Verfahren und Vorrichtungen zur automatisierten Fleischtrennung
Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur automatisierten Fleischtrennung.
Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Fleisch manuell in Fleischstücke unterschiedlicher histologischer Konsistenz und damit Qualität zu sortieren, um beispielsweise die somit erhaltenen Vormischungen gezielt weiterverarbeiten zu können. Die sich hierbei zwangsläufig ergebenden Schwankungen in der Qualität innerhalb der einzelnen Fleischqualitätsstufen bedingen, daß die gesetzlich vorgegebenen Richtwerte für die Fettgehalte der Produkte nur ungenau vorherbestimmt und eingehalten werden können. Eine Überfettung der Grenzrezepturen führt zwar zu einer Ertragssteigerung, aber auch zu Qualitätsminderungen. Ein zu geringer Fettgehalt im Vergleich zu dem erlaubten Fettgehalt hingegen hat beträchtliche Ertragseinbußen zur Folge. In der industriellen Fleischverarbeitung werden daher die Proben der Vormischungen ein- bzw. meist mehrmals analysiert, bevor diese zur endgültigen Weiterverarbeitung freigegeben werden. Für die Analyse dieser Proben stehen verschiedene Meßmethoden zur Verfügung: Röntgenstrahlen- oder Mikrowellen-Analysegeräte, chemische Verfahren, Infrarot-Meßgeräte usw..
Die bekannten Verfahren bzw. Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß die Messungen im Anschluß an die Sortierung der Fleischstücke lediglich dazu dienen, anhand der Meßergebnisse anschließende Mischungen und - nach erneuter Messung dieser Mischungen - eventuelle Nachmischungen vorzunehmen. Zwar sind die Messungen und Analysen mittlerweile relativ genau und können schnell durchgeführt werden, jedoch sind diese Maßnah- men nur zeitaufwendige und kostenintensive Reaktionen auf vorherige Fehlabläufe. Deswegen müssen als Konsequenz der Analyseergebnisse eventu-
eil noch nachträgliche und ebenfalls kostenträchtige Nachmischungen vorgenommen werden. Darüber hinaus steigt durch diese bisher unumgänglichen, zusätzlichen Handhabungen das Risiko von Kreuzkontaminationen, die zur Beeinträchtigung der Produktionsqualität und Produktqualität führen.
Ein bekannter Ansatz in Richtung der Lösung dieser Probleme besteht darin, manuelle ausgesuchte Fleischstücke in Würfel zu schneiden, diese Würfel auf Förderbändern auszubreiten und mit optischen Aufnahmegeräte von drei Seiten zu erfassen. Anschließend wird der Gehalt an Fett hochgerechnet, wobei Würfel mit beispielsweise einem Fettgehalt oberhalb eines Schwellenwertes vom Band abgesondert werden.
Aus der DE 41 35 529 ist des weiteren ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei der vor dem Sortierschritt die Fleischstücke einlagig angeordnet werden, um die nachfolgende Sortierung - beispielsweise mittels Schwer- kraftsichtem, Trockenzentrifugation oder anderen bekannten Verfahren - zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Dieses bekannte Verfahren ist jedoch umständlich und zeitaufwendig, da die Produktdurchsätze aufgrund der Bedingung, daß die Fleischstücke vor der Sortierung einlagig nebeneinander lie- gen müssen, relativ gering sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Verfahren bzw. Vorrichtungen der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß Fleisch genauer, kostengünstiger und verhältnismäßig schnell in einzelne Fleischqualitätskategorien sortiert werden kann.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs genannten Art in einem ersten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 , in einem zweiten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10, in einem dritten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 12 und in einem vierten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 20 gelöst.
Weiterhin wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art in einem ersten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 28, in einem zweiten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 35, in einem dritten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 37 und in einem vierten Aspekt der Erfindung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 45 gelöst.
Die erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen zeichnen sich dadurch aus, daß Fleisch und Fleischabschnitte qualitativ und quantitativ in variable, wählbare Standards für die Verarbeitung zu Fleischprodukten bzw. zu Lebensmitteln sortiert werden können. Mittels des Verfahrens und der Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung können Fleisch und Fleischstücke mit relativ großen Durchsatzraten in kleinere Stücke geschnitten bzw. aufgetrennt werden und anschließend mittels Schwerkraft getrennt werden (gravimetrische Sortierung). Dieses Verfahren zeichnet sich einerseits durch seine Einfachheit, andererseits durch seine Präzision aus. Mittels geeigneter Schwerkraftselektoren kann beispielsweise auch eine Sortierung in drei Fraktionen vorgenommen werden. Mit dem Verfahren bzw. der Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung werden die Fleischstücke anhand physikalischer, chemischer und/oder biochemischer Größen nach Zerkleinerung in einer Stanz-Press- bzw. Sieb-Pressvorrichtung erkannt, gesichtet und sortiert, ohne daß eine Konditionierung nötig wäre. Mit dem Verfahren bzw. der Vorrichtung gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung ist es möglich, beispielsweise durch einfache optische Messungen an hintereinander angeord- neten, sich bewegenden Fleischstücken eine sehr präzise Sortierung vorzunehmen. Das Verfahren bzw. die Vorrichtung gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung erlauben es - vorteilhafterweise in Kombination mit einem oder mehreren Verfahren gemäß den anderen Aspekten der Erfindung -, die Sortierergebnisse sofort zu ändern, um die Grenzrezepturen genauer oder an- ders einzustellen. Diese Regelung erspart ein mühsames Nachsortieren und ggf. Nachmischen.
Die erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen vermindern darüber hinaus die Gefahr von Kontaminationen mit unerwünschten Fleischbestand-
teilen. Ebenso werden umständliche Probenmessungen und anschließende Nachmischungen hinfällig. Da die Grenzrezepturen genauer eingestellt werden können, weisen die Endprodukte eine höhere Qualität bei gleichzeitigen wirtschaftlichen Vorteilen auf, welches zudem einen Herkunftsnachweis bzw. eine Qualitätsgarantie erleichtert.
Die Zerkleinerung bzw. das Auftrennen der gröberen Fleischstücke in feinere erfolgt bei dem Verfahren gemäß dem ersten und - nach Wunsch - auch gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung vorteilhafterweise mittels eines an sich bekannten Würfelschneiders, der zuerst Fleischstücke in Scheiben, dann in Streifen und schließlich in Würfel schneidet (unter dem Begriff „Würfel" sind auch nachfolgend Kuben mit nicht notwendigerweise gleich langen Kanten zu verstehen). Um nach der Konditionierung eine Schwerkraftsichtung vorzunehmen, ist es notwendig, daß die Würfel annähernd gleich groß sind, was mit den bekannten Würfelschneidern auch problemlos möglich ist.
Alternativ wird für die Zerkleinerung eine Stanz-Press- oder eine Sieb-Press- Vorrichtung eingesetzt. Derartige Vorrichtungen sind - ebenso wie die Würfelschneider - in der DE 41 35 529 beschrieben, welche hiermit durch Be- zugnahme inkorporiert ist. So kann die Auftrenn- bzw. Zerkleinerungsvorrichtung als Preßband-Siebtrommeleinheit, Siebband-Preßtrommeleinheit, Siebtrommel-Preßtrommeleinheit, Siebtrommel-Druckwalzeneinheit, Drucktrommel-Siebtrommeleinheit oder Sieb-Lochscheibeneinheit ausgebildet sein. Aus dem Vorstehenden ergibt sich außerdem, daß im Produktionsab- lauf auf den Einsatz eines Fleischwolfes verzichtet werden kann.
In dem Konditionierschritt entsprechend der Verfahren und Vorrichtungen gemäß dem ersten, dritten und ggf. vierten Aspekt der Erfindung wird das zerkleinerte Fleisch vorteilhafterweise in einer Schütte, einer Rüttelvorrich- tung (z.B. einem Rüttelschütter) mit oder ohne einem Sieb zugeführt. In diesen Vorrichtungen wird die gegenseitige Haftung der Fleischstücke herabgesetzt, so daß diese weitgehend vereinzelt werden. Hierbei liegen die Fleischstücke gemäß dem ersten vorgestellten Verfahren nicht nur nebeneinander, sondern sind ungeordnet durchmischt und bewegen sich auf diese Weise in
der Schütte, dem Rüttler oder dem Sieb bzw. einer Kombination dieser Vorrichtungen.
Alternativ oder zusätzlich werden die Fleischstücke durch die Zuführung ei- nes die Fleischstücke kühlenden Mediums vereinzelt, beispielsweise durch Einsatz eines Flow-Freezers bzw. eines Flüssigstickstoff-Tauchbads oder - Sprühbads bzw. einer Zuführung von flüssigem Kohlendioxid. Hierbei wird zumindest die äußerste Schicht der Fleischstücke angefroren und die Haftung zwischen der Fleischstücken herabgesetzt. Auf diese Weise ergeben sich vorteilhafte Möglichkeiten der Kühlung und Kühlhaltung des Rohmaterials während der Verarbeitung und dadurch eine beträchtliche Erhöhung der Produktsicherheit bzw. der Kühlkosten-Einsparung, vor allem bei der Verarbeitung von Gefrierfleisch.
Alternativ oder zusätzlich wird ein Luftstrom den Fieischstücken zugeführt, um diese durch Anblasen und Umströmen voneinander zu trennen bzw. die Sortierung weiter zu unterstützen. Durch Wahl des Druckes der strömenden Luft kann die Vereinzelung genauer eingestellt werden.
Weitere vorteilhafte Konditioniervorrichtungen sind in der DE 41 35 529 beschrieben.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bzgl. des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung werden vor dem Sortierschritt im Ver- gleich zu den übrigen Fleischstücke kleinere Fleischstücke aus dem Produktstrom entfernt, damit diese nicht zu Fehlsortierungeπ in dem Sortierschritt führen. In einem Schwerkraftsortierer würden diese kleinen Fleischstücke nämlich nicht entsprechend ihrer histologischen Zusammensetzung sortiert, sondern aufgrund ihres geringeren Gesamtgewichts zu der Fleisch- fraktion mit dem niedrigeren spezifischen Gewicht (zumeist den fettreichen Fleischstücken) zugeordnet. Zu diesem Zweck kann die Konditioniervorrich- tung als Rüttelsieb ausgebildet sein, durch dessen Sieblöcher die zu kleinen Fleischstücke fallen und - zumindest zunächst - nicht dem nachfolgenden Sortierschritt durchlaufen.
Die Sortiervorrichtung - vorzugsweise gemäß dem erfindungsgemäßen ersten und ggf. dem vierten Aspekt der Erfindung - ist bevorzugt als eine den speziellen Anforderungen angepaßtes sog. Schwerkorn-Auslesevorrichtung ausgebildet. Dieser besteht beispielsweise in der Hauptsache aus einem z.B. in seiner Längsrichtung geneigten und an seiner Oberfläche speziell strukturierten Tisch, dessen Tischfläche in Schwingung versetzt werden kann. Auf die Oberfläche des Tisches werden die Fleischstücke von oben aufgebracht. Von der Unterseite des Tisches werden durch Öffnungen Trenngase - bei- spielsweise Luft oder Schutzgase - zugeführt, wobei die leichteren Fleischstücke auf einer Art Gaskissen entlang der geneigten Fläche aufgrund ihrer Gewichtskraft abwärts wandern, während die schwereren Fleischstücke häufigeren Kontakt mit der Tischoberfläche haben und aufgrund der Wurfschwingungen des Tisches langsam zu der oberen Tischkante wandern und dort abgezogen werden. Durch Variation der Gasmenge, des Gasdruckes sowie der Tischneigung und ggf. auch der Wurfschwingung kann die Zusammensetzung der beiden getrennten Fraktionen variiert werden.
Alternativ zu der unterseitigen Zuführung von gasförmigen Medien ist ober- halb des Rütteltisches eine Abzugsvorrichtung angeordnet, welche die leichteren Fleischstücke ebenfalls zum weitgehenden, Schweben veranlaßt, während die schwereren Fleischstücke häufigeren Kontakt mit der Tischoberfläche haben und zur oberen Tischkante befördert werden.
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird als Schwerkraftselektor eine spezielle Anfertigung einer Leichtkorn-Auslesevorrichtung verwendet. Mit dieser Vorrichtung, die wie der oben beschriebene Schwerkorn-Sichter geregelt werden kann, können im Sortierschritt drei unterschiedliche, variable
Produktfraktionen durch eine zusätzliche Querneigung des Tisches gswon- nen werden. Die drei Produktfraktionen sind hierbei beispielsweise eine fettarme Fraktion (d.h. überwiegend Muskelgewebe mit hoher Dichte), eine fettreiche Fraktion (mit einer geringeren Dichte) sowie eine Mischfraktion mit mittlerem Fettantei! (mit mittlerer Dichte).
Als Sortiervorrichtung ist vorteilhafterweise auch eine Zentrifuge vorgesehen, in die - nach Sieben, um annähernd gleich große Fleischstücke zu erhalten - die konditionierten Fleischstücke eingebracht und nach zumindest einer Mitnahme in der Zentrifuge über einen Teilkreis aus einer Auswurföffnung her- ausgeschleudert werden. Fleischstücke mit hohem Fettgehalt fliegen hierbei weiter bzw. werden an einem höheren Punkt abgefangen als Fleischstücke mit hohem Magerfleischanteil, so daß auch auf diese Weise eine Sortierung bei entsprechendem Auffangen der Fleischstücke erreicht werden kann. Bei dieser Ausführungsform der Sortiervorrichtung sind dementsprechend auch feinere Abstufungen beim Sortieren möglich.
Weitere vorteilhafte Sortiervorrichtuπgen sind in der DE 41 35 529 beschrieben.
Gemäß dem Verfahren gemäß dem vierten Aspekt der Erfindung - der InLine-Steuerung (ln-Line-Controlling) - ist eine kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeitende Meß- und Regelungstechnik vorgesehen, mit welcher kontinuierlich bzw. diskontinuierlich, punktuell, rasterförmig oder integral die Zusammensetzung einer oder aller Produktfraktionen erfaßt, analysiert und ausgewertet werden kann. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die Infrarot- Transmission oder -Transflexion einer Fleischfraktion am Ausgang einer Sortiervorrichtung wie z.B. eines Schwerkraftselektors gemessen und mit einem Sollwert verglichen, welcher der Transmission oder Transflexion einer Fleischfraktion mit einem vorgegebenen Anteil einer bestimmten histologi- sehen Komponente (z.B. Proteingehalt, Fettgehalt, Wassergehalt) entspricht. Ein Regler gibt einem Stellglied aufgrund der festgestellten Abweichungen Korrketurbefehle, so daß beispielsweise die Luftmenge, die Tischneigung, die Querneigung des Tisches und/oder die Wurfschwingung variiert werden. Als Folge ändern sich die Zusammensetzungen der Fleischfraktionen und dadurch auch die Transmission oder Transflexion. Bei der oben beschriebenen Leichtkorn-Auslesevorrichtung können somit mittels des In-Line- Kontroll Verfahrens die drei Produktfraktionen gezielt variiert werden.
Die Messungen und Analysen können vorteilhafterweise auf allen bisher üblichen, aber auch auf neuen In-Line-Analyse-Verfahren basieren. Beispiele solcher Meß-/Analyse-Methoden sind Geräte, die auf der Verwendung von Mikrowellen, Röntgenstrahlen, Infrarotlicht oder sonstiger geeigneter Technik basieren. Insbesondere eignen sich opto-elektronische Methoden bzw. elektromagnetische Wellen, wobei deren unterschiedliche Reflexion, Transmission bzw. Transflexion gemessen wird. Auch induktive, konduktive und kapazitive Messmethoden sind vorzugsweise anwendbar. Vorteilhaft ist ebenfalls der Einsatz anderer geeigneter physikalischer, chemischer und biochemi- scher Meß- und Analysemethoden, welche im erfindungsgemäßen Verfahren zur Analyse und zur In-Line-Steuerung der Fraktionen der Fleischprodukte verwendet werden.
Vorteilhafterweise wird das Rohmaterial bereits ab dem ersten Schritt der Verarbeitung, dem Vorzerkleinern, automatisch und kontinuierlich qualitäts- bezogen kontrolliert. Hierzu wird eine vorbestimmte Meßgröße, wie beispielsweise die Reflexion, Transmission oder Transflexion, der zu zerkleinernden Fleischstücke oder der vorher in Scheiben geschnittenen Scheiben gemessen und eine entsprechende Vorsortierung vorgenommen, um auf diese Weise schon frühzeitig Verschmutzungen, Eiter, BSE-Erreger, Kontaminationen oder andere unerwünschte oder sogar gefährliche Bestandteile zu detektieren und die entsprechenden Fleischstücke auszusortieren. Vorzugsweise dienen die Messungen insbesondere dazu, unerwünschte Bestandteile auch in kleinsten Mengen zu erfassen, d.h. die Meßschwelle ist sehr niedrig eingestellt.
Bevorzugt wird weiterhin eine Nachsortierung nach Durchlaufen des Sortierschritts vorgenommen. Bei dieser vorteilhaften alternativen oder zusätzlichen Variante wird ebenfalls eine vorbestimmte physikalische, chemische und/oder biochemische Größe gemessen, analysiert und als Konsequenz eine Aussortierung entsprechend den gewünschten Endfraktionen vorgenommen.
Gemäß dem Verfahren gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung, bei dem im Auftrennschritt Stanz-Press- und/oder Sieb-Press-Vorrichtungen Verwendung finden, werden die Fleischstücke/Fleischsscheiben in einer vorteilhaften Ausführungsform in Sichtungskammern gepresst, in denen sie qualitativ er- faßt/gesichtet und den gewünschten Qualitätsstufen gezielt zugeordnet werden können. Für diese Sichtung und Auslese wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren die sogenannte schnelle Nah-Infrarot-Spektrometrie (NIRS) zur Analyse der einzelnen Fleischstücke in den Sortierkammern bevorzugt. Zusätzlich oder alternativ können Ultraschallsensoren verwendet werden. Aufgrund der Meßergebnisse können die Fleischstücke mittels entsprechend ausgebildeter Austreibeeinheiten, die von der Innenseite der Kammer auf die Fleischstücke einwirken, in Auslesezonen ausgetrieben werden, welche den Meßergebnissen zugeordneten Fleischstandards entsprechen.
Alternativ oder zusätzlich zu Messungen in den vorgenannten Sichtungskammern werden die Messungen vorteilhafterweise außerhalb derselben durchgeführt. Hierbei werden die Fleischstücke mittels geeigneter bekannter Schab- und Ausfördereinrichtungen abgezogen oder es wird eine Saug- oder Blasvorrichtung eingesetzt.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung werden die zu zerkleinernden Fleischstücke vor dem Durchlaufen der Stanz-Press- oder der Sieb- Press-Vorrichtungen von einer oder von beiden Seiten vorgeprägt. Hierbei werden vorzugsweise stumpfe Zacken eingesetzt, um möglichst wenig Bin- degewebe zu zerschneiden, damit dieses nicht in die Sieb- bzw. Stanzlöcher eingepreßt wird, sondern an der Oberfläche der Pressvorrichtungen verbleibt. Fleischstücke mit niedrigem Bindegewebsanteil können durch die Auflockerung leichter in die Kammern der Pressvorrichtungen gelangen.
Gemäß dem dritten Aspekt der Erfindung werden die nach der Auftrennung erhaltenen feineren Fleischstücke in einem Konditionierschritt mittels Kältezufuhr und/oder Rütteln bzw. Schütteln Fleischstücke konditioniert, dann vermessen und anhand der Meßergebnisse sortiert. Beispielsweise werden Fleischstücke durch eine Sieb-Preß-Vorrichtung befördert, die Fleischstücke
anschließend aus den Löchern dieser Vorrichtung ausgetrieben und beispielsweise in einem Flow-Freezer konditioniert und einem vertikal verlaufenden Kanal oder auch einem Transportband oder einer sonstigen Führvorrichtung derart zugeführt, daß die Fleischstücke nacheinander diese Führvor- richtung durchlaufen bzw. von dieser befördert werden. Während dieses Stadiums wird die mindestens eine Meßgröße der Fleischstücke gemessen und der Sortiervorrichtung - beispielsweise einer Ausblasdüse - über eine Steuereinheit der Befehl gegeben, bei einem bestimmten Wert der Meßgröße die entsprechenden Fleischstücke aus der Führvorrichtung zu entfernen, bei- spielsweise auszublasen.
Bevorzugt werden in einer zusätzlichen zweiten Verfahrensstufe die in einer ersten Stufe, die z.B. die Verfahrensschritte der oben beschriebenen ersten Verfahrensstufe umfaßt, aussortierten Fleischstück-Mischfraktionen - beste- hend beispielsweise aus Magerfleisch, Fett und Bindegewebe - weiter aufgearbeitet. Hier findet vorteilhafterweise in einem zusätzlichen Sieb-Press- Verfahrenschritt eine weitere Auftrennung in weitestgehend reingewebliche Magerfieisch-Pellets und Fett-Pellets (sowie kleinere Bindegewebe-Partikel) Anwendung. Gleichzeitig werden vorteilhafterweise größere Bindegewebe- Stückchen vor dem nachfolgenden Sortierschritt abgeführt und die verbleibenden Fleischstücke gravimetrisch, d.h. mittels Schwerkraftsichtung, in eine erste Fraktion mit fast ausschließlich Magerfleischpellets und eine zweite Fraktion mit fast ausschließlich Fettpellets sortiert. Auch bei dieser zweiten Verfahrensstufe kann vorteilhafterweise ein ln-Line-Controlling für die Steue- rung der Rezepturen nachgeschaltet werden. In der zweiten Verfahrensstufe ist ebenfalls ein Stanz-Press-Verfahren der oben beschriebenen Art und/oder ein Zerkleinern in Würfel mittels der oben beschriebenen Auftrennvorrichtung möglich.
Die zweite Verfahrensstufe kann ebenfalls mit Vorteil eingesetzt werden, wenn Fleisch in Würfel geschnitten wird und diese auf einem Band oder in freiem Fall optisch gesichtet und nach vorgegebenen Parametern aussortiert werden in eine magere Fraktion und eine übrige gemischte Fraktion. Die gemischte Fraktion kann dann in der zusätzlichen zweiten Verfahrensstufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens - wie oben beschrieben - weiter aufgetrennt werden in eine Fraktion mit fast ausschließlich Magerfleischpartikel und eine zweite Fraktion mit fast ausschließlich Fettpartikeln sowie gesondert abgetrennten harten Bindegewebepartikeln.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können gemäß der Erfindung in einer weiteren zusätzlichen dritten Verfahrensstufe die in den vorhergehenden Verfahrensstufen aussortierten Partikel in eine im wesentlichen aus Proteinen bestehende Fraktion (mit eventuellen Fettanteilen) und eine im wesentlichen aus Fett bestehende Fraktion (mit eventuellen Proteinanteilen) aufgetrennt werden. Die Proteine sind beispielsweise im Bindegewebe oder in Muskelzellen enthalten und/oder sind Zellproteine. Nach optional vorhergehender mechanischer Feinstzerkleinerung können beispielsweise durch Aufbereiten bzw. Aufschließen in wässrigen, fettigen, fettlöslichen und/oder fettlösenden flüchtigen Medien eine überwiegend proteinhaltige Phase, eine überwiegend fetthaltige Phase und gegebenenfalls eine dritte wässrige Phase erhalten werden. Aus der wässrigen Phase lassen sich vorteilhafterweise die darin enthaltenen Proteine mittels Fällung gewinnen.
Die Abtrennung in fettlöslichen flüchtigen Medien, wie überkritischem Kohlendioxid oder Propan ggf. unter Druckbeaufschiagung, geschieht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Abziehen der in diesen Medien gelösten Fettphase. Es bleiben hierbei Proteinfraktionen zurück, die zudem aufgrund der durch das Kohlendioxid bzw. das Propan erzeugten tiefen Tempe- raturen vorteilhafterweise nicht gefroren werden müssen. Bei Aufbereitung in wässrigen und fettigen/öligen Medien sind das darin dispergierte Fett und die Proteinfraktion abzentrifugierbar bzw. dekantierbar. Enthalten die Fleischstücke im wesentlichen Fett, bietet sich beispielsweise auch Öl als Dispersionsmittel an, in dem eine rahmige fette Dispersion entsteht (entsprechend einer Feinstzerkleinerung des Fetts), die danach ebenfalls zentrifugiert bzw. dekantiert werden kann.
Erfindungsgemäß lassen sich die oben beschriebenen Aspekte äer Erfindung sowie die zugehörigen speziellen Ausführungsformen zu mehreren aufeinan-
derfolgenden Verfahrensstufen kombinieren, so daß beispielsweise einer Schwerkraftsichtung nach einer Auftrennung in einem Würfelschneider eine weitere Sortierung mittels einer Sieb-Press-Vorrichtung und anschließender optischer Sortierung auf einem Förderband sowie einer nachfolgenden Fett- abtrennung in einem flüchtigen Lösungsmittel kombiniert werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekennzeichnet.
Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Auftrenn- bzw. Zerkleine- rungs- und Sortiervorrichtung gemäß einer ersten Ausfüh- rungsform der Erfindung;
Figur 2 eine schematische Darstellung einer Auftrenn- und Sortiervorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
Figur 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß Fig. 2 mit zusätzlicher Rastervorrichtuπg;
Figur 4 eine schematische Darstellung einer Auftrenn- und Sortiervorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung und
Figur 5 eine schematische Darstellung einer Auftrenn- und Sortiervorrichtung gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Standardisieren, d.h. Zerkleinern und Sortieren, von Fleisch- und Fleischprodukten. Sie weist eine Auftrennvorrichtung 1 zum Zerkleinern von gröberen Fleischstücken in feinere, annähernd würfelförmige Fleischstücke auf. Die Auftrennvorrichtung 1 weist ihrerseits eine Scheibenschneideeinheit 4 zum Schneiden der groben
Fleischstücke in Scheiben sowie eine Streifenschneideeinheit 5 zum Schneiden der Scheiben in Streifen auf, wobei die Streifenschneideeinheit 5 eine parallele Anordnung von Kreismessern auf einer Achse und eine gegenläufige Druckwalze umfaßt. Zuletzt besitzt weist die Auftrennvorrichtung 1 eine nachfolgende Hackmesseranordnung 6, welche die geschnittenen Streifen in Würfel mit einem Querschnitt von beispielsweise 5 bis 80 mm schneidet.
Der Auftrennvorrichtung 1 in Verarbeitungsrichtung nachgeschaltet ist eine Konditioniervorrichtung 2, die gleichzeitig als Zuführvorrichtung für die zer- kleinerten Fleischwürfel zu einer weiter unten zu beschreibenden Sortiervorrichtung 3 dient. In der Konditionier- und Zuführvorrichtung 2 prallen die Fleischwürfel gegen ein Leitblech 2a, wodurch ihre gegenseitige Haftung zumindest teilweise aufgebrochen wird. Optional kann der untere Teil der Konditionier- und Zuführvorrichtung 2 zusätzlich gerüttelt werden, um das Aneinanderhaften der Fleischstücke zu verringern. Ebenfalls ist die Zufuhr von kühlenden fluiden Medien oder auch Kohlendioxid-Schnee möglich, um die Haftung zusätzlich zu vermindern.
Die Konditionier- und Zuführvorrichtung 2 mündet in eine Sortiervorrichtung 3, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schwerkraftselektor 3 ausgebildet ist. Dieser Schwerkraftselektor 3 weist einen um seine Querachse geneigten Sortiertisch 7 auf, der im wesentlichen eben ausgerichtet und dessen Oberfläche von einem Rost gebildet ist. Durch die nach oben geöffneten Löcher des Rostes strömt Luft (angedeutet mit den nach oben weisen- den Pfeilen), so daß von oben auf den Sortiertisch 7 fallende Fleischwürfel bei geringem Eigengewicht auf einem Luftpolster zur unteren Kante des Sortiertisches 7 schweben. Der Sortiertisch 7 ist in Schwingung versetzbar, um so die nicht-schwebenden, schwereren und damit auf dem Sortiertisch 7 aufliegenden Fleischstücke durch die schwingende Bewegung des Sortierti- sches 7 zu dessen oberer Kante zu fördern. Die schwereren Fleischwürfel bestehen beispielsweise aus hochwertigem Muskelfleisch (ausgefüllte Scheiben), während die leichteren vorwiegend Fett enthalten (punktierte Scheiben).
Wird der Sortiertisch 7 zusätzlich zur Querachse um seine Längsachse geneigt (nicht dargestellt), so daß der Sortiertisch 7 auch eine Querneigung aufweist, können die Fleischwürfel in zumindest drei Fraktionen sortiert werden. Hierbei wandern beispielsweise Michsfraktionen mit mittlerem Fett- und Muskelanteil zu einer Seitenkante des Sortiertisches 7 und können von dort abgezogen werden.
Der Schwerkraftselektor 3 steht beispielsweise in einem Kühlraum mit einer Temperatur von -4 °C. Mittels eines Gebläses (nicht dargestellt) kann dann die kalte Luft in den Innenraum des Schwerkraftselektors - und ebenfalls zur Konditioniervorrichtung - befördert werden.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind unterhalb der unteren bzw. der oberen Kante des Sortiertisches 7 jeweils Mittel 9, 10 zur Messung und Ana- lyse mindestens einer vorbestimmten Meßgröße angeordnet, welche die Fleischwürfel beim Hineinfallen in die Auffangbehälter 13, 14 passieren. Die Mittel 9, 10 bestehen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer opto-elektronischen Erkennung mit jeweils einer Lichtquelle 9 und einem Sensor 10. Die Sensoren 10 leiten die Meßwerte der fetten Fleischfraktion 11 und der Magerfleisch-Fraktion 12 einer nicht dargestellten Regelungseinheit zu, welche ggf. nach Vergleich mit Sollwerten z.B. die Luftmenge, den Luftdruck, die Tischneigung und/oder die Schwingungen des Sortiertisches 7 ändert, um eine andere Sortierung der Fleischstücke zu erhalten.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform gemäß der Erfindung. Ein Scheibenschneider 4 als ein Teil einer Auftrennvorrichtung 1 weist an seinem Ausgang eine nach unten gerichtete Öffnung auf, unterhalb welcher eine Stanz- Press-Vorrichtung 20 angeordnet ist, die den anderen Teil der Auftrennvorrichtung 1 bildet. Die Stanz-Press-Vorrichtung 20 umfaßt eine um eine Hori- zontalachse antreibbare Lochtrommel 21 mit umfangseitig angeordneten Stanzkammem 22, welche durch dünne Stanzstege unterteilt sind. Seitlich benachbart der Lochtrommel 21 ist ein umlaufendes Pressband 23 angeordnet, welches entlang einem Teilumfang der Lochtrommel 21 verläuft. In Verarbeitungsrichtung der Fleischstücke ist dem Preßband 23 folgend eine
Schneidkante 24 angeordnet, welche auch als Fallrinne ausgebildet ist, an die sich unterhalb ein Auffangbehälter 30 anschließt.
Es folgt in Verarbeitungsrichtung entlang der Lochtrommel 21 eine Erken- nungsvorrichtung 25, die beispielsweise eine Lichtquelle 26 (wie durch die Glühlampe schematisch angedeutet) und einen Sensor 27 umfaßt. Die Erkennungsvorrichtung 25 mißt und analysiert eine bestimmte Meßgröße - beispielsweise den Reflexion-, Transmissions- oder Transflexionskoeffizienten der Fleischstücke - und ordnet die Fleischstücke bestimmten Gewebestan- dards zu. Bei dickeren Fleischstücken kann z.B. auch die Ultraschallreflexion oder -beugung gemessen werden. Die Erkennungsvorrichtung 25 gibt dann Signale an eine Steuervorrichtung (nicht dargestellt), welche eine Sortiervorrichtung 103, beispielsweise eine mechanische Austreibevorrichtung, zum Auswerfen der Fleischstücke entsprechend deren histologischer Konsistenz steuert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind der Sortiervorrichtung 103 mehrere, jeweils bestimmten Gewebestandards entsprechende Auswurfzonen 36, 37, 38, 39 zugeordnet, die in Umiaufrichtung der Lochtrommel 21 hintereinander und dieser benachbart gegenüber liegen. Um die Fleischstük- ke in die Auswurfzonen 36, 37, 38, 39 zu befördern, sind nicht näher darge- stellte Vorrichtungen zum Erzeugen von Gasströmen, Flüssigkeitsströmen oder mechanische Stempel vorgesehen, die in Richtung der Auswurfzonen 36, 37, 38, 39 wirken. Die Auswurfzonen 36, 37, 38, 39 erlauben eine Sortierung der Fleischstücke in verschiedene Standards von Magerfleisch (mit unterschiedlichem Fettanteil), Fettfraktionen sowie Fraktionen unerwünschter Bestandteile, wie z.B. blutiges Gewebe, Nervengewebe und/oder Lymphknoten.
Werden nun grobe Fleischstücke in die Auftrennvorrichtung 1 gefüllt, werden diese zu Scheiben geschnitten und fallen auf die Lochtrommel 21 , von der sie zum Pressband 23 mitgenommen und dort in die Stanzkammern 22 gedrückt werden. An der Oberfläche der Lochtrommel 21 verbleibt festes Bindegewebe, welches mittels der Schneidkante 24 in den Auffangbehälter 30 befördert wird. Die in den Stanzkammern 22 befindlichen Fleischstücke werden von der Erkennungseinheit 25 meßtechnisch erfaßt und bestimmten
Gewebestandards zugeordnet. Diese Information wird zu der nicht dargestellten Steuereinheit geleitet, welche die ebenfalls nicht dargestellten Austreibeeinheiten aktiviert, um die Fleischstücke in die jeweiligen Auswurfzonen 36, 37, 38, 39 zu befördern.
Die nach der gesteuerten Auslese noch in den Stanzkammern 22 verbleibenden Fleischreste werden als letzte ausgetrieben und können zusammen mit eventuell anfangs aus den Stanzkammern 22 herausgefallenen Fleischstückchen einer gesonderten Sortierung über eine Sieb-Press- und/oder Sieb-Press-Vorrichtung mit kleineren Sieböffnungen zugeführt werden.
In Fig. 3 arbeitet die erfindungsgemäße Ausführung der Stanz-Press- Vorrichtung 20 mit einer zweistufigen Rastervorrichtung 40, die - abgestimmt auf die Stanzstege der Stanzkammern 22 der Lochtrommel 21 - die Fleisch- Scheiben beidseitig so vorprägt, daß die einzelnen Stücke der Scheiben leichter in die Stanzkammern 22 gepreßt werden können. Die dargestellte Rastervorrichtung 40 besteht aus zwei in Verarbeitungsrichtung aufeinanderfolgenden Rastereinheiten, die jeweils eine Prägetrommel 41 mit stumpfen Zähnen 43 und eine benachbarte Drucktrommel 42 aufweisen und die spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
In Fig. 4 ist eine Sieb-Press-Vorrichtung 60 mit vorgeschalteter Rastervorrichtung 40 zur Pelletierung der Fleischstücke dargestellt. Solche Vorrichtungen sind insbesondere aus der Fischindustrie bekannt, um grätenfreie Fisch- stücke zu erhalten, da die Gräten an der Oberfläche des Siebes bleiben. Auch bei diesen Vorrichtungen - wie bei der oben beschriebenen Stanz- Press-Vorrichtung 20 - wird das aufzutrennende Gut zwischen die rotierende, perforierte Trommel und einem hochelastischen Quetsch- bzw. Pressband eingezogen und einem ansteigendem Preßvorgang unterzogen. Die weiche- ren Teile gelangen durch die Perforation in den Kammerraum, während die härteren Teile an der Trommeloberfläche verbleiben und von dort beispielsweise abgerackelt werden. Die Sieb-Press-Vorrichtung 60 der Fig. 4 weist eine an ihrer Oberfläche perforierte Trommel 61 auf, in welche die Fieisch- stücke mittels des Preßbandes 23 eingepreßt werden. Hierbei sollen die
Fleischpellets möglichst nicht in den Innenraum der Trommel 61 gelangen. Im Inneren der Trommel 61 ist eine Ausblasdüse 50 vorgesehen, welche die Fleischstücke aus der Trommel 61 in eine als Schwerkraftselektor 3 ausgebildete Sortiervorrichtung 3 ausbläst. Die fettreichen Partikel sind hierbei durch einen Kreis mit innenliegendem Punkt, die magerfleischreichen Partikel durch dunkle Kreise angedeutet. Bei dieser Ausführung ist keine Erkennungsvorrichtung vorhanden. Die sonstigen Merkmale entsprechen denen der Fig. 1 , 2 bzw. 3.
In Fig. 5 ist eine gegenüber der Fig. 4 abgewandelte Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der der Ausblaßdüse nachgeschaltet ein Flow- Freezer 70 vorgesehen ist, welchem Kühlmedien K zuführbar sind. Auf diese Weise bleiben die einzeln ausgeblasenen Pellets vereinzelt, da aufgrund der im Flow-Freezer 70 herrschenden tiefen Temperaturen ihre äußerste Schicht gefriert und ein Zusammenklumpen der die Sieböffnung verlassenden Pellets verhindert wird. An den Flow-Freezer 70 schließt sich eine als im wesentlichen vertikal verlaufender Kanal 72 ausgebildete Führvorrichtung an, welche die einzelnen Pellets hintereinander durchlaufen. Entlang dieser Führvorrichtung 72 ist mindestens eine Erkennungsvorrichtung 25 angeordnet, wel- ehe optisch dunkle von hellen bzw. rote (z.B. Magerfleisch) von weißen Fieischbestandteilen (z.B. Fett) unterscheiden kann und diese Information an eine stromabwärts gelegene Sortiervorrichtung 74 weitergibt. Diese Sortiervorrichtung 74 ist vorzugsweise von einer Blaseinrichtung 74 gebildet, welche in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die hellen bzw. weißen Fleischstücke aus dem Kanal 72 (oder an dessen Ausgang) herausbläst, so daß diese in einen Auffangbehälter 76 fallen, während die dunklen bzw. die roten Fieischstücke nach unten in einen anderen Auffangbehälter 78 fallen.
In einer nicht dargestellten Ausführungsform werden die Pellets in den Innen- räum einer Sieb-Press-Vorrichtung eingedrückt, dort - bevor sie wieder aneinander haften können - konditioniert (beispielsweise mittels zugeführter Kaltluft) und dann auf ein Förderband abgelegt, wo die Messungen und schließlich die Sortierung vorgenommen werden kann.
Alternativ kann eine Sortierung mittels Flotation/Sedimentation - d.h. gravi- metrisch - in öligen oder wässrigen Medien erfolgen, wie dies in der DE 197 07 080 beschrieben ist.
Nach Durchlaufen der Vorrichtungen gemäß der Fig. 1 , 2, 3, 4 oder 5 können noch weiter aufzutrennende und zu sortierende Fleischstücke noch einmal durch eine oder mehrere der in den Figuren dargestellten Vorrichtungen befördert werden. Solche Fleischstücke sind beispielsweise die in den Fig. 2 und 3 dargestellten „Fraktion X", die noch relativ große Variationen an ver- schiedenen Gewebepartikeln beinhalten. Durch weitere Auftrennung mittels entsprechend feiner eingestellten Schneide- bzw. Zerkleinerungsvorrichtungen, z.B. Sieb-Press-Vorrichtungen mit einer Perforation kleineren Durchmessers, läßt sich mit denselben wie den oben beschriebenen Schritten eine weitere Feinaufteilung erreichen.
Eine noch weitergehende Aufteilung ist durch weitere Aufbereitung bzw. Aufschließung in entsprechend geeigneten fluiden Medien möglich. Z.B. kann mittels überkritischem Kohlendioxid oder Propan die entstehende Fettphase abgetrennt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen erlauben es, im Produktionsablauf kontinuierlich und ständig die Qualität des Fleisches zu prüfen sowie reproduzierbare Produkt-Standards zu erzielen, die jeweils einer Charge von Schlachtkörpern exakt zugeordnet werden können. Damit können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erstmals Qualitäts- und Herkunftsnachweise auf wirtschaftlich vorteilhafte Weise auch bei Verarbeitungsfleisch sicher erstellt werden. Dies wird im Vergleich zum derzeitigen Stand der Technik mit geringerem Aufwand an manueller Tätigkeit und mit weniger Zeitaufwand und Kosten erzielt, bei gleichzeitiger Stei- gerung der Produktsicherheit, der Produktionssicherheit und der Qualität der Endprodukte.