Beschreibung
Fußmaus zur Cursorbetätigung eines Personalcomputers (PC)
Die Erfindung betrifft eine auf dem Boden abstellbare Vorrich¬ tung zur Cursorbetätigung (Fußmaus) für einen Personalcomputer (PC), mit einer zur Fußbetätigung ausgestalteten Fußplatte, die auf einem bodenseitigen Ständer gelagert und aus ihrer Ruhelage um eine horizontale Achse und um eine vertikale Achse schwenk¬ bar ist, wobei durch jeweilige Schwenkbewegungen vertikale und horizontale Cursorbewegungen auslösbar sind.
Die sogenannte Maus zählt zu den peripheren Hilfsmitteln eines PC, die über eine Schnittstelle mit diesem verbunden wird und zur Cursorbetätigung im Textmodus bei Graphik-Operationen und zur Ansteuerung von ICONS dienlich ist. Eine handbetätigte Maus stellt ein Eingabegerät dar, das an seiner Unterseite mit einer drehbar gelagerten Kugel ausgestattet ist, die durch Bewegung entlang einer Unterlage betätigt wird. Bei Schreiboperationen, zu denen beide Hände benötigt werden, muß eine Hand von der Tastatur zu der Maus geführt werden, wodurch der Tastatur- Bedienungsfluß unterbrochen wird. Personen mit Arm- oder Handbehinderungen können eine handbetätigte Maus nicht oder nur eingeschränkt benutzen.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in der FR-A-2 692 386 eine fußbetätigbare Maus beschrieben, die einen auf den Boden abstellbaren Trägerkörper besitzt, in dem die zur Cursorsteue¬ rung bewegbare Kugel drehbar gelagert ist (Trackball-Prinzip). Bei dieser Fußmaus kann die Kugel mit der Fuß- bzw. Schuhsohle um den Kugelmittelpunkt gedreht werden. Alternativ wird in dieser Druckschrift auch eine zur Fußbetätigung umgestaltete Maus beschrieben, bei der ähnlich wie bei einer handbetätig- baren Maus die Kugel über den Boden gedreht wird, wobei der Fuß auf der Oberfläche des Gehäuses abgesetzt wird. Beiden Ausfüh¬ rungsvarianten haftet der Nachteil an, daß dem Fuß bei der
Mausbetätigung keine Abstützflache bzw. kein Abstützpunkt geboten wird, so daß die Betätigung sehr ermüdend ist.
Entsprechendes gilt auch für die Ausführungsform nach der US 5 432 530, bei der in einem Gehäuse ein Gleitkörper mit einer teilkugeligen Schale zwischen zwei Führungsflächen schwenkbar angeordnet ist. Der Gleitkörper, der das Betäti¬ gungsorgan für einen Cursor darstellt, ist über die aus einer Kreisöffnung des Gehäuses herausragende Teilkugeloberfläche, die eine kleinflächige Abflachung besitzt, von außen zugäng¬ lich. Konstruktionsbedingt sind die erreichbaren Schwenkwinkel relativ klein, was die Handhabung dieser Vorrichtung zur Cursorbetätigung zusätzlich erschwert.
Die AT 399 407 B beschreibt ein Fußpedal, das als Wippe über zwei orthogonal zueinanderstehende Wellen derart gelagert ist, daß jeweilige Schwenkbewegungen um eine vertikale als auch um eine horizontale Achse möglich sind. Eine ähnliche Ausführungε- form, bei der ebenfalls um zwei senkrecht zueinanderstehende Achsen das aus einer ebenen Platte bestehende Fußpedal geschwenkt wird, wird im JP-Patentabstract Nr. 07-281816 A beschrieben.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fußmaus zu schaffen, die eine sichere genaue Cursor-Führung ermöglicht und die ermüdungsfrei betätigt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Fußmaus gelöst, die erfindungsgemaß dadurch gekennzeichnet ist, daß die Fußplattenunterseite und die Oberseite des bodenseitigen Stän¬ ders kongruent schalenförmig, nämlich teilkugelförmig ausgebil¬ det sind, wobei die Fußplattenunterseite konvex und die Ober¬ seite des bodenseitigen Ständers konkav gewölbt ist. Durch die Verwendung einer (ebenen) Fußplatte wird eine definierte Fuß- Abstellflache geschaffen, auf der der Fuß ermüdungsfrei unab¬ hängig von der Cursorbetätigung verbleiben kann. Anders als die bei der in der FR-A-2 692 383 beschriebenen Kugelbewegung,
die ein erhebliches Feingefühl voraussetzt, kann die Fußplatte nach der vorliegenden Erfindung für vertikale Cursorbewegungen gaspedalartig und für horizontale Cursorbewegungen durch Schwenkbewegungen in dazu senkrechter Richtung geführt werden. Die Fußplattenunterseite und die Oberseite des bodenseitigen Ständers sind kongruent schalenförmig, nämlich teilkugelförmig ausgebildet. Dabei ist der bodenseitige Ständer an seiner Ober¬ fläche konkav-schalenförmig ausgebildet und die Fußplattenun¬ terseite konvex-gewölbt, wobei jeweils gleiche Krümmungsradien vorliegen. Durch diese Maßnahme wird eine sichere Führung der Fußplatte bzw. der Fußplattenunterseite in dem Ständer in jeder Einstellungslage gewährleistet. Die Schalenform der Fußplatten¬ unterseite und die Oberseite des Ständers ist teilkugelförmig, vorzugsweise dergestalt, daß der Mittelpunkt der die Schalenform bildenden Teilkugel etwa im Bereich des Fußknöchels eines auf der Fußplatte abgestellten Fußes liegt, z.B. unter Bildung eines Teilkugel-Radius zwischen 12 und 15 cm (üblicher Abstand des Fußknöchels von der Fußsohle).
Die zur Betätigung der Fußplatte notwendigen Fußbewegungen sind aus dem Fußgelenk (d.h. ohne Umsetzen des Unterschenkels) aus¬ führbar.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung steht die Fu߬ platte in längsaxialer Richtung schrägwinklig zum Boden, was eine bequeme Fuß- und Beinhaltung während und zwischen den Bedienoperationen gestattet.
Zur weiteren Bedienungsvereinfachung der Fußmaus kann die Fu߬ platte aus ihrer Ruhelage gegen eine Federkraft um die horizon¬ tale und/oder die vertikale Achse schwenkbar ausgeführt sein. Die verwendete Feder bzw. Federn führen die Fußplatte somit im betätigungsfreien Zustand stets in eine definierte (mittlere)
Ruhestellung zurück, aus der jede notwendige Cursor-Führung möglich ist.
Die Fußplatte ist im wesentlichen rechteckig einschließlich länglich-ovaler Formen ausgebildet und besitzt eine Mindest¬ länge von 25 cm und eine Mindestbreite von 10 cm.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung liegt der Ruhe¬ stellungswinkel (Winkel der Nullpunkteinstellung) der Fußplatte zwischen 30 und 60° , vorzugsweise bei 45° .
Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dar¬ gestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemaßen
Fußmaus mit darauf abgestelltem Fuß und
Fig. 2 bis 6 jeweils perspektivische Darstellungen dieser
Fußmaus in unterschiedlichen Ansichten und Fu߬ platten-Stellungen.
Wie aus den Abbildungen ersichtlich, besteht die Fußmauε im wesentlichen aus drei Teilen, nämlich einem bodenseitigen Stän¬ der 10 mit einer ebenen Grundfläche 101 und einer teilkugelar- tigen konkaven Oberseite 102, einer Fußplatte 11 und einer Fu߬ plattenunterseite 12 mit einer konvexen teilkugelförmigen Flä¬ che 121. Die Teilkugeln 102 und 121 besitzen gleich große Radien, wobei der gemeinsame Kugelmittelpunkt 13 etwa im Bereich des Knöchels eines auf der Fußplatte 11 abgestellten Fußes 14 liegt. Die mit der Fußmaus ausführbaren Bewegungεope- rationen sind im einzelnen Fig. 2 bis 6 zu entnehmen. Fig. 2 stellt die Ruhe- bzw. Nullpunktlage der Fußmaus dar, bei der die Fußplattenlängsachse etwa mittig zum bodenseitigen Ständer liegt. Durch Längsverschiebung der Fußplatte 11 in Richtung des
in Fig. 3 dargestellten Pfeiles 15, ausgeführt durch Fersen¬ druck kann eine Cursorbewegung nach oben und durch dem entge¬ gengesetzte Bewegung (siehe Darstellung in Fig. 5) nach unten ausgeführt werden. In entsprechender Weise können, wie in Fig. 4 und 6 dargestellt, Schwenkbewegungen in Richtung der Pfeile 16 bzw. 17 horizontale Cursorbewegungen (nach links bzw. nach rechts) auslösen. Sämtliche aus der Nullpunktstellung (siehe Fig. 2) ausgeführten Bewegungen werden entgegen Feder¬ kräften ausgeführt, die zu einer Rückstellung der Fußplatte in die Ausgangslage nach Auslösen der Bestätigungstaste in der Tastatur oder einer in die Fußplatte integrierten Taste oder eines gesonderten Fußschalters ausgenutzt werden können. Die Fußplattenoberfläche ist länglich der Fußform entsprechend ausgebildet und besitzt im unteren Bereich eine abgerundete Kante sowie im oberen Bereich eine gerade oder nur leicht konvex ausgebildete Kante. Sämtliche Teile 10, 11 und 12 können aus Kunststoff, die Fußplatte 11 ggf. aus Kunstleder, Leder oder anderen Materialien gefertigt werden.