EP0753644A2

EP0753644A2 - Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab zur Betätigung

Info

Publication number: EP0753644A2
Application number: EP96109148A
Authority: EP
Inventors: Siegfried Benthin
Original assignee: Benthin AG
Current assignee: Benthin GmbH
Priority date: 1995-07-11
Filing date: 1996-06-07
Publication date: 1997-01-15
Also published as: US5749406A; CA2180313C; EP0753644A3; DE19525139C2; DE19525139A1; CA2180313A1

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab (9) zur Betätigung, bei der Lamellen (1) gemeinsam um eine lotrechte Achse um 180° aus einer horizontal in einer Ebene parallel zueinander ausgerichteten, geschlossenen Behanglage in die andere geschlossene Behanglage schwenkbar sind und bei der ein Schwenkzapfen (12) eines Schwenkantriebes und der Kurbelstab (9) komplementäre Kupplungselemente (11,12) aufweisen. Der Schwenkzapfen (12) liegt mit seinem Kupplungselement (11) in den beiden Anschlaglagen der Lamellen (1) seitlich außerhalb der Ebene des geschlossenen Behangs, so daß der Schwenkzapfen bei Drehrichtungsumkehr mit seinem Kupplungselement (11) zusammen mit der 180°-Schwenkbewegung der Lamellen von einer Seite zur anderen Seite des dann jeweils geschlossenen Behangs umschwenkt. Der Schwenkzapfen führt dabei wenigstens in einer vertikalen, zur geschlossenen Behanglage senkrechten Ebene eine Kippbewegung aus. <IMAGE>

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab zur Betätigung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vertikaljalousie ist aus der US 4 291 738 bekannt.
Bei einigen Vertikaljalousien ist der Kurbelstab mit einem Zahnrad eines Schwenkantriebes gekuppelt, welches in dem einen der beiden Endwagen der untereinander durch Abstandshalter miteinander verbundenen Lamellenwagen angeordnet ist. Das Zahnrad bekannter Anordnungen sitzt auf einem Schwenkzapfen mit einer Öse am unteren Ende, in die ein Haken am oberen Ende des Kurbelstabes eingehakt werden kann, so daß eine einerseits bewegliche, andererseits aber drehfeste Verbindung des Kurbelstabes mit dem Schwenkzapfen erfolgt. Der Kurbelstab dient sowohl für eine Schwenkung der Lamellen durch Drehung als auch für das Öffnen und Schließen des Behangs durch Ziehen oder Schieben des Endwagens.
Bei weiteren, bekannten Ausführungen, zum Beispiel nach dem Prospekt "Zirlon Wheeled System" der Firma Louver Drape mit der Nr. 800-523-9882, ist ein mit dem Kurbelstab kuppelbares Triebrad des Schwenkantriebes seitlich außerhalb des geschlossenen Behangs der Jalousie, wenn die Lamellen in einer gemeinsamen Ebene etwa parallel zueinander ausgerichtet sind. Der Kurbelstab hängt frei neben dem geschlossenen Behang der Jalousie und kann auch von beiden Jalousieseiten aus (außen und innen) erfaßt werden, aber die Einbaubreite der Jalousie wird dadurch nicht unerheblich vergrößert. Vor allem aber verbleibt ein breiter Lichtspalt seitlich neben der Endlamelle, der durch die geschlossene Jalousie nicht verdeckt werden kann. Gehandelt werden aber auch Vertikaljalousien mit einer Betätigung durch einen an der Frontseite ausreichend weit vorgesetzten Kurbelstab, so daß dieser Kurbelstab sich zwar im Bereich der Endlamelle befindet, diese aber bei der Schwenkung um die eigene lotrechte Achse nicht behindert. Diese Lösung ist nicht nur schwer und aufwendig, sondern löst auch nicht die Forderung nach einer Betätigung der geschlossenen Jalousie wahlweise von einer der beiden Seiten aus.
Bei der aus der US 4 291 738 bekannten Vertikaljalousie ist an einer der gemeinsam verschwenkbaren Lamellen, nämlich an einer äußeren Lamelle, ein Kupplungselement fest mit einem oberen Halter der Lamelle verbunden. Der Kurbelstab ist mit einem korrespondierenden Kupplungselement in das Kupplungselement des Halters einhängbar. Der Kurbelstab greift somit direkt an der Lamelle an. Insbesondere bei großen Vertikaljalousien aus vielen Lamellen ist hierdurch ein großer Kraftaufwand zum Schwenken der Lamellen erforderlich.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Vertikaljalousie mit einer Betätigung durch einen Kurbelstab derart auszubilden, daß die Vertikaljalousie mit wenig Kraftaufwand betätigbar ist, also die Lamellen mit wenig Kraftaufwand schwenkbar sind.
Zur Lösung dieses Problems ist die Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Durch die schwenkbare bzw. kippbare Lagerung des Schwenkzapfens kann je nach Wahl der Hebelarme eine geeignete Übersetzung für die Drehbewegung der Kurbelstange und somit des Gliedes in eine Schwenkbewegung der Lamellen vorgegeben werden. Hierdurch kann der zum Schwenken der Lamellen erforderliche Kraftaufwand in geeigneten Grenzen gehalten werden, so daß auch Kinder oder ältere Leute die Vertikaljalousie leicht betätigen können.
Vorzugsweise sind die Lamellen der Vertikaljalousien an Lamellenwagen aufgehängt, die in einer Tragschiene horizontal verfahrbar sind. Die Vertikaljalousie läßt sich so vollständig nach Art eines Vorhangs öffnen und schließen.
Bei einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist der Schwenkzapfen kardanisch beweglich gelagert und mit einem drehbaren Glied des Schwenkantriebs exentrisch zu der Drehachse des Gliedes verbunden. Das drehbare Glied wird dabei synchron mit der Schwenkwelle angetrieben
Nach einer konstruktiven Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform wird der Schwenkzapfen mit einer an seinem freien Ende ausgebildeten Gelenkkugel in dem verzahnten Glied des Schwenkantriebes exzentrisch zu dessen Drehachse gelagert.
Erreicht werden kann das gleiche Ergebnis beispielsweise auch durch einen Schwenkantrieb mit einem durch den Schwenkzapfen antreibbaren Schnecke und einem auf der Schwenkwelle axial verschiebbar und drehfest angeordneten, durch die Schnecke antreibbaren Zahnrad, wobei das Zahnrad auf der Schwenkwelle zusätzlich eine Schneckenverzahnung erhält, die in die Verzahnung des drehbaren Gliedes eingreift, welches eine exzentrische Gelenkverbindung mit dem Schwenkzapfen besitzt. Durch Wahl geeigneter Übersetzungsverhältnisse der miteinander kämmenden Zahnräder ist eine zusätzliche Kraftreduzierung möglich.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Schwenkzapfen mit einer gegenüber der Vertikalen geneigten Längsachse in einem Gehäuse gelagert. Der Schwenkzapfen weist eine Schneckenverzahnung auf, die in eine Verzahnung eines axial verschieblich und drehfest auf der Schwenkwelle angeordnetes Schneckenrad eingreift. An dem Schneckenrad ist ein Spindelgewinde ausgebildet, welches ein Mutterngewinde eines Schiebers mit einer Kulisse durchsetzt, in der der Schwenkzapfen mit seinem oberen Ende eingreift. Die Kulisse führt die Schwenkbewegung des Schwenkzapfens.
Auch bei dieser Ausführungsform bewirkt eine Drehung der Kurbelstange nicht nur eine Schwenkbewegung der Lamellen sondern zusätzlich eine Kippbewegung des Schwenkzapfens. Durch Auswahl einer geeigneten Steigung des Spindelgewindes ist eine weitere Reduzierung der zum Schwenken der Lamellen erforderlichen Kraft gegeben.

Figur 1: eine perspektivische Schemadarstellung einer teilweise geöffneten Vertikaljalousie,
Figur 2: einen Längsschnitt durch den Schwenkantrieb eines ersten Ausführungsbeispieles,
Figur 3: einen Querschnitt der Anordnung in Figur 2 etwa nach der Linie III - III,
Figur 4: eine im Maßstab vergrößerte perspektivische Darstellung eines Schwenkantriebes nach den Figuren 2 und 3,
Figur 5: einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel,
Figur 6: einen Querschnitt der Anordnung nach Figur 5 etwa entlang der Linie VI - VI und
Figur 7: im Maßstab vergrößert eine perspektivische Draufsicht des Schwenkantriebes nach den Figuren 5 und 6.

Die beispielsweise aus Streifen eines geeigneten Kunststoffes oder Textils bestehenden Lamellen 1 sind an ihrem unteren Ende durch Gewichte 2 beschwert und durch Kettchen 3 miteinander verbunden. Die Befestigung erfolgt durch am oberen Ende der Lamellen angeordnete Lamellenhalter 4, welche mittig eine Öse zum Einhängen in eine hakenförmige Ausbildung eines Tragzapfens 5 aufweisen. Der Tragzapfen 5 ist in einem Lamellenwagen 6 um eine vertikale Achse der Lamelle schwenkbar. Die Lamellenwagen 6 sind in einer sich etwa horizontal erstreckenden und an einer Wand, einer Decke oder dergleichen befestigbaren Tragschiene 7 hin- und herfahrbar. Die Schwenkbewegung der Lamellen 1 um die vertikale Achse der Tragzapfen 5 erfolgt durch eine in der Tragschiene gelagerte Schwenkwelle 8, die in allen Lamellenwagen 6 ein Zahnrad eines Winkelgetriebes axial verschiebbar durchsetzt, in Drehrichtung aber fest mit dem Zahnrad gekuppelt ist. Alle Lamellenwagen 6 sind in Längsrichtung der Tragschiene 7 durch Abstandshalter miteinander verbunden, die in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Die Bewegung der Lamellen 1 der Jalousie erfolgt durch einen Kurbelstab 9, der mit einem Haken 10 an seinem oberen Ende in eine Öse 11 am unteren Ende eines Schwenkzapfens 12 einerseits beweglich, andererseits aber drehfest eingehängt werden kann.
Bei dem in den Figuren 2, 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schwenkzapfen 12 zwar drehfest, jedoch mit seiner Längsachse gegenüber der Vertikalen kippbar in einem Zahnrad 13 gelagert, welches unmittelbar oder über ein Zwischenrad 17 die Schnecke 16 antreibt. Die Schnecke 16 treibt ein Zahnrad 15 an. Mit dem Zahnrad 15 ist eine Schnecke 14 drehfest verbunden. Zahnrad 15 und Schnecke 14 sind dabei axialverschiebbar auf der Schwenkwelle 8 gelagert. Die Schnecke 14 greift in die Verzahnung eines drehbar gelagerten Gliedes 18 ein, in dem der Schwenkzapfen 12 mit einer an seinem oberen Ende ausgebildeten Gelenkkugel 19 exzentrisch gelagert ist.
Ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten geschlossenen Behanglage, in der die Lamellen 1 und dementsprechend auch ihre Lamellenhalter 4 in der geschlossenen Behangebene parallel zueinander ausgerichtet sind, bewirkt eine Drehbewegung des Kurbelstabes 9 über den Schwenkzapfen 12 durch den Schwenkantrieb eine Drehbewegung der Schwenkwelle 8 und gleichzeitig über das Zwischenrad 17 (optional), die Schnecke 16, das Zahnrad 15, die Schnecke 14 eine Drehbewegung des Gliedes 18. Durch die exzentrische Lagerung der Gelenkkugel 19 in dem Glied 18 und die kardanische Lagerung des Schwenkzapfens 12 in dem Zahnrad 13 erfolgt eine Kippbewegung in die eine oder andere Richtung entsprechend der Darstellung in Fig. 3.
Bei dem Ausführungsbeispiel in den Figuren 5, 6 und 7 ist der Schwenkzapfen 12 mit seiner Längsachse gegenüber der Vertikalen geneigt in einer Aufnahme 20 drehbar gelagert. Eine Schneckenverzahnung am Umfang des Schwenkzapfens 12 greift in die Verzahnung eines auf der Schwenkwelle 8 axial verschieblich aber drehfest angeordneten Schneckenrades 21 ein, an dessen Körper gleichzeitig ein Spindelgewinde ausgebildet ist, welches ein Muttergewinde eines Schiebers 22 durchsetzt, welcher eine horizontal schräg zur geschlossenen Behangebene gerichtete Kulisse 23 aufweist, in der das obere Ende des Schwenkzapfens 12 geführt ist, so daß der Schieber 22 bei einer Drehbewegung des Schwenkzapfens 12 gleichzeitig eine Linearbewegung ausführt und den Schwenkzapfen 12 in seiner Neigungslage verändert. Je nach Drehrichtung des Kurbelstabes 9 bewegt sich der Schieber 22 in die eine oder die andere Richtung und kippt dabei den Schwenkzapfen 12 mit seiner Längsachse, so daß der Kurbelstab 9 während der Schwenkbewegung der Lamelle 1 von der einen zur gegenüberliegenden Seite bzw. zurück wandert.

Bezugszeichenliste:

1: Lamelle
2: Gewicht
3: Kettchen
4: Lamellenhalter
5: Tragzapfen
6: Lamellenwagen
7: Tragschiene
8: Schwenkwelle
9: Kurbelstab
10: Haken
11: Öse
12: Schwenkzapfen
13: Zahnrad
14: Schnecke
15: Zahnrad
16: Schnecke
17: Zwischenzahnrad
18: Glied
19: Gelenkkugel
20: Aufnahme
21: Schneckenrad
22: Schieber
23: Kulisse

Claims

Vertikaljalousie mit einem Kurbelstab (9) zur Betätigung, bei der Lamellen (1) gemeinsam um ihre lotrechte Achse um 180° aus einer horizontal in einer Ebene parallel zueinander ausgerichteten, geschlossenen Behanglage in die andere geschlossenen Behanglage schwenkbar sind und bei der ein Schwenkzapfen (12) eines Schwenkantriebes und der Kurbelstab (9) komplementäre Kupplungselemente (10, 10) aufweisen, wobei der Schwenkzapfen (12) mit einem Kupplungselement (11) in den Anschlaglagen der Lamellen (1) seitlich außerhalb der geschlossenen Behangebene liegt und bei Drehrichtungsumkehr des Schwenkzapfens (12) zusammen mit der 180°-Schwenkbewegung der Lamellen (1) von einer Seite zur anderen Seite der geschlossenen Behangebene umschwenkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (12) wenigstens in einer vertikalen und zur geschlossenen Behangebene senkrechten Ebene kippbar gelagert ist und synchron mit der 180°-Schwenkbewegung der Lamellen (1) von einer Seite zur anderen Seite der geschlossenen Behangebene kippt.
Vertikaljalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (1) an Lamellenwagen (6) aufgehängt sind, die in einer Tragschiene (7) horizontal verfahrbar sind.
Vertikaljalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (12) kardanisch beweglich gelagert ist und mit einem drehbaren Glied (18) des Schwenkantriebes exzentrisch zu dessen Drehachse verbunden ist, welches etwa synchron mit der Schwenkwelle (8) angetrieben wird.
Vertikaljalousie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Glied (18) verzahnt ist und daß der Schwenkzapfen (12) mit einer an seinem freien Ende ausgebildeten Gelenkkugel (19) in das Glied (18) des Schwenkantriebes exzentrisch zu dessen Drehachse eingreift.
Vertikaljalousie nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb ein durch den Schwenkzapfen (12) antreibbare Schnecke (16) und ein auf einer Schwenkwelle (8) axial verschiebbar und drehfest angeordnetes, durch die Schnecke (16) antreibbares Zahnrad (15) aufweist, welches zusätzlich eine Schneckenverzahnung (14) aufweist, die in die Verzahnung des Gliedes (18) eingreift, das die exzentrische Gelenkverbindung mit dem Schwenkzapfen (12) besitzt.
Vertikaljalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkzapfen (12) mit einer gegenüber der Vertikalen geneigten Längsachse in einem Gehäuse gelagert ist und eine Schneckenverzahnung aufweist, die in eine Verzahnung eines axial verschieblich und drehfest auf der Schwenkwelle (8) angeordneten Schneckenrades (21) eingreift, an der ein Spindelgewinde ausgebildet ist, welches ein Muttergewinde eines Schiebers (22) mit einer Kulisse (23) durchsetzt, in der der Schwenkzapfen (12) mit seinem oberen Ende eingreift und die die Schwenkbewegung des Schwenkzapfens (12) führt.