OPTISCHE VERMESSUNG EINES OBJEKTES MIT KOORDINATENMESSGERAT , KAMERAS UND BELEUCHTUNGSQUELLEN
Technisches Gebiet. Die Erfindung betrifft Vorrichtungen und ein Verfahren zur optischen Vermessung eines Objektes, mit Koordinatenmeßgerät, Kamera, insbesondere Videokamera, und Beleuchtungsquelle zur Ausleuchtung eines im Strahlengang der Beleuchtungsquelle und im Blickfeld der Kamera angeordneten Objektes im Auflicht oder im Durchlicht, gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 11 bzw. 12.
Stand der Technik:
Es sind Vorrichtungen mit optischen Koordinaten eßgeräten sowie Multisen- sor-Koordinatenmessgeräten mit verfahrbaren Meßtischen bekannt, wobei die Koordninatenmeßgeräte mit einem Videosensor ausgestattet sind, bei denen zur Ausleuchtung des Blickfeldes des Videosensors Auflicht oder Durchlicht benutzt wird. Das Auflicht kann dabei ein flächenhaftes Auflicht oder ein Ringlicht sein oder das Auflicht kann in ein Objektiv des Videosensors eingespiegelt werden. Zur Auswertung besitzen derartige Vorrichtungen gewöhnlich eine dreidimensionale Daten verarbeitende Meßsoftware.
Durch die DE 198 19 492 AI ist ein Meßgerät zur Vermessung von Strukturen auf einem transparenten Substrat bekannt geworden, wobei eine von oben beleuchtende Auflicht-Beleuchtungseinrichtung mit einer Abbildungs-Ein- richtung über einem verfahrbaren Meßtisch, bestehend aus einer Quarzglasmaske, verwendet wird. Unterhalb des Meßtisches ist eine Durchlicht- Beleuchtungseinrichtung vorgesehen, deren optische Achse mit derjenigen der Auflicht-Beleuchtungseinrichtung fluchtet, wobei der Meßtisch als offener Rahmen ausgebildet ist.
Durch die DE 196 47 059 Cl ist ein Meßtisch für optische Koordinatenmeß- maschinen mit einer oberhalb des Meßtisches angeordneten Höhenmeßeinrichtung für die Z-Achse und einer unterhalb des Tisches angeordneten Beleuchtungsquelle bekannt geworden; ein Objekt wird im Durchlicht bestrahlt.
Durch die DE 44 42 787 Cl ist für Koordinatenmeßgeräte ein Koordinatentisch bekannt geworden, über dem sich ein Objektiv und eine Kamera (CCD- Matrix) befinden. Unterhalb des Tisches befinden sich eine Lichtquelle sowie eine Beleuchtungsoptik für die Durchlichtbestrahlung eines Meßobjektes von unten. Seitlich des Meßtisches befindet sich eine weitere, ortsfeste Auswerteeinheit, wie Meßkamera, eines flächenhaften Auflichtmeßsystems.
Derartige Vorrichtung weisen generell den Nachteil auf, dass bei einer beidseitig notwendigen Betrachtung oder Vermessung eines Objektes das Objekt gewendet und neu aufgelegt werden muß, so dass dafür natürlich erheblich mehr Zeit und Arbeit aufgewendet werden muß als für die Betrachtung nur einer Seite des Objektes. Des Weiteren muß für genaueste Messungen zusätzlich eine Referenz geschaffen werden.
Technische Aufgabe:
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Gattung dergestalt weiter zu verbessern, daß ein Objekt bei der Inspektion von sich gegenüberliegenden Seiten nicht mehr gewendet zu werden braucht, die Inspektionen schneller durchgeführt werden können und auch keine zusätzliche Referenz benötigt wird.
Offenbarung der Erfindung und deren Vorteile:
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Objektes, mit Koordinatenmeßgerät, Kamera, insbesondere Videokamera, und Beleuchtungsquelle zur Ausleuchtung eines im Strahlengang der Beleuchtungsquelle und im Blickfeld der Kamera angeordneten Objektes im Auflicht oder im Durchlicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine erste Kamera mit einer ersten Beleuchtungsquelle und eine zweite Kamera mit einer zweiten Beleuchtungsquelle umfaßt, welche einander gegenüberstehend mit dem Objekt zwischen ihnen angeordnet sind, wobei die Beleuchtungsquellen das Objekt gleichzeitig oder nacheinander von einander gegenüberliegenden Seiten zu beleuchten imstande sind und die erste Kamera das Objekt im
Auflicht der ersten und im Durchlicht der zweiten Beleuchtungsquelle und die zweite Kamera das Objekt im Auflicht der zweiten und im Durchlicht der ersten Beleuchtungsquelle zu erfassen imstande ist.
In einer bevorzugten Ausfpührungsform der Erfindung fallen die optischen Achsen der beiden Kameras im wesentlichen zusammen und verlaufen im wesentlichen antiparallel .
In einer weiteren Ausgestaltung dient bei Erfassung des Objektes mit der ersten bzw. zweiten Kamera die erste bzw. zweite Beleuchtungsquelle zur Beleuchtung des Objektes im Auflicht und gleichzeitig die zweite bzw. erste Beleuchtungsquelle zur Beleuchtung des Objektes im Durchlicht.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung umfasst diese einen in der horizontalen X-Y-Ebene verfahrbaren Meßtisch mit einer Glasplatte zur Auflage des Objektes auf die Glasplatte, wobei die erste Kamera mit der ersten Beleuchtungs quelle über dem Meßtisch und die zweite Kamera mit der zweiten Beleuchtungsquelle unter dem Meßtisch angeordnet ist.
Die Erfindung besitzt den Vorteil, dass sie es gestattet, ein Objekt sowohl von oben als auch von unten zu betrachten, und dies zusätzlich gleichzeitig, so dass das Objekt bei der Inspektion von sich gegenüberliegenden Seiten nicht mehr gewendet zu werden braucht. Damit kann ein Objekt gleichzeitig von oben und von unten vermessen und inspiziert werden, wobei das Auflicht der einen Beleuchtungsquelle bzw. Kamera als Durchlicht für die andere Kamera dient und umgekehrt, wodurch eine derartige Vorrichtung vielseitiger ist. Ebenso kann die Inspektion schneller durchgeführt werden, weil eine Vermessung der beiden Seiten des Objektes gleichzeitig durchgeführt werden kann. Des weiteren sind die Messungen genauer, weil keine zusätzliche Referenz benötigt wird.
Den Kameras können in ihrem Blickfeld Objektive vorgeschaltet sein.
Das von der ersten bzw. zweiten Beleuchtungsquelle erzeugte Auflicht kann z.B. ein flächenhaftes Auflicht oder ein Ringlicht oder ein Mehrsegment- Ringlicht sein.
Zwischen der ersten bzw. zweiten Kamera und dem ersten bzw. zweiten Objektiv kann sich ein Strahlenteiler, insbesondere teildurchlässiger Spiegel, befinden, welcher zur Einspiegelung des Auflichts und/oder des Durchlichts in das erste bzw. zweite Objektiv dient.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung sind die beiden Kameras gemeinsam oder einzeln parallel und/oder vertikal zum Meßtisch verfahrbar.
Die Beleuchtungsquellen können Kaltlichtquellen oder Laserlichtquellen oder LED's sein. Auch können die erste bzw. zweite Kameras eine Fokusier- einrichtung aufweisen.
Die genannte Aufgabe wird auch gelöst durch eine Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Objektes, mit Koordinatenmeßgerät, Kamera, insbesondere Videokamera, und Beleuchtungsquelle zur Ausleuchtung eines im Strahlengang der Beleuchtungsquelle und im Blickfeld der Kamera angeordneten Objektes im Auflicht oder im Durchlicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine erste und eine zweite Kamera umfaßt, welche einander gegenüberstehend mit dem Objekt zwischen ihnen angeordnet sind, wobei die erste Kamera das Objekt im Auflicht und zugleich die zweite Kamera das Objekt im Durchlicht der Beleuchtungsquelle zu erfassen imstande ist, oder umgekehrt.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur optischen Vermessung eines Objektes, mit Koordinatenmeßgerät, Kamera, insbesondere Videokamera, und Beleuchtungsquelle zur Ausleuchtung eines im Strahlengang der Beleuchtungs quelle und im Blickfeld der Kamera angeordneten Objektes im Auflicht oder im Durchlicht, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste und eine zweite Kamera das Objekt erfassen, welche einander gegenüberstehend mit
dem Objekt zwischen ihnen angeordnet sind, wobei die erste Kamera das Objekt im Auflicht und zugleich die zweite Kamera das Objekt im Durchlicht der Beleuchtungsquelle erfaßt, oder umgekehrt.
Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung, umfassend ein Koordinatenmeßgerät mit Kamera, zur optischen Vermessung eines Objektes.
Die in der Zeichnung schematisch abgebildete Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Objektes 12 umfaßt ein in bekannter Weise geeignet gehaltertes Koordinatenmeßgerät 3, welches eine Kamera 5 aufweist, die insbesondere eine Videokamera 5 ist. Das Koordinatenmeßgerät 3 ist in geeigneter Weise in der z-Richtung bzw. in der Höhe verfahrbar. Eine Beleuchtungsquelle 6 erzeugt ein Strahlenbündel 17 zur Ausleuchtung des Objektes 12 von oben im Auflicht oder auch im Durchlicht. Das Strahlen- bündel 17 der Beleuchtungsquelle 6 wird mittels eines teildurchlässigen Spiegels 7 in das Blickfeld der Kamera 5 eingespiegelt. Das zu vermessende Objekt 12, welches sich im Strahlengang des Strahlenbündels 17 der Beleuchtungsquelle 6 sowie im Blickfeld der Kamera 5 befindet, ist auf einem in der x-y-Ebene bzw. in der Ebene verfahrbaren Meßtisch 1 aufgelegt, wobei die Auflagefläche des Meßtisches 1 für das Objekt 12 eine für das Strahlenbündel 17 durchlässige Glasplatte 13 ist. Der Meßtisch 1 ist in bekannter und geeigneter Weise (nicht zeichnerisch dargestellt) auf dem Boden abgestützt und kann gleichermaßen das Koordinatenmeßgerät 3 sowie die optischen Ausrüstungsgegenstände, wie Kamera 5, Spiegel 7 und Beleuch- tungsquelle 6, tragen, zum Beispiel durch einen Portalträger.
Das Koordinatenmeßgerät 3 kann an seinem unteren, dem Meßtisch 1 zugewandten Ende ein im Strahlengang 17 bzw. in Richtung der Achse Kamera- Objekt angeordnetes Objektiv 11 aufweisen, in welches dann das Auflicht der Beleuchtungsquelle 6 eingespiegelt wird. Die erste Kamera 5 ist vorzugsweise so ausgerichtet, daß sie Achse erste Kamera — Objekt mit der optischen Achse 15 der ersten Kamera 5 zusammenfällt.
Unterhalb der Glasplatte 13 des Meßtisches 1 und vorzugsweise ebenfalls vom Meßtisch 1 getragen befindet sich in Richtung der Achse erste Kamera-Objekt der ersten Kamera 5 gegenüberliegend und von dieser aus gesehen hinter dem Objekt 12 eine zweite Kamera 8 mit einer zweiten Beleuchtungsquelle 10, welche ein Strahlenbündel 18 erzeugt, welches mittels eines weiteren teildurchlässigen Spiegels 9 in das Blickfeld der unteren Kamera 8 eingespiegelt wird. Damit beleuchtet die Beleuchtungsquelle 10 gleichermaßen das Objekt 12 im Durchlicht oder im Auflicht von unten. Den Kameras 5, 8 der Vorrichtung sind in ihrem Blickfeld Objektive 11, 14 nachgeschaltet, was in der Zeichnung dargestellt ist. Dann kann gleichermaßen das Auflicht der unteren Beleuchtungsquelle 10 in das Objektiv 14 mittels des teildurchlässigen Spiegels 9 eingespiegelt werden.
Die zweite Kamera 8 ist vorzugsweise so ausgerichtet, daß sie Achse zweite Kamera — Objekt mit der optischen Achse 16 der zweiten Kamera 8 zusammenfällt.
Die beiden Kameras 5, 8 sind somit sich gegenüberstehend einander zugewandt gerichtet, so dass das Strahlenbündel 17 des Auflichtes der ersten Beleuchtungsquelle 6 von oben auf das Objekt 12 gleichermaßen als Durchlicht durch das Objekt 12 in die zweite Kamera 8 geleitet wird, wobei vorzugsweise die optischen Achsen 15, 16 der beiden Kameras 5, 8 zusammenfallen. Umgekehrt dient das Strahlenbündel des Auflichtes der unteren Beleuchtungsquelle 10 von unten auf das Objekt 12 gleichzeitig als Durchlicht durch das Objekt 12, welches von der oberen Kamera 5 in deren Blickfeld aufgefangen wird. Die beiden Kameras 5, 8 können gemeinsam oder einzeln parallel und/oder vertikal zum Meßtisch 1 verfahrbar sein.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Vorrichtung mit zwei Kameras sowie einem Meßtisch 1, der wenigstens im Bereich der Auflage des zu vermessenden Objektes 12 transluzid ist, kann gleichzeitig ein Abbild der Oberseite und der Unterseite des Objektes 12 gewonnen werden, die in einem an die Kameras 5, 8 angeschlossenen Rechner (nicht dargestellt) ausgewertet werden können. Die gleichzeitige Gewinnung eines Abbildes der Oberseite und
der Unterseite eines Objektes 12 ist auch mit nur einer Beleuchtungsquelle möglich.
Gewerbliche Anwendbarkeit: Die Erfindung ist insbesondere für Vorrichtungen zur optischen Vermessung eines Objektes geeignet, weil sie es gestattet, ein Objekt sowohl von oben als auch von unten zu betrachten, und dies zusätzlich gleichzeitig, so dass das Objekt bei der Inspektion von sich gegenüberliegenden Seiten nicht mehr gewendet zu werden braucht. Damit kann ein Objekt gleichzeitig von oben und von unten vermessen und inspiziert werden, wobei das Auflicht der einen Beleuchtungsquelle bzw. Kamera als Durchlicht für die andere Kamera dient und umgekehrt, wodurch eine derartige Vorrichtung vielseitiger ist.
Liste der B ezugszeichen:
1 Meßtisch
2, 2', 4 Bewegungsdoppelpfeile
3 Koordinatenmeßgerät
5, 8 Video-Sensoren, zum Beispiel CCD-Kameras
6, 10 Beleuchtungsquellen
7, 9 teildurchlässige Spiegel
11, 14 Objektive
12 zu vermessendes Objekt
13 Glasplatte
15, 16 optische Achsen von 5,8
17, 18 Strahlenbündel aus 6,10