder Sicke mit einem vorgeheizten Balken anzufertigen. Der vorgeheizte Balken kann die Beutel 30 im gewünschten Abschnitt leicht deformieren. Zum Umfalten greift die balkenförmige Faltvorrichtung 19 am Anfang des Schwenkvorgangs unter den Faltabschnitt 21 und bewegt in nach oben (Fig. 1 D), klappt dann den Faltabschnitt 21 entgegen der Transportrichtung nach hinten (Fig. 1 E) und drückt dann den Faltabschnitt 21 auf die Folienbahn 20 (Fig. 1 F), wobei sich der aufgetragene Heisskleber sowohl mit Faltabschnitt 21 und Folienbahn 20 innig verbindet. Da der Klebstoffauftrag aus mehreren Düsen gleichzeitig und nur über kurze Wege erfolgt und der Faltvorgang unmittelbar anschliesst, kann der gesamte Vorgang in sehr kurzer Zeit abgeschlossen werden. Der im geschmolzenen Zustand aufgetragene Heisskleber behält so während des Bodenbearbeitungsvorgangs seine volle Klebe- und Verbindungsfähigkeit, so dass die Klebung des Faltabschnitts sehr stabil und beständig ist.

Im Rahmen des verteilten und mehrfachen gleichzeitigen Klebstoffauftrags sind im Rahmen der Erfindung die verschiedensten Konfigurationen denkbar. Einige der besonders bevorzugten Arten des Klebstoffauftrags sind in den Fig. 2 bis 5 wiedergegeben: Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 werden aus drei nebeneinander angeordneten und quer zur Transportrichtung bewegten Klebstoffdüsen 17 bzw. Klebstoffstrahlen bei ruhender Folienbahn drei gerade Klebstoffraupen 25 erzeugt, die dann an drei Stellen eine Verklebung des Faltabschnitts 21 mit der Folienbahn 20 bzw. dem bereits abgeschnittenen Verpackungsbeutelabschnitt bewirken (Fig. 3). Die Klebstoffdüsen 17 können nach dem Auftragen der Klebstoffraupen 25 für den nächsten Klebstoffauftrag in ihre Ausgangsposition zurückkehren. Noch einfacher ist es, wenn die Klebstoffdüsen bei einem Klebstoffauftrag hin- und beim nachfolgenden nächsten Klebstoffauftrag wieder zurückbewegt werden.

Um neben einer sich in Querrichtung ausdehnenden Klebung auch eine sich in Transportrichtung ausdehnende Klebung zu erzielen, können gemäss Fig. 4 schräg verlaufende Klebstoffraupen 26 aufgetragen werden. Der schräge Verlauf kann dabei entweder durch ein entsprechendes Verfahren der Klebstoffdüsen 17 bzw. Klebstoffstrahlen erzeugt werden, oder durch entsprechende Überlagerung zweier orthogonaler Bewegungen der Klebstoffdüsen 17 (Klebstroffstrahlen) und der Folienbahn 20 selbst.

In Fig. 4 ist auch zu erkennen, dass der Klebstoffauftrag wahlweise vor und oder hinter der Faltlinie 22 erfolgen kann. Werden analoge Klebstoffraupen 27 auch auf der anderen Seite der Faltlinie 22 aufgebracht, ergeben sich nach dem Umfalten gekreuzte Klebstoffbahnen. Die Klebstoffraupen auf beiden Seiten der Faltlinie 22 können aber auch so orientiert sein, dass sie nach dem Umfalten genau übereinanderliegen. Auf diese Weise sind die Klebstoffraupen optimal im Folienmaterial verankert, und beim Umfalten verbindet sich direkt der Klebstoff der übereinanderliegenden Klebstoffraupen.

Es ist aber auch denkbar, gemäss Fig. 4 entweder bei ruhenden Klebstoffdüsen 17 bzw. Kiebstoffstrahlen nur durch einen entsprechenden Vorschub der

Folienbahn 20, oder bei ruhender Folienbahn 20 durch Verfahren der

Klebstoffdüsen 17 in Transportrichtung in Längsrichtung verlaufende Klebstoffraupen 28 zu erzeugen, die auch über die Faltlinie 22 hinweg reichen können. Diese Klebstoffraupen 28, von denen in Fig. 4 nur eine beispielhaft eingezeichnet ist, können an der Faltlinie 22 aussetzen. Wenn sie bis an die äussere Kante des Faltabschnitts 21 geführt sind und auf der anderen Seite der Faltlinie 22 entsprechend frühzeitig einsetzen, kann so die Bodenverstärkung über den gesamten Verstärkungsbereich verklebt werden.

Es ist weiterhin denkbar, gemäss Fig. 5 anstelle von oder zusätzlich zu länglichen Klebstoffraupen der in Fig. 2 und 4 gezeigten Art Klebstoffpunkte 29 aufzubringen. Diese Klebstoffpunkte 29 können - wie in Fig. 5 gezeigt - in einer geraden Linie angeordnet sein; sie können aber auch in einer anderen Konfiguration (z. B. entlang einer Zick-Zack-Linie) über die Breite der Folienbahn 20 verteilt sein. Die Klebstoffpunkte 29 können noch schneller als die Klebstoffraupen aufgetragen werden. Die Klebstoffdüsen 17 können auch in vertikaler Richtung verfahrbar sein (siehe Fig. 11).

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung ist in Fig. 8 (und Fig. 10) ausschnittweise in der Seitenansicht wiedergegeben. Die Hauptteile der Vorrichtung wurden bereits in Fig. 1 schematisch dargestellt. Die Vorrichtung 10 ist auf einem nicht näher dargestellten Untergestell aufgebaut, dass unter anderem die Verschiebbarkeit der Schneideinheit 12 relativ zur Bearbeitungseinheit 11 zur Anpassung an unterschiedliche Beutellängen ermöglicht (in Fig. 8 ist der Minimalabstand zwischen Schneideinheit 12 und Bearbeitungseinheit 11 eingestellt; die überflüssige Bandlänge der zwischen Schneideinheit 12 und Bearbeitungseinheit 11 angeordneten Transportvorrichtung 15 wird von einer unterhalb der Vorrichtung vorhandenen, verfahrbaren Anordnung von Umlenkrollen aufgenommen; in Fig. 10 ist der Maximalabstand eingestellt). Die ungeschnittene, fortlaufende Folienbahn wird von rechts kommend mittels einer unmittelbar vor der Schneideinheit 12 angeordneten ersten Antriebseinheit 42, die mit einem motorisch angetriebenen Rollenpaar ausgestattet ist, durch die Schneideinheit 12 hindurch in die Bearbeitungseinheit 11 transportiert, wo das Ende der Folienbahn vom Rollenpaar 16 aufgenommen und bis zur Halteeinheit 18 und kurz darüber hinaus weitertransportiert wird. Zur Halteeinheit 18 verläuft von unten kommend eine Mehrzahl von Unterdruckleitungen 47, die über in der Halteeinheit 18 angeordnete Ventile zu den Ansaugöffnungen 38 (in Fig. 2 sind zwei beispielhaft eingezeichnet) führen, deren Funktion bereits weiter oben beschrieben worden ist.

Oberhalb der Halteeinheit 18 ist die quer liegende Reihe der Klebstoffdüsen 17 angeordnet (gemäss Fig. 9 sind im Ausführungsbeispiel insgesamt 8 Klebstoffdüsen 17 in gleichmässigem Abstand voneinander für zwei nebeneinander zu bearbeitenden Folienbahnen vorhanden, also je vier Düsen für eine Folienbahn; gemäss Fig. 11 sind je zwei Düsen für zwei Bahnen vorhanden), die durch thermisch isolierte Klebstoffzuführungen 43 mit dem Heisskleber versorgt werden. Die Klebstoffdüsen 17 selbst sind geheizt und werden über ein unmittelbar hinter der Düse angeordnetes Ventil gesteuert. Im Beispiel der Fig. 8 und 9 sind die Klebstoffdüsen 17 ortsfest montiert. Selbstverständlich können sie aber auch quer verfahrbar ausgebildet sein.

Das Rollenpaar 16 führt nicht nur die Folienbahn zur Haltevorrichtung 18, sondern transportiert auch den abgeschnittenen und bodenseitig fertig bearbeiteten Beutel weiter zu einer nachfolgenden Transportvorrichtung 39, wo der Beutel zwischen zwei parallel laufenden Bändern 45, 46 gepresst zur nachfolgenden Behandlung (Kontrolle, Verpackung etc.) weitertransportiert wird. Durch das Zusammendrücken der Beutel zwischen den Bändern wird der Klebevorgang im Bodenbereich mechanisch unterstützt, bis der Heisskleber genügend abgekühlt ist. Die beiden Bänder 45, 46 werden dabei von einer zweiten Antriebseinheit 40 angetrieben. Sowohl die beiden Bänder 45, 46 als auch das Band 44 sind unterteilt in eine Vielzahl von separaten Teilbändern, wie in Fig. 9 und 11 erkennbar ist.

Die Figuren 12 und 13 zeigen eine weitere Ausführungsform gemäss der vorliegenden Erfindung. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Ferner können Merkmale der vorhergehenden Ausführungsbeispiele untereinander und mit diesem weiteren Ausführungsbeispiel beliebig zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden. Der Pfeil T stellt die Transportrichtung dar.

Wie in der Figur 12 gezeigt wird, umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Niederhaltevorrichtung 100. Die Niederhaltevorrichtung 100 umfasst einen Antrieb 101 , ein Koppelungselement 102, eine Übertragungsstange 103, eine Vielzahl Befestigungselemente 104 und daran befestigte Niederhalter 105. Der Antrieb 101 , welcher hier als Pneumatikzylinder dargestellt ist, bringt eine Bewegung über das Koppelungselement 102 auf die Übertragungsstange 103. Dabei wird das Koppelungselement 102 aufgrund seiner Lagerung in einer Schwenkbewegung bewegt. Mit einer gleichartigen Bewegung wird die Übertragungsstange 103 bewegt. An der Übertragungsstange 103 sind die Befestigungselemente 104 ortsfest oder verfahrbar montiert. Jedes der Befestigungselemente 104 umfasst einen Niederhalter 105, welcher in Richtung der Klebestelle 125 ragt. Der Niederhalter 105 ist vorzugsweise als flexibles Blech, insbesondere aus Federstahl, ausgestaltet. Die Niederhalter 105 können auch als fingerförmig ausgebildet bezeichnet werden.

Zwischen zwei benachbarten Klebstoffdüsen 17 ist vorzugsweise je eine Niederhaltevorrichtung 100 platziert. Der Niederhalter 105 ragt dabei in einen Bereich zwischen zwei Klebstoffabschnitten bzw. Klebestellen 125, so dass die Niederhalter 105 nicht mit dem Klebstoff in Verbindung kommen.

Der Antrieb der Niederhaltevorrichtung wird mit dem Einfahren des Beutels in die Bodenbearbeitungseinheit 11 betätigt. Dabei ragen die Niederhalter 105 in den Bereich des Faltabschnittes 21 des Beutels ein und drücken den Beutel gegen die Transportebene 13. Nach dem Auftragen des Klebstoffes und dem Ausführen der Faltung wird der Antrieb der Niederhaltevorrichtung erneut betätigt und die Niederhalter fahren gegen die Transportrichtung der Vorrichtung aus dem Zwischenraum zwischen Beutel und Faltabschnitt 21 mit einer Schwenkbewegung zurück. Ebenfalls ist in den Figuren 12 und 13 eine weitere Ausführungsform der Faltvorrichtung 19 angegeben. Die hier gezeigte Faltvorrichtung 19 umfasst einen Faltbalken 190, welcher links und rechtes der Transportrichtung mit einem Falthebel 191 verbunden ist. Der Falthebel 191 wird über ein nicht dargestellter Servomotor angetrieben. Sobald der Klebstoff aufgebracht ist, führt der Falthebel 191 eine Drehbewegung aus, und bewegt somit den Faltbalken 190 in Richtung des Faltabschnittes 21 des Beutels. Bei der weiteren Bewegung wird der Faltabschnitt 21 gefasst und Richtung Klebestellen geklappt und dort angepresst. Durch relatives Verschieben des Faltbalkens 190 zum Drehzentrum kann der Faltbalken in Abhängigkeit zur Dicke des zu faltenden Beutelmaterials eingestellt werden. Der Faltbalken wird entlang des Pfeils F bewegt. Andere alternative Faltarten bzw. Faltvorrichtungen sind ebenfalls denkbar.

BEZUGSZEICHENLISTE

10 Vorrichtung zum Herstellen eines Verpackungsbeutels

11 Bodenbearbeitungseinheit

12 Schneideinheit 13 Transportebene

14 Messer

15,39 Transportvorrichtung (bandförmig)

16 Rollenpaar

17 Klebstoffdüse 18 Haltevorrichtung (Unterdruck)

19 Faltvorrichtung

20 Folienbahn (schlauchförmig)

21 Faltabschnitt

22 Faltlinie 23,24 Niederhalter

25,26,27,28 Klebstoffraupe

29 Klebstoffpunkt 0 Verpackungsbeutel 1 Füllöffnung 2 Bodenbereich 3 Kleberauftrag

34 Vorderseite

35 Rückseite

36, 37 Seitenfalte

38 Ansaugöffnung

40,42 Antriebseinheit

41 Klemmbalken

43 Klebstoffzuführung (thermisch isoliert)

44,..,46 Transportband

47 Unterdruckleitung

48 Gelenkmechanismus (Faltvorrichtung)

100 Niederhaltevorrichtung

101 Antrieb für Niederhalter

102 Koppelungselement

103 Übertragungsstange

104 Befestigungselemente

105 Niederhalter

190 Faltbalken

191 Falthebel

125 Klebstoffabschnitt

L Länge (Beutel)

T Transportrichtung

F Faltrichtung

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln (30) aus Kunststofffolie, bei welchem Verfahren ein am einen Ende des

Verpackungsbeutels (30) angeordneter Abschnitt des Verpackungsbeutels (30) als Faltabschnitt (21) entlang einer quer verlaufenden Faltlinie (22) nach oben umgefaltet und mit dem Verpackungsbeutel (30) verklebt wird, wobei vor dem Umfalten ein Klebstoff auf wenigstens eine der beiden zu verklebenden Flächen aufgetragen und als Klebstoff ein Heisskleber verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff in Form einer Mehrzahl von Klebstoffabschnitten (25, ..,29, 125) annähernd zeitgleich aufgetragen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffabschnitte (25, ..., 29, 125) einander angrenzend oder zueinander beabstandet oder überlappend angeordnet sind.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbeutel (30) einen verstärkten Bodenbereich (32) hat, und dass der besagte Abschnitt ein am unteren Ende angeordneter Abschnitt ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungsbeutel an dem umzufaltenden Ende insbesondere mit einer Schweissnaht verschlossen ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoffauftrag in Form von mehreren einzelnen, über die Breite des Verpackungsbeutels (30) verteilt angeordneten, kurzen Klebstoffabschnitten (25,..,29) erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Klebstoffabschnitte (25, ..,29) des Klebstoffauftrags eine eigene Klebstoffdüse (17) zugeordnet ist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffabschnitte die Form von Klebstoffraupen (25, 26, 27, 28) haben, und dass zum Auftragen der Klebstoffraupen (25, 26, 27, 28) der Verpackungsbeutel und/oder die Klebstoffdüsen (17) bewegt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die

Klebstoffraupen (25) quer zur Beutellängsrichtung verlaufen.

9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffraupen (26, 27) schräg zur Beutellängsrichtung verlaufen.

10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffraupen (28) in Beutellängsrichtung verlaufen.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffraupen (28) die Faltlinie (22) überqueren.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte die Form von Klebstoffpunkten (29) oder von Klebstofflinien haben.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff so auf beide zu verklebenden Flächen aufgetragen wird, dass Klebstoffaufträge beider Flächen beim Umfalten aufeinander zu liegen kommen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar nach Beendigung des Klebstoffauftrags der Faltabschnitt (21) umgefaltet und auf den Verpackungsbeutel (30) gedrückt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der

Klebstoffauftrag und das anschliessende Umfalten und Andrücken des Faltabschnitts (21) in einem Zeitabschnitt von wenigen Zehntelsekunden erfolgt.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (30) während dem Auftragen des Klebstoffes und/oder während dem Umfalten mittels Niederhaltern (105) gehalten wird, welche zwischen die Klebstoffabschnitte (25, ..,29, 125) einragt.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verpackungsbeutel (30) von einer fortlaufenden schlauchförmigen Folienbahn (20), die stromaufwärts der späteren Trennstellen jeweils querverschweisst ist, abgeschnitten wird, dass das freie Ende der Folienbahn (20) jeweils zunächst in die für den Klebeauftrag vorgesehenen Position transportiert und dort gehalten wird, dass anschliessend der Verpackungsbeutel (30) von der Folienbahn abgetrennt wird, und dass unmittelbar nach dem Abtrennen der Klebstoff aufgetragen und der Faltabschnitt (21) umgefaltet wird.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende der Folienbahn (20) in der für den Klebeauftrag vorgesehenen Position mit der Unterseite auf einer Haltevorrichtung (18) aufliegt und dort mittels Unterdruck gehalten wird, dass das freie Ende der Folienbahn (20) in der für den Klebeauftrag vorgesehenen Position mit dem Faltabschnitt (21 ) frei über die Haltevorrichtung (18) hinaus vorsteht, und dass der frei vorstehende Faltabschnitt (21) mittels einer schwenkbaren Faltvorrichtung (19) über die gesamte Breite entlang der Faltlinie (22) umgefaltet wird.

19. Vorrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Transportebene (13) eine Klebevorrichtung (17) und eine Faltvorrichtung (19), insbesondere eine Bodenbearbeitungseinheit (11), in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind, und dass die Faltvorrichtung (19) zum Umfalten eines Faltabschnitts 21 des herzustellenden Verpackungsbeutels (30) und unmittelbar vor der Faltvorrichtung (19) die Klebevorrichtung (17) mit einer Mehrzahl von verteilt angeordneten Klebstoffdüsen (17) vorgesehen ist, welche zum zeitgleichen Auftragen eines Heissklebers für eine Mehrzahl von Klebstoffabschnitten (25, ..,29, 125) ausgebildet sind.

20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass eine Niederhaltervorrichtung (100) mit mehreren Niederhaltern (105) angeordnet ist, wobei je ein Niederhalter (105) zwischen zwei benachbarten Klebstoffdüsen (17) angeordnet ist, so dass sich der Niederhalter (105) zwischen die Klebstoffabschnitte (25,..,29, 125) erstreckt.

21. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Transportebene eine Schneideinheit (12) und die Bodenbearbeitungseinheit (11 ) in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind, wobei die Folienbahn (20) durch die Schneideinheit (12) führbar ist, und dass Mittel (16, 42) zum

Zuführen einer fortlaufenden schlauchförmigen Folienbahn (20) zur

Klebevorrichtung (17) und Faltvorrichtung (19) in der Transportebene (13) vorgesehen sind.

22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die

Klebstoffdüsen (17) quer zur Beutellängsrichtung bzw. Transportrichtung angeordnet sind.

23. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Bodenbearbeitungseinheit (11) im Bereich der Klebstoffdüsen (17) eine mit Unterdruck arbeitende Haltevorrichtung (18) vorgesehen ist, welche die auf ihr liegende Folienbahn (20) während der Bearbeitung ansaugt und festhält.

24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Haltevorrichtung (18) Niederhalter (23, 24) angeordnet sind, welche die Folienbahn (20) an den Rändern auf der Haltevorrichtung (18) niederhalten.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Schneideinheit (12) und der Bearbeitungseinheit (11) in Transportrichtung einstellbar ist, und dass zwischen den beiden Einheiten (11 , 12) eine in der Länge verstellbare, erste bandförmige Transportvorrichtung (15) angeordnet ist.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass hinter der Bearbeitungseinheit (11) eine zweite bandförmige Transportvorrichtung (39) mit zwei parallel laufenden Bändern (45, 46) vorgesehen ist, zwischen denen die fertig bearbeiteten Verpackungsbeutel zusammengedrückt transportiert werden.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltvorrichtung (19) einen quer zur Transportrichtung angeordneten verschwenkbaren Balken umfasst.

28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffdüsen (17) oberhalb der Transportebene (13) ortsfest montiert sind.

29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebstoffdüsen (17) oberhalb der Transportebene (13) in Querrichtung verfahrbar montiert sind.

30. Verfahren zum Herstellen von Verpackungsbeuteln (30) aus Kunststofffolie mit verstärktem Bodenbereich (32), bei welchem Verfahren ein am unteren Ende des Verpackungsbeutels (30) angeordneter Abschnitt des Verpackungsbeutels (30) als Faltabschnitt (21) entlang einer quer verlaufenden Faltlinie (22) nach oben umgefaltet und mit dem Verpackungsbeutel (30) verklebt wird, wobei vor dem Umfalten ein Klebstoff auf wenigstens eine der beiden zu verklebenden Flächen aufgetragen und als Klebstoff ein Heisskleber verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragen des Klebstoffs und das anschliessende Umfalten des Faltabschnitts (21 ) so erfolgt, dass sich der Klebstoff im wesentlichen über die gesamte Länge des Klebstoffauftrags mit den beiden zu verklebenden Flächen verbindet.

31. Vorrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dass entlang einer Transportebene (13) eine Schneideinheit (12) und eine Bodenbearbeitungseinheit (11 ) in Transportrichtung hintereinander angeordnet sind, dass Mittel (16, 42) zum Zuführen einer fortlaufenden schlauchförmigen Folienbahn (20) durch die Schneideinheit (12) zur Bodenbearbeitungseinheit (11) in der Transportebene (13) vorgesehen sind, und dass innerhalb der Bodenbearbeitungseinheit (11 ) eine Faltvorrichtung (19) zum Umfalten eines Faltabschnitts 21 im Bodenbereich (32) des herzustellenden Verpackungsbeutels (30) und unmittelbar vor der Faltvorrichtung (19) eine Mehrzahl von quer zur Beutellängsrichtung bzw. Transportrichtung verteilt angeordneten Klebstoffdüsen (17) vorgesehen ist, welche zum Auftragen eines Heissklebers ausgebildet sind.