WO1996000029A1 - Wischbezug für ein fussbodenwischgerät - Google Patents

Abstract

Der Wischbezug hat eine Oberseite und eine im Gebrauch dem Fußboden zugewandte Unterseite, die ein absorbierendes Material aufweist. Auf dessen Unterseite ist ein Textil angeordnet, das überwiegend aus Kunstfasern mit einem Querschnitt von höchstens (10) Mikrometern besteht. Der Wischbezug zeigt gleichzeitig eine hohe mechanische Reinigungsleistung und ein hohes Saugvermögen.

Description

"Wischbezuo für ein Fußbodenwischqerät"

Die Erfindung betrifft einen Wischbezug für ein Fußbodenwischgerät mit einer Oberseite und einer im Gebrauch dem Fußboden zugewandten Unterseite, die ein absorbierendes Material aufweist.

Die bei der gewerblichen Reinigung und auch im Haushaltsbereich einge¬ setzten Fußbodenwischgeräte bestehen im wesentlichen aus einem Halter mit einem Stiel und auswechselbaren, am Halter anzubringenden Wischbezügen oder Wischbesätzen. Sie werden insbesondere zum feuchten und nassen Reini¬ gen von Fußbodenflächen verwendet.

An die Wischbezüge werden viele unterschiedliche Forderungen gestellt. Zum einen sollen sie das frische, mit einem Reinigungsmittel versetzte Wasser schnell ansaugen, aber auch schnell wieder abgeben. Das Schmutzwasser soll ebenfalls schnell aufgesaugt werden. Die Reinigungsleistung wird jedoch nicht nur durch das Wasser und das Reinigungsmittel bestimmt. Zusätzlich wird noch ein mechanischer Reinigungseffekt durch ein mechanisches Ablösen des Schmutzes von der Oberfläche gewünscht. Weitere Forderungen betreffen die Aufnahme und das Festhalten von Schmutzteilchen im Wischbezug sowie die Möglichkeit, auch schlecht zugängliche Bereiche der zu reinigenden Oberfläche mit dem Wischbezug zu erfassen.

Die Anforderungen an die Wischbezüge hinsichtlich des Saugvermögens und der mechanischen Reinigungswirkung können im Stand der Technik nicht gleichzeitig in ausreichendem Maße erfüllt werden.

Es sind zwar Fußbodenwischbezüge bekannt, die an ihrer Unterseite ein schwammartiges Material tragen, aber diese Wischbezüge ermöglichen keine zusätzliche mechanische Reinigung, die jedoch bei an der Oberfläche fest anhaftenden Schmutzteilchen wichtig ist. Derartige bekannte Wischgeräte sind in der FR 1 110 749, dem deutschen Gebrauchsmustern 1 784359, der DE 38 09 279 C 1, der DE 28 06 027 A 1, dem deutschen Gebrauchsmuster 78 06 501, der US-PS 2 708 283 sowie der GB-PS 1 360882 beschrieben. In allen diesen Fällen besteht die Außenseite des Wischmops aus einem Schwamm oder einem schwammartigen Material, das zwar ein hohes Saugvermögen aufweist, aber aufgrund der hohen Elastizität keine oder eine nur äußerst geringe mechanische Ablösung der fest anhaftenden Schmutzteilchen von der zu rei¬ nigenden Oberfläche erlaubt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Wischbezug zu ent¬ wickeln, der gleichzeitig die Forderung nach einem hohen Saugvermögen und einem hohen mechanischen Reinigungseffekt erfüllt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der Unterseite des absorbierenden Materials ein Textil angeordnet ist, das überwiegend aus Kunstfasern mit einem Querschnitt von höchstens 10 Mikrometern be¬ steht. Solche Fasern sind unter der Bezeichnung "Microfaser" bekannt.

Die Erfinder haben in Versuchen herausgefunden, daß dieses Textil eine beachtliche mechanische Reinigungsleistung zeigt. Wird erfindungsgemäß das absorbierende Material, zum Beispiel ein Schwammtuch, mit dem derartigen Textil bespannt, so erhält man einen Wischbezug mit gleichzeitig hoher mechanischer Reinigungskraft und einem hohen Saugvermögen. Der sehr kleine Querschnitt der Kunstfasern im Textil bewirkt die hohe mechanische Reini¬ gungsleistung, behindert aber andererseits nicht den Durchtritt von Wasser durch das Textil in das absorbierende Material. Diese Aussage gilt sowohl für mit Reinigungsmittel versehenes Frischwasser als auch für Schmutz¬ wasser.

Als weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Wischbezuges wurde festge¬ stellt, daß sich der Schmutz problemlos vom Bezug abspülen läßt.

Im Rahmen der Erfindung liegt es, wenn das absorbierende Material nur zum Teil von dem genannten Textil bedeckt ist. Insbesondere wird jedoch vor- geschlagen, daß die Unterseite des absorbierenden Materials vollständig von dem Textil bedeckt ist.

Das an der Außenseite des absorbierenden Materials angeordnete Textil kann ein Mischgewebe sein. Besonders vorteilhaft ist aber, wenn das Textil vollständig aus Kunstfasern mit einem Querschnitt von höchstens 10 Mikro¬ metern besteht.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Unterseite des Wischbezuges aus einem vollflächigen Schwammtuch gebildet, auf dem das Textil vollflächig aufliegt und insbesondere mit dem Schwamm¬ tuch vernäht ist.

Festgestellt wurde, daß die erfindungsgemäßen Wischbezüge einen relativ hohen Reibungswiderstand haben. Diese Eigenschaft stört jedoch nicht bei kleinflächigen Bezügen. Um die Gleitfähigkeit großflächiger Wischbezüge zu erhöhen, wird vorgeschlagen, daß auf das Textil ein aus synthetischen Garnen, Baumwolle, Sisal und/oder Hanf oder dergleichen bestehendes netz-, streifen-, ring- und/oder nahtförmiges Material als Gleithilfsmittel auf¬ gebracht ist. Als Gleithilfsmittel eignen sich außerdem Tufting- oder Lamellenreihen auf der Unterseite des Wischbezuges. Unter dem Ausdruck großflächige Wischbezüge sind hier Bezüge mit Flächen von mehr als 400 crn^ zu verstehen.

Der Wischbezug hat ein besonders hohes Saugvermögen, wenn nur eine einzige Lage des Textils auf dem absorbierenden Material angeordnet ist. Bei den oben genannten Faserquerschnitten ist das Textil bei einer einzigen Lage derart dünn, daß praktisch keine Beeinträchtigung der Saugwirkung ein¬ tritt.

Das absorbierende Material besteht in einer weiteren vorteilhaften Ausfüh¬ rungsform der Erfindung im wesentlichen aus einem hauptsächlich aus Baum¬ wolle und Viskose bestehenden Schwammtuch mit einer Wassersaugfähigkeit von mindestens 600 %, insbesondere mindestens 1000 %, seines Eigengewichts. Ein derartiges Schwammtuch läßt sich durch einfachen Preßdruck bequem und praktisch entwässern. Ein Beispiel dafür stellt das Material "Nalo"/"Nalo- phan" der Firma Hoechst AG dar. Es besteht zu etwa einem Drittel aus Baum- wollfasern von 12 bis 15 mm Länge und etwa zu zwei Dritteln aus regene¬ rierter Cellulose. Bei einer Stärke von 4 mm hat das Material ein Gewicht von 550 g/πr. Das Schwammtuch kann 1400 % seines Eigengewichtes an Wasser aufsaugen.

Zur Steigerung des Schmutzaufnahmevermögens werden schließlich auf dem Rand des Wischbezuges unterseitig angebrachte Fransen, Schlingen oder Zotteln vorgeschlagen. Damit liegen neben Bereichen mit hoher Flüssig¬ keitsaufnahmefähigkeit, nämlich dem absorbierenden Material, auch Bereiche mit besonders hoher Schmutzaufnahmefähigkeit in Form von Fransen, Schlin¬ gen oder Zotteln vor. Die Fransen können zum Beispiel in Form eines äuße¬ ren, umlaufenden Kranzes angeordnet sein. Die Fransen haben den weiteren Vorteil, daß sie in alle Fugen und Ritzen problemlos eindringen. Sie kön¬ nen aus einem üblicherweise bei Feuchtwischbezügen verwendeten Material bestehen.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.

Der Wischbezug hat einen Rücken aus dem bereits oben genannten Schwammtuch mit dem Handelsnamen "Nalo/Nalophan". Auf der reinigungsaktiven Seite wird das Schwammtuch mit einem Textil aus Mikrofasern mit einem Faserquerschnitt von 6,5 Mikrometern bespannt und vernäht. Bei der Mikrofaser handelt es sich um eine Polyester-Mikrofaser 90/192 mit einem Enzeltiter 0,4 dtex. Derartige Bezüge zeigten in Versuchen eine hohe Reinigungsleistung mit einem gleichzeitigen hohen Flüssigkeitsaufnahmevermögen. Nach dem Reini¬ gungsvorgang ließ sich der Schmutz problemlos abspülen.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Wischbezug für ein Fußbodenwischgerät mit einer Oberseite und einer im Gebrauch dem Fußboden zugewandten Unterseite, die ein absorbierendes Material aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß auf der Unterseite des absorbierenden Materials ein Textil ange¬ ordnet ist, das überwiegend aus Kunstfasern mit einem Querschnitt von höchstens 10 Mikrometern besteht.

2. Wischbezug nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Unterseite des absorbierenden Materials vollständig von dem Textil bedeckt ist.

3. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Textil vollständig aus Kunstfasern mit einem Querschnitt von höchstens 10 Mikrometern besteht.

4. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Unterseite aus einem vollflächigen Schwammtuch gebildet wird, auf dem das Textil vollflächig aufliegt und insbesondere mit dem Schwammtuch vernäht ist.

5. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß auf das Textil ein aus synthetischen Garnen, Baumwolle, Sisal und/oder Hanf oder dergleichen bestehendes netz-, streifen-, ring- und/oder nahtförmiges Material als Gleithilfsmittel aufgebracht ist

6. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß nur eine einzige Lage des Textils auf dem absorbierenden Material angeordnet ist.

7. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das absorbierende Material im wesentlichen aus einem hauptsächlich aus Baumwolle und Viskose bestehenden Schwammtuch mit einer Wasser¬ saugfähigkeit von mindestens 600 %, insbesondere mindestens 1000 %, seines Eigengewichts besteht.

8. Wischbezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, g e k en n z e i c h n e t d u r c h auf dem Rand des Wischbezuges unterseitig angebrachte Fransen, Schlin¬ gen oder Zotteln.