EP0105862B1

EP0105862B1 - Müllpresse

Info

Publication number: EP0105862B1
Application number: EP83890155A
Authority: EP
Inventors: Othmar Matheusch; Johann Gausterer; Gerald Dipl.-Ing. Reisenauer
Original assignee: Vereinigte Edelstahlwerke AG
Current assignee: Vereinigte Edelstahlwerke AG
Priority date: 1982-10-01
Filing date: 1983-09-09
Publication date: 1987-04-01
Also published as: DE3370603D1; EP0105862A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Müllpresse gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Müllpressen haben die Aufgabe, den in immer grösseren Mengen und zumeist in lockerer oder sperriger Form anfallenden Müll in seinem Volumen zu reduzieren, wodurch sich die Kapazität der Müll-Lager- und Transport-Behälter, und der Mülldeponien vervielfachen lässt. Sie haben sich in Wohnhäusern, müllintensiven Betrieben, wie beispielsweise im Hotel- und Gastgewerbe, in Spitälern u. dgl. bewährt. An sie sind insbesondere die Forderungen der Preiswürdigkeit, Robustheit, des Bedienungskomforts und geringen Platzbedarfes gestellt. Der geringe Platzbedarf ist insbesondere dort wichtig, wo solche Pressen in kleineren Räumen, wie beispielsweise in Kellerräumen, Abstellräumen od. dgl. Aufstellung finden sollen.
Es ist eine grosse Zahl von Müllpressen bekannt. Beispielsweise sind in den AT-B 321 818 und 348 869 rohrförmige, einen Pressstempel aufweisende Abfall-Pressen beschrieben, die nur geringe Volumsreduktion ermöglichen, da nur das im austragsseitigen Abschnitt des rohrartigen Pressraumes sich befindliche, vorher verdichtete Müllmaterial infolge von dessen Reibung an der Innenwand ein Widerlager für den neuen zu pressenden Müll bildet.
Eine in ihrer Konzeption relativ einfache Paketierpresse für Schrott, der eine ganz andere Verdichtungs-Charakteristik aufweist als Müll, ist in der AT-B 290996 beschrieben. Dort ist der eine schräge Pressfläche aufweisende Pressstempel horizontal verschieblich im Pressengehäuse gelagert, welches an seiner Oberseite eine Einfüllklappe, die beim Pressen geschlossen ist und einen Teil der Wandung des Pressraumes bildet, aufweist. Der gepresste Schrott, der nach Aufhören des Pressdruckes kaum re-expandiert, wird nach Öffnen des Klappendeckels aus dem eine dem schrägen Pressstempel gegenüberliegende, schräg geneigte Wand aufweisenden Pressraum mittels eines Auswerfdornes nach oben ausgetragen.
Einfacher in ihrem Aufbau ist die Brikettierpresse für erhitzte Metallspäne gemäss US-A 4123210, welche einen waagrechten Pressraum mit Kolben und eine obere Eintragsöffnung ohne Verschluss aufweist, wobei der Pressraum einen zylindrischen und gegen die Austragsöffnung hin einen konisch sich erweiternden Bereich aufweist. Da die Späne erhitzt sind und während des Pressens abkühlen, tritt ein Re-Expandieren wie bei Müll nicht auf.
Technisch aufwendig ist die Presse für Müll gemäss AT-B 332306, bei der ein Abführen des gepressten Mülls in Transportbehälter erfolgt. Sie umfasst einen Sammelbehälter mit Einwurföffnung an der Oberseite, eine Pressplatte zum Verdichten des Mülls, eine käfigartige Hubeinrichtung zum Anheben des verdichteten Mülls vor eine über dem Pressraum angeordnete Ausstoss- öffnung und eine eigene Auswerfeinrichtung für den Pressmüll. Nachteil ist der hohe Platzbedarf.
In der AT-B 188277 ist eine Vorrichtung zum Pressen und Verpacken von voluminösen Gütern mit feststehendem Pressbehälter, bewegbarem Presskolben und Gegenkolben als Bodenverschluss auf dem sich der Boden eines Sackes abstützt, beschrieben. Das zu pressende Gut wird durch eine seitliche Öffnung in den Pressbehälter eingefüllt. Diese mit Füllschnecke, Press- und Gegenkolben ausgestattete Presseinrichtung ist technisch aufwendig und weist grosse Bauhöhe auf.
Ebenfalls sehr aufwendig ist die mindestens zwei Pressorgane aufweisende Vorrichtung zum Füllen von Behältern für Haushaltsabfälle gemäss AT-B 276 247. Der in einen z.B. leicht schräg geneigten Pressraum gelangende Müll wird zusammengedrückt und dann in den oberen Teil eines anschliessenden, vertikalen Schachtteiles mit einer abwärts gerichteten Entleerungsöffnung befördert, von wo er mittels eines Stössels durch die Entleerungsöffnung in einen unterhalb angeordneten Müllbehälter gestossen wird. Der Pressraum ist zum Austragsschacht, der an seinem unteren Ende ein konisches Entleerungsmundstück aufweisen kann, in Winkellage angeordnet, was die Herstellung aufwendig macht und den Nachteil hat, dass das gepresste, dann re-expandierende Müllgut am Übergang in den Austragsschacht, steckenbleiben kann.
In der DE-A 2030912 ist eine Müllpresse, die dem Oberbegriff des Anspruches 1 entspricht, beschrieben. Dort weist der Bodenverschluss mindestens eine schwenkbare schräge Klappe auf und der Pressbehälter ist über federelastische Mittel gegenüber einer Tragkonstruktion abgestützt und geführt. Bei dieser Presse ist auf die bei Aufhören des Pressdruckes eintretende Re-Expansion des Mülls nicht Rücksicht genommen, so dass infolge der in ihrer gesamten Länge prismatischen Presskammer trotz abwärts gerichteter Austragsöffnung für den Austrag des Pressmülls der Pressstempel betätigt werden muss.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Müllpresse zu schaffen, welche sich durch besonders geringen Platzbedarf sowie einfache und robuste Bauweise auszeichnet und welche es vorteilhaft ermöglicht, den kompaktierten Müll in einen Behälter, eine Verpackungshülle, einen Sack oder dgl. mittels Schwerkraft ohne jede zusätzliche manipulative Hilfe auszutragen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Müllpresse der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art, welche in der im kennzeichnenden Teil dieses Anspruches angegebenen Weise ausgebildet ist.
Die erfindungsgemässe Müllpresse weist einfachen und robusten Aufbau auf. Der sich zur Austragsöffnung hin infolge der divergierenden Wandungsteile in seinem Querschnitt erweiternde Bereich der Presskammer hat den Vorzug, dass trotz der bei Müll auftretenden Re-Expansion bzw. des Zurückfederns des Müllpresslings bei Nachlassen bzw. Aufhören des Pressdruckes nach dem Pressvorgang, wodurch der Pressling in einer üblichen Presskammer steckenbleiben kann, dieser Pressling hier mit Sicherheit und ohne manipulatives Zutun allein durch die Wirkung der Schwerkraft aus der Presse im freien Fall ausgetragen wird. Die Erweiterung des Querschnittes des unteren Bereiches der Presskammer hat die Wirkung, dass dessen Wandung im Zusammenwirken mit der Rückstell- bzw. Re-Expansionskraft des gepressten Mülls nach Öffnen der Austragstüre geradezu ein Ausstossen bzw. Ausschleudern des Müllpresslinges in Richtung abwärts in den Müllbehälter bzw. eine Hülle oder Verpackung bewirkt. Dieser Ausstoss- bzw. Ausschleuder-Effekt ist, wie sich zeigte, imstande, dass selbst gepresster Müll, der beispielsweise infolge klebriger, feuchter Bestandteile od. dgl. an der Wand zu haften neigt, ohne Unterstützung durch zusätzliche Manipulation ausgetragen werden kann. Ein weiterer Vorteil ist dadurch gegeben, dass Füllung, Vorpressen und Pressen in einer raumeinheitlichen Presskammer ohne gesonderten Auswurfteil bzw. Auswurfschacht erfolgt. Günstig ist weiters, dass die Verdichtung des Mülls ausserhalb des zu seinem Transport bestimmten Behälters erfolgt, und er erst im gepressten Zustand in den vorgesehenen Verpakkungsbehälter, z.B. Sack oder Karton eingebracht wird. Durch diese Trennung von Press-und Verpackungsvorgang wird eine eventuelle Beschädigung eines sich beispielsweise direkt im Bewegungsraum des Pressstempels befindlichen Behälters, Sackes od. dgl. infolge der Wirkung des in ihn eindringenden, den Müll verdichtenden Pressstempels vermieden.
Wesentliche Vorteile bringt schliesslich die stempelparallele Schiebetür für den Verschluss der Austragsöffnung. Da sie praktisch nicht mehr Bauhöhe benötigt als ihre Materialstärke und gegebenenfalls die Stärke von Versteifungsrippen, können die Müllpressen besonders niedrig gebaut sein. Neben diesem Vorzug gegenüber Schwenkklappen ist weiters der Vorteil gegeben, dass die Schiebetür ein druckfestes stabiles Widerlager für den Pressmüll bilden kann und störungsfreie Betätigung ermöglicht.
Die unterhalb der Schiebetüre anordenbare Einrichtung für einen Verpackungsbehälter, z.B. Sack für den Müllpressling hat bevorzugt eine mit Grösse und Form der Austragsöffnung übereinstimmende Form und Grösse, womit ein manipulationsloses, freies Fallen des vom konischen Bereich der Presskammer infolge des Re-Expandierens ausgeschleuderten Müllpresslings in die vorgesehene Umhüllung mit Sicherheit gewährleistet ist.
Insbesondere aus fertigungstechnischen und Platzbedarfs-Gründen ist es günstig, wenn die erfindungsgemässe Müllpresse in der im Anspruch 2 angegebenen Weise ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsform haben die in ihr erzeugten Pressballen im wesentlichen viereckigen Querschnitt und können besonders platzsparend gelagert und transportiert werden. Durch die erwähnte Ausbildung von mindestens zwei aneinandergrenzenden Wandungsteilen mit Divergenz wird ein Steckenbleiben des nach Ende der Einwirkung des Pressdruckes nach Öffnen der unteren Austragstüre re-expandierenden Müllpressgutes in der Presskammer, was bei Vorhandensein von zwei einander gegenüberliegenden, zueinander parallel ausgerichteten Wänden eintreten kann, mit Sicherheit vermieden.
Besonders bevorzugt ist die, gegebenenfalls geteilt ausgebildete Schiebetüre der Austragsöffnung mittels Zahn- oder Schneckentrieb betätigbar, was die Vorteile robuster Bauart, günstiger Bedienbarkeit, geringer Anfälligkeit gegen Verschmutzung und geringen Platzbedarfes hat.
Vorteilhaft weist diese Schiebetür ihre Stabilität und Festigkeit erhöhende Versteifungselemente wie z.B. Rippen, auf, sie kann mittels Hand- und/oder Motorantrieb geöffnet und geschlossen werden.
Das Betätigen der Schiebetür kann auch mittels Hydraulik- oder Pneumatikzylinder erfolgen, wobei das Druckmedium von der gleichen Pumpe beaufschlagt werden kann wie das Druckmedium für den Zylinder des Pressstempels.
Die erfindungsgemässe Müllpresse besitzt üblicherweise ein Gestell, z.B. Füsse, mit einer Höhe, welche das Fallen des gepressten Mülles in einen Behälter in einer Transporteinrichtung und deren Ausbringung problemlos ermöglicht. Wenn unterhalb der Schiebetür beispielsweise eine Schubladenkonstruktion zur Aufnahme des Behälters für den Müll vorgesehen ist, braucht die Höhe des Gestells die Höhe des nach dem Pressvorgang re-expandierten Müllpresslings nur unwesentlich zu übersteigen. Auf dem den Laderaum freihaltenden Gestell ruht die Presskammer. Bei Vorsehen von an sich bekannten Seiten-Wangen an der Einfülltüre wird beim Befüllen der Müllpresse ein Danebenfallen von Müll vermieden, da die Wangen zusammen mit der an ihrer Unterseite angeschlagenen, Klapptüre sozusagen einen Einfülltrichter bilden. Auch diese Einfülltüre kann als Schiebetüre ausgebildet sein, wobei es vorteilhaft ist, vor ihr eine Rutsche oder dgl. ebenfalls mit Seitenwangen anzuordnen.
Üblicherweise ist auf der Presskammer der Druckzylinder eines hydraulischen oder pneumatischen Antriebes für den Pressstempel und der Motor für das Druckmedium oder die Triebspindel, Zahnstange oder dgl. mit dem Antriebsaggregat angeordnet. Insgesamt ermöglicht die grundflächensparende vertikale Ausführungsform mit der austragsseitigen Schiebetür Bauhöhen von nur 2 m oder darunter, so dass die erfindungsgemässe Müllpresse auch bei geringem Platzangebot durchaus in Lager- oder Kellerräumen mit geringer Deckenhöhe Aufstellung finden kann.
Bevorzugt erstreckt sich die sich im prismatischen und/oder zylindrischen Bereich der Presskammer befindliche, mit einer, vorzgusweise schwenkbaren Einfülltüre verschliessbare, Zugabeöffnung höchstens bis zum Übergang des genannten Bereiches in den divergierenden Wandungsteile aufweisenden Bereich. Bei dieser Anordnung der Einfülltüre kann es nicht zu Schwierigkeiten beim Schliessen der Türe kommen, wenn zwischen dem bis in die Türöffnung ragenden Müllpressling und der zu schliessenden Türe frisch zugeführter Müll zu liegen kommt.
Beispiele für Antriebe für den Pressstempel sind, zur Verringerung der Bauhöhe vorzugsweise teleskopartig ausgebildete, Hydraulikzylinder, deren Druckmedium beispielsweise mittels elektrisch betriebener Pumpe druckbeaufschlagt wird. Vom Aufwand her ist es besonders günstig, wenn die Hydraulikzylinder für den Pressstempel und gegebenenfalls für die Türen direkt an ein bestehendes, den benötigten Druck aufweisendes, Wasserleitungssystem angeschlossen werden können. Auch pneumatischer Antrieb ist günstig, wenn z.B. Druckluft zur Verfügung steht. Weiters kommen Zahn- oder Schraubenantriebe antreibende, vorteilhaft mit Flüssigkeitskupplung ausgerüstete, Elektromotore für den Stempel-Antrieb in Frage.
Um einheitliche Höhen der Müllpresslinge zu erzielen und, weiters um Überlastungen zu vermeiden, ist es günstig, wenn der Antrieb für den Pressstempel insbesondere der Hydraulik- oder Pneumatikantrieb, einen Überdruckschalter, insbesondere ein Überdruckventil, aufweist, der bzw. das bei Erreichen eines vorbestimmten Pressdruckes des Stempels auf den zu kompaktierenden Müll die Bewegung des Stempels unterbricht.
Weiters ist es von Vorteil, wenn der Stempel bei Unterschreiten einer gewünschten Höhe des kompaktierten Mülls im Bereich der divergierenden Wandungsteile in seine Ausgangsposition zurückkehrend und die Zugabeöffnung für eine weitere Befüllung freigebend gesteuert ist. Damit ist ein weitestgehend bedienungsarmes und sicheres Befüllen der Müllpresse ohne Störung durch einen im Weg stehenden Pressstempel ermöglicht.
Wenn der Pressstempel eine Ausgangsposition für den Pressvorgang aufweist, welche zumindest mit dem oberen Rand der Zugabeöffnung übereinstimmt, oder mit seiner Kontur ausserhalb der Öffnung zum Stillstand kommt, steht die gesamte lichte Weite der Zugabeöffnung für das Einfüllen des frischen Mülls zur Verfügung.
Vorsorglich kann weiters vorgesehen sein, dass der Pressstempel eine Endposition für den Pressvorgang aufweist, welche im wesentlichen in der Höhe des Überganges des prismatischen und/oder zylindrischen Bereiches in den divergierende Wandungsteile aufweisenden Bereich angeordnet ist. Auch damit lässt sich eine möglichst gleichmässige Höhe der Müllpresslinge erreichen.
Um die Geruchsbelästigung, insbesondere beim Befüllen der Müllpresse und beim Öffnen der Türen gering zu halten, kann weiters vorgesehen sein, dass im prismatischen und/oder zylindrischen Bereich der Presskammer, gegebenenfalls ausserhalb des Aktionsbereiches des Pressstempels zumindest eine Öffnung für den Anschluss einer Abzugs- bzw. Absaugleitung vorgesehen ist.
Für spezielle Abfälle, beispielsweise von Spitälern od. dgl., kann es von Vorteil sein, wenn in der Wandung des Bereiches mit den divergierenden Wandungsteilen und gegebenenfalls in der Schiebetüre der Austragsöffnung zumindest eine Öffnung für die Einbringung eines Sterilisationsmediums, insbesondere Wasserdampf, angeordnet ist.
Zur Separierung von beim Pressen aus dem Müll sich ausscheidenden Flüssigkeiten ist es günstig vorzusehen, dass in der Schiebetüre der Austragsöffnung und gegebenenfalls in den divergierenden Wandungsteilen des unteren Bereiches Ablauföffnungen für Flüssigkeit angeordnet sind, welche gegebenenfalls in Flüssigkeits-Abführleitungen münden. Auf diese Weise kann in der Verpackung bzw. Umhüllung für den gepressten Müll das Auftreten einer flüssigen Phase vermieden werden, was insbesondere bei Karton- oder Papierverpackung von erheblichem Vorteil ist. Die Abführleitungen können direkt an ein bestehendes Abwasser- bzw. Kanalnetz angeschlossen sein.
Schliesslich ist es weiters, insbesondere für die Sauberhaltung der näheren Umgebung der Müllpresse von Vorteil, wenn unterhalb der Zwischenräume bzw. Stossstellen zwischen den an die Austragsöffnung anschliessenden divergierenden Wandungen und der Schiebetüre sowie unterhalb von gegebenenfalls in den Wandungen und/oder in der Tür vorhandenen Ablauföffnungen, Ableitbleche bzw. Ableitrinnen für Flüssigkeiten angeordnet sind, welche gegebenenfalls in Flüssigkeits-Abführleitungen münden. Diese Abführleitungen können Rohre oder flexible Schläuche sein.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert:

Es zeigen die Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer erfindungsgemäss ausgebildeten Müllpresse vertikaler Bauart,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Ebene AB der in Fig. 1 dargestellten Müllpresse, und
Fig. 3 einen Schnitt entlang der in Fig. 1 eingezeichneten, gebrochenen Schnittebene CD.

Die erfindungsgemässe Müllpresse gemäss Fig. 1 umfasst im wesentlichen die den Bereich 1 a und den sich integral an ihn nach unten anschliessenden Bereich 1 aufweisende Presskammer 1, beispielsweise in Guss- oder Schweisskonstruktion, in welcher der am Teleskop-Hydraulikzylinder 11 angeordnete Pressstempel 10 einer Hydraulikpresse 30 in beiden Richtungen vertikal bewegbar ist. Der Bereich 1a a ist durch vertikale, zueinander parallele, insgesamt einen Prismenmantel bildende Wandteile 2a begrenzt, die an der Übergangsstelle 2c integral in die zumindest zum Teil sich gegen die Austragsöffnung 21 hin schräg «überhängenden», den Bereich 1b begrenzenden, divergierenden Wandteile 2b übergehen. An seinem Boden weist der Bereich 1 b eine abwärts gerichtete Austragsöffnung 21 auf, welche durch eine mittels Schnecken-Trieb 15, 16 in Führungen 3 geführte Schiebetüre 4 verschliessbar ist. Der prismatische Bereich 1a weist eine zum Betrachter gerichtete Füllöffnung 20 auf, welche hier mit einer seitliche Wangen 5a aufweisenden, an ihrer Unterseite angeschlagenen, schwenkbaren Türe 5 verschliessbar ist. Nach Öffnen der Türe 5 wird - bei geschlossener Türe 4 - der zu pressende Müll durch die Öffnung 20 eingebracht, und nach deren Verschliessen wird, vorzugsweise automatisch, der Antrieb für den sich in Ausgangsposition AP oberhalb des oberen Randes der Öffnung 20 befindliche Pressstempel 10 einer (elektro)-hydraulisch betriebenen Presse 30 betätigt, der sich innerhalb des Bereiches 1a unter zunehmender Verdichtung des Mülls 40 abwärts bewegt. Der Müll wird dabei in den bzw. im gegen die Austragsöffnung 21 hin in seinem Querschnitt sich erweiternden Bereich 1b weiterverdichtet, bis schliesslich der Stempel 10 zumindest bis in die Höhe des Überganges 1c vom Bereich 1a in den Bereich 1 b oder in eine Stellung darunter abwärts gewandert ist. Ist dann noch nicht der jeweils mit Hilfe beispielsweise eines Druckschalters, im Falle hydraulischen oder pneumatischen Antriebes eines Überdruckventils, vorher eingestellte, gewünschte Pressdruck erreicht, wird, gegebenenfalls, bevorzugt automatisch durch einen Höhenpositionsschalter gesteuert, der Stempel 10 wieder in die obere Ausgangsposition AP zurückbewegt. Nach weiterem Befüllen mit Müll wird die Bewegung des Stempels 10 abwärts von der Bedienungskraft wieder ausgelöst, der den frisch zugeführten Müll unter Verdichten in den Bereich 1 b drängt. Während der Bewegung des Stempels sind die Einfülltüre 5 und auch die Schiebetüre 4 der Austragsöffnung 21 verschlossen gehalten. Wird nach einer Neubefüllung mit Müll beim Zusammenpressen der am Überdruckschalter eingestellte Pressdruck erreicht, so sorgt dieser dafür, dass der Pressstempel 10 entweder in der von ihm erreichten Endposition, bepsielsweise EP, gehalten wird und erst nach Auswerfen des Mülls oder aber gleich wieder in seine Ausgangsposition AP zurückkehrt. Die Türe 4 der Austragsöffnung 21 wird mittels dem vom Elektromotor 12 über eine Transmission 14 angetriebenen Schneckentrieb 15, 16 betätigt. Der sich im Bereich 1b befindliche Müllpressling 40 beginnt infolge des Nachlassens des Pressdruckes zu re-expandieren und wird durch die Wirkung der zur Öffnung 21 hin divergierenden Wandungsteile 2b des Bereiches 1 b nach unten in den an der Schubladenauszugseinrichtung mit am Pressengehäuse angeordneter Tragschiene 7 sowie darin geführtem Rahmen 8 mit Klemmrahmen 9 befestigten Müllsack 6 ausgestossen. Üblicherweise weist die Presskammer 1 ein, beispielsweise aus Profilen gebildetes oder, wie gezeigt, integriertes Gestell 41 oder Standbeine auf, welches bzw. welche eine das problemlose ein- und Ausbringen der mit dem Müllpressling 40 gefüllten Umhüllung 6 ermöglichende Höhe aufweist bzw. aufweisen. Die Betätigung der Schiebetüre 4, welche die Austragsöffnung 21 mit einem Querschnitt verschliesst bzw. freigibt, welcher zumindest dem Querschnitt des «weitesten Bereiches des Bereiches 1 b entspricht, kann beispielsweise auch mit einem Kurbeltrieb oder dgl. händisch erfolgen. Anstelle eines Elektro-Hydraulik- oder Pneumatik-Antriebes für die Bewegung des Pressstempels 10 kann auch ein von einem Elektromotor betriebener Schnecken-, Spindel- oder Zahntrieb vorgesehen sein. Auch Kniehebel, elektrische Linearmotoren oder stationäre Verbrennungskraftmaschinen können für den Antrieb dienen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann der Hydraulik- oder Pneumatikantrieb für den Stempel 10, und gegebenenfalls auch für die Türen 4 und/oder 5, direkt an ein bestehendes Wasserleitungssystem oder Druckgassystem angeschlossen sein, so dass die Anordnung eines eigenen Motors mit Pumpe an der Müllpresse für die Erzeugung des Druckes im Druckmedium entfallen kann. Im oberen Teil des Bereiches 1a ist ausserhalb des Aktivitätsbereiches des Pressstempels 10 eine Öffnung 25 für den Anschluss einer Lüftungs- und Absaugleitung 26 angeordnet; angedeutet sind ferner in der Türe 4 befindliche Öffnungen 29, die zum Abfliessen von beim Pressen feuchten oder nassen Mülls freigesetzter Flüssigkeit dienen. Diese kann direkt oder erst nach Ableitung über Ableitbleche und Sammlung über, gegebenenfalls flexible, Abführleitungen in ein bestehendes Abwasser- bzw. Kanalnetz eingebracht werden. Die gezeigten Ableitbleche 18 dienen dazu, die im Zwischenraum zwischen Tür 4 und Rahmen der Müllpresse ablaufende Flüssigkeit mit Sicherheit in den Verpackungsbehälter 6 für den Müllpressling zu leiten.
Aus der Schnittansicht der Fig. 2 ist ersichtlich, dass der Bereich 1 nur an seiner Rückseite einen, zur Austragsöffnung 21 hin divergierenden Wandungsteil 2b aufweist, während der entsprechende vordere Wandungsteil ohne Knick in den darüber sich erstreckenden Wandungsteil des Bereiches 1a übergeht. Aus dieser Figur ist auch die Form der schwenkbaren Einfülltüre 5 mit seitlich begrenzenden Wangen 5a ersichtlich. Weiters zeigt sie die schubladenartige, in der Führung 7 geführte Einrichtung 8, 9 für die Befestigung des den Müllpressling aufnehmenden Umhüllungs- bzw. Verpackungsmateriales, z.B. Sakkes 6, in ausgezogener Stellung. Der Auszug wird üblicherweise handbetätigt. Der hier gezeigte Schubladenauszug kann ohne weiteres, beispielsweise durch einen mit Halterung für den Müllbehälter versehenen, rollengelagerten Wagen, der unter die Austragsöffnung 21 geschoben wird, ersetzt sein. Die sonstigen Bezugszeichen in Fig. 2 entsprechen jenen der Fig. 1.
Aus der in Fig. gezeigten Ansicht eines Schnittes der Müllpresse gemäss Fig. 1 entlang der gebrochenen Schnittebene CD ist ersichtlich, wie die Türe 4 vom beidseitig angeordneten Schneckentrieb 15 mit Mutter 16 betätigbar ist, und sie zeigt die Tür 4 in geöffneter Stellung. Weiters ist in Fig. 3 der an der Rückwand der Vorrichtung angeordnete Elektromotor 12 mit Übertragungselementen 14 für den Antrieb der in Lagern 17 gelagerten Schnecken 15 für die Bewegung der Austragstüre 4 gezeigt. Die übrigen Teile sind mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in Fig. 1.

Claims

1. Müllpresse mit einem in einer Presskammer (1) auf- und abbewegbaren Pressstempel (10), mit einer seitlich angeordneten Füllöffnung (20), die mit einer Türe (5) verschliessbar ist, und mit einer am Boden der Presskammer vorgesehenen Austragsöffnung (21) sowie mit einem dieser Öffnung zugeordneten Verschlussorgan (4), wobei der Pressstempel, der im wesentlichen in einem Presskammerbereich (1 a) mit Wandungen, deren Erzeugende parallel zueinander verlaufen, bewegbar ist, in seiner oberen Stellung die Füllöffnung (20) im wesentlichen freigibt, und wobei vorzugsweise unterhalb der Austragsöffnung (21) eine Einrichtung (8, 9) zur Aufnahme eines Verpackungsbehälters (6) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den Bereich (1a) mit den parallelen Erzeugenden ein weiterer Bereich (1 b) mit zur Austragsöffnung (21) hin divergierenden Wandungsteilen (2b) anschliesst und dass das Verschlussorgan als im wesentlichen parallel zur Pressdruck-Aufbringungsfläche des Stempels 10) angeordnete Schiebetür (4) ausgebildet ist.

2. Müllpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (1a) der Presskammer (1) rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweist und der weitere Bereich (1 b) mindestens zwei, vorzugsweise drei, aneinandergrenzende Wandelemente (2b) aufweist, die gegen die Austragsöffnung (21) hin einen Öffnungswinkel a von 2 bis 45°, insbesondere von 5 bis 30°, aufweisen.

3. Müllpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetür (4) der Austragsöffnung (21) mittels Zahn- oder Schneckentrieb (15, 16) betätigbar, und gegebenenfalls geteilt ausgebildet, ist.

4. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabeöffnung (20) sich höchstens bis zum Übergang (1c) vom Bereich (1 a) in den weiteren Bereich (1 b) der Presskammer (1) erstreckt.

5. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für den Pressstempel 10, insbesondere ein Hydraulik- oder Pneumatikantrieb, einen Überdruckschalter, insbesondere ein Überdruckventil, aufweist, der bzw. das bei Erreichen eines vorbestimmten Pressdruckes auf den Müll die Bewegung des Stempels (10) unterbricht.

6. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (10) bei Unterschreiten einer gewünschten Höhe des gepressten Mülls im weiteren Bereich (1b) in seine Ausgangsposition (AP) zurückkehrend und die Zugabeöffnung (20) für eine weitere Befüllung freigebend gesteuert ist.

7. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (10) eine Ausgangsposition (AP) für den Pressvorgang aufweist, welche im wesentlichen dem oberen Rand (5b) der Zugabeöffnung (20) entspricht.

8. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (10) eine Endposition (EP) für den Pressvorgang aufweist, welche im Nachbereich des Überganges (1c) des Bereiches (1a) in den weiteren Bereich (1 b) der Presskammer (1) liegt.

9. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich (1a) der Presskammer (1), gegebenenfalls ausserhalb des Aktionsbereiches des Stempels (10) zumindest eine Öffnung (25) für den Anschluss einer Abzugs- bzw. Absaugleitung vorgesehen ist.

10. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wandung (2b) des weiteren Bereiches (1 b), und gegebenenfalls in der Türe (4) der Austragsöffnung (21) zumindest eine Öffnung für die Einbringung eines Sterilisationsmediums, insbesondere Wasserdampf, angeordnet ist.

11. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schiebetür (4) der Austragsöffnung (21), und gegebenenfalls in der Wandung (2b) des Bereiches (1b), Ablauföffnungen (29) für Flüssigkeiten angeordnet sind, welche gegebenenfalls in Flüssigkeits-Abführleitungen münden.

12. Müllpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Zwischenräume bzw. Stossstellen zwischen den die Austragsöffnung (21) des weiteren Bereiches (1 b) begrenzenden Wandungen (2b) und der Schiebetür (4) sowie unterhalb von gegebenenfalls in den Wandungen (2b) und/oder in der Schiebetür (4) vorhandenen Ablauföffnungen (29), Ableitbleche (18) bzw. Ableitrinnen für Flüssigkeiten angeordnet sind, welche gegebenenfalls in Flüssigkeits-Abführleitungen münden.