Beschreibung der Erfindung
Umschlingungstrieb
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf einen Umschlingungstrieb, insbesondere Steue¬ rungsantrieb für eine Brennkraftmaschine oder eines ihrer Nebenaggregate, mit mindestens einem antreibenden Kurbelwellenrad und mindestens einem abtreibenden Zahnrad und einem sie verbindenden Umschlingungsmittel, wo¬ bei dem Umschlingungstrieb zur Beruhigung bei der Rotation eine Ungleich- förmigkeit aufprägt wird.
Hintergrund der Erfindung
Steuerungsantriebe von Brennkraftmaschinen mit einem Kurbelwellenrad, zu¬ mindest einem Abtriebszahnrad und einer Kette oder einem Zahnriemen als Umschlingungsmittel, aber auch andere an Brennkraftmaschinen vorhandene Aggregatantriebe sind aufgrund von Drehmomentschwankungen bzw. Winkel- geschwindigkeitsänderungen Schwingungsänderungen unterworfen, die in Resonanzbereichen zu hörbaren Geräuschen führen können. Damit verbunden sind erhöhte Reibungskräfte, die die Lebensdauer des Umschlingungstriebes sowie dessen Wirkungsgrad beeinträchtigen können.
Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen ist bereits vorgeschlagen worden, wenigstens eines der Räder so auszubilden, dass es bei der Rotation dem Trieb eine Ungleichförmigkeit aufprägt, wobei dies bei der DE 195 20 508 A1 dadurch erreicht wird, dass das entsprechende Rad unrund ausgebildet ist.
Um eine Kompensation der Schwingungen der zweiten Motorordnung zu er¬ möglichen, ist für einen Motor mit vier Zylindern eine Riemenscheibe in ovaler
Ausführung notwendig. Der Durchmesser der Riemenscheibe ändert sich ste¬ tig, wobei sich im Versatz von 90° jeweils der kleine und der große Durchmes¬ ser abwechseln.
Möchte man das gleiche Prinzip an einem Motor mit nur drei Zylindern anwen¬ den, so wäre der theoretische Teilungswinkel 120°, das heißt bei 0 beginnend mit dem großen Durchmesser würde nach 120° der kleine Durchmesser folgen und nach 240° wieder der große Durchmesser erreicht sein und letztendlich bei 360° wieder ein kleiner Durchmesser, der dann auf den genau an dieser Stelle vorhandenen großen Ausgangs-Durchmesser treffen würde. Es ergäbe sich also an dieser Stelle ein Sprung, sodass eine solche Ausführung technisch nicht sinnvoll umsetzbar ist. Ein Dreizylindermotor benötigt theoretisch 1 ,5 mal den kleinen Durchmesser und 1 ,5 mal den großen Durchmesser. Bei einem Vierzylindermotor liegen die Verhältnisse bei 2:2, was technisch mit einer ova- len Scheibe realisierbar ist. Bei einem Sechszylinder liegt ebenso ein ganzzah¬ liges Verhältnis von 3:3 mit einem Polygonumfang der Scheibe vor. Bei einem Fünfzylindermotor liegen die Verhältnisse ähnlich wie bei einem Dreizylinder¬ motor. Hier hat man ein Verhältnis von 2,5 was bisher durch eine unrunde Aus¬ führung eines Zahnrades nicht erreicht werden konnte. Bei Motoren mit gera- den Zylinderzahlen, etwa einem Achtzylindermotor, kann ein Viereck verwen¬ det werden.
Zusammenfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Umschlingungstrieb der eingangs genannten Art zu schaffen, der erweiterte Möglichkeiten zur Aufbrin¬ gung einer Ungleichförmigkeit zur Beruhigung des Triebes bietet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß eine mit dem Kurbelwellenrad gekoppelte Riemenscheibe als Ausgleichsgetriebe vorgesehen, wobei das
Kurbelwellenrad oder die Riemenscheibe unrund, mit einer festgelegten Anzahl
von Abschnitten mit einem vergrößerten Durchmesser und derselben Anzahl von Abschnitten mit einem verringerten Durchmesser ausgebildet ist und die Übersetzung des Ausgleichsgetriebes der halben Zylinderzahl der Brennkraft¬ maschine, geteilt durch die Anzahl der Abschnitte mit dem vergrößerten Durchmesser, entspricht.
Angewendet auf einen Fünfzylindermotor bedeutet dies, dass man beispiels¬ weise durch die ovale Ausbildung des Kurbelwellenrades oder der Riemen¬ scheibe ein Ausgleichsverhältnis von 2:2 mit zwei großen Durchmessern und zwei kleinen Durchmessern für einen Vierzylindermotor erzielt. Daraus ergibt sich eine Übersetzung des Ausgleichstriebes von 5:2 (halbe Zylinderzahl), ge¬ teilt durch 2 (Anzahl der Abschnitte mit vergrößertem Durchmesser), insgesamt also 1 ,25, was bedeutet, dass die Riemenschreibe sich mit der 1 ,25fachen Umdrehungsgeschwindigkeit des Kurbelwellenrades dreht.
Alternativ könnte man auch bei einem solchen Fünfzylindermotor von der drei¬ eckigen Ausbildung des Kurbelwellenrades oder der Riemenscheibe mit einem Ausgleichsverhältnis von 3:3 für einen Sechszylindermotor ausgehen. Daraus ergibt sich eine Übersetzung des Ausgleichsgetriebes von 5:2:3=0,83, also eine Untersetzung.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann dabei vorgese¬ hen sein, dass das Kurbelwellenrad mit der Riemenscheibe verzahnt ist. Dabei kann wahlweise ein rundes Kurbelwellenrad in einen runde Innenverzahnung der außen unrunden Verzahnung der Riemenscheibe eingreifen oder aber auch ein unrundes Kurbelwellenrad in eine runde Innenverzahnung der auch außen runden Verzahnung der Riemenscheibe eingreifen.
Die beispielsweise notwendige Synchronisation zwischen der Kurbelwellenro- tation und den im Verhältnis 2:1 übersetzten Nockenwellen, die ja durch die mit anderer Umdrehungsgeschwindigkeit als das Kurbelwellenrad umlaufende
Riemenscheibe zunächst verändert ist, lässt sich durch entsprechende Wahl des Durchmessers dieser Riemenscheibe selbstverständlich kompensieren.
Alternativ zu einer solchen Verzahnung zwischen Kurbelwellenrad und Rie- menscheibe könnte auch ein Planetengetriebe als Ausgleichsgetreibe als Ver¬ bindung zwischen diesen beiden vorgesehen sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfol¬ genden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeich¬ nung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Umschlingungstriebes mit einem Kurbelwellenrad und einer mit diesem verzahnten au¬ ßen unrund ausgebildeten Riemenscheibe; und
Fig. 2 einen Ausschnitt eines Umschlingungstriebs, bei dem anstelle der
Verzahnung zwischen Kurbelwellenrad und Riemenscheibe ein Planetengetriebe als Ausgleichsgetriebe vorgesehen ist.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
In den Zeichnungen ist ein Umschlingungstrieb für einen Dreizylindermotor dargestellt. In den Figuren ist mit 1 das Zugmittel, also beispielsweise ein Zahnriemen bezeichnet, der in eine nicht erkennbare ovale Außenverzahnung einer Riemenscheibe 2 eingreift. Die Riemenscheibe 2 ist mit einer runden In¬ nenverzahnung 3 versehen, in die ein rundes Kurbelwellenrad 4 mit seiner Außenverzahnung 5 eingreift. Bei 6 ist der Teilkreisdurchmesser der Riemen- scheibe 2 an der Innenverzahnung 3 dargestellt, während bei 7 der Teilkreis¬ durchmesser des Kurbelwellenrades 4 schematisch angedeutet ist. Die Ver-
zahnungen sind so ausgebildet, dass das Umlaufverhältnis der Riemenscheibe zum Kurbelwellenrad 1 ,5 beträgt. Dies bedeutet, dass sich die Riemenscheibe um den Faktor 1 ,5 langsamer dreht als das Kurbelwellenrad. Dies ergibt zu¬ sammen mit dem Verhältnis 2:2 der ovalen Außenverzahnung der Riemen- scheibe 2 im Endergebnis 2:1 ,5 das heißt ein Umlaufverhältnis von 1 ,5:1 ,5 für einen Dreizylindermotor, was als direkte Teilung eines Zahnrades gar nicht erreicht werden könnte. Auf diese Art und Weise kann mit dem genannten Um¬ laufverhältnis Kurbelwellenrad zu Riemenscheibe von 1 ,5 durch die ovale Rie¬ menscheibe 2 und das damit verzahnte Kurbelwellenrad ein Ausgleichsgetrie- be gebildet werden, das in der Funktion das für drei Zylinder erforderliche Um¬ laufverhältnis von 1 ,5 bzw. eine Übersetzung von 3:2:2 = 0,75 ergibt.
In Fig. 2 ist anstelle der Verzahnung von Kurbelwellenrad 4 und Riemenschei¬ be 2 - wobei auch in diesem Fall wiederum die Außenverzahnung der Riemen- scheibe 2 oval ausgebildet ist - eine Verbindung durch ein Planetengetriebe als Ausgleichsgetriebe mit einem Planententräger 8 und den Planetenrädern 9 vorgesehen.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So könnte man mit der entsprechenden Anordnung wie in Fig. 1 auch einen Umschlingungstrieb für einen Fünfzylindermotor realisieren, wobei abweichend von der ovalen Ausbildung der Riemenscheibe 2 diese abgerundet dreieckför- mig wie bei einem Sechszylindermotor ausgebildet ist und dann die Korrektur vom Umlaufverhältnis 3:3 auf das für einen Fünfzylindermotor gewünschte Um- laufverhältnis von 2,5:2,5 durch eine entsprechende Untersetzung von 1 :1 ,2 erreicht wird, entsprechend einer Übersetzung von 5:2:3 = 0,83.
Selbstverständlich könnte man darüber hinaus auch von einem Vierzylindermo¬ tor also von der ovalen Riemenscheibe nach Fig. 1 ausgehend auf einen Fünf- zylindermotor hoch übersetzen, doch müsste dann natürlich die Verkopplung zwischen Riemenscheibe und Kurbelwellenrad ganz anders ausgeführt sein,
da mit der gezeigten Innenverzahnung die dabei notwendige Erhöhung der Drehzahl der Riemenscheibe gegenüber der Drehzahl des Kurbelwellenrades nicht erreicht werden kann. In diesem Fall ergibt sich eine Übersetzung von 5:2:2 = 1 ,25.
Schließlich kann der Umschlingungstrieb auch bei einem Achtzylindermotor eingesetzt werden, bei dem anstatt einer viereckigen unrunden Riemenscheibe eine ovale Riemenscheibe verwendet wird. Es ergibt sich dann eine Überset¬ zung von 8:2:2 = 2, das heißt die ovale Riemenscheibe läuft mit doppelter Ge- schwindigkeit. Dadurch ist eine größere Elliptizität im Vergleich zum Viereck darstellbar.
Bezugszahlen
Zugmittel Riemenscheibe runde Innenverzahnung rundes Kurbelwellenrad Außenverzahnung Teilkreisdurchmesser der Riemenscheibe Teilkreisdurchmesser des Kurbelwellenrades