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Die
Erfindung betrifft ein Steuerungsverfahren zur automatischen Vorbearbeitung
von Gerätestörungen.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein entsprechendes System zur Durchführung des
Verfahrens.
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Von
der Meldung einer Störung
an einem Gerät
durch einen Gerätebetreiber
bis zur Behebung der Störung
durch einen Servicetechniker sind der Regel eine Vielzahl von Arbeitsschritten
erforderlich. Üblicherweise
verläuft
eine Störungsaufnahme
durch einen Störungsdienst
heutzutage so, dass der Gerätebetreiber
zunächst
telefonisch die Störung
an seinem Gerät
bei einer Servicezentrale des Störungsdienstes
meldet, beispielsweise bei einer Serviceabteilung des Geräteherstellers.
Dort wird sie von einer zuständigen
Serviceperson aufgenommen und ggf. an einen sogenannten "Vorklärer" weitergeleitet.
Diese Person versucht zunächst
zu klären,
ob es sich um ein triviales Problem handelt, welches ggf. von dem
Bedienpersonal des Geräts
beim Gerätebetreiber
selbst mit Hilfe telefonischer Unterstützung gelöst werden kann. Ist eine solche
telefonische Lösung
des Problems nicht möglich,
wird schließlich
ein Servicetechniker eingeteilt, der diese Störung bearbeitet und in der
Regel zu dem jeweiligen Gerätebetreiber
fährt und
vor Ort die Störung
behebt. Diese manuelle Aufnahme der Störung ist ausgesprochen personalintensiv
und somit teuer. Zudem ist sie auch zeitaufwändig. Besonders bei teuren
Großgeräten, welche
wegen ihrer hohen Investitionskosten oft rund um die Uhr ausgelastet
werden sollten, müssen
jedoch störungsbedingte
Ausfallzeiten soweit wie möglich
reduziert werden. Es ist daher erforderlich, im Falle einer Störung diese
schnellstmöglich
zu beheben. Dies bedeutet, dass auch die Zeiten für die Vorbearbeitung der
Störung
bis zu einem eventuell notwendigen Einsatz eines Servicetech nikers
vor Ort auf ein Minimum reduziert werden sollten. Diese Forderung
einer schnellen Störungsbehebung
gilt um so mehr für
medizinische Geräte,
insbesondere medizinische Großgeräte wie Kernspintomographen,
Röntgentomographen
oder dergleichen, für
die einerseits in der Regel am Einsatzort kein Ersatzgerät bereitsteht
und deren Einsatz andererseits oft lebensnotwendig ist. Ein Ausfall
eines solchen Geräts
kann daher nicht nur finanzielle, sondern auch existenzielle Bedeutung
haben.
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Zwar
gibt es bereits einige Vorschläge
zur Erleichterung der Abwicklung eines Störungsfalls sowie zur Fernwartung
bzw. Überwachung
von Geräten,
Maschinen und Anlagen.
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So
geht die Erfindung von einem Steuerungsverfahren und System zur
automatischen Vorbearbeitung von Gerätestörungen aus, wie es in dem Artikel
von K.P. Blume et al. in „Strategien
zur Unterstützung
von IBS und Service",
VDMA-Verlag, Feb. 1999 beschrieben wird. In diesem Artikel wird
zur Unterstützung
bei der Abwicklung eines Störungsfalls vorgeschlagen,
eine automatisierte Meldung einer Störung von dem zu entstörenden Gerät direkt
an die Servicezentrale zu senden, d. h. es werden Daten über eine
Störung
des Geräts
mittels eines dem Gerät
zugeordneten ersten Endgeräts
an eine zentrale automatische Steuereinrichtung übermittelt. Ein Servicetechniker
kann z. B. über
einen Internetzugang auf die Daten in der Servicezentrale zugreifen
und hierbei auch Aufträge
zur Erledigung übernehmen oder
abfragen, welche Aufträge
ihm zur Erledigung zugewiesen sind. Weiterhin werden bestimmte Mechanismen
vorgeschlagen, um den Servicetechniker später vor Ort durch geeignete
Informationen bei der Reparatur und bei der Erstellung des Einsatzberichtes
zu unterstützen.
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Ebenso
wird in der
DE 201
10 376 U1 ein System zum Überwachen und Bedienen von
automatisch arbeitenden Anlagen, insbesondere Energieerzeugungsanlagen,
vorgeschlagen, bei denen regelmäßig Betriebsdaten
der überwachenden
Anlagen von einer zentralen Datenverarbeitungsanlage abgefragt und
gespeichert werden. Diese können dort
von verschiedenen Nutzern abgefragt werden, ohne dass die Nutzer
Zugriff auf die zu überwachende
Anlage selbst haben. Dabei ist auch vorgesehen, dass eine Anlage
bei Erreichen eines kritischen Betriebszustands eine Warnmeldung
an die zentrale Datenverarbeitungsanlage in einer Servicezentrale sendet.
Wenn die Servicezentrale mit Personal besetzt ist, kann von dort
gegebenenfalls eine Fernwartung durchgeführt werden. Es kann die Warnmeldung ansonsten
aber auch an ein Endgerät
eines vorbestimmten Nutzers weitergeleitet werden, der dann die weiteren
Maßnahmen
einleiten muss.
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In
der US 2002/0049053 A werden ein zentralisiertes Wartungsorganisations-System
für Mobilfunknetze
und ein entsprechendes Verfahren beschrieben, bei dem Servicetechniker
des Mobilfunknetzbetreibers bei einem Störfall oder einer Wartung vor
Ort online über
ein Informationssystem Hilfe zur Fehlererkennung erhalten können und
gegebenenfalls mit Servicetechnikern oder Entwicklungsingenieuren
des Herstellers verbunden werden. Das System vereinfacht auch die
Absendung und Überwachung
von Reparaturaufträgen
an den Hersteller und erlaubt eine optimierte Aufstellung von Wartungsplänen.
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Weiterhin
ist aus der
DE 100
38 764 A1 ein Verfahren zur Ferndiagnose und zentralen
Fehlerauswertung von dezentralen, elektronischen Geräten, beispielsweise
Radiophones in Kraftfahrzeugen bekannt. Bei diesem Verfahren werden
Fehlerdaten über
Fehlfunktionen des Geräts
in einem Diagnosespeicher des Geräts abgespeichert: Gesteuert
durch den Nutzer kann dann eine Telekommunikationsverbindung zu
einer zentralen Fehlerauswertestation aufgebaut werden, um die Fehlerdaten
an die Fehlerauswertestation zu übermitteln.
Diese wertet die Fehlerdaten aus und liefert das Diagnoseergebnis
an das Gerät
zurück,
um es dem Nutzer anzuzeigen, der sich dann selbst um die weiteren
Schritte, wie z. B. eine notwendige Reparatur oder Wartung, kümmern muss.
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Schließlich werden
in der WO 01/31450 A1 eine Einrichtung und ein Verfahren zur Durchführung von
Fehleranalysen von Maschinen, insbesondere von Lokomotiven einer
Lokomotivflotte, beschrieben. Hierbei werden über einen längeren Zeitraum Betriebsdaten
der Lokomotiven an die Analyseeinrichtung übersandt und dort gesammelt.
Auf Basis dieser Daten können
dann automatisch Fehler bzw. Ausfallrisiken frühzeitig erkannt werden. Von
der automatischen Analyseeinrichtung erkannte Problemfälle werden
einem Servicetechniker zur Überprüfung angezeigt,
der dann gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen, z. B. Wartungen, veranlasst.
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Bei
all den genannten Verfahren bzw. Systemen ist jedoch nach wie vor
eine manuelle Vorbearbeitung der Störungsfälle insoweit nötig, dass
sich im Fall einer Störung
immer zunächst
eine Person – sei es
der Nutzer oder vorbestimmtes Servicepersonal in der Zentrale oder
unterwegs – darum
kümmern muss,
dass die notwendigen Maßnahmen
eingeleitet werden und gegebenenfalls ein für den speziellen Fall geeigneter
Servicetechniker vor Ort geschickt wird.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein automatisches
Verfahren zur Vorbearbeitung von Gerätestörungen und ein entsprechendes
System zur Durchführung
eines solchen Verfahrens zu schaffen, welches eine schnelle und
effektive Vorbearbeitung von gemeldeten Gerätestörungen ermöglicht und damit insgesamt
die Störungsbehebungszeiten
reduziert.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Steuerungsverfahren gemäß Patentanspruch 1 und durch
ein Steuerungssystem gemäß Patentanspruch
14 gelöst.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung.
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Das
erfindungsgemäße Steuerungsverfahren
läuft hierbei
wie folgt ab:
In einem ersten Verfahrensschritt werden erste
Daten über
eine Störung
eines Geräts
mittels eines Endgeräts
an eine zentrale automatische Steuereinrichtung übermittelt. Bei diesen ersten
Daten handelt es sich beispielsweise um Gerätedaten, um Daten über die
Art der Störung,
die Häufigkeit
des Auftretens, Fehlerprotokolle etc. Bei dem ersten Endgerät kann es
sich z. B. um einen an das zu entstörende Gerät angeschlossenen Computer
mit einem Anschluss an ein öffentliches
Kommunikationsnetz wie ein Telefonnetz oder das Internet handeln,
so dass die Daten vom Computer über
dieses Kommunikationsnetz an die zentrale automatische Steuerungseinrichtung versendet werden.
Diese zentrale Steuereinrichtung weist dementsprechend einen passenden
Anschluss an das jeweilige Kommunikationsnetz auf.
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Innerhalb
der Steuereinrichtung wird dann mittels vorbestimmter Auswahlregeln
auf Basis der empfangenen ersten Daten und anhand von gespeicherten
zweiten Daten eine spezielle Gruppe von zweiten Endgeräten ausgewählt. Diese
zweiten Endgeräte
sind jeweils verschiedenen Servicetechnikern zugeordnet. Bei den
zweiten Daten handelt es sich beispielsweise um Daten über die
einzelnen Servicetechniker wie z. B. Zuständigkeit für ein spezielles Gerät bzw. einen
Gerätebetreiber,
Ausbildungsstand bzw. Kompetenz, aktuelle Verfügbarkeit etc. Es kann sich
hierbei aber auch um zusätzliche
Gerätedaten handeln,
so dass beispielsweise mit den ersten Daten ein bestimmter Gerätename,
ein Betreibername, eine Kennziffer des Betreibers etc. übermittelt
werden und anhand dieser Daten dann aus den gespeicherten zweiten
Daten Informationen über
den Gerätetyp,
das Baujahr, Hardware- und Software-Stand des zu entstörenden Geräts etc.
ermittelt werden.
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In
einem dritten Schritt wird dann an die Gruppe der ausgewählten zweiten
Endgeräte
ein Störungsfallsignal
und zumindest ein Teil der ersten Daten und/oder ein Teil der zweiten
Daten und/oder daraus ermittelter dritter Daten versendet. Auch
diese Datenübermittlung
erfolgt vorzugsweise über
ein öffentliches
Kommunikationsnetz wie das Internet oder ein Telefonnetz. Die zentrale
Steuereinrichtung steuert hierzu z. B. eine Telefonanlage entsprechend so
an, dass genau die zweiten Endgeräte der ausgewählten Gruppe
angewählt
werden und über
das Telefonnetz das gewünschte
Störungsfallsignal
und die Daten an das jeweilige Endgerät gesendet werden. Bei dem
Störungsfallsignal
handelt es sich beispielsweise um einen Datensatz, welcher bei einer
Ausgabe durch das betreffende zweite Endgerät dem jeweiligen Servicetechniker
mitteilt, dass ein zu bearbeitender Störungsfall vorliegt und die
weiteren übersandten
Daten zu diesem Störungsfall
des betreffen den Geräts
gehören.
Zusätzlich
kann der Datensatz eine eindeutige Identifikationskennung für den Störungsfall
enthalten. Bei den dritten Daten kann es sich beispielsweise um
zusätzliche
Informationen über
die Gerätestörung handeln,
wie z. B. eine maschinell erzeugte Vordiagnose, welche anhand der ersten
Daten und/oder der zweiten Daten bereits von der zentralen Steuereinrichtung
automatisch ermittelt wurden.
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Im
nächsten
Schritt erfolgt dann die Ausgabe des übermittelten Störungsfallsignals
und der Daten durch die zweiten Endgeräte. Die zweiten Endgeräte weisen
hierzu eine geeignete Benutzerschnittstelle, beispielsweise ein
Display und/oder eine akustische Ausgabeeinrichtung, sowie eine
Eingabeeinrichtung auf. Über
diese Benutzerschnittstelle werden Vordiagnosedaten betreffend die
Störung
des Geräts und/oder
Verfügbarkeitsdaten
vom Servicetechniker elektronisch erfasst. Zu den Vordiagnosedaten
können
beispielsweise eine Priorisierung und Einschätzung der Störung, eine
Fehleranalyse (mit einem Hinweis auf ein defektes Bauteil), insbesondere
die geschätzte
erforderliche Reparaturzeit etc., durch den Servicetechniker gehören. Die
Verfügbarkeitsdaten können beispielsweise
eine akute Auslastung des Servicetechnikers, die Entfernung vom
jeweiligen Gerät
bzw. die geschätzte
Anfahrtszeit bzw. das voraussichtliche Eintreffen am zu entstörenden Gerät etc. enthalten.
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Die
elektronische Erfassung der Daten kann vorzugsweise mit Hilfe eines
automatischen Dialogsystems in einem Dialog zwischen dem jeweiligen zweiten
Endgerät
bzw. dem automatischen Dialogsystem und dem zugeordneten Servicetechniker
geschehen. Die Art des Dialogs bzw. der Aufbau des automatischen
Dialogsystems hängt
von der zur Verfügung
stehenden Benutzerschnittstelle des jeweiligen zweiten Endgeräts ab. So
ist zum einen ein Dialog mittels Textausgabe bzw. graphischer Ausgabe auf
einem Display möglich.
Es kann sich aber auch um ein Sprachdialogsystem handeln. Ebenso
ist eine Mischung aus beiden Verfahren möglich.
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Je
nach Komplexität
des Dialogsystems kann die Abfrage des Servicetechnikers beliebig
detailliert und komfortabel erfolgen. So können beispielsweise bei Beantwortung
bestimmter Fragen des Dialogsystems durch den Servicetechniker in
bestimmter Weise im Folgenden entsprechend detailliertere Informationen
zu diesem Punkt abgefragt werden, so dass ein echter mehrstufiger
Dialog zwischen dem Dialogsystem und dem jeweiligen Servicetechniker
durchgeführt
wird. Im Prinzip kann es sich aber auch um ein sehr simples Dialogsystem handeln,
bei dem für
den Servicetechniker auf der Benutzeroberfläche nur eine Art Formular erzeugt wird,
welches entsprechend auszufüllen
ist. Der Begriff Dialogsystem ist in diesem Sinne umfassend anzusehen.
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Vorzugsweise
ist das Dialogsystem so aufgebaut, dass dem jeweilige Servicetechniker
durch das System in relativ kurzer Zeit die wesentlichen Daten abgefragt
werden und so diese Daten aufgenommen bzw. aufgezeichnet werden
können.
Somit bietet sich die Form eines einfachen Fragenkatalogs an, in
welchem beispielsweise die Einschätzung oder Priorisierung der
Störung,
ein mögliches
Eintreffen an dem defekten Gerät
oder eine geschätzte
Zeit für die
Behebung der Störung
durch Kategorien vorgegeben sind, die zwingend vom jeweiligen Servicetechniker
beantwortet werden müssen.
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In
einem weiteren Schritt werden dann diese Vordiagnosedaten und/oder
Verfügbarkeitsdaten
automatisch an die zentrale Steuereinrichtung zurückübermittelt.
Dort werden automatisch die von allen zweiten Endgeräten der
ausgewählten
Gruppe zurückerhaltenen
Vordiagnosedaten und/oder Verfügbarkeitsdaten
nach vorbestimmten Bewertungsregeln ausgewertet. Auf Basis der Auswertungsergebnisse
wird dabei ein bestimmtes zweites Endgerät aus der Gruppe von zweiten
Endgeräten
durch die zentrale Steuereinrichtung mittels vorbestimmter Auswahlregeln
ausgewählt.
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Es
wird dann von der zentralen Steuereinrichtung ein Zuweisungssignal
generiert und an das ausgewählte
zweite Endgerät übermittelt
und dort vom betreffenden zweiten Endgerät ausgegeben. Mittels dieses
Zuweisungssignals wird folglich der Auftrag zur Weiterbearbeitung
der Störung
dem Servicetechniker, dem das betreffenden zweite Endgerät zugeordnet
ist, mitgeteilt. Das Zuweisungssignal kann beispielsweise ein Datensatz
sein, der die eindeutige Identifikationskennung des Störungsfalls
sowie einen Arbeitsauftrag enthält.
Damit ist die Vorbearbeitung der Störung abgeschlossen.
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Zur
Erhöhung
der Sicherheit kann von dem betreffenden ausgewählten zweiten Endgerät ein Bestätigungssignal
zur Quittierung des Zuweisungssignals an die zentrale Steuereinrichtung übermittelt werden.
Es ist aber auch möglich,
dass nach Ablauf einer bestimmten Wartezeit das Zuweisungssignal als
akzeptiert gilt, sofern nicht ein entsprechendes Signal mit einer
Ablehnung vom zweiten Endgerät empfangen
wird. Nachdem das Zuweisungssignal direkt oder indirekt quittiert
wurde, wird der betreffende Servicetechniker von der zentralen Steuereinheit
automatisch auf den Störungsfall
gebucht.
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Ist
es aufgrund der Auswertung nicht möglich oder nicht sinnvoll,
einen Servicetechniker mit der Behebung der Störung zu beauftragen, weil beispielsweise
im Moment kein geeigneter Servicetechniker frei ist, können vorzugsweise
alle erforderlichen Daten an einen Dispatcher übergeben werden, der den Fall
manuell weiterbearbeitet und versucht, eine individuelle Lösung zu
finden.
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Ein
erfindungsgemäßes System
zur automatischen Vorbearbeitung von Gerätestörungen gemäß dem Verfahren benötigt zumindest
ein erstes Endgerät,
welches einem zu entstörenden
Gerät zugeordnet
ist und welches Mittel zur Ermittlung von ersten Daten über eine
Störung
des Geräts
und eine Sendeeinrichtung zur Übermittlung
der ersten Daten an eine zentrale Steuereinrichtung aufweist.
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Es
ist klar, dass ein solches System in der Regel nicht nur zur Vorbearbeitung
von Störungen
an einem einzelnen Gerät
aufgebaut wird, sondern dass in der Regel mehrere Geräte an das
System angeschlossen sind. Dementsprechend ist in der Regel eine
Vielzahl von ersten Endgeräten
vorhanden. Lediglich der Einfachheit halber wird in dieser Schrift von
einem konkreten gestörten
Gerät ausgegangen.
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Darüber hinaus
muss dieses System eine Anzahl von zweiten Endgeräten aufweisen,
welche verschiedenen Servicetechnikern zugeordnet sind und welche
jeweils folgende Einrichtung aufweisen:
- – eine Empfangseinrichtung
zum Empfang eines Störungsfallsignals
und der verschiedenen Daten, d. h. der ersten Daten, der zweiten
Daten und ggf. der dritten Daten sowie zum Empfang eines Zuweisungssignals
von der zentralen Steuereinrichtung,
- – eine
Benutzerschnittstelle zur Ausgabe des Störungsfallsignals, der Daten
und des Zuweisungssignals an den zugeordneten Servicetechniker,
- – Mittel
zur elektronischen Erfassung von Vordiagnosedaten und/oder von Verfügbarkeitsdaten vom
zugeordneten Servicetechniker,
- – eine
Sendeeinrichtung zur Übermittlung
der Vordiagnosedaten und/oder der Verfügbarkeitsdaten an die zentrale
Steuereinrichtung.
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Bei
den zweiten Endgeräten
handelt es sich vorzugsweise um mobile Kommunikationsendgeräte, die
die Servicetechniker immer bei sich tragen. Hierzu bietet sich eine
Kombination aus einem Laptop bzw. PDA (Personal Digital Assistant)
und einem Mobilfunkgerät
an. Prinzipiell kann es sich dabei auch um zwei getrennte, über eine
entsprechende Schnittstelle untereinander verbundene Geräte – z. B.
ein PDA und ein Mobilfunkgerät – handeln.
Im Sinne dieser Erfindung wird eine solche Gerätekombination jedoch als ein
zusammengehöriges
zweites Endgerät betrachtet.
In Zukunft wären
auch UMTS-Mobilfunkgeräte
als zweite Endgeräte
geeignet, die eine Kombination über
das Internet oder ein Intranet ermöglichen und eine komfortable
grafische Benutzerschnittstelle besitzen.
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Schließlich muss
das System eine automatische zentrale Steuereinrichtung besitzen,
welche folgende Einrichtungen aufweist:
- – eine Empfangseinrichtung
zum Empfang der ersten Daten von dem ersten Endgerät und zum Empfang
der Vordiagnosedaten und/oder der Verfügbarkeitsdaten von den zweiten
Endgeräten. Hierbei
kann es sich um eine gemeinsame Empfangseinrichtung, aber auch um
mehrere getrennte Empfangseinrichtungen bzw. Empfangseinrichtungsteile
für die
einzelnen Geräte
handeln.
- – einen
Speicher mit darin gespeicherten zweiten Daten,
- – eine
erste Auswahleinheit zur Auswahl einer Gruppe der zweiten Endgeräte mittels
vorbestimmter Auswahlregeln anhand der empfangenen ersten Daten
und der gespeicherten zweiten Daten,
- – eine
Sendeeinrichtung, wobei es sich auch hier um eine einzelne Sendeeinrichtung
oder um mehrere Sendeeinrichtungen oder Sendeeinrichtungsteile zur
Kommunikation mit den verschiedenen Geräten handeln kann,
- – Mittel
zur Übersendung
zumindest eines Teils der ersten Daten und/oder ggf. eines Teils
der zweiten Daten und/oder daraus ermittelter dritter Daten über eine
Sendeeinrichtung an die Gruppe der zweiten Endgeräte,
- – eine
zweite Auswahleinrichtung zur Auswertung der ersten Daten, der zweiten
Daten, der Vordiagnosedaten und/oder der Verfügbarkeitsdaten nach vorbestimmten
Bewertungsregeln und zur Auswahl eines bestimmten zweiten Endgeräts aus der
Gruppe von zweiten Endgeräten
auf Basis des Auswertungsergebnisses,
- – Mittel
zur Generierung und Übermittlung
eines Zuweisungssignals über
eine Sendeeinrichtung an das ausgewählte zweite Endgerät.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist das erste Endgerät
eine Benutzerschnittstelle und ein automatisches Dialogsystem auf,
um innerhalb eines Dialogs von einem Bediener des zu entstörenden Geräts ermittelte
erste Daten betreffend das zu entstörende Gerät elektronisch zu erfassen.
Auch hier kann es sich wieder um ein komplexes, mehrstufiges oder
ein sehr simples Dialogsystem handeln, bei dem für den Bediener auf der Benutzeroberfläche nur
eine Art Formular erzeugt wird, welches entsprechend auszufüllen ist.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
erfassen die ersten Daten Betriebs- und/oder Fehlerdaten des zu
entstörenden
Geräts
wie beispielsweise Testbilder oder in den letzten Betriebsstunden
erfasste fehlerhafte Bilder, Fehlerprotokolle, Ereignisprotokolle
etc., die von einer mit dem zu entstörenden Gerät verbundenen Protokolliereinrichtung
aufgezeichnet wurden. Diese Protokolliereinrichtung kann sich innerhalb
der Gerätesteuerung befinden,
oder es kann sich auch um eine externe oder eine im ersten Endgerät integrierte
Protokolliereinrichtung handeln.
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Eine
Störungsmeldung
kann vorzugsweise auch automatisch durch das Gerät selbst bzw. durch das angeschlossene
erste Endgerät
bzw. durch eine externe Protokolleinrichtung erfolgen, welche das
betreffende Gerät überwacht,
ohne dass das zuständige
Be dienpersonal überhaupt
eingreifen muss. Dabei werden automatisch alle Fehler- bzw. Gerätedaten
protokolliert und im Störungsfall
automatische eine Fehlermeldung bzw. Störungsmeldung an die zentrale
Steuereinrichtung gesendet. Das vor Ort für das Gerät zuständige Bedienpersonal wird durch
ein entsprechendes Alarmsignal oder dergleichen über die Störung informiert. Es besteht
dann die Möglichkeit,
dass das Bedienpersonal noch zusätzliche
Daten über
das erste Endgerät
an die zentrale Steuereinrichtung übermittelt.
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Vorzugsweise übermittelt
die zentrale Steuereinrichtung zumindest einen Teil der von der
Gruppe von zweiten Endgeräten
empfangenen Vordiagnosedaten automatisch mit dem Zuweisungssignal an
das letztendlich ausgewählte
zweite Endgerät.
Alternativ kann dies auch nur dann geschehen, wenn ein entsprechendes
Anforderungssignal von dem betreffenden zweiten Endgerät empfangen
wurde. Die Übermittlung
der von den übrigen
zweiten Endgeräten
empfangenen Vordiagnosedaten hat den Vorteil, dass der jeweils zuständige Servicetechniker
automatisch über
die Störungseinschätzungen
seiner Kollegen informiert wird. Diese Informationen können für den betreffenden
Servicetechniker sehr hilfreich bei der Behebung der Störung sein.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
besteht die Möglichkeit,
dass die zentrale Steuereinrichtung bei oder nach Übermittlung eines
Zuweisungssignals an ein bestimmtes zweites Endgerät automatisch
die Einrichtung einer Datenverbindung, z. B. als Remote-Serviceverbindung, zwischen
dem zu entstörenden
Gerät und/oder
dem zugeordneten ersten Endgerät
und dem ausgewählten
zweiten Endgerät
veranlasst. Hierzu weist die zentrale Steuereinrichtung eine entsprechende
Vermittlungseinrichtung auf. Durch die automatische Vermittlung
von der zentralen Steuereinrichtung wird das Verfahren beschleunigt,
so dass keine Zeit dadurch verloren geht, dass der Servicetechniker
zunächst
selber eine Online-Verbindung aufbauen muss.
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Vorzugsweise
werden außerdem
von der zentralen Steuereinrichtung zu bestimmten Zeitpunkten an
das erste Endgerät
automatisch Bearbeitungssignale übersendet,
womit dieses Endgerät bzw.
der Betreiber des Geräts
darüber
informiert wird, dass die Störung
bearbeitet wird. Es bietet sich an, solche Bearbeitungssignale nach
Erhalt der ersten Daten vom ersten Endgerät, nach Erhalt von Vordiagnosedaten
oder Verfügbarkeitsdaten
von dem ersten der ausgewählten
zweiten Endgeräte
und schließlich
beispielsweise nach Versenden eines Zuweisungssignals an ein zweites
Endgerät
bzw. ggf. nach Erhalt eines Bestätigungssignals
von dem zweiten Endgerät
zu versenden. Mit diesem dritten Bearbeitungssignal können dann
an das erste Endgerät auch
weitere Daten, beispielsweise über
das Eintreffen eines Technikers oder ob zunächst eine Störungsbehebung über eine
Online-Verbindung mittels eines Remote-Service geplant ist etc., übermittelt werden.
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Die
zentrale Steuereinheit weist besonders bevorzugt eine Fehleranalyseeinheit
auf, um auf Basis von empfangenen ersten Daten betreffend eine aktuelle
Störung
des Geräts
und anhand von gespeicherten Gerätedaten
und/oder Fehlertypdaten automatisch Vordiagnosedaten zu erstellen.
Diese Geräte-
bzw. Fehlertypdaten können
beispielsweise Informationen darüber
enthalten, bei welchem Gerät
und bei welcher Fehlerkombination es sich mit bestimmter Wahrscheinlichkeit
um einen bestimmten Fehler handelt. Zudem können diese Daten auch Informationen über die
spezifische Auftretenshäufigkeit
bestimmter Fehler enthalten. Eine solche Fehleranalyseeinheit ist
vorzugsweise wie ein Expertensystem mit entsprechend in einer Expertendatenbank
in einem Speicher hinterlegten Daten aufgebaut.
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Vorzugsweise
können
mittels des zweiten Endgeräts
während
und/oder nach einer Behebung der Störung innerhalb eines Dialogs
zwischen dem zweiten Endgerät
und dem zugeordneten Servicetechniker Störungsbehebungsdaten elektronisch
erfasst und an die zentrale Steuereinrichtung übermittelt werden. Mit diesen
Daten gibt der jeweilige Servicetechniker an, um welchen Fehler
es sich tatsächlich
handelte und wie er diesen Fehler behoben hat. Die Störungsbehebungsdaten
können
dann innerhalb des Expertensystems verwendet werden, d. h. es werden
vorzugsweise auf Basis dieser Störungsbehebungsdaten
neue Fehlertypdaten ermittelt und für nachfolgende Störungsfälle in der
Expertendatenbank gespeichert.
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Bei
dem zu entstörenden
Gerät kann
es sich prinzipiell um ein beliebiges Gerät bzw. eine komplexe Anlage – welche
im Sinne dieser Schrift als ein Gerät zu sehen ist – handeln.
Besonders bevorzugt wird die Erfindung jedoch bei medizinischen
Großgeräten wie
Kernspintomographen oder Computertomographen eingesetzt.
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Insbesondere
bei einer Nutzung des Verfahrens an medizinischen Geräten sollten
vorzugsweise vor einer Übermittlung
vom ersten Endgerät
an die zentrale Steuereinrichtung in den ersten Daten enthaltene
personenbezogene Daten bzw. Patientendaten eliminiert und/oder anonymisiert
werden. Zusätzlich
sollten alle Zugriffe auf die personenbezogenen Daten protokolliert
werden. Sofern zur Übermittlung der
Daten ein öffentliches
Netz wie z. B. das Internet verwendet wird, sollten vorzugsweise
alle Daten nur verschlüsselt übertragen
werden. Außerdem
ist es in diesem Fall besonders wichtig, dass das gesamte System
vor Fremdzugriffen durch z. B. geeignete Passwörter geschützt wird, um das Ausspionieren vertraulicher
Patientendaten sowie das Einspielen von Viren, insbesondere auf
dem medizinischen Gerät
selbst, zu vermeiden. Von daher ist eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung
zwischen den jeweiligen betreffenden Geräten des Systems über Telefonleitungen
bzw. Mobilfunkkanäle
bevorzugt.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
sendet die zentrale Steuereinrichtung, wenn über einen normalerweise verwendeten
ersten Kommunikationskanal, beispielsweise über einen Mobilfunkkanal, über den
die Übermittlung
des Störungs fallsignals
sowie der zugehörigen
Daten und/oder eines Zuweisungssignals an die zweiten Endgeräte erfolgen
soll, keine Verbindung zu einem bestimmten zweiten Endgerät möglich ist,
an das betreffende zweite Endgerät
ein zusätzliches
Alarmsignal über
einen zweiten Kommunikationskanal. Bei dem zweiten Kommunikationskanal
kann es sich z. B. um einen Funkrufkanal handeln. Der Servicetechniker
kann so alarmiert werden, auch wenn das zweite Endgerät z. B.
wegen eines Funklochs im Mobilfunknetz, oder wegen eines Mobilfunkverbots
in einem Krankenhaus, in dem sich der Servicetechniker gerade befindet,
nicht erreichbar ist. Er kann dann von sich aus die benötigte Verbindung
zur zentralen Steuereinheit aufbauen.
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Die
zentrale Steuereinheit muss hierzu Mittel aufweisen, um in einem
solchen Fall das zusätzliche Alarmsignal
zu generieren. Außerdem
muss es entsprechende Mittel aufweisen, um das Alarmsignals an das
betreffende zweite Endgerät über den
zweiten Kommunikationskanal zu versenden. Die zweiten Endgeräte müssen dementsprechend
jeweils eine zweite Empfangseinrichtung zum Empfang des Alarmsignals über den
zweiten Kommunikationskanal und Mittel zur Ausgabe des Alarmsignals
aufweisen.
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Allgemein
ist es sinnvoll, wenn – sofern
es sich nur um eine geringfügige
Störung
handelt, die nicht dazu führt,
dass das Gerät
unbenutzbar ist – die Störung auch
bei laufendem Gerätebetrieb
gemeldet werden kann. In diesem Fall muss gewährleistet sein, dass bei einer Übertragung
von protokollierten Dateien bei Interaktionen mit der zentralen
Steuereinrichtung und mit dem zweiten Endgerät des jeweiligen Servicetechnikers
während
eines Remote-Service, die Sicherheitsmechanismen des Geräts, beispielsweise
bei medizinischen Geräten
die Dosisüberwachung
oder SAR-Überwachung
etc., fehlerfrei funktionieren. Außerdem sollte die Funktionsfähigkeit
bzw. Performance des Geräts,
beispielsweise bei Kernspintomographen und Röntgentomographen die Diagnosemöglichkeit,
wie die Bildqualität, die
Patientendaten, die Konsistenz etc., soweit wie möglich erhalten
bleiben.
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Bei
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
hat der Betreiber des betreffenden Geräts die Möglichkeit, den Service-Prozess
mittels eines Ereignisprotokolls zu verfolgen und den Zugriff auf
das betreffende Gerät
durch die zentrale Steuereinrichtung oder durch ein Endgerät eines
Servicetechnikers zu kontrollieren. D. h. das Bedienpersonal des
Geräts
vor Ort hat die Möglichkeit
zu entscheiden, ob beispielsweise ein Serviceeinsatz mittels einer
Fernwartung erlaubt ist oder nicht. Außerdem kann durch entsprechende
Einrichtungen in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auch der Zugriffmodus
auf das Gerät
gesteuert werden. So kann ausgewählt
werden, ob es sich um einen begrenzten Zugriff handelt, bei dem
ein Patientenbetrieb noch möglich
ist, oder um einen vollen Zugriff, bei dem das Gerät nicht
mehr benutzt wird und einer Fernwartung vollständig zur Verfügung steht.
Sofern eine Fernwartung bei laufendem Betrieb stattfindet, darf
die Performance des Geräts
nicht wesentlich durch die Fernwartung beeinträchtigt werden. Außerdem kann
das Bedienpersonal die Serviceaktivitäten vorzugsweise zu jeder Zeit
abbrechen, wobei das Gerät
so eingerichtet ist, dass es automatisch in den ursprünglichen Zustand
zurückkehrt,
soweit die Störung
dies zulässt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. das erfindungsgemäße System
erlaubt eine ausgesprochen schnelle und effektive Vorbearbeitung
der Störung
und hilft so, die Vorbearbeitungszeit auf ein Minimum zu reduzieren.
So können
beispielsweise durch eine geeignete vollautomatische Ansteuerung einer
Telefonanlage in der zentralen Steuereinrichtung alle Daten- bzw.
Telefonverbindungen aufgebaut werden, um nahezu gleichzeitig alle
in Frage kommenden Servicetechniker vollautomatisch über den
Störungsfall
zu informieren. Servicetechniker, welche für diesen Störungsfall nicht in Frage kommen,
werden dagegen nicht unnötig
belästigt.
In kürzestmöglicher
Zeit werden von sämtlichen
Störungstechnikern
Einschätzungen
des jeweiligen Störungsfalls
eingeholt und diese Informationen genutzt, um den für den jeweiligen
Störungsfall
optimalen Servicetechniker einzuteilen, wobei Kompetenz, Ausbildung
und schnellste Verfügbarkeit
bei der Auswahl berücksichtigt
werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems,
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2 eine
detailliertere schematische Darstellung eines ersten, dem zu entstörenden Gerät zugeordneten
Endgeräts,
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3 eine
detailliertere schematische Darstellung der zentralen Steuereinrichtung,
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4 eine
detailliertere schematische Darstellung eines einem Servicetechniker
zugeordneten, zweiten Endgeräts,
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5 eine
schematische Darstellung eines möglichen
Verfahrensablaufs von der Meldung bis zur Behebung einer Gerätestörung.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems
weist als wesentliche Komponenten eine zentrale Steuereinrichtung 1,
ein mit einem zu entstörenden
Gerät 4 verbundenes
erstes Endgerät 3 sowie
eine Mehrzahl von zweiten, mobilen Endgeräten 5, 6, 7, 8, 9 auf.
Bei diesen mobilen zweiten Endgeräten 5 bis 9 handelt es
sich jeweils um eine PDA/Mobilfunkgerät-Kombination, in der auch
ein Funkrufempfänger
(auch „Piepser" oder „Pager" genannt) integriert
ist.
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Die
zentrale Steuereinrichtung 1 und das erste Endgerät 3 sind
jeweils über
Festnetzanschlüsse
T mit einem Telefonfestnetz verbunden. Die einzelnen mobilen Kommunikationsendgeräte 5 bis 9 sind über entsprechende
Mobilfunkschnittstellen M mit einem Mobilfunknetz und über Funkrufschnittstellen
F mit einem Funkrufdienst verbunden. Beide Netze bzw. Dienste sind
wiederum mit dem Festnetz verbunden. Da es möglich ist, sich jederzeit von
einem Festnetzanschluss in das Mobilfunknetz einzuwählen und
umgekehrt bzw. einen Funkrufempfänger
anzuwählen,
sind hier alle Netze einfach als ein gemeinsames öffentliches
Kommunikationsnetz N dargestellt, über das alle Geräte 1, 3, 5, 6, 7, 8, 9 untereinander
in Verbindung treten können.
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Bei
dem folgenden Ausführungsbeispiel
werden jeweils zur Kommunikation der mobilen Kommunikationsendgeräte 5, 6, 7, 8, 9 mit
der zentralen Steuereinrichtung 1 und/oder mit dem ersten
Endgerät 3 Punkt-zu-Punkt-Telefonverbindungen
verwendet.
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Ebenso
wird zur Kommunikation zwischen dem ersten Endgerät 3 und
der zentralen Steuereinrichtung 1 eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung genutzt. Anstelle
dieser Punkt-zu-Punkt-Verbindung können selbstverständlich auch
andere öffentliche
Kommunikationsnetze verwendet werden, beispielsweise das Internet
oder ein Intranet des Servicedienstbetreibers. Ebenso ist auch eine
direkte Funkverbindung zwischen den jeweiligen Geräten möglich, die
nicht über
ein öffentliches
Netz verläuft.
Weiterhin kann auch eine Kombination der verschiedenen Kommunikationswege
genutzt werden. Die Nutzung von einzelnen Punkt-zu-Punkt-Telefonverbindungen zwischen
den Geräten 1, 3 und 5 bis 9 hat
jedoch den Vorteil, dass bereits bestehenden Netze benutzt werden
können
und andererseits eine relativ hohe Abhörsicherheit gegeben ist, so
dass nicht unbedingt eine Verschlüsselung der Daten auf dem Übertragungsweg
erforderlich ist.
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In
dem Beispiel gemäß 1 ist
wegen der besseren Übersichtlichkeit
lediglich ein zu entstörendes
Gerät 4 mit
einem ersten Endgerät 3 dargestellt. In
der Regel ist jedoch davon auszugehen, dass eine Mehrzahl zu entstörenden von
Geräten 4 mit
ersten Endgeräten 3 mit
der zentralen Steuereinrichtung 1 kommunizieren. Die zentrale
Steuereinrichtung 1 ist so aufgebaut, dass sie in der Lage
ist, auch mehrere Störungsfälle parallel
zu behandeln.
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Das
gemäß 1 verwendete
erste Endgerät 3 ist
in 2 noch einmal detaillierter schematisch dargestellt.
Es handelt sich hier um einen üblichen
PC 3, welcher zur Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit den entsprechenden notwendigen Hardware- und Softwarekomponenten ausgestattet
ist. In 2 sind dabei der besseren Übersichtlichkeit
wegen nur die für
die Erfindung wesentlichen, spezifischen Hardware- und Softwarekomponenten
dargestellt. Es ist klar, dass das Endgerät 3 auch alle weiteren
Hardware- und Softwarekomponenten eines handelsüblichen PCs wie ein Betriebssystem,
verschiedene Treiber, Schnittstellen, Speicher etc. aufweist.
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Das
erste Endgerät 3 weist
eine Benutzerschnittstelle mit einer Tastatur 21 und einem
Bildschirm 22 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird außerdem davon
ausgegangen, dass das Endgerät 3 gleichzeitig
zur Steuerung des zu entstörenden
Geräts 4 dient,
d. h. dass es sich hierbei um die Steuereinrichtung für den laufenden
Betrieb des zu entstörenden
Geräts 4 handelt.
Dementsprechend ist das zu entstörende
Gerät 4 über eine
Leitung 27 an eine Schnittstelle 26 des ersten
Endgeräts 3 angeschlossen.
Außerdem
ist auf dem ersten Endgerät 3 eine
geeignete Steuersoftware 20 installiert, mit der das zu
entstörende
Gerät 4 mit
Hilfe der Benutzerschnittstelle 21, 22 gesteuert
werden kann.
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Bestandteil
der Gerätesteuerungssoftware 20 ist
außerdem
ein automatisches Dialogsystem 23, welches beispielsweise
als Modul innerhalb der Steuerungssoftware 20 implementiert
sein kann. Mittels dieses Dialogsystems 23 wird im Störungsfall vom
Bediener des zu entstörenden
Geräts 4 auf
dem Bildschirm 22 ein Servicemenü innerhalb der für die Gerätesteuerung
verwendeten Benut zeroberfläche aufgerufen.
Innerhalb des Dialogs zwischen dem System und dem jeweiligen Bediener
wird der Bediener veranlasst, eine kurze Beschreibung des Fehlers einzugeben
und die Störung
anhand vorgegebener Kategorien zu priorisieren. Beispielsweise könnte das
Dialogsystem hierzu auf der Benutzeroberfläche ein Pop-Up-Menü mit einem „Formular" einer Störungsmeldung
darstellen, welches Checkboxen für einen
totalen Ausfall, für
einen sporadischen Ausfall, für
die Art des Problems oder ob es sich um ein Applikationsproblem,
um ein Bildqualitätsproblem,
eine fachliche Frage etc. handelt, und ein Auswahlfeld für die Anzahl
der Ausfälle
aufweist. Zusätzlich
gibt es ein Textfeld, in dem der Benutzer die Störung beschreiben kann oder
ein fachliche Frage formulieren kann. Von dem Bediener wird dann
innerhalb des Dialogs dieses Störmeldungsformular
ausgefüllt.
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Außerdem weist
das Endgerät 3 eine
Protokolleinrichtung 24 auf. Hierbei handelt es sich um
ein Softwaremodul 24 und einen für die Protokollfunktion reservierten
Speicherbereich des Endgeräts 3.
Von der Protokolleinrichtung 24 werden wichtige Betriebsdaten,
z. B. im Betrieb mittels des zu entstörenden Geräts 4 erzeugte Bilder,
in einer Datenbank aufgezeichnet und abgespeichert. Zusätzlich werden automatisch
Betriebs- und Fehlerdaten des zu entstörenden Geräts 4, wie Benutzerinteraktionen,
Fehlerprotokolle, Ereignisprotokolle etc. protokolliert.
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Die
mittels des Dialogs ermittelten Informationen über die Störung sowie die protokollierten
Betriebs- und Fehlerdaten werden dann über einen Telekommunikationsanschluss 25,
beispielsweise eine Modem- oder eine ISDN-Karte, welche üblicherweise als
Sendeeinrichtung wie auch als Empfangseinrichtung dient, sowie über die
Telefonleitung T an die zentrale Steuereinrichtung 1 übermittelt.
Zuvor werden jedoch in einer Filtereinrichtung 28 alle
patientenbezogenen Daten eliminiert oder soweit möglich anonymisiert.
Bei der Filtereinrichtung 28 handelt es sich vorzugsweise
ebenfalls um ein Softwaremodul.
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In 3 ist
die zentrale Steuereinrichtung 1 aus 1 detaillierter
dargestellt. Hierbei handelt es sich um einen Server 10 mit
einer Telefonanlage 11 mit mehreren Anschlüssen, über welche
die zentrale Steuereinrichtung 1 über ein Telefonnetz N mit den ersten
Endgeräten 3,
die den verschiedenen zu entstörenden
Geräten 4 zugeordnet
sind, sowie den zum Servicedienst gehörenden zweiten mobilen Endgeräten 5 bis 9 kommunizieren
kann.
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Bei
der Telefonanlage 11 kann es sich um eine in den Server 10 integrierte
Anlage handeln oder – wie
dies in 3 dargestellt ist – um eine
externe Anlage 11, welche beispielsweise über eine
entsprechende Schnittstelle 17 mit dem Server 10 verbunden
ist. Auch in 3 sind wieder nur die für das dargestellte
Ausführungsbeispiel
der Erfindung spezifischen, wesentlichen Komponenten der zentralen Steuereinrichtung 1 dargestellt.
Der Server 10 weist darüber
hinaus natürlich
auch alle anderen üblichen Komponenten
eines Servers auf, beispielsweise ein Betriebssystem etc.
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An
die zentrale Steuereinrichtung 1 ist außerdem ein Terminal 2 mit
einer Tastatur und einem Bildschirm als Benutzerschnittstelle angeschlossen.
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Die
zentrale Steuereinrichtung 1 weist ein spezielles Störungsdienstmodul 13 auf,
welches eine erste Auswahleinrichtung 15 und eine zweite
Auswahleinrichtung 16 umfasst. Das Störungsdienstmodul 13 kann
in Form von geeigneter Software auf dem Server 10 implementiert
sein, wobei die erste Auswahleinrichtung 15 und die zweite
Auswahleinrichtung 16 auch in Form von Softwaremodulen
innerhalb des Störungsdienstmoduls 13 auf
dem Server implementiert sein können.
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Die
erste Auswahleinrichtung 15 wird dazu benötigt, um
anhand der im Störungsfall
von einem ersten Endgerät 3 empfangenen
ersten Daten D1 gemeinsam mit in einem Speicher 14 hinterleg ten
zweiten Daten D2 eine Gruppe von zweiten
Endgeräten 5, 6, 7,
welche jeweils den verschiedenen Servicetechnikern zugeordnet sind,
automatisch anzuwählen. Dies
erfolgt über
eine entsprechende Ansteuerung der Telefonanlage 11 durch
das Störungsdienstmodul 13 über die
Schnittstelle 17.
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Zu
den in dem Speicher 14 hinterlegten zweiten Daten D2 gehören
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Datenbank mit Gerätedaten
GD, eine Datenbank mit Fehlertypdaten FD und eine Datenbank mit
Technikerdaten TD. Die Technikerdaten TD umfassen hierbei Informationen über die
einzelnen Techniker bezüglich
ihres Ausbildungsstandes, ihrer Verantwortlichkeit für bestimmte
Geräte
bei bestimmten Gerätebetreibern,
ihres aktuellen, innerhalb der zentralen Steuereinrichtung bekannten
Aufenthaltsorts, Urlaubszeiten, Telefonnummern etc. Die Gerätedaten
GD können
beispielsweise Informationen über
die einzelnen Geräte
bzw. Gerätetypen,
Varianten, Optionen, spezifische Besonderheiten des jeweiligen zu
entstörenden
Geräts 4 etc.
sein. Insbesondere enthalten die Gerätedaten GD alle Hardware- und
Software-Komponenten der Geräte
aller Gerätebetreiber.
Bei den Fehlertypdaten FD kann es sich um Daten mit Informationen über bestimmte Fehler,
die beispielsweise allein oder in bestimmten Fehlerkombinationen
auf bestimmte Ursachen zurückzuführen sind,
sowie deren Auftrittswahrscheinlichkeiten etc. handeln.
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Zum
Verständnis
der Funktionen der einzelnen Einrichtungen der zentralen Steuereinrichtung 1 wird
zusätzlich
auf 5 verwiesen. In dieser Figur sind der Verfahrensablauf
in Form von Zeitstrahlen sowie die einzelnen Datenübertragungen
zwischen den verschiedenen Geräten
dargestellt. Der Ablauf beginnt hier mit der Übersendung der gerätebetreiberseitig
am ersten Endgerät 3 elektronisch
aufgezeichneten ersten Daten D1. Nach Erhalt
der ersten Daten D1 wird dann von dem Störungsdienstmodul 13 in
der zentralen Steuereinrichtung 1 ein erstes Bestätigungssignal
B1 als Quittung für den Gerätebetreiber erzeugt und an
das erste Endgerät 3 zurückgesendet, womit
der jeweilige Bediener des zu entstörenden Geräts 4 darüber informiert
wird, dass seine Störungsmeldung
in der zentralen Steuereinrichtung 1 angekommen ist.
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Anschließend wird
in einem Verfahrensschritt I (5) mittels
der Auswahleinrichtung 15 anhand der ersten Daten D1 und der zweiten Daten D2, eine
Gruppe der mobilen Endgeräte 5 bis 7 ausgewählt. Diese
Auswahl erfolgt nach bestimmten Auswahlregeln, d. h. beispielsweise
nach Suchkriterien wie Verfügbarkeit
eines Technikers, Entfernung von der Störung, Ausbildungs- und Erfahrungsprofil,
Verantwortlichkeit für
das spezielle zu entstörende
Gerät usw.
Hierzu werden die ersten Daten D1 mit den
zweiten Daten D2, insbesondere den dort
gespeicherten Gerätedaten
GD und den Technikerdaten TD, verknüpft. Es können dabei beispielsweise die
zweiten Endgeräte
aller der Servicetechniker ausgewählt werden, die anhand der
Technikerdaten TD als kompetent für das jeweilig zu entstörende Gerät 4 eingestuft
wurden und die sich innerhalb eines bestimmten geographischen Bereichs
um den Standort des zu entstörenden
Geräts 4 befinden
und verfügbar
sein könnten.
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Außerdem kann
schon anhand der übermittelten
ersten Daten D1, der Gerätedaten GD und der Fehlertypdaten
FD eine maschinelle Vordiagnose erzeugt werden. Die maschinelle
Ermittlung der Vordiagnosedaten anhand der Fehlertypdaten FD und
der Gerätedaten
GD sowie der ersten Daten D1 kann innerhalb eines Expertensystems 18 erfolgen,
welches als Softwaremodul auf dem Server 10 implementiert ist.
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Das
Störungsdienstmodul 13 steuert
dann über
die Schnittstelle 17 die Telefonanlage 11 so an, dass
automatisch alle Kommunikationsendgeräte 5, 6, 7 der
ausgewählten
Gruppe angewählt
werden und die vom ersten Endgerät 3 erhaltenen
ersten Daten D1 sowie ggf. ein Teil der
zweiten Daten D2 und/oder die dritten Daten
D3 an die jeweiligen Endgeräte 5, 6, 7 übermittelt
werden. Dies ist auch in 1 schematisch dargestellt. Es
werden hier nur die Endgeräte 5, 6, 7 von
der zentralen Steuereinrichtung 1 kontaktiert (dargestellt
durch durchgezogene Pfeile zwischen den jeweiligen Kommunikationsendgeräten 5, 6, 7 und
dem Netz N), wogegen die beiden anderen Kommunikationsendgeräte 8, 9 nicht
kontaktiert werden (dargestellt durch strichlinierte Pfeile).
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Vom
Störungsdienstmodul 13 wird
dabei zunächst
ein Störungsfallsignal
S erzeugt, welches an die betreffenden zweiten Endgeräte 5, 6, 7 versendet wird.
Diese Signal enthält
die zu übersenden
Daten D1, D2, D3 bzw. ist mit diesen verknüpft und wird wie ein Alarm
auf dem jeweiligen Endgerät 5, 6, 7 ausgegeben,
um dem betreffenden Servicetechniker den Störungsfall zu signalisieren.
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In 5 wird
der Ablauf noch einmal zeitlich dargestellt. Es werden hierbei nacheinander
die einzelnen zweiten Kommunikationsendgeräte 6, 7 und 5 kontaktiert
und das Störungsfallsignal
mit den Daten D1, D2,
D3 an das jeweilige Endgerät 6, 7, 5 übermittelt.
Die Reihenfolge ist hier willkürlich
gewählt.
Die Übertragung
hängt in
der Realität
davon ab, ob das jeweilige zweite Endgerät 5, 6, 7 zu
diesem Zeitpunkt erreichbar ist, d. h. dass sich das jeweilige Endgerät beispielsweise
nicht in einem Funkloch befindet und nicht ausgeschaltet ist und
nicht bereits mittels dieses Endgeräts 5, 6, 7 kommuniziert
wird. Prinzipiell ist auch eine parallele Übertragung über mehrere Leitungen möglich.
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Falls
keine Kommunikation mit dem Endgerät eines Servicetechnikers über das
Mobilfunknetz (Standardkommunikationsweg) zustande kommt, z. B.
wegen eines Funklochs oder eines Mobilfunkverbots, beispielsweise
in Krankenhäusern,
veranlasst das Störungsmodul 13 die
Telefonanlage 11, das nicht erreichte Endgerät über den
Funkrufdienst (Reservekommunikationsweg) anzuwählen, und sendet ein Alarmsignal
(AS), z. B. einen akustischen Alarm. Der Servicetechniker kann daraufhin
eine Verbindung zwischen seinem Endgerät und dem Mobilfunknetz herstellen,
so dass Kommunikation über
den Standardpfad möglich ist.
Das nicht erreichte Endgerät
wird dann automatisch zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal
von der zentralen Steuerungseinrichtung 1 angewählt.
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Alternativ
könnte
auch ohne das zusätzliche Alarmsignal
zu einem späteren
Zeitpunkt das Endgerät 5, 6, 7 automatisch
noch einmal von der zentralen Steuereinrichtung 1 angewählt werden,
wenn ein Kontaktversuch erfolglos ist.
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Ein
zweiter wesentlicher Verfahrensschritt II findet dann jeweils auf
den einzelnen mobilen Endgeräten 5, 6, 7 statt.
Es wird hier das Störungsfallsignal S
gemeinsam mit den Daten D1, D2,
D3 an den betreffenden Servicetechniker
ausgegeben. Der betreffende Servicetechniker wird somit detailliert
und schnell über
die Störung
informiert.
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Mit
Hilfe eines automatischen Dialogsystems werden dann innerhalb eines
Dialogs zwischen dem jeweiligen Endgerät 5, 6, 7 und
dem zugeordneten Servicetechniker Vordiagnosedaten DD1,
DD2, DD3, betreffend
die Störung
des Geräts 4,
und/oder Verfügbarkeitsdaten
VD1, VD2, VD3 vom zweiten Endgerät 5, 6, 7 aufgezeichnet.
Bei den Vordiagnosedaten DD1, DD2, DD3 handelt es
sich um Daten über
eine Einschätzung
bzw. Priorisierung der Störung
durch den jeweiligen Techniker sowie optional einen Fehlerbehebungsvorschlag.
Zur Angabe der Vordiagnosedaten DD1, DD2, DD3 können auch
Kategorien vorgegeben sein, so dass der Techniker die Sache relativ
schnell bearbeiten kann. Ebenso sollte hier die geschätzte Zeit
für die
Behebung der Störung
angegeben werden. Die Verfügbarkeitsdaten
VD1, VD2, VD3 können
die aktuelle Auslastung des jeweiligen Servicetechnikers, die Entfernung
von dem zu entstörenden
Gerät bzw.
die geschätzte
Anfahrtszeit bzw. die Zeit für
das voraussichtliche Eintreffen am Gerät umfassen. Innerhalb der Vordiagnosedaten
DD1, DD2, DD3 kann der jeweilige Techniker auch angeben, ob er – sofern
er für
den Störungsfall
zuständig
ist – eine Online-Verbindung
zum zu entstörenden
Gerät 4 haben
möch te,
um über
einen Remote-Service verschiedene Tests laufen zu lassen oder ggf.
zu versuchen, die Störung
direkt zu beheben.
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In 4 ist
grob der Aufbau eines solchen mobilen Endgeräts 5, 6, 7, 8, 9 dargestellt.
Die Geräte
weisen hierbei einen Mobilfunkteil 29 mit einem Sendeteil
und einem Empfangsteil sowie einen Funkrufempfangseinheit 33 auf.
Darüber
hinaus besitzen diese Geräte
zumindest eine Benutzerschnittstelle, bestehend aus einem Display 31 und
einer Tastatur 32. Anstelle einer derartigen Benutzerschnittstelle mit
Tastatur kann selbstverständlich
auch eine Benutzerschnittstelle mit Touchscreen oder dergleichen benutzt
werden. Ebenso können
als Benutzerschnittstelle auch ein Mikrofon und eine akustische
Ausgabeeinrichtung dienen. Das Gerät weist zur Führung des
Dialogs außerdem
ein geeignetes Dialogsystem 30, hier in Form eines Softwaremoduls,
auf. Darüber hinaus
weist das Gerät
natürlich
auch alle übrigen üblichen
Komponenten eines Personal Digital Assistants oder eines Laptops,
eines Mobilfunkgerätes
sowie eines Funkrufempfängers
(beispielsweise eines „Euro-Piepsers") auf. Diese Komponenten
wie beispielsweise ein Betriebssystem, ein Speicher, verschiedene
Schnittstellen etc. sind hier der Übersichtlichkeit wegen nicht
dargestellt.
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Wie
aus 5 zu ersehen, werden zu verschiedenen Zeitpunkten
von den jeweiligen Endgeräten 5, 6, 7 die
Vordiagnosedaten DD1, DD2, DD3 und die Verfügbarkeitsdaten VD1, VD2, VD3
an die zentrale Steuereinrichtung 1 zurückübermittelt, je nachdem, wann
der betreffende Servicetechniker auf die Anfrage reagiert hat und
der Dialog beendet wurde. Nach Erhalt eines ersten Datensatzes VD1, DD1 wird automatisch
von der zentralen Steuereinrichtung 1 ein weiteres Bestätigungssignal
B2 an das erste Endgerät 3 des Gerätebetreibers
gesendet, so dass dieser darüber
informiert wird, dass die gemeldete Störung ordnungsgemäß bearbeitet
wird.
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Die
Rückmeldungen,
d. h. sämtliche
von den zweiten Endgeräten 5, 6, 7 erhaltenen
Daten VD1, VD2, VD3, DD1, DD2, DD3 werden in einem Speicherbereich,
welcher dem zu entstörenden
Gerät bzw.
dem Gerätebetreiber
und/oder dem jeweiligen Störungsfall
zugeordnet ist, auf der zentralen Steuereinrichtung 1 protokolliert
und abgespeichert. Außerdem
werden im Verfahrensschritt III die Rückmeldungen automatisch ausgewertet
und so das zweite Endgerät 5 ausgewählt, welches
dem geeignetsten Servicetechniker zugeordnet ist. Die Auswahl kann
in der Weise erfolgen, dass zunächst
aufgrund der Fehlerdaten sowie der Erfahrung der einzelnen Servicetechniker
mit dem entsprechenden Gerätetyp
ein Prioritätswert
für die
einzelnen Servicetechniker festgelegt wird. Außerdem kann ein weiterer Prioritätswert festgelegt
werden, welcher Servicetechniker am schnellsten Zeit hätte, die
Störung
zu beheben bzw. sich am zu entstörenden
Gerät einzufinden.
Es wird dann eine passende Auswahl getroffen, wobei je nach Schwierigkeitsfall
und Eilbedürfnis eine
unterschiedliche Gewichtung auf die verschiedenen Prioritätswerte
gelegt wird. Diese Auswahl des passenden Endgeräts bzw. des zugehörigen Servicetechnikers
findet in einer zweiten Auswahleinrichtung 16 statt.
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Ist
kein geeigneter Servicetechniker verfügbar, weil beispielsweise alle
Servicetechniker akut beschäftigt
sind und nicht rechtzeitig am Gerät eintreffen könnten, wird
der Fall zur weiteren manuellen Bearbeitung an das angeschlossene
Terminal 2 weitergegeben. Ein an diesem Terminal 2 arbeitender Dispatcher
versucht dann, eine Einzelfalllösung
für das
konkrete Problem zu finden.
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Sobald
ein zweites Endgerät
bzw. ein entsprechender Servicetechniker ausgewählt ist, wird automatisch von
dem Störungsdienstmodul 13 die Telefonanlage 11 so
angesteuert, dass das betreffende Gerät 5 angewählt wird
und ein vom Störungsdienstmodul 13 erzeugtes
Zuweisungssignal Z an das Endgerät 5 übertragen
wird. Auch hier wird, falls keine Kommunikation über das Mobilfunknetz möglich ist,
zunächst
der Servicetech niker über
den Funkrufkanal alarmiert und somit aufgefordert eine Mobilfunkverbindung
herzustellen. Durch Ausgabe dieses Zuweisungssignals Z wird dem
jeweiligen Servicetechniker signalisiert, dass er für den aktuellen Störungsfall
zuständig
ist. Dabei kann auch wieder die eindeutige Identifikationskennung
des Störungsfalls übertragen
werden. Zusätzlich
mit dem Zuweisungssignal Z können
optional an das zweite Endgerät 5 des
Servicetechnikers die Vordiagnosedaten DD2, DD3, die die zentrale
Steuereinrichtung 1 von den anderen Endgeräten 6, 7 erhalten
hat, übersendet
werden, um den betreffenden Servicetechniker über die Einschätzung der
Störung
durch seine Kollegen zu informieren.
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In 5 ist
im Zeitablauf zusätzlich
dargestellt, dass vom betreffenden zweiten Endgerät 5 ein Bestätigungssignal
Q an die zentrale Steuereinrichtung 1 gesendet wird, so
dass die zentrale Steuereinrichtung 1 darüber informiert
wird, dass das Zuweisungssignal Z am betreffenden zweiten Endgerät 5 eingetroffen
ist und der Fall vom zugehörigen
Servicetechniker übernommen
wurde.
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Nach
Erhalt dieses Bestätigungssignals
Q wird dann von der zentralen Steuereinrichtung 1 durch
automatische Informationssignale I den anderen zweiten Endgeräten 6, 7 der
ausgewählten
Gruppe mitgeteilt, dass ein anderer Servicetechniker mit dem Störungsfall
betraut wurde. Außerdem
wird ein drittes Bestätigungssignal
B3 an das erste Endgerät 3 gesandt, um die
dort zuständigen
Gerätebediener darüber zu informieren,
dass ein bestimmter Servicetechniker mit dem Fall betraut wurde.
Ggf. werden mit dem Bestätigungssignal
B3 auch gleich die geschätzte Ankunftszeit oder sonstige
sinnvolle Informationen übertragen.
Außerdem
wird dann – sofern
dies vom jeweiligen Servicetechniker gewünscht wurde und eine entsprechende
Anforderung innerhalb der Vordiagnosedaten DD1 übermittelt
wurde – eine
Online-Verbindung DV zwischen dem zweiten Endgerät 5 des jeweiligen
Servicetechnikers und dem ersten Endgerät 3, an welches das
zu entstörende
Gerät 4 angeschlossen
ist, her gestellt. Dies erfolgt über
eine Vermittlungseinrichtung 12 in der Telefonanlage 11, welche
entsprechende Signale an das Telefonnetz ausgibt. Die Steuerung
der Vermittlungseinrichtung 12 in der Telefonanlage 11 erfolgt
ebenfalls über
das Störungsdienstmodul 13.
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In
Verfahrensschritt IV wird schließlich vom Servicetechniker
die Störung
bearbeitet. Im Verfahrensschritt V wird parallel der betreffende
Servicetechniker von der zentralen Steuereinrichtung 1 auf den
Störungsfall
gebucht, d. h. es wird dokumentiert, dass der Servicetechniker diese
Störung
bearbeitet.
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Wenn
der Servicetechniker die Störung
behoben hat, werden von dem betreffenden mobilen Endgerät 5 an
die zentrale Steuereinrichtung 1 Störungsbehebungsdaten SB übertragen.
Dadurch wird der Störungsfall
bei der zentralen Steuereinrichtung 1 abgemeldet. In der
zentralen Steuereinrichtung 1 wird dabei automatisch die
erneute Verfügbarkeit
des Servicetechnikers dokumentiert und der Störungsfall abgeschlossen.
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Die
gesamte Störungshistorie
kann in der zentralen Steuereinrichtung 1 und dem zweiten
Endgerät 5 gespeichert
und protokolliert werden. Die Störungsbehebungsdaten
können
somit auch ein Protokoll über
die Störungsbehebung
SB umfassen. Anhand dieser Störungsbehebungsdaten
SB können dann
beispielsweise vom Expertensystem 18 neue Fehlertypdaten
erstellt werden. Das Expertensystem ist dadurch lernfähig und
kann für
weitere Störungsfälle auf
die in den vorherigen Störungsfällen gewonnenen
Erfahrungen zurückgreifen.
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Eine
zusätzliche
Möglichkeit
besteht darin, dieses Störungsbehebungsprotokoll
auf dem Server 10 der zentralen Steuereinrichtung 1 in
einer Art Diskussionsforum zu hinterlegen, auf das alle anderen Servicetechniker
mittels ihrer mobilen Endgeräte 6, 7, 8, 9 Zugriff
haben, um die Erfahrungen auszutauschen. Nach Filtern und Überarbeiten
der dortigen Erfahrungsberichte können die wesentlichen Daten dann
in der Fehlertyp datenbank gespeichert werden. Diese Filterung und Überarbeitung
kann auch durch das automatische Expertensystem 18 erfolgen.
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Die
Störungsbehebungsdaten
können
außerdem
auch abrechnungstechnische Informationen enthalten, so dass die
Daten über
die Arbeitszeit und die benötigten
Ersatzteile sofort an die zentrale Steuereinrichtung 1 übertragen
werden und eine Rechnung erstellt werden kann. Ebenso ist es möglich, mittels
des zweiten Endgeräts 5 auch
gleichzeitig eine Kundenbestätigung,
beispielsweise durch eine eingescannte Unterschrift auf dem zweiten
Endgerät 5,
zu übermitteln,
um so den Störungsfall
sofort vollautomatisch abzuschließen.
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Wie
das ausgeführte
Ausführungsbeispiel zeigt,
bietet die Erfindung eine außerordentlich schnelle
und kostengünstige
Bearbeitung einer Störung,
wobei insbesondere die Vorbearbeitungszeit bis zum Eintreffen eines
Technikers erheblich verkürzt
werden kann. Da alle Informationen vom defekten Gerät automatisch
an den zuständigen
Servicetechniker weitergeleitet werden, sind Übertragungsfehler nahezu ausgeschlossen.