Die Erfindung betrifft einen Stecker oder eine Kupplung einer Steckverbindung gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes der Patentansprüche 1 und 2.
Steckverbindungen mit einem Stecker und einer Kupplung, die zusammensteckbar sind,
sind z. B. in Form von E-Serie-Rundsteckverbindern nach der Norm IEC 61076-2-101
bekannt. Die Mehrzahl solcher Steckverbinder sind mit einer Schraubverriegelung
versehen, um ein Auseinanderziehen der zusammengesteckten Steckverbindung zu
verhindern. Der Stecker und die Kupplung werden hierbei mit Hilfe einer Überwurfschraube
und einer entsprechenden Überwurfmutter miteinander verbunden. Bei einer
bekannten Steckverbindung, die der erwähnten Norm entspricht, ist die Gewindelänge an
der Überwurfmutter so bemessen, daß die Gewindeverbindung (über die Längsachse
betrachtet) etwa vor bzw. an der Stelle zum Eingreifen kommt, an der die Stiftkontakte
des Steckers und die Buchsenkontakte der Kupplung einander berühren bzw. elektrisch
kontaktieren. Die Gewindeverbindung, d. h., das Zusammenschrauben von Überwurfmutter
und Überwurfschraube, dient somit einerseits dazu, die erforderlichen Steck- und
Ziehkräfte zu generieren, andererseits wird hierüber die erforderliche Kraft erzeugt und
aufrechterhalten, mit der eine Dichtfläche des Steckers bzw. der Kupplung an die
korrespondierende Dichtung gedrückt werden muß, um die erwünschte Dichtwirkung zu
erzielen. Darüber hinaus stellt das Gewinde eine robuste, industrietaugliche Verbindung
her, die ein unbeabsichtigtes Lösen der Steckverbindung verhindert und in Verbindung
mit der erwähnten Dichtungskraft auch einen guten Vibrationsschutz erzeugt. Eine solche
bekannte Schraubverriegelung hat allerdings den Nachteil, daß sie aufgrund der
verhältnismäßig hohen Anzahl der zum Tragen kommenden Gewindegänge sowohl
hinsichtlich des Handlings als auch des Zeitaufwandes für den Steckvorgang keine
rationelle Verbindung darstellt. Außerdem ist es bei einer solchen bekannten Steckverbindung
äußerst kompliziert, die Verbindung zwischen Stecker und Kupplung herzustellen,
da nahezu gleichzeitig die Einführung des Steckers in die Kupplung beginnt, während
gleichzeitig auch der Schraubvorgang beginnen muß. Dabei kann es passieren, daß das
Zusammenspiel von Überwurfschraube und Überwurfmutter zunächst das Zusammenstecken
der Steckverbindung verhindert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sowohl eine Kupplung als auch einen
Stecker einer Steckverbindung für sich alleine bereitzustellen, bei denen die zugehörige
Überwurfmutter bzw. Überwurfschraube bzw. deren Gewinde so gestaltet ist, daß der
Zusammensetzvorgang des Steckverbinders möglichst rationell, d. h. möglichst schnell,
ausgeführt werden kann, wobei das Zusammenstecken auch einfach erfolgen soll.
Gleichzeitig soll nach dem Zusammenstecken der Zusammenhalt der Steckverbindung
gewährleistet sein.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der beiden unabhängigen Patentansprüche 1 und
2 gelöst.
Einerseits ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Gewinde der Überwurfmutter oder
der Überwurfschraube des Steckers in axialer Richtung derat hinter die steckerseitige
Front zurückversetzt angeordnet ist, daß die Schraubverbindung erst dann zum Tragen
kommt, nachdem die Kontaktpartner einander berühren bzw. elektrisch kontaktieren. Die
zweite Lösung besteht darin, daß in analoger Weise das Gewinde der Überwurfmutter
oder der Überwurfschraube an der Kupplung in axialer Richtung hinter die kupplungsseitige
Front zurückversetzt angeordnet ist. Diese in axialer Richtung betrachtete zurückversetzte
Anordnung der Gewinde der Überwurfmutter oder der Überwurfschraube hat den
Vorteil, daß zunächst die vorderen Steckbereiche von Stecker und Kupplung zusammengesteckt
werden können, d. h. es erfolgt zuerst ein teilweises axiales Zusammenstecken
von Stiftkontakten des Steckers und Buchsenkontakten der Kupplung, bevor die
eigentliche Schraubverbindung, die von der Überwurfschraube und der Überwurfmutter
realisiert ist, in Eingriff kommt. Das bedeutet, daß die Schraubverbindung erst dann
zusammengeschraubt wird, wenn Stecker und Kupplung schon zu einem Teil in
Längsrichtung zusammengesteckt worden sind. Werden dann die Überwurfschraube und
die Überwurfmutter relativ zueinander verdreht, d. h. zusammengeschraubt, werden
Stecker und Kupplung in axialer Richtung weiter zueinander bewegt und die Steckverbindung
vollständig zusammengeführt. Durch das Zusammenschrauben der Gewindeverbindung
wird ein zuverlässiger Zusammenhalt der Steckverbindung realisiert. Allerdings sind
weniger Umdrehungen für das Zusammenschrauben erforderlich, da die Überwurfschraube
bzw. die Überwurfmutter durch die Zurückversetzung in axialer Richtung
verkürzt ausgeführt ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kupplung und eines erfindungsgemäβen
Steckers einer Steckverbindung ist im folgenden beschrieben und anhand der
Figuren erläutert. An dieser Stelle sei schon darauf hingewiesen, daß die gezeigte
Steckverbindung rein exemplarisch ist und Abweichungen hiervon möglich sind, ohne den
erfindungsgemäßen Gedanken zu verlassen.
Es zeigen:
- Figur 1
- einen Stecker und eine Kupplung vor ihrem Zusammensetzen,
- Figur 2
- Detailansicht der Fronten von dem Stecker und der Kupplung.
Figur 1 zeigt einen Stecker 1 sowie eine Kupplung 2 einer Steckverbindung vor dem
Zusammensetzen. An dem linken Ende bei Betrachtung der Figur 1 des Steckers 1
vorgesehenen Endes kann ein Kabel angeschlossen werden. Gleiches gilt für die
Kupplung 2, an dessen rechten Ende ebenfalls ein Kabel angeschlossen ist. Alternativ
dazu kann der Stecker 1 bzw. die Kupplung 2 auch als Gerätestecker oder Gerätekupplung
ausgebildet sein. Die steckerseitige bzw. kupplungsseitige Front, d. h., daß dem
Kabel abgewandte Ende des Steckers 1 bzw. der Kupplung 2 ist mit der Bezugsziffer 3
versehen. In diesem Frontbereich weist der Stecker 1 eine Überwurfschraube 1 auf, die
koaxial ein nicht näher bezeichnetes Steckergehäuse umgibt und drehbar, allerdings axial
nicht verschiebbar an diesem Gehäuse angeordnet ist. Alternativ könnte diese Überwurfschraube
bzw. das entsprechende Gewinde auch fest an diesem Gehäuse angebracht
sein. Koaxial innerhalb der Überwurfschraube 1 (die ein Gewindestück darstellt) sind ein
Stiftkontakt 1.2 oder mehrere Stiftkontakte angeordnet, die an den Enden der einzelnen
Leitungen des insbesondere mehradrigen Kabels angeschlossen sind. Darüber hinaus ist
das Außengehäuse des Steckers 1 derart ausgebildet, daß an der Frontseite eine
Dichtfläche 1.3 vorhanden ist.
Bezüglich der Kupplung 2 ist eine um ein nicht näher bezeichnetes Kupplungsgehäuse
drehbare Überwurfmutter 2.1 angeordnet, die allerdings axial nicht verschiebbar ist.
Alternativ könnte diese Überwurfmutter, bzw. das entsprechende Gewinde auch fest an
diesem Gehäuse angebracht sein. Innerhalb des Kupplungsgehäuses sind ein Buchsenkontakt
2.2 oder mehrere Buchsenkontakte vorhanden, ebenso wie eine radial umlaufende
Dichtung 2.3, bei der es sich beispielsweise um einen O-Ring handeln kann.
Bei Betrachtung der Figur 2, die einen Ausschnitt der beiden zugewandten frontseitigen
Enden des Steckers 1 und der Kupplung 2 zeigt, ist die Funktionsweise der zurückversetzten
Anordnung beispielsweise der Überwurfmutter 2.1 erkennbar. Werden Stecker 1
und Kupplung 2 in axialer Richtung zusammengeführt, dringt zunächst das frontseitige
Ende 3 der Kupplung 2 in den Stecker 1 ein. Dabei reichen für das zunächst teilweise
Zusammenstecken die manuellen Kräfte aus. Durch das zunächst teilweise Zusammenstecken
von Stecker 1 und Kupplung 2 kommen auch die Stiftkontakte 1.2 mit den
Buchsenkontakten 2.2 in Kontakt. Während des Zusammensteckens zunächst über den
Teilbereich kommen die Gewinde der Überwurfschraube 1.1 und Überwurfmutter 2.1
noch nicht miteinander in Verbindung. Erst wenn Stecker 1 und Kupplung 2 über
zumindest eine bestimmte Teillänge in axialer Richtung, z. B. die Hälfte oder zwei Drittel
des gesamten axialen Zusammensteckweges, zusammengesteckt worden sind, kommen
die Gewinde der Überwurfschraube 1.1 und Überwurfmutter 2.1 in Eingriff, so daß der
restliche axiale Zusammensteckweg über die Gewindeverschraubung zurückgelegt
werden kann. Dadurch kann die Länge L der Überwurfmutter 2.1 wesentlich verkürzt
werden, wodurch zusätzlich der wirtschaftliche Vorteil gegeben ist, der sich in Folge des
reduzierten Fertigungsaufwandes für das kürzere Gewinde bzw. generell für die kürzere
Überwurfmutter (bzw. Überwurfschraube) ergibt. Dies ist insbesondere bei der Serienherstellung
solcher Stecker und Kupplungen von Steckverbindungen von Vorteil. Nachdem
die Überwurfmutter 2.1 mit ihrem Innengewinde vollständig über die Überwurfschraube
1.1 mit ihrem Außengewinde geschraubt worden ist, ist einerseits die Steckverbindung
zuverlässig vor einem unbeabsichtigten Lösen gesichert und gleichzeitig kommt die
Dichtfläche 1.3 derart in Anlage mit der Dichtung 2.3, daß diese leicht zusammengedrückt
wird und sich dadurch die gewünschte Dichtungsfunktion einstellt.
Bezugszeichenliste
- 1
- Stecker
- 1.1
- Überwurfschraube
- 1.2
- Stiftkontakt
- 1.3
- Dichtfläche
- 2
- Kupplung
- 2.1
- Überwurfmutter
- 2.2
- Buchsenkontakt
- 2.3
- Dichtung
- 3
- Frontseitiges Ende