EP0779944B1 - Formstein und formsteinsatz - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist - zum einen - ein Formstein mit einer taillierten Form in Draufsicht, dadurch gekennzeichnet, daß die taillierte Form durch eine Scheinfuge in zwei Dreiecke unterteilt ist; und daß die Länge der Scheinfuge im wesentlichen zwei Drittel der Länge jeder der beteiligten Dreieckseiten beträgt.

Ein Formstein mit einer taillierten Form ist aus dem Dokument CH-A-487303, insbesondere Fig. 1, bekannt.

Aus dem Dokument EP-A-0 063 795 sind Formsteine bekannt, die durch Scheinfugen in Oberseitenbereiche mit untereinander gleicher Gestalt unterteilt sind.

Der aus dem erstgenannten Dokument bekannte Formstein weist keine Scheinfuge auf. Wenn man ihn durch eine Scheinfuge in zwei aneinander anschließende Dreiecke unterteilen würde, dann hätte die Scheinfuge eine Länge von nur etwas mehr als der Hälfte der Länge jeder der beteiligten Dreieckseiten.

Der erfindungsgemäße Formstein verbindet interessantes Aussehen in der Belagfläche mit guter Greifbarkeit beim Verlegen, wobei sich der Schwächungseffekt durch die Taillierung in tolerablen Grenzen hält.

Gegenstand der Erfindung ist - zum zweiten - ein Formsteinsatz, dadurch gekennzeichnet, daß er erste Formsteine mit einer in Draufsicht taillierten, durch eine Scheinfuge in zwei Dreiecke unterteilten Form; und zweite Formsteine mit einer in Draufsicht sechseckigen Form aufweist. Dieser Formsteinsatz ist im verlegten Zustand optisch sehr ansprechend.

Gegenstand der Erfindung ist - zum dritten - ein Formstein, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Formsteinteil mit einer in Draufsicht taillierten, durch eine Scheinfuge in zwei Dreiecke unterteilten Form und ein zweiter Formsteinteil mit einer in Draufsicht sechseckigen Form integral zusammengefaßt sind, wobei längs der Zusammenfassungslinie zwischen dem ersten Formsteinteil und dem zweiten Formsteinteil eine abknickende Scheinfuge vorgesehen ist. Mit einem derartigen Formstein kann man eine Fläche unter Erzeugung eines sehr aufgelockerten Eindrucks belegen, ohne mehrere Steintypen zu verwenden.

Es ist bevorzugt, wenn der eingangs genannte Formstein bzw. der erste Formstein des Formsteinsatzes bzw. der erste Formsteinteil des zuletzt angesprochenen Formsteins eine in zwei gleichseitige Dreiecke unterteilte Form hat und/oder wenn der zweite Formstein des Formsteinsatzes bzw. der zweite Formsteinteil die Form eines regelmäßigen Sechseckes aufweist.

Es versteht sich, daß für den Formsteinsatz die Größe der ersten Formsteine und die Größe der zweiten Formsteine so aufeinander abgestimmt sind, daß eine Verlegung in Kombination möglich ist. Das läuft darauf hinaus, daß die Sechsecke eine Seitenlänge haben, die im wesentlichen der Differenz zwischen einer Dreiecksseitenlänge und einer Scheinfugenlänge entspricht.

Es ist besonders bevorzugt, wenn bei dem ersten Formstein des Formsteinsatzes bzw. dem ersten Formsteinteil die Scheinfugenlänge im wesentlichen 2/3 einer betreffenden Dreieckseitenlänge beträgt. Analog ist es besonders bevorzugt, wenn bei den zweiten Formsteinen des Formsteinsatzes bzw. dem zweiten Formsteinteil die Sechsecke eine Seitenlänge haben, die im wesentlichen 1/3 einer Dreieckseitenlänge beträgt. Gerade diese Längenverhältnisse bringen den überraschenden Effekt mit sich, daß man mit extrem wenigen Randsteintypen zur Schaffung von geradlinigen Rändern der Belagfläche auskommt.

Der erfindungsgemäße Formstein bzw. die ersten und zweiten Formsteine des Formsteinsatzes bestehen vorzugsweise, mindestens zum weitaus größten Teil, aus Beton. Für die ersten Formsteine und die zweiten Formsteine können unterschiedliche Farben gewählt sein. Die Formsteine können auch eine derartige, vergleichsweise geringe Dicke besitzen, daß man sie als Platten bezeichnen könnte.

Die erfindungsgemäßen Formsteine und der erfindungsgemäße Formsteinsatz dient insbesondere der Belegung von Fußgängerzonen, Plätzen, Höfen, Zufahrten, Garageneinfahrten, Wegen, Bürgersteigen, Terrassen und dergleichen.

Der erfindungsgemäße Formstein und die ersten und zweiten Formsteine des erfindungsgemäßen Formsteinsatzes können am Umfang an sich bekannte, sogenannte Abstandsnoppen aufweisen, die sich normalerweise im wesentlichen über die Steinhöhe erstrecken und etwa 2 bis 3 mm seitlich wegstehen. Diese Abstandsnoppen erleichtern die Verlegung mit gleichmäßigem Fugenabstand.

Randsteine, mit denen man geradlinige Ränder von belegten Flächen, die mit erfindungsgemäßen Formsteinen oder dem erfindungsgemäßen Formsteinsatz belegt sind, schaffen kann, insbesondere wenn die weiter vorn als bevorzugt herausgestellten Längenbeziehungen zwischen Scheinfuge, Dreieckseite und Sechseckseite verwirklicht sind, werden weiter unten noch genauer erläutert.

Es wird darauf hingewiesen, daß man auch folgende Optionen zur Belegung einer Fläche hat:

a. Belegung der Fläche nur mit ersten Formsteinen;

b. Belegung der Fläche nur mit zweiten Formsteinen;

c. Belegung eines ersten Teils der Fläche nur mit ersten Formsteinen und Belegung eines anschließenden Teils der Fläche nur mit zweiten Formsteinen;

d. Belegung eines ersten Teils der Fläche nur mit ersten Formsteinen und Belegung eines anschließenden, zweiten Teils der Fläche mit abwechselnd ersten und zweiten Formsteinen;

e. Belegung eines ersten Teils der Fläche nur mit zweiten Formsteinen und Belegen eines anschließenden, zweiten Teils der Fläche mit abwechselnd ersten und zweiten Formsteinen.

Es versteht sich, daß beim Übergang vom ersten Teil der Fläche zum zweiten Teil der Fläche in den meisten Fällen nur dadurch ein lückenloser Anschluß möglich ist, daß man kleine Freiräume durch kleine Pflastersteine, Split oder dergleichen auffüllt, mit Randsteinen zur Schaffung einer geradlinigen Übergangsgrenze arbeitet, oder anderes mehr.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1

eine erste Ausführungsform eines ersten Formsteins eines erfindungsgemäßen Formsteinsatzes in Draufsicht;

Fig. 2

eine zweite Ausführungsform eines ersten Formsteins eines erfindungsgemäßen Formstemsatzes in Draufsicht;

Fig. 3

einen Ausschnitt eines Flächenbelags in Draufsicht, erstellt mit ersten und zweiten Formsteinen eines erfindungsgemäßen Formsteinsatzes;

Fig. 4

einen weiteren Formstein in Draufsicht.

Der in Fig. 1 gezeigte Formstein 2 hat in Draufsicht insgesamt eine Form, die man als schräg gedruckten Buchstaben X ansehen kann. Ein erster Teilbereich 4 und ein zweiter Teilbereich 6 des Formsteins 2 haben jeweils die Form eines gleichseitigen Dreiecks, und längs der Linie, an der die beiden Teilbereiche 4 und 6 ineinander übergehen, ist der Formstein 2 durch eine Scheinfuge 8 untergliedert.

Die Scheinfuge 8 hat z.B. eine Tiefe von 3 bis 10 mm.

Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 2 beträgt die Länge der Scheinfuge 8 drei Viertel der Länge einer Dreieckseite. Fig. 1 veranschaulicht, wie ein Formstein 2 aussieht, wenn die Länge der Scheinfuge 8 die Hälfte der Länge einer Dreieckseite beträgt.

Für sich betrachtet erfüllen die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Formsteine 2 nicht die Längenbedingung des Anspruchs 3. Sie sind erst patentgemäß als Bestandteil eines erfindungsgemäßen Formsteinsatzes.

Bei dem durch Fig. 3 veranschaulichten Formsteinsatz, der aus X-förmigen, taillierten, ersten Formsteinen 2 und regelmäßig-sechseckigen (d.h. mit gleich langen Seiten und gleichen Eckwinkeln), zweiten Formsteinen 12 besteht, haben demgegenüber die ersten Formsteine 2 eine Scheinfugenlänge, die zwei Drittel einer Dreiecksseitenlänge beträgt.

Man erkennt, daß die Seitenlänge der zweiten Formsteine 12 im wesentlichen der Differenz zwischen der Dreiecksseitenlänge und der Scheinfugenlänge entspricht.

Ein gleichseitiges Dreieck hat vorzugsweise eine Dreieckseitenlänge von 5 bis 40 cm. Die bevorzugte Sechseckseitenlänge eines regelmäßigen Sechsecks liegt bei 1,6 bis 13,3 cm. Das ist auch der bevorzugte Bereich für die Dreieckseitenlängen, wenn die Dreiecke nicht regelmäßig sind.

Die vorstehende Beschreibung hat verdeutlicht, daß man durch Relativverschiebung der beiden dreieckigen Formstein-Teilbereiche 4 und 6 längs der Übergangs-Dreieckseiten "massivere" Formsteine 2 mit geringerer Taillierung (z.B. Fig. 2) oder "schlankere" Formsteine 2 mit stärkerer Taillierung (z.B. Fig. 1 oder noch extremer) gestalten kann. Die Größe der zweiten Formsteine 12 resultiert aus dem Ausmaß der Taillierung.

Die Verlegung des Flächenbelags gemäß Fig. 3 kann man sich so vorstellen, daß in Fig. 3 von oben nach unten eine Reihe erster Formsteine 2 verlegt ist (wobei die obere waagerechte Seite jedes ersten Formsteins 2 gegenüber der unteren waagerechten Seite jedes oben benachbarten, ersten Formsteins 2 um ein Drittel einer Dreiecksseitenlänge nach links versetzt ist), daß rechts anschließend in die "Zwickel" der ersten Formsteine zweite Formsteine 12 hineingelegt sind, daß dann wieder eine Reihe erster Formsteine 2 folgt, und so weiter.

Mit gestrichelten Linien 14 ist in Fig. 3 für den Fall einer in der Zeichnung oberen, waagrechten, geradlinigen Begrenzung und für den Fall einer in Fig. 3 rechten, senkrechten, geradlinigen Begrenzung eingezeichnet, wie Randsteine gestaltet sein müssen, um zu einer geradlinigen Begrenzung einer belegten Fläche zu kommen. Man sieht, daß für die obere Begrenzung und für die rechte Begrenzung nur jeweils ein Randsteintyp benötigt wird. Wenn hingegen die beschriebenen Längenverhältnisse zwischen Scheinfuge, Dreieckseite und Sechseckseite anders wären als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3, müßte eine erheblich größere Anzahl von Randsteintypen bereitgestellt werden.

Fig. 4 veranschaulicht einen weiteren erfindungsgemäßen Formstein, der durch integrale Zusammenfassung eines ersten Formsteins 2 gemäß Fig. 3 und eines zweiten Formsteins 12 gemäß Fig. 3 entstanden ist. Längs der Zusammenfassungslinie verläuft eine abknickende Scheinfuge 16.

Claims (4)

1. Formsteinsatz (2, 12),
   dadurch gekennzeichnet,

   daß er erste Formsteine (2) mit einer in Draufsicht taillierten, durch eine Scheinfuge (8) in zwei Dreiecke (4, 6) unterteilten Form;

   und zweite Formsteine (12) mit einer in Draufsicht sechseckigen Form aufweist.
2. Formsteinsatz (2, 12) nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß bei den ersten Formsteinen (2) jeweils die Länge der Scheinfuge (8) im wesentlichen zwei Drittel der Länge jeder der beteiligten Dreieckseiten beträgt;

   und daß bei den zweiten Formsteinen (12) jeweils die Länge einer Sechseckseite im wesentlichen ein Drittel der Länge der genannten Dreieckseite beträgt.
3. Formstein (2) mit einer taillierten Form in Draufsicht,
   dadurch gekennzeichnet,

   daß die taillierte Form durch eine Scheinfuge (8) in zwei Dreiecke (4, 6) unterteilt ist;

   und daß die Länge der Scheinfuge (8) im wesentlichen zwei Drittel der Länge jeder der beteiligten Dreieckseiten beträgt.
4. Formstein (18),
   dadurch gekennzeichnet,
   daß ein erster Formsteinteil mit einer in Draufsicht taillierten, durch eine Scheinfuge (8) in zwei Dreiecke (4,6) unterteilten Form und ein zweiter Formsteinteil mit einer in Draufsicht sechseckigen Form integral zusammengefaßt sind, wobei längs der Zusammenfassungslinie zwischen dem ersten Formsteinteil und dem zweiten Formsteinteil eine abknickende Scheinfuge (16) vorgesehen ist.

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