Spritzgießdüse für ein Spritzgießwerkzeug
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spritzgießdüse für ein Spritzgießwerkzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Spritzgießdüsen werden in Spritzgießwerkzeugen eingesetzt, um eine fließfähige Masse, wie beispielsweise eine Kunststoffschmelze, unter hohem Druck einem trennbaren Werkzeug block beziehungsweise einem Formeinsatz eines Spritzgießwerkzeugs zuzuführen.
Zur Erzielung eines optimalen Arbeitsergebnisses ist es wichtig, die fließfähige Masse bis zu ihrem Eintritt in das Formnest auf einer vorbestimmten Temperatur zu halten. Hierzu wir das Materialrohr normalerweise mit Hilfe einer Heizeinrichtung geheizt. Ebenso wichtig ist es jedoch, dass die fließfähige Masse kurz nach ihrem Eintritt in den Formeinsatz des Spritzgießwerkzeuges erstarrt, weshalb der Formeinsatz gekühlt wird. Insbesondere im Übergangsbereich von der Düsenspitze zum Formeinsatz stehen diese Anforderungen einander im Widerspruch, weil die Düsenspitze eine vorbestimmte hohe Temperatur und der Formeinsatz eine vorbestimmte niedrige Temperatur aufweisen sollen.
BESTATIGUNGSKOPIE
Zur Lösung dieses Problems schlägt beispielsweise US-A-5, 028,227 eine Spritzgießdüse vor, bei der am unteren Ende des Materialrohrs ein Düseneinsatz eingesetzt ist, der sich gegen den Formeinsatz des Spritzgießwerkzeugs abstützt und aus einem Wärme gut leitenden Material hergestellt ist. Innerhalb des Materialrohrs und eingeschlossen von dem Düseneinsatz ist ein länglicher, torpedoförmiger Strömungskörper vorgesehen, der ebenfalls aus einem Wärme gut leitenden Material hergestellt ist. Dieser Strömungskörper umfasst einen flanschartig ausgebildeten, sich auswärts erstreckenden Ring zur Festlegung des Strömungskörpers zwischen dem Materialrohr und dem Düseneinsatz, sowie in Längsrichtung verlaufende Rippen, die innerhalb des Materialrohrs Kanäle für die fließfähige Masse bilden. Dieser Strömungskörper soll den Temperaturverlust ausgleichen, der auf den Wärmeaustausch zurück zuführen ist, der an den einander berührenden Kontaktflächen des Düseneinsatzes und des Formeinsatzes stattfindet, indem Wärme von dem Materialrohr über den Strömungskörper direkt in den Angussbereich geleitet wird.
Ein ähnlicher Ansatz ist in DE-A-31 24 909 beschrieben. Diese offenbart eine Spritzgießdüse, bei der eine Düsendichtung aus einem Wärme gut leitenden Material zwischen dem Materialrohr und dem Formeinsatz des Spritzgießwerkzeuges angeordnet ist. Die Düsendichtung hat ein zylinderförmiges Außenteil, dessen Umfangsfläche leicht konisch ausgebildet ist. Ferner ist der Außenrand leicht abgeschrägt, um den Kontakt mit dem Formeinsatz zu verringern. Innerhalb des Außenteils sind drei Rippen ausgebildet, die sich radial zu einem längs verlaufenden Mittelstift erstrecken. Zwischen den Rippen sind Durchtrittsöffnungen für die Schmelze vorgesehen. Der Mittelstift ist endseitig konisch ausgebildet, wobei seine Spitze bis zur Angussöffnung vorsteht.
Ein weiterer alternativer Aufbau einer Spritzgießdüse geht aus US-A-4,450,999 hervor, wobei sich dieser Aufbau im wesentlichen dahingehend von dem in DE-A-31 24 909 beschriebenen Aufbau unterscheidet, dass der Mittelstift der Düsendichtung separat von dem Außenteil der Düsendichtung ausgebildet ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spritzgießdüse der eingangs beschriebenen Art mit einem alternativen Aufbau zu schaffen, die eine weitere Optimierung des Arbeitsergebnisses gestattet.
Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 25.
Bei einer Spritzgießdüse für ein Spritzgießwerkzeug, mit einem Materialrohr, in dem in axialer Richtung ein Strömungskanal für ein fließfähiges Material ausgebildet ist, mit einer Düsenspitze, die in das Materialrohr eingesetzt ist und den Strömungskanal im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand fortsetzt, ist wenigstens eine thermisch isolierende Isoliereinrichtung vorgesehen, welche die Düsenspitze zumindest teilweise umgibt und im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand an dem Spritzgießwerkzeug anliegt.
Im Gegensatz zum eingangs genannten Stand der Technik, der darauf abzielt, den zwischen der Düsenspitze und dem Formeinsatz des Spritzgießwerkzeugs stattfindenden Wärmeübergang durch Anordnen des Strömungskörpers zu kompensieren, verfolgt die vorliegende Erfindung den Ansatz, den Wärmeverlust durch Anordnen einer entsprechenden Isoliereinrichtung weitestgehend zu unterbinden. Auf diese Weise können zumindest gleichwertige Arbeitsergebnisse erzielt werden.
Das Einsetzen der Düsenspitze in das Materialrohr ermöglicht zudem einem schnellen Wechsel der Düsenspitze während Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten, wobei zum Austausch der Düsenspitze keine weiteren Hilfsmittel in Form von Werkzeugen oder dergleichen erforderlich sind.
Da sich die Düsenspitze in Richtung des Werkzeugs gegen die Isoliereinrichtung abstützt, ist es ferner nicht erforderlich, innerhalb des Materialrohrs einen Anschlag für die Düsenspitze vorzusehen, weshalb der Druckverlust entsprechend gering ist. Durch den innerhalb der Düsenspitze vorgesehenen Schmelzekanal wird ein optimales Strömungsverhalten der Schmelze erreicht.
Insgesamt ergibt sich damit ein konstruktiv einfacher Aufbau, der leicht montiert und demontiert werden kann, wobei die Druckverhältnisse aufgrund der Anordnung der Düsenspitze in dem Materialrohr positiv beeinflusst werden.
Bevorzugt kommt die wenigstens eine Isoliereinrichtung in einer Ebene quer zur axialen Richtung mit dem Spritzgießwerkzeug in Kontakt, sodass die Isoliereinrichtung und somit auch gleichzeitig die sich an dieser abstützende Düsenspitze in axialer Richtung innerhalb des Spritzgießwerkzeugs positioniert werden. Vorteilhaft ist die Isoliereinrichtung zu dem derart ausgebildet, dass sie die Düsenspitze und somit die Spritzgießdüse innerhalb des Spritzgießwerkzeugs zentriert.
Die wenigstens eine Isoliereinrichtung ist vorteilhaft lösbar an der Düsenspitze befestigbar. Entsprechend können Isoliereinrichtung und Düsenspitze vormontiert und im vormontierten Zustand in das Spritzgießwerkzeug eingesetzt werden. Dies erleichtert die Montage und Demontage der beiden Komponenten. Die Befestigung der Isoliereinrichtung an der Düsenspitze kann kraft- und/oder formschlüssig erfolgen. Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Isoliereinrichtung hierzu mit zumindest einem Fixiermittel an der Düsenspitze fixierbar.
Um die Einstecktiefe der Düsenspitze in das Materialrohr zu definieren, weist die Düsenspitze bevorzugt umfangsseitig einen Flanschrand auf, wobei sich die Düsenspitze mit der Stirnseite des Flanschrandes am Materialrohr abstützt. Am Außenumfang des Flanschrandes ist bevorzugt die Isoliereinrichtung fixierbar. Hierzu ist der Flanschrand an seinem Außenumfang vorteilhaft mit einer Aussparung versehen, die beispielsweise als umlaufende Nut ausgebildet sein kann. In diese Aussparung kann dann ein Fixiermittel in Form einer Schraube, eines Schraubenbolzens o.dgl. eingreifen, sodass die Isoliereinrichtung an der Düsenspitze rasch und zuverlässig befestigt werden kann. Aufgrund des geringen Platzbedarfes ist die Schraube z.B. vorteilhaft als Madenschraube ausgebildet. Ergänzend oder alternativ kann die Isoliereinrichtung auch auf dem Flanschrand aufgepresst oder in anderer Art und Weise an diesem befestigt sein.
Vorteilhaft ist die Isoliereinrichtung ringförmig ausgebildet, sodass sie einen großen Bereich der Düsenspitze umgibt und entsprechend thermisch abschirmt.
Die Materialien des Materialrohrs und der Düsenspitze sind in Bezug auf ihre thermischen Ausdehnungskoeffizienten vorteilhaft derart gewählt, dass Kontaktflächen des Materialrohrs und der Düsenspitze bei erreichen der Betriebstemperatur eine Dichtung bilden. Das zu verarbeitende Kunststoffmaterial kann dadurch nicht nach außen dringen.
Das Materialrohr, die Düsenspitze und die Isoliereinrichtung überdies derart ausgebildet sind, dass diese bei Raumtemperatur mit geringem Bewegungsspiel ineinander montierbar sind. Die Bauteile besitzen mithin eine Spielpassung, was eine ebenso einfache wie rasche Montage und Demontage ermöglicht.
Ferner ist zwischen dem Materialrohr und der Düsenspitze bevorzugt zumindest eine separate Dichtung vorgesehen, beispielsweise in Form eines Dichtungsringes, so dass ein Austreten der fließfähigen Masse zwischen diesen Komponenten zusätzliche verhindert wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist die Düsenspitze zentrisch in ihrer Durchgangsöffnung einen Strömungskörper auf, der mittels Stegen an einem rohrförmigen Grundkörper der Düsenspitze gehalten ist. Ähnlich wie beim Stand der Technik dient dieser Strömungskörper dazu, Wärme vom Materialrohr direkt in den Angussbereich zu leiten. Hierzu steht der Strömungskörper bevorzugt endseitig über den Grundkörper der Düsenspitze vor, sodass er möglichst bis dicht an die Angussöffnung heran reicht oder - bei Bedarf - sogar in die Angussöffnung hinein ragt.
Die Stege, die den Strömungskörper innerhalb der Düsenspitze zentrieren, unterteilen die Durchgangsöffnung der Düsenspitze bevorzugt gleichmäßig in Kanäle, sodass die fließfähige Masse homogen durch die Düsenspitze strömt. Es entsteht ein optimales Strömungsverhalten der Schmelze. Der Druckverlust innerhalb der Düse ist äußerst gering.
Eine weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Stege derart im oberen Bereich der Düsenspitze ausgebildet sind, dass der Strömungskörper den Grundkörper im unteren Bereich der Düsenspitze frei durchragt. Dadurch wird das Strömungsbild der Schmelze innerhalb der Düsenspitze noch weiter verbessert; das Material gelangt nahezu optimal in das Formnest, wodurch der so genannte Memory- Effekt nahezu vollständig eliminiert wird. Aber auch Farbwechsel lassen sich äußerst rasch durchführen, was sich weiter günstig auf die Herstellkosten auswirkt.
Die Düsenspitze umfasst vorteilhaft ferner eine weitere thermisch isolierende Isoliereinrichtung, die bevorzugt zwischen dem Materialrohr und dem Spritzgießwerkzeug angeordnet ist, um einen Wärmeübergang zwischen dem Materialrohr und dem Spritzgießwerkzeug weitestgehend zu unterbinden. Die weitere Isoliereinrichtung ist bevorzugt derart ausgebildet, dass sie die Spritzgießdüse innerhalb des Spritzgießwerkzeugs zentriert.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittansicht einer Spritzgießdüse gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine Ausschnittvergrößerung des in Figur 1 mit der Bezugsziffer Il bezeichneten Ausschnittes;
Fig. 3 eine Unteransicht der Düsenspitze der in Figur 1 dargestellten Spritzgießdüse; Fig. 4 eine vergrößerte Querschnittansicht der Düsenspitze.
Fig. 1 ist eine Querschnittansicht und zeigt eine Spritzgießdüse gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die allgemein mit 10 bezeichnet ist. Die Spritzgießdüse 10 ist für den Einsatz in einer (nicht dargestellten) Spritzgießvorrichtung vorgesehen, die zur Herstellung von Formteilen aus einer fließfähigen Masse dient, beispielsweise aus einer Kunststoffschmelze. Die Spritzgießvorrichtung hat gewöhnlich eine Aufspannplatte sowie parallel dazu eine Verteilerplatte, in der ein System von Strömungskanälen ausgebildet ist. Diese münden in mehreren Spritzgießdüsen 10, die an der Unterseite der Verteilerplatte montiert sind. Denkbar ist aber auch der Einsatz von Einzeldüsen, wobei die Maschinendüse des Spitzgießwerkzeugs unmittelbar auf die Spritzgießdüse 10 fährt.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 hat die Spritzgießdüse 10 ein Materialrohr 12, das an seinem oberen Ende mit einem flanschartigen Anschlusskopf 14 versehen ist, über den das Materialrohr 12 mit der (nicht gezeigten) Verteilerplatte des Spritzgießwerkzeugs verbunden wird. Innerhalb des sich in axialer Richtung A erstreckenden Materialrohrs 12 ist mittig ein Strömungskanal 16 für die fließfähige Masse ausgebildet. Der bevorzugt als Bohrung ausgebildete Strömungskanal 16 besitzt im Anschlusskopf 14 eine Materialzuführöffnung 18, die mit den Strömungskanälen der Verteilerplatte (oder - alternativ - direkt mit der Maschinendüse) in Verbindung steht. Zur Abdichtung des Materialrohrs 12 gegenüber der Verteilerplatte ist im Anschlusskopf 14 konzentrisch zur Material-Zuführöffnung 18 ein Dichtring 20 vorgesehen, der im Anwendungsfall der Einzeldüse jedoch entfällt. Denkbar ist auch die Ausbildung eines zusätzlichen ringförmigen Zentrieransatzes, was die Montage des Materialrohrs 12 an der Spritzgießvorrichtung erleichtern kann.
Auf dem Außenumfang des Materialrohrs 12 ist eine Heizung 22 angeordnet, die beispielsweise als Dickschichtheizung, als herkömmliche Wendelheizung oder als Kabelheizer ausgebildet sein kann. Die Heizung 22 dient zum Erwärmen des Materialrohrs 12 und somit der durch den Strömungskanal 16 strömenden Schmelze. Zur Optimierung der Wärmeübertragung auf die Schmelze ist das Materialrohr 12 aus einem Wärme leitenden Material hergestellt, beispielsweise aus Werkzeugstahl. Die gesamte Heizung 22 wird von einem Schutzrohr 24 umgeben, welches die Heizung 22 vor Beschädigungen schützt und bevorzugt nach außen thermisch isoliert.
In das untere Ende des Materialrohrs 12 ist, wie Fig. 2 näher zeigt, eine Düsenspitze 26 eingesteckt. Die Düsenspitze 26 ist aus einem Wärme gut leitenden Material hergestellt, wobei die Materialien des Materialrohrs 12 und der Düsenspitze 26 in Bezug auf ihre thermischen Ausdehnungskoeffizienten derart gewählt sind, dass die Kontaktflächen des Materialrohrs 12 und der Düsenspitze 26 bei Erreichen der Betriebstemperatur eine Dichtung bilden, so dass die Düsenspitze 26 bei Erreichen der Betriebstemperatur fest und fluiddicht im Materialrohr 12 gehalten ist. Überdies sind das Materialrohr 12 und die Düsenspitze 26 derart ausgebildet, dass diese bei Raumtemperatur mit geringem Bewegungsspiel ineinander montierbar sind, so dass die Düsenspitze nicht nur rasch montiert, sondern auch ebenso einfach demontiert werden kann, sobald das Spritzgießwerkzeug auf Raumtemperatur abgekühlt ist.
Die Düsenspitze 26 hat einen rohrförmigen Grundkörper 27, der endseitig einen radial auswärts vorstehenden Flanschrand 28 aufweist. Die zum Materialrohr 12 weisende Stirnseite dieses Flanschrandes 28 bildet eine Anschlagfläche, welche die Einstecktiefe der Düsenspitze 26 in das Materialrohr 12 definiert. Zwischen dem Flanschrand 28 und dem Materialrohr 12 ist noch ein Dichtungsring 30 vorgesehen, der die beiden Komponenten 12, 26 zusätzlich gegeneinander abdichtet.
Wie Fig. 2 weiter zeigt, ist zwischen der der Düsenspitze 26 und dem (nicht näher bezeichneten) Werkzeug eine erste Isoliereinrichtung 32 aus einem Wärme schlecht leitenden Material wie beispielsweise Titan vorgesehen, welche die heiße Düsenspitze 26 und das kalte Werkzeug thermisch voneinander trennt. Sie ist als ringförmige Hülse ausgebildet, die - aufgesetzt auf den Flanschrand 28 - einen Großteil der aus dem Materialrohr 12 vorstehenden Düsenspitze 26 umgibt. Man erkennt ferner, dass die Hülse 32 den Umfangsbereich des Flanschrandes 28 sowie die von dem Materialrohr 12 wegweisende Stirnfläche des Flanschrandes 28 umschließt, so dass die Düsenspitze 26 nicht in direkten Kontakt mit dem Werkzeug treten kann.
Die Isoliereinrichtung 32 ist mit Hilfe von Madenschrauben 34 lösbar an der Düsenspitze 26 befestigt, wobei die Madenschrauben 34 durch entsprechende (nicht näher bezeichnete) Gewindelöcher hindurch greifen und mit dem Flansch 28 in Eingriff gelangen. Die Gewindelöcher sind radial in die Wandung der Isoliereinrichtung 32 eingebracht. In Fig. 2 sind zwei einander gegenüberliegende Schrauben 34 dargestellt. Es können aber auch nur eine oder mehr Schrauben 34, z.B. vier, verwendet werden. Um den Halt der Isoliereinrichtung 32 in Axialrichtung A weiter zu verbessern, ist in den Flanschrand 28 der
Düsenspitze 26 eine Aussparung 36 in Form einer umlaufenden Nut eingebracht, die in Höhe der Schrauben 34 liegt. Letztere können dadurch in die Nut 36 eingreifen und die Isolierhülse 32 an der Düsenspitze 26 sichern.
Die von dem Materialrohr 12 weg weisende Stirnfläche der Isoliereinrichtung 32 stützt sich gegen einen Absatz 38 des nicht näher dargestellten Spritzgießwerkzeugs ab und ist umfänglich mit diesem Absatz 38 in direktem Kontakt, wodurch die Isoliereinrichtung 32 in dem Absatz 38 des Spritzgießwerkzeugs zentriert wird. Auf diese Weise erfolgt auch eine Zentrierung der Düsenspitze 26 und damit der gesamten Spritzgießdüse 10 innerhalb des Spritzgießwerkzeugs. Wie insbesondere in Fig. 2 gut zu erkennen ist, verhindert die Isoliereinrichtung 32 einen direkten Kontakt zwischen der Düsenspitze 26 und dem Spritzgießwerkzeug, sodass beide Komponenten thermisch voneinander isoliert sind.
Eine weitere Isoliereinrichtung 40 ist am unteren Ende am Außenumfang des Materialrohrs 12 angeordnet. Diese weitere Isoliereinrichtung 40 ist ebenfalls aus einem thermisch schlecht leitenden Material hergestellt und dient zur Isolierung des Materialrohrs 12 gegenüber dem Spritzgießwerkzeug. Auch über diese Isoliereinrichtung 40 kann eine Zentrierung des Materialrohrs 12 innerhalb des Spritzgießwerkzeuges erfolgen.
Mit Hilfe der Isoliereinrichtungen 32 und 40 wird ein Wärmeübergang zwischen der Spritzgießdüse 10 und dem Spritzgießwerkzeug weitestgehend verhindert. Die lediglich in das Materialrohr 12 eingesteckte Düsenspitze 26 kann mitsamt der vormontierten Isolierhülse bzw. dem Isolierring 32 im Bedarfsfalle ausgewechselt werden. Aber auch der Isolierring 32 lässt sich durch Lösen der Schrauben 34 rasch und bequem von der Düsenspitze 26 abnehmen, beispielsweise wenn nur diese ausgewechselt werden soll.
Zur weiteren Kompensation des nicht gänzlich vermeidbaren Temperaturverlustes im Bereich der Düsenspitze 26 ist mittig zum Grundkörper 27 der Düsenspitze 26 ein länglicher, im wesentlichen torpedoförmiger Strömungskörper 42 ausgebildet, der mit Hilfe von Stegen 44 zentrisch im rohrförmigen Grundkörper 27 gehalten wird. Dieser Strömungskörper 42 dient dazu, Wärme direkt von dem Materialrohr 12 in den Bereich der Angussöffnung zu leiten. Dabei steht der Strömungskörper 42 auf beiden Seiten des Grundkörpers 27 mit Endspitzen 43, 45 vor, wobei die untere Endspitze 43 bis dicht an die Angussöffnung heran reicht oder sich sogar bis in diese hinein erstrecken kann. Die Stege 44, mit deren Hilfe der Strömungskörper 42 in der Düsenspitze 26 bzw. in deren Grundkörper 27 gehalten ist, definieren Kanäle 46, durch welche die fließfähige Masse hindurch strömen kann.
Fig. 4 zeigt dabei eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, insbesondere der Düsenspitze 26. Hier sind die Stege 44 innerhalb der Düsenspitze 26 bzw. im Grundkörper 27 verkürzt ausgebildet und zwar derart, dass sich die Stege 44 auf den oberen Bereich O der Düsenspitze 26 beschränken. Im unteren Bereich U der Düsenspitze 26 hingegen ragt der Strömungskörper 42 ohne jede Berührung frei durch den Grundkörper 27 hindurch, so dass die Schmelze in diesem Bereich nahezu optimal strömen kann. Insbesondere wird die Ausrichtung der Schmelze in der Artikeloberfläche weitestgehend eliminiert, so dass der so genannte Memory-Effekt nicht auftreten kann. Man erkennt ferner, dass die untere Endspitze 43 deutlich länger ausgebildet ist als die obere Endspitze 45, so dass die untere Endspitze 43 relativ weit über den Flanschrand 28 hinaus ragt.
Um die Strömungsverhältnisse noch weiter zu verbessern, ist der obere Rand 271 und der untere Rand 272 des Grundkörpers 27 konisch oder trichterförmig ausgebildet, so dass die Kunststoffschmelze möglichst ohne Druckverlust von dem Strömungskanal 16 im Materialrohr 12 in die Durchgangskanäle 46 der Düsenspitze 26 gelangt.
Der Aufbau der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Spritzgießdüse 10 ist dahingehend von Vorteil, dass mit Hilfe der Isoliereinrichtungen 32 und 40 ein Wärmeübergang zwischen der Spritzgießdüse 10 und dem Spritzgießwerkzeug weitestgehend verhindert wird. Zudem wird zusätzliche Wärme vom Materialrohr 12 über den Strömungskörper 42 in den Bereich der Angussöffnung geleitet, sodass Temperaturverluste, die durch die Isoliereinrichtung 32 im Angussbereich nicht verhindert werden können, ausgleichbar sind. Entsprechend ist ein sehr gutes Arbeitsergebnis mit Hilfe der erfindungsgemäßen Spritzgießdüse 10 erzielbar.
Da die Düsenspitze 26 in das Materialrohr 12 der Spritzgießdüse 10 lediglich eingesteckt ist, kann diese in einfacher Art und Weise montiert und demontiert werden. Gegenüber einer Düsenspitze, die in ein Materialrohr eingeschraubt ist, kann zudem ein Druckverlust deutlich verringert werden.
Aufgrund der Tatsache, dass die Isoliereinrichtung 32 an der Düsenspitze 26 befestigt ist, können die Isoliereinrichtung und die Düsenspitze vormontiert werden, sodass die Anordnung der Spritzgießdüse 10 im Spritzgießwerkzeug vereinfacht wird. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Befestigung der Isoliereinrichtung 32 an der Düsenspitze 26 auch in anderer Art und Weise erfolgen kann. So kann die Isoliereinrichtung 32
alternativ auch auf den Außenumfang des Flanschrandes 28 der Düsenspitze 26 aufgepresst werden.
Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichen liste
Spritzgießdüse 34 Madenschraube
Materialrohr 36 Aussparung / Nut
Anschlusskopf 38 Absatz
Strömungskanal 40 Isoliereinrichtung
Zuführöffnung 42 Strömungskörper
Dichtring 43 Endspitze
Heizung 44 Steg
Schutzrohr 45 Endspitze
Düsenspitze 46 Kanal
Grundkörper
Flanschrand A axiale Richtung
Dichtungsring O oberer Bereich
Isoliereinrichtung U unterer Bereich