WO1990004686A1

WO1990004686A1 - Sammelbehälter aus kunststoff

Info

Publication number: WO1990004686A1
Application number: PCT/EP1989/001171
Authority: WO
Inventors: Siegfried Kleindienst; Wolfgang Kochanowski
Original assignee: Ksb Aktiengesellschaft
Priority date: 1988-10-22
Filing date: 1989-10-06
Publication date: 1990-05-03
Also published as: DE3836058A1; DK70891D0; DE58901507D1; DK70891A; EP0439522A1; DK171872B1; EP0439522B1

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist ein dünnwandiger Sammelbehälter (1) aus Kunststoff, insbesondere für Abwasserhebeanlagen. Um den Sammelbehälter (1) gegen das Auftreten hoher Drücke oder Kräfte zu schützen, sieht die Erfindung vor, daß der Sammelbehälter (1) in den durch Spannungen gefährdeten Bereichen eine gegenüber großen Drücken oder Kräften nachgiebige Wandungskontur besitzt.

Description

Beschreibung

Sammelbehälter aus Kunststoff

Die Erfindung betrifft einen dünnwandigen Sammelbehälter aus Kunststoff, insbesondere für Abwasserhebeanlagen.

Abwasserhebeanlagen mit Sammelbehälters aus Kunststoff sind seit längerem bekannt. So beschreibt beispielsweise die DE-B 25 51 058 ein Verfahren zum Herstellen eines Sammelbehälters, das eine Fertigung einzelner Teile aus Kunststoff vorsieht, die auf einer Walzenrundbiegemaschine kalt rundgewalzt und dann stumpf verschweißt werden. Ein derartiges Verfahren ist allerdings sehr aufwendig und für eine Massenfertigung wenig geeignet.

Aus der DE-C 33 22 259 ist eine Abwasserhebeanlage bekannt, deren dünnwandiger Kunststoffbehälter im Schleudergieß¬ verfahren hergestellt werden kann. Um diesen dünnwandigen Behälter vom Gewicht der übrigen Teile der Abwasserhebeanlage zu entlasten, sieht diese vorbekannte Ausführung einen alle Teile der Pumpeneinheit tragenden Anschlußstutzen vor, der durch einen im Sammelbehälter vorgesehenen Durchgang hindurchgreift. Diese Lösung bedingt allerdings erhebliche Kompromisse bei der Formgebung des Sammelbehälters; für den die Anlage tragenden Anschlußstutzen ist ein erhöhter Aufwand zu treiben. Im übrigen ist hier der Umstand zu beachten, daß auch dieser vom Gewicht der übrigen Anlageteilen entlastete Sammelbehälter durch Kräfte belastet werden kann, die nur bei kleinerem Behältervolumen mit Sicherheit aufgefangen werden können:

Sammelbehälter für Fäkalienhebeanlagen unterliegen den Bestimmungen der DIN 1986 und des Institutes für Bautechnik, die Mindestanforderungen an Dichtheit, Korrosionsbeständigkeit und Sicherheit gegen Bersten bei Überdruck stellen. Diese Forderungen werden bei dünnwandigen Sammelbehältern nur bis zu einem Behältervolumen von etwa 150 1 sicher erfüllt. Werden die Sammelbehälter im Rotationssinterverfahren hergestellt, das nur Wandstärken bis maximal 10 mm erlaubt, so war bisher bei der genannten Größe die Grenze für dieses produktionstechnisch günstige Verfahren erreicht.

Unabhängig vom gewählten Kunststoff oder vom Herstellungs¬ verfahren gilt der Einwand, daß großvolumige Sammelbehälter mit geringer Wandstärke nur eine geringe Steifigkeit besitzen. Da sie sich bereits bei dem vom Institut für Bautechnik festgesetzten Prüfdruck von 0,5 bar so stark verformen, daß oftmals ein einwandfreier Betrieb der Kreiselpumpen nicht mehr möglich ist, daß es sogar zu Spannungsrissen an den kritischen Stellen der Behälter kommt, wurden dünnwandige Behälter größeren Volumens bisher nicht verwirklicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen dünnwandigen Sammelbehälter aus Kunststoff zu schaffen, der auf ihn einwirkende Verformungskräfte ohne Beeinträchtigung seiner Sicherheit oder seiner Funktion im Rahmen einer Anlage aufnimmt, der vor allem zur Aufnahme eines größeren Flüssig¬ keitsvolumens bei Einhaltung der geltenden Sicherheitsregeln geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße dadurch gelöst, daß der Sammelbehälter in den durch Spannungen gefährdeten Bereichen eine gegenüber großen Drücken oder Kräften nachgiebige Wandungskontur besitzt. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.

Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, den Behälter in den kritischen Zonen nicht, wie üblich, zu versteifen, sondern ihn dort bewußt weich und nachgiebig zu gestalten. Die durch die aufgrund der Sicherheitsbestimmungen zugrundezulegenden Kräfte verursachte Verformung kann also bereits bei der Auslegung des Sammelbehälters berücksichtigt werden, so daß sich keine schädlichen Auswirkungen für dessen Sicherheit und für die Funktion der Anlage ergeben.

Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 die Seitenansicht eines Sammelbehälters mit zwei auf seiner Oberseite angeordneten Kreiselpumpen und in den

Fig. 2 bis 4 die Detaildarstellung einer Ecke des Sammel¬ behälters der Fig. 1.

Der Sammelbehälter (1), der mit verschiedenen Rohranschlüssen (2) für zu- und abführende Rohrleitungen ausgestattet ist, besitzt an seiner Oberseite eine mit der Kunststoffwandung fest verbundene starre Platte (3) aus Metall. Mit dieser Platte (3) sind zwei in das Innere des Sammelbehälters (1) ragende Kreiselpumpenaggregate (4) verschraubt (wobei in der Zeichnung nur der Elektromotor des vorderen Aggregates sichtbar ist). Die Platte (3) trägt außerdem einen Druckstutzen (5) mit - nicht dargestellter - integrierter Umschaltklappe. So kann jeweils eines der beiden Kreiselpumpenaggregate (4) Abwasser aus dem Sammelbehälter (1) in eine an den Druckstutzen (5) anzuschließende Rohrleitung fördern.

Der Sammelbehälter (1) kann separat oder in Batterieanordnung mit weiteren Sammelbehältern aufgestellt werden. Um eine Koppelung mit weiteren Sammelbehältern zu ermöglichen, besitzt der Sammelbehälter (1) an beiden Längsseiten je zwei vorbereitete Anschlüsse (6), die durch das Heraustrennen eines Wandungsausschnittes anschlußbereit gemacht werden. In der Fig. 2 ist ein von einem strichpunktierten Kreis umschlossener Bereich hervorgehoben, der in der Fig. 3 als Einzelheit dargestellt ist. Es handelt sich hierbei um eine gegen hohe Drücke oder Kräfte besonders zu schützende Stelle des Sammelbehälters (1): wie Versuche erwiesen haben, treten bei hohen Drücken vor allem in den Ecken zwischen waagerechten und senkrechten Wänden Risse auf. Um den im Bereich der Ecke (7) möglicherweise auftretenden Spannungen durch eine nachgiebige Wandungskontur die zerstörende Wirkung zu nehmen, hat die Ecke (7) etwa die Form eines Omega. Wie die Fig. 4 zeigt, biegt sich die Ecke (7) bei stark erhöhtem Innendruck wie eine Feder auf, reagiert also mit einer für die Wandung unschädlichen Verformung. Die gestrichelte Linie zeigt die Ecke (7) in unbelastetem Zustand, die durchgezogene Linie stellt den Wandungsverlauf der verformten Ecke (7) dar.

Claims

<Λ,Patentansprüche

1. Dünnwandiger Sammelbehälter aus Kunststoff, insbesondere für Abwasserhebeanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (1) in den durch Spannungen gefährdeten Bereichen eine gegenüber großen Drücken oder Kräften nachgiebige Wandungskontur besitzt.

2. Sammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der Wandung des Sammelbehälters (1) eine dem Abbau von Spannungsspitzen dienende, eine Ausdehnung zulassende Wellstruktur besitzen.

3. Sammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gefährdeten Ecken (7) des Sammelbehälters (1) eine etwa in der Form eines Omega verlaufende, sich unter Druck verflachende Wandungskontur besitzen.

4. Sammelbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter (1) mit einer einen vorgegebenen Verformungsweg speichernden Wölbung versehen ist.

5. Sammelbehälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch am Sammelbehälter (1) angeordnete flexible Rohranschlüsse zur Verbindung mit zu- und abführenden Rohrleitungen.

6. Sammelbehälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine obere, aus einer starren Platte (3) bestehende Wand, die mit der Kunststoffwandung des Sammelbehälters (1) fest verbunden ist.