Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Eisenbahngüterwagen
für den Transport von Strassenfahrzeugen, insbesondere Lastkraftwagen,
umfassend einen auf Drehgestellen abgestützten Wagenrahmen, auf welchem
eine Brücke mit einer Fahrbahn für die Aufnahme der Strassenfahrzeuge angeordnet
ist, welche um eine im Wesentlichen mittig auf dem Wagenrahmen vorgesehene,
senkrecht zur Geleiseebene stehende Achse von einer in Längsrichtung
des Güterwagens liegenden Transportposition in eine Be- und Entladeposition
ausschwenkbar ist und umgekehrt, in welcher ausgeschwenkten Beund
Entladeposition die Strassenfahrzeuge von seitlich neben dem Eisenbahngüterwagen
liegenden befahrbaren Rampen auf die Brücke bzw. von der Brücke
fahren können.
Derartige Eisenbahngüterwagen sind bekannt. So zeigt beispielsweise
die DE-A-37 39 888 ein Schienenfahrzeug zum Transport von Strassenfahrzeugen,
bei welchem Ladeflächen durch Radsätze abgestützt sind, und
wobei auf der Ladefläche Ladebühnen angeordnet sind, die auf Drehlagern abgestützt
sind und seitlich herausschwenkbar sind. Mit dieser Anordnung ist es
möglich, dass einzelne Eisenbahngüterwagen beladen und entladen werden
können, wobei in der ausgeschwenkten Lage Strassenfahrzeuge von seitlich
zum Verladegeleis verlaufenden Rampen auf die Ladebühne fahren können,
wonach diese auf die Ladefläche eingeschwenkt wird. Dadurch können in vorteilhafter
Weise gleichzeitig mehrere Eisenbahngüterwagen miteinander beladen
werden; es ist ohne weiteres auch möglich, aus der Reihe der auf den Eisenbahnzug
aufgeladenen Strassenfahrzeugen einzelne an verschiedenen
Stationen vom Eisenbahnzug zu entnehmen bzw. neue hinzu zu laden.
Bei derartigen Eisenbahngüterwagen soll eine möglichst grosse Ladehöhe
erreicht werden können. Dies bedeutet, dass die Ladefläche, auf welche
insbesondere Lastkraftwagen zu stehen kommen, möglichst tief gesetzt
werden kann, damit auch Tunnels durchfahren werden können.
Beim oben genannten bekannten Schienenfahrzeug muss die durch
die Drehgestelle abgestützte Ladefläche eine grosse Tragkraft aufnehmen können,
da das Gewicht durch das zentral angeordnete Drehlager für die Ladebühne
aufgenommen werden muss. Demzufolge muss diese Ladefläche eine
bestimmte Bauhöhe aufweisen. Zusätzlich muss auch die verschwenkbare Ladebühne
entsprechend stabil ausgebildet sein, da auch diese das volle Gewicht
der Ladung aufnehmen können muss. Auch die Ladebühne muss somit aus
Stabilitätsgründen eine gewisse Bauhöhe aufweisen. Indem die Ladebühne bezüglich
der Ladefläche ausschwenkbar sein muss, ergibt sich praktisch die
doppelte Bauhöhe für das Untergestell des Schienenfahrzeugs, was sich auf
die zuladbare Eckhöhe der Strassenfahrzeuge auswirken kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, einen Eisenbahngüterwagen
zu schaffen, welcher die Vorteile der Möglichkeit der einzelnen
Be- und Entladung gewährleistet, welcher aber andererseits eine geringe
Bauhöhe aufweist und somit insbesondere Lastkraftwagen auch mit grosser
Eckhöhe auf dem Schienennetz transportieren kann.
Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dadurch, dass die Brücke mittels
eines Hub- und Drehelementes bezüglich des auf den Drehgestellen abgestützten
Wagenrahmens anhebbar und verschwenkbar ist und dass das Hubund
Drehelement während des Anhebens und Verschwenkens der Brücke auf
dem Geleise oder dessen Unterbau abgestützt ist.
Durch die Möglichkeit des Anhebens der Brücke bezüglich des Wagenrahmens
können Brücke und Wagenrahmen so gestaltet sein, dass bspw.
Längsträger ineinander greifen können und somit die Bauhöhe verringert werden
kann.
In vorteilhafter Weise wird beim Anheben der Brücke der Unterteil
des Hub- und Drehelementes auf dem Geleise abgestützt. Dadurch wird der
Wagenrahmen insbesondere im mittleren Bereich entlastet. Die Tragfähigkeit
muss nicht so gross sein, was sich wiederum auf die Bauhöhe des Wagenrahmens
auswirkt.
Es ist auch möglich, dass im Bereich des Geleiseunterbaus der Geleisestrecke,
auf welcher die Eisenbahnwagen be- und entladbar sind, eine
Fahrbahn angebracht ist, entlang welcher ein Wagen verfahrbar ist, auf welchem
die Hub- und Drehelemente angeordnet sind. Dadurch wird der Vorteil
erreicht, dass nicht jeder Eisenbahngüterwagen mit einem hydraulisch betätigbaren
Hub- und Drehelement ausgestattet sein muss.
In vorteilhafter Weise ist hierbei der Oberteil des Hub- und Drehelementes,
der bezüglich des Wagens anhebbar und verdrehbar ist, mit einem
Kupplungselement ausgestattet, welches in ein korrespondierendes Kupplungselement
eingreift, das jeweils an der Unterseite der Brücke angebracht ist,
und dass der Unterteil des Hub- und Drehelements am Wagen befestigt ist. Dadurch
wird ein sicheres Anheben und Führen der Brücke erreicht.
In vorteilhafter Weise sind am Wagen und am jeweiligen Eisenbahnwagen
Positioniermittel angebracht, mittels welcher der Wagen bezüglich des
entsprechenden Eisenbahnwagens in Position bringbar ist. Dadurch wird eine
schnelle Arbeitsweise erreicht, die Ankupplung des Oberteils des Hub- und
Drehelements an der Brücke kann schnell ausgeführt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung dieser Ausführungsform besteht
darin, dass der Wagen mit Verriegelungselementen ausgestattet ist, welche
in entsprechend im Unterbau angebrachten Aufnahmen einführbar sind.
Durch diese Verriegelungselemente wird erreicht, dass das Hub- und Drehelement
fest im Unterbau verankert ist, die erforderliche Stabilität der Brücke zu
Be- und Entladen wird erreicht.
In vorteilhafter Weise sind die Hubmittel aus Hydraulikzylindern gebildet,
die jeweils paarweise und schräg gegeneinander geneigt angeordnet
sind und miteinander zusammenwirken, so dass sowohl die Hubbewegung wie
auch die Schwenkbewegung durch steuerbare Betätigungen dieser Hydraulikzylinder
ausführbar sind. Mit dieser Anordnung können in einfacher Weise sowohl
die Hub- als auch die Drehbewegung ausgeführt werden; es ist zudem
nicht erforderlich, dass zusätzliche Führungsmittel zur Führung der Brücke bezüglich
des Wagenrahmens angebracht werden müssen.
In vorteilhafter Weise ist die Brücke in der Transportposition mit dem
Wagenrahmen fest verriegelbar, wobei die Verriegelung der Brücke mit dem
Wagenrahmen über hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigbare Hebeleinrichtungen
erfolgen kann, die jeweils in den Eckbereichen der Brücke am
Wagenrahmen angebracht sind. Dadurch wird erreicht, dass die Brücke für den
Eisenbahngüterwagen zusätzlich als integriertes, Last aufnehmendes Element
dient.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
dass die Brücke die Form eines oben geschlossenen Kastens aufweist, dessen
Frontseiten offen sind. Durch die Kastenbauweise der Brücke kann das die
Fahrbahn bildende Bodenteil mit geringerer Bauhöhe aufgebaut sein, da die
Tragkräfte auch durch die Form des Kastens aufgenommen werden können.
In vorteilhafter Weise sind an den Endbereichen der Fahrbahn der
Brücke schwenkbar Klappen angeordnet, die zum Be- und Entladen auf die
befahrbaren Rampen von einem angehobenen Zustand absenkbar sind. Dadurch
können Niveauunterschiede zwischen der Fahrbahn der Brücke und der
jeweiligen Rampe ausgeglichen werden.
Hierbei sind die Klappen in vorteilhafter Weise hydraulisch betätigbar
und insbesondere in der abgesenkten Position blockierbar, wodurch eine Abstützung
für die Brücke auf den befahrbaren Rampen gebildet wird. Dies erhöht
die Stabilität der Einrichtung während des Be- und Entladens.
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
anhand der beiliegenden Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemässen Eisenbahngüterwagens
mit an der Brücke angeordnetem Hub- und Drehelement, im in
Transportposition verriegeltem Zustand; Fig. 2 den Eisenbahngüterwagen gemäss Fig. 1 mit abgesenktem
Hub- und Drehelement und mit entriegelter Brücke; Fig. 3 den Eisenbahngüterwagen gemäss Fig. 1 mit angehobener
Brücke; Fig. 4 den Eisenbahngüterwagen gemäss Fig. 1 mit ausgeschwenkter
Brücke; Fig. 5 in räumlicher Ansicht den Eisenbahngüterwagen gemäss Fig.
4 mit ausgeschwenkter Brücke; Fig. 6a die Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln der Brücke mit
dem Wagenrahmen im verriegelten Zustand; Fig. 6b die Verriegelungseinrichtung gemäss Fig. 6a im entriegelten
Zustand; Fig. 6c die Verriegelungseinrichtung gemäss Fig. 6b in räumlicher
Darstellung; Fig. 7 eine Ansicht zum Teil im Schnitt auf das an der Brücke des Eisenbahngüterwagens
angebrachten Hub- und Drehelements im angehobenen
Zustand; Fig. 8 das Hub- und Drehelement gemäss Fig. 7 im auf die Geleise
abgesenkten Zustand; Fig. 9 das Hub- und Drehelement gemäss Fig. 7 und 8 im Zustand, in
welchem die Brücke angehoben ist; Fig. 10 das Hub- und Drehelement gemäss den Fig. 7 bis 9 mit angehobener
und ausgeschwenkter Brücke; Fig. 11 eine Darstellung der Brücke im angehobenen und ausgeschwenkten
Zustand; Fig. 12a eine Ansicht des Endbereichs der Brücke mit angehobener
Rampe; Fig. 12b eine Ansicht des Endbereichs der Brücke mit abgesenkter
Rampe; Fig. 13 eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung mit einem
Wagen, auf welchem die Hub- und Drehelemente an geordnet sind und der im
Unterbau der Geleisestrecke entlang einer Fahrbahn verfahrbar ist; Fig. 14 eine Ansicht von vorn auf den im Unterbau der Geleisestrecke
verfahrbaren Wagen gemäss Fig. 13; Fig. 15 eine Seitenansicht auf den Wagen gemäss Fig. 13 und 14,
wobei der angehobene Oberteil im eingekuppelten Zustand mit der Brücke des
Eisenbahngüterwagens ist; und Fig. 16 eine Darstellung des Wagens gemäss Fig. 13 bis 15 mit angehobener
und ausgeschwenkter Brücke.
Der in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemässe Eisenbahngüterwagen
1 weist einen auf Drehgestellen 2 abgestützten Wagenrahmen 3 auf. Der zwischen
den Drehgestellen liegende mittlere Bereich des Wagenrahmens 3 liegt
möglichst tief über den Geleisen 4. Auf diesen mittleren Bereich des Wagenrahmens
3 ist eine Brücke 5 aufgesetzt, die mit einer Fahrbahn 6 ausgestattet
ist. Auf diese Fahrbahn 6 kann ein Strassenfahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen
7 abgestellt werden, wie später noch beschrieben wird.
Die Brücke 5 ist in Transportposition in Längsrichtung des Eisenbahngüterwagens
ausgerichtet und liegt auf dem Wagenrahmen 3 auf. Am Wagenrahmen
3 sind in den Eckbereichen der Brücke 5 Verriegelungsmechanismen
angeordnet, mit welchen die Brücke 5 auf dem Wagenrahmen 3 verriegelt
werden kann, wie später noch im Detail beschrieben wird. Die Brücke 5 weist
die Form eines oben geschlossenen Kastens auf, wobei die Seitenflächen fachwerkförmig
ausgebildet sind. Dies ergibt eine optimale Tragkonstruktion, so
dass der Boden der Brücke, der die Fahrbahn 6 bildet, eine relativ geringe Bauhöhe
aufweisen kann, wobei trotzdem eine optimale Tragfähigkeit gewährleistet
wird.
Am Wagenrahmen 3 können ferner Wände 41 angeordnet sein, welche
die Frontseiten der Brücke 5 in der Transportposition praktisch verschliessen,
was die Strömungsverhältnisse des Fahrtwindes beeinflussen kann, insbesondere
bei unbeladenem Eisenbahngüterwagen.
Da die Brücke 5 insbesondere mit deren Endbereichen auf den Wagenrahmen
3 zur Auflage kommen und in diesen Bereich durch die Verriegelungsmechanismen
8 auch praktisch fest mit dem Wagenrahmen 3 verbunden
ist, muss der mittlere Bereich des Wagenrahmens 3 nicht so dimensioniert werden,
dass er das Gewicht der Brücke 5 und der Ladung der Brücke 5 vollständig
tragen könnte. Dadurch kann auch hier die Bauhöhe gering gehalten werden,
wodurch die Fahrbahn 6 möglichst tief gesetzt werden kann, was bedeutet,
dass die Lastkraftwagen 7, die durch diese Eisenbahngüterwagen 1 transportiert
werden, eine höhere Eckhöhe aufweisen können.
An der Unterseite der Brücke 5 ist im mittleren Bereich ein Hub- und
Drehelement 9 angebracht. Im angehobenen Zustand befindet sich der Unterteil
10 dieses Hub- und Drehelementes 9 oberhalb der Geleiseebene 11.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, lässt sich, wenn der Eisenbahngüterwagen
1 sich an der Stelle befindet, wo dieser be- und entladen werden kann,
der Unterteil 10 des Hub- und Drehelementes 9 absenken, bis sich der Unterteil
10 auf der Geleiseebene 11 abstützt. Die Verriegelungsmechanismen 8 können
dann gelöst werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist. Die Brücke 5 liegt nun frei auf
dem Wagenrahmen 3, zusätzlich abgestützt durch das Hub- und Drehelement 9
auf dem Geleise 4.
Durch weiteres Betätigen des Hub- und Drehelementes 9 wird nun
die Brücke 5 angehoben, abgestützt durch den Unterteil 10 des Hub- und Drehelementes
9 auf dem Geleise 4, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. In dieser hier
dargestellten Position stützt sich die Brücke 5 nur noch auf dem Hub- und
Drehelement 9 und somit auf dem Geleise 4 ab.
In dieser angehobenen Lage kann die Brücke 5 über das Hub- und
Drehelement 9, das auf dem Geleise 4 abgestützt ist, um eine senkrecht zur
Geleiseebene 11 stehende, durch das Hub- und Drehelement 9 gehende Achse
verschwenkt werden, wie dies aus den Fig. 4 und 5 entnehmbar ist. Insbesondere
in Fig. 5 ist ersichtlich, wie von parallel zum Geleise 4, auf dem sich der zu
be- bzw. entladende Eisenbahngüterwagen befindet, angebrachte, nicht dargestellte
Rampen die Strassenfahrzeuge auf die ausgeschwenkte Brücke 5 fahren
können bzw. von dieser Brücke 5 wegfahren können,
Die be- bzw. entladene Brücke 5 ist dann wieder in die Längsrichtung
des Güterwagens 1 zurückschwenkbar, die Brücke 5 wird dann durch das Hubund
Drehelement 9 wieder auf den Wagenrahmen 3 abgesenkt, in dieser so
eingenommenen Transportposition mit dem Wagenrahmen 3 über die Verriegelungsmechanismen
8 verriegelt, das Hub- und Drehelement kann danach von
der auf dem Geleise 4 abgestützten Lage angehoben werden. Der Eisenbahngüterwagen
1 ist dann zur Wegfahrt bereit.
Selbstverständlich können mehrere Eisenbahngüterwagen zusammengekoppelt
werden und einen Zug bilden. Die Eisenbahngüterwagen 1 können
dann, jeder für sich allein, beladen bzw. entladen werden.
Es wäre auch denkbar, dass die Endbereiche der Wagenrahmen 3
zweier benachbarter Eisenbahngüterwagen 1 in bekannter Weise lediglich
durch ein Drehgestell abgestützt werden.
Aus den Fig. 6a bis 6c sind die Verriegelungsmechanismen 8 ersichtlich,
mit welchen die Brücke 5 am Wagenrahmen 3 befestigt werden. Hierbei
wird ein Kniehebelpaar 12, 13 durch einen Hydraulikzylinder 14 betätigt. Der
eine Kniehebel 12 ist hierbei um eine am Wagenrahmen 3 befestigte Achse 15
schwenkbar. Der andere Kniehebel ist an einem Schwenkhebel 16 gelenkig
angekuppelt. Der eine Arm dieses Schwenkhebels 16 ist mit einem Nocken 17
versehen, der in eine entsprechende Aussparung 18 an der Brücke eingreifbar
ist. Am anderen Arm des Schwenkhebels 16 ist eine Zugstange 19 angelenkt,
die mit einem Schieberiegel 20 verbunden ist, welcher auf der Unterseite der
Brücke 5 in eine entsprechende weitere Aussparung 21 eingreifen kann.
Fig. 6a zeigt den verriegelten Zustand eines Verriegelungsmechanismus
8. Hierbei wird die Brücke 5 über den Nocken 17 nach unten verspannt,
während durch den Schieberiegel 20 die Brücke 5 gegen das Drehgestell 2 hin
gezogen wird. Dadurch wird eine optimale Verbindung zwischen der Brücke 5
und dem Wagenrahmen 3 erhalten. Durch die Verwendung eines
Kniehebelpaares 12, 13 ist auch die Sicherheit dieses Verriegelungsmechanismus
8 gegen unbeabsichtigtes Lösen gewährleistet. Damit ist auch der Kraftaufwand
zur Betätigung dieses Verriegelungsmechanismus relativ gering, es
könnten auch pneumatisch oder elektrisch betätigbare Elemente verwendet
werden.
Fig. 6b zeigt den Verriegelungsmechanismus 8 im entriegelten Zustand,
die Brücke 5 kann in diesem Zustand, wie vorgängig beschrieben wurde,
vom Wagenrahmen 3 angehoben werden.
Fig. 6c zeigt den Verriegelungsmechanismus 8 im entriegelten Zustand,
gemäss Fig. 6b, in räumlicher Darstellung.
Das Hub- und Drehelement 9 umfasst, wie aus den Fig. 7 bis 10 ersichtlich
ist, einen Oberteil 22, der an der Unterseite der Brücke 5 befestigt ist.
An diesem Unterteil 22 sind Gelenkverbindungen 23 drehbar angebracht, mit
welchen die Kolbenstangen 24 von Hydraulikzylindern 25 gelenkig verbunden
sind. Die anderen Enden der Hydraulikzylinder 25 sind ebenfalls gelenkig mit
einem Unterteil 26 verbunden. In Fig. 7 befindet sich der Unterteil 26 im angehobenen
Zustand. In diesem Zustand kann der Eisenbahngüterwagen auf dem
Geleise 4 fahren. In diesem angehobenen Zustand ist der Unterteil 26 zusätzlich
noch durch einen Klinkenmechanismus 27, der an der Unterseite der Brücke
5 befestigt ist, gehalten.
Nach dem Entriegeln des Klinkenmechanismus 27 kann durch Betätigen
der Hydraulikzylinder 25 der Unterteil 26 abgesenkt werden, wie dies in
Fig. 8 dargestellt ist, bis er auf dem Geleise 4 zur Auflage kommt. Zwischen
Oberteil 22 und Unterteil 26 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel acht
Hydraulikzylinder 25 angeordnet, wovon jeweils zwei ein Paar bilden, die
schräg gegeneinander angeordnet sind. Wenn alle Hydraulikzylinder 25 gleichzeitig
betätigt werden, wird der Unterteil 26 bezüglich des Oberteils 22 abgesenkt
bzw. angehoben.
Wenn die Position des Unterteils 26, wie sie in Fig. 8 dargestellt ist,
erreicht ist, d.h., wenn der Unterteil 26 sich auf dem Geleise 4 abstützt, können,
wie vorgängig bereits beschrieben worden ist, die Verriegelungsmechanismen
zwischen Brücke 5 und Wagenrahmen 3 gelöst werden. Die Hydraulikzylinder
25 können weiter gleichzeitig betätigt werden, die Brücke 5 wird dann bezüglich
des Geleises 4 und demzufolge bezüglich des Wagenrahmens 3 angehoben,
wie in Fig. 9 dargestellt ist. Das Gewicht der Brücke 5 lastet somit vollständig
auf dem Geleise 4.
Im angehobenen Zustand der Brücke 5, wie dies in Fig. 9 dargestellt
ist, können jeweils die paarweise angeordneten Hydraulikzylinder unterschiedlich
betätigt werden. Man erhält somit ein Verschwenken des Oberteils 22 und
demzufolge der Brücke 5 bezüglich des Unterteils 26 und demzufolge des Geleises
4, wie dies in Fig. 10 dargestellt ist. Somit lässt sich das Anheben bzw.
Absenken der Brücke 5 und das Verschwenken der Brücke 5 durch entsprechendes
gesteuertes Betätigen der Hydraulikzylinder 25 erreichen, ohne dass
zusätzliche Führungselemente erforderlich sind.
In Fig. 11 ist die angehobene und ausgeschwenkte Lage der Brücke
5 bezüglich des Geleises 4 ersichtlich. Das Einfahr- und Ausfahrende der Brücke
5 befindet sich somit oberhalb von Rampen 28, die befahrbar sind und parallel
zum Geleise 4 verlaufen. Derartige Rampen 28 sind in Stationen angeordnet,
in welchen ein Be- und Entladen der Eisenbahngüterwagen erwünscht
ist.
In Fig. 11 ist die angehobene und ausgeschwenkte Lage der Brücke
5 dargestellt. Diese Brücke 5 kann nun um ein bestimmtes Mass abgesenkt
werden, bis die Unterseite der Brücke 5 auf den Rampen 28 aufliegt, wodurch
die erforderliche Stabilität zum Be- und Entladen der Brücke 5 gegeben ist.
Die zur Betätigung der Hydraulikzylinder 25 des Hub- und Drehelementes
9 und aller weiteren hydraulisch betätigbaren Elemente erforderlichen
Hydraulikaggregate können beispielsweise am Wagenrahmen 3 im Bereich der
Drehgestelle 2 (Fig. 1) angeordnet sein. Diese können von in Güterzügen üblicherweise
vorhandenen Stromnetzen gespiesen werden. Selbstverständlich
sind auch die erforderlichen Sicherheitseinrichtungen vorhanden, welche beispielsweise
nur erlauben, dass das Hub- und Drehelement betätigbar ist, wenn
der Eisenbahngüterwagen gebremst ist oder dass ein Anheben der Brücke erst
beim Entriegeln erfolgen kann, usw.
An den Endbereichen der Brücke 5 können schwenkbar Klappen 29
angeordnet sein, die zum Be- und Entladen auf die befahrbaren Rampen 28
von einem angehobenen Zustand absenkbar sind, wie dies in den Figuren 12a
und 12b dargestellt ist. Mit diesen schwenkbaren Klappen 29 können Niveauunterschiede
zwischen der Fahrbahn 6 der ausgeschwenkten Brücke 5 zur entsprechenden
Rampe 28 ausgeglichen werden. Diese schwenkbaren Klappen
29 sind hydraulisch betätigbar, insbesondere in der abgesenkten Position sind
sie blockierbar, wodurch eine Abstützung für die Brücke 5 auf den befahrbaren
Rampen 28 gebildet wird, wodurch die Stabilität gewährleistet ist.
Wie aus den Figuren 13 und 14 entnehmbar ist, kann das Hub- und
Drehelement 9 auf einem Wagen 30 angeordnet sein, welcher entlang einer
Fahrbahn 31, die im Bereich des Geleiseunterbaus 32 der Geleisestrecke 4
angebracht ist, verfahrbar ist. Der Wagen 30 kann somit unter die Brücke 5 des
entsprechenden Eisenbahngüterwagens 1 verfahren werden, der Oberteil 33
des Hub- und Drehelementes 9 ist mit einem Kupplungselement 34 ausgestattet,
welches in ein korrespondierendes Kupplungselement 35 eingreifen kann,
das an der Unterseite der Brücke 5 angebracht ist, wonach die Brücke, wie zum
vorgängigen Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist, angehoben und verschwenkt
werden kann. Der Wagen 30 ist in vorteilhafter Weise mit Positionierelementen
36 ausgestattet, die mit entsprechenden Mitteln 37, die am Eisenbahngüterwagen
angebracht sind, zusammenwirken können, so dass der Wagen
30 bezüglich der anzuhebenden und zu verschwenkenden Brücke 5 in die
richtige Position gebracht werden kann.
In vorteilhafter Weise ist der Wagen 30 mit Verriegelungselementen
38 ausgestattet, welche in entsprechend im Unterbau 32 angebrachte Aufnahmen
39 einführbar sind. Durch diese Verriegelungselemente 38 kann somit das
Gewicht der Brücke 5 mit der entsprechenden Beladung aufgenommen werden,
die Fahrbahn 31 und die Räder des Wagens 30 werden damit nicht übermässig
belastet. Sie können somit entsprechend dimensioniert sein. Derart verriegelt
kann die Hub-Dreh-Einrichtung auch Kippmomente aufnehmen, wodurch auch
eine asymmetrische Lastverteilung auf der Brücke ermöglicht wird.
Aus Fig. 15 ist ersichtlich, dass das Kupplungselement 34, das am
Oberteil 33 des Wagens 30 befestigt ist, im in das entsprechende Kupplungselement
35 der Brücke 5 eingesetztem Zustand ebenfalls durch entsprechend
angebrachte Bolzen 40 verriegelbar ist. Das Hub- und Drehelement 9, das auf
dem Wagen 30 angeordnet ist, kann gleich aufgebaut sein, wie beim vorgängig
beschriebenen Ausführungsbeispiel, es sind aber auch andere Hub- und
Schwenkmittel denkbar, die dem Fachmann bekannt sind.
Mit diesem Wagen 30 kann die jeweilige Brücke 5 des entsprechenden
Eisenbahngüterwagens 1 wie zum vorgängigen Ausführungsbeispiel beschrieben
worden ist, angehoben und verschwenkt werden, wie in Fig. 16 dargestellt
ist. Es ist somit nicht erforderlich, dass jeder Eisenbahngüterwagen mit
einem Hub- und Drehelement 9 ausgestattet ist mit den dazu erforderlichen
Hydraulikaggregaten. Ein derartiger Wagen 30 kann beispielsweise für einen
ganzen Zug verwendet werden, indem er von einem Eisenbahngüterwagen
zum anderen fährt. Es ist auch denkbar, dass über die Länge eines ganzen Zuges
weitere derartige Wagen 30 eingesetzt werden können. Diese sind mit der
entsprechenden Stromzuführung und den jeweils erforderlichen Hydraulikaggregaten
ausgestattet.