Betonschalung
Die Erfindung betrifft eine Betonschalung zur Herstellung von glatten oder gemusterten Betonoberflächen und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Betonoberfläche.
Beton, der in eine Form gegossen und gehärtet wird, weist nach der Entfernung der Form die Oberfläche dieser Form auf. Wird beispielsweise eine hölzerne Schaltafel verwendet, weist der Beton nach der Entformung die Oberflächenstruktur dieser Schaltafel auf. Um die Oberfläche einheitlicher zu gestalten bzw. um die Entformung nach der Härtung des Betons zu erleichtern, wurden bereits verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen.
In der US-A-4, 730,805 ist eine Form zur Herstellung von Beton beschrieben , die eine Halterung und mindestens 2 Schichten eines Gewebes über dieser Halterung beschreibt. Die Halterung kann Schlaufen bzw. Abstandhalter aufweisen, die einerseits den Abstand des Gewebes von der Halterung bestimmen und andererseits das Abfließen des Wassers bei der Härtung des Betons begünstigen.
In der US-A-4, 856754 ist eine Betonform beschrieben, die ein doppelt gewebtes Gewebe auf einer Halterung aufweist, wobei die Halterung Ausnehmungen aufweist, die das Abfließen des Wassers bei der Härtung des Betons erlauben.
In der EP-0 429 752 ist eine Betonschalung zur Herstellung einer gemusterten Oberfläche beschrieben, die eine Halterung, ein Gitter aus untereinander verbundenen Abstandselementen, die Leerräume in dem Gitter bilden und von dem sich wenigstens ein Teil der Halterung abstützt, einer porösen Bahn, die an dem Gitter anliegt und durch das Gitter von der Halterung getrennt wird, aufweist, wobei die Leerräume des Gitter so dimensioniert sind, dass eine gemusterte Betonoberfläche erzeugt wird und die poröse Bahn am Gitter, nicht jedoch an der Halterung anliegt, aber am Gitter nicht fest fixiert ist und die porö-
se Bahn durch Spanneinrichtungen während des Betonhersteliungsvorganges über dem Gitter gespannt bzw. festgehalten wird.
Ein solche Form erfordert ein genaues Spannen der porösen Bahn über der Halterung, d. i. eine Schaltafel, das Muster an der fertigen gehärteten Betonoberfläche ist einerseits von der Dimensionierung de Gitters, andererseits von der exakten Spannung der porösen Bahn abhängig. Ein exaktes Spannen der porösen Bahn über den Abstandhalter Gitter erfordert vor der eigentlichen Herstellung der Betonoberfläche umfangreiche und genaue Manipulationen, um beispielsweise eine unregelmäßige Musterung der Betonoberfläche zu vermeiden. Ferner bleibt die einzige Musterung der Oberfläche nicht nur durch das unter der porösen Bahn befindliche Gitter bestimmt, sondern es könnte eine unvermeidliche, zusätzliche Musterung durch die Oberfläche der porösen Bahn entstehen, die im Oberflächenbild des fertigen Betons störend wirken kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Betonschalung bereitzustellen, bei der sowohl glatte als auch gemusterte Betonoberflächen ohne zusätzliche zeitaufwendige Operationen hergestellt werden können.
Diese Aufgabe wurde durch eine reversible, aber während der Herstellung des Betons feste Fixierung einer porösen Bahn an der Oberfläche der Halterung, z.B. der Schaltafel gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist daher eine Betonschalung zur Herstellung einer glatten oder gemusterten Betonoberfläche mit einer Halterung (3) und einer porösen Bahn (1), die an der Halterung (3) mittels eines redispergierbaren Klebers (2) vollflächig fixiert ist.
Die Halterung kann aus jedem geeigneten nicht komprimierbaren Material bestehen, z. B. aus Holz, Aluminium, Bakelit oder aus Kunststoff. Im allgemeinen werden Schaltafeln aus behandeltem Holz oder Aluminium verwendet.
Wichtig ist, dass die Halterung während des Gießvorgangs des Betons ihre vorgegebene Form nicht verliert und nicht verformt wird. Auf diese Halterung wird erfindungsgemäß eine poröse Bahn aufgebracht. Die Aufbringung dieser Bahn erfolgt glatt und faltenfrei mittels eines redispergierbaren Klebers.
Die poröse Bahn kann aus anorganischen oder organischen, natürlichen oder synthetischen Fasern oder Mischungen derselben bestehen. Beispiele für solche Fasern sind beispielsweise Hanffasern, Baumwollfasern, Glasfasern, Mineralfasern, Kunststofffasern, beispielsweise Polyolefinfasem, z.B. Polethylenfasern, Polyproplyenfasern, sowie Fasern aus Copolymeren des Polyethylens, des Polypropylens mit anderen olefinischen , vinylaromatischen, aromatischen Fasern u. dgl. , Polyesterfasern, Polyamidfasern, Polyurethanen oder Mischungen und Copolymere derselben.
Die poröse Bahn kann ein ein- oder mehrschichtig sein. Sie kann ein genadel- tes oder nicht genadeltes, loses oder verfestigtes, beispielsweise thermisch, mechanisch oder chemisch verfestigtes Endlos- oder Stapelfaservlies, ein Gewebe, Gelege, Gewirke oder aber auch ein Verbund aus einem oder mehreren dieser Bestandteile, beispielsweise auch mit geeigneten porösen Schäumen, Filmen, Folien, Coatings und dergleichen sein.
Die poröse Bahn ist vorzugsweise ein Polyolefinvlies, beispielsweise ein mechanisch oder thermisch verfestigtes Polyolefinvlies, beispielsweise ein Poly- ethylen- oder Polypropylenvlies sein. Das Vlies weist vorzugsweise eine Grammatur von 20 bis 600 g/m2 auf. Das Vlies kann gegebenenfalls oberflächenbehandelt sein.
Ferner kann das Vlies thermisch oder mechanisch geglättet sein und so eine glatte ebene Oberfläche aufweisen oder aber auch ein Oberflächenmuster aufweisen. Ein solches Oberfiächenmuster kann je nach Bedarf durch Verwendung gröberer oder feinerer Fasern, durch mechanische, thermische oder auch chemische Behandlung hergestellt werden. Es ist auch möglich, beispielsweise
eine poröse Bahn mit beispielsweise aufgeraschelten oder aufgenähten Bewehrungsfäden zu verwenden um so eine spezielle Musterung der Oberfläche zu erzielen.
Die poröse Bahn weist vorzugsweise Poren von 5 μm bis 300 μm auf um den Abfluß des Wasser aus dem aushärtenden Beton und das Durchtreten von Luft zu erlauben, aber das Durchdringen von festen Teilchen aus der Betonmasse zu verhindern. Vorzugsweise weist die poröse Bahn einen Porendurchmesser von 15 bis 200 μm auf.
Die poröse Bahn sollte eine Dicke von mindestens 0,2 mm, vorzugsweise 0,2 bis 10 mm aufweisen, besonders bevorzugt 0,5 bis 2 mm.
Die poröse Bahn wird mittels eines redispergierbaren Klebers glatt und vollflächig auf der Halterung, z.B. der Schaltafel aus Kunststoff oder Holz aufgebracht.
Als redispergierbarer Kleber kommt jeder handelsübliche redispergierbare Kleber, insbesondere auf Basis von nachwachsenden, biologisch leicht abbaubaren Rohstoffen, besonders bevorzugt aber der Kleber Sacobond HSPF® in Betracht.
Der Kleber weist vorzugsweise eine Viskosität von 30.000 - 90.000 mPa.s, besonders bevorzugt von 50.000 - 80.000 mPa.s auf.
Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung von poröser Bahn und Halterung. Darin bedeuten 1 die poröse Bahn, 2 den redispergierbaren Kleber und 3 die Halterung.
Zur Herstellung der Betonform wird die poröse Bahn (1) mit Hilfe des redispergierbaren Klebers (2) vollflächig und faltenfrei an die Halterung (3) angeklebt und so eine Form hergestellt. Gegebenfalls kann zur faltenfreien und sicheren Befestigung der porösen Bahn an der Halterung diese mit einem geeigneten
Hilfsmittel, beispielsweise einer Gummiwalze oder ähnlichem angedrückt werden.
Anschließend wird der flüssige Beton in die Form eingegossen. Durch die Porosität der Bahn wird ein gute Drainagewirkung erzielt, sodass während des Härtungsvorgangs das Wasser abfließen und Luft durchtreten kann. Nach der Aushärtung des Betons wird entformt; die poröse Bahn ist von der Halterung aufgrund des redispergierbaren Klebers, der bereits durch das abfließende Wasser angelöst wurde, rückstandsfrei ablösbar, die Halterung kann sofort wiederverwendet werden.
Die Oberfläche der fertigen Betonform weist je nach Oberfläche der verwendeten porösen Bahn eine ebene Oberfläche, insbesondere wenn die Bahn thermisch oder mechanisch geglättet wurde oder ein Muster entsprechend der O- berflächenstruktur des Vlieses auf.