Pneumatisches Steuerventil zur geregelten
Druckluftbeaufschlagung eines Bremszylinders
Die vorliegende Erfindung betrifft ein pneumatisches Steuerventil zur geregelten
Druckluftbeauschlagung eines über einen Druckluftanschluss C anschließbaren
Bremszylinders, mit mindestens einer integrierten Sitzventilanordnung zum Be- oder Entlüften des Bremszylinders nach Maßgabe des Drucks in einer per Druckluftanschluss L anschließbaren Hauptluftleitung, wobei zusätzliche Ventilmittel zum gesteuerten
Wiederauffüllen eines durch einen Druckluftanschluss R anschließbaren Vorratsluftbehälters während der Entlüftungszeit des Bremszylinders integriert sind.
Das Einsatzgebiet der vorliegenden Erfindung erstreckt sich auf den Schienenfahrzeugbau.
Hierbei kommen im Rahmen pneumatischer Bremsanlagen die hier interessierenden pneumatischen Steuerventile als Stellglied für die Bremszylinderbefüllung zum Einsatz. Das
Stellglied steuert dabei auch die Füllung der Hilfsluftbehälter oder Vorratsluftbehälter und bildet in seiner Hauptfunktion nach Maßgabe des Drucks in der Hauptluftleitung HL des
Schienenfahrzeuges einen dem entsprechenden Bremszylinder- oder Vorsteuerdruck aus.
Dabei bildet das Steuerventil das zentrale Bremssteuerorgan jeder indirekt wirkenden selbsttätigen Einkammerdruckluftbremse, um in Abhängigkeit der in der Hauptluftleitung L herbeigeführten Druckänderung das Be- oder Entlüften des angeschlossenen Bremszylinders direkt oder als Vorsteuerdruck für ein nachgeschaltetes Hauptteil zu steuern.
LK:hv
Aus dem Fachbuch„Grundlagen der Bremstechnik" (KNORR-BREMSE GMBH, 2. Auflage, 2003, Seite 118 ff.) geht der prinzipielle Aufbau und die Wirkungsweise eines hier interessierenden mehrlösigen Steuerventils hervor. Das pneumatische Steuerventil ist einteilig ausgefüllt und an einem Steuerventilträger angeflanscht, worüber die notwendigen
Druckluftverbindungen mit der Hauptluftleitung, dem Vorratsluftbehälter sowie dem
Bremszylinder hergestellt werden.
Innerhalb des Steuerventils befindet sich ein beidseitig druckbeaufschlagbarer Steuerkolben, welcher Hauptbestandteil eines Kolbensatzes ist, der mit Hilfe unterschiedlich wirksamer Flächen für den Hauptluftleitungsdruck L, dem Bremszylinderdruck C und einem
Steuerkammerdruck A verschiedene Stellkräfte erzeugt, um eine Doppelsitzventilanordnung zum Be- oder Entlüften des angeschlossenen Bremszylinders zu betätigen.
Mit dem pneumatischen Steuerventil wird die Druckluftbremse beim Auffüllen mit Druckluft über die Hauptluftleitung HL auf den Betriebsdruck gebracht. Der Füllabschluss ist erreicht, wenn die Drücke L, R und A die gleiche Druckhöhe besitzen. Beim Bremsen wird der Druck in der Hauptluftleitung HL abgesenkt. Durch die Änderung der Druckkonstellation am Kolbensatz wird dieser in Bewegung versetzt, sobald die Kraft einer integrierten Druckfeder überwunden wird. Das mehrlösige Steuerventil nimmt in Folge dessen die Bremsstellung ein. Dabei schließt sich zunächst die erste Verbindung am Doppel sitzventil für die Entlüftung vom Druckluftanschluss C des Bremszylinders und anschließend öffnet sich die zweite
Verbindung. Hierdurch strömt die Druckluft vom Vorratsluftbehälter, der über den
Druckluftanschluss R angeschlossen ist über den Druckluftanschluss C zum Bremszylinder, wodurch sich der Bremszylinderdruck im Bremszylinder aufbaut.
Zum Lösen der Druckluftbremse wird der Druck in der Hauptluftleitung HL erhöht. Infolge dessen bewegt sich der Kolbensatz, um die Lösestellung einzunehmen. Hierdurch entsteht
eine entlüftende Verbindung vom Druckluftanschluss C des Bremszylinders zum Entlüftungsanschluss, der an die Atmosphäre geht. Der Bremszylinderdruck baut sich ab, bis eine Abschlussstellung eingenommen wird. Gleichzeitig strömt allerdings Druckluft der Hauptluftleitung HL über ein integriertes Rückschlagventil in Richtung Druckluftanschluss L der Hauptluftleitung zum Vorratsluftbehälter, um diesen wieder aufzufüllen, damit das pneumatische Steuerventil für eine erneute Bremsung bereit ist.
Der durch das Wiederauffüllen der Vorratsluftbehälter verursachte Druckluftverbrauch verlangsamt insbesondere bei langen Schienenfahrzeugverbänden das Auffüllen der
Hauptluftleitung HL im hinteren Zugteil. Dies hat eine Verlängerung der Lösezeit der Druckluftbremse und ein langsameres Füllen der Vorratsluftbehälter im hinteren Zugteil zur Folge. Besonders deutlich spürbar ist der Druckluftverbrauch durch die Vorratsluftbehälter bei einem Füllstoß, also einem impulsartigen Beaufschlagen mit Druckluft. Hier werden die Vorratsluftbehälter im vorderen Zugteil teilweise Überladen und der Füllstoß flacht nach wenigen Wagen komplett ab.
Zur Vermeidung der vorgenannten Problematik sind aus dem allgemeinen Stand der Technik Lösungen bekannt, die Füllstöße unterdrücken, indem ein gesteuertes Wiederauffüllen der Vorratsluftbehälter mit zusätzlichen Ventilmitteln erfolgt. Das Grundprinzip einer solchen gesteuerten Wiederauffüllung ist, dass diese in einer bestimmten Phase des Lösens der Druckluftbremse, also während der Entlüftungszeit des Bremszylinders, über einen verringerten Strömungsquerschnitt erfolgt. Hierdurch wird das Wiederauffüllen deutlich verlangsamt und es geht weniger Druckluft in die Vorratsluftbehälter, so dass mehr Druckluft zum Auffüllen der Hauptluftleitung HL im hinteren Zugteil zur Verfügung steht. Andererseits müssen die Vorratsluftbehälter jedoch zumindest soweit mit Druckluft befüllt werden, dass genügend Druckluft für eine Folgebremsung zur Verfügung steht. Durch ein solches gesteuertes Wiederauffüllen der Vorratsluftbehälter werden Füllstöße vermieden oder gelangen nur eingeschränkt in die Vorratsluftbehälter.
Die hierfür bislang verwendeten zusätzlichen Ventilmittel sind recht komplex aufgebaut und bestehen aus vielen Einzelteilen. Es wirken gewöhnlich mehrere Drücke, wie der
Bremszylindervorsteuerdruck, der Vorratsdruck und der Hauptluftleitungsdruck an den zusätzlichen Ventilmitteln.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein pneumatisches Steuerventil zur geregelten Druckluftbeauschlagung eines Bremszylinders mit einfach aufgebauten zusätzlichen Ventilmitteln zum gesteuerten Wiederauffüllen des angeschlossenen
Vorratsluftbehälters auszustatten, welche sich bauraumsparend in das pneumatische
Steuerventil integrieren lassen.
Die Aufgabe wird ausgehend von einem pneumatischen Steuerventil gemäß des Oberbegriffs von Anspruch 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die nachfolgenden abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die zusätzlichen Ventilmittel des pneumatischen Steuerventils ein federrückgestelltes Drosselventil umfassen, das in einen vom Druckluftanschluss R ausgehenden ventilinternen R-Kanal eingefügt sind, um ein
gedrosseltes Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters über zumindest einen Teil der
Entlüftungszeit des Bremszylinders zu gewährleisten.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt insbesondere darin, dass sich ein solches federrückgestelltes Drosselventil, das aus wenigen Einzelteilen aufgebaut ist, bauraumsparend im Bereich des R-Kanals des Steuerventils integrieren lässt.
An vielen pneumatischen Steuerventilen ist im Bereich des Druckluftanschlusses R für den Vorratsluftbehälter eine Verschlussschraube vorgesehen, die durch das
erfindungsgegenständliche federrückgestellte Drosselventil in einfacher Weise ausgetauscht werden kann, um das pneumatische Steuerventil um die Funktion eines gesteuerten
Wiederauffüllens des Vorratsluftbehälters zu erweitern. Durch diese technisch einfache Lösung lässt sich der Druckluftverbrauch beim Lösen der Druckluftbremse hinsichtlich Lösezeiten und Druckfortpflanzung in der Hauptluftleitung HL optimieren. Dabei reduziert das erfindungsgegenständliche federrückgestellte Drosselventil den Druckluftverbauch, der sich beim Lösen aus dem durch die Hauptluftleitung HL zu befüllenden Vorratsluftbehälter auf das Nötigste, so dass das Kriterium der Uner schöpft) arkeit an Druckluft gerade noch erfüllt ist. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann das Wiederauffüllen des
Vorratsluftbehälters zwar nicht über die gesamte Lösezeit gedrosselt werden, es wird jedoch eine ausreichende Befüllung der Vorratsluftbehälter durch die gedrosselte Druckluftzufuhr erreicht und die nachteiligen Füllstöße können hinreichend abgefangen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen federrückgestellten Drosselventils betätigt der Hauptluftleitungsdruck, welcher in Richtung Vorratsluftbehälter zum Dmckluftanschluss R des pneumatischen Steuerventils strömt, einen integrierten Kolben entgegen der Kraft einer zugeordneten Rückstellfeder derart, dass der Kolben in der ausgefahrenen Grundstellung einen minimalen Drosselquerschnitt einnimmt und in der eingefahrenen Betätigungsstellung einen maximalen Drosselquerschnitt einstellt. Somit basiert die Funktionsweise des federrückgestellten Drosselventils auf einem
Querschnittswechsel für die über die Hauptluftleitung HL in den Vorratsluftbehälter einströmende Druckluft. Wegen der Wirkung der Rückstellfeder ist der Kolben bei niedrigen Druckwerten in der ausgefahrenen Grundstellung und stellt dabei einen minimalen
Drosselquerschnitt sicher. Mit ansteigendem Druck gelangt der Kolben in die eingefahrene Betätigungsstellung, in welcher der Drosselquerschnitt maximal ist.
Zur Realisierung dieser Funktionalität wird vorgeschlagen, direkt am Kolben einen koaxialen Drosselzapfen anzuformen, der mit einer ihm umgebenden ortsfesten Durchlassbohrung in Abhängigkeit von der Kolbenstellung die unterschiedlichen Drosselquerschnitte erzeugt.
Gemäß einer fertigungstechnisch einfach umzusetzenden Weiterbildung dieser konstruktiven Lösung kann der minimale Drosselquerschnitt durch eine kreissegmentartige Ausnehmung im Mittelbereich des Drosselzapfens erzeugt werden, die beispielsweise in Form einer Fräskerbe oder dergleichen eingebracht werden kann. Der maximale Drosselquerschnitt lässt sich dagegen über den kreisförmigen Außenquerschnitt des Drosselzapfens erzeugen, welcher mit der ihm umgebenden Durchlassbohrung einen Ringspalt bildet, der einen geringeren
Strömungsquerschnitt besitzt als der im Bereich der kreissegmentartigen Ausnehmung am Drosselzapfen erzeugte Strömungsquerschnitt. Im Prinzip versinkt mit dem Hub des Kolbens die Ausnehmung am Drosselzapfen in der Durchlassbohrung.
Bei der Dimensionierung von minimalem und maximalem Drosselquerschnitt ist darauf zu achten, dass das Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters so ausgelegt ist, dass der
Bremsdruck bei einer Folgebremsung noch den vorgeschriebenen Druckwert erreichen kann.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen pneumatischen
Steuerventils ist dieses geteilt aufgebaut. Im Sinne des geteilten Aufbaus ist ein Hauptteil zur Bremsdruckerzeugung und ein Leitungsteil zur Vorsteuerung vorhanden, welche an einem gemeinsamen Ventilträger mit integrierten Druckluftanschlüssen R, C, L angeflanscht sind.
Vorzugsweise weist hierbei das Leitungsteil einen integrierten Steuerkolben auf, der von einer Seite her über eine erste Steuerkammer durch den Hauptleitungsdruck L und von der gegenüberliegenden Seite über eine zweite Steuerkammer mit einem Referenzdruck beaufschlagt ist, um über eine Kolbenstange mit einer ersten Sitzventilanordnung einen Vorsteuerdruck für das Hauptteil zu erzeugen. Das Hauptteil besitzt eine Relaisventilfunktion
und schaltet über eine integrierte zweite Sitzventilanordnung gespeist durch den Vorratsdruck den Bremszylinderdruck. Daneben sind im Leitungsteil sowie im Hauptteil noch weitere druckluftbremsspezifische Zusatzfunktionen integriert.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das erfindungsgemäße Drosselventil zum gesteuerten Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters als ein patronenartiges Einschraubventil ausgebildet ist. In diesem Falle lässt sich das Drosselventil anstelle einer bei den hier interessierenden pneumatischen Steuerventilen ansonsten angeordneten Verschlussschraube in das Gehäuse des Hauptteils einschrauben. Somit lässt sich in besonders einfacher Weise ein pneumatisches Vorsteuerventil mit der erfindungsgemäßen gesteuerten Wiederauffüllfunktion nachrüsten.
Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Figuren näher dargestellt:
Figur 1 eine teilweise Längsschnittdarstellung eines geteilten pneumatischen
Steuerventils mit Leitungsteil und Hauptteil,
Figur 2 ein Längsschnitt eines federrückgestellten Drosselventils als patronenartiges
Einschraubventil, und
Figur 3 eine grafische Darstellung des zeitlichen Verlaufs eines Wiederauffüllens eines
Vorratsluftbehälters mit Druckluft.
Gemäß Figur 1 ist das pneumatische Steuerventil zur geregelten Druckluftbeaufschlagung eines - nicht weiter dargestellten- Bremszylinders einer Druckluftbremsanlage für ein Schienenfahrzeug geteilt aufgebaut und besteht im Prinzip aus einem Hauptteil 1 sowie einem
Leitungsteil 2, die beide an einem mittleren Ventilträgerteil angeflanscht sind. Das Hauptteil 1 dient im Wesentlichen der Bremsdruckerzeugung und übt diese Schaltfunktion über eine hierin integrierte Sitzventilanordnung aus. Gespeist wird die Erzeugung des Bremsdrucks von einem Druckluftanschluss R, der die Verbindung zu einem Vorratsluftbehälter herstellt.
Dagegen ist der Bremszylinder an einem Druckluftanschluss C am Ventilträgerteil 3 angeordnet. Das Hauptteil 1 wird über eine pneumatische Vorsteuerung betrieben, die vom Leitungsteil 2 über eine hierin integrierte Sitzventilanordnung 5 geschaltet wird. Die
Sitzventilanordnung 5 wird über einen Steuerkolben 6 betätigt, der von einer Seite her über eine erste Steuerkammer 7 durch einen Hauptluftleitungsdruck beaufschlagt wird, der von einer - nicht dargestellten - Hauptluftleitung HL kommend über einen Druckluftanschluss L des Ventilträgers 3 zugeführt wird. Von der gegenüberliegenden Seite wird der Steuerkolben 6 über eine zweite Steuerkammer 8 mit einem Referenzdruck beaufschlagt.
Im Gehäuse des Hauptteils 1 ist eine Verschlussschraube 9 eingeschraubt, die einen ventilinternen R-Kanal 11 gegenüber der Atmosphäre verschließt.
Die vorgenannte Verschlussschraube 9 ist austauschbar gegen ein in Figur 2 illustriertes federrückgestelltes Drosselventil 10. Das Drosselventil 10 ist als ein patronenartiges
Einschraubventil ausgebildet und lässt sich somit in einfacher Weise gegen die
Verschlussschraube 9 austauschen. Das federrückgestellte Drosselventil 10 dient als zusätzliches Ventilmittel einem gesteuerten Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters während der Entlüftungszeit des Bremszylinders, also während des Lösens der Druckluftbremse.
Zu diesem Zweck ist in das federrückgestellte Drosselventil 10 ein axial verstellbarer Kolben 12 eingefügt, der durch die in Richtung Vorratsluftbehälter fließende Druckluft entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 13 betätigbar ist. Der Kolben 12 nimmt dabei in der hier gezeigten ausgefahrenen Grundstellung einen maximalen Drosselquerschnitt ein, wogegen in der eingefahrenen Betätigungsstellung ein minimaler Drosselquerschnitt eingestellt wird. Der
minimale sowie der maximale Drossel querschnitt werden über einen koaxial am Kolben 12 angeformten Drosselzapfen 14 im Zusammenwirken mit einer den Drosselzapfen 14 umgebenden ortsfesten Durchlassbohrung 15 in Abhängigkeit von der Kolbenstellung erzeugt. Die ortsfeste Durchlassbohrung 15 ist dabei in das Schraubgehäuse 16 des pneumatischen Steuerventils bodenseitig eingebracht. Für den maximalen Drosselquerschnitt weist der Drosselzapfen 14 eine kreissegmentartige Ausnehmung 17 auf. Der minimale Drosselquerschnitt wird dagegen durch das Zusammenwirken des kreisförmigen
Außenquerschnitts am Ende des Drosselzapfens 14 und der diesen unter Freilassung eines geringen Ringspalts umgebenden Durchlassbohrung 15 gebildet.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Wiederauffüll verhalten für den Vorratsluftbehälter über eine in einem Schraubdeckel 18 eingeschraubte Einstellschraube 19 variierbar. Die Einstellschraube 19 wirkt auf die dem Kolben 12 gegenüberliegenden Stirnseite der
Rückstellfeder 13 ein, um diese zu komprimieren. Hierdurch der Druckwert, ab welchem die stärkere Drosselung des federrückgestellten Drosselventils 10 einsetzt, erhöht.
In der Figur 3 ist der Druckverlauf für das Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters entlang des Zeitstrahls t illustriert. Ab einem Druckwert von 4,5 bar setzt bei der maßgeblichen Kennlinie I. die Drosselung ein. Ab diesem Ereignis erfolgt das weitere Wiederauffüllen des Vorratsluftbehälters langsamer bis zum Maximalwert von 5,5 bar. Falls der
Regelbetriebsdruck höher ist, liegt der Maximalwert auch dementsprechend höher. Der Schaltwert für die Drosselung kann dabei je nach Anforderung gewählt werden.
Die Kennlinie II. stellt schematisch den Verlauf des entsprechenden effektiven Querschnittes des Ventils dar. Ein schnelles Füllen erfolgt mit einem effektiven Querschnitt von ca. 1,3mm; gedrosseltes Füllen mit einem Querschnitt von ca. 0,7mm.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf das vorstehend beschriebene bevorzugte
Ausführungsbeispiel. Es sind vielmehr auch Abwandlungen hiervon denkbar, welche vom
Schutzbereich der nachfolgenden Ansprüche mit umfasst sind. So ist es beispielsweise auch möglich, dass erfindungsgemäße federrückgestellte Drosselventil 10 zum gesteuertem Wiederauffüllen eines Vorratsluftbehälters bei der gattungsgemäßen Luftdruckbremsanlage nicht als Patronenventil, sondern als separates Anflanschventil auszuführen oder in das Ventilgehäuse eines einteiligen pneumatischen Steuerventils zu integrieren.
Bezugszeichenliste
1 Hauptteil
2 Leitungsteil
3 Ventilträgerteil
4 zweite Sitzventilanordnung
5 erste Sitzventilanordnung
6 Steuerkolben
7 erste Steuerkammer
8 zweite Steuerkammer
9 Verschlussschraube
10 Drosselventil
11 R-Kanal
12 Kolben
13 Rückstellfeder
14 Drosselzapfen
15 Durchlassbohrung
16 Schraubgehäuse
17 Ausnehmung
18 Schraubdeckel
19 Einstellschraube
C Druckluftanschluss für Bremszylinder
L Druckluftanschluss für Hauptluftleitung
R Druckluftanschluss für Vorratsluftbehälter