AbstreitSystem
Die Erfindung bezieht sich auf einen Messerbalken für ein
AbstreifSystem zum Abstreifen von Produkt von einer Walze in einem Walzwerk zum Anlegen eines Abstreifmessers an eine Walze, ein Messerhaltersystem für ein AbstreifSystem und ein
AbstreifSystem.
Es ist bei Walzenstühlen und Walzwerken, welche zum Zerreiben von insbesondere pastenförmigem Walzgut dienen, üblich, das zerriebene Mahlgut mit einem Abstreifmesser von einer Walze abzustreifen und es dann in einen Auffangbehälter zu leiten. Insbesondere ist an bekannten FünfWalzwerken zur Feinmahlung von Kakaomassen oder Schokolademassen ein Abstreifmesser an der letzten, d.h. der fünften Walze, anliegend angebracht. Man ist bestrebt, das nach dem letzten Walzenspalt an der letzten Walze anhaftende Produkt vollständig zu entfernen, um ein Wickeln von Produkt zu verhindern.
Der hierbei verwendete bekannte Abstreifmechanismus enthält drei Komponenten: einen Messerbalken, einen Messerhalter und das eigentliche Abstreifmesser bzw. "Messer". Nur die Spitze des Messers hat Kontakt zur Walze.
Der Messerbalken wird mit einer Druckspindel, eine
Hebelvorrichtung, hydraulisch oder pneumatisch gegen die Walze gedrückt, wobei der Anstellwinkel in der Regel einstellbar ist. Überdies ist der Messerbalken in der Regel verschiebbar und/oder schwenkbar angeordnet und in einer Position bringbar, in welcher das Abstreifmesser gewechselt werden kann.
Als Messer wird üblicherweise ein Federstahlband verwendet, das auf Rollen geliefert wird und je nach Bedarf (z.B. Walzenlänge
des Walzwerks) von der Rolle in passender Länge abgeschnitten wird .
Die Lebensdauer des Messers hängt von der Art des zu
verarbeitenden Produktes ab, das von der Walze abgestreift werden muss. Je höher beispielsweise der Kakaogehalt der
Kakaomasse oder Schokoladenmasse ist, desto schneller nutzt sich das Messer durch Abrasion ab.
Besteht ein Spiel zwischen Messer und Messerhalter, so kann es zu Schwingungen des Messers kommen und im ungünstigsten Fall zum nicht sauberen Abstreifen des Mahlguts von der Mahlwalze.
Aus EP2341781 ist ein AbstreifSystem bekannt, bei welchem das Messer mit einem federbeaufschlagten Klemmsystem in dem
Messerbalken festgeklemmt wird. Bevorzugt werden doppelt gefederte Kniehebel zum Festklemmen des Messers benutzt.
Die Klemmkraft wirkt in der unmittelbaren Umgebung des
Kniehebels. Für eine gleichmässige Klemmung und eine
schwingungsfreie Lagerung des Messers im Klemmbalken müssen je nach Länge des Abstreifmessers eine ganze Reihe von Kniehebeln verwendet werden, die zum Klemmen oder Lösen entweder der Reihe nach einzeln zu bedienen sind oder mechanisch verbunden werden müssen .
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Bekannten zu vermeiden, ein schnell wechselbares und leicht handhabbares AbstreifSystem für ein Walzwerk bereitzustellen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch einen Messerbalken für ein AbstreifSystem zum Anlegen eines Abstreifmessers an eine Walze. Das Messer dient zum Abstreifen
von Produkt von einer Walze in einem Walzwerk. Erfindungsgemäss ist mindestens ein Druckelement ist vorgesehen, welches
innerhalb des Messerbalkens angeordnet ist und derart
ausgestaltet ist, dass es einen ersten Zustand einnehmen kann, in welchem es zum Ausüben einer Klemmkraft zum Fixieren des Abstreifmessers in dem Messerbalken beitragen kann, und einen zweiten Zustand einnehmen kann, in dem es nicht zum Ausüben der Klemmkraft beiträgt, insbesondere dessen Ausdehnung in Richtung der Klemmkraft änderbar ist.
Mithilfe des Druckelements kann ein Abstreifmesser, das in den Messerbalken eingelegt ist, gegen den Messerbalken geklemmt werden, bevorzugt kann das Abstreifmesser zwischen Druckelement und Messerbalken geklemmt werden. Das Druckelement kann selbst eine Klemmkraft auf das Abstreifmesser aufbringen oder die
Klemmkraft auf das Abstreifmesser übertragen.
Ein innerhalb des Messerbalkens liegendes Druckelement erlaubt eine kompakte Bauweise des Messerbalkens. Das Druckelement ist gleichzeitig durch den Messerbalken geschützt, so dass es weniger zu Verschmutzung und damit zu einer Beeinträchtigung der Funktion neigt.
Das Druckelement kann seine Position ändern oder sein Ausdehnung ändern, um von dem ersten in den zweiten Zustand und umgekehrt zu gelangen.
Das Druckelement kann mechanisch bedienbar sein, beispielswe kann ein Keilelement verschoben oder ein Exzenter gedreht werden .
Das Druckelement kann elektromagnetisch bedienbar sein, beispielsweise piezoelektisch getrieben seine Ausdehnung in Richtung der Klemmkraft ändern.
Das Druckelement kann ein elastisches Element oder eine
Federelement sein, das aufgrund seiner inneren Spannung eine Kraft in Klemmrichtung ausübt und beispielsweise mit einer mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen Kraft komprimiert werden kann.
Das Druckelement ist bevorzugt pneumatisch oder hydraulisch bedienbar, kann also beispielsweise aufgrund einer pneumatischen oder hydraulischen Kraft seine Ausdehnung oder Position ändern.
Der Messerklemmbalken kann verschiedenartige Druckelemente umfassen .
Der Messerbalken weist eine Leitung zur Führung eines Fluids auf, mittels dessen ein pneumatischer oder hydraulischer Druck zum Befestigen des Abstreifmessers an dem Messerbalken aufbaubar ist .
Alternativ oder zusätzlich sind mehrere Druckelemente
vorgesehen, die miteinander gekoppelt sind, sodass sie im
Wesentlichen alle gleichzeitig von dem ersten in den zweiten Zustand bzw. von dem zweiten in den ersten Zustand überführbar sind .
Die Kopplung kann mechanisch, elektro-magnetisch, hydraulisch oder pneumatisch ausgeführt sein. Bevorzugt sind mechanisch bedienbare Druckelement mechanisch gekoppelt und
elektromagnetisch veränderbare Druckelemente über eine
elektrische Leitung oder eine magnetische Kraft gekoppelt.
Die Kopplung kann auch darin bestehen, dass eine mechanische Kraft über ein Fluid im Wesentlichen gleichzeitig auf mehrere Druckelemente übertragen wird.
Die Kraft auf das Abstreifmesser kann so synchron an mehreren Stellen, bevorzugt auf die gesamte Länge, des Abtreifmessers übertragen werden. Das Abstreifmesser kann auf diese Weise besonders einfach befestigt werden und es besteht nicht die Gefahr des Verrutschens , während ein Druckelement nach dem anderen betätigt wird.
Bei dem Fluid handelt es sich entweder um ein Gas, insbesondere Druckluft, oder um eine Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser oder ein Hydrauliköl, insbesondere nach DIN 51524. Bei der
Verarbeitung von Lebensmitteln kann auch ein
lebensmittelverträgliches Öl eingesetzt werden.
Mittels der im Messerbalken vorgesehenen Leitung kann ein hydraulischer oder pneumatischer Druck schnell und gleichmässig in der gesamten Leitung aufgebaut werden.
Bevorzugt ist die Leitung im Innern des Messerbalkens
angeordnet .
Bei der Leitung kann es sich um eine starre Rohrleitung handelt, bei welcher eine Kraft am Leitungsende übertragbar ist.
Alternativ ist die Leitung flexibel oder weist zumindest
flexible Bereiche auf, die sich beim Aufbau des pneumatischen oder hydraulischen Drucks ausdehnen.
Der Messerbalken kann genau eine Leitung oder ein Leitungssystem mit mehreren Leitungen zum Führen des Fluids aufweisen, in denen
der hydraulische oder pneumatische Druck bevorzugt zeitlich gekoppelt, insbesondere in einer bestimmten Reihenfolge oder gleichzeitig, aufbaubar ist.
In jedem Fall kann beim Aufbau eines pneumatischen oder
hydraulischen Drucks, nämlich wenn die Leitung unter Druck mit dem Fluid befüllt wird, eine Haltekraft auf ein in den
Messerbalken einzusetzendes Abstreifmesser erzeugt werden.
Solange der pneumatischen oder hydraulischen Druck
aufrechterhalten wird, besteht auch die Haltekraft.
Der pneumatische oder hydraulische Druck kann praktisch
gleichzeitig im gesamten Leitungssystem aufgebaut werden, sodass die Haltekraft an mehreren Orten, insbesondere an mehreren
Druckelementen, synchron erzeugt werden kann.
Dies erleichtert und beschleunigt die Montage eines in der Regel über die gesamte Länge einer Walze ausgedehnten Abstreifmessers .
Das Leitungssystem kann auch so angeordnet sein, dass sich die Haltekraft sukzessive entlang des Abstreifmessers oder zuerst an zuvor definierten Punkten aufbaut.
Die Anordnung der Leitung oder der Leitungen bestimmt die
Verteilung der Kraft auf das Abstreifmesser . Je mehr
Austrittspunkte ein starres Leitungssystem aufweist oder je grösser der flexible Bereich der Leitung ist, desto
gleichmässiger lässt sich die Kraft auf das Abstreifmesser verteilen .
Der Messerbalken ist bevorzugt mit einer Druckluft- oder
Hydraulikversorgung zum Errichten eines pneumatischen oder hydraulischen Drucks verbindbar. Dazu weist die Leitungen oder
das Leitungssystem insbesondere mindestens einen entsprechenden Anschluss auf, an welchem die Leitung oder das Leitungssystem lösbar an eine Pneumatik- oder Hydraulikversorgung koppelbar ist. Die Versorgung umfasst beispielsweise einen
Druckluftspender, ein Hydraulikölreservoir, eine Hydraulikpumpe und/oder einen Hydraulikzylinder.
In der Regel benötigt das Walzwerk weitere Pneumatik- oder
Hydrauliksysteme, zum Beispiel zum Andrücken des Messerbalkens an die Walze, an deren Versorgung der Messerbalken anschliessbar sein kann.
Die Verbindung zwischen dem Messerbalken und der Druckluft- oder Hydraulikversorgung kann fest oder lösbar sein.
Für eine Reparatur oder Wartung ist der Messerbalken bevorzugt von der Pneumatik- oder Hydraulikversorgung trennbar.
Weiterhin ist der Messerbalken bevorzugt mit einer Druckluftoder Hydrauliksteuerung verbindbar. Über die Steuerung kann der Pneumatik- oder Hydraulikdruck an- und ausgestellt werden, sowie die Stärke der aufzubauenden Haltekraft eingestellt werden.
Die Verbindung zwischen dem Messerbalken und der Druckluft- oder Hydrauliksteuerung kann fest oder lösbar sein.
Werden verschiedene Abstreifmesser, flexible Leitungen, flexible oder unterschiedliche Dichtelemente verwendet, so kann es überdies sinnvoll sein, den Messerbalken mit einer Druckluft¬ oder Hydraulikregelung zu verbinden. Der Pneumatik- oder
Hydraulikdruck kann dann automatisch auf einen für die jeweilige Situation geeigneten Sollwert geregelt werden.
Die Verbindung zwischen dem Messerbalken und der Druckluft- oder Hydraulikregelung kann fest oder lösbar sein.
In einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst der Messerbalken einen Grundkörper und einen Messerbalkeneinsatz, wobei die
Leitung oder das Leitungssystem zur Führung des Fluids bevorzugt im Messerbalkeneinsatz, angeordnet ist.
Der Messerbalken ist in der Regel mit dem Walzenstuhl über eine Vorrichtung verbunden, welche die AbstreifVorrichtung gegen die Walze drückt und über welche der Anstellwinkel einstellbar ist. Bevorzugt besteht diese Verbindung zum Grundkörper, während das Abstreifmesser vom Messerbalkeneinsatz gehalten wird. Für eine Wartung, eine Reparatur oder ein Ankoppeln des Pneumatik- oder Hydrauliksystems oder ein Wechseln des Abstreifmessers muss das AbstreifSystem also nicht unbedingt vom Walzenstuhl gelöst werden .
Der Grundkörper ist für die allgemeine Steifigkeit des
AbstreifSystems verantwortlich und kann als Leichtbauteil ausgeführt sein. Hingegen kann der Messerbalkeneinsatz in massiver Bauweise vorliegen, insbesondere wenn er ein starres Leitungssystem umfasst.
Alternativ kann es sich bei dem Messerbalkeneinsatz um ein fluidführendes flexibles Bauteil handeln, das sich bei
Fluidbeaufschlagung ausdehnt.
Der Messerbalken kann genau einen Messerbalkeneinsatz oder mehrere Messerbalkeneinsätze aufweisen. Die Mehrzahl von
Messerbalkeneinsätzen kann gemeinsam zum Halten eines
Abstreifmessers verwendet werden und/oder für die, insbesondere alternative, Halterung von verschiedenen Abstreifmessern .
In einen Grundkörper können verschiedene Messerbalkeneinsätze verwendet werden, beispielsweise Einsätze mit unterschiedlichen Leitungssystemen zur Fixierung unterschiedlicher Abstreifmesser .
Vorteilhafterweise umfasst der Messerbalken ein Druckelement in Form eines Klemmelements, das unter Einwirkung einer
pneumatischen oder hydraulischen Kraft, die über ein
entsprechendes Fluid in der Leitung aufbaubar ist, beweglich ist, insbesondere gegenüber dem Messerbalkeneinsatz.
Das Klemmelement koppelt den Druck, der durch das Fluid in der Leitung oder dem Leitungssystem aufgebaut wird, direkt oder indirekt an das Abstreifmesser . Es bewirkt damit eine Klemmkraft auf das Abstreifmesser und/oder den Messerhalter.
Bevorzugt handelt es sich bei dem Klemmelement um eine steife Leiste, die vor die Ausgänge des im Messerbalkeneinsatz
befindlichen Leitungssystems gelegt wird.
Strömt Fluid in das Leitungssystem, so wird das Klemmelement von dem in dem Messerbalkeneinsatz angeordneten Leitungssystems weggedrückt, bevorzugt direkt oder indirekt gegen das
Abstreifmesser . Liegt hingegen kein Pneumatik- oder
Hydraulikdruck vor, so hat das Klemmelement genügend Spiel, um beispielsweise zu erlauben, dass das Abstreifmesser entfernt werden kann.
Die Leitung oder das Leitungssystem können durch flexible
Elemente begrenzt sein, die sich ausdehnen und mit dem
Messerbalkeneinsatz in Kontakt stehen, oder die Leitung oder das Leitungssystem hat Öffnungen, sodass das Fluid in direkten
Kontakt mit dem Messerbalkeneinsatz kommt. Letzteres bietet sich
vor allem für einen pneumatisches System an, bei dem die
Dichtigkeit des Leitungssystems nicht so kritisch ist, wie beispielsweise bei einem hydraulischen System, in welchem
Hydrauliköl als
Fluid verwendet wird und das in der Regel ein geschlossenen Leitungssystem aufweist.
Der Messerbalken umfasst genau ein Klemmelement oder mehrere Klemmelemente, die insbesondere jeweils einem
Messerbalkeneinsatz, einer oder mehreren Leitungsöffnungen oder einem oder mehreren flexiblen Leitungsabschnitten zugeordnet sind .
Es können unterschiedliche Messerbalkeneinsätze in einem
Messerbalken verwendet werden, die beispielsweise ein
unterschiedliches Spiel erlauben und das AbstreifSystem geeignet für das Einsetzten unterschiedlicher Abstreifmesser und/oder Messerhalter machen.
Ein Messerbalkeneinsatz kann über ein Profil verfügen, der nur den Einsatz eines bestimmten Abstreifmessers oder Messerhalters mit einem entsprechenden Gegenprofil erlaubt.
So können beispielsweise prinzipiell gleichartig aufgebaute Messerbalken an diversen Walzenstuhltypen verwendet werden, für die jeweils unterschiedliche Abstreifmesser notwendig sind. Für jeden Walzenstuhltyp wird ein Profil des Messerbalkeneinsatzes gewählt, sodass nur das richtige Abstreifmesser oder der
richtige Messerhalter mit dem entsprechenden Gegenprofil eingesetzt werden kann.
Damit das Klemmelement sich nicht quer zum Abstreifmesser und/oder Messerhalter bewegen kann, wird es bevorzugt geführt. Die Führung kann durch eine entsprechende Lagerung oder durch Führungselemente erzielt werden, die eine Bewegung quer zur Richtung der Klemmkraft verhindert. Vorteilhafterweise ist mindestens ein Stift vorgesehen, auf dem das Klemmelement beweglich gelagert und damit führbar ist, sodass eine Bewegung des Klemmelements nur in Achsrichtung des Stifts und damit in Richtung der Klemmkraft oder entgegengesetzt möglich ist.
Die Lagerung, insbesondere der mindestens eine Stift, ist am Grundkörper oder am Messerbalkeneinsatz angeordnet.
Das Klemmelement weist bevorzugt seinerseits mindestens eine Ausnehmung, bevorzugt eine kreisförmige Ausnehmung, auf, durch die ein Führungselement, insbesondere der Stift, geführt ist.
Bevorzugt sind mehrere Führungselemente, insbesondere Stifte vorgesehen, so dass eine parallele Führung garantiert und eine Verkantung verhindert wird. Entsprechend sind bevorzugt mehrere Ausnehmungen in dem Klemmelement vorgesehen.
In einer vorteilhaften Ausführung umfasst der Messerbalken mindestens ein Dichtelement, insbesondere einen O-Ring. Beim Aufbau eines hydraulischen oder pneumatischen Drucks verhindert das Dichtelement den Austritt von Fluid aus dem Messerbalken. Insbesondere dichtet das Dichtelement den Spalt zwischen
Klemmelement und Messerbalkeneinsatz oder zwischen Klemmelement und Grundkörper ab.
Im Messerbalken, insbesondere im Messerbalkeneinsatz, ist bevorzugt für jedes Dichtelement eine Ausnehmung vorgesehen, in welche das Dichtelement bei der ] lontage eingelegt werden kann.
Das Dichtelement ist bevorzugt ein flexibles Bauteil, welches beim Einsetzen des Abstreifmessers , insbesondere zwischen
Klemmelement und Messerbalkeneinsatz, zusammengequetscht wird.
Wirkt ein pneumatischer oder hydraulischer Druck, so bewegt sich das Klemmelement, insbesondere entfernt sich das Klemmelement vom Messerbalkeneinsatz. In dem entstehenden Spalt dehnt sich das Dichtelement auf seine ursprüngliche Grösse aus und sorgt so dafür, dass der gesamte Fluiddruck auf das Klemmelement - und damit auf das Abstreifmesser - wirkt und kein Fluid durch den Spalt zwischen Klemmelement und Messerbalkeneinsatz entweicht.
Das Dichtelement ist dazu bevorzugt um die Öffnungen, die
Leitungssystem im Messerbalkeneinsatz aufweist, herum
angeordnet. Bevorzugt ist jede Öffnung mit einem O-Ring
versehen .
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch einen Messerbalken, insbesondere wie oben
beschrieben, der zumindest teilweise in Leichtbauweise,
insbesondere als Strangpresskörper aufgebaut ist, insbesondere umfasst der Messerbalken einen Grundkörper, der in
Leichtbauweise, insbesondere als Strangpresskörper aufgebaut ist .
Strangpressen erlaubt die Herstellung eines schwingungsarmen Leichtbaukörpers, der in Bezug auf seine Masse eine hohe
Steifigkeit aufweist. Der Strangpresskörper hat eine hohe
Eigenfrequenz .
Der Messerbalken, insbesondere der Grundkörper, ist somit stabil und dennoch leicht montierbar.
In einer bevorzugten Ausführung besteht ein erfindungsgemässer Messerbalken zumindest teilweise aus Aluminium, einer
Aluminiumlegierung oder aus einem Faserverbundstoff,
insbesondere einem faserverstärkten Kunststoff, zum Beispiel einem Karbonfaser- (CFK) oder Glasfaser-verstärkten Kunststoff, insbesondere besteht der Grundkörper aus Aluminium, einer
Aluminiumlegierung oder aus einem Faserverbundstoff,
insbesondere einem faserverstärkten Kunststoff, zum Beispiel einem Karbonfaser- (CFK) oder Glasfaser-verstärkten Kunststoff.
Aluminium ist ein leicht zu bearbeitendes Material, das sich überdies gut für den Einsatz im Lebensmittelbereich eignet.
Besonders bevorzugt ist der Grundkörper als
Aluminiumstrangpresskörper aufgebaut .
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch ein Messerhaltersystem für ein AbstreifSystem zum Abstreifen von Produkt von einer Walze in einem Walzwerk mit einem Messerbalken wie oben beschrieben und einem Messerhalter.
Das AbstreifSystem dient zum Anlegen eines Abstreifmessers an eine Walze.
Da es sich bei dem Abstreifmesser in der Regel um eine sehr dünne Metallleiste handelt, wird zum Befestigen eine
Messerhalter benötigt. Dieser kontert das Abstreifmesser
gegenüber dem Messerhalter, insbesondere gegenüber dem
Klemmelement .
Ein Messerhalter kann über ein Profil verfügen, der nur den Einsatz eines bestimmten Abstreifmessers mit einem
entsprechenden Gegenprofil erlaubt.
So können beispielsweise prinzipiell gleichartig aufgebaute Messerbalken an diversen Walzenstuhltypen verwendet werden, für die jeweils unterschiedliche Abstreifmesser notwendig sind. Für jeden Walzenstuhltyp wird ein Profil des Messerhalters gewählt, sodass nur das richtige Abstreifmesser mit dem entsprechenden Gegenprofil eingesetzt werden kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch ein AbstreifSystem zum Abstreifen von Produkt von einer Walze in einem Walzwerk mit einem Messerbalken wie oben beschrieben, einem Messerhalter und einem Abstreifmesser .
Das Abstreifmesser kann, insbesondere unlösbar, mit dem
Messerhalter verbunden sein, sodass beide Teile zusammen aufrollbar, lagerbar und in den Messerbalken einsetzbar sind.
Bevorzugt liegen das Abstreifmesser und der Messerhalter als separate Teile vor.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch ein AbstreifSystem zum Anlegen eines
Abstreifmessers an eine Walze, insbesondere wie oben
beschrieben, wobei das Abstreifmesser pneumatisch oder
hydraulisch im AbstreifSystem fixierbar ist.
Das AbstreifSystem dient zum Abstreifen von Produkt von einer Walze in einem Walzwerk.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch ein Verfahren zum Befestigen eines Abstreifmessers in einem AbstreifSystem, insbesondere wie oben beschrieben, wobei eine Festhaltekraft auf das Abstreifmesser erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Festhaltekraft hydraulisch oder pneumatisch erzeugt wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ausserdem gelöst durch eine Verwendung eines Dichtelements, insbesondere eines O-Rings in einem Messerbalken wie oben beschrieben.
Das Abstreifmesser erfährt eine ständige Abnutzung und muss regelmässig ausgetauscht werden. Dafür wird jedes Mal der pneumatische oder hydraulische Druck geändert und das
Dichtelement, be- bzw. entlastet. Das Quetschen und Entlasten des Dichtelements führt nach einiger Zeit zu einem Verschleiss, sodass das Dichtelement ausgetauscht werden muss.
Bevorzugt wird dazu die pneumatische oder hydraulische
Versorgung vom Messerbalken abgekoppelt, der Messerbalkeneinsatz aus dem Grundkörper entnommen, und das Dichtelement oder die Dichtelemente ausgetauscht.
Ein Austausch des Dichtelements oder der Dichtelemente kann auch notwendig werden, wenn ein dünneres oder dickeres Abstreifmesser benutzt werden soll und ein grösserer oder kleinerer Spalt zu überbrücken ist.
Die Erfindung wird im Folgenden in Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Figur 1 eine erste Schnittdarstellung eines Beispiels für ein erfindungsgemässes AbstreifSystem; r
Figur 2 eine zweite Schnittdarstellung desselben
AbstreifSystems ;
Figur 3 eine Seitenansicht auf ein erstes Beispiel für einen
Messerbalkeneinsatz ;
Figur 4 eine Seitenansicht auf ein zweites Beispiel für einen
Messerbalkeneinsatz ;
Figur 5 Draufsichten auf Beispiele für AbstreifSysteme mit
verschiedenen Messerhalter-Klemmelement Kombinationen.
Figur 1 zeigt eine erste Schnittdarstellung eines Beispiels für ein erfindungsgemässes AbstreifSystem 10 zum Anlegen eines Abstreifmessers 1 an eine in der Figur nicht explizit gezeigte Walze .
Das AbstreifSystem 10 umfasst ein Messerhaltersystem 20 und ein Abstreifmesser 1.
Das Messerhaltersystem 20 umfasst einen Messerbalken 2, der eine Leitung 3 zur Führung eines Fluids aufweist, mittels dessen ein pneumatischer oder hydraulischer Druck zum Befestigen des
Abstreifmessers 1 an dem Messerbalken 2 aufbaubar ist.
Im gezeigten Beispiel ist die Leitung eine Druckluftleitung, die an eine nicht explizit gezeigte Druckluftversorgung
angeschlossen werden kann. Mittels einer Druckluftsteuerung, die ebenfalls nicht explizit gezeigt ist, kann mit Druckluft ein Druck in der Leitung 3 aufgebaut werden.
Der Messerbalken 2 umfasst einen Grundkörper 4 und einen
Messerbalkeneinsatz 5. Der Grundkörper 4 ist als
Strangpresskörper aus Aluminium aufgebaut.
Die Leitung 3 zur Führung Der Druckluft ist im
Messerbalkeneinsatz 5 angeordnet.
Der Messerbalken 2 umfasst weiterhin ein Klemmelement 6, das unter Einwirkung der pneumatischen Kraft gegenüber dem
Messerbalkeneinsatz 5 beweglich ist. Das Klemmelement 6 koppelt die pneumatische Kraft auf den Messerhalter 7 und fixiert so das Abstreifmesser 1 an dem Messerbalken 2.
Indem Messerbalkeneinsatz 5 sind Stifte 8 vorgesehen, auf denen das Klemmelement 6 führbar ist, sodass insbesondere eine
Bewegung des Klemmelements nur in Achsrichtung 9 der Stifte 8 möglich ist.
Figur 2 zeigt eine zweite Schnittdarstellung desselben
AbstreifSystems 10.
Der Grundkörper 4 weist eine nutartige Öffnung 13 auf, in welche sich der Messerbalkeneinsatz 5, das Klemmelement 6 und der
Messerhalter 7 einlegen lassen. Die Materialdicken sind so aufeinander abgestimmt, dass zwischen Messerbalkeneinsatz 5 und Klemmelement 6 ein Spalt 14 von etwa 0,5 mm besteht.
Der Messerbalken 2 umfasst Dichtelemente 11, im vorliegenden Fall O-Ringe. Die Dichtelemente überbrücken den Spalt 14
zwischen Messerbalkeneinsatz 5 und Klemmelement 6 und sind im montierten Zustand zusammengedrückt, sodass sich das
AbstreifSystem in einem vorgespannten zustand befindet. Es sind nun noch die fertigungsbedingten Toleranzen, die zu eine
Spaltgrösse von bis zu ca. 0.25 mm zwischen Messerhalter 7 und Grundkörper 4 führen, zu überbrücken.
Dies geschieht, indem Druckluft in die Leitung 3 strömt und ein pneumatischer Druck aufgebaut wird. Das Klemmelement 6 wird gegen den Messerhalter 7 gepresst. Dabei bildet sich zwischen Messerbalkeneinsatz 5 und Klemmelement 6 ein Spalt, der von den sich ausdehnenden Dichtungen 11 überbrückt wird. Die Dichtungen 11 verhindern beim Aufbau des pneumatischen Drucks den Austritt von Druckluft aus dem Messerbalken 2 und den Eintritt von
Walzgut in den Messerbalken 2.
Die Dichtelemente 11 sind in Vertiefungen 12 angeordnet, die im Messerbalkeneinsatz 5 vorgesehen sind.
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht auf ein erstes Beispiel für einen Messerbalkeneinsatz 5.
Auf dem Messerbalkeneinsatz 5 sind Stifte 8 vorgesehen, welche zur Führung des nicht explizit in der Figur gezeigten
Klemmelements dienen. Der Messerbalkeneinsatz 5 weist runde Vertiefungen 12 auf, die jeweils um eine Öffnung 14 des
Leitungssystems angeordnet sind. In die Vertiefungen 12 können nicht explizit dargestellte O-Ringe als Dichtelement eingelegt werden .
Figur 4 zeigt eine Seitenansicht auf ein weiteres Beispiel für einen Messerbalkeneinsatz 105.
Auf dem Messerbalkeneinsatz 105 sind Stifte 108 vorgesehen, welche zur Führung des nicht explizit in der Figur gezeigten Klemmelements dienen. Der Messerbalkeneinsatz 105 weist eine nutartige Vertiefung 112 auf, in welcher Öffnungen 114 des
Leitungssystems angeordnet sind. In die Vertiefung 112 kann ein nicht explizit dargestelltes leistenartiges Dichtelement eingelegt werden.
Figur 5 zeigt Draufsichten auf AbstreifSysteme, bei denen in den Messerbalkeneinsatz 5 verschiedene Kombinationen von jeweils passenden Klemmeinsätzen 106; 206 und Messerhaltern 107; 207 verwendet werden.