Gerät zum Einziehen einer Schnur in ein Kabelrohr zum Zweck des späteren Einziehens eines elektrischen Kabels
[0001] Diese Erfindung betrifft ein Gerät zum Einziehen einer Schnur in ein Kabelrohr, damit mit Hilfe dieser Schnur später ein elektrisches Kabel in das leer verlegte Kabelrohr eingezogen werden kann.
[0002] Fast überall wo elektrische Leitungen an Bauwerken verlegt werden sollen, werden zunächst Kabelrohre aus Kunststoff als Leerrohre verlegt, die später einbetoniert oder zugeschüttet werden. Erst in einer späteren Phase im Baufortschritt, nachdem das Gebäude errichtet ist, werden die elektrischen Leitungen bzw. Kabel in diese Kabelrohre bzw. Leerrohre eingezogen. Bei den vorverlegten Kunststoffrohren handelt es sich um Kunststoff röhre mit einigen mm Durchmesser, die in Ausführungen mit glatter Oberfläche eingebaut werden, aber auch in Ausführungen mit gerillter Oberfläche, die als Flexrohre bekannt sind. Die Rillen verlaufen dabei jeweils um den Rohrumfang, sodass sich die Rohre leichter um enge Radien verlegen lassen, ohne dass die Gefahr besteht, dass eine Delle entsteht, bei welcher das Rohr eingedrückt wird, und welche das spätere Durchziehen eines Kabels erschwert oder gar verhindert.
[0002] Das spätere Einziehen eines elektrischen Kabels bereitet bei kurzen Leerrohren und wenn diese mehr oder weniger gerade verlaufen in der Regel keine Probleme. Wenn jedoch die Leerrohre besonders lang sind, zum Beispiel 10 oder 20 Meter und mehr, und vor allem wenn sie um viele enge Radien führen, bereitet das Einziehen der elektrischen Kabel oft Probleme. Man führt dann zuerst ein Einzugsband in Form einer flexiblen Nylon-Rute von ca. 2 bis 3mm Stärke und von bis zu 20 Metern Länge in das Leerrohr ein und stösst diese durch das Leerrohr, bis deren Spitze auf der anderen Seite herauskommt. Am hinteren Ende kann dann ein elektrisches Kabel befestigt werden und hernach kann dieses durch Ziehen an der Spitze der Nylonrute durch das Leerrohr gezogen werden. Ist nun ein Leerrohr besonders lang oder führt es um viele Radien, oder trifft sogar beides zu, so ist' das Einführen einer Rute durch deren Hineinstossen von einer Seite her nicht mehr möglich. Entweder stösst ihre Spitze bei einem kleinen Radius an oder die Reibungskräfte werden einfach zu gross, als dass die Rute von hinten durch Stossen in das Leerrohr eingeführt werden könnte, bis sie mit ihrer Spitze am anderen Ende herauskommt. In diesem Fall behilft man sich bisher mit einem Staubsauger. Dieser wird am einen Ende des Leerrohres dichtend angeschlossen und hernach wird die Luft im Leerrohr angesaugt. Am anderen Ende wird dabei eine Schnur eingeführt, die vom Luftstrom im Leerrohr erfasst und mitgenommen wird und in dieser Art mit Leichtigkeit über grosse Distanzen und viele Radien herum mitgezogen wird, bis ihre Spitze im Staubersaugersack ankommt. Wird weitergesaugt und weiter Schnur nachgegeben, so sammelt sich das vordere Ende der Schnur einfach im Staubsaugersack an. Man trennt dann den Staubersaugerrohrstutzen vom Leerrohr und kann die überschüssige Schnur wieder aus dem Staubsaugersack ziehen. Mit Hilfe dieser Schnur kann hernach entweder das elektrische Kabel direkt in das Leerrohr eingezogen werden, oder aber man zieht mit dieser Schnur zunächst eine Nylon-Rute, das sogenannte Einzugsband in das Leerrohr ein. Wenn einmal das Einzugsband im Leerrohr eingezogen ist, bereitet hernach das Einziehen eines elektrischen Kabels keine Probleme mehr. Man hängt es einfach an ein Rutenende und zieht die Rute mit dem Kabel von einem Ende durch das Leerrohr. Der Einsatz eines Staubsaugers ist jedoch aus verschiedenen Gründen nicht besonders praktisch.
[0003] Erstens wird mit dem Staubsauger ja gesaugt. Das bedeutet, dass er am einen Ende des Leerrohres dichtend angeschlossen werden muss, und hernach am anderen Ende des Leerrohres die Schnur eingeführt werden muss, damit diese vom Staubsauger am einen Ende des Leerrohre angesaugt werden kann. Verläuft nun das Leerohr in einem Gebäude um viele Ecken und/oder über mehrere Stockwerke, so ist der Einsatz eines Staubsaugers besonders mühsam, wenn ein einzelner Elektromonteur die Montagarbeit verrichtet. Er muss dann also zunächst den Staubsauger anschliessen und sich zum anderen Ende des Leerrohres begeben, um dort die Schnur einzuführen. Hernach muss er wieder zurück zum Staubsauger gehen und diesen an das nächste Leerrohr anschliessen usw. Bei vielen Leerrohren, in die je eine Schnur einzuziehen ist, ergeben sich deshalb viele Gänge. Der Monteur muss also immer zwischen den beiden Enden jedes Leerrohres hin und her gehen. Das Einziehen der elektrischen Leitungen wird aus diesem Grund vorzugsweise von zwei Monteuren besorgt. Mit dem Einsatz eines Staubsaugers muss zum Einziehen einer Schnur also grundsätzlich von zwei Seiten, das heisst von beiden Enden eines Leerrohrs her gearbeitet werden. Münden Leerrohre an schlecht zugänglichen Stellen oder etwa an einer Decke, so bereitet das Anschliessen eines Staubsauger-Rohrstutzens oftmals Probleme. Ausserdem ist ein Staubsauger für diese Anwendung sperrig und schwer. Schliesslich ist er ja auch nicht direkt für das Einziehen von Schnüren in Leerrohre konstruiert und bestimmt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Gerät zu schaffen, mittels dessen das Einziehen von Kabeln in Kabelrohre erleichtert wird. Das Gerät soll ein praktischeres Arbeiten als mit den Mitteln, die bisher für das Einziehen von Kabeln eingesetzt werden. Das Einziehen einer Schnur soll von einer einzigen Seite des Leerrohres allein erfolgen können. Ausserdem soll das Gerät leicht und handlich sein, sodass es auch an wenig gut zugänglichen Leerrohrmündungen anschliessbar ist. Mit dem Einsatz dieses Gerätes soll eine Schnur besonders leicht und rasch in ein Leerrohr einziehbar sein, um hernach direkt ein Kabel oder eine Rute nachzuziehen, mit welcher letztlich ein elektrisches Kabel in das Leerrohr eingezogen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst von einem Gerät für das Einziehen einer Schnur in ein Kabelrohr zum Zweck des späteren Einziehens eines elektrischen Kabels, das sich dadurch auszeichnet, dass es ein elektrisches Gebläse, einen Aufnahmebehälter für die Aufnahme einer hohlzylindrischen, von innen abzuwickelnden Schnurhaspel mit zentralem Freiraum sowie eine Mündungshülse einschliesst, wobei sich ein Rohr oder ein Stab durch den Aufnahmebehälter erstreckt, über das oder den die Schnurhaspel im Innern des Aufnahmebehälters mit ihrem Freiraum stülpbar ist, und dass vom Gebläse ein Luftstrom durch oder aussen längs des Rohres oder Stabes und hernach durch die Mündungshülse förderbar ist, sodass dieser Luftstrom laufend Schnur von der Schnurhaspel abwickelt und durch die Mündungshülse mitnimmt.
[0006] In den Figuren wird ein solches Gerät in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt und anschliessend anhand dieser Figuren beschrieben, wobei seine Funktion erläutert und erklärt wird.
Es zeigt:
Figur 1 : Eine perspektivische Zeichnung des Gerätes;
Figur 2: Einen Längsschnitt durch das Gerät;
Figur 3: Eine Ansicht des Gerätes von der Seite.
[0007] Die Figur 1 zeigt das Gerät in einer perspektivischen Ansicht von schräg vorne. Das Gerät ist sehr einfach aufgebaut und besteht im wesentlichen aus einem Gebläse 1 mit einem Blasrohr 2 sowie einem um das Blasrohr 2 herum angeordneten Aufnahmebehälter 3 für eine hohlzylinderformige Schnurhaspel 4. Diese Schnurhaspel 4 ist hier einsehbar, weil der Aufnahmebehälter 3 aus einem transparenten Polycarbonat- oder Plexiglas-Rohrabschnitt gefertigt ist und somit den Blick in sein Inneres freigibt. Die in den Aufnahmebehälter 3 eingelegte Schnurhaspel 4 ist hohlzylinderförmig, sodass sie also längs der Zylinderachse
einen Freiraum 5 aufweist, ab welchem die Schnur 6 von innen her nach und nach, das heisst Lage um Lage radial nach aussen abgehaspelt wird. Diese Schnurhaspel 4 enthält eine Kabeleinzugsschnur. Die Haspel weist eine Dimension von ca. 110mm Durchmesser und 100mm Länge auf, mit einem Freiraum von ca. 30mm Durchmesser. Am vorderen Ende ist der rohrförmige Aufnahmebehälter 3 mit einem Flansch 7 verleimt, welcher gegenüber der Aussenwand des Aufnahmebehälters 3 eine radiale Auskragung bildet. Auf diese Auskragung ist ein weiterer Flansch 8 aufgesetzt und mit dem ersten Flansch 7 am Aufnahmebehälter 3 verschraubt. Dieser äussere Flansch 8 hat ein zentrales Loch, das grösser als der Durchmesser des Blasrohres 2 ist. Auf dieses Flanschloch ist eine Muffe 9 aufgesetzt, in welche eine Mündungshülse 10 eingesetzt ist. Das Blasrohr 2 erstreckt sich vom Gebläse 1 aus durch den gesamten Aufnahmebehälter 3 und ragt noch etwa zur Hälfte in die Muffe 9 hinein. Auf der hinteren, hier nicht sichtbaren Seite des aufgesetzten Flansches 8 weist dieser einen von ihm über Stützen 12 beabstandeten Rückhaltring 11 auf, welcher die Schnurhapsel 4 im Aufnahmebehälter 3 zurückhält, sodass die Schnurhapsel 4 stets zunächst dem Gebläse 1 liegt. Die abgehaspelte Schnur 6 verläuft dann im Innern der. Schnurhaspel 4 längs der Aussenseite des Blasrohres 2 und ist sodann im vorderen Bereich des Gerätes zwischen der Blasrohr-Aussenseite und dem Innern der Muffe 8 in das Innere der Mündungshülse 10 geführt und tritt schliesslich am vorderen Ende der Mündungshülse 10 nach aussen aus. Zum Gebläse 1 führt ein elektrisches Kabel 13 zur Stromversorgung des Gebläsemotors und auf der Aussenseite des Gebläses 1 , das heisst an seinem Gehäuse, ist ein Haltegriff 14 montiert, welcher hier zwei einander gegenüberliegende Griffknaufe bildet. Am Gehäuse 1 oberhalb des Haltegriffes 14 ist ein Druck-, Wipp- oder Kippschalter 20 angeordnet. Der Haltegriff 14 kann wie mit der angedeuteten Hand gezeigt wie ein Pistolengriff ergriffen werden, wobei dann der Schalter 20 mit dem Zeigefinger betätigt werden kann. Weil der Griff W- förmig ausgestaltet ist, kann er sowohl von vorne wie auch von hinten wie ein Pistolengriff ergriffen werden. Ausserdem schützt der von ihm geformte Bügel den Schalter 20 vor Beschädigungen.
[0008] Die Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch dieses Gerät, wobei man es
jetzt im Vergleich zur Figur 1 von der anderen Seite her gesehen sieht. Aufgrund dieser Schnittzeichnung kann der Aufbau des Gerätes im Detail verstanden werden. Rechts im Bild sieht man das Gebläse 1 , welches in einem hohlzylindrisches Gehäuse 15 untergebracht ist. Dieses Gehäuse 15 ist hinten und vorne von einem abschliessenden Deckelring 16,17 verschlossen. Der Deckelring 16 hinten am Gerät weist einen muffenförmigen Ansaugsstutzen 18 auf, in den ein Maschengitter 19 aus zum Beispiel einem 1mm-Geflecht eingesetzt ist, damit keine grösseren Gegenstände, die im Betrieb gegebenenfalls angesaugt werden, in das Gebläse gelangen können. Auf der anderen Seite des Gebläses ist am dortigen Deckelring 17 ein zentrales Loch vorhanden, in welches das Blasrohr 2 dichtend eingesteckt oder eingeschraubt ist. Auf anderen Seite dieses Deckelrings 17 und somit im Innern des Gehäuses ist das eigentliche Gebläse montiert. Dabei handelt es sich um ein handelsübliches Staubsaugergebläse mit einer Leistung von zum Beispiel 840W. Es versteht sich, dass auch andere Gebläsetypen einsetzbar sind, mit höherer oder niedrigerer Leistung. Bloss hat es sich in der Praxis gezeigt, dass ein Staubsaugergebläse mit etwa dieser Leistung völlig hinreichend ist.
[0009] Unten am Gehäuse ist der Haltegriff 14 montiert, welcher mit seinen zwei nach unten ragenden Schlaufen je einen Griffknauf bildet, sodass jede Schlaufe von einer einzelnen Hand wie ein Pistolengriff ergriffen und gehalten werden kann. Am Gehäuse des Gebläses, oberhalb des Handgriffes 14 und in dessen Mitte, ist ein Schalter 20 angeordnet, welcher vom Zeigefinger der Haltehand bequem betätigt werden kann. Der Schalter 20 ist vorteilhaft ein Wippschalter, der gegen eine Federkraft aus seiner vertikalen Lage in zwei Richtungen wegschwenkbar ist und dann den Stromkreis schliesst, sodass das Gebläse unter Spannung gesetzt wird und der Gebläsemotor läuft. Als Schalter 20 kann sich aber auch ein Kippschalter eignen, der beim Betätigen seine Einschaltlage behält und aktiv in die Null-Lage zurückgeführt werden muss. Auch ein Druckschalter, welcher nur durch Druck den Stromkreis schliesst, ist denkbar.
[0010] Über das Blasrohr 2 herum ist im Bild von links her die hohlzylindrische Schnurhaspel 4 gestülpt, sodass sie also mit ihrem inneren Freiraum das Blasrohr
2 umfasst, jedoch zwischen ihrer Innenseite und dem Blasrohr 2 einen geringen Abstand von ca. 1 bis 2 mm freilässt. Die Schnurhaspel 4 ist von einem Aufnahmebehälter 3 umschlossen, der vorzugsweise aus einem Plexiglas-bzw. Polycarbonat-Rohrabschnitt gefertigt ist, weil Plexiglas den Blick in das Innere des Aufnahmebehälters 3 freigibt und somit jederzeit überprüfbar ist, ob die Schnurhaspel 4 noch über genügend Schnur für einen weiteren Schnureinzug aufweist. Am vorderen Ende des Aufnahmebehälters 3 sitzt der Flansch 7, der eine vom Plexiglasrohr abstehende radiale Auskragung bildet. Auf diese Auskragung ist ein weiterer Flansch 8 mit zentralem Loch aufgeschraubt, über dem vorne eine Muffe 9 sitzt. Auf der Hinterseite des Flansches 8 ragen eine Anzahl Stützen 12 in den Aufnahmebehälter 3 und tragen an ihrem Ende einen Rückhaltering 11. Dieser Rückhaltering 11 sorgt dafür, dass die Schnurhaspel 4 stets gegen den Deckel 17 am Gebläsegehäuse geschoben ist. Das Blasrohr 2 ragt dabei ein Stückweit in diese Muffe 9 hinein. Vorne ist aus der Innenwand der Muffe 9 eine Ringnut 25 ausgenommen, in welcher ein O-Ring sitzt. In diese Muffe 9 ist eine Mündungshülse 10 eingesteckt, welche vom O-Ring in der Muffe 9 abgedichtet ist und innen im Bereich der Blasrohrmündung eine trichterförmige Erweiterung 21 bildet. Gegen vorne enthält die Mündungshülse 10 eine gerade Bohrung 22, die im Bereich ihres vorderen Endes eine Ausbohrung 23 mit Ringkammer 24 aufweist, in welche eine Hülse dichtend einsetzbar ist. Aus der Aussenseite der Mündungshülse 10 ist eine schraubenlinienförmig verlaufende Nut 26 herausgefräst. Die Muffe 9 ist von einer radialen Bohrung 27 durchsetzt, durch welche ein hier nicht eingezeichneter Bolzen führt, der in die Nut 26 an der Mündungshülse 10 hineinragt. Durch Verdrehen der Mündungshülse 10 wird diese deshalb mehr oder weniger in die Muffe 9 hineingeschraubt oder herausgeschraubt. Im hineingeschraubten Zustand klemmt die trichterförmige Wand die Schnur soweit ein, dass diese nicht mehr transportiert wird.
[0011] Wird nun der elektrische Gebläsemotor in Betrieb gesetzt, so entsteht ein Luftzug durch das Gerät hindurch. Hinten, bei der Ansaugmuffe 19, wird Luft angesaugt und sie durchströmt das Gebläse und hernach das Blasrohr 2, um an seiner vorderen Mündung durch die Mündungshülse 10 auszutreten. Die Schnur 6 der Schnurhapsel 4 verläuft wie eingezeichnet von der Innenseite der
Schnurhaspel 4 aus längs der Aussenseite des Blasrohrs 2 zu dessen Mündung und von dort durch die Mündungshülse 10 nach aussen. Sie wird vom herrschenden Luftzug mitgerissen und daher laufend von der Schnurhaspel 4 abgehaspelt und nach aussen gefördert. Wird jedoch die Mündungshülse 10 gegen das Gerät hin gesehen im Uhrzeigersin verdreht, so wird sie in die Muffe 9 hineingeschraubt und ihre trichterförmige Innenwand klemmt die Schnur zwischen sich und der Aussenkante der Blasrohrmündung etwas ein, sodass die Schnur nicht mehr weitertransportiert wird. Die Klemmung ist also so stark, dass der herrschende Luftzug die Schnur nicht weiter von der Haspel 4 abzuhaspeln und zu fördern vermag. Diese Funktion braucht man zuweilen, wenn man das Gerät bloss zum Durchblasen eines Leerrohres zwecks Identifizierung verwenden will. Man bläst dann etwa Luft durch ein Leerrohr und auf dessen anderen Seite, die sich etwa in einem anderen Raum auf einem anderen Stockwerk eines Bauwerks befindet, tritt die Luft aus, was das Identifizieren dieses Leerrohres erlaubt, wenn etwa mehrere parallel zu einander angeordnete Leerrohre durch das Mauerwerk geführt sind.
[0012] In Figur 3 ist das Gerät in einer Ansicht von der Seite her gesehen gezeigt. Vorne auf der Mündungshülse 10 ist ein noch Gelenkrohr 28 aus Kunststoff als Adapter aufgesetzt. Bei diesem Gelenkrohr 28 handelt es sich vorteilhaft um einen handelsüblichen Kühlmittelschlauch wie er an. Werkzeugmaschinen für die Kühlmittelflüssigkeit verwendet wird. Dieses Gelenkrohr 28 kann mit seiner spitzen Mündung auch an wenig zugänglichen Leerrohren dichtend angeschlossen werden. In einer Variante kann anstelle des Blasrohres 2 auch ein verschlossenes Rohr oder ein Stab treten, welcher durch den Aufnahmebehälter 3 verläuft und über den die Schnurhaspel 4 mit ihrem Freiraum gestülpt wird. Die Luft wird dann nicht durch das Rohr selbst geblasen, sondern strömt ausserhalb des Rohres oder Stabes längs des Rohres oder Stabes in axialer Richtung durch die Schnurhaspel. In der Ausführung nach Figur 2 könnte die Luft also auch vom Gebläse durch Löcher oder Bohrungen in der Platte 17 in den Aufnahmebehälter 3 eintreten und diesen sodann in axialer Richtung längs des Rohres 2 durchströmen, während das Rohr 2 innen verschlossen wäre. Ausserdem muss die Luft auch nicht unbedingt geblasen, sondern bloss gefördert werden. Es wäre also auch eine Anordnung
denkbar, bei welcher das Gebläse in Bezug auf die Figur 2 nicht hinter, sondern vor dem Aufnahmebehälter angeordnet wäre, sodass die Luft längs eines zentralen Rohres oder Stabes oder durch ein zentrales Rohr angesaugt würde, welches durch das Gebläse hindurchführte, wonach die Luft dann eine Mündungshülse am Gebläseende austräte.
[0013] Um eine Schnur in ein Leerrohr einzuziehen, führt man das aus dem Gelenkrohr 28 ragende Schnurende in das Leerrohr ein und hält sodann das Gerät mit der Mündung des Gelenkrohres 28 dichtend an das Leerrohr. Dann betätigt man den Schalter 20 und schon wird die Schnur in das Leerrohr eingeblasen. Sie wird vom entstandenen Luftstrom durch das ganze Leerrohr getragen, egal wie lange dieses ist und um wieviele auch noch so enge Radien es geführt ist. Versuche zeigten, dass es auch durch eine ganze Rolle von Leerrohr, wie dieses gelagert und verkauft wird,, ohne weiteres einziehbar ist. Das Gerät kann aber auch zum Identifizieren von verlegten Leerrohren eingesetzt werden. Hierzu wird die Mündungshülse verdreht, sodass sie eine Schnurbremse bildet. Hernach lässt sich das Gerät zum reinen Blasen einsetzen. Es fällt daher leicht, rasch mehrere Leerrohrmündungen eines ganzen Bündels von Leerrohren nacheinander mit Blasluft zu versorgen. Die Leerrohre werden hierzu am besten nummeriert, und man bläst mit steigender Nummer in jedes Leerrohr. Ein Gehilfe an den gegenüberliegenden Mündungen des Bündels nummeriert die Mündungen eine nach der andern, in der Reihenfolge, wie diese Luft ausströmen. Somit kann man identifizieren, welche Mündungen jeweils miteinander verbunden sind. Das Gerät kann auch zum Saugen eingesetzt werden. Hierzu wird von der jenseitigen Mündung aus eine Schnur in das Leerrohr eingeführt, und das Gerät wird an der diesseitigen Mündung mit der Saugmuffe angeschlossen. Die Schnur wird in diesem Fall von der gesaugten Luft, die einen Luftstrom bildet, mitgezogen. Wenn sie bei der diesseitigen, also beim Gerät iiegenden Mündung austritt, sammelt sie sich vor dem Maschengitter im Ansaugstutzen. Dadurch wird dieser nach kurzer Zeit fast vollständig verschlossen, was sich durch eine akustische Änderung des Motoren- bzw. Gebläsegeräusches bemerkbar macht. Dadurch weiss man sofort, dass die Schnur beim Gerät angekommen ist und also das Leerrohr von der Schnur ganz durchzogen ist.
[0014] Das Gerät erlaubt ein sehr praktisches Arbeiten. Das Einziehen einer Schnur kann insbesondere von einer einzigen Seite des Leerrohres her durch einen einzelnen Monteur erfolgen. Ausserdem ist das Gerät leicht und handlich und ist deshalb auch an wenig gut zugänglichen Leerrohrmündungen anschliessbar, besonders auch an Leerrohren, die an einer Gebäudedecke münden. Mit diesem Gerät kann eine Schnur besonders leicht und rasch in ein Leerrohr eingezogen werden, um hernach entweder direkt ein elektrisches Kabel oder aber eine Rute nachzuziehen, mit welcher letztlich ein elektrisches Kabel in das Leerrohr eingezogen werden kann.