Zusammenschiebbare Lenksäulen-Anordnung
Die Erfindung betrifft eine zusammenschiebbare Lenksäulen- Anordnung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE 100 25 981 AI ist eine zusammenschiebbare Lenksäulen-Anordnung mit einer Einrichtung zum Absorbieren von Energie bekannt. Die Einrichtung weist ein verformbares Element auf, an dem gleitfähig ein Rutschglied angebracht ist, das mit der Lenksäule und dem benachbarten verformbaren Element derart gekoppelt ist, dass beim Zusammenschieben der Lenksäule das Rutschglied in eine Richtung gedrückt wird, um das verformbare Element zu verformen. Das Rutschglied weist einen Draht mit Armen auf, die wenigstens einen Haltestift umgreifen. Dieser Stift ist selektiv vorschiebbar und zurückziehbar, um die Fähigkeit zur Energieabsorption zu verändern. Durch eine Veränderung der Lage des Haltestiftes bzw. durch Drähte mit unterschiedlichen Durchmessern bzw. Festigkeiten kann somit Einfluß auf die Fähigkeit zur Energieabsorption genommen werden. Eine Justierung der Haltestifte bzw. die Anordnung unterschiedlicher Drähte ist jedoch sehr teuer und aufwendig .
Aus der DE 42 05 929 AI ist eine Lenkvorrichtung für ein eine Karosserie besitzendes Fahrzeug bekannt. Diese umfaßt eine feste Halterung, die an der Karosserie befestigt ist, eine an der festen Halterung drehbar gelagerte stationäre Welle, einen mit der festen Halterung für eine relative Axialbewegung verbundenen bewegbaren Träger, eine am bewegbaren Träger drehbar gelagerte bewegbare Welle, welche mit der stationären
Welle für eine Axialbewegung mit Bezug zu dieser stationären Welle gekoppelt sowie mit dieser stationären Welle als eine Einheit drehbar ist. Des Weiteren umfaßt die Lenkvorrichtung einen an der festen Halterung angebrachten Antriebsmechanismus sowie einen Regelmechanismus, der die Hohe der zwischen der festen Halterung sowie dem bewegbaren Trager wirkenden Reibungskraft reguliert und diese Reibungskraft im Normalzustand auf einem Wert halt, welcher eine definierte Steifig- keit zwischen der festen Halterung sowie dem bewegbaren Trager gewährleistet. Andererseits ist der Regelmechanismus bei einem Tatigwerden des Antriebsmechanismus betatigbar, um die Reibungskraft zu vermindern und damit den Widerstand gegen eine axiale Relativbewegung der festen Halterung sowie des bewegbaren Tragers herabzusetzen.
Schließlich ist aus der EP 0 805 092 Bl eine bei einem Stoß aktive Ruckzugsvorrichtung einer Kraftfahrzeug-Lenksäule bekannt. Diese enthalt eine Lenkwelle sowie ein Verstarkungs- vierkant, der mit einem Rohrkorper fest verbunden ist, und auf einem Tragerteil angebracht ist, das am Chassis des Wagens befestigt und in der gewünschten Stellung durch ein Em- stellsystem arretiert ist. Die genannte aktive Ruckzugsvorrichtung umfaßt zwei Keile, welche auf einer Achse des Ein- stellsystems montiert sind, und gekoppelte Neigungen relativ zur Achse des Einstellsystems aufweisen und durch mindestens einen schmelzbaren Stift verbunden sind. Ein Keil ist dabei um eine Gleitfuhrung zur Tiefenemstellung angeordnet, wogegen ein anderer Keil mit der Achse des Einstellsystems fest verbunden ist. Bei einem Unfall mit einem heftigen Stoß wird der schmelzbare Stift durch die Auslosung eines Airbags durchtrennt und dadurch den Keilen ermöglicht, sich voneinander zu trennen und die Spannung der Achse des Einstellsystems zu losen, um dadurch der Lenkwelle zu erlauben, sich n der verlangten Richtung zu verschieben. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich hierbei jedoch um eine aktive Ruckzugsvorrichtung für eine Kraftfahrzeug-Lenksäule und nicht um eine passive Sicherheitseinheit eines Kraftfahrzeugs.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine zusammenschiebbare Lenksäulen-Anordnung eingangs erwähnter Art eine verbesserte Ausfuhrungsform anzugeben, bei welcher insbesondere ein Widerstand gegen das Zusammenschieben der Lenksäulen-Anordnung individuell anpaßbar ist und gleichzeitig der Einbau der Lenksäulen-Anordnung in ein Kraftfahrzeug vereinfacht wird.
Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelost, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhangigen Ansprüche.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einer zusammenschiebbaren Lenksäulen-Anordnung für ein Kraftfahrzeug, welche eine chassisseitige Konsole sowie eine über eine Fuhrungseinrichtung der Konsole angeordnete Lenkwelle aufweist, die Fuhrungseinrichtung als Klemmvorrichtung mit einem ersten und einem zweiten Fuhrungselement, welche gegeneinander verklemmt sind und dadurch einen in Fuhrungsπchtung wirkenden Reibschluß erzeugen, auszubilden. Dabei ist eines der beiden Fuhrungselemente axial fest an der Lenkwelle und das andere fest an der Konsole angeordnet, wobei die beiden Fuhrungselemente derart zusammenwirken, dass sie die Lenkwelle im wesentlichen axial an der Konsole fuhren. Die Klemmkraft, mit welcher das erste Fuhrungselement in einem Normalzustand gegen das zweite Fuhrungselement verklemmt ist, wird durch eine am ersten Fuhrungselement angeordnete Justiereinrichtung erzeugt und ist mittels der Justiereinrichtung einstellbar.
Um Unfallfolgen für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs abzumildern, schlagt die Erfindung vor, dass die Lenkwelle beim U- berschreiten einer vorbestimmten Chrashkraft parallel zur Lenkwellen-Langsachse verstellbar gelagert ist. Dies bedeutet, dass die Lenkwelle im Normalzustand, das heißt im Be- triebszustand, unverschieblich an der Konsole gelagert ist und auch Mißbrauchskrafte bis zu einer bestimmten Große ohne Verformung aufnimmt. Bei einem Verkehrsunfall treten jedoch
deutlich höhere Kräfte auf, so dass es in diesem Fall sinnvoll ist, die Lenksäule nachgiebig, das heißt zusammenschiebbar, auszugestalten und dadurch Verletzungen des Fahrers zu vermeiden bzw. zu reduzieren.
Von besonderem Vorteil ist dabei, dass die Crashkraft auf individuelle Anforderungen flexibel anpaßbar ist. Dies wird dadurch erreicht, dass ber die Justiereinrichtung eine bestimmte einstellbare Klemmkraft auf das erste Fuhrungselement ausgeübt wird, welches sich mit dieser Klemmkraft gegen das zweite Fuhrungselement stemmt. Die Wirkung der Klemmkraft ist dabei orthogonal zur Fuhrungsrichtung und damit orthogonal zu einer in Fuhrungsrichtung wirkenden Haftreibungskraft, welche überwunden werden muß, um die Lenkwelle zu verschieben. Eine Große des Reibschlusses ist dabei proportional zur Große der Klemmkraft, wodurch die Crashkraft, welche ihrerseits proportional zur Große der Klemmkraft ist, individuell auf spezifische Anforderungen des Fahrers, beispielsweise Große und Gewicht, eingestellt werden kann.
Die erfindungsgemaße Losung bietet dadurch den großen Vorteil, eine stets gleiche zusammenschiebbare Lenksäulen- Anordnung herzustellen, welche erst wahrend des Fertigungsprozesses der Lenksäule bezüglich der maximal zulassigen Crashkraft eingestellt werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Losung kann die Justiereinrichtung zumindest zwei Keile, nämlich einen ersten Keil und einen zweiten Keil aufweisen, wobei diese gekoppelte Neigungen relativ zu einer die Justiereinrichtung durchdringenden Achse aufweisen und wobei die beiden Keile durch mindestens eine axiale Spannverbindung aufeinander zu verspannt sind.
Der zweite Keil tragt dabei das erste Fuhrungselement, welches durch die Justiereinrichtung gegen das zweite Fuhrungselement verklemmt ist.
Des Weiteren ist vorgesehen, den ersten Keil radialfest anzuordnen, das heißt Bewegungen des ersten Keils quer zur Achse sind nicht möglich, wogegen Bewegungen des ersten Keils entlang der Achse zugelassen sind, während der zweite Keil ebenfalls axial beweglich ist und bei entspannter Spannvorrichtung zusätzlich entlang einer im zweiten Keil angeordneten Gleitführung auch quer zur Achse verstellbar ist. Die beiden Keile sind dabei mit ihren gekoppelten Neigungen so angeordnet, dass beim Aufbringen der Spannkraft auf die Spannverbindung diese in eine den zweiten Keil entlang der Gleitführung und quer zur Achse mit dem ersten Führungselement gegen das zweite Führungselement antreibende Querkraft übersetzt. Dies bedeutet, dass über die Höhe der aufgebrachten Spannkraft eine Höhe der Klemmkraft bestimmt werden kann. Somit ist es möglich, die Klemmkraft über die Spannkraft gezielt zu beeinflussen und damit individuell an unterschiedliche Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig erlaubt die vorgeschlagene Lösung mit den beiden Keilen eine spielfreie Anordnung der Lenkwelle an der Konsole.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Justiereinrichtung drei Keile aufweisen, welche ähnlich vorgenanntem Ausführungsbeispiel axial auf einer die Justiereinrichtung durchdringenden Achse angeordnet sind und gekoppelte Neigungen relativ zu dieser Achse aufweisen und ebenfalls durch mindestens eine axiale Spannverbindung aufeinander zu verspannt sind. Die Wirkungsweise der Justiereinrichtung mit drei Keilen ist dabei ähnlich der mit zwei Keilen, wobei bei dieser Ausführungsform der erste und der dritte Keil radialfest angeordnet sind, während der zweite Keil bei entspannter Spannverbindung entlang seiner Gleitführung quer zur Achse verstellbar ist. Axial sind alle drei Keile verstellbar.
Durch ein Aufbringen der Spannkraft auf die Spannverbindung wird auch bei der Justiereinrichtung mit drei Keilen die axiale Spannkraft in eine den zweiten Keil, welcher das erste
Führungsglied trägt, quer zur Achse gegen das zweite Führungselement antreibende Querkraft übersetzt.
Darüber hinaus sind zusätzliche oder alternative Ausführungsformen denkbar, welche eine Übersetzung der auf die Spannverbindung aufgebrachten Spannkraft in eine zumindest ein erstes Führungselement gegen das zweite Führungselement antreibende Querkraft übersetzt.
Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung kann die Spannverbindung als Schraubverbindung ausgebildet sein. Schraubverbindungen können heutzutage in nahezu beliebiger Ausführungsform kostengünstig hergestellt werden und zuverlässig eingesetzt werden. Schraubverbindungen bieten somit große konstruktive Gestaltungsspielräume und gleichzeitig die Möglichkeit, Kosten zu reduzieren. Denkbar sind hierbei unterschiedlichste Ausgestaltungen, beispielsweise eine Spannverbindung mit einer Schraube und einer zugehörigen Mutter oder mit einer Gewindestange und zwei zugehöriger Muttern oder mit einer Schraube sowie einem zugehörigen axialen Innengewinde, welches in den ersten oder den dritten Keil geschnitten ist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann das erste Führungselement im Profil eine prismatische Führungsnase aufweisen, welche in eine komplementäre Aufnahme am zweiten Führungselement eingreift. Dies bietet den Vorteil, dass das erste Führungselement und damit die Lenksäule paßgenau und spielfrei am zweiten Element bzw. der Konsole geführt wird und dadurch eine hohe Qualität der Lenksäulen-Anordnung erreicht werden kann. Darüber hinaus bietet diese Ausführungsform die Möglichkeit, herstellungsbedingte Fertigungstoleranzen auszugleichen und dadurch eine gleich bleibend hohe Qualität der Führungseinrichtung zu gewährleisten.
Gemäß einer alternativen Ausfuhrungsform der erfindungsgemaßen Losung können auch zwei erste Fuhrungselemente mit jeweils einer Fuhrungsnase vorgesehen sein, welche in jeweils eine komplementäre Aufnahme am zweiten Fuhrungselement eingreifen. Hierbei ist das zweite Fuhrungselement zwischen den beiden ersten Fuhrungselementen eingeklemmt. Diese Ausfuhrungsform bietet im Unterschied zu der oben erwähnten den Vorteil, dass pro Fuhrungseinrichtung zwei erste Fuhrungselemente und damit zwei Justiereinrichtungen zur Verf gung stehen, wodurch sich die Klemmkraft und damit der im Crashfall zu überwindende Reibschluß besonders exakt einstellen lassen.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspruchen, aus den Zeichnungen und aus den zugehörigen Figurenbeschreibungen anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in den nachfolgenden Beschreibungen naher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht auf eine erfindungsgemaße Lenksäulen-Anordnung,
F g. 2 eine Frontansicht auf die Lenksäulen-Anordnung, Fig. 3a eine erfindungsgemaße Justiereinrichtung mit einem ersten Fuhrungselement,
Fig. 3b einen Querschnitt der in Fig. 3a gezeigten Justiereinrichtung,
Fig. 4 eine Darstellung wie in Fig. 3, jedoch bei einer anderen Ausführungsform.
Entsprechend Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße zusammenschiebbare Lenksäulen-Anordnung 1 für ein Kraftfahrzeug eine Konsole 2 auf, welche an einem nicht dargestellten Chassis des Kraftfahrzeugs befestigbar ist, sowie eine über eine Führungseinrichtung 3 an der Konsole 2 angeordnete Lenkwelle 4. Die Lenkwelle 4 dient dabei zum Umsetzen einer Lenkbewegung von einer nicht dargestellen Lenkhandhabe auf ein ebenfalls nicht dargestelltes Lenkgetriebe. Die Lenksäulen-Anordnung 1 kann als Baugruppe vorgefertigt werden und in der in Fig. 1 dargestellten Form komplett in das Kraftfahrzeug eingebaut werden. Die Konsole 2 und die Führungseinrichtung 3 sind ü- berwiegend aus Metall, beispielsweise aus Blechformteilen/ ausgebildet, können jedoch aber auch Teile aus Kunststoff zur Gewichtsreduzierung aufweisen.
Um einen Aufprall eines Fahrers auf die nicht dargestellte Lenkhandhabe und damit auf die starre Lenkwelle 4 abzumildern, ist diese bei Überschreiten einer vorbestimmten Crashkraft parallel zur Lenkwellenlängsachse 5 über die Führungseinrichtung 3 bezüglich der Konsole 2 verstellbar gelagert. Die vorbestimmte Crashkraft kann dabei über die Führungseinrichtung 3 individuell auf unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden.
Die Führungseinrichtung 3 weist zumindest ein erstes Führungselement 6 und wenigstens ein damit zusammenwirkendes zweites Führungselement 7 auf, von denen das eine axial fest an der Lenkwelle 4 und das andere fest an der Konsole 2 angeordnet ist (vergleiche Fig. 2) . Im Normalzustand, das heißt im üblichen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs, kann die
Lenkwelle 4 auch beim Aufbringen der im Betriebszustand üblicher Weise auftretenden Kräfte nicht bezüglich der Konsole 2 verschoben werden. Eine Verschiebung der Lenkwelle 4 bezüglich der Konsole 2 ist darüber hinaus bis zu vordefinierten Mißbrauchskraften ebenfalls nicht möglich. Erst im Crashfall, das heißt beim Überschreiten der vorbestimmten Crashkraft laßt die Fuhrungseinrichtung 3 eine Verstellung der Lenksäule 4 entlang der Lenksaulenachse 5 bezüglich der Konsole 2 zu.
Da wie eingangs erwähnt, unterschiedliche Anforderungen, bspw. ein unterschiedliches Gewicht eines Fahrers, eine unterschiedliche Große der vorbestimmten Crashkraft erfordern können, ist es besonders vorteilhaft, dass diese mit Hilfe einer erfindungsgemaßen Justiereinrichtung 8 voremstellbar ist (vergleiche Fig. 2 bis Fig. 4) .
Die Justiereinrichtung 8 verklemmt im Normalzustand das erste Fuhrungselement 6, welches an der Justiereinrichtung 8 angeordnet ist, gegen das zweite Fuhrungselement 7 und erzeugt dadurch einen in Fuhrungsrichtung, das heißt im wesentlichen in Richtung der Lenkwellenlangsachse 5, wirkenden Reibschluß. Die Große des Reibschlußes bzw. der zu überwindenden Haftreibungskraft und damit der Crashkraft hangt von der an der Justiereinrichtung 8 einstellbaren Klemmkraft ab.
Gemäß den Fig. 3a und 3b sowie der Fig. 4 sind zwei mögliche Ausfuhrungsformen der Justiereinrichtung 8 exemplarisch dargestellt. Darüber hinaus sind auch weitere nicht dargestellte Ausgestaltungen denkbar.
Im Folgenden soll kurz die Funktionsweise bzw. der Aufbau der Justiereinrichtung 8 gemäß den Fig. 3a, 3b und Fig. 4 erläutert werden, um anschließend deren Wirkungsweise im Gesamtzusammenhang der Lenksäulen-Anordnung 1 deutlich zu machen. Entsprechend Fig. 3a weist die Justiereinrichtung 8 zumindest zwei Keile 9 und 10 auf, die auf einer die Justiereinrichtung 8 durchdringenden Achse 11 angeordnet sind. Die Achse 11 ver-
läuft dabei bei eingebauter Justiereinrichtung 8 im wesentlichen parallel zur Lenkwellenlängsachse 5. Die beiden Keile 9 und 10 berühren sich über relativ zur Achse 11 gekoppelte Neigungen 12, 12 . Aneinander gehalten bzw. aufeinander zu verspannt sind die beiden Keile 9 und 10 durch eine axiale Spannverbindung 13.
Der erste Keil 9 ist dabei bezüglich der Achse 11 radialfest angeordnet, während der zweite Keil 10 bei entspannter Spannverbindung 13 entlang einer Gleitführung 16 in Querrichtung 17 verstellbar ist. Die Anordnung der beiden Keile 9 und 10 ist dabei so gewählt, dass die axiale Spannkraft der Spannverbindung 13 in eine den zweiten Keil 10 quer zur Achse 11 antreibende Querkraft übersetzt wird.
Die Spannverbindung 13 kann dabei beispielsweise als Schraubverbindung ausgebildet sein und entweder eine Schraube 14 sowie eine zugehörige Mutter 15 oder eine Gewindestange und zwei zugehörige Muttern 15 oder eine Schraube 14 sowie ein zugehöriges nicht dargestelltes axiales Innengewinde aufweisen, welches in den ersten Keil 9 geschnitten ist. Generell bewirkt die Spannverbindung 13 ein aufeinander zu verspannen der beiden Keile 9 und 10 in Richtung der Achse 11 sowie aufgrund einer Gleitführung (vergleiche Fig. 3b) eine quer zur Achse 11 wirkende Querkraft 17. Je größer also die von der axialen Spannverbindung 13 ausgeübte Spannkraft auf die beiden Keile 9 und 10 ist, umso größer ist auch die auf den zweiten Keil 10 wirkende Querkraft 17.
Des Weiteren ist in Fig. 3a und 3b gezeigt, dass der zweite Keil 10 das erste Führungselement 6 trägt, welches günstiger Weise im Profil die Gestalt einer prismatischen Führungsnase aufweist. Mit dieser prismatischen Führungsnase greift das erste Führungselement 6 in eine komplementäre Aufnahme 18, welche am zweiten Führungselement 7 der Führungseinrichtung 3 angeordnet ist (vergleiche Fig. 2) .
Entsprechend der Variante in Fig. 4 weist die Justiereinrichtung 8 insgesamt drei Keile 9, 10 und 19 auf, welche ähnlich der Variante gemäß Fig. 3a und 3b auf der die Justiereinrichtung 8 durchdringenden Achse 11 angeordnet sind. Auch bei dieser Ausführungsvariante der Justiereinrichtung 8 weisen die Keile 9, 10 und 19 gekoppelte Neigungen 12 und 12 λ relativ zur Achse 11 auf und sind durch ebenfalls mindestens eine axiale Spannvorrichtung 13 aufeinander zu verspannt. Gemäß Fig. 4 trägt der zweite Keil 10 das erste Führungselement 6 und ist entlang der Achse 11 zwischen dem ersten Keil 9 und dem dritten Keil 19 angeordnet. Im Unterschied zur Variante gemäß Fig. 3a und 3b, bei welcher lediglich der erste Keil 9 achsfest angeordnet ist, sind bei dieser Ausführungsform gemäß Fig. 4 sowohl der erste Keil 9 als auch der dritte Keil 19 bezüglich der Achse 11 radialfest angeordnet, während der zweite Keil 10 bei entspannter Spannverbindung 13 entlang seiner Gleitführung 16 quer zur Achse 11 verstellbar ist.
Auch bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der Justiereinrichtung 8 bewirkt ein Verspannen der Spannverbindung 13 eine den zweiten Keil 10 quer zur Achse 11 antreibende Querkraft 17.
Unabhängig der gewählten Ausführungsvarianten der Justiereinrichtungen 8 bewirken diese beim Anspannen der Spannvorrichtung 13 gemäß Fig. 2 ein Verklemmen des ersten Führungselementes 6 gegen das komplementär dazu ausgebildete zweite Führungselement 7 und haltern dadurch über einen Reibschluß die dargestellte Lenkwelle 4 an der Konsole 2.
Um die Lenkwelle 4 an der Konsole 2 montieren zu können, weist die Justiereinrichtung 8 einen Justierbereich mit einer einstellbaren Montagestellung auf, die eine Verschiebung des ersten Führungselementes 6 entlang des zweiten Führungselementes 7 nahezu kraftlos ermöglicht. Übertragen auf Fig. 2 bedeutet dies, dass bei nicht angezogener Spannverbindung 13 die Justiereinrichtung 8 mit dem ersten Führungselement 6
entlang der Lenkwellenlängsachse 5, das heißt senkrecht zur Bildebene, verschoben werden kann. Nach dem Anziehen bzw. Verspannen der Spannverbindung 13 bewirkt die aufgebrachte Spannkraft die Querkraft 17, welche das erste Führungselement 6 gegen das zweite Führungselement 7 verklemmt. Die Größe der aufgebrachten Spannkraft bestimmt dabei die Größe der Klemm¬ kraft und damit eine Haftreibung zwischen dem ersten Führungselement 6 und dem zweiten Führungselement 7. Da die zu überwindende Haftreibungskraft proportional zur Crashkraft ist, kann über die axiale Spannverbindung 13 der Justiereinrichtung 8 die Crashkraft eingestellt werden.
Die prismatische Führungsnase des ersten Führungselementes 6 sowie die komplementäre Aufnahme 18 des zweiten Führungselementes 7 sind darüber hinaus so ausgebildet, dass über ein Betätigen der Justiereinrichtung 8 innerhalb eines vorher festgelegten Justierbereichs, Fertigungstoleranzen des ersten Führungselementes 6 und/oder des zweiten Führungselementes 7 ausgleichbar sind.
Entsprechend Fig. 2 ist eine Ausführungsform gezeigt, bei der eine Justiereinrichtung 8 mit einem einzigen ersten Führungselement 6 vorgesehen ist. Denkbar ist jedoch aber auch eine Ausführungsvariante, bei der zwei erste Führungselemente 6 mit jeweils einer Führungsnase vorgesehen sind, welche in jeweils eine komplementäre Aufnahme 18 am zweiten Führungselement 7 eingreifen und wobei das zweite Führungselement 7 zwischen den beiden ersten Führungselementen 6 eingeklemmt ist.
Generell kann vorgesehen sein, dass die Justiereinrichtung 8 eine Einheit bildet, welche entweder komplett an der Konsole 2 oder an der Lenkwelle 4 anbringbar ist.
Im folgenden soll kurz die Montage der Lenksäulen-Anordnung 1 erläutert werden, wobei exemplarisch von einer Anordnung des zweiten Führungselementes 7 an der Lenkwelle 4 und des ersten
Führungselementes β bzw. der Justiereinrichtung 8 an der Konsole 2 ausgegangen wird.
Zunächst wird die Spannvorrichtung 13 gelöst und die Lenkwelle 4 mit daran angeordnetem zweiten Führungselement 7 in Richtung der Lenkwellenlängsachse gemäß Fig. 2 in die Konsole 2 derart eingeschoben, dass die komplementäre Aufnahme 18 die prismatische Führungsnase des jeweiligen ersten Führungselementes 6 umfaßt, wobei die Justiereinrichtung 8 bereits an der Konsole 2 angeordnet ist. Denkbar ist jedoch auch, dass zunächst die Lenkwelle 4 mit daran angeordnetem zweiten Führungselement 7 einerseits auf eine prismatische Führungsnase an der Konsole 2 aufgeschoben wird und danach die Justiereinrichtung 8 in eine vorbereitete Aufnahme an der Konsole 2 derart eingeschoben wird, dass die prismatische Führungsnase des ersten Führungselementes 6 der Justiereinrichtung 8 in die komplementäre Aufnahme 18 des zweiten Führungselementes 7 eingreift. In der Ausgangsstellung der Justiereinrichtung 8 können die Führungselemente 6 und 7 zweckmäßig mit Spiel ineinander geschoben werden.
Danach wird durch Anziehen der Spannverbindung 13 eine Spannkraft längs der Lenkwellenlängsachse 5 erzeugt, welche den zweiten Keil 10 in Querrichtung 17 verstellt und damit das erste Führungselement 6 unter Reibschluß gegen das zweite Führungselement 7 verspannt. Gegebenenfalls zwischen den Führungselementen 6, 7 beim Montieren vorhandenes Spiel wird dadurch eliminiert. Je nach aufgebrachter Spannkraft auf die Spannverbindung 13 wird eine dazu proportionale Querkraft 17 erzeugt, die wiederum zu der eingangs erwähnten Crashkraft proportional ist. Dies bedeutet, dass die Crashkraft, welche zum Verschieben der Lenkwelle 4 an der Konsole 2 überwunden werden muß, über die Justiereinrichtung 8, respektive die Spannverbindung 13, eingestellt werden kann. Soll beispielsweise ein hoher Reibschluß, das heißt eine hohe zu überwindende Haftreibung bzw. Crashkraft, erzeugt werden, so ist eine dementsprechend hohe Spannkraft erforderlich. Die Einstel-
lung einer vorgegebenen Crashkraft kann beispielsweise mit einem Drehmomentschlüssel durchgeführt werden, der zum Spannen der Spannverbindung 13 verwendet wird.
Mit dem Spannen der Spannverbindung 13 ist die Montage der Lenkwelle 4 an der Konsole 2 ausgeführt.
Zusammenfassend lassen sich die wesentlichen Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung wie folgt charakterisieren:
Die Erfindung sieht vor, für eine zusammenschiebbare Lenksäulen-Anordnung 1, welche eine Konsole 2 und eine daran über eine Führungseinrichtung 3 angeordnete Lenkwelle 4 aufweist, die Führungseinrichtung 3 so auzubilden, dass über eine Justiereinrichtung 8, welche Bestandteil der Führungseinrichtung 3 ist, eine Crashkraft eingestellt werden kann. Diese Crashkraft muß mindestens aufgebracht bzw. überschritten werden, um die Lenkwelle 4 parallel zur Lenkwellenlängsachse 5 an der Konsole 2 zu verschieben.
Die Crashkraft ist dabei proportional zu einer Klemmkraft bzw. zu einem Reibschluß, die/der zwischen einem ersten Führungselement 6 und einem komplementär dazu ausgebildeten zweiten Fuhrungselement 7 auftritt und der wiederum abhängig ist von einer Spannkraft, welche über eine Spannvorrichtung 13 bzw. einen verschiebbar gelagerten zweiten Keil 10 die beschriebene Klemmkraft beeinflußt.
Von besonderem Vorteil ist dabei, dass die bei einem Unfall zu überwindende Crashkraft individuell an unterschiedlichste Anforderungen anpassbar ist. Gleichzeitig bietet die erfindungsgemäße Lösung den Vorteil, herstellungsbedingte Fertigungstoleranzen des ersten Führungselementes 6 bzw. des zweiten Führungselementes 7 auszugleichen und dadurch eine kontinuierlich hohe Qualität zu gewährleisten.