Gehäuse für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehäuse für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit einer von Gehäuseabschnitten gebildeten Verformungseinheit zur Aufnahme einer auf das Gehäuse von außen einwirkenden Kraft. Eine solche Kraft kann insbesondere dann auftreten, wenn ein Fußgänger mit dem Frontbereich des Kraftfahrzeugs kollidiert. Für einen solchen Fall ist der Fußgängerschutz von besonderer Bedeu- tung. Der Frontbereich des Fahrzeugs und insbesondere das Gehäuse der Beleuchtungseinrichtung weisen daher Energie absorbierende Teile auf, welche die Stoßbelastungen, denen Fußgänger bei einer Kollision mit dem Fahrzeug ausgesetzt sind, vermindern sollen.
In der DE 101 49 120 C1 ist beispielsweise der Übergangsbereich von einem Scheinwerfer und einem hochklappbaren Vorderbereich einer Motor- bzw. Fronthaube eines Personenkraftwagens beschrieben, der den Fußgängerschutz verbessern soll. Ferner ist in der DE 102 58 628 B4 eine Beleuchtungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, bei der die Scheibe der Beleuchtungseinrichtung so gelagert ist, dass sie bei einer KoIIi- sion mit einem Fußgänger verschwenkbar ist.
Eine Beleuchtungseinrichtung weist üblicherweise ein Gehäuse auf, welches in Abstrahlrichtung der Beleuchtungseinrichtung von einer Abdeck- oder Lichtscheibe abgeschlossen ist. Die Abdeckscheibe wird von einem Gehäusefuß aufgenommen, und beispiels- weise in diesen eingeklebt. Der Gehäusefuß erstreckt sich dann nach hinten, wenn die Beleuchtungseinrichtung vorne am Kraftfahrzeug angeordnet ist, d.h. wenn sie beispielsweise ein Scheinwerfer ist. Danach verläuft das Gehäuse senkrecht nach unten und dann wieder nach hinten. Um Fußgänger bei einer Kollision mit dem Kraftfahrzeug vor Verletzungen zu schützen, sollte das Gehäuse der Beleuchtungseinrichtung in be- stimmten Richtungen Kräfte besonders gut aufnehmen können. Die Richtungen, in welchen beispielsweise der Kopf eines Fußgängers statistisch besonders häufig auf einen Scheinwerfer auftritt, sind bekannt und haben zu Vorschriften geführt, in welchen Richtungen Kräfte von dem Scheinwerfergehäuse aufgenommen werden sollen. Es besteht somit ein Bedarf das Gehäuse einer Beleuchtungseinrichtung, insbesondere eines Scheinwerfers, so auszubilden, dass Kräfte aus den Richtungen, aus denen üblicherweise Kräfte bei einer Kollision mit einem Fußgänger auftreten, besonders gut durch Energie absorbierende Verformungen aufgenommen werden können.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Gehäuse für eine Beleuchtungseinrichtung eines Kraftfahrzeugs bzw. ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Beleuchtungseinrichtung bereitzustellen, welche die Gefahr der Verletzung einer Person, die mit dem Kraftfahrzeug kollidiert, verringert.
Diese Aufgabe wird durch ein Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einem Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße Gehäuse ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verformungseinheit zumindest zwei Gehäuseabschnitte aufweist, die einen spitzen Winkel einschließen. Auf diese Weise können die zwei Gehäuseabschnitte vorzugsweise durch eine Verkleinerung des eingeschlossenen Winkels elastisch Energie aufnehmen. Es wird somit kine- tische Energie von der Verformungseinheit in Wärmeenergie umgewandelt oder die E- nergie wird von der Verformungseinheit gespeichert. Bei einer Kollision mit einem Fußgänger wird sie insbesondere nicht an den Fußgänger abgegeben. Ferner kann bevorzugt die Energie durch Deformation aufgenommen werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gehäuses umfasst die Verformungseinheit drei Gehäuseabschnitte, die Z-förmig verlaufen. Das von diesen Gehäuseabschnitten gebildete Z ist zu einer etwaigen Krafteinwirkung, die bei einer Kollision mit einem Fußgänger auftritt, so ausgerichtet, dass sich diese Gehäuseabschnitte zieharmonikaartig elastisch verformen können und hierdurch Energie absorbieren. Der von den zwei Gehäuseabschnitten oder den je zwei Gehäuseabschnitten eingeschlossene Winkel liegt beispielsweise in einem Bereich von 55° bis 80°, vorzugsweise in einem Bereich von 60° bis 75° und besonders bevorzugt ist der eingeschlossene Winkel etwa 68°. Es hat sich herausgestellt, dass bei diesen Winkeln die Energie besonders wirksam aufgenommen werden kann.
Der erste Gehäuseabschnitt der Verformungseinheit ist direkt oder indirekt an einem fahrzeugfesten Teil befestigt und der zweite Gehäuseabschnitt ist direkt oder indirekt mit einer Lichtscheibe oder Abschlussscheibe der Beleuchtungseinrichtung gekoppelt. Auf diese Weise kann auch Energie aufgenommen werden, wenn eine Kraft auf die Licht- oder Abschlussscheibe einwirkt.
Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Beleuchtungseinrichtung mit einem Gehäuse, wie es vorstehend beschrieben worden ist. Dabei schließt insbesondere ein Gehäuseabschnitt der Verformungseinheit mit einer Krafteinwirkungsrichtung, die bei einer Kollision eines Fußgängers mit dem Kraftfahrzeug auftritt, einen Winkel in einem Bereich von 20° bis 90° ein. Bevorzugt ist dieser Winkelbereich 40° bis 80°, besonders bevorzugt 45° bis 55°.
Die Richtung der Kraftein Wirkung, die bei einer Kollision eines Fußgängers mit dem Kraftfahrzeug häufig auftritt, schließt mit der Fahrtrichtung bei Geradeausfahrt des Kraft- fahrzeugs einen Winkel in einem Bereich von 0° bis 80°, insbesondere in einem Bereich von 0° bis 20° oder 50° bis 75° ein.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu der beigefügten Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gehäuses.
Das Ausführungsbeispiel betrifft ein Gehäuse 1 eines Scheinwerfers eines Kraftfahr- zeugs. Der Scheinwerfer besitzt einen an sich bekannten Aufbau mit einer Lichtquelle 6, welche von einem Reflektor 7 umgeben ist und welche Licht in Fahrtrichtung F emittiert.
In Lichtemissionsrichtung ist eine Licht- oder Abschlussscheibe 4 vorgesehen, welche beispielsweise in Klarglasoptik ausgeführt sein kann. Die Lichtscheibe 4 grenzt an ein
Karosserieblech 5 der Außenhaut des Kraftfahrzeugs an. Der Rand der Lichtscheibe 4 ist von einem Fuß 1e des Gehäuses 1 des Scheinwerfers aufgenommen.
Erfindungsgemäß besitzt das Gehäuse 1 des Scheinwerfers eine Verformungseinheit, welche mehrere Gehäuseabschnitte aufweist. Ein Gehäuseabschnitt 1a ist an einem festen Karosserieteil 3 beispielsweise über eine Schraube 2 befestigt. An diesen Gehäu- seabschnitt 1a schließt sich ein Gehäuseabschnitt 1 b an, der im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung F ausgerichtet ist. An den Gehäuseabschnitt 1b schließt sich ein Gehäuseabschnitt 1c an, welcher einen spitzen Winkel α mit Gehäuseabschnitt 1b einschließt, so dass er entgegen der Fahrtrichtung F nach oben abknickt. Der Winkel α liegt in einem Bereich von 55° bis 80°, insbesondere in einem Bereich von 60° bis 75° und besonders bevorzugt bei etwa 68°. An den Gehäuseabschnitt 1c schließt sich wiederum ein Gehäuseabschnitt 1d an, der am Ende in den Gehäusefuß 1e übergeht und im Wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung F ausgerichtet ist. Er knickt von
dem Gehäuseabschnitt 1c in Fahrtrichtung F ab, so dass die Gehäuseabschnitte 1 b, 1c und 1d die Form des Buchstabens Z besitzen.
Mit dem Pfeil A ist die Richtung bezeichnet, aus der bei einer Kollision eines Fußgängers mit dem Kraftfahrzeug eine Krafteinwirkung auf die Karosserie oder das Scheinwerfergehäuse auftritt. Der Winkel γ, den diese Richtung A der Krafteinwirkung mit der Fahrtrichtung F einschließt, ist in einem Bereich von 0° bis 80°. Bei einem Aufprall eines Fußgängers von vorne ist er in einem Bereich zwischen 0° und 20°, bei einem Aufprall seitlich von vorne in einem Bereich von 50° bis 75°.
Der Gehäuseabschnitt 1c, welcher den spitzen Winkel α zu dem anderen Gehäuseabschnitt 1b einschließt, ist so zu der Richtung A der Krafteinwirkung ausgerichtet, dass sich der Winkel α bei einer Krafteinwirkung aus dieser Richtung A verkleinert. Beispielsweise dreht sich der Gehäuseabschnitt 1c um eine Achse an der Verbindungsstelle zwi- sehen den Gehäuseabschnitten 1c und 1 b in Richtung des Pfeils B. Der Winkel ß, den der Gehäuseabschnitt 1c mit der Richtung A der Krafteinwirkung einschließt, ist in einem Bereich zwischen 20° und 90°, insbesondere in einem Bereich zwischen 40° und 80° und besonders bevorzugt in einem Bereich zwischen 45° und 55°.
Da die Verformungseinheit des Gehäuses 1 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel von den drei Gehäuseteilen 1b, 1c und 1d gebildet ist, welche Z-förmig angeordnet ist, können sich diese Gehäuseabschnitte so elastisch verformen, dass sie zieharmonikaartig bei einer Krafteinwirkung aus der Richtung A elastisch zusammengefaltet werden und sich wieder in die ursprüngliche Form entfalten, wenn die Kraft nicht mehr einwirkt. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass das Gehäuse gegebenenfalls eine Kollision mit einem Fußgänger unbeschadet übersteht.
Die Ausrichtung der Z-förmigen Gehäuseabschnitte 1b, 1c und 1d erfolgt im Wesentlichen zu der Richtung der Krafteinwirkung A bei einer etwaigen Kollision mit einem Fuß- ganger. Dabei sind die Gehäuseabschnitte 1b, 1c und 1d so auszurichten, dass bei einer solchen Krafteinwirkung der Winkel α zwischen den Gehäuseabschnitten 1b und 1c sowie vorzugsweise auch der Winkel zwischen den Gehäuseabschnitten 1c und 1d verkleinert werden können, um auf diese Weise Energie zu absorbieren oder zu speichern.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 Gehäuse
1a, 1b, 1c, 1d Gehäuseabschnitte
1e Gehäusefuß
2 Schraube
3 festes Fahrzeugteil 4 Licht- oder Abschlussscheibe
5 Karosserieblech
6 Lichtquelle
7 Reflektor
A Richtung einer Krafteinwirkung bei einer Kollision des Kraftfahr- zeugs mit einem Fußgänger
B Drehrichtung des Gehäuseabschnitts 1c bei einer Kollision mit einem Fußgänger
F Fahrtrichtung