Verfahren zur destillativen Auftrennung eines flüssigen Rohalkoholgemisches
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur destillativen Auftrennung eines flüssigen Rohalkoholgemisches, das im Wesentlichen 82 bis 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, eines C8-C1 -Alkohols enthält.
C8-Cι2-Alkohole werden üblicherweise durch Aldolkondensation von zwei Molekülen Aldehyd der halben Kettenlänge und anschließende Hydrierung des erhaltenen Aldehyds gewonnen. Beispielsweise ent- steht bei der Aldolkondensation von n-Butyraldehyd mit anschließender Hydrierung das 2-Ethylhexanol. Als Nebenprodukte bilden sich durch Hydrierung von nichtkondensiertem Aldehyd die entsprechenden Alkohole sowie dimere, trimere und tetramere Kondensationsprodukte des eingesetzten Aldehyds. Das erhaltene Rohalko- holgemisch, das im Allgemeinen etwa 80 bis 90 Gew.-% eines
C8-Cι2-Alkohols, 0,5 bis 5 Gew.-% höher siedende Bestandteile und 1,1 bis 13 Gew.-% leichter siedende Bestandteile (Wasser, gerade oder verzweigte Alkohole mit geringerer Kohlenstoffzahl als der zu gewinnende Alkohol) enthält, muss somit aufgetrennt werden.
Die herkömmliche Art, ein solches Produktgemisch zu zerlegen, ist die Verwendung von drei Kolonnen. In der ersten Kolonne wird im Allgemeinen der Leichtersieder (Bestandteile mit einem Dampfdruck größer als der der gewünschten Alkohole) abgetrennt, in der zwei- ten Kolonne wird die Hauptmenge des Produktes (z. B. 2-Ethylhexa- nol) gewonnen und in der dritten Kolonne wird das restliche Produkt von den Hochsiedern (in der Regel trimere und tetramere Kondensationsprodukte) abgetrennt. Ein derartiges Verfahren ist z. B. in der US 3,703,444 beschrieben. Bei dieser Methode der Ge- winnung der C8 bis C12-Alkohole bilden sich durch wiederholte thermisch hohe Belastungen weitere hochsiedende Bestandteile sowie Spaltprodukte niedersiedender Komponenten, welche die geforderte Spezifikation des Alkohols nachteilig beeinflussen, was letztendlich einen nicht akzeptablen Produktverlust bedeutet. Des Weiteren ist bei der 3-Kolonnenschaltung ein höherer Energiebedarf erforderlich, da jede Kolonne mit einem Mindestrücklauf bedient werden muss.
Mit dem in der US 5,102,505 beschriebenen Verfahren wurde ver- sucht, diese Nachteile bei der Auftrennung eines Produktgemisches aus verzweigtem Aldehyd, geradkettigem Aldehyd sowie Leicht- und Hochsiedern zu vermeiden. Das Verfahren besteht darin, dass man
2 für die Auftrennung des Rohaldehydgemisches nur eine Destillationskolonne verwendet und die Destillationsbedingungen so wählt, dass die verzweigten Aldehyde in flüssiger Form im oberen Bereich der Destillationskolonne abgenommen werden und der geradkettige 5 Aldehyd in zwei Produktströme zerlegt wird. Der erste Produktstrom, bei dem es sich um im Wesentlichen reinen, geradkettigen Aldehyd handelt, wird dampfförmig im unteren Bereich der Destillationskolonne abgenommen. Die Menge dieses Aldehydproduktstromes beträgt nicht mehr als 70 Gew.-% der gesamten Menge an
10 geradkettigem Aldehyd im Rohaldehydgemisch. Der zweite Produktstrom aus geradkettigem Aldehyd wird am Sumpf abgenommen, er enthält die Hauptmenge der hochsiedenden Bestandteile. Das Verfahren ermöglicht zwar die Abtrennung der verzweigten Aldehyde, die geradkettigen Aldehyde aber werden lediglich in zwei Fraktionen un-
15 terschiedlicher Reinheit aufgetrennt, wobei die Menge der ersten relativ reinen Fraktion gering ist, um die Menge an hochsiedenden Bestandteilen in der zweiten Fraktion nicht allzu hoch ansteigen zu lassen. Die mit diesem Verfahren in der Praxis erzielbare Menge an reinem geradkettigem Aldehyd liegt somit lediglich im
20 Bereich von etwa 20 bis 40 Gew.-% des im Rohproduktgemisch vorhandenen geradkettigen Aldehyds .
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Auftrennung eines Rohalkoholgemisches der eingangs 25 angegebenen Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, das weniger aufwendig ist und es erlaubt, den Alkohol möglichst vollständig in reiner Form zu gewinnen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass diese Aufgabe gelöst 30 wird, wenn man in einer ersten Destillationskolonne das Rohalkoholgemisch so auftrennt, dass die leichter siedenden Bestandteile über Kopf der Destillationskolonne abgenommen werden, der Alkohol im unteren Bereich der Kolonne als Seitenstrom abgenommen wird und ein weiterer Produktstrom, der den restlichen Alkohol und die 35 hochsiedenden Bestandteile enthält, über Sumpf abgenommen und in einer zweiten, kleineren Destillationskolonne aufgetrennt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur destillativen Auftrennung eines Rohalkohols, der im Wesentlichen 40 82 bis 98 Gew.-% eines C8-C12-Alkohols sowie leichter siedende Bestandteile und höher siedende Bestandteile enthält, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man
A) den Rohalkohol in den mittleren Bereich einer ersten De- 45 stillationskolonne mit mehreren Trennstufen einspeist und darin eine Auftrennung vornimmt in
i) einen Produktstrom, der über Kopf der Destillationskolonne abgenommen wird und die leichter siedenden Bestandteile umfasst, ii) einen Alkoholproduktström, der unterhalb der Stelle abge- nommen wird, an welcher der Rohalkohol eingespeist wird, und der im Wesentlichen reinen Alkohol umfasst, und
iii) einen weiteren Produktstrom, der die hochsiedenden Bestandteile und 85 bis 93 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt- gewicht des weiteren Produktεtroms , des Alkohols umfasst, und
B) den weiteren Produktstrom am Sumpf der ersten Destillationskolonne abnimmt und in eine zweite Destillationskolonne lei- tet, deren Packungsvolumen um den Faktor 50 bis 200 kleiner ist als das der ersten Destillationskolonne, und darin in einen Produktstrom, der im Wesentlichen reinen Alkohol umfasst und über Kopf oder nahe am Kopf der zweiten Destillationskolonne abgenommen wird, und in einen Produktstrom, der im We- sentlichen die hochsiedenden Bestandteile umfasst, aufgetrennt wird.
Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens .
Als Rohalkohol (gemisch) kann jedes Produktgemisch eingesetzt werden, das aus den eingangs erwähnten Verfahren oder Hydroformylie- rungsverfahren mit anschließender Reduktion erhalten wird. Das Rohalkoholgemisch enthält, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemisches, im Allgemeinen 82 bis 98 Gew.-% eines C8-Cι2-Alka- nols, 0,5 bis 5 Gew.-% höhersiedende Bestandteile, bei denen es sich insbesondere um Dimere, Trimere oder Tetramere des betreffenden Alkanols handelt, und 1,1 bis 13 Gew.-% leichter siedende Bestandteile, bei denen es sich insbesondere um Alkanole mit der halben Anzahl an C-Atomen als der betreffende Alkohol und Wasser handelt. Das Wasser, das in dem Rohalkoholgemisch in der Regel zu 0,5 bis 3 Gew.-% enthalten ist, dient als Schleppmittel, um den Rest der leichter siedenden Bestandteile einfacher abtrennen zu können.
Bei den C8-Cι2-Alkoholen (C8-Cι2-Alkanole) handelt es sich insbesondere um C8-Cιo-Alkohole. Beispiele sind 2-Ethylhexanol, 2-Ethylpentanol, 2-Propylheptanol oder Dodecanol etc.
Bei der Hydroformylierung handelt es sich um ein bekanntes Verfahren, das beispielsweise in den US-Patenten 4,148,830; 4,247,486; 4,593,127 und in der EP 404 193 und EP 484 977 A be-
schrieben ist. Die Adolkondensation mit anschließender Reduktion zu dem entsprechenden Alkohol ist ebenfalls bekannt. Die Hydrierung erfolgt im Allgemeinen mit Wasserstoff in Gegenwart eines Hydrierkatalysators .
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in jeder geeigneten Destillationskolonne durchgeführt werden. Geeignet sind beispielsweise Bodenkolonnen, wie Ventilbodenkolonnen, und vorzugsweise Kolonnen mit Packungen. Bei den Packungen kann es sich um übliche regel- lose Schüttungen oder um geordnete Packungen handeln, wobei letztere bevorzugt sind. Insbesondere verwendet man als Packung Mellapak® der Fa. Sulzer (geordnete Packung).
Die Zahl der theoretischen Trennstufen muss so groß sein, dass die gewünschte Auftrennung bewirkt wird. Sie liegt im Allgemeinen im Bereich von etwa 40 bis 100 theoretischen Trennstufen.
Die erste Destillationskolonne ist mit den für den Betrieb erforderlichen Mitteln, wie Verdampfer, Kondensator, Mess- und Re- geleinrichtungen, Anschlüssen für die Zufuhr und Abnahme der Produkte etc. ausgestattet. Das Rohalkoholgemisch wird im Allgemeinen in den mittleren Bereich (etwa das mittlere Drittel) der Destillationskolonne, bezogen auf die Zahl der theoretischen Trennstufen, kontinuierlich eingespeist. Der genaue Punkt, an dem das Gemisch eingespeist wird, ist nicht kritisch, er kann vom Fachmann nach Standardmethoden bestimmt werden.
Die Destillationsbedingungen in der ersten Destillationskolonne werden so gewählt, dass man eine Auftrennung in die nachfolgend erläuterten Produktströme erzielt. Die Sumpftemperatur liegt dabei im Allgemeinen etwa 1 bis 40 °C, vorzugsweise etwa 10 bis 30 °C, oberhalb des Siedepunktes des Alkohols. Der Druck im Kopf der Kolonne liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,5 bar bis 1,2 bar (absolut).
Unter diesen Umständen erfolgt in der ersten Destillationskolonne eine Auftrennung in die drei folgenden Produktströme:
i) einen Produktstrom, der über Kopf dampfförmig abgenommen wird. Es handelt sich dabei um die leichtsiedenden Bestandteile. Diese werden in üblicher Weise kondensiert. Dabei bildet sich im Allgemeinen ein zweiphasiges Gemisch. Die leichtere organische Phase wird aus kurzkettigen C4-C6-Alkoholen gebildet. Ein Teil davon wird als Rücklauf in die Kolonne zu- rückgeführt. Das RücklaufVerhältnis liegt im Allgemeinen im
Bereich von 10 bis 30. Die schwerere, im Wesentlichen aus Wasser bestehende Phase wird ausgeschleust.
ii) einen Alkoholproduktstrom, der unterhalb der Stelle abgenom- men wird, an welcher das Rohalkoholgemisch eingespeist wurde. Vorzugsweise wird der Alkoholproduktstrom im Bereich der ersten Trennstufen der Destillationskolonne (im Bereich der ersten 20 % der Gesamtzahl der theoretischen Trennstufen), insbesondere unterhalb der ersten Trennstufe, d. h. direkt über dem Sumpf, abgenommen. Besonders bevorzugt wird der Alkoholproduktstrom dampfförmig abgenommen.
Bei dem Alkoholproduktstrom handelt es sich um im Wesentlichen reinen Alkohol. Im Allgemeinen werden mehr als 70 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 80 Gew.-%, insbesondere mehr als 90 Gew.-% des gesamten, im Rohalkoholgemisch vorhandenen Alkohols abgenommen.
iii) einen weiteren, hochsiedenden Produktstrom, der am Sumpf der Kolonne flüssig abgenommen wird. Dieser Produktstrom enthält die oben erwähnten hochsiedenden Bestandteile und 85 bis 93 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des weiteren hochsiedenden Produktstromes, an Alkohol. Die Menge an Alkohol entspricht im Allgemeinen etwa 2 bis 5 Gew.-% des Gesamtalko- hols.
Der weitere hochsiedende Produktstrom iii) wird dann in den mittleren Bereich einer zweiten (etwa das mittlere Drittel der theoretischen Trennstufen) Destillationskolonne eingespeist. Diese ist kleiner als die erste Destillationskolonne. Der Unterschied lässt sich durch das Packungsvolumen ausdrücken, d. h. das Pak- kungsvolumen der zweiten Kolonne ist um den Faktor 50 bis 200, vorzugsweise 80 bis 180, insbesondere 100 bis 170 und besonders bevorzugt 120 bis 160 kleiner als das Packungsvolumen der ersten Kolonne.
Das Verhältnis des Durchmessers von erster zu zweiter Kolonne liegt im Bereich von 10:1 bis 4:1.
Die Kolonne ist mit den für den Betrieb erforderlichen Mitteln, wie Verdampfer, Kondensator, Mess- und Regeleinrichtungen, Anschlüssen für die Zufuhr und Abnahme der Produkte etc., ausgestattet. Die Destillationsbedingungen werden so gewählt, dass man eine Auftrennung in einen Produktstrom, der im Wesentlichen rei- nen Alkohol umfasst, und einen Produktstrom, der die Hochsieder umfasst, erhält. Die Sumpftemperatur liegt dabei im Allgemeinen etwa 1 bis 40 °C, vorzugsweise etwa 10 bis 30 °C, oberhalb des
Siedepunktes des Alkohols. Der Druck im Kopf der Kolonne liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,4 bar bis 0,8 bar (absolut). Der reine geradkettige Alkohol wird über Kopf oder nahe am Kopf der Destillationskolonne, vorzugsweise flüssig, abgenommen und beson- ders bevorzugt wieder in die erste Destillationskolonne oberhalb der Stelle, an welcher der Produktström ii) abgenommen wird, eingespeist. Vorzugsweise erfolgt die Einspeisung etwa in gleicher Höhe wie die Einspeisung des Rohalkoholgemisches, z. B. durch Zumischen in den Zulauf des Rohalkoholgemisches. Bei dieser bevor- zugten Ausführungsform fällt im Wesentlichen der gesamte, im Rohalkoholgemisch vorhandene Alkohol als Produktstrom ii) an. Der die Hochsieder enthaltende Produktstrom wird über den Sumpf der zweiten Destillationskolonne abgezogen und verlässt die Anlage.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass es mit geringerem Aufwand und unter schonenden Bedingungen durchgeführt werden kann und im Wesentlichen der gesamte Alkohol in reiner Form erhalten wird. Der Alkohol wird in einer Reinheit von 99 bis 99,98 Gew.-% erhalten, der Hochsiedergehalt beträgt im Allgemei- nen weniger als 0,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,2 Gew.-%.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern unter Bezug auf die Figur 1 die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiele
Beispiel 1
Als Rohalkoholgemisch wurde ein Gemisch aus 96,3 Gew.-% 2-Ethyl- hexanol, ca. 1 Gew.-% Butanolen, ca. 0,1 Gew.-% Heptanol und Hep- tan, ca. 0,1 Gew.-% 2-Ethylhexanal und Methyl-ethyl-pentanol, ca. 1 Gew.-% Wasser und ca. 1,5 Gew.-% höher siedenden Komponenten verwendet. Als erste Destillationskolonne wurde eine Kolonne 2 mit 80 theoretischen Trennstufen verwendet, die mit Mellapak® der Fa. Sulzer gepackt war. Das Rohalkoholgemisch wurde als Zulauf 1 mit einer Masse von 10 000 kg/h auf die 43. Trennstufe der Kolonne 2 aufgegeben. Die Destillation erfolgte bei einer Sumpftemperatur von 200 °C und bei einem absoluten Kopfdruck von 1,1 bar. Die leichter als 2-Ethylhexanol siedenden Bestandteile wurden über Kopf als Strom 13 abgezogen, im Kondensator 14 kondensiert und auf 40 °C abgekühlt und im Behälter 19 aufgefangen. Im Behälter 19 bildeten sich eine organische obere Phase 22 und eine wässrige untere Phase 23. Ein Teil der oberen Phase 22 wurde als Rücklaufström 6 in den Kopfbereich der Kolonne 2 zurückge- führt (RücklaufVerhältnis 15). Ein Teil der oberen Phase 22 wurde als Teilstrom 3 in einer Menge von 120 kg/h dem System entnommen.
Die wässrige Phase 23 wurde als Strom 4 vollständig dem System entnommen (100 kg/h).
Das 2-Ethylhexanol wurde als dampfförmiger Seitenstrom 5 in einer Menge von ca. 9 600 kg/h unterhalb der 10. Trennstufe der Kolonne 2 dampfförmig und mit einer Reinheit von > 99,8 Gew.-% entnommen. Der hochsiedende, flüssige Produktstrom 8 wurde als Sumpfabzug von ca. 1 000 kg/h in die zweite ebenfalls mit Mella- pack der Fa. Sulzer gepackte Destillationskolonne 9 geleitet. Ihr Packungsvolumen war etwa um den Faktor 140 kleiner als das der ersten Destillationskolonne (Durchmesserverhältnis von großer zu kleiner Kolonne etwa 8). Die Destillation in der zweiten Kolonne wurde bei einer Sumpftemperatur von 186 °C und bei einem absoluten Kopfdruck von 0,4 bar durchgeführt. Auf diese Weise erfolgte eine Auftrennung in ca. 820 kg/h 2-Ethylhexanol, das als Strom 10 nahe am Kopf der Kolonne 9 abgenommen und auf die 43. Trennstufe der Kolonne 2 zurückgeführt wurde. Alternativ kann das 2-Ethylhexanol als Strom 17 über Kopf abgenommen, im Kondensator 18 kondensiert und im Behälter 20 aufgefangen und gegebenenfalls in die Kolonne 2 zurückgeführt werden. Der Sumpfabzug der Kolonne 9 wurde als Strom 11 in einer Menge von etwa 180 kg/h ausgeschleust.
Das im Zulauf 1 enthaltene 2-Ethylhexanol wurde zu 99,9 % als Reinkomponente zurückgewonnen.
Beispiel 2
Das folgende Beispiel einer Computersimulation dient zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung, wobei ebenfalls auf die Figur Bezug genommen wird.
Ein Rohalkoholgemisch aus 2-Propylheptanol mit ca. 8 Gew.-% Pen- tanol, ca. 0,4 Gew.-% Propylheptanal, ca. 1 Gew.-% Wasser sowie ca. 3,4 Gew.-% höher siedenden Komponenten wird mit einer Masse von 500 kg/h als Zulauf 1 auf die 50. Trennstufe der Kolonne 2 (gleiche Kolonne wie in Beispiel 1) aufgegeben. Die Destillation erfolgt bei einer Sumpftemperatur der Kolonne 2 von 180 °C und bei einem absoluten Kopfdruck von 0,3 bar. Die leichter als Propyl- heptanol siedenden Bestandteile, wie Wasser, Aldehyde und Penta- nol, werden dampfförmig über Kopf als Strom 13 abgezogen, im Kondensator 14 kondensiert und im Behälter 19 aufgefangen, wobei sich eine obere organische Phase 22 und eine untere wässrige Phase 23 ausbildet. Die wässrige Phase 23 wird als Strom 4 in einer Menge von 5 kg/h vollständig ausgeschleust. Ein Teil der or- ganischen Phase 22 wird als Rücklaufström 6 in den Kopfbereich der Kolonne 2 zurückgeführt (Rücklau Verhältnis 25), der Rest der organischen Phase wird als Strom 3 in einer Menge von 42 kg/h
ausgeschleust. Das 2-Propylheptanol wird dampfförmig als Seitenabzug 5 in einer Menge von 420 kg/h unterhalb der 10. Trennstufe der Destillationskolonne 1 mit einer Reinheit von > 99,8 Gew.-% entnommen. Der flüssige Sumpfabzug 8 von ca. 50 kg/h wird in die zweite Destillationskolonne 9 (gleiche Kolonne wie im Beispiel 1) geleitet. Die Destillation in der zweiten Kolonne wird bei einer Sumpftemperatur von 212 °C und bei einem absoluten Kopfdruck von 0,08 bar durchgeführt. Auf diese Weise erfolgt eine Auftrennung in höher siedenden Komponenten, die als Strom 11 ausgeschleust werden (33 kg/h) und 2-Propylhep- tanol, das im Kondensator 18 kondensiert, im Behälter 20 aufgefangen und in den Zulauf der Hauptkolonne geleitet wird.
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