EP2702975A1

EP2702975A1 - Trainingsanordnung für Perturbationstraining

Info

Publication number: EP2702975A1
Application number: EP13182423.7A
Authority: EP
Inventors: Uli Heinrich Georg Brüderlin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2012-08-31
Filing date: 2013-08-30
Publication date: 2014-03-05
Anticipated expiration: 2033-08-30
Also published as: DE102012017219A1; EP2702975B1; DE202012104852U1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Trainingsanordnung (100) für Perturbationstraining umfassend eine Plattform (106) und eine Ständervorrichtung (102), wobei die Plattform (106) in zumindest einer ersten Richtung mechanisch entkoppelt von der Ständervorrichtung (102) gelagert ist und eine Standfläche für eine Person aufweist, wobei die Trainingsanordnung (100) Antriebsmittel umfasst, die dazu ausgebildet sind, die Plattform (106) zumindest in der ersten Richtung relativ zur Ständervorrichtung (102) auszulenken.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trainingsanordnung für Perturbationstraining gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Trainingsanordnungen mit einer Plattform und einer Ständervorrichtung, die zumindest in einer Richtung mechanisch entkoppelt voneinander sind, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Solche Trainingsanordnungen werden zum sogenannten Perturbationstraining verwendet. Das Perturbationstraining wird zur Reduktion der Sturzgefahr bei alten Menschen, zur Rehabilitation und zur Prophylaxe von Verletzungen angewandt. Dazu befindet sich eine Person auf der Plattform, im nachfolgenden "Patient" genannt. Die Plattform wird dann ausgelenkt. Der Patient muss das Gleichgewicht behalten und die Bewegung der Plattform ausgleichen. Hierdurch wird ein Trainingseffekt erreicht, der Stürzen und Verletzungen vorbeugt.
Bislang werden passive Trainingsgeräte verwendet, die eine in zumindest einer Richtung mechanisch von der Ständervorrichtung entkoppelte Plattform aufweisen. Eine Auslenkung der Plattform kann durch den Patienten, oder aber auch durch eine weitere Person, z.B. einem Physiotherapeuten, durchgeführt werden. Solche Auslenkungen sind jedoch nicht zufällig und daher vom Patienten leicht vorherzusehen. Wenn der Patient die Auslenkung auslöst, rechnet er genau mit der Auslenkung, die dann auch erfolgt. Wenn der Physiotherapeut die Auslenkung auslöst, ist die Bewegung des Physiotherapeuten für den Patienten leicht zu erkennen. Der Patient kann somit auch leicht erkennen, in welche Richtung und wie stark die Auslenkung ausgeführt wird, ohne dass dies durch seinen Gleichgewichtssinn erfasst werden müsste.
Aus der US 2006/0247104 A1 ist Perturbationstrainingsgerät bekannt, bei dem ein Laufband in einer horizontalen Richtung relativ zur
Ständervorrichtung ausgelenkt werden kann. Die Auslenkung kann über einen Computer gesteuert werden. Der Patient wird dabei durch Haltegurte gehalten, damit ein Sturz vermieden wird.
Die US 2008/0228110 A1 beschreibt ein Perturbationstrainingsgerät, bei dem eine Plattform um eine Schwenkachse geschwenkt werden kann. Die Schwenkachse kann translatorisch relativ zu einer Standplattform bewegt werden.
DE 10 2007 024 835 A1 beschreibt einen elektrisch angetriebenen Linearmotor für ein Ganzkörpervibrationsgerät zum Übertragen von Vibrationen auf eine Plattform, auf der der Benutzer steht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Trainingsanordnung, insbesondere eine Trainingsanordnung mit schlechter vorherzusehenden Auslenkungen, zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch eine Trainingsanordnung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Trainingsanordnung Antriebsmittel umfasst, die dazu ausgebildet sind, die Plattform zumindest in einer ersten und in einer zweiten Richtung relativ zur Ständervorrichtung auszulenken. Diese erste Richtung ist eine horizontale Richtung, wenn die Plattform im Betrieb der Trainingsanordnung als Standfläche für eine Person genutzt wird. Unter einer Plattform wird hier insbesondere eine eckig oder rund ausgebildete Vorrichtung verstanden mit einer ebenen Oberfläche, die im Betriebszustand der Trainingsanordnung nach oben gerichtet ist. Diese Oberfläche kann als eine Standfläche für eine Person ausgebildet sein, sodass die Plattform also eine Standfläche für eine Person aufweist.
Außerdem können die Antriebsmittel dazu ausgebildet sein, die Plattform in einer zweiten Richtung auszulenken. Die zweite Richtung erstreckt sich senkrecht zur ersten Richtung. Auch die zweite Richtung ist eine horizontale Richtung, wenn die Plattform im Betrieb der Trainingsanordnung als Standfläche für eine Person genutzt wird. Die Auslenkung in zwei Richtungen erhöht die Zufälligkeit und damit den Trainingseffekt für den Patienten. Es ist auch möglich, dass die Trainingsanordnung für Auslenkungen der Plattform in der gesamten Ebene ausgebildet ist.
Wegen der Antriebsmittel ist für den Patienten nicht zu erkennen, wann eine Auslenkung erfolgt, wie stark und in welcher Richtung diese stattfinden wird. Der Patient muss die Auslenkung der Plattform also alleine aufgrund seines Gleichgewichtssinns erkennen. Besonders vorteilhaft ist eine zufällige Auslenkung, die möglichst geräuscharm stattfindet. Die Antriebsmittel können beispielsweise auch mit der Ständervorrichtung verbunden sein.
Die Auslenkung der Plattform kann dabei bevorzugterweise mit einer Beschleunigung von 5 bis 20m/s², insbesondere 8 bis 15 m/s², erfolgen. Die Plattform kann bevorzugterweise um 25 bis 100mm, insbesondere um 30 bis 70mm, aus einer Mittelstellung ausgelenkt werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Antriebsmittel als elektromagnetische Antriebsmittel ausgebildet sein.
Elektromagnetische Antriebsmittel können mechanisch entkoppelt mit der Plattform ausgebildet sein. Die elektromagnetische Kraft lässt sich durch elektrische Spulen und den dadurch fließenden Strom einstellen. Elektromagnetische Antriebsmittel sind außerdem kostengünstig herstellbar und konstruktiv leicht umsetzbar. Ein weiterer Vorteil ist, dass elektromagnetische Antriebsmittel sehr geräuscharm sind.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann an der Plattform ein Magnet angeordnet sein. Dieser Magnet kann beispielsweise ein Permanentmagnet oder eine elektrische Spule sein. Die Plattform kann mit dem Magnet über weichmagnetische Verbindungsmittel verbunden sein. Unter weichmagnetischen Verbindungsmitteln werden hier insbesondere Verbindungsmittel verstanden, die aus Eisen, Cobalt und/oder Nickel bestehen. Weichmagnetische Verbindungsmittel können Verbindungsmittel aus den in der Norm IEC 60404-1 angegebenen Werkstoffen umfassen. Eine Kombination der Werkstoffe ist dabei ebenfalls möglich.
Ferner ist es möglich, dass an der Ständervorrichtung mehrere elektrische Spulen angeordnet sein können. Zwischen den Spulen kann ein Zwischenraum angeordnet sein, in den der Magnet hineinragen kann. Der Magnet kann so besonders einfach durch einen durch zumindest eine Spule fließenden Strom ausgelenkt werden. Eine Auslenkung des Magneten resultiert durch die Verbindung des Magneten mit der Plattform in einer Auslenkung der Plattform. Die Plattform kann also durch einen durch zumindest eine Spule fließenden Strom ausgelenkt werden.
Bevorzugterweise können an der Ständervorrichtung vier Spulen angeordnet sein, wobei zwei Spulen jeweils gegenüber einander angeordnet sein können und der Zwischenraum, in dem der Magnet angeordnet ist, von allen vier Spulen begrenzt sein kann. Zwischen zwei gegenüberliegenden Spulen kann also der Magnet angeordnet sein. Mit anderen Worten kann eine erste Spule einer zweiten Spule gegenüber angeordnet sein. Eine dritte und eine vierte Spule können ebenfalls gegenüber einander angeordnet sein. Die dritte und vierte Spule kann dabei jeweils benachbart zu der ersten und zweiten Spule angeordnet sein und umgekehrt.
Die Plattform kann dann beispielsweise in eine Richtung dadurch ausgelenkt werden, dass jeweils ein Strom durch zwei gegenüberliegende Spulen fließt. Hierbei kann eine Spule den Magneten anziehen und die dieser Spule gegenüber liegende Spule kann den Magneten abstoßen. Gegenüber einer Auslenkung unter Verwendung lediglich einer Spule hat diese Anordnung den Vorteil, dass durch jede der beiden verwendeten Spulen lediglich die halbe Stromstärke benötigt wird, um die Plattform auszulenken. Hierdurch können die Größe der Spulen und die Größe des Netzteils reduziert werden.
Außerdem ist es möglich, dass die Plattform durch jeweils einen Stromfluss durch zwei benachbarte Spulen ausgelenkt werden kann. So wird erreicht, dass Auslenkungen der Plattform in der gesamten horizontalen Ebene möglich sind. Durch eine Abstimmung der elektrischen Ströme, die durch die benachbarten Spulen fließen, können alle Winkel in der horizontalen Ebene erreicht werden, die zwischen der ersten und der zweiten Richtung liegen. Hierbei werden die erste und die zweite Richtung als die Richtungen definiert, die durch jeweils einen Strom durch lediglich eine Spule oder durch zwei gegenüberliegende Spulen erreicht werden. Die erste Richtung kann also einen Winkel mit der zweiten Richtung einschließen, insbesondere kann die erste Richtung senkrecht zur zweiten Richtung verlaufen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Trainingsanordnung Kondensatoren umfassen. Die Kondensatoren können dazu ausgebildet sein, elektrische Energie für die Spulen zu puffern. Unter einer Energiepufferung wird hier insbesondere verstanden, dass die Kondensatoren die elektrische Energie speichern, die für eine Auslenkung der Plattform durch die Spulen benötigt wird. Die Kondensatoren können durch ein Netzteil aufgeladen werden. Die in den Kondensatoren gespeicherte elektrische Energie kann dann zur ruckartigen Auslenkung der Plattform verwendet werden. So kann vermieden werden, dass das Netzteil die gesamte für eine Auslenkung benötigte Stromstärke zur Verfügung stellen muss. Durch eine Reduzierung der benötigten Stromstärke lässt sich die Baugröße des Netzteils und die für dessen Herstellung benötigten Kosten reduzieren.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Antriebsmittel einen Elektromotor umfassen. Ein Elektromotor hat insbesondere den Vorteil, dass das erforderliche Drehmoment leicht einstellbar und regelbar ist. Außerdem kann eine Auslenkung der Plattform in der gesamten horizontalen Ebene erreicht werden.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Antriebsmittel einen Linearmotor umfassen. Ein Linearmotor hat insbesondere den Vorteil, dass keine Übersetzung von einer Rotations- in eine Linearbewegung nötig ist. Außerdem ist beim Linearmotor die benötigte Kraft sehr präzise und einfach einstellbar.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Antriebsmittel einen pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Hubzylinder umfassen. Die Auslenkung mittels eines Hubzylinders hat insbesondere den Vorteil, dass eine besonders schnelle Auslenkung erfolgen kann. Dies hat für den Patienten einen größeren Trainingseffekt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Plattform durch Federmittel mechanisch von der Ständervorrichtung entkoppelt sein. Die Trainingsanordnung kann außerdem Blockierungsmittel umfassen. Die Blockierungsmittel können dazu ausgebildet sein, die Federmittel zumindest teilweise zu blockieren. Beispielsweise kann die Plattform an vier Ecken über die Federmittel mit der Ständervorrichtung verbunden sein. Die Federmittel können an jeder der vier Ecken zwei Federn umfassen. Durch die Blockierungsmittel kann nun beispielsweise jeweils eine Feder blockiert werden. Mit anderen Worten sind die Blockierungsmittel dazu ausgebildet eine Feder an je einer Ecke zu blockieren. Durch eine solche Blockierung kann die Plattform beispielsweise in der ersten Richtung mit der Ständervorrichtung gekoppelt werden, sodass die Plattform nicht mehr in der ersten Richtung auslenkbar ist, wobei die Plattform in der zweiten Richtung auslenkbar bleibt. Dies kann vorteilhaft für ein Training mit älteren Menschen sein. Es kann dabei auch möglich sein, die Federmittel komplett zu blockieren.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Trainingsanordnung eine Steuereinheit umfassen. Die Steuereinheit kann dazu ausgebildet sein, die Antriebsmittel unter Verwendung eines Zufallsgenerators zu steuern, sodass die Plattform zufällig auslenkbar ist. Dies erhöht die Zufälligkeit der Auslenkdung, was den Trainingseffekt erhöht.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Messmittel dazu ausgebildet sein, eine Position einer auf der Plattform angeordneten Person, also des Patienten, zu bestimmen. Die Messmittel können somit eine Rückmeldung über die Situation des Patienten geben. Beispielsweise kann erfasst werden, wie stark die Auslenkung das Gleichgewicht der Person gestört hat und wie schnell die Person das Gleichgewicht wiedererlangt hat, falls sie es verloren hat. Somit kann das Training besser individuell auf den Patienten abgestimmt werden.
Die Messmittel können insbesondere dazu ausgebildet sein, die Auslenkung der Plattform zu messen. Über diesen Messwert kann ermittelt werden, wie schnell die Person auf der Plattform die Plattform wieder in Ruhelage gebracht hat.
Es ist auch möglich, dass die Messmittel als Kamera ausgebildet sind, die auf die Plattform gerichtet sein kann. Mittels der Kamera kann sowohl die Position als auch die Situation der Person auf der Plattform erfasst werden. So kann beispielsweise festgestellt werden, ob die Person große Probleme hatte, das Gleichgewicht zu halten.
Außerdem ist es möglich, dass die Messmittel als Gürtel für die Person auf der Plattform ausgebildet sind. Dieser Gürtel kann beispielsweise Beschleunigungssensoren aufweisen, mittels derer die Position und die Bewegung der Person auf der Plattform erfassbar ist.
Ferner besteht die Möglichkeit, dass die Messmittel innerhalb der Plattform angeordnet sind. Solche Messmittel können beispielsweise als Drucksensoren ausgebildet sein, die dazu ausgebildet sein können, den Schwerpunkt der Person auf der Plattform zu erfassen. Auch hierdurch lässt sich die Position der Person ermitteln. Außerdem lassen sich Aussagen darüber treffen, wie schwer oder leicht es der Person gefallen ist, sein Gleichgewicht zu halten.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann die Trainingsanordnung eine Nutzerschnittstelle umfassen, die dazu ausgebildet ist, Signale an die Steuereinheit auszugeben und/oder Signale von der Steuereinheit und/oder von den Messmitteln zu empfangen. Durch solch eine Nutzerschnittstelle kann das Training besser individuell auf den Patienten angepasst werden. Beispielsweise können zur Prävention bei einem gesunden Patienten schnelle und größere Auslenkungen ausgewählt werden, wohingegen für eine Rehabilitation eines älteren Patienten nach einem Sturz relativ langsame und kleine Auslenkungen ausgewählt werden können. Als Nutzerschnittstelle kann beispielsweise ein Bildschirm verwendet werden, auf denen der Patient und/oder der Physiotherapeut Einstellungen vornehmen kann. Außerdem kann die Nutzerschnittstelle dazu ausgebildet sein, Informationen anzuzeigen. Diese Informationen können beispielsweise Daten umfassen, die als Signale von den Messmitteln empfangen wurden. In solch einem Fall sind die Informationen also Informationen über die Position des Patienten und darüber, wie leicht oder schwer es dem Patienten gefallen ist, sein Gleichgewicht zu halten.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Darin zeigen

Fig. 1: eine schematische perspektivische Darstellung einer Trainingsanordnung mit elektromagnetischen Antriebsmitteln nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2: eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausschnitts der Ständervorrichtung mit daran befestigten Spulen; und
Fig. 3: eine schematische perspektivische Darstellung einer Trainingsanordnung nach einer Ausführungsform der Erfindung.

Figur 1 zeigt eine Trainingsanordnung 100 mit einer Ständervorrichtung 102 und einer Plattform 106. Die Plattform 106 ist in Figur 1 zur besseren Übersichtlichkeit durchsichtig dargestellt. Die Ständervorrichtung 102 weist Haltemittel 104 auf, die auch in Figur 3 gut zu erkennen sind. Die Haltemittel 104 können einem Patienten, der sich auf der Plattform 106 befindet, dazu dienen, sich festzuhalten, um beispielsweise einen Sturz zu vermeiden.
Die Plattform 106 ist durch Federmittel 108, die auch in Figur 3 gut zu erkennen sind, in zwei Richtungen mechanisch entkoppelt von der Ständervorrichtung 102 gelagert. Die Plattform 106 ist viereckig ausgebildet und ist an jeder der vier Ecken über zwei der Federmittel 108 verbunden. Jeweils ein erstes dieser beiden Federmittel 108 dient zur mechanischen Entkopplung der Plattform 106 von der Ständervorrichtung 102 in einer ersten Richtung. Jeweils ein zweites dieser beiden Federmittel 108 dient zur mechanischen Entkopplung der Plattform 106 von der Ständervorrichtung 102 in einer zweiten Richtung. Die erste und die zweite Richtung verlaufen dabei senkrecht zueinander, sodass die Plattform in der gesamten horizontalen Ebene auslenkbar ist.
Nicht dargestellte Blockierungsmittel sind dazu ausgebildet, die Federmittel 108 zu blockieren. Bei einer Blockierung aller Federmittel 108 ist die Plattform 106 mechanisch an die Ständervorrichtung 102 gekoppelt. Durch eine Blockierung ausgewählter Federmittel 108 ist es jedoch auch möglich, dass die Plattform in einer der beiden Richtungen, in denen sie im nicht blockierten Zustand auslenkbar ist, mechanisch mit der Ständervorrichtung 102 gekoppelt wird, während die Plattform 106 in der anderen Richtung mechanisch entkoppelt von der Ständervorrichtung 102 ist.
Verbindungsmittel 110 verbinden die Plattform 106 mit Antriebsmitteln. Die Antriebsmittel sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als elektromagnetische Antriebsmittel ausgebildet. Es ist allerdings zu beachten, dass auch andere Antriebsmittel zur Auslenkung der Plattform 106 verwendet werden können. Die elektromagnetischen Antriebsmittel umfassen einen Magneten 112, der über die Verbindungsmittel 110 mit der Plattform 106 verbunden ist. Der Magnet 112 ist zwischen vier Spulen 114 angeordnet. Wenn nun ein Strom durch eine der Spulen 114 fließt, wird der Magnet 112 abhängig von der Stromrichtung von der jeweiligen Spule 114 angezogen oder abgestoßen.
Zwei der Spulen 114 sind jeweils gegenüber einander angeordnet. Somit kann der Magnet 112 in eine Richtung besonders vorteilhaft dadurch ausgelenkt werden, dass ein erster Strom durch eine erste Spule 114 fließt, sodass die erste Spule 114 den Magneten 112 anzieht. Ein zweiter Strom kann durch eine zweite Spule114 fließen, die der ersten Spule 114 gegenüber angeordnet ist, sodass die zweite Spule 114 den Magneten 112 abstößt. Somit kann der Magnet 112 unter Verwendung relativ geringer Stromstärken ausgelenkt werden.
Aufgrund der Verbindung des Magneten 112 über die Verbindungsmittel 110 mit der Plattform 106 resultiert eine Auslenkung des Magneten 112 in einer Auslenkung der Plattform 106. Die Verbindungsmittel 110 bestehen vorzugsweise aus einem weichmagnetischen Material wie etwa Eisen, Cobalt und/oder Nickel.
Eine Auslenkung der Plattform 106 kann auch dadurch erzielt werden, dass Ströme unter anderem durch zwei benachbarte Spulen 114 fließen. Dadurch lässt sich eine Auslenkung der Plattform 106 in einer Richtung erreichen, die zwischen den oben beschriebenen ersten und zweiten Richtungen liegt. Die Plattform 106 ist also in jeglicher Richtung in einer Ebene durch die Antriebsmittel auslenkbar. Diese Ebene verläuft im Betriebszustand der Trainingsanordnung 100 parallel zum Boden.
In Figur 2 ist ein Teil der Ständervorrichtung 102 dargestellt, an dem die Spulen 114 angeordnet und befestigt sind. Zwischen den Spulen 114 ist ein Zwischenraum 200 angeordnet, in den im Betriebszustand der Magnet 112, wie in Figur 1 gezeigt, hineinragt.

Claims

Trainingsanordnung (100) für Perturbationstraining umfassend eine Plattform (106) und eine Ständervorrichtung (102), wobei die Plattform (106) in zumindest einer ersten horizontalen Richtung mechanisch entkoppelt von der Ständervorrichtung (102) gelagert ist und eine Standfläche für eine Person aufweist wobei die Trainingsanordnung (100) Antriebsmittel umfasst, die dazu ausgebildet sind, die Plattform (106) zumindest in der ersten horizontalen Richtung und in einer zweiten horizontalen Richtung relativ zur Ständervorrichtung (102) auszulenken.
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die zweite Richtung senkrecht zur ersten Richtung erstreckt.
Trainingsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel als elektromagnetische Antriebsmittel ausgebildet sind.
Trainingsanordnung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Plattform (106) ein Magnet (112) angeordnet ist, und dass an der Ständervorrichtung (102) mehrere elektrische Spulen (114) angeordnet sind, wobei zwischen den Spulen (114) ein Zwischenraum (200) angeordnet ist, in den der Magnet (112) hineinragt.
Trainingsanordnung (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trainingsanordnung (100) Kondensatoren umfasst, wobei die Kondensatoren dazu ausgebildet sind elektrische Energie für die Spulen (114) zu puffern.
Trainingsanordnung (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel einen Elektromotor umfassen.
Trainingsanordnung (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel einen Linearmotor umfassen.
Trainingsanordnung (100) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsmittel einen pneumatisch oder hydraulisch betriebenen Hubzylinder umfassen.
Trainingsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (106) durch Federmittel (108) mechanisch von der Ständervorrichtung (102) entkoppelt ist, und dass die Trainingsanordnung (100) Blockierungsmittel umfasst, wobei die Blockierungsmittel dazu ausgebildet sind, die Federmittel (108) zumindest teilweise zu blockieren.
Trainingsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trainingsanordnung (100) eine Steuereinheit umfasst, wobei die Steuereinheit dazu ausgebildet ist, die Antriebsmittel unter Verwendung eines Zufallsgenerators zu steuern, sodass die Plattform (106) zufällig auslenkbar ist.
Trainingsanordnung (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trainingsanordnung (100) Messmittel umfasst, wobei die Messmittel dazu ausgebildet sind, eine Position einer auf der Plattform angeordneten Person zu bestimmen.
Trainingsanordnung (100) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trainingsanordnung eine Nutzerschnittstelle umfasst, die dazu ausgebildet ist, Signale an die Steuereinheit auszugeben und/oder Signale von der Steuereinheit und/oder von den Messmitteln zu empfangen.