Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Ferndiagnose von Fahrzeugen nach dem Oberbegriff der Patentansprüche
1 bzw. 10.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen
zur Ferndiagnose von Fahrzeugen bekannt.
Beispielsweise ist aus der DE 198 53 000 A1 ein Verfahren und
eine Anordnung zur Datenübertragung bzw. zum Versorgen von
Kraftfahrzeugen mit Daten bekannt. Ein Datenaustausch und/oder
eine Abfrage, Änderung oder Aktualisierung von Fahrzeugdaten
wird in festen Zeitabständen mittels Datenübertragung mit Hilfe
einer drahtlosen Datenübertragungseinrichtung mit einem Sende-Empfänger,
einer Relaisstation und einer Zentrale durch geführt.
Auf diesem Weg werden Daten übertragen, die Informationen
über die technische Analyse des Bremsensystems und anderer
System, die Bremsbelagsstärke, den Ölstand, den Luftdruck usw.
enthalten können.
Zudem offenbart die EP 1 063 507 A2 eine Anordnung zur Messung
und Auswertung von Wartungswerten von Kraftfahrzeugen. Bei dieser
Anordnung werden an einem Arbeitsplatz zur Wartung und Diagnose
eines Kraftfahrzeugs alle relevanten Daten, beispielsweise
Messwerte über das Abgas des Kraftfahrzeugs, ermittelt
und in eine normierte Form umgewandelt. Hierzu ist der Arbeitsplatz
über ein Kabel mit dem Fahrzeug zum Auslesen von Daten
verbunden. Die normierten Daten werden dann über eine Datenübertragungseinrichtung
einem zentralen Rechner zugeleitet, wo
die Messwerte dann ausgewertet werden. Das Ergebnis der Auswertung
wird dann über die gleiche Datenübertragungseinrichtung an
den Arbeitsplatz zurück übermittelt und dort angezeigt. Der
zentrale Rechner enthält nicht nur die jeweils neuesten Daten
der betroffenen Kraftfahrzeuge, sondern auch das jeweils neueste
Programm zum Auswerten der Daten.
Aus der DE 100 24 190 A1 ist außerdem eine Diagnoseeinrichtung,
insbesondere für eine Kraftübertragungseinrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit einem Motor, einem Getriebe und einer Kupplung
bekannt. Diese Diagnoseeinrichtung weist einen Rechner vor
Ort auf, der über ein Kabel mit einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs
verbunden wird, so dass Daten aus dem Steuergerät
ausgelesen und dorthin übertragen werden können. Auf den Rechner
vor Ort wird von einem zentralen Rechner über ein Computernetzwerk
oder das Internet durch einen Zentralrechner zugegriffen.
Über den Zentralrechner kann auf das Steuergerät der zu
diagnostizierenden Einrichtung zugegriffen werden und es können
bestimmte Interaktionen durchgeführt werden. Darüber hinaus
kann der Zentralrechner auf eine Supportdatenbank zugreifen.
Außerdem offenbart die US 6 192 303 B1 eine tragbare Fahrzeugdiagnoseeinheit.
Diese Diagnoseeinheit wird über ein Kabel mit
einer in einem Fahrzeug montierten elektronischen Steuereinheit
verbunden. Zur Diagnose des Fahrzeugs wird die tragbare Diagnoseeinheit
verwendet, von der Diagnosedaten drahtlos zur Verarbeitung
zu einem Verarbeitungsrechner zur Durchführung einer
Diagnose zugeführt werden.
Die DE 195 43 784 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Aufnahme,
Anzeige und Abgabe von Daten im Rahmen einer Fahrzeugdiagnose.
Diese Vorrichtung weist eine tragbare Einheit mit einem Empfänger
für drahtlos übertragbare Datensignale, einen Bildschirm
zur Darstellung von Daten und/oder Informationen zu Daten und
einen Sender zur Abgabe von drahtlos übertragbaren Datensignalen
auf. Mit Hilfe der tragbaren Einheit kann das Fahrzeug direkt
und ohne Herstellen einer Kabelverbindung abgefragt werden.
Die Daten des Kraftfahrzeugs werden aus Fehlerspeichern
und dgl. ausgegeben und auf dem Bildschirm angezeigt. Die tragbare
Einheit steuert die Ausgabe der Daten durch das Fahrzeug.
Weiterhin kann die tragbare Einheit die ausgelesenen Daten in
einen Diagnose-Tester und/oder ein Datennetzwerk eingeben, das
beispielsweise mit einer Auftragsannahme verbunden ist und ermöglicht,
einen Reparaturauftrag zu erstellen.
Darüber hinaus offenbart die US 6 169 943 B1 ein Motorfahrzeugdiagnosesystem
unter Verwendung einer Hand-Fernbedienung. Das
Fahrzeug besitzt eine Speichereinrichtung, in der Funktionsdaten
betreffend den Fahrzeugzustand gespeichert sind. Im Fall
einer Fehlfunktion werden die Funktionsdaten von einer Steuerschaltung
im Fahrzeug durch ein Hochfrequenzsignal unter Verwendung
des DECT-Protokolls gesendet. Das Hochfrequenzsignal
wird an einem Telefon empfangen und die Funktionsdaten werden
wieder hergestellt. Das Telefon überträgt die Funktionsdaten über
ein Telefonnetzwerk zu einem Diagnosecomputersystem, das
die Funktionsdaten zur Diagnose des Grunds für die Fehlfunktion
analysiert. Die Diagnoseergebnisse werden zurück zum Fahrzeug
übertragen , um dort dem Bediener angezeigt zu werden oder eine
Korrektur durch den Steuerschaltung zu veranlassen.
Aus der US 6 181 994 ist schließlich ein Verfahren und ein System
zur fortgeschrittenen Diagnose bekannt. Hierbei werden Diagnoseinformationen
auf Anforderung von einem Fahrzeug in ein
Diagnosecenter übertragen und ebenfalls können fortgeschrittene
Diagnoseroutinen im Fall einer Notwendigkeit in das Fahrzeug
geladen und die Ergebnisdaten in das Diagnosecenter zurück übertragen
werden. Die Datenübertragung erfolgt über Mobiltelefone,
drahtlose Verbindungen und Internetzugriff über eine
drahtlose Kommunikationsverbindung während das Fahrzeug sich
auf der Straße befindet.
Somit sind aus dem Stand der Technik verschiedenste Vorrichtungen
und Verfahren zum schnurgebundenen oder schnurlosen Auslesen
von Fahrzeugdaten durch mobile Einheiten bekannt. Die Diagnose
anhand dieser ausgelesenen Fahrzeugdaten erfolgt dann in
einem externen vom Fahrzeugstandort entfernten Computer, wobei
Diagnoseinformationen an die Auslesevorrichtung und/oder das
Fahrzeug zurück übertragen und für einen Servicetechniker angezeigt
werden können.
Jedoch besteht bei den bekannten Vorrichtungen und Verfahren
zur Ferndiagnose von Fahrzeugen das Problem, dass nur eine Diagnose
anhand der ausgelesenen Fahrzeugdaten erfolgt und dann
das in einer externen Verarbeitungseinrichtung ermittelte Diagnoseergebnis
angezeigt wird. Diese Diagnose ist jedoch nur für
elektrische Komponenten möglich. Außer diesem angezeigten Diagnoseergebnis
erhält der Servicetechniker keinerlei Hilfe, so
dass häufig eine zeitaufwendige Fehlersuche erforderlich wird,
die die Standzeiten des Fahrzeugs deutlich erhöht. Darüber hinaus
erhält auch ein Fahrer im Pannenfall keinerlei Informationen
über eine mögliche Problembehebung oder ein anderweitige
Hilfestellung.
Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Ferndiagnose von Fahrzeugen zu
schaffen, mit dem Standzeigen im Service- oder Pannenfall verringert
werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Ferndiagnose mit den Merkmalen der Patentansprüche
1 bzw. 10 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sowie dem erfindungsgemäße
Verfahren zur Ferndiagnose von Fahrzeugen kann ein Servicetechniker
einerseits selbst vor Ort direkt auf alle Daten, d.h.
Daten aus Fahrzeugspeichereinrichtungen und für eine Reparatur
hilfreiche Daten zugreifen und andererseits auch jederzeit ohne
Zeitverlust auf Hilfe in einer Expertenzentrale zugreifen kann,
wenn diese Informationen nicht ausreichend sind. Weiterhin bekommt
ein Fahrer im Pannenfall Informationen zur Problembehebung
oder eine anderweitige Hilfestellung. Außerdem wird für
den Servicetechniker die Diagnose mechanischer und mechatronischer
Komponenten in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten einfacher.
Dadurch können in beiden Fällen die Standzeiten bis zur
Wiederherstellung der Verfügbarkeit wesentlich verringert werden.
Diese und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung
offensichtlich.
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Ferndiagnose und Fig.en 2a und 2b den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Ferndiagnose.
Im folgenden wird nun ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Ferndiagnose genauer beschrieben.
Fig. 1 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Ferndiagnose. Im wesentlichen umfasst die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Ferndiagnose eine Mobil-Einheit M
und eine stationäre Einheit S.
Die Mobil-Einheit M umfasst einen mit dem diagnostizierenden
Fahrzeug über Kabel oder Funkverbindung verbindbaren Adapter 1,
der u.a. Betriebs- und Fehlerdaten des Fahrzeugs aus einer
Fahrzeugelektronik ausliest. Dieser Adapter 1 kann entweder ein
Diagnosegerät mit einer Funkkarte sein, die mit dem Fahrzeug
verbunden wird und durch einen tragbaren Kleincomputer 2b gesteuert
wird, wobei ein Diagnoseprogramm im Adapter 1 abgespeichert
ist, oder ein reiner Adapter 1 mit einer Funkkarte, der
lediglich zum Auslesen von Daten aus der Fahrzeugelektronik
verwendet wird, und der entweder außerhalb des Fahrzeugs oder
darin fest eingebaut ausgebildet sein kann. Der Adapter 1 weist
weiterhin eine Sendeeinrichtung bzw. eine Sende- und Empfangseinrichtung,
nämlich die vorstehend erwähnte Funkkarte, auf,
über die die gespeicherten Daten an einen Empfänger gesendet
bzw. gesendet und empfangen werden können. Im zweiten Fall ist
auch ein Empfang von Daten von einem externen Sender möglich.
Zusätzlich umfasst die Mobil-Einheit M einen tragbare Diagnoseeinrichtung
2, die aus einer Ein/Ausgabeeinheit 2a mit Kamera
2a1, Bildschirm 2a2, einer mobilen Sprachausgabeeinrichtung,
beispielsweise einem Kopfhörer 2a3, und einer mobilen Spracheingabeeinrichtung,
beispielsweise einem Mikrophon 2a4, sowie
einem tragbaren Kleincomputer 2b besteht. Die
Ein/Ausgabeeinheit 2a sowie der tragbare Kleincomputer 2b weisen
jeweils eine Sende/Empfangseinrichtung zum schnurlosen Austausch
von Daten, beispielsweise mittels von Funksignalen oder
des Bluetooth Standard, untereinander auf. Der tragbare Kleincomputer
2b ist über Spracheingabe über das Mikrophon 2a4 frei
steuerbar. Alternativ kann eine Steuerung ebenfalls über den
Bildschirm 2a2 erfolgen, wenn dieser als berührungssensitiver
Bildschirm ausgebildet ist. In einer Speichereinrichtung des
tragbaren Kleincomputers ist die vollständige Software zur
Durchführung einer Diagnose von aus dem Fahrzeug ausgelesenen
Fahrzeugdaten abgespeichert. Zwischen der tragbaren Diagnoseeinrichtung
2 und dem Adapter 1 erfolgt für den Fall einer Datenübertragung
zur stationären Einheit S über Intranet, Internet,
Telefonleitung usw. über eine Basisstation 3 zur stationären
Einheit S, ansonsten werden die Daten direkt von der tragbaren
Diagnoseeinrichtung zur stationären Einheit übertragen,
beispielsweise mittels GSM oder Satellitenübertragung.
Die stationäre Einheit S weist einen Netzwerkeingangsknoten 4
auf, in dem alle Datenübertragungen, unabhängig davon, auf welchem
der vorstehend angegebenen Übertragungswege sie von der
Mobil-Einheit M zur stationären Einheit S übertragen wurden,
eingehen; hierfür ist entweder eine Sende/Empfangseinrichtung
eingerichtet, oder die Daten werden - soweit technisch möglich
und keine Umwandlung erforderlich - direkt dem Netzwerkeingangsknoten
4 zugeführt. Weiterhin ist ein Personalcomputer 5,
der alternativ auch eine Workstation bzw. ein Notebook sein
kann, mit einem Bildschirm 6 sowie einer Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung
7 mit einer Sprachausgabeeinrichtung 7a,
beispielsweise einem Köpfhörer, und einer Spracheingabeeinrichtung,
beispielsweise einem Mikrophon 7b ausgebildet. Die
Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung 7 kann entweder über Kabel oder
schnurlos, mit identischen Techniken wie die Ein/Ausgabeeinheit
2a der tragbaren Diagnoseeinrichtung mit dem Personalcomputer 5
verbunden sein. Zusätzlich ist eine Speichereinrichtung 8 vorgesehen,
in der Datenbanken mit Informationen betreffend
Schaltpläne, Reparaturanweisungen, Entscheidungshilfen (z.B.
Beschreibung seltener Probleme und deren Behebung, Ausfallstatistiken
von Fahrzeugelementen über die Lebensdauer, ...), usw.
abgespeichert sind. Der Personalcomputer 5 sowie die Speichereinrichtung
8 sind mit dem Netzwerkeingangsknoten 4 verbunden,
so dass von dem tragbaren Kleincomputer 2b aus auf beide
zugegriffen werden kann.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Mobil-Einheit
M fest in einem zu diagnostizierenden Fahrzeug eingebaut
und mit der Fahrzeugelektronik verbunden ist, so dass
ein kontinuierlicher Zugriff auf die Fahrzeug- und Fehlerdaten
möglich ist, und weist zusätzlich eine Überwachungseinrichtung
2c auf, die mit dem tragbaren Personalcomputer 2b verbunden ist
und über diesen die gegenwärtigen Fahrzeugdaten erhält und ermittelt,
ob eine Abweichung auftritt, die auf einen Fehler hinweist.
Bei Ermittlung einer derartigen Abweichung wird der
tragbare Personalcomputer 2b hinüber informiert und dieser veranlasst
ein automatisches Senden der Fahrzeug- und Fehlerdaten
an die stationäre Einheit S.
Von den in Fig. 1 zwischen den einzelnen Elementen der Mobil-Einheit
M gezeigten Verbindungen können alle mit einer durchgezogenen
Linie gezeigten Verbindungen entweder als Kabel oder
als Funkverbindung ausgebildet sein. Lediglich die gestrichelt
dargestellten Verbindungen zwischen Adapter 1 und Basisstation
3 sowie zwischen Basisstation 3 und tragbarem Personalcomputer
2b sind zwingend als Funkverbindungen ausgebildet, um die uneingeschränkte
Bewegungsfreiheit der Servicetechnikers sicherzustellen.
Die Verbindung zwischen der Mobil-Einheit M und der
stationären Einheit S kann eine Verbindung sein, wie sie entweder
eine Internetverbindung, eine Intranetverbindung, eine Telefonleitung,
GSM-, UTMS-, GPRS- oder Satellitenübertragung erforderlich
ist.
Im folgenden wird nun näher auf die Funktion der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung zur Ferndiagnose sowie das erfindungsgemäße
Verfahren zur Ferndiagnose unter Bezugnahme auf das in
den Fig.en 2a und 2b gezeigte Ablaufdiagramm eingegangen.
Wenn ein Fahrzeug zum Service in einer Werkstatt ist, liest der
Servicetechniker mittels einer Spracheingabe in das Mikrophon
2a4 über den tragbaren Personalcomputer 2b mit zwischengeschalteter
Basisstation 3 den Adapter 1 aus (S1), in dem die Fahrzeugdaten
einschließlich Fehlerdaten abgespeichert sind. Die
ausgelesenen Fahrzeugdaten, insbesondere die Fehlerdaten werden
dem Servicetechniker dann in verständlicher Form auf dem zum
tragbaren Personalcomputer 2b und hierin zur Ein/Ausgabeeinheit
2a gehörenden Bildschirm 2a2 angezeigt (S2). Falls der Servicetechniker
den/die angezeigten Fehler nicht ohne weitere Informationen
beseitigen kann (S3), greift er über eine erneute
Spracheingabe in das Mikrophon 2a4 über den tragbaren Personalcomputer
2b, die Basisstation 3 und den Netzwerkknoten 4 aus
die Speichereinrichtung 8 zu (S5), um von dort beispielsweise
Schaltpläne, Reparaturanleitungen, usw. anzufordern (S6). Diese
Daten werden dann an den tragbaren Personalcomputer 2b übertragen
und auf dem Bildschirm 2a2 angezeigt (S7, S8). Falls der
Servicetechniker den Fehler anhand der nun vorhandenen Informationen
immer noch nicht beheben kann (S9), wendet er sich über
eine erneute Spracheingabe in das Mikrophon 2a4 an einen den
Personalcomputer 5 bedienenden Spezialisten. Er nimmt mit der
Kamera 2a1 Bilder des zu reparierenden Fahrzeugs sowie mit dem
Mikrophon 2a4 mündliche Erläuterungen zu ihm auffallenden Besonderheiten,
Fragen, usw. auf (S10). Diese Informationen werden
zum Personalcomputer 5 der stationären Einheit S übertragen
und dort für einen Spezialisten auf dem Bildschirm 6 sowie über
den Sprachausgabeeinrichtung 7a der Sprach-Ein/Ausgabeeinrichtung
7 ausgegeben (S11). Die Antwort des Spezialisten
wird wiederum auf den tragbaren Personalcomputer 2b
übertragen (S11, S12) und dann auf dem Bildschirm 2a2 sowie der
mobilen Sprachausgabeeinrichtung 2a3 ausgegeben (S14). Daraufhin
führt der Servicetechniker dann die Reparatur durch (S15).
Soweit er noch weitere Informationen benötigt, wiederholt sich
der vorstehend beschriebene Ablauf (in Fig. 2 nicht gezeigt).
Alternativ kann der Servicetechniker ebenfalls, wenn er feststellt,
dass seine Informationen für eine Reparatur nicht ausreichen,
beispielsweise, da er zuerst nicht alle Fehler erkannt
hatte, vor der Einschaltung des Spezialisten auch die Schritte
S5 bis S8 wiederholen (nicht gezeigt).
Somit ist in jedem Fall eine schnelle Reparatur sichergestellt,
da der Servicetechniker für den Fall, dass er eine Reparatur
nicht ohne weitere Informationen durchführen kann, jederzeit in
Echtzeit auf Datenbanken und/oder Hilfe durch einen Spezialisten
zugreifen kann. Daher verringern sich die Standzeiten für
eine Reparatur insbesondere in problematischen Fällen, da die
Zeit für die Fehlersuche erheblich verringert werden kann.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die Mobileinheit
M fest im Fahrzeug installiert. In einem derartigen
Fall kann nicht nur der Servicetechniker während eines Kundendiensttermins,
sondern auch der Fahrer im Falle einer Fahrzeugpanne
das System nutzen. Dann kann der Fahrer direkt die durch
den mobilen Personalcomputer 2b über den Adapter 1 aus den
Fahrzeugsdatenspeichereinrichtungen ausgelesenen Daten an die
stationäre Einheit S und damit den Spezialisten, um Informationen
über das technische Problem sowie dessen etwaige einfache
Behebung zu bekommen. Alternativ ist es möglich, dass das Auslesen
der Daten von der stationären Einheit S aus veranlasst
wird, sobald sie vom Fahrer über einen Pannenfall informiert
wurde. In diesem Fall erfolgt eine Unterscheidung der Eingaben
von Servicetechniker und Fahrer, beispielsweise, indem bei Bestätigung
durch den Servicetechniker ein vorbestimmtes Kennsignal
übermittelt wird, um die stationäre Einheit S über diesen
Umstand zu informieren. Die Informationen zur Behebung kann
beispielsweise die Übermittlung einer Reparaturanleitung für
geringfügige bzw. auch von einem Laien behebbare Probleme auf
den Bildschirm 2a2 und von Audioinformationen über die Sprachausgabeeinrichtung
2a3 umfassen. Wenn keine Reparatur vor Ort
möglich ist, wird dies dem Fahrer ebenfalls durch die stationäre
Einheit S, die direkt auf den Inhalt der Fahrzeugspeichereinrichtungen
zugreifen kann, mitgeteilt, dem Fahrer Informationen
über die nächstgelegene Werkstatt gegeben, optional
auch ein Termin mit dieser Werkstatt vereinbart. Falls das
Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist bzw. zu machen ist, wird zusätzlich
ein Pannendienst informiert. Alternativ ist es auch
möglich, einen Korrekturbefehl an die Fahrzeugsteuereinrichtung
zu übermitteln und den Fahrer lediglich noch über die Problembehebung
zu informieren.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung
zur Ferndiagnose zusätzlich zu den vorstehend angeführten
Einrichtungen einen Sprachkonverter auf, der beispielsweise
in dem mobilen Personalcomputer 2b enthalten ist. Mittels
dieses Sprachkonverters ist es möglich, dass der Fahrer im Pannenfall
im Ausland, wenn er nur eine fremdsprachige stationäre
Einheit S, also beispielsweise ein technisches Betreuungscenter
im Ausland, erreichen kann, die an ihn als Audiosignal übermittelten
Informationen verstehen kann, da sie durch den Sprachkonverter
in seine Sprache umgewandelt werden. Dies gilt
selbstverständlich auch umgekehrt für seine Sprachinformationen,
die er zur stationären Einheit S übermittelt.
In einer weiteren Ausführungsform wird zur besseren Darstellung
des möglicherweise defekten Teils des Fahrzeugs zur Bilderfassung
anstelle der Kamera 2a1 ein Paar von zwei Kameras ausgebildet,
die derart angeordnet sind, dass ein dreidimensionales
Bild des defekten Fahrzeugteils erzeugt werden kann. Auf diese
Weise bekommt der Spezialist vor dem Bildschirm 6 der stationären
Einheit S einen besseren Eindruck vom defekten Fahrzeugteil,
kann Einzelheiten und besondere Auffälligkeiten besser
erkennen und kann dem Servicetechniker detailliertere Anweisungen
geben.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Kamera
2a1 derart ausgebildet, dass sie außer einem Videobild auch ein
hochauflösendes Bild erzeugen kann. Diese Funktionsweise wird
verwendet, wenn Fahrzeugansichten bzw. Ansichten von Fahrzeugteilen
als hochauflösendes Bild erforderlich sind, um diese Ansichten
beispielsweise für Kulanz- oder Garantiefälle zur weiteren
Verarbeitung oder Archivierung zu dokumentieren. Die ein
derartiges hochauflösendes Bild darstellenden Daten können sowohl
vom tragbaren Personalcomputer 2b als auch vom Personalcomputer
5 abgespeichert werden. In der Regel wird jedoch eine
Archivierung in einer Speichereinrichtung des Personalcomputers
5 erfolgen.
Zusammenfassend offenbart die Erfindung eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Ferndiagnose von Fahrzeugen, insbesondere von
elektrischen, mechanischen und mechatronischen Komponenten von
Fahrzeugen, mit dem auch bei komplizierteren und/ schwer auffindbaren
Fahrzeugdefekten der Servicetechniker das Problem in
kürzester Zeit, erforderlichenfalls mittels Echtzeit-Zugriff
auf externe Datenbanken und/oder mittels Einschaltung einer
Servicezentrale finden und beheben kann, so dass die Standzeiten
im Fehlerfall minimiert werden.