EP1889975A1

EP1889975A1 - Schallschutzanordnung

Info

Publication number: EP1889975A1
Application number: EP06017030A
Authority: EP
Inventors: Wisnieuwski Peter; Herbert Müller
Original assignee: Calenberg Ingenieure planmassig elastisch lagern GmbH
Current assignee: Calenberg Ingenieure planmassig elastisch lagern GmbH
Priority date: 2006-08-16
Filing date: 2006-08-16
Publication date: 2008-02-20
Also published as: CN101126224B; CN101126224A; TW200811334A

Abstract

Eine erfindungsgemäße Schallschutzanordnung 2 weist ein biegeweiches Schallschutzelement 4 und ein im wesentlichen formstabiles Tragelement auf, das das Schallschutzelement 4 trägt. Erfindungsgemäf5 ist das Tragelement durch ein pultrudiertes Profilelement 6 gebildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schallschutzanordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Derartige Schallschutzanordnungen sind allgemein bekannt, beispielsweise durch DE 78 01 086 U1 , DE-OS 23 39 649 , DE-OS 26 17 386 , DE-OS 23 60 519 , DE-OS 28 00 529 , DE 29 35 745 C2 und CH 647 027 . Sie dienen zur temporären oder dauerhaften Schalldämmung im Bereich von Schallquellen.
Durch DE 199 56 669 C2 ist eine Schallschutzanordnung der betreffenden Art bekannt, die ein biegeweiches Schallschutzelement und ein im wesentliches formstabiles Tragelement aufweist, das das Schallschutzelement trägt. Die aus der Druckschrift bekannte Schallschutzanordnung weist ausgezeichnete Schalldämmungseigenschaften auf und ist relativ einfach und damit kostengünstig herstellbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schallschutzanordnung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art anzugeben, deren Aufbau weiter vereinfacht und damit noch kostengünstiger gestaltet ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Lehre gelöst.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, daß unter Beibehaltung der ausgezeichneten Schalldämmungseigenschaften eines biegeweichen Schallschutzelementes grundsätzlich auch auf die aus dem Stand der Technik bekannten Spannmittel zum Spannen des Schallschutzelementes verzichten kann, wenn ein im wesentlichen formstabiles Tragelement vorgesehen ist, das das Schallschutzelement trägt und beispielsweise mit einer externen Tragkonstruktion verbindbar oder verbunden ist. Erfindungsgemäß ist das Tragelement durch ein pultrudiertes Profilelement gebildet.
Derartige Profilelemente sind relativ einfach und kostengünstig herstellbar, so daß die Herstellungskosten der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung gegenüber bekannten Schallschutzanordnungen wesentlich verringert sind. Auf diese Weise macht die erfindungsgemäße Lehre Schallschutzanordnungen auch für diejenigen Einsatzbereiche verfügbar, in denen sie bisher aus Kostengründen nicht eingesetzt werden konnten. Die erfindungsgemäße Lehre leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor gesundheitsschädlichem Lärm.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung auch dort einsetzbar ist, wo sie hohen dynamischen Belastungen ausgesetzt ist, beispielsweise an Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken. Die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung eignet sich besonders gut für derartige Anwendungen. Zum einen ist über das biegeweiche Schallschutzelement eine besonders wirksame Schalldämmung erzielt. Zum anderen hält das pultrudierte Profilelement, das das Tragelement der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung bildet, auch hohen statischen und dynamischen Belastungen stand.
Die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung vereint also eine besonders wirksame Schalldämmung mit besonders geringen Herstellungskosten.
Unter einem pultrudierten Profilelement wird erfindungsgemäß ein im Pultrusionsverfahren hergestelltes Profilelement verstanden. Bei dem Pultrusionsverfahren handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung faserverstärkter Profile, insbesondere Kunststoffprofile, in einem kontinuierlichen Ablauf. Hierbei werden Verstärkungsfasern über eine Tauchwalze in eine Harzwanne geführt, wobei ein Kadier-Gitter für die gewünschte Verteilung der Fasern im späteren Profil sorgt. Die Fasern werden in der Harzwanne beispielsweise mit Kunstharz getränkt und in entsprechenden Vorformstationen in die gewünschte Form des Profiles gebracht. Falls entsprechend den jeweiligen Anforderungen erforderlich, kann weiteres Verstärkungematerial, beispielsweise Matten, Gewebe oder Vliese, in das Profil eingebracht werden. Daran anschließend wird das Profil je nach Material beispielsweise bei 100-200° in einer Schablone ausgehärtet. Nach dem Aushärten kann ein Profilelement gewünschter Länge durch Ablängen des im Pultrusionsverfahren gebildeten Profilstranges erzeugt werden. Ein besonderer Vorteil des Pultrusionsverfahrens besteht darin, daß sich Profilstränge nahezu beliebiger Länge bilden lassen.
Unter einem im wesentlichen formstabilen Tragelement wird erfindungsgemäß ein Tragelement verstanden, dessen Formstabilität so groß ist, daß unter Schallbelastung übermäßige Auslenkungen des Schallschutzelementes vermieden sind.
Erfindungsgemäß ist somit eine Kombination eines nicht tragenden biegeweichen Schallschutzelementes mit einem tragenden, im wesentlichen formstabilen Tragelement vorgesehen. Erfindungsgemäß ist es grundsätzlich ausreichend, wenn ein einziges vorzugsweise flächig ausgebildetes Tragelement vorgesehen ist. Erfindungsgemäß können jedoch auch zwei oder mehrere Tragelemente vorgesehen sein, deren Form, Größe und Anzahl entsprechend den jeweiligen Anforderungen innerhalb weiter Grenzen wählbar sind.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung besteht darin, daß sie grundsätzlich vollständig metallfrei aufgebaut sein kann. Dies ist sowohl im Hinblick auf eine Verwendung der Schallschutzanordnung an Eisenbahnstrecken als auch im Hinblick auf ein Recycling von Vorteil.
Erfindungsgemäß ist es grundsätzlich ausreichend, wenn die Schallschutzanordnung ein einziges Schallschutzelement aufweist. Entsprechend den jeweiligen Anforderungen können jedoch auch wenigstens zwei Schallschutzelemente vorhanden sein, deren Form und Größe entsprechend den jeweiligen Anforderungen innerhalb weiter Grenzen wählbar sind.
Zweckmäßigerweise besteht das erfindungsgemäße Profilelement aus faserverstärktem Material, insbesondere faserverstärktem Kunststoff und/oder faserverstärktem Beton und/oder faserverstärktem Polymerbeton, wobei das Material des Profilelementes vorzugsweise mit Glasfasern und/oder Metallfasern und/oder Aramidfasern oder dergleichen verstärkt sein kann, wie dies eine Weiterbildung vorsieht. Derartige Materialien sind relativ kostengünstig und weisen eine hohe Festigkeit auf.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Profilelement schalleinfallsseitig wenigstens teilweise offen ausgebildet ist und auf seiner schallabgewandten Seite eine Stützfläche für das Schallschutzelement aufweist. Bei dieser Ausführungsform trifft der Schall auf das biegeweiche Schallschutzelement auf, so daß die ausgezeichneten Schalldämmungseigenschaften eines biegeweichen Schallschutzelementes beibehalten sind. Dadurch, daß das Tragelement erfindungsgemäß auf seiner schallabgewandten Seite eine Stützfläche für das Schallschutzelement aufweist, sind übermäßige Auslenkungen des Schallschutzelementes zuverlässig vermieden. Auf diese weise sind zusätzliche Spannmittel, wie sie im Stand der Technik zu diesem Zweck erforderlich sind, erfindungsgemäß grundsätzlich nicht mehr erforderlich. Da das Tragelement besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist, ergibt sich erfindungsgemäß ein besonders einfacher und damit kostengünstiger Aufbau der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung, die aufgrund der Verwendung eines biegeweichen Schallschutzelementes ausgezeichnete Schalldämmungseigenschaften hat.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Profilelement an seinem freien Rand wenigstens abschnittsweise eine Abkantung aufweist. Die Abkantung kann beispielsweise und insbesondere zu der Stützfläche unter einem Winkel von etwa 90° verlaufen. Durch die Abkantung ist die Formstabilität des Tragelementes weiter erhöht. Außerdem kann sich das Schallschutzelement bei dieser Ausführungsform an bzw. auf der Abkantung abstützen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß sich die Abkantung entlang der seitlichen Ränder und/oder des unteren Randes und/oder des oberen Randes des Profilelementes erstreckt. Bei dieser Ausführungsform kann sich das Schallschutzelement im Bereich der seitlichen Ränder an der Abkantung und/oder im Bereich des unteren Randes des Profilelementes auf der Abkantung abstützen. Grundsätzlich kann auch im Bereich des oberen Randes des Profilelementes eine entsprechende Abkantung vorgesehen sein. Ist jedoch entweder der obere oder der untere Rand des Profilelementes abkantungsfrei ausgestaltet, so ist das Tragelement in gewissem Maße torsionsweich ausgebildet. Kommt es unter Schallbelastung zu einer unterschiedlichen Verdrehung der seitlichen, d. h. vertikalen Ränder des Profilelementes, so resultieren aufgrund der Torsionsweichheit des Profilelementes hieraus nur geringe Beanspruchungen des Profilelementes und nur geringe Spannungen in dem Profilelement.
Um in diesem Sinne eine Torsionsweichheit des Profilelementes bei gleichzeitiger ausreichender Formstabilität zu erzielen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Ausführungform mit der Abkantung vor, daß der Verlauf der Abkantung entlang der Ränder des Tragelementes im wesentlichen U-förmig ist. Auf diese Weise ist entweder im Bereich des oberen freien Randes oder im unteren Bereich des unteren freien Randes des Tragelementes ein abkantungsfreier Bereich gebildet, aufgrund dessen sich die gewünschte Torsionsweichheit ergibt.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Profilelement durch ein schalleinfallsseitig offenes Profil gebildet ist. Auf diese Weise trifft der Schall im wesentlichen vollflächig auf das biegeweiche Schallschutzelement, so daß die Vorteile eines biegeweichen Schallschutzelementes, insbesondere hinsichtlich seiner ausgezeichneten Schalldämmungseigenschaften, erhalten bleiben.
Grundsätzlich kann das Tragelement auf seiner schallabgewandten Seite durchbrochen oder mit Öffnungen versehen sein, solange in der erforderlichen Weise eine Abstützung des Schallschutzelementes durch die Stützfläche erzielt ist. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht jedoch vor, daß das Profilelement auf seiner schallabgewandten Seite geschlossen oder im wesentlichen geschlossen ausgebildet ist. Auf diese Weise ist einerseits eine großflächige Abstützung des Schallschutzelementes durch die Stützfläche erzielt. Andererseits ist das Schallschutzelement von der schallabgewandten Seite des Profilelementes hier nicht zugänglich, so daß es beispielsweise gegen vandalismuseinwirkung von dieser Seite geschützt ist.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Tragelement im wesentlichen platten- oder schalenartig ausgebildet ist.
Um die Formstabilität des Profilelementes weiter zu erhöhen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre vor, daß das Profilelement im Bereich der Stützfläche und/oder im Bereich der Abkantung Versteifungsmittel aufweist.
Eine Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, daß die der Stützfläche zugeordneten Versteifungsmittel auf der dem Schallschutzelement abgewandten Seite der Stützfläche angeordnet sind. Auf diese Weise ergeben sich hinsichtlich der Form, Größe und Anzahl der Versteifungselemente erhebliche Freiheiten.
Um die Versteifungsmittel einfach und kostengünstig und zugleich wirksam zu gestalten, sieht eine Weiterbildung der Ausführungsform mit den Versteifungsmitteln vor, daß diese wenigstens eine versteifungsrippe und/oder wenigstens eine versteifungssicke aufweisen.
Grundsätzlich kann das Schallschutzelement fest mit dem Profilelement verbunden sein. Eine vorteilhafte weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht jedoch vor, daß das Schallschutzelement lösbar mit dem Profilelement verbunden ist. Bei dieser Ausführungsform können das Schallschutzelement und das Profilelement getrennt voneinander transportiert und erst vor Ort miteinander verbunden werden. Darüber hinaus ist es bei dieser Ausführungsform möglich, ein schadhaft gewordenes Schallschutzelement unter Beibehaltung der Tragkonstruktion auszutauschen.
Die Befestigung des Schallschutzelementes an dem Profilelement kann auf beliebige geeignete Weise und mittels beliebiger geeigneter Befestigungsmittel erfolgen, beispielsweise über beliebige Klemmverbindungen. Hierbei kann das Schallschutzelement an einer beliebigen geeigneten Stelle an dem Profilelement befestigt sein. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindunsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Schallschutzelement an der Stützfläche befestigt ist.
Beispielsweise und insbesondere kann das Schallschutzelement mit dem Profilelement verklebt sein, wie dies eine andere vorteilhafte Weiterbildung vorsieht. Auf diese Weise ist die Verbindung des Schallschutzelementes mit dem Tragelement besonders einfach gestaltet.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Profilelement flächig ausgebildet ist und sich vorzugsweise im wesentlichen über die gesamte Ausdehnung des Schallschutzelementes erstreckt.
Das erfindungsgemäß vorgesehene Schallschutzelement kann beispielsweise aus zwei mittels einer verbindungsbahn miteinander verbundenen Bahnen aus biegbsamem Material bestehen, wie dies aus der DE 199 56 669 A1 bekannt ist, deren Inhalt hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird. Das biegeweiche Schallschutzelement kann jedoch auch in anderer Weise ausgebildet sein, beispielsweise durch eine in einer Ummantelung, die vorzugsweise aus textilem Material besteht, aufgenommene schallabsorbierende Füllung, die beispielsweise aus Mineralwolle, Schaumstoff, einem Granulat, einem Mörtel oder Kalk oder einer Kalkmischung besteht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten stark schematisierten Zeichnung näher erläutert, in der Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beanspruchten, beschriebenen oder in der Zeichnung dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
Es zeigt:

Fig. 1: stark schematisiert eine perspektivische vorderansicht eines ersten Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung,
Fig. 2: in gleicher Darstellung wie Fig. 1 eine Rückansicht der Schallschutzanordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3: einen Horizontalschnitt durch die Schallschutzanordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 4: eine Rückansicht der Schallschutzanordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 5: eine Vorderansicht der Schallschutzanordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 6: einen Schnitt entlang einer Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7: in gleicher Darstellung wie Fig. 1 ein aus mehreren erfindungsgemäßen Schallschutzanordnungen gemäß Fig. 1 zusammengesetztes Wandelement einer Schallschutzwand,
Fig. 8: in gleicher Darstellung wie Fig. 2 das Wandelement gemäß Fig. 7,
Fig. 9: in gleicher Darstellung wie Fig. 7 eine aus mehreren Wandelementen gemäß Fig. 7 zusammengesetzte Schallschutzwand,
Fig. 10: in gleicher Darstellung wie Fig. 8 die Schallschutzwand gemäß Fig. 10,
Fig. 11: in perspektivischer Explosionsdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung,
Fig. 12: in perspektivischer Darstellung die Schallschutzanordnung gemäß Fig. 11 im zusammengebauten Zustand,
Fig. 13: einen Horizontalschnitt durch eine aus mehreren Schallschutzanordnungen gemäß Fig. 11 aufgebauten Schallschutzwand im Bereich eines Pfostens und
Fig. 14: eine Seitenansicht der Schallschutzanordnung gemäß Fig. 13.

In den Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. sich entsprechende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung 2 dargestellt, die ein biegeweiches Schallschutzelement 4 sowie ein im wesentlichen formstabiles Tragelement aufweist, das das Schallschutzelement 4 trägt und erfindungsgemäß durch ein pultrudiertes Profilelement 6 gebildet ist.
Das pultrudierte Profilelement 6 ist erfindungsgemäß in einem Pultrusionsverfahren hergestellt und besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Profilelement schalenartig und schalleinfallsseitig offen ausgebildet, wobei die Schalleinfallsrichtung in Fig. 1 durch einen Pfeil gekennzeichnet ist.
Auf der schallabgewandten Seite des Schallschutzelementes 4 weist das Profilelement 6 eine Stützfläche auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel an einer geschlossenen Rückwand 10 des Profilelementes 6 gebildet ist.
Das Profilelement 6 weist bei diesem Ausführungsbeispiel an seinem oberen und unteren Rand jeweils eine Abkantung 12 bzw. 14 auf, die in einem Winkel von etwa 90° zu der Rückwand 10 verläuft. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, entspricht die lichte Weite zwischen den Abkantungen 12, 14 im wesentlichen der Höhe des Schallschutzelementes 4, das somit eng zwischen den Abkantungen 12, 14 aufgenommen ist und sich auf der Abkantung 14 abstützt.
Darüber hinaus weist das Profilelement 6 bei diesem Ausführungsbeispiel seitliche Wandungen 16, 18 auf. Die lichte Weite zwischen den Wandungen 16, 18 entspricht bei diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen der Breite des Schallschutzelementes 4, so daß das Schallschutzelement 4 eng zwischen den Wandungen 16, 18 aufgenommen ist.
Aufgrund der Gegebenheiten des Pultrusionsverfahrens, bei dem sich ausschließlich Profile mit in Ziehrichtung, die bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 der Längsrichtung des Profilelementes 6 entspricht, konstantem Querschnitt herstellen lassen, sind die seitlichen Wandungen durch separate Bauteile gebildet, die in beliebiger geeigneter Weise mit dem Profilelement 6 verbunden sind, beispielsweise durch Verkleben.
Fig. 2 zeigt eine Rückansicht der Schallschutzanordnung 2. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, weist das Profilelement 6 bei diesem Ausführungsbeispiel eine in seiner Längsrichtung verlaufende Versteifungsrippe 20 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel während der Herstellung mittels Pultrusion an das Profilelement 6 angeformt worden ist. Um in einer weiter unten näher erläuterten Weise eine Verbindung der Schallschutzanordnung 2 mit einer externen Tragkonstruktion zu ermöglichen, ist die Versteifungsrippe 20 im Bereich der in Längsrichtung gelegenen Enden 22, 24 entfernt, beispielsweise durch Abfräsen. Die offenen Enden der Versteifungsrippe sind durch entsprechende Abdeckungen verschlossen, von denen in Fig. 2 lediglich eine Abdekkung 26 erkennbar ist. Die Abdeckung 26 kann beispielsweise mit der Versteifungsrippe 20 verklebt sein.
Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Schallschutzanordnung 2 gemäß Fig. 1. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist die Schallschutzanordnung 2 in der in Fig. 3 dargestellten Montageposition an einer externen Tragkonstruktion gehalten, die bei diesem Ausführungsbeispiel zwei seitlich zueinander beabstandete Träger 28, 30 aufweist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, weisen die Träger 28, 30 einen Doppel-T-förmigen. Querschnitt auf. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist es vor dem Einsetzen der Schallschutzanordnung 2 zwischen die Träger 28, 30 erforderlich, die Versteifungsrippe 20 an beiden Enden des Profilelementes 6 zu kürzen, wie dies oben anhand von Fig. 2 erläutert worden ist.
Fig. 4 zeigt eine Rückansicht der Schallschutzanordnung 2.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht der Schallschutzanordnung 2 von vorne, d. h. von der Schalleinfallsseite.
Fig. 6 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Schallschutzanordnung 2 gemäß Fig. 1.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Vorderansicht eines Wandelementes 32 einer Schallschutzwand, das aus den Trägern 28, 30 besteht, zwischen denen vertikal übereinander angeordnet die Schallschutzanordnung 2 sowie weitere erfindungsgemäße Schallschutzanordnungen gehalten sind, von denen in Fig. 7 lediglich eine weitere Schallschutzanordnung mit dem Bezugszeichen 2' versehen ist.
Fig. 8 zeigt eine perspektivische Rückansicht des Wandelementes 32.
Fig. 9 zeigt eine Schallschutzwand 34, die aus einer Mehrzahl von nebeneinander angeordneten Wandelementen 32 gemäß Fig. 7 besteht, von denen neben dem Wandelement 32 in Fig. 9 lediglich ein weiteres Wandelement mit dem Bezugszeichen 32' versehen ist.
Fig. 10 zeigt eine perspektivische Rückansicht der Schallschutzwand 34.
Wie aus einem Vergleich der Figuren 7 bis 10 ersichtlich ist, läßt sich eine Mehrzahl erfindungsgemäßer Schallschutzanordnungen 2 zu Wandelementen 32 und Schallschutzwänden 34 nahezu beliebiger Größe kombinieren.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung 2 ist wie folgt:
Unter Schalleinwirkung aus Richtung des Pfeiles 8 (vgl. Fig. 1) absorbiert das biegeweiche Schallschutzelement 4 den Schall, wobei es durch das Profilelement 6 getragen und an den Trägern 28, 30 der externen Tragkonstruktion gehalten ist. Durch die Stützfläche, die die Rückwand des Profilelementes 6 bildet, sind unter Luftdruckeinwirkung übermäßige Auslenkungen des Schallschutzelementes 4 in Schallausbreitungsrichtung vermieden, beispielsweise dann, wenn die Schallschutzanordnung 2 an einer Bahnstrecke eingesetzt wird und beim Vorbeifahren beispielsweise eines Hochgeschwindigkeitszuges eine Luftdruckwelle entsteht, die das Schallschutzelement 4 trifft. Durch die Abkantungen 12, 14 bei diesem Ausführungsbeispiel in Kombination mit der Versteifungsrippe 20 wird eine ausreichende Formstabilität des Profilelementes 6 erzielt, das hohen statischen und dynamischen Belastungen standhält.
Aufgrund der Verwendung eines biegeweichen Schallschutzelementes 4 weist die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung 2 ausgezeichnete Schalldämmungseigenschaften auf. Sie ist darüber hinaus besonders einfach und kostengünstig herstellbar, was vor allem darauf beruht, daß erfindungsgemäß ein pultrudiertes Profilelement verwendet wird. Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung 2 ein besonders geringes Gewicht auf, was zusätzliche Hebewerkzeuge bei der Montage grundsätzlich überflüssig macht.
Die erfindungsgemäße Schallschutzanordnung 2 ist vielfältig einsetzbar und insbesondere zur Nachrüstung an Eisenbahnstrecken, insbesondere Hochgeschwindigkeitsstrecken geeignet.
In Fig. 11 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung 2 dargestellt, das sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß es für geringere dynamische Belastungen ausgelegt ist. Dementsprechend ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 die bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 vorgesehene versteifungsrippe weggelassen.
Ferner unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch, daß das biegeweiche Schallschutzelement 4 durch einen Block 36 gebildet ist, der bei diesem Ausführungsbeispiel aus Mineralfaser besteht. Um den Block 36 vor Vandalismus zu schützen, ist ein aus rostfreiem oder verzinktem Draht bestehendes, schalldurchlässiges Gittergewebe 38 vorgesehen. Zur Montage der Schallschutzanordnung 2 wird das Gittergewebe 38 mit seitlichen Abkantungen auf den Block 36 aufgeschoben. Daran anschließend wird die seitliche Wandung 16 an das Profilelement 6 angeklebt, und der Block 36 zusammen mit dem Gittergewebe 38 in Längsrichtung in das Profilelement 6 eingeschoben, bis es an der seitlichen Wandung 16 zur Anlage kommt. Daran anschließend kann die andere seitliche Wandung 18 mit dem Profilelement 6 verklebt werden.
Fig. 12 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 11 im Montagezustand.
Fig. 13 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Schallschutzwand 40, die aus mehreren Schallschutzelementen 2 gemäß Fig. 11 zusammengesetzt ist. Hierbei sind das Schallschutzelement 2 sowie ein weiteres Schallschutzelement 2' an einem Träger 42 gehalten, der einen Doppel-T-förmigen Querschnitt aufweist. Mit dem Träger 42 ist ein T-förmiges Profil 44 verbunden, das zum Anschließen einer Strebe 46 dient, die die so gebildete Schallschutzwand gegen den Boden abstützt.
Das in Fig. 11 dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schallschutzanordnung 2 ist besonders gut als temporäre oder dauerhafte Schalldämmung beispielsweise an Baustellen geeignet.

Claims

Schallschutzanordnung,
mit einem biegeweichen Schallschutzelement und
mit einem im wesentlichen formstabilen Tragelement, das das Schallschutzelement trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement durch ein pultrudiertes Profilelement (6) gebildet ist.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) aus faserverstärktem Material, insbesondere faserverstärktem Kunststoff und/oder faserverstärktem Beton und/oder faserverstärktem Polymerbeton besteht.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Profilelementes (6) mit Glasfasern und/oder Metallfasern und/oder Aramidfasern oder dergleichen verstärkt ist.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) schalleinfallsseitig wenigstens teilweise offen ausgebildet ist und auf seiner schallabgewandten Seite eine Stützfläche für das Schallschutzelement (4) aufweist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) an seinem freien Rand wenigstens abschnittsweise eine Abkantung (12, 14) aufweist.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abkantung (12, 14) entlang der seitlichen Ränder und/oder des unteren Randes und/oder des oberen Randes des Profilelementes erstreckt.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Abkantung (12, 14) entlang der Ränder des Profilelementes (6) im wesentlichen U-förmig ist.
Schallschutzanordnung nach.einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) als ein schalleinfallsseitig offenes Profil ausgebildet ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) als ein auf seiner schallabgewandten Seite geschlossenes oder im wesentlichen geschlossenes Profil ausgebildet ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) im wesentlichen platten- oder schalenartig ausgebildet ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) im Bereich der Stützfläche und/oder im Bereich der Abkantung Versteifungsmittel aufweist.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die der Stützfläche zugeordneten Versteifungsmittel auf der dem Schallschutzelement (4) abgewandten Seite der Stützfläche angeordnet sind.
Schallschutzanordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungsmittel wenigstens eine Versteifungsrippe (20) und/oder wenigstens eine Versteifungssicke aufweisen.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallschutzelement (4) lösbar mit dem Profilelement (6) verbunden ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallschutzelement (4) an der Stützfläche befestigt ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schallschutzelement (4) mit dem Profilelement (6) verklebt ist.
Schallschutzanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilelement (6) flächig ausgebildet ist und sich vorzugsweise im wesentlichen über die gesamte Ausdehnung des Schallschutzelementes (4) erstreckt.