Die Erfindung betrifft gegen unbefugtes Kopieren geschützte Substrate und Verfahren
zu ihrer Herstellung.
Schon lange besteht der Wunsch, einen wirksamen Schutz gegen unbefugtes Kopieren
zu bekommen. So gibt es in der Literatur eine ganze Reihe verschiedener Vorschläge.
Die meisten von ihnen beruhen darauf, den Untergrund der Vorlage einzufärben,
um den Kontrast herabzusetzen. Da das Auge und der Sensor in der Maschine
verschiedene Empfindlichkeiten für die Hellwerte der Farben haben, wurde versucht,
den Hintergrund beim Kopieren für den Sensor relativ stärker zu verdunkeln als für
das Auge. Hierfür sind sowohl remittierende Farbstoffe, insbesondere Rotnuancen,
als auch fluoreszierende Farbstoffe genannt worden.
Mit der Einführung der Farbkopierer hat sich das Problem weiter verschärft. Farben
vermitteln schnell erkennbare Informationen und werden deswegen zur Kennzeichnung,
Identifikation, Sicherung von Gegenständen usw. vielfach verwendet. Ein besonderes
Problem ist die Nachahmung von Wertpapieren, Ausweisen o.ä. durch
Farbkopien.
Dieses Problem wird in DE-A-4.236 143 dadurch gelöst, dass eine Farbmittelkombination
aus einem emittierenden und einem remittierenden Farbmittel verwendet wird,
deren Farbnuance im retroreflektivem Licht ähnlich oder gleich ist.
Überraschenderweise wurde gefunden, dass ein Substrat, dessen beide Farbmittel
einer der Trichromiefarben Gelb, Magenta oder Cyan entsprechen und gegenüber
Lichteinfluss deutlich beständiger sind, einen universellen Einsatz ermöglicht.
Die Erfindung betrifft Substrate mit drauf angebrachten sichtbaren Informationen,
die gegen unbefugtes Kopieren geschützt sind, wobei man zur Anbringung der
Informationen eine Farbmittelkombination aus mindestens einem emittierenden und
mindesten einem remittierenden Farbmittel einsetzt, deren beide Farbnuancen beim
Betrachten bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz ähnlich oder gleich sind, wobei
die Information so durch die Farbmittelkombination aufgebracht ist, dass die
verschiedenen Farbfelder sich berühren, dadurch gekennzeichnet, dass die Farborte
der beiden Farbmittel dann einer der Trichromiefarben Gelb, Magenta oder Cyan
entsprechen und das remittierende Farbmittel ein organisches oder anorganisches
Pigment ist.
Bevorzugt handelt es sich um die Trichromiefarben Gelb oder Magenta.
Ebenfalls bevorzugt handelt es sich bei dem remittierenden Farbmittel um ein
organisches Pigment.
Die Trichromiefarben sind gemäß dem CIELAB-System bei mittlerer Farbtiefe durch
die folgenden Parameter definiert:
| nichtfluoreszierend | fluoreszierend |
Gelb: | L* | 80 bis 90 | 95 bis 105 |
a* | -10 bis+10 | -10 bis-25 |
b* | 40 bis 100 | 20 bis 100 |
Magenta | L* | 45 bis 60 | 70 bis 90 |
a* | 40 bis 70 | 45 bis 90 |
b* | -10 bis -30 | -10 bis -25 |
Cyan | L* | 45 bis 60 |
a* | -20 bis -40 |
b* | -30 bis-50 |
Bevorzugt entspricht der b*-Wert im Lab-System eines gelben emittierenden
Farbmittels 20 bis 100, der eines magentafarbigen emittierenden Farbmittels -30 bis
-10 und der eines cyanfarbigen emittierenden Farbmittels -50 bis-30.
Besonders bevorzugt weichen die b*-Werte des emittierenden Farbmittels weniger
als 10 Einheiten von dem b*-Wert des remittierenden Farbmittels ab.
Das erfindungsgemäße Substrat enthält vorzugsweise Farbmittelpaare, deren Farbort
im Rahmen der oben aufgeführten CIELAB-Bereiche einer der Normdruckfarben
Gelb oder Magenta nach DIN 16539 möglichst nahe kommt. Besonders bevorzugt
enthält das Substrat Farbmittelpaare, bei denen die Absorptionsbande des
Fluoreszenzfarbmittels bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz mit der Absorptionsbande
einer Normdruckfarbe (Gelb, Magenta,) möglichst vollständig übereinstimmt
und das remittierende Farbmittel einer solchen Normdruckfarbe entspricht. Vorzugsweise
liegen ihre Absorptionsmaxima im Remissionsspektrum nicht mehr als 30 nm,
insbesondere nicht mehr als 20 nm auseinander. Bevorzugt sind Farbmittelpaare,
deren Halbwellenbreite, d.h. die spektrale Breite der längstwelligen Bande bei halber
Maximalextinktion (E/2 bei λmax) im Remissionsspektrum <150 nm, bevorzugt
<100 nm beträgt. Bei löslichen fluoreszierenden Farbstoffen kann analog die Halbwellenbreite
des Absorptionsspektrums in Lösung zugrundegelegt werden.
Methoden zur Messung der Remissionsspektren sind allgemein bekannt, z. B. aus
Colour Physics for Industry, Roderick McDonald, ed., Society of Dyers and
Colourists, 1987, insbesondere S 152-169. Auch die Messung von Remissionsspektren
fluoreszierender Farbmittel ist bekannt und erlaubt beispielsweise sowohl
die Messung der Remission inclusive der Emission durch Fluoreszenz als auch die
reine Remission unter Ausschaltung der Beiträge durch Fluoreszenz (S 152-169).
Diese letzte Meßmethode ist gemeint, wenn die Farborte und Remissionskurven des
Farbmittelpaares
bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz" verglichen werden.
Solche Farbmittel-Kombinationen sind in ihrer Farbwirkung von der Art der Kopiermaschine
unabhängig. Sie sind auch von der Art des Kopierverfahrens unabhängig.
Das erfindungsgemäße Substrat enthält weiterhin bevorzugt Farbmittelpaare, deren
Lichtechtheit möglichst gleich ist, vorzugsweise die sich auf der 8-skaligen Wollskala
nach DIN 54004 in weniger als einer Note unterscheiden. Insbesondere sind
solche Farbmittelkombinationen geeignet, die beim Belichten ihre Nuance nicht oder
in gleicher Weise ändern. Bevorzugt liegt die Lichtechtheit auf der 8-skaligen Wollskala
nach DIN 54004 für beide Farbmittel bei wenigstens 2, insbesondere bei
wenigstens 3.
Geeignete Pigmente sind alle Farbpigmente, vorzugsweise organische Farbpigmente.
Als bevorzugte remittierende Farbmittel sind zu nennen:
C.I. Pigment Yellow 12, Pigment Yellow 13, Pigment Yellow 14, Pigment Yellow
17, Pigment Yellow 74, Pigment Yellow 150, Pigment Red 2, Pigment Red 48:2,
Pigment Red 57, 57:1, Pigment Red 122, Pigment Violet 19 und Pigment Violet 23.
Ebenfalls bevorzugt sind Pigmente, die aus kationischen oder anionischen remittierenden
Farbstoffen durch Fällung als unlösliche Lacke dieser Farbstoffe mit entsprechenden
Gegenionen, z.B. Calcium, Barium (bei anionischen Farbstoffen) oder
Molybdatophosphat, Wolframatophosphat, Molybdatosilikat, Wolframatosilikat oder
die Anionen organischer Carbon- und Sulfonsäuren (bei kationischen Farbstoffen)
erhalten werden. Hierfür geeignete Farbstoffe sind beispielsweise C.I. Basic Yellow
29, Basic Yellow 99 und Basic Red 46.
Bevorzugte emittierende Farbmittel sind beispielsweise:
C.I. Direct Yellow 131, Disperse Yellow 36, Disperse Yellow 58, Disperse Yellow
82, Disperse Yellow 199, Disperse Yellow 202, Solvent Yellow 98, Basic Yellow
40, Acid Yellow 184, Acid Yellow 215, 215:1, Acid Yellow 226, Acid Yellow 227,
Acid Red 50, Acid Red 52, Acid Red 189, Disperse Red 227, Disperse Red 303, C. I.
45 160, C.I. 45 175, C.I. 45 170, C.I. 73 300, sowie mit diesen Farbstoffen gefärbte
Polymerpulver oder Polymerdispersionen, z.B. solche auf Basis Polyacrylnitril, Polyacrylat,
Polymethacrylat, Polystyrol oder deren Copolymeren untereinander oder mit
anderen polymerisierbaren Monomeren wie z.B. Butadien, Maleinsäureanhydrid,
Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Acrylamidopropansulfonsäure usw., Polyester,
Polyamid, Polycarbonat, Epoxi-Harze, Melamin-Formaldehyd-Harze, Polyurethane,
Polyharnstoffe, Styrolacrylate, sowie Lacke dieser Farbstoffe mit entsprechenden
Gegenionen, z.B. Calcium, Barium (bei anionischen Farbstoffen) oder
Molybdatophosphat, Wolframatophosphat, Molybdatosilikat, Wolframatosilikat oder
die Anionen organischer Carbon- und Sulfonsäuren (bei kationischen Farbstoffen).
Das Remissionsfarbmittel kann aus mehreren Farbmitteln zusammengesetzt sein,
woraus sich die Möglichkeit einer exakten Anpassung der Nuance an das Reflexionsspektrum
ohne Fluoreszenz des emissiven Partners ergibt.
Auch das Fluoreszenzfarbmittel kann aus Mischungen bestehen, die vorzugsweise so
aufgebaut sind, dass innerhalb der Emissionsbande keine Absorption eintritt.
Bei einem erfindungsgemäßen Substrat erscheint ein aus einer der obigen erfindungsgemäßen
Farbmittelkombinationen gefertigtes Muster, wenn im Original erkennbar,
in der Kopie als monochromer Fleck. Man kann hierzu mehrere Farbmittelkombinationen
gleichzeitig verwenden, um komplexe Farbmuster herzustellen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von Substraten mit
darauf angebrachten sichtbaren Informationen gegen unbefugtes Kopieren, wobei zur
Anbringung der Informationen eine solche Farbmittelkombination aus mindestens
einem emittierenden und mindestens einem remittierenden Farbmittel eingesetzt
wird, deren Farbnuance beim Betrachten bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz
ähnlich oder gleich sind, und dabei die Farborte der beiden Farbmittel einer der
Trichromiefarben Gelb, Magenta oder Cyan entsprechen und das remittierende
Farbmittel ein organisches oder anorganisches Pigment ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Information so durch die Farbmittelkombination aufgebracht wird, dass die
verschiedenen Farbfelder sich berühren.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Farbmittelpaare sind die bereits
weiter oben beschriebenen.
Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich beispielsweise durch die diversen
Techniken ausführen. Dabei sind beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck, Offsetdruck,
Gravurdruck, Siebdruck, Ink-jet-Druck, Thermotransferdruck, Elektrophotographie
usw. zu nennen. Es können jedoch auch eingefärbte und/oder bedruckte Folien auf
das Substrat aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt werden.
Eine mögliche Anwendungsform der Erfindung besteht darin, beispielsweise auf
Papier mit dem emittierenden und dem remittierenden Farbmittel ein Muster zu
drucken, in dem die mit den verschiedenen Farbmitteln bedruckten Flächen sich berühren
sollen. Die Druckfarbe enthält beispielsweise die Farbmittel als Farbpigmente
(remittierende und/oder emittierendes Farbmittel) oder als mit Farbstoffen eingefärbte
Kunststoffpulver oder Polymerdispersionen (emittierendes Farbmittel) in für
Druckfarben üblichen Bindemitteln.
Geeignete Kunststoffpulver sind beispielsweise Polyacrylnitril, Polyester, Polycarbonat,
Expoxi-Harz, Melamin-Formaldehyd-Harze; geeignete Dispersionen sind
beispielsweise Styrolacrylate, Polyurethane oder Polyharnstoffe.
Statt Papier können in ähnlicher Weise auch andere Materialien bedruckt werden,
z.B. Vliese, Kunststofffolien oder -plättchen.
Neben den erfindungsgemäßen Farbmitteln können die Substrate auch andere Farbmittel,
z. B. aufgedruckt, enthalten, um dem zu schützenden Substrat das gewünschte
Design zu geben.
Die Substrate können nach dem Druckprozeß mit einer transparenten Folie oder
einem Lack überzogen werden. Diese können beispielsweise UV-Absorber oder
andere Lichtschutzmittel enthalten. Die Lichtbeständigkeit der Farbmittel lässt sich
so erhöhen.
Das erfindungsgemäße Substrat ist bei allen Papier-Techniken zur Erzeugung
farbiger Kopien von Vorlagen geschützt. Solche sind z.B. Elektrophotographie
(Farbkopiergeräte), Photographie, Lithographie über entsprechende Farbauszüge
(Druckvorbereitung), digitales elektronisches Scannen, z.B. auf Basis CCD, eventuell
gefolgt von elektronischer Datenverarbeitung und beliebigem Druckprozess (Laserdrucker
oder LED-Drucker auf Basis photoleitender Trommeln, Ink-jet-Drucker,
Thermotransfer-, -diffusions- oder -sublimationsdrucker, AgX-Printer.
Soll die Variabilität möglicher Farbnuancen der vorliegenden Erfindung erweitert
werden, so gibt es beispielsweise weiterhin die Möglichkeit die Farbmittelkombination
zu verändern dadurch, dass man ein remittierendes Farbmittel aus der Gruppe
Magenta oder Cyan zu der emittierenden als auch zu der remittierenden Farbmittelkomponente
der Farbmittelkombination zusetzt.
Die Erfindung betrifft daher weiterhin Substrate mit darauf angebrachten sichtbaren
Informationen, die gegen unbefugtes Kopieren geschützt sind, wobei man zur
Anbringung der Informationen eine Farbmittelkombination aus mindestens einem
emittierenden und mindesten einem remittierenden Farbmittel einsetzt, deren beide
Farbnuancen beim Betrachten bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz ähnlich oder
gleich sind, wobei die Information so durch die Farbmittelkombination aufgebracht
ist, dass die verschiedenen Farbfelder sich berühren, dadurch gekennzeichnet, dass zu
beiden Farbmitteln, deren Farborte der Trichromiefarbe Gelb entsprechen, wobei das
remittierende Farbmittel ein organisches oder anorganisches Pigment ist, ein
remittierendes Farbmittel gegeben wird, dessen Farbort der Trichromiefarbe Magenta
oder Cyan entspricht.
Bevorzugt handelt es sich bei dem zugegebenen Farbmittel um eines mit der
Trichromiefarbe Cyan.
Ebenfalls bevorzugt handelt es sich bei dem zuzugebenden remittierenden Farbmittel
um ein anorganisches oder organisches Pigment, insbesondere um ein organisches
Pigment.
Bei dem emittierenden Farbmittel dieses Gegenstandes der Erfindung handelt es sich
vorzugsweise um eine Mischung aus einem fluoreszierenden Gelb und einem nicht
fluoreszierenden Magenta oder Cyan. Bei dem remittierenden Farbmittel dieses
Gegenstandes der Erfindung handelt es sich vorzugsweise um eine Mischung aus
einem nicht fluoreszierenden Gelb und einem nicht fluoreszierenden Magenta oder
Cyan.
Besonders bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Substrat Farbmittelpaare, bei
denen die Absorptionsbande vor Zugabe der remittierenden Farbmittels der gelben
Fluoreszenzfarbmittelkomponente bei nicht wahrgenommener Fluoreszenz mit der
Absorptionsbande der Normdruckfarbe Gelb möglichst vollständig übereinstimmt
und die Gelbkomponente der remittierenden Farbmittelmischung der gelben Normdruckfarbe
entspricht. Die Magenta- bzw. Cyan-Komponenten der emittierenden und
remittierenden Farbmittelmischungen entsprechen vorzugsweise jeweils der
magentafarbenen bzw. cyanfarbenen Normdruckfarbe und sind nicht emittierend.
Vorzugsweise enthalten die emittierenden und remittierenden Farbmittelmischungen
die gleiche Menge der Magenta- bzw. Cyan-Komponente.
Für die Farbmittelkombination der Trichromiefarbe Gelb gelten ansonsten die oben
angegebenen Vorzugsbereiche.
Besonders bevorzugt ist eine Farbmittelkombination dieser Ausführungsform der Erfindung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass das emittierende und das remittierende
Farbmittel jeweils eine Mischung aus einem Farbmittel der Trichromiefarbe Gelb
und der Trichromierfarbe Magenta, in einem Mischungsgewichtsverhältnis von 300:1
bis 50:1, vorzugsweise 200:1 bis 100:1 entspricht.
Ebenfalls bevorzugt ist eine Farbmittelkombination dieser Ausführungsform der Erfindung,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass das emittierende und das remittierende
Farbmittel jeweils eine Mischung aus einem Farbmittel der Trichromiefarbe Gelb
und der Trichromiefarbe Cyan in einem Mischungsgewichtsverhältnis von 300:1 bis
2:1, vorzugsweise 100:1 bis 10:1 entspricht.
Die oben genannten Mischungsverhältnisse verstehen sich bei identischen oder annähernd
gleichen Farbstärken der Komponenten emittierendes Gelb, remittierendes
Gelb und remittierendes Magenta bzw. emittierendes Gelb, remittierendes Gelb und
remittierendes Cyan. Bei Farbstärkeunterschieden sind die Verhältnisse entsprechend
umzurechnen.
Ist z.B. die emittierende Gelbkomponente nur halb so farbstark wie die remittierende
Gelbkomponente, dann gelten für die emittierende Farbmittelmischung Mischungsverhältnisse
von z.B. emittierendem Gelb zu remittierendem Cyan von 600:1 bis 4:1,
vorzugsweise 200:1 bis 20:1, unter der Vorraussetzung, dass die Cyan-Komponente
etwa gleich farbstark ist wie die remittierende Gelb-Komponente. Analoges gilt,
wenn die Farbstärken der Gelb- und Cyankomponenten verschieden sind. Solche
Anpassungen sind besonders dann erforderlich, wenn nicht reine Farbmittel, sondern
Präparationen eingesetzt werden. Solche Präparationen sind z.B. Dispersionen von
Farbmitteln in für die Verwendung geeigneten Medien, z.B. Ölen, Harzen,
Bindemitteln, Wasser, Lösungsmitteln oder Gemischen davon.
Als bevorzugte zuzugebende remittierende Farbmittel sind die bereits oben genannten
remittierenden Cyan- und Magentafarbmittel zu nennen.
Bei einem erfindungsgemäßen Substrat erscheint ein aus einer der obigen erfindungsgemäßen
Farbmittelkombinationen gefertigtes Muster, wenn im Original erkennbar,
in der Kopie als monochromer Fleck. Man kann hierzu mehrere Farbmittelkombinationen
gleichzeitig verwenden, um komplexe Farbmuster herzustellen.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von Substraten mit drauf angebrachten sichtbaren Informationen gegen
unbefugtes Kopieren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zu beiden Farbmitteln,
deren Farborte der Trichromiefarbe Gelb entsprechen, wobei das remittierende Farbmittel
ein organisches oder anorganisches Pigment ist, ein remittierendes Farbmittel
gegeben wird, dessen Farbort der Trichromiefarbe Magenta oder Cyan entspricht.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Farbmittelpaare sind die bereits
weiter oben beschriebenen. Auch die Herstellung und Verwendung entspricht im
Wesentlichen der oben angegebenen Weise.
Beispiele
Beispiel 1
Es wurden in bekannter Weise zwei Offset-Druckplatten hergestellt, eine trug den
Schriftzug
ORIGINAL" als Positiv, die andere als Negativ. Auf einer Offset-Druckpresse
wurde nun mit der ersten Druckplatte unter Verwendung einer Druckfarbe, die
aus 900 g der Pigmentpräparation BO-115
Lemon Yellow"® der Fa. Sinloihi,
Tokyo, Japan, einem mit einem Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten Polymerpulver,
und 100 g Leinsamenöl hergestellt wurde, der Schriftzug
ORIGINAL" auf Papier
gedruckt. In einem zweiten Druckvorgang wurde mit der zweiten Druckplatte unter
Verwendung der Druckfarbe Novavit HKS 3N®
Gelb" der Firma K & E (Karst &
Eichinger) Stuttgart ein rechteckiges Feld um den Schriftzug
ORIGINAL" gedruckt,
so dass schließlich eine rechteckige gelbe Fläche entstand, die ohne Lücke den
Schriftzug
ORIGINAL" in fluoreszierend Gelb enthielt. Diese Schrift konnte mit
dem Auge problemlos erkannt und gelesen werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein gelbes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er
im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 97,4 | -20,7 | 96,0 |
Rechteck | 85,6 | 3,4 | 94,2 |
Kopie | ORIGINAL" | 86,4 | -6,9 | 76,2 |
Rechteck | 86,3 | -6,9 | 76,5 |
Beispiel 2
Es wurde vorgegangen wie in Beispiel 1, jedoch wurde der Schriftzug
ORIGINAL"
mit einer Druckfarbe gedruckt, die aus 900 g der Pigmentpräparation BO-117
Pink"® der Fa. Sinloihi, Tokyo, Japan, einem mit einem Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten
Polymerpulver, und 100 g Leinsamenöl hergestellt wurde. Das umgebende
Rechteck wurde mit der Druckfarbe Novavit® HKS 27K
Magenta" der Firma K & E
(Karst & Eichinger) Stuttgart gedruckt. So entstand schließlich eine rechteckige
magentafarbene Fläche, die ohne Lücke den Schriftzug
ORIGINAL" in
fluoreszierend Rot enthielt. Diese Schrift konnte mit dem Auge problemlos erkannt
und gelesen werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert Die Kopie zeigte ein magentafarbenes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden
konnte, da er im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben
wurde.
Wurde der Druck mit einem Scanner gelesen und über einen Inkjetdrucker ausgedruckt,
so ergab sich ebenfalls ein magentafarbenes Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er im gleichen Farbton wie das umgebende
Rechteck wiedergegeben wurde.
Der Originaldruck, die Kopie und der Inkjetausdruck haben folgende farbmetrische
Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 61,6 | 85,7 | -10,3 |
Rechteck | 53,4 | 67,2 | -16,7 |
Kopie | ORIGINAL" | 51,7 | 58,2 | -27,4 |
Rechteck | 51,6 | 55,3 | -20,0 |
Inkjetausdruck | ORIGINAL" | 49,1 | 51,2 | 2,2 |
Rechteck | 48,8 | 51,3 | 4,4 |
Beispiel 3
Es wurden wie in Beispiel 1 beschrieben in an sich bekannter Weise zwei
Flexodruck-Platten hergestellt, die wiederum den Schriftzug
ORIGINAL" einmal in
positiver und einmal in negativer Weise aufwiesen.
Nun wurde mit der ersten Druckplatte unter Verwendung der wässrigen Pigmentpräparation
SP-15
Lemon Yellow"® der Fa. Sinloihi, Tokyo, Japan, einem mit
einem Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten Polyacrylharz, der Schriftzug
ORIGINAL"
auf Papier gedruckt. In einem zweiten Druckvorgang wurde mit der zweiten Druckplatte
unter Verwendung der im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnten wässrigen
Pigmentdispersion von Pigment Yellow 74 (LEVANYL® Gelb 5GN-LF der
Bayer AG, Leverkusen), ein rechteckiges Feld um den Schriftzug
ORIGINAL"
gedruckt, so dass schließlich eine rechteckige gelbe Fläche entstand, die ohne Lücke
den Schriftzug
ORIGINAL" in fluoreszierend Gelb enthielt. Diese Schrift konnte
mit dem Auge problemlos erkannt und gelesen werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein gelbes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er
im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Lichtechtheit: | "ORIGINAL": | 3 |
Rechteck: | 4 |
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 103,7 | -24,4 | 58,2 |
Rechteck | 85,8 | -2,1 | 43,1 |
Kopie | ORIGINAL" | 83,3 | -9,0 | 45,2 |
Rechteck | 83,0 | -8,6 | 44,7 |
Beispiel 4
Es wurde wie in Beispiel 3 vorgegangen, nur wurde der Schriftzug
ORIGINAL" mit
der wässrigen Pigmentpräparation SP-17
Pink"® der Fa. Sinloihi, Tokyo, Japan,
einem mit einem Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten Polyacrylharz, die mit der 1,5-fachen
Menge Wasser verdünnt wurde, gedruckt und die rechteckige Umgebung
wurde mit der im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnten wässrigen Pigmentdispersion
von Pigment Red 122 (BAYSCRIPT® Magenta VP-SP 25012 der Bayer AG,
Leverkusen) gedruckt.
Lichtechtheit: | "ORIGINAL": | 2 |
Rechteck: | 3 |
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 74,5 | 83,1 | -22,7 |
Rechteck | 57,5 | 40,6 | -20,5 |
Kopie | ORIGINAL" | 50,2 | 50,6 | -30,5 |
Rechteck | 50,3 | 48,2 | -28,7 |
Beispiel 5
Eine Farbdruckpatrone für den Inkjet-Drucker Canon BJC 620 Fluorescent Ink®
(enthaltend C.I. Solvent Green 7) wurde entleert und gereinigt. Sie wurde mit einer
Pigmentdispersion von Pigment Yellow 74 (BAYSCRIPT
® Gelb VP-SP 25013 der
Bayer AG, Leverkusen) gefüllt. Mit dem Inkjet-Drucker wurde nun unter Verwendung
der druckereigenen Patrone mit fluoreszierend gelber Tinte und der wie oben
beschrieben gefüllten Patrone ein Blatt Papier so bedruckt, dass mit der druckereigenen
Patrone ein fluoreszierend gelbes Rechteck gedruckt wurde, das einen mit
der Pigmentdispersion gelb gedruckten Schriftzug
ORIGINAL" ohne Lücken enthielt.
Diese Schrift konnte mit dem Auge problemlos erkannt und gelesen werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein gelbes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er
im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Beispiel 6
Es wurde wie in Beispiel 5 vorgegangen, nur wurde die eine Patrone mit einer
Pigmentdispersion von Pigment Red 122 (BAYSCRIPT® Magenta VP-SP 25012 der
Bayer AG, Leverkusen) gefüllt. Mit der druckereigenen Patrone mit fluoreszierendem
Rot (enthaltend C.I. Acid Red 92) und dieser befüllten Patrone wurde ein
fluoreszierend rotes Rechteck, das den Schriftzug
ORIGINAL" magentafarben enthielt,
gedruckt. Diese Schrift konnte mit dem Auge problemlos erkannt und gelesen
werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein magentafarbenes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden
konnte, da er im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben
wurde.
Beispiel 7
Es wurden in bekannter Weise zwei Flexodruck-Platten hergestellt, eine trug den
Schriftzug
ORIGINAL" als Positiv, die andere als Negativ.
Nun wurde mit der ersten Druckplatte unter Verwendung einer Mischung aus 10
Teilen der wässrigen Pigmentpräparation SP-15
Lemon Yellow"® der Fa. Sinloihi,
Tokyo, Japan, einem mit einem Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten Polyacrylharz, und
0,05 Teilen einer wässrigen Pigmentdispersion von Pigment Blue 15:3, LEVANYL®
Blau G-LF der Bayer AG, Leverkusen, der Schriftzug
ORIGINAL" auf Papier gedruckt.
In einem zweiten Druckvorgang wurde mit der zweiten Druckplatte unter
Verwendung einer wässrigen Pigmentdispersion, die aus 1 Teil einer Pigmentdispersion
von Pigment Yellow 74, LEVANYL® Gelb 5GN-LF der Bayer AG,
Leverkusen, 0,05 Teilen einer wässrigen Pigmentdispersion von Pigment Blue 15:3,
LEVANYL® Blau G-LF der Bayer AG, Leverkusen, und 9 Teilen Wasser hergestellt
wurde, ein rechteckiges Feld um den Schriftzug
ORIGINAL" gedruckt, so dass
schließlich eine rechteckige hellgrüne Fläche entstand, die ohne Lücke den Schriftzug
ORIGINAL" in fluoreszierend Hellgrün enthielt. Diese Schrift konnte mit dem
Auge problemlos erkannt und gelesen werden.
LEVANYL® Gelb 5GN-LF hat eine ähnliche Farbstärke wie LEVANYL® Blau G-LF,
aber eine 10mal höhere Farbstärke als SP-15 "Lemon Yellow".
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert Die Kopie zeigte ein hellgrünes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er
im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 86,3 | -40,4 | 44,2 |
Rechteck | 71,0 | -21,1 | 29,2 |
Kopie | ORIGINAL" | 70,6 | -24,6 | 31,8 |
Rechteck | 70,7 | -25,3 | 28,0 |
Beispiel 8
Es wurde wie in Beispiel 7 vorgegangen, nur enthielten beide Mischungen von
wässrigen Pigmentdispersionen statt 0,05 Teilen nun 0,1 Teile der wässrigen
Pigmentdispersion von Pigment Blue 15:3, LEVANYL® Blau G-LF der Bayer AG,
Leverkusen.
Man erhielt so eine rechteckige grüne Fläche, die den Schriftzug
ORIGINAL" in
fluoreszierend Grün aufwies. Diese Schrift konnte mit dem Auge problemlos erkannt
und gelesen werden.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein grünes
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte, da er
im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 78,8 | -44,8 | 38,3 |
Rechteck | 66,2 | -23,3 | 21,7 |
Kopie | ORIGINAL" | 62,6 | -30,5 | 25,0 |
Rechteck | 67,1 | -27,8 | 19,6 |
Beispiel 9
Es wurde wie in Beispiel 7 vorgegangen, nur wurden folgende beide Mischungen
von wässrigen Pigmentdispersionen verwendet:
Für den Schriftzug ORIGINAL": Mischung aus 10 Teilen der wässrigen Pigmentpräparation
SP-15 Lemon Yellow" der Fa. Sinloihi, Tokyo, Japan, einem mit einem
Fluoreszenzfarbstoff eingefärbten Polyacrylharz, und 0,01 Teilen einer wässrigen
Pigmentdispersion von Pigment Red 122, BAYSCRIPT® Magenta VP-SP 25012 der
Bayer AG, Leverkusen. Für das umgebende Rechteck: Mischung aus 1 Teil einer Pigmentdispersion von
Pigment Yellow 74, LEVANYL® Gelb 5GN-LF der Bayer AG, Leverkusen, 0,01
Teilen einer wässrigen Pigmentdispersion von Pigment Red 122, BAYSCRIPT®
Magenta VP-SP 25012 der Bayer AG, Leverkusen, und 9 Teilen Wasser.
Man erhielt so eine rechteckige gelborange Fläche, die den Schriftzug
ORIGINAL"
in fluoreszierend Gelborange aufwies. Diese Schrift konnte mit dem Auge problemlos
erkannt und gelesen werden.
LEVANYL® Gelb 5GN-LF ist 10mal so hoch wie SP-15 "Lemon Yellow" und
1,5mal so farbstark wie BAYSCRIPT® Magenta VP-SP 25012.
Dieser Druck wurde auf einem Farbkopierer kopiert. Die Kopie zeigte ein gelboranges
Rechteck, in dem der Schriftzug
ORIGINAL" nicht erkannt werden konnte,
da er im gleichen Farbton wie das umgebende Rechteck wiedergegeben wurde.
Der Originaldruck und die Kopie haben folgende farbmetrische Daten:
| | L* | a* | b* |
Originaldruck | ORIGINAL" | 99,5 | -18,2 | 54,8 |
Rechteck | 83,4 | 1,5 | 39,9 |
Kopie | ORIGINAL" | 84,4 | -9,9 | 44,7 |
Rechteck | 84,4 | -9,7 | 43,1 |