Beschreibung
Wischgerät
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Wischgerät zum Feucht- und Trockenwischen von Flächen, umfassend einen Stiel mit einer am bodenseitigen Ende angeordneten Wischplatte an der ein Wischtuch auswechselbar anbringbar ist sowie einem Tank, der mit einer Flüssigkeit befüilbar ist, wobei die Flüssig keit auf eine zu reinigende Fläche sprühbar ist.
Stand der Technik
Derartige Wischgeräte sind aus der WO 98/23200 bekannt. Das vorbekannte Wischgerät wird zur Ablösung fest haftender Verschmutzungen verwendet. Dazu ist der Tank mit einer Reinigungsflüssigkeit befüllt, die dosiert auf eine zu reinigende Fläche sprühbar ist. Die auf die zu reinigende' Fläche gesprühte Reinigungsflüssigkeit wird beim Wischvorgang von dem an der Wischplatte befestigten Wischtuch aufgenommen. Des weiteren sind Wischgeräte mit einem Einwegtank bekannt, der mit einer gebrauchsfertigen Reinigungsflüssigkeit befüllt ist.
Nachteilig ist, dass die Reinigungsflüssigkeit über einen langen Zeitraum im Tank verbleibt und die Reinigungswirkung der Reinigungsflüssigkeit durch Alterung nachlässt. Des weiteren können sich Komponenten des Reinigungsmittels im Wischgerät festsetzen. Das Wechseln der Reinigungsflüssigkeit ist aufwendig, da dafür der Tank entleert und die Reinigungsflüssigkeit entsorgt werden muss. Die Dosierung des Reinigungsmittels ist schwierig. Bei zu geringen Konzentration ist das Reinigungsergebnis mangelhaft, bei einer zu hohen Konzentration verbleiben Rückstände der Reinigungsflüssigkeit auf dem zu reinigenden Boden.
Darstellung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Lagerfähigkeit des Wischgerätes zu verbessern und das Reinigen unterschiedlicher Böden mit abgestimmten Reinigungsmitteln zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
Zur Lösung der Aufgabe weist das Wischtuch zumindest eine Reinigungskomponente auf und ist vor der bestimmungsgemäßen Verwendung im wesentlichen trocken. Dadurch ergibt sich eine Reinigungswirkung des Wischgeräts, die unabhängig von der Flüssigkeit ist die sich in dem Tank befindet. Die Wischtücher werden als Einwegtücher hergestellt und mit Reinigungskomponenten versehen. Einwegtücher mit Reinigungskomponenten sind preiswert herstellbar und einfach zu transportieren. Dadurch, dass die Reinigungskomponente in das Wischtuch eingebunden sind, werden die Reinigungskomponenten beim Reinigungsvorgang nach und nach freigesetzt und es kann eine große Flächenleistung erreicht werden. Eine schädliche Überdosierung des Bodens mit Reinigungsmittels ist dabei ausgeschlossen.
Die Wischtücher können produktionsseitig mit verschiedenen Reinigungs- oder auch Pflegekomponenten ausgerüstet werden. Dadurch ist es möglich, verschiedene Bodenarten, beispielsweise für Parkett und Fliesen, mit abgestimmten Reinigungskornponenten zu reinigen, ohne dass erforderlich ist, dafür der Tank zu entleeren und wieder zu befüllen. Es müssen lediglich die Wischtücher ausgetauscht werden. Trockene Wischtücher sind leichter als feuchte Wischtücher, wodurch der Transport kostengünstiger ist. Bei trockenen Wischtüchern liegen die Reinigungskomponenten in fester Form vor. Eine spezielle Verpackung zum Schutz gegen Austrocknen kann entfallen. Trockene Wischtücher mit Reinigungskomponenten weisen eine längere Lagerungsfähigkeit auf als feuchte Wischtücher mit Reinigungskomponenten. Spezielle Schutzverpackungen gegen Austrocknen des Wischtuchs können entfallen. Die Verwendung eines Einwegtanks entfällt.
Das Wischtuch kann aus einem Vliesstoff mit zumindest einer Faserschicht aus einem Fasermaterial gebildet sein, der einen zumindest einseitig auf der Faserschicht angeordneten Binder aufweist, wobei der Binder die Reinigungskomponenten aufweist. Vliesstoffe sind kostengünstig und einfach herstellbar. Durch den Binder ist das Wischtuch Formstabil und beständig gegen Feuchtigkeit. Dadurch, dass die Reinigungskomponenten in den Binder eingebunden sind, berühren sie zu einem großen Teil zunächst nicht die zu reinigende Fläche. Beim Wischen werden die Reinigungskomponenten durch wiederholtes Befeuchten mit Wasser nach und nach freigesetzt. Dadurch kann mit einem Tuch eine große Flächenleistung erreicht werden.
Das Wischtuch kann zumindest eine Faserschicht aus einem Fasermaterial aufweisen, wobei die Faserschicht die Reinigungskomponenten aufweist. Die Reinigungskomponenten sind dabei homogen über die gesamte Faserschicht verteilt angeordnet. Durch das Benetzen mit Wasser werden zunächst die Reinigungskomponenten in den vorderen Schichten und später die
Reinigungskomponenten in tieferen Schichten gelöst. Dadurch ist eine verzögerte Freisetzung der Reinigungskomponenten gewährleistet und es kann bei der Reinigung eine hohe Flächenleistung erzielt werden.
Die Reinigungskomponenten können auch kombiniert in Faserschicht und/oder Binder angeordnet sein. Dabei werden zunächst die Reinigungskomponenten gelöst die nahe an der Oberfläche gebunden sind. Die in den Faserschichten angeordneten Reinigungskomponenten werden zeitverzögert gelöst. Dadurch ergibt sich eine hohe Flächenleistung bei gleich guten Reinigungseigenschaften.
Die Reiniger-Komponenten können zumindest eine oder mehrere Wirkstoffe aus der Gruppe der Tenside, der Parfüme, der Polymere, der Wachse, der Konservierungsmittel, der Komplexbildner und/oder der pH-Puffer enthalten. Tenside sind oberflächenaktive Substanzen und den Reinigungsvorgang erleichtern. Im Bereich der Reinigung von Oberflächen werden Tenside bevorzugt, die nicht oder nur schwach schäumend sind, da diese keine klebrigen und sichtbaren Rückstände auf der Oberfläche hinterlassen. Parfüme sollen den Reinigungsvorgang für den Konsumenten angenehm gestalten. Polymere unterstützen durch das Emulgieren der Schmutzpartikel die Reinigung. Wachse haben pflegende Eigenschaften. Durch Konservierungsmittel wird eine Keimbildung verhindert. Da das Reinigungstuch trocken zur Auslieferung kommt, kann die Konzentration der Konservierungsmittel sehr klein sein oder ganz entfallen. Komplexbildner wirken kalklösend und unterstützen dadurch den Reinigungsprozess. pH-Puffer stellen zur Reinigung einen optimalen pH-Wert ein, bei dem die anderen Reinigungskomponenten optimal wirken.
Die Flüssigkeit kann Wasser sein. Der Tank kann mit Wasser befüllt werden, welches dann als Lösungsmittel für die in dem Wischtuch vorhandenen
Reinigungskomponenten wirkt. Wasser ist gegenüber Reinigungsflüssigkeiten sehr preiswert. Es kann einfach und umweltfreundlich ausgetauscht werden.
Der Tank kann eine antibakteriell wirksame Ausrüstung aufweisen. Durch die antibakterielle Ausrüstung ist das Wasser in dem Tank über einen langen Zeitraum lagerfähig, da eine Keimbildung gehemmt ist. Die antibakterielle Ausrüstung kann fest in dem Kunststoff körper des Tanks fixiert sein oder in einer Oberflächenbeschichtung aufgetragen sein. Dafür weist die Tankwandung eine antibakterielle Wirkung auf. Die antibakterielle Ausrüstung kann auch wasserlöslich ausgeführt sein. Bei dieser Ausgestaltung diffundieren die antibakteriell wirksamen Bestandteile in die Flüssigkeit. Antibakterielle anorganische Bestandteile sind beispielsweise in Zeolithe eingebundene Metall-Ionen, insbesondere Silber-Ionen. Antibakterielle organische Bestandteile sind beispielsweise bioaktive Polymere.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
Einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Wischgeräts werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen, jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 das Wischgerät,
Fig. 2 ein Wischtuch, dessen Reinigungskomponenten in einem Binder gebunden sind, Fig. 3 ein Wischtuch, dessen Reinigungskomponenten in der Faserschicht gebunden sind.
Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt ein Wischgerät 1 zum Feucht- und Trockenwischen von Flächen. Das Wischgerät weist einen Stiel 2 mit einer am bodenseitigen Ende angeordneten Wisch platte 3 auf. An dem Stiel 2 ist ein Tank 5 angeordnet, der mit einer Flüssigkeit 6, in dieser Ausgestaltung Wasser, befüllt ist. Der Tank 5 ist mit einer Düse 8 verbunden mit der das Wasser auf die zu reinigende Fläche gesprüht werden kann. An der Wischplatte 3 ist mittels einer Klemmverbindung ein Wischtuch 4 auswechselbar angebracht. Das Wischtuch 4 ist ein Einwegtuch aus einem Vliesstoff, welches mit Reinigungskomponenten 7 versehen ist. Die Reinigungskomponenten 7 liegen in trockener Form in dem Wischtuch 4 vor, weshalb das Wischtuch 4 vor der bestimmungsgemäßen Verwendung trocken ist. Die Reinigungskomponenten 7 bestehen aus einer Zusammensetzung von Wirkstoffen aus der Gruppe der Tenside, der Parfüme, der Polymere, der Wachse, der Konservierungsmittel, der Komplexbildner und der pH-Puffer. Der Tank 5 weist eine antibakterielle Ausrüstung auf, um die Lagerfähigkeit des mit Wasser befüllten Wischgeräts 1 zu verbessern. Dafür ist der Kunststoff des Tanks 5 mit Silber-Ionen, die an Zeolithe gebunden sind, versehen. Alternativ ist eine Verwendung von antibakteriell wirksamen Polymeren möglich.
Figur 2 zeigt ein Wischtuch 4, welches vor der bestimmungsgemäßen Verwendung im Wesentlichen trocken ist. Das Wischtuch 4 weist eine Wischfläche 13 und eine Faserschicht 9 aus einem Fasermaterial 10 auf. Auf der Faserschicht 9 ist auf einer Seite ein Binder 11 angeordnet. Der Binder 11 besteht aus einer vernetzten Latex-Suspension und beinhaltet die Reinigungskomponenten 7. Die Reinigungskomponenten 7 sind in der vernetzten Latex-Suspension angeordnet. Der Binder 11 und die Faserschicht 9 sind auf der einander zugewandten Seite stoffschlüssig fest miteinander verbunden. Auf einer Seite der Faserschicht 9 ist ein Trägermaterial 14
angeordnet. Trägermaterial 14 und Faserschicht 9 bestehen aus einem Vliesstoff. Die Reinigungskomponenten setzen sich aus Tensiden, Parfümen, Polymeren, Konservierungsmitteln und pH-Puffern zusammen. Alternativ kann der Binder 11 auf beiden Seiten angeordnet und auch auf den Träger 14 appliziert sein.
Figur 3 zeigt ein Wischtuch 4, welches ebenfalls vor der bestimmungsgemäßen Verwendung im Wesentlichen trocken ist. Das Wischtuch 4 weist eine Faserschicht 9 aus einem Fasermaterial 10 auf. Auf einer Seite der Faserschicht 9 ist ein Trägermaterial 14 angeordnet. Trägermaterial 14 und Faserschicht 9 bestehen aus einem Vliesstoff. In der Faserschicht 9 sind homogen verteilt die Reinigungskomponenten 7 angeordnet. Die Reinigungskomponenten setzen sich aus Tensiden, Parfümen, Polymeren, Konservierungsmitteln und pH-Puffern zusammen. Diese liegen entweder als Feststoff vor oder sind auf einem Träger angeordnet. Diese Träger können Fasern, Bentonite oder Zeolithe sein.