TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 1, ein Computerprogrammprodukt zum Betreiben einer Waschmaschine nach Anspruch 14, und eine Waschmaschine nach Anspruch 15.
STAND DER TECHNIK
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Waschmaschinen zum Waschen von Waschgut bekannt. Ein Hauptziel dieser Waschmaschinen respektive der Verfahren, mittels welchen die Waschmaschinen betrieben werden, liegt in der Bereitstellung eines verbesserten Waschens. Zum Beispiel kann es ein Ziel sein, das Waschen hinsichtlich eines Verbrauchs an Wasser oder Waschmittel zu optimieren oder aber ein verbessertes Waschergebnis, also saubereres Waschgut, zu erreichen. Aus der
EP 1 700 943 A1 ist eine Waschmaschine umfassend einen Bottich mit einer drehbaren Trommel bekannt. Weiter ist im Türbalg eine Wasserdüse angeordnet, welche der Trommel Prozesswasser zuführen kann. Die Düse verfügt über eine Düsenform, welche das Wasser möglichst gleichmässig auf die Wäsche verteilen soll.
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Trotz dieser oder anderweitigen Optimierungen sind die bekannten Waschmaschinen respektive Verfahren dennoch mit Nachteilen verbunden. Beispielsweise wird die Waschmaschine mit einer Drehzahl betrieben, bei welcher die Wäsche einen Strahl an Prozesswasser zumindest teilweise blockiert oder als kompaktes Bündel vorliegt, welches vom Strahl an Prozesswasser nur oberflächlich erreicht werden kann. Ein anderes Beispiel ist ein hoher Waschmittelverbrauch oder eine lange Waschphase, welche für eine gründliche Reinigung der Wäsche benötigt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine respektive eine verbesserte Waschmaschine anzugeben. Insbesondere ist es eine Aufgabe, ein Verfahren respektive eine Waschmaschine anzugeben, welche eine verbesserte Reinigung ermöglicht und hinsichtlich einem Verbrauch an Ressourcen wie Zeitdauer, Waschwasser oder Waschmittel optimiert sind.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäss Anspruch 1 erreicht. So wird ein Verfahren zum Betreiben einer Waschmaschine mit einem Laugenbehälter und mit einer drehbar im Laugenbehälter angeordneten Trommel zur Aufnahme von Waschgut, angegeben, wobei das Verfahren den Schritt umfasst von Drehen der Trommel in Abhängigkeit von einer Waschgutbeladung der Trommel mit Waschgut mindestens in einer Umwälzungsphase.
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Die Ermittlung der Waschgutbeladung erfolgt vorzugsweise gemäss einer der bekannten Arten aus dem Stand der Technik. Insbesondere handelt es sich dabei um ein Standardmessverfahren. Beispielsweise kann die Waschmaschine über einen Wegsensor zur Ermittlung der Waschgutbeladung verfügen. So wird die Trommel vor einem Waschgang mit dem Waschgut beladen. Da das sogenannte Laugenpaket beispielsweise an Federn und Dämpfern frei aufgehängt ist, sinkt der Laugenbehälter leicht unter dem Gewicht des Waschguts ab. Das Mass dieses Absinkens wird mit dem Wegsensor gemessen und gestattet die Umrechnung auf die Waschgutbeladung. Eine andere Art der Ermittlung der Waschgutbeladung besteht in der Zugabe einer definierten Wassermenge in den Laugenbehälter und Trommel am Anfang eines Waschprogramms. Befindet sich viel Waschgut in der Trommel, wird vom Waschgut mehr Wasser aufgesaugt und das Wasserniveau sinkt schnell. Umgekehrt wird bei weniger Waschgut weniger Wasser aufgesaugt und das Wasserniveau sinkt langsamer. Die Geschwindigkeit des Niveausinkens kann als ein Mass für Waschgutbeladung verwendet werden. Weitere Arten zur Ermittlung der Waschgutbeladung sind denkbar und dem Fachmann bekannt.
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Als Umwälzungsphase wird hierin diejenige Phase eines Waschvorgangs verstanden, in welcher Prozessflüssigkeit von einem unteren Bereich der Waschmaschine in einen oberen Bereich der Waschmaschine befördert und vom oberen Bereich der Waschmaschine auf das sich in der Trommel befindliche Waschgut, und alsdann wiederum in den unteren Bereich und vom unteren Bereich der Waschmaschine in den oberen Bereich der Waschmaschine, etc., gelangt, und so zirkuliert wird.
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Die Prozessflüssigkeit kann also durch eine sogenannte Umwälzung aus dem unteren Bereich der Waschmaschine, insbesondere aus einem Bodenbereich des Laugenbehälters, in den oberen Bereich der Waschmaschine befördert werden. Dies geschieht vorzugsweise über eine Umwälzanordnung und über mindestens eine Einstrahlvorrichtung. Die Waschmaschine umfasst somit vorzugsweise eine Umwälzanordnung, welche eine Umwälzung der Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter via die Einstrahlvorrichtung in die Trommel gestattet. Dazu umfasst die Umwälzanordnung vorzugsweise eine Förderleitung, welche eine Förderung der Prozessflüssigkeit vom Laugenbehälter zur Einstrahlvorrichtung ermöglicht. Weiter ist vorzugsweise eine Pumpvorrichtung vorgesehen, welche die Prozessflüssigkeit pumpend fördert. Die Pumpvorrichtung kann innerhalb der Förderleitung angeordnet sein. Bei der Pumpvorrichtung handelt es sich insbesondere um eine Umwälzpumpe, welche von einem Umwälzantrieb angetrieben wird. Eine Förderung der Prozessflüssigkeit findet somit vorzugsweise ausserhalb des Laugenbehälters statt. Die Prozessflüssigkeit sammelt sich vorzugsweise in einem Bodenbereich des Laugenbehälters an. Der Bodenbereich wiederum verfügt vorzugsweise über eine Auslassöffnung, welche mit einem ersten Ende der Förderleitung in Verbindung steht und durch welche die Prozessflüssigkeit aus dem Bodenbereich in die Förderleitung gelangen kann. Ein zweites Ende der Förderleitung steht vorzugsweise mit der Einstrahlvorrichtung in Verbindung. Der Bodenbereich des Laugenbehälters ist vorzugsweise in einem unteren Bereich der Waschmaschine angeordnet. Die Einstrahlvorrichtung ist vorzugsweise in einem oberen Bereich der Waschmaschine angeordnet. Bei der Einstrahlvorrichtung kann es sich um eine Öffnung, Düse, einen Sprinkler oder dergleichen handeln, welche die Prozessflüssigkeit entlang einer oder mehreren Einstrahlrichtungen in die Trommel einstrahlt. Das heisst, die Einstrahlvorrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie die Prozessflüssigkeit in mehreren Strahlen und/oder entlang unterschiedlichen Einstrahlrichtungen einstrahlt. Die Prozessflüssigkeit kann dabei als gebündelter Prozessflüssigkeitsstrahl eingestrahlt werden. Genauso denkbar ist es, dass die Prozessflüssigkeit dabei als ein Flächenstrahl eingestrahlt wird, um das Waschgut gut in verschiedenen Höhenpositionen innerhalb der Trommel treffen zu können. Dadurch können sowohl grosse als auch kleine Mengen an Waschgut gut berücksichtigt werden. Die verschiedenen Einstrahlvorrichtungen und deren Anordnung in der Waschmaschine sind dem Fachmann wohl bekannt. In allen Fällen ist es so, dass die eingestrahlte Prozessflüssigkeit dabei eine sogenannte Schussbahn bildet. Oder anders gesagt wird die Prozessflüssigkeit vorzugsweise entlang einer oder mehreren Einstrahlrichtungen in die Trommel eingestrahlt, wodurch sich eine Schussbahn ausbildet. Die eine oder mehreren Einstrahlrichtungen verlaufen also entlang der Schussbahn.
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Das heisst also, die Waschmaschine umfasst vorzugsweise weiter mindestens eine Einstrahlvorrichtung zum Einstrahlen von Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel, und wobei das Verfahren vorzugsweise den Schritt umfasst von Einstrahlen der Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel in der Umwälzungsphase, wobei die Trommel in Abhängigkeit von einer Waschgutbeladung der Trommel mit Waschgut derart gedreht wird, dass sich das Waschgut durch eine Schussbahn eines Strahls der eingestrahlten Prozessflüssigkeit bewegt.
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In der Umwälzungsphase wird die Trommel also vorzugsweise derart gedreht, dass sich das Waschgut in der Schussbahn beziehungsweise einer Einstrahlrichtung der Prozessflüssigkeit befindet. Oder anders gesagt wird die Trommel vorzugsweise derart gedreht, dass die in die Trommel eingestrahlte Prozessflüssigkeit möglichst viel Waschgut trifft.
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Eine Drehzahl der Trommel wird vorzugsweise zumindest in der Umwälzungsphase in Abhängigkeit von der Waschgutbeladung der Trommel eingestellt. Zusätzlich oder alternativ dazu wird ein g-Faktor der Trommel vorzugsweise zumindest in der Umwälzungsphase in Abhängigkeit von der Waschgutbeladung der Trommel eingestellt. Insbesondere bevorzugt sind dabei die Drehzahl der Trommel und/oder der g-Faktor in Abhängigkeit der Waschgutbeladung derart, dass das Waschgut zumindest in der Umwälzungsphase durch die Schussbahn der eingestrahlten Prozessflüssigkeit bewegt wird.
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Zumindest in der Umwälzungsphase ist eine Drehzahl der Trommel bei einer kleineren Waschgutbeladung vorzugsweise grösser als eine Drehzahl der Trommel bei einer gegenüber dieser kleineren Waschgutbeladung grösseren Waschgutbeladung. Das heisst, eine Drehzahl der Trommel ist zumindest in der Umwälzungsphase für eine erste Waschgutbeladung vorzugsweise grösser als eine Drehzahl der Trommel für eine zweite Waschgutbeladung, wobei die erste Waschgutbeladung kleiner ist als die zweite Waschgutbeladung.
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Zumindest in der Umwälzungsphase ist ein g-Faktor der Trommel bei einer kleineren Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge vorzugsweise grösser als ein g-Faktor der Trommel bei einer gegenüber dieser kleineren Waschgutbeladung grösseren Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge. Das heisst, mindestens ein erster g-Faktor mit einer ersten Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge und mindestens ein zweiter g-Faktor mit einer zweiten Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge können definiert werden, wobei die erste Waschgutbeladung kleiner als die zweite Waschgutbeladung ist, und wobei der erste g-Faktor grösser als der zweite g-Faktor ist. Nochmals anders gesagt ist der g-Faktor vorzugsweise grösser je kleiner die Waschgutbeladung ist.
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So hat sich gezeigt, dass beispielsweise bei einer kleinen Waschgutbeladung eine niedrige Drehzahl der Trommel ungünstig ist, da sich dann das Waschgut in einem unteren Bereich der Trommel befindet, während die eintretende Prozessflüssigkeit über dem Waschgut vorbeischiesst. Entsprechend ist eine relativ hohe Drehzahl bei einer kleinen Waschgutbeladung vorteilhaft, da diese hohe Drehzahl das Waschgut innerhalb der Waschmaschine nach oben und dadurch in die Einstrahlrichtung der Prozessflüssigkeit bringt. Hingegen ist bei einer hohen Waschgutbeladung eine relativ niedrige Drehzahl der Trommel günstig. So wirft oder befördert eine hohe Drehzahl der Trommel das Waschgut in den oberen Bereich der Waschmaschine. Das dabei in der Regel kompakt angeordnete Waschgut kann die eintretende oder eingestrahlte Prozessflüssigkeit insbesondere im Bereich der Einstrahlvorrichtung blockieren. Als Folge davon werden die entfernteren, im Falle der Umwälzung die von der Einstrahlvorrichtung entfernteren Wäscheteile des Waschguts nicht benetzt. Wenn nun aber niedrigere Drehzahlen zur Drehung der Trommel angewendet werden, so klafft das Waschgut während der Drehbewegung der Trommel auseinander und bildet Lücken, wodurch die eintretende oder eingestrahlte Prozessflüssigkeit in die Lücken eindringen und das Waschgut gut benetzen kann. Das Verfahren ermöglicht also eine verbesserte Reinigung des Waschguts, während die dafür benötigten Ressourcen wie Zeit, Waschwasser oder Waschmittel reduziert werden.
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Wie allgemein bekannt ist der g-Faktor das Verhältnis der Trommelbeschleunigung, bezogen auf den Trommelumfang, zur Erdbeschleunigung g und steigt mit zunehmender Trommeldrehzahl an. Der Zusammenhang zwischen dem g-Faktor und der Drehzahl, mit welcher die Trommel gedreht wird, ist für einen gegebenen Trommeldurchmesser wie folgt: g-Faktor = 5.6 × D × n2 /10000, wobei D=Durchmesser der Trommel in [m] und n=Drehzahl der Trommel [in Umdrehungen pro Minute].
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Eine Drehzahl der Trommel in der Umwälzungsphase ist vorzugsweise im Bereich von 10 Umdrehungen pro Minute bis 100 Umdrehungen pro Minute, bevorzugter im Bereich von 20 Umdrehungen pro Minute bis 50 Umdrehungen pro Minute.
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Die Drehzahl für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 0.25 liegt vorzugsweise in einem Bereich von 35 bis 60 Umdrehungen pro Minute, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 40 bis 50 Umdrehungen pro Minute. Besonders bevorzugt beträgt die Drehzahl für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.25 etwa 46 Umdrehungen pro Minute.
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Für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5 liegt die Drehzahl vorzugsweise in einem Bereich von 25 bis 45 Umdrehungen pro Minute, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 30 bis 40 Umdrehungen pro Minute. Besonders bevorzugt beträgt die Drehzahl für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5 etwa 34 Umdrehungen pro Minute.
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Für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 1 liegt die Drehzahl vorzugsweise in einem Bereich von 15 bis 30 Umdrehungen pro Minute, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 17 bis 27 Umdrehungen pro Minute. Besonders bevorzugt beträgt die Drehzahl für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 1 etwa 22 Umdrehungen pro Minute.
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Diese Drehzahlen sind bevorzugt für eine Haushaltswaschmaschine beziehungsweise für eine Waschmaschine umfassend eine Trommel mit einem Trommelinnendurchmesser von etwa 0.5 Meter.
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Eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.25 kann auch als Viertelbeladung der Waschmaschine gesehen werden. Eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5 kann auch als Halbbeladung der Waschmaschine gesehen werden. Eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 1 kann auch als Vollbeladung der Waschmaschine gesehen werden.
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Zumindest in der Umwälzungsphase liegt der g-Faktor vorzugsweise in einem Bereich von 0.05 bis 0.8, bevorzugter in einem Bereich von 0.1 bis 0.75, insbesondere bevorzugt in einem von 0.12 bis 0.7 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 0.25 bis 1.
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Zumindest in der Umwälzungsphase liegt der g-Faktor für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.25 vorzugsweise in einem Bereich von 0.4 bis 0.8, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 0.45 bis 0.7. Besonders bevorzugt beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.25 etwa 0.6. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase mindestens 0.4, bevorzugter mindestens 0.5, insbesondere bevorzugt mindestens 0.6 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 0.25. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase maximal 0.8, bevorzugter maximal 0.7, insbesondere bevorzugt maximal 0.6 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 0.25.
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Zumindest in der Umwälzungsphase liegt der g-Faktor für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5 vorzugsweise in einem Bereich von 0.15 bis 0.5, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 0.2 bis 0.45. Besonders bevorzugt beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5 etwa 0.3. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase mindestens 0.15, bevorzugter mindestens 0.2, insbesondere bevorzugt mindestens 0.3 für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase vorzugsweise maximal 0.5, bevorzugter maximal 0.45, insbesondere bevorzugt maximal 0.3 für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 0.5.
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Für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 1 liegt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase vorzugsweise in einem Bereich von 0.05 bis 0.25, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 0.1 bis 0.2. Besonders bevorzugt beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase für eine Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge von 1 etwa 0.12. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase mindestens 0.05, bevorzugter mindestens 0.1, insbesondere bevorzugt mindestens 0.12 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 1. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt der g-Faktor zumindest in der Umwälzungsphase maximal 0.3, bevorzugter maximal 0.2, insbesondere bevorzugt maximal 0.12 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 1.
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Beispielsweise bedeutet ein g-Faktor von 0.7 für eine Waschgutbeladung als Anteil einer Nennfüllmenge von 0.25, dass ein an der Trommelinnenwand bei dieser Drehzahl durch die Zentrifugalkraft anliegendes Wäschestück eine Beschleunigung erfährt, die dem 0.7-fachen der Erdbeschleunigung entspricht. Die Nennfüllmenge ist die maximale Wäschemenge, mit der die Waschmaschine beladen werden kann. In der Regel entspricht die der maximalen Menge für Baumwolle, wobei 8 kg eine gängige Nennfüllmenge für eine Haushaltswaschmaschine darstellt. Das heisst, in der Regel kann eine Haushaltswaschmaschine mit maximal 8 kg Baumwolltextil wie Küchenwäsche oder Bettwäsche beladen werden. Für andere Textilarten kann die maximale Menge jedoch abweichen. Zum Beispiel ist eine maximale Beladungsmenge für Wolle oftmals 3 kg. Die maximale Menge entspricht also nicht der Nennfüllmenge.
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Die obigen g-Faktoren und Drehzahlen sind bevorzugt anwendbar in der Umwälzungsphase, können jedoch auch in einer oder mehreren der anderen Phasen des Waschvorgangs vorhanden sein. So ist es bevorzugt, dass die hierin gemachten Angaben zum g-Faktor nicht nur für die Umwälzungsphase, sondern insbesondere auch für die Spülphase und/oder für die Waschphase Anwendung finden.
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Das heisst, eine Drehung der Trommel in Abhängigkeit der Beladung kann auch in anderen Phasen des Waschvorgangs durchgeführt werden, zum Beispiel in der Spülphase und/oder in der Waschphase. Auch hier ist es von Vorteil, wenn die Drehzahl umso grösser ist, je kleiner die Waschgutbeladung der Trommel ist.
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Zusätzlich oder alternativ dazu können der g-Faktor und/oder die Drehzahl innerhalb einer jeweiligen Phasen konstant bleiben oder variieren. Zusätzlich oder alternativ dazu kann eine Dauer einer jeweiligen Phase der Dauer einer anderen Phase entsprechen oder anders sein. Beispielsweise ist eine typische Zeitdauer für eine Waschphase im Bereich von 10 Minuten bis 30 Minuten, kann jedoch auch deutlich länger sein und zum Beispiel bis zu 150 Minuten andauern. Eine typische Zeitdauer für eine Spülphase beträgt zwischen 3 Minuten und 6 Minuten. Wie nachfolgend noch eingehender erläutert wird, können die jeweiligen Phasen, insbesondere die Umwälzungsphase und vorzugsweise auch andere Phasen des Waschvorgangs jeweils ein oder mehrere Pausen umfassen, in welchen die Trommel nicht gedreht wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann eine Drehrichtung der Trommel in der jeweiligen Phase dieselbe bleiben oder ändern. Zum Beispiel kann eine Drehrichtung der Trommel alternierend ändern, z.B. kann die Trommel während 10 Sekunden eine Drehung entlang einer linken Drehrichtung durchführen, gefolgt von einer Pause ohne Drehung während 2 Sekunden, gefolgt von einer Drehung entlang einer rechten Drehrichtung während 12 Sekunden, gefolgt von einer Pause ohne Drehung während 2 Sekunden. Dieser Zyklus kann beliebig oft wiederholt werden. Andere Pausenlängen, Drehrichtungen, Drehdauern, etc. sind natürlich ebenso möglich. Diese Einstellungen entsprechen den Einstellungen, wie allgemein bei Waschmaschinen aus dem Stand der Technik verwendet werden.
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Das heisst, die Zugabe oder das Einstrahlen der Prozessflüssigkeit kann intervallweise erfolgen. Besonders bevorzugt erfolgt diese intervallweise Zugabe oder Einstrahlung in der Umwälzungsphase, also wenn die Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel zugegeben respektive eingestrahlt wird.
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Umfasst die Waschmaschine eine Einstrahlvorrichtung, befindet sich die Einstrahlvorrichtung vorzugsweise in einem oberen Bereich der Waschmaschine und weist mindestens einen Austritt auf. Der Austritt, beispielsweise die eingangs erwähnte Düse, kann dabei im Wesentlichen horizontal, also entlang einer horizontalen Richtung, ausgerichtet sein. Genauso denkbar ist es jedoch, dass der Austritt bezüglich der horizontalen Richtung geneigt ist. Bevorzugte Neigungswinkel betragen 5° bis 30°. Insbesondere bevorzugt ist der Austritt bezüglich der horizontalen Richtung bis zu 10° nach oben, in Richtung eines oberen Endes der Waschmaschine, geneigt. Genauso bevorzugt ist jedoch ein Austritt, der bezüglich der horizontalen Richtung um bis zu 20° nach unten, in Richtung eines unteren Endes der Waschmaschine, geneigt ist. Das untere Ende der Waschmaschine ist einem Boden zugewandt, während das obere Ende der Waschmaschine dem Boden abgewandt ist. Zusätzlich oder alternativ dazu ist der Austritt vorzugsweise ortsfest montiert.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die Prozessflüssigkeit zumindest unmittelbar nach Austreten aus der Einstrahlvorrichtung, insbesondere nach Austreten aus dem Austritt wie der Düse, sich in einem oberen Bereich der Trommel befindet und im Wesentlichen im oberen Bereich der Trommel verläuft. Oder anders gesagt wird die Prozessflüssigkeit vorzugsweise im Wesentlichen entlang der horizontalen Richtung eingestrahlt.
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Wie ebenfalls eingangs bereits erwähnt, kann die Waschmaschine mindestens eine Pumpvorrichtung, oder genau eine Pumpvorrichtung, zum Fördern der Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter zur Einstrahlvorrichtung umfassen. In diesem Fall umfasst das Verfahren den Schritt von Fördern der Prozessflüssigkeit mit der Pumpvorrichtung, während eine Pumpleistung der Pumpvorrichtung nicht variiert wird und/oder während eine Pumpendrehzahl der Pumpvorrichtung konstant bleibt.
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Das heisst, das Verfahren umfasst besonders bevorzugt das Fördern der Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter, insbesondere aus einem Ablaufbereich des Laugenbehälters, zur Einstrahlvorrichtung, welche sich vorzugsweise im oberen Bereich der Trommel befindet. Alsdann wird die Prozessflüssigkeit vorzugsweise im oberen Bereich der Trommel in die Trommel eingestrahlt, wobei die Trommel in Abhängigkeit der Waschgutbeladung gedreht wird, und zwar derart, dass Einzelteile des Waschguts, also Wäschestücke, während der Drehung der Trommel immer wieder die Schussbahn der eingestrahlten Prozessflüssigkeit kreuzen und von dieser benetzt werden.
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Die Schussbahn der eingestrahlten Prozessflüssigkeit respektive die eine oder mehreren Einstrahlrichtungen, entlang welcher die Prozessflüssigkeit zumindest in der Umwälzungsphase eingestrahlt wird, bleibt dabei im Wesentlichen unverändert oder "fix". Dies wird vorzugsweise durch die ortsfest oder unveränderlich montierte Einstrahlvorrichtung respektive konstant betriebene Pumpvorrichtung erreicht. Würde die Pumpleistung oder Pumpendrehzahl der Pumpvorrichtung verändert, beispielsweise reduziert werden, würde sich die Schussbahn der Prozessflüssigkeit nach deren Austritt aus der Einstrahlvorrichtung nach unten senken.
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Vorzugsweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt von Zuführen einer Prozessflüssigkeit in die Trommel und/oder in den Laugenbehälter und/oder Erzeugen einer Prozessflüssigkeit in der Trommel und/oder im Laugenbehälter, wobei die Prozessflüssigkeit konzentriertes Waschmittel umfasst oder daraus besteht.
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Vorzugsweise weist die Waschmaschine mindestens eine Zuführungsvorrichtung auf, wobei diese mindestens Zuführungsvorrichtung dazu ausgebildet ist, eine weitere Prozessflüssigkeit direkt oder indirekt dem Laugenbehälter und/oder der Trommel zuzuführen. Diese Zuführungsvorrichtung ist vorzugsweise mit dem Laugenbehälter in Verbindung und ist insbesondere ein Reservoir wie z.B. eine Waschmittelschublade zur Aufnahme von Waschmittel. Weiter ist die Zuführungsvorrichtung vorzugsweise mit einem oder mehreren Anschlüssen in Verbindung. Ein Anschluss kann beispielsweise ein Frischwasseranschluss sein, so dass zum Beispiel Frischwasser vom Frischwasseranschluss ins Reservoir umfassend Waschmittel fliessen, und das dabei entstehende Gemisch aus Frischwasser und Waschmittel alsdann via diese Zuführungsvorrichtung dem Laugenbehälter zugeführt werden kann. Zusammensetzungen wie z.B. Frischwasser oder Waschmittel oder ein Gemisch aus Frischwasser und Waschmittel, welche optional über diese Zuführungsvorrichtung dem Laugenbehälter zugeführt werden, werden als weitere Prozessflüssigkeit bezeichnet. Besonders bevorzugt wird die Zuführungsvorrichtung dazu verwendet, die weitere Prozessflüssigkeit während einer Vorwaschphase und/oder einer Waschphase direkt oder indirekt der Trommel zuzuführen.
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Ein vollständiges Verfahren umfasst dabei alle Phasen, welche für das Waschen von Waschgut benötigt bzw. von einem Benutzer der Waschmaschine gewählt werden. Beispielsweise kann das Verfahren eine Waschphase, eine Spülphase sowie eine Schleuderphase umfassen. Gegebenenfalls kann vor der Waschphase noch eine Vorwaschphase erfolgen. Das vollständige Verfahren wird hierin als Waschvorgang bezeichnet. Während einem Waschvorgang sind unterschiedliche Zusammensetzungen der Prozessflüssigkeit denkbar. Beispielsweise kann die Prozessflüssigkeit einzig aus Waschflüssigkeit, z.B. aus Wasser, bestehen. Genauso denkbar ist es, dass die Prozessflüssigkeit einzig aus Waschmittel besteht. Weiter ist es möglich, dass die Prozessflüssigkeit sowohl Waschmittel als auch Waschflüssigkeit umfasst.
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Der Ausdruck "konzentriertes Waschmittel" bedeutet, dass das Waschmittel nicht vollständig und/oder nicht gleichmässig in einer Waschflüssigkeit gelöst ist, und/oder dass dem Waschmittel eine volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase (noch) nicht zugegeben wurde. So umfasst das vollständige Verfahren vorzugsweise die Zugabe einer vollen Menge an Waschflüssigkeit. Eine Erzeugung der Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel kann nun dadurch erfolgen, dass dem Waschmittel zunächst keine Waschflüssigkeit oder nur eine Teilmenge der vollen Menge an Waschflüssigkeit zugegeben wird. Bei der Teilmenge kann es sich um 10 % oder mehr der vollen Menge an Waschflüssigkeit, vorzugsweise um etwa um 20 % oder mehr der vollen Menge an Waschflüssigkeit, insbesondere etwa um 50 % der vollen Menge an Waschflüssigkeit handeln, die für die Waschphase vorgesehen respektive der Waschphase zugeteilt ist. Eine typische Waschphase umfasst beispielsweise ca. 20 Liter Waschflüssigkeit. Eine Teilmenge von 50 % der vollen Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase wären somit ca. 10 Liter Waschflüssigkeit.
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Das heisst also, die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel wird vorzugsweise erzeugt durch Zufuhr von Waschmittel in den Laugenbehälter und/oder in die Trommel, bevor Waschflüssigkeit oder bevor eine volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase dem Laugenbehälter und/oder der Trommel zugeführt wird.
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Nochmals anders gesagt wird die volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase vorzugsweise erst nach der Erzeugung und insbesondere nach der Umwälzung der Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel zugegeben.
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Eine Konzentration der Prozessflüssigkeit umfassend konzentriertes Waschmittel beträgt vorzugsweise mindestens 10 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit, bevorzugterweise mindestens 15 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit. Zusätzlich oder alternativ dazu beträgt die Konzentration der Prozessflüssigkeit umfassend konzentriertes Waschmittel vorzugsweise zwischen 10 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit und 25 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit, bevorzugterweise zwischen 12 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit und 18 Gramm Waschmittel pro Liter Waschflüssigkeit.
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Beim Waschmittel handelt es sich vorzugsweise um ein kommerziell erhältliches Waschmittel, welches beispielsweise in ein Festkörperwaschmittel in Pulverform und/oder als Granulat und/oder als Flüssigwaschmittel in flüssiger Form vorliegen kann. Die Waschflüssigkeit ist vorzugsweise Wasser.
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Dem Waschgut wird also Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel zugegeben. Dadurch kann das Waschgut mit einer schnelleren Einwirkung der Prozessflüssigkeit behandelt werden und der Waschvorgang wird intensiviert und beschleunigt. Dadurch wird eine verbesserte Reinigung erzielt, während gleichzeitig ein Verbrauch an Ressourcen wie Zeitdauer, Waschwasser oder Waschmittel minimiert wird.
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Beispielsweise kann nun dem Waschgut ein konzentriertes Waschmittel umfassend Waschflüssigkeit und ein Festkörperwaschmittel in noch weitgehend ungelöster Form zugegeben werden. In diesem Fall wird das Gemisch umfassend das Festkörperwaschmittel und die Waschflüssigkeit auf die Textiloberfläche gespritzt. Die Waschflüssigkeit, in der das Waschmittel bereits gelöst ist, wird aufgesaugt. Das noch nicht gelöste Waschmittel löst sich auf dem Waschgut auf und die dabei entstehende hoch konzentrierte Prozessflüssigkeit wird vom Waschgut aufgesaugt. Auf diese Weise erfolgt das Auflösen des Waschmittels zu einem wesentlichen Teil erst im Waschgut, was für eine hohe Konzentration und schnellere Einwirkung des Waschmittels sorgt und den Waschvorgang intensiviert und beschleunigt. Ein Waschmittel in füssiger Form, also ein Flüssigwaschmittel, ist zwar in der Regel besser löslich als ein Festkörperwaschmittel, kann dem Waschgut aber dennoch zugegeben werden, wenn es noch nicht vollständig oder insbesondere noch nicht gleichmässig in der Waschflüssigkeit gelöst wurde. In diesem Fall wird die Prozessflüssigkeit ebenfalls vom Waschgut aufgesogen, wobei sich das Flüssigwaschmittel in der Waschflüssigkeit innerhalb des Waschguts weiter auflöst. Auch bei Flüssigwaschmittel sorgt das Spritzen auf das Waschgut für eine hohe Konzentration und schnellere Einwirkung des Waschmittels, was den Waschvorgang intensiviert und beschleunigt.
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Bei der Prozessflüssigkeit kann es sich in der Umwälzungsphase um Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel handeln. Genauso denkbar ist es jedoch, dass die Prozessflüssigkeit in der Umwälzungsphase eine andere Zusammensetzung umfasst, z.B. einzig aus Waschflüssigkeit besteht oder Waschmittel und die volle Menge an Waschflüssigkeit oder Waschmittel und eine Teilmenge an Waschflüssigkeit umfasst, etc.
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Die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel wird vorzugsweise aus dem Laugenbehälter in die Trommel eingestrahlt.
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Die Umwälzungsphase kann vor und/oder während und/oder nach einer oder mehreren der Phasen des Waschvorgangs stattfinden. Beispielsweise könnte eine Laugenumwälzung mit einer Drehung der Trommel abhängig von der Beladung in beziehungsweise zwischen allen Phasen des Waschvorgangs stattfinden oder aber nur in respektive zwischen einigen Phasen. Besonders bevorzugt wird eine Umwälzung während und/oder zwischen der Waschphase und Spülphase, nicht aber in der Schleuderphase durchgeführt.
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Die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel wird vorzugsweise in die Trommel zugegeben, vorzugsweise eingestrahlt, und/oder wird in der Trommel erzeugt wenn ein sich in der Trommel befindliches Waschgut trocken oder bezüglich einer Aufnahme an Waschflüssigkeit ungesättigt ist.
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Der Ausdruck "bezüglich einer Aufnahme an Waschflüssigkeit ungesättigt" bedeutet, dass das Waschgut (noch) nicht vollständig mit der Waschflüssigkeit gesättigt ist. Oder anders gesagt ist ein Waschgut mit Waschflüssigkeit gesättigt, wenn das Waschgut so viel Flüssigkeit aufgesaugt hat, dass es keine weitere Menge an Flüssigkeit mehr aufnehmen kann. Als Beispiel sei hier auf Baumwolle verwiesen, wobei 1kg Baumwolle typischerweise 2 Liter Wasser aufsaugen kann. Werden dieser Baumwolle 2 Liter oder mehr Wasser zugegeben, ist sie gesättigt. Ungesättigtes Waschgut ist also noch trocken oder noch nicht ganz feucht oder nass, und kann noch weitere Flüssigkeit aufsaugen.
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Ist das Waschgut beim Einstrahlen der Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel noch trocken - was zu Beginn eines Waschvorgangs die Regel ist - oder zumindest noch ungesättigt ist, saugt das Waschgut die hoch konzentrierte Prozessflüssigkeit auf. So gelangen die den Schmutz abbauenden Waschmittelkomponenten ins Innere des Waschguts. Denn wenn das Textil bereits mit waschmittelfreiem Wasser gesättigt ist, saugt es kaum noch Prozessflüssigkeit auf. Eine erst dann auf das Waschgut gelangte konzentrierte Prozessflüssigkeit dringt nur viel schwerer ins Textilinnere des Waschguts ein.
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Eine Zufuhr, insbesondere das Einstrahlen, der Prozessflüssigkeit in der Umwälzungsphase erfolgt vorzugsweise vor und/oder während und/oder nach einer Zufuhr von Waschmittel in den Laugenbehälter und/oder in die Trommel.
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Das heisst, die Umwälzung der Prozessflüssigkeit - - kann bereits vor und/oder während und/oder nach einer Zufuhr von Waschmittel erfolgen. Beispielsweise könnte zunächst eine Zufuhr von Waschmittel in das Reservoir bzw. in die Waschmittelschublade erfolgen. Nach dieser Zufuhr könnte eine Teilmenge der Waschflüssigkeit in die Trommel zugegeben werden. Bei dieser Teilmenge könnte es sich um die Hälfte der vollen Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase handeln. Die Zugabe der Teilmenge bewirkt, dass das zuvor zugegebene Waschmittel in einen Ablaufbereich der Waschmaschine gebracht wird, wobei dieser Ablaufbereich vorzugsweise mit dem Laugenbehälter in Verbindung steht. Sodann erfolgt eine Umwälzung. Durch die spätere Zufuhr von weiterer Waschflüssigkeit bis zur vollen Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase wird das Waschmittel zwar verdünnt, da aber das Waschmittel zu einem wesentlichen Teil im Waschgut bereits aufgelöst wurde, wird dennoch eine schnellere und bessere Waschwirkung erzielt. Das Verfahren ist daher unter anderem bei robusten Textilien wie Baumwolle und Frottee gut anwendbar. Die Zufuhr von Waschmittel erfolgt dabei vorzugsweise über die mindestens eine Zuführungsvorrichtung. Auch die Zufuhr der Waschflüssigkeit erfolgt dabei vorzugsweise über die mindestens eine Zuführungsvorrichtung.
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Das Waschmittel wird vorzugsweise in den Laugenbehälter und/oder den Ablaufbereich des Laugenbehälters und/oder in die Trommel befördert oder zugeführt, während die Trommel zumindest zeitweise stillsteht.
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Eine stillstehende Trommel ist eine Trommel, die nicht dreht. Während der Zufuhr von Waschmittel, vorzugsweise über die Zuführungsvorrichtung, wird die Trommel also vorzugsweise zumindest zeitweise nicht gedreht. Es ist auch denkbar, dass die Trommel während der gesamten Zufuhr des Waschmittels in die Trommel nicht dreht.
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Die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel wird vorzugsweise in die Trommel zugegeben, während die Trommel zumindest zeitweise gedreht wird. Insbesondere bevorzugt wird die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel dem Waschgut durch Umwälzen in der Umwälzungsphase zugeführt.
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Wie früher bereits erwähnt, wird die volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase vorzugsweise zugegeben, nachdem die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel dem Waschgut zugegeben wurde. Besonders bevorzugt wird die volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase nach mindestens einer Umwälzungsphase zugegeben.
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Das heisst also, es ist bevorzugt die volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase zuzugeben, nachdem die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel in mindestens einer Umwälzungsphase umgewälzt wurde.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die mindestens eine Umwälzungsphase, innerhalb welcher die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel umgewälzt wird, erfolgt, wenn das sich in der Trommel befindliche Waschgut noch trocken oder bezüglich der Aufnahme an Waschflüssigkeit ungesättigt ist. Das heisst, die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel wird vorzugsweise auf das noch trockene Waschgut eingestrahlt
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Weiter ist es bevorzugt, dass die Trommel während dieser mindestens einen Umwälzungsphase gedreht wird. Das heisst, die Trommel wird während der Umwälzung der Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel vorzugsweise gedreht, so dass die Prozessflüssigkeit auf möglichst viele Wäschestücke des Waschguts eingestrahlt wird.
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Die Trommel wird vorzugsweise beim Einspülen des Waschmittels und insbesondere bevorzugt einzig beim Einspülen des Waschmittels nicht gedreht. Dadurch gelangt das Waschmittel überwiegend in den sogenannten Sumpf, also in einen Ablaufbereich des Laugenbehälters, und wird nicht von aufgewirbelter Waschflüssigkeit erfasst und verteilt.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die volle Menge an Waschflüssigkeit für die Waschphase erst dann zugeführt wird, nachdem die Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmittel nicht nur erzeugt, sondern auch schon ein oder mehrere Male umgewälzt und auf das Waschgut eingestrahlt worden ist.
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Vorzugsweise ist eine Pausenhäufigkeit und/oder eine Pausenlänge, in welcher die Trommel nicht gedreht wird, insbesondere zumindest in der Umwälzungsphase abhängig von der Waschgutbeladung der Trommel. Zusätzlich oder alternativ dazu ist die Pausenhäufigkeit bei einer kleineren Waschgutbeladung weniger als bei einer gegenüber dieser kleineren Waschgutbeladung grösseren Waschgutbeladung. Zusätzlich oder alternativ dazu ist die Pausenlänge bei einer kleineren Waschgutbeladung kürzer als bei einer gegenüber dieser kleineren Waschgutbeladung grösseren Waschgutbeladung.
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Das heisst, die Pausenhäufigkeit und/oder die Pausenlänge, während der die Trommel nicht gedreht wird, sind vorzugsweise an die Waschgutbeladung der Trommel angepasst. Beispielweise liegt eine kleine Waschgutbeladung während eines Stillstands der Trommel im unteren Bereich der Trommel und wird von der eingestrahlten Prozessflüssigkeit nicht erfasst. In dieser Situation sind weniger und/oder kurze Drehpausen der Trommel vorteilhaft. Beispielsweise kann ein entsprechendes Intervall die Schritte von i) 5 Sekunden Drehen der Trommel gefolgt von ii) 1 bis 2 Sekunden Stillstand der Trommel umfassen. Natürlich können die Schritte i) und ii) mehrmals innerhalb eines Intervalls durchgeführt werden. Bei einer grossen Waschgutbeladung trifft die eingestrahlte Prozessflüssigkeit etwa mittig auf das in der Trommel ruhende Waschgut und sorgt für eine gute Benetzung des Waschguts mit der Prozessflüssigkeit. In dieser Situation sind häufige und/oder längere Drehpausen der Trommel zu bevorzugen. Beispielsweise kann ein entsprechendes Intervall die Schritte umfassen von i) 3 Sekunden Drehen der Trommel gefolgt von ii) 3 Sekunden Stillstand der Trommel. Auch hier ist es natürlich denkbar, dass die Schritte i) und ii) mehrmals innerhalb eines Intervalls durchgeführt werden.
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Besonders bevorzugt betreffen diese Pausenhäufigkeiten und/oder Pausenlängen dabei die Umwälzungsphase. Das heisst, eine Pausenhäufigkeit und/oder eine Pausenlänge, in welcher die Trommel in der Umwälzungsphase nicht gedreht wird, ist vorzugsweise abhängig von der Waschgutbeladung der Trommel. Genauso ist es jedoch denkbar, diese Pausenlängen und/oder Pausenhäufigkeiten bei einer oder mehreren anderen Phasen des Waschvorgangs vorzusehen.
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Vorzugsweise wird die Prozessflüssigkeit in der Umwälzungsphase über mindestens eine Führungsvorrichtung einer Waschmaschinentüre der Trommel zugeführt. Weiter ist es bevorzugt, dass die Einstrahlvorrichtung und die Führungsvorrichtung zueinander ausgerichtet sind, so dass die Prozessflüssigkeit von der Einstrahlvorrichtung in die Führungsvorrichtung gelangen kann.
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Das heisst, die Waschmaschine kann über eine Waschmaschinentüre umfassend eine oder mehrere Führungsvorrichtungen verfügen, über welche die Prozessflüssigkeit der Trommel zugeführt wird. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Führungsvorrichtungen um Durchgänge oder Kanäle in der Waschmaschinentüre, welche jeweils über eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung verfügen. Die Eintrittsöffnung ist vorzugsweise der Einstrahlvorrichtung zugewandt und die Austrittsöffnung ist der Trommel zugewandt. Die Einstrahlvorrichtung kann nun die Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in Richtung der Eintrittsöffnung der Führungsvorrichtung strahlen, wobei die Prozessflüssigkeit alsdann durch die Führungsvorrichtung hindurchgeführt und alsdann aus der Austrittsöffnung der Führungsvorrichtung gezielt in die Trommel hineingeführt wird. Besonders bevorzugt sind mehrere solcher Führungsvorrichtungen vorgesehen, deren Austrittöffnungen sich dabei auf unterschiedlicher Höhe in der Waschmaschinentüre befinden. Dadurch kann die Prozessflüssigkeit gut in verschiedene Bereiche der Trommel eingestrahlt werden. Dadurch wird das Waschgut gleichmässig benetzt, was zu einer verbesserten Reinigung führt und hinsichtlich Ressourcen wie benötigte Zeitdauer, Waschwasser und Waschmittel optimiert ist. Verschiedene Ausgestaltungen der Durchgänge oder Kanäle sind denkbar. Beispielsweise können diese Durchgänge bzw. Kanäle teilweise geöffnet oder, mit Ausnahme der Eintritts- und Austrittsöffnungen, vollständig geschlossen sein. Teilweise geöffnete Kanäle oder Durchgänge sind vorzugsweise auf einer der Trommel zugewandten Seite zumindest teilweise geöffnet. Halboffene Kanäle oder Durchgänge sind günstiger herzustellen und leichter zu reinigen. Geschlossene Kanäle oder Durchgänge bringen die Prozessflüssigkeit gezielter an die gewünschten Stellen. Andere Ausgestaltungen der Führungsvorrichtungen sind jedoch genauso denkbar. Beispielsweise kann die Führungsvorrichtung als eine oder mehrere Umlenkflächen ausgebildet sein, an welcher die auftreffende Prozessflüssigkeit umgelenkt wird. Diese Umlenkfläche könnte dabei als integraler Bestandteil der Waschmaschinentüre vorgesehen sein, z.B. könnte die Waschmaschinentüre auf ihrer der Trommel zugewandten Seite eine schräge Fläche aufweisen, auf welche die Prozessflüssigkeit prallt und dabei entlang verschiedener Richtungen in verschiedene Bereiche der Trommel gelenkt wird.
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Weiter ist es bevorzugt, dass die Einstrahlvorrichtung mit den Führungsvorrichtungen über eine freie Luftstrecke in Verbindung steht. Das heisst, die Prozessflüssigkeit ist vorzugsweise freiströmend und wird beispielsweise nicht in einer festen Verbindung wie z.B. einem Schlauch oder Rohr von der Einstrahlvorrichtung zur Führungsvorrichtung geleitet. Dadurch wird gewährleistet, dass die Waschmaschinentüre uneingeschränkt geöffnet werden kann. Bei einer nicht freien Verbindung wie z.B. einem Schlauch wäre die Tür nicht mehr frei zu öffnen.
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In einem weiteren Aspekt wird ein Computerprogrammprodukt zum Betreiben einer Waschmaschine angegeben, wobei das Computerprogrammprodukt ein computerlesbares Speichermedium mit Computerprogrammcode umfasst der, wenn er in einer Steuervorrichtung der Waschmaschine durchgeführt wird, die Steuervorrichtung veranlasst, das Verfahren nach wie oben beschrieben durchzuführen.
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In einem weiteren Aspekt wird eine Waschmaschine zur Durchführung des Verfahrens wie oben beschrieben angegeben. Sämtliche Ausführungen, welche bislang im Zusammenhang mit dem Verfahren gemacht wurden, gelten gleichermassen für die Waschmaschine und umgekehrt. Das heisst, die Waschmaschine umfasst insbesondere einen Laugenbehälter, eine drehbar im Laugenbehälter angeordneten Trommel zur Aufnahme von Waschgut, und vorzugsweise mindestens eine Einstrahlvorrichtung zum Einstrahlen von Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel.
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In einem weiteren Aspekt wird eine Waschmaschine, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens wie oben beschrieben, angegeben, wobei die Waschmaschine eine Waschmaschinentür, einen Laugenbehälter, eine drehbar im Laugenbehälter angeordnete Trommel zur Aufnahme von Waschgut, und mindestens eine Einstrahlvorrichtung zum Einstrahlen von Prozessflüssigkeit aus dem Laugenbehälter in die Trommel umfasst, und über mindestens eine Führungsvorrichtung verfügt, über welche die Prozessflüssigkeit der Trommel zugeführt wird. Auch hier gilt zu verstehen, dass sämtliche der obigen Aussagen betreffend das Verfahren analog auf die Waschmaschine und umgekehrt zutreffen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- zeigt eine Schnittansicht einer Waschmaschine umfassend einen Laugenbehälter, eine drehbare Trommel und eine Einstrahlvorrichtung;
- Fig. 2
- zeigt eine Seitenschnittansicht einer Waschmaschine umfassend einen Laugenbehälter, eine drehbare Trommel und eine Einstrahlvorrichtung;
- Fig. 3
- zeigt eine Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 1, wobei die Trommel Waschgut einer ersten Beladungsmenge umfasst und mit einer ersten Drehzahl in einer Umwälzungsphase gedreht wird;
- Fig. 4
- zeigt eine weitere Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 3;
- Fig. 5
- zeigt eine Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 1, wobei die Trommel Waschgut der ersten Beladungsmenge umfasst und mit einer zweiten Drehzahl in einer Umwälzungsphase gedreht wird;
- Fig. 6
- zeigt eine weitere Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 5;
- Fig. 7
- zeigt eine Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 1, wobei die Trommel Waschgut einer zweiten Beladungsmenge umfasst und mit einer dritten Drehzahl in einer Umwälzungsphase gedreht wird;
- Fig. 8
- zeigt eine weitere Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 7;
- Fig. 9
- zeigt eine Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 1, wobei die Trommel Waschgut der zweiten Beladungsmenge umfasst und mit einer vierten Drehzahl in einer Umwälzungsphase gedreht wird;
- Fig. 10
- zeigt eine weitere Teilschnittansicht der Waschmaschine gemäss Figur 1 mit Waschgut der zweiten Beladungsmenge;
- Fig. 11
- zeigt ein Diagramm für den g-Faktor in der Umwälzungsphase als Funktion der Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge;
- Fig. 12
- zeigt ein Diagramm für die Drehzahl in der Umwälzungsphase als Funktion der Waschgutbeladung als Anteil der Nennfüllmenge;
- Fig. 13
- zeigt eine Teilschnittansicht durch eine Waschmaschinentüre umfassend Durchgänge;
- Fig. 14
- zeigt eine Teilschnittansicht durch eine weitere Waschmaschinentüre umfassend Durchgänge.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Verschiedene Aspekte des erfindungsgemässen Verfahrens respektive der erfindungsgemässen Waschmaschinen werden nun anhand der Figuren erläutert.
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Insbesondere werden in den Figuren 1 bis 10 jeweils eine Waschmaschine 1 zum Waschen von Waschgut 4 gezeigt, welche über einen Laugenbehälter 2 und eine um eine horizontale Drehachse D drehbar im Laugenbehälter 2 gelagerte Trommel 3 zur Aufnahme von Waschgut 4 verfügt. Obwohl einzig in Figur 1 dargestellt, umfassen alle Waschmaschinen 1 jeweils eine Zuführungsvorrichtung 8, welche Frischwasser aus einem Frischwasseranschluss (nicht gezeigt) in ein Reservoir 9 leitet. Dem Reservoir 9 kann weiter Waschmittel zugegeben werden. Das dabei entstehende Gemisch aus Wasser und Waschmittel wird als Prozessflüssigkeit 6 bezeichnet, welche in den Laugenbehälter 2 zugeführt werden kann. Zwischen dem Laugenbehälter 2 und der Trommel 3 ist ein Spalt ausgebildet und die Trommel 3 verfügt über Löcher.
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Die in den Figuren 1 bis 10 gezeigte Waschmaschine 1 ist für eine Umwälzung ausgebildet. So verfügt sie nämlich weiter über eine Umwälzanordnung 10 und eine Einstrahlvorrichtung 5 zum Einstrahlen von Prozessflüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 2 in die Trommel 3. Bei dieser Einstrahlvorrichtung 5 handelt es sich hierbei um eine Düse. Diese Düse ist mit der Umwälzanordnung 10 in Verbindung und insbesondere an einer Förderleitung 11 in Form eines Umwälzschlauchs ausgebildet, welcher mit einem Bodenbereich 12 des Laugenbehälters 2 in Verbindung steht. Der Bodenbereich 12 weist eine Auslassöffnung 13 auf, über welche Prozessflüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 2 in den Umwälzschlauch 11 gelangen kann. Im Umwälzschlauch 11 ist eine Pumpvorrichtung 14 angeordnet. Bei der Pumpvorrichtung 14 handelt es sich hier um eine Doppelpumpe, welche von einem Umwälzantrieb angetrieben wird und wahlweise die Prozessflüssigkeit 6 pumpend durch den Umwälzschlauch 11 fördert, oder durch einen Wasserablauf 15 aus der Waschmaschine 1 wegbefördert. Der Umwälzschlauch 11 der Waschmaschine 1 gemäss Figur 2 verfügt weiter noch über ein Ablauf-Rückschlag-Ventil 16. Der Bodenbereich 12 des Laugenbehälters 2 ist jeweils in einem unteren Bereich 17 der Waschmaschine 1 und die Einstrahlvorrichtung 5 ist in einem oberen Bereich 19 der Waschmaschine 1 angeordnet. Wie in den Figuren angedeutet, strahlt die Einstrahlvorrichtung 5 die Prozessflüssigkeit 6 dabei entlang einer Einstrahlrichtung R ein, wobei der eingestrahlte Strahl eine Schussbahn S ausbildet.
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Nachfolgend soll nun das erfindungsgemässe Verfahren erläutert werden. So wird beim erfindungsgemässen Verfahren eine Drehzahl, mit welcher die Trommel 3 um die Drehachse D gedreht wird, abhängig von ihrer Waschgutbeladung derart variiert, damit die Prozessflüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 2 möglichst viel Waschgut 4 trifft. Insbesondere wird die Trommel 3 in der Umwälzungshase dabei derart in Abhängigkeit ihrer Waschgutbeladung gedreht, dass sich das Waschgut 4 durch die Schussbahn S des eingestrahlten Prozessflüssigkeitsstrahls bewegt. Wie aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, ist bei einer kleinen Waschgutbeladung eine niedrige Drehzahl ungünstig, da die Wäsche dann nur in einem unteren Bereich 17 der Waschmaschine, insbesondere in einem unteren Bereich der Trommel 3 rollen würde, während der Prozessflüssigkeitsstrahl aus der Einstrahlvorrichtung 5 über der Wäsche 4 vorbeischiesst. Hier ist eine relativ hohe Drehzahl vorteilhaft, welche die Wäsche 4 in den oberen Bereich 19 der Waschmaschine 1 und in die Schusslinie, also in die Einstrahlrichtung R des Strahls an Prozessflüssigkeit 6 bringt, siehe Figuren 5 und 6.
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Bei einer hohen Waschgutbeladung hingegen ist eine relativ niedrige Drehzahl der Trommel 3 günstig. Wie nämlich aus den Figuren 7 und 8 hervorgeht, wirft eine hohe Drehzahl das Waschgut 4 in den oberen Bereich 19 der Waschmaschine 1, wobei die sich dabei bildende kompakte Wäschemasse den Prozessflüssigkeitsstrahl 6 nach dessen Düsenaustritt blockiert. Also Folge davon werden die von der Einstrahvorrichtung 5 entfernteren Wäschestücke 4 nicht benetzt. Bei einer Drehung der Trommel 3 mit niedrigen Drehzahlen klafft die Wäschemasse 4 während der Drehbewegung der Trommel 3 immer wieder auseinander, sodass der Prozessflüssigkeitsstrahl 6 tief in die Lücken zwischen den einzelnen Wäschestücken eindringen kann, siehe Figur 9
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Ein geeigneter Drehzahlbereich in Anhängigkeit von der Beladung ist im Diagramm gemäss Figur 11 dargestellt. Dabei wurde für die Geschwindigkeit der Trommeldrehung die Beschleunigungsgrösse in Form des g-Faktors verwendet, über den die Drehzahl der Trommel 3 sich bei einem gegebenen Trommeldurchmesser berechnen lässt. Dieser bespielhafte Drehzahlbereich wird durch Werte, welche mit Dreiecken gekennzeichnet sind, sowie durch Werte, welche mit einem "x" gekennzeichnet sind, begrenzt. Besonders optimale Drehzahlen sind mit Kreisen gekennzeichnet. Drehzahlen ausserhalb dieses Bereichs sind jedoch genauso denkbar. Ein geeigneter Drehzahlbereich für die Trommel ausgedrückt durch die Anzahl Umdrehungen der Trommel pro Minute am Beispiel einer Haushaltswaschmaschine ist im Diagramm gemäss Figur 12 dargestellt. Wie aus diesem Diagramm ersichtlich ist, ist bei den üblichen Trommelgrössen in einer Haushaltswaschmaschine für eine kleine Wäschemenge eine Drehzahl von ca. 45 Umdrehungen/min. (U/min) vorteilhaft, für eine mittlere Wäschemenge ca. 35 U/min, für eine grosse Wäschemenge ca. 20 U/min.
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Die Pausenhäufigkeit und Pausenlänge des Trommeldrehens während einer Umwälzung werden an die Waschgutbeladung angepasst. Beispielweise liegt eine kleine Waschgutbeladung während eines Trommelstillstands im unteren Bereich 17 der Waschmaschine 1 bzw. im unteren Bereich der Trommel 3 und wird vom Prozessflüssigkeitsstrahl 6 nicht erfasst. Hier sind weniger und kurze Drehpausen vorteilhaft. Bei einer grossen Waschgutbeladung trifft der Prozessflüssigkeitsstrahl 6 im mittleren Bereich 18 der Waschmaschine 1 und somit etwa mittig auf die ruhende Wäschemasse 4 und sorgt für eine gute Benetzung der Wäsche 4 mit der Prozessflüssigkeit 6. In diesem Fall sind häufige und längere Pausen zu bevorzugen, siehe Figur 10.
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Die Umwälzung kann auch intervallweise gestaltet sein.
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Insbesondere können so unvollständig gelöstes Waschmittel bzw. hoch konzentrierte Waschlauge mittels Umwälzung auf die Wäsche 4 gelangen. Beispielsweise kann nach der Zufuhr des Waschmittels zunächst nur ein Teil der für die Waschphase benötigten Wassermenge eingefüllt werden, um das Waschmittel in den Ablaufbereich der Waschmaschine 1, beispielsweise in den Bereich der Auslassöffnung 13 im Laugenbehälter 2 zu bringen. Vorzugsweise steht die Trommel 3 dabei still. Mit der Umwälzung wird die sich dabei gebildete Prozessflüssigkeit 6 umfassend ein Waschmittel-Wasser-Gemisch nach oben in den oberen Bereich 19 der Waschmaschine 1 befördert und über die Einstrahlvorrichtung 5 auf die Wäsche 4 gespritzt. Ist die Wäsche 4 dabei trocken (was zu Beginn eines Waschprogramms die Regel ist), saugt sie die hoch konzentrierte Lauge auf. Ein Festkörperwaschmittel (Pulver, Granulate, Tabs usw.) ist noch weitgehend ungelöst, wenn es in den Ablaufbereich bzw. in den Bereich der Auslassöffnung 13 im Laugenbehälter gelangt. In diesem Fall gelangt das Gemisch aus Körnern und Flüssigkeit auf die Textiloberfläche. Die Flüssigkeit, in der bereits Waschmittel gelöst ist, wird aufgesaugt. Die Körner lösen sich auf dem Textil 4 auf und die dabei entstehende hoch konzentrierte Lauge wird von trockenem bzw. noch ungesättigtem Textil 4 aufgesaugt. So gelangen die den Schmutz abbauenden Waschmittelkomponenten ins Innere eines Textils 4. Denn wenn das Textil 4 bereits mit waschmittelfreiem Wasser gesättigt ist, saugt es kaum noch. Eine erst dann auf die Textiloberfläche gelangte konzentrierte Lauge kann nur viel schwerer ins Textilinnere eindrängen. Auf diese Weise erfolgt das Auflösen des Waschmittels zu einem wesentlichen Teil in der Wäsche 4, was für eine hohe Konzentration und schnellere Einwirkung des Waschmittels sorgt und den Waschprozess intensiviert und beschleunigt. Ein Flüssigwaschmittel, das allgemein löslicher ist als ein Festkörperwaschmittel, hat sich auch noch nicht gleichmässig im Wasser aufgelöst, wenn es in den Ablaufbereich bzw. in den Bereich der Auslassöffnung 13 des Laugenbehälters 2 gelangt. Es ist ein Gemisch aus unvollständig gelöstem Waschmittel und konzentrierter Lauge. Wenn es auf die Textiloberfläche gelangt, wird die Flüssigkeit aufgesaugt. Das Flüssigwaschmittel löst sich im Textil 4 weiter auf. Auch bei Flüssigwaschmittel sorgt die Zugabe auf die Wäsche 4 für eine hohe Konzentration und schnellere Einwirkung des Waschmittels, was den Waschprozess intensiviert und beschleunigt. Die Umwälzung kann bereits vor, während und eine gewisse Zeit nach der Waschmittelzufuhr laufen. Durch die spätere Zufuhr weiteren Wassers bis zur vollen Wassermenge für die Waschphase wird das Waschmittel zwar verdünnt, da aber das Waschmittel zu einem wesentlichen Teil in der Wäsche aufgelöst wird, bedeutet es trotzdem eine schnellere und bessere Waschwirkung. Das Verfahren ist bei robusten Textilien wie Baumwolle und Frotte besonders gut anwendbar.
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Zusammengefasst lässt sich also festhalten, dass das Verfahren auf der Idee beruht, eine Prozessflüssigkeit insbesondere in Form eines Strahls in mindestens einer Umwälzungsphase der Trommel zuzuführen, während der Strahl im Wesentlichen "fix" oder unverändert verläuft, und wobei das Waschgut mit Hilfe einer Drehzahlveränderung je nach Waschgutbeladung in die Schussbahn der Prozessflüssigkeit gebracht wird.
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Insbesondere wird dabei bei der Laugenumwälzung mit Hilfe der Pumpvorrichtung und der Förderleitung die Prozessflüssigkeit oder Lauge vom unterem Bereich des Laugenbehälters entnommen, nach oben befördert und dem oberen Bereich der Trommel wieder zugeführt, siehe Figur 1 als beispielhafte Ausführung. Eine Besonderheit an der Gestaltung dieses Verfahrens liegt darin, die Umwälzungspumpe nur ein- und auszuschalten, während die Pumpenleistung jedoch nicht reguliert, d.h. nicht verändert, wird, sodass immer ein im Grossen und Ganzen konstanter Volumenstrom gepumpt und in die Trommel eingestrahlt wird. Die Schussbahn des Strahls bewegt sich dabei in einem engen Korridor im oberem Bereich der Trommel, siehe Figur 4. Abhängig von der Beladung der Trommel mit Waschgut wird die Drehzahl der Trommel variiert, damit das Waschgut in die Schussbahn des Prozessflüssigkeitsstrahls oder Laugenstrahls gebracht und somit besser vom Strahl getroffen wird. Und zwar grundsätzlich je kleiner die Wäschemenge, desto grösser die Drehzahl. Eine kleine Wäschemenge z.B. würde bei einer niedrigen Drehzahl nur in unterem Bereich der Trommel rollen, während der Prozessflüssigkeitsstrahl über dem Waschgut vorbeischiesst, siehe Figuren 3 und 4. Dagegen wirft eine hohe Drehzahl das Waschgut hoch in die Schussbahn des Strahls und bewirkt einen intensiven Kontakt des Waschguts mit der Lauge, siehe Figuren 5 und 6. Hingegen ist bei einer hohen Beladung eine relativ niedrige Drehzahl günstig. Denn hier füllt das anfangs trockene Waschgut die ganze Trommel und blockt den Strahl gleich nach dessen Austritt aus der Einstrahlvorrichtung ab, so dass die hinteren Wäscheteile nicht benetzt werden, siehe Figuren 7 und 8. Bei einer niedrigen Drehzahl klafft die Wäschemasse während der Kreisbewegung immer wieder auseinander, sodass der Strahl tief in die entstandenen Lücken eindringen kann, um die hinteren Wäscheteile auch zu benetzen. Eine mittelgrosse Wäschemenge braucht entsprechend eine mittlere Drehzahl.
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Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist dessen Kostenvorteil. So kann das Verfahren mit einer Waschmaschine umfassend eine einfache Pumpvorrichtung und nur einen einzigen Austritt wie z.B. eine Eindüsungsstelle durchgeführt werden. Verfahren aus dem Stand der Technik umfassen in der Regel mehrere Düsen an verschieden Stellen und/oder die Pumpenleistung der Pumpvorrichtung muss variiert werden, um alle Wäscheteile zu erreichen. Solche Verfahren sind aufwendiger und störanfälliger.
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Drehpausen, also Trommelstillstände, während der Umwälzungsphase werden vorzugsweise umso häufiger und länger gemacht, je grösser die Waschgutbeladung ist. Denn eine kleine Wäschemenge liegt während eines Trommelstillstands im unterem Bereich der Trommel und wird vom Prozessflüssigkeitsstrahl nicht erfasst. Eine grosse Wäschemenge liegt in einer Pause hingegen so, nachdem das Waschgut aufgrund des aufgesaugten Wassers abgesackt ist, dass sie gerade vom Prozessflüssigkeitsstrahl mittig oben getroffen und dadurch gut benetzt wird, siehe Figur 10. Bei kleiner Wäschemenge sind daher weniger häufige, kurze Drehpausen vorteilhaft, bei grosser Wäschemenge hingegen längere und häufigere.
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Für eine kleine Wäschemenge kann z.B. der Drehzyklus mit weniger häufiger und kurzer Pause wie folgt gestaltet werden: Die Trommel dreht 5s, steht 2s still und dreht 5s in die andere Richtung, und steht 1s still und wiederholt diesen Zyklus bis Ende der Umwälzungsphase. Für eine grosse Wäschemenge kann z.B. der Drehzyklus mit häufiger und langer Pause wie folgt aussehen: Die Trommel dreht 3s, steht 3s still und dreht 3s in die andere Richtung, und steht 3s still und wiederholt diesen Zyklus bis Ende der Umwälzungsphase.
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Die Umwälzung erfolgt vorzugsweise intervallweise, um so den Energieverbrauch der Umwälzungspumpe zu reduzieren. Sie kann aber über für längere Zeitphasen und sogar während der ganzen Dauer des Waschens und Spülens durchgeführt werden.
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Weiter beruht das Verfahren auf der Idee, Prozessflüssigkeit umfassend oder bestehend aus konzentriertem Waschmitte wie z.B. ungelöstes Waschpulver dem Waschgut zuzugeben, beispielsweise durch dessen Zugabe in den Ablaufbereich oder Sumpf des Laugenbehälters, und dieses alsdann von dort aus mit Hilfe der Umwälzung in den oberen Bereich der Waschmaschine zu fördern und es alsdann auf die zumindest teilweise noch trockene Wäsche zu spritzen, wobei das Waschpulver Im Wäschegut vollständig aufgelöst wird.
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Nach der Zufuhr des Waschmittels wird zunächst nur ein Teil der Wassermenge - typischerweise ca. die Hälfte - die der Prozessphase Waschen zugeteilt ist, zugeführt, um das Waschmittel in den Ablaufbereich (den sogenannten Sumpf) der Waschmaschine zu bringen. Hierzu kann beispielsweise die Trommel während des Waschmittel-Einspülens stillstehen, damit das Wasser nicht aufgewirbelt wird, sondern geradewegs in den Sumpf unter der Trommel fliesst und dabei das Waschmittel dorthin mittransportiert. Mit der Umwälzung wird dann das Waschmittel-Wasser-Gemisch vom Sumpf nach oben befördert und im oberem Bereich der Trommel auf das Waschgut gespritzt. Das Waschgut ist dabei vorzugsweise noch weitgehend trocken (was zu Beginn eines Waschprogramms die Regel ist), und saugt das mit viel Waschmittel durchsetzte Gemisch auf (typischerweise 12 bis 18 g Waschmittel pro Liter Wasser), siehe Figur 1. Das Waschmittel löst sich auf der Oberfläche des Waschguts auf und gelangt durch die Aufsaugung des noch weitgehend trockenen Waschguts ins Innere des Waschguts und greift dort in hoch konzentrierter Form den Schmutz an. Das ist vorteilhaft für den Schmutzabbau. Denn wenn das Waschgut bereits mit waschmittelfreiem Wasser gesättigt ist, saugt es kaum noch Flüssigkeit. Eine erst dann auf die Waschgutoberfläche gelangte konzentrierte Lauge kann nur noch viel schwieriger ins Waschgutinnere eindringen. Durch das Spritzen des Waschmittels auf das trockene Waschgut erfolgt das Auflösen des Waschmittels (z.B. der Körner) zu einem wesentlichen Teil im Waschgut. Wenn ein Waschmittelkorn sich gerade auflöst und die Lösung um das Korn herum, welche noch nicht durch weiteres Wasser verdünnt ist, vom Waschgut aufgesaugt wird, drängt hoch konzentrierte Lauge ins Waschgutinnere hinein, intensiviert und beschleunigt dort den Schmutzabbau. Im späterem Verlauf des Waschgangs verdünnt sich die anfangs hoch konzentrierte Lauge mit weiterem Wasser, bis gewisse Zeit nach der Zufuhr der gesamten für die Waschphase vorgesehenen Wassermenge die Verdünnung soweit fortgeschritten ist, dass das aufgelöste Waschmittel gleichmässig im Wasser verteilt und auf die endgültige Konzentration verdünnt ist. Die in der Anfangsphase höhere Waschmittelkonzentration und das schnellere Eindringen des Waschmittels ins Waschgutinnere bewirken einen intensiveren und schnelleren Waschprozess. Dem hier beschriebenen Arbeitsprinzip liegt ein typischer Ablauf eines Waschvorgangs zugrunde, der sich nacheinander in Wasch- und Spülphase sowie Schleudern gliedert. Sinngemäss lässt sich das Prinzip auch auf modifizierte Waschvorgänge, wie z.B. mit Vorwaschen anwenden.
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Das oben für Waschpulver beschriebene Verfahren lässt sich auch auf andere Festkörperwaschmittel wie Tabs oder Granulate anwenden. Diese werden in einem Waschgang entweder beim Wasserkontakt zu kleinen Teilen zersprengt, oder durch mechanische Einwirkung wie Wasserbewegung, Reibung, Stösse zerkleinert und können von der Umwälzung nach und nach vom Sumpf nach oben befördert und auf das Waschgut gespritzt werden.
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Das oben für Waschpulver beschriebene Verfahren lässt sich auch auf Flüssigwaschmittel anwenden. Ein Flüssigwaschmittel löst sich zwar im Allgemeinen schneller auf als ein Festkörperwaschmittel, aber es braucht auch gewisse Zeit, bis es gleichmässig im Wasser verteilt ist. Nach dem obigen Verfahren liegen statt Körner ungelöste (unverdünnte) Tropfen und Klumpen vom Flüssigwaschmittel im Sumpf vor und werden von dort aus mit der Umwälzung nach oben befördert und auf das Waschgut gespritzt. Das Flüssigwaschmittel wird von dem noch trockenen Waschgut aufgesaugt und löst sich im Waschgut weiter auf.
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Die eingangs beschriebene Laugenumwälzung, bei der die Prozessflüssigkeit vom unterem Bereich des Laugenbehälters entnommen, nach oben befördert und in oberem Bereich der Trommel dieser zugeführt wird, kann sowohl für das Spritzen des Waschmittels als auch für die Laugenumwälzung, also wenn das Waschmittel weitgehend oder vollständig aufgelöst ist, verwendet werden, siehe Figuren 1 und 2.
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Die Zufuhr, die Umwälzung und das Spritzen vom Waschmittel werden vorzugsweise am Anfang eines Waschprogramms durchgeführt. Die Umwälzung von Lauge oder Spülwasser kann während der ganzen Wasch- und Spülphase, in bestimmten Zeitabschnitten oder intervallweise vorteilhaft eingesetzt werden.
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In den
Figuren 13 und 14 wird ein weiterer erfindungsgemässer Aspekt gezeigt, welcher eine gezielte und dadurch verbesserte Reinigung des Waschguts 4 ermöglicht. So kann die Waschmaschine 1 eine Waschmaschinentüre 20 aufweisen, welche über mindestens eine Führungsvorrichtung 7 verfügt, über welche die Prozessflüssigkeit 6 der Trommel 3 zugeführt wird. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den Führungsvorrichtungen 7 um Kanäle oder Durchgänge im Türglas der Waschmaschinentüre 20, welche jeweils über eine Eintrittsöffnung 21 sowie über eine Austrittsöffnung 22 verfügen. Die Eintrittsöffnungen 21 sind der Einstrahlvorrichtung 5 zugewandt, derart, dass die Prozessflüssigkeit 6 aus dem Laugenbehälter 2 über die Einstrahlvorrichtung 5 in die Eintrittsöffnung 21 gestrahlt wird. Die so in die Kanäle oder Durchgänge 7 eintretende Prozessflüssigkeit 6 wird entlang der Kanäle oder Durchgänge 7 geleitet und an deren jeweiligen Austrittsöffnung 22 ins Innere der Trommel 3 abgegeben. Der Ort und die Ausgestaltung der Austrittsöffnungen 22 wird vorzugsweise derart gewählt, dass die Prozessflüssigkeit 6 gezielt in verschiedene Bereiche der Waschmaschine 1 bzw. der Trommel 3 eingestrahlt werden kann. Unterschiedliche Ausgestaltungen der Kanäle bzw. Durchgänge 7 sind dabei denkbar, siehe z.B.
Figur 13, welche halb geöffnete Kanäle bzw. Durchgänge 7 zeigt, und
Figur 14, welche geschlossene Kanäle bzw. Durchgänge 7 zeigt.
BEZUGSZEICHENLISTE 1 | Waschmaschine | 14 | Pumpvorrichtung |
2 | Laugenbehälter | 15 | Wasserablauf |
3 | Trommel | 16 | Ventil |
4 | Waschgut | 17 | unterer Bereich |
5 | Einstrahlvorrichtung | 18 | mittlerer Bereich |
6 | Prozessflüssigkeit | 19 | oberer Bereich |
7 | Führungsvorrichtung | 20 | Waschmaschinentüre |
8 | Zuführungsvorrichtung | 21 | Eintrittsöffnung |
9 | Reservoir | 22 | Austrittsöffnung |
10 | Umwälzanordnung | | |
11 | Förderleitung | D | Drehachse |
12 | Bodenbereich | R | Einstrahlrichtung |
13 | Auslassöffnung | S | Schussbahn |