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Strömungsfühler
Die Erfindung betrifft Strömungsfühler. Sie läßt sich
besonders auf Winkelgeschwindigkeitsfühlerinstrumente derjenigen Art anwenden, wie
sie als Wirbel- oder Turbulenzgeschwindigkeitsfühler bekannt sind, obgleich die
Erfindung nicht auf diese Anwendungen beschränkt ist. Die Erfindung kann in irgendeinem
Steuergerät oder Regler benutzt werden, in dem das Erfühlen der Natur einer Fluidströmung
erwünscht ist.
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Ein Beispiel einer Vorrichtung, auf die die Erfindung angewendet
werden kann, ist ein Fluidströmungsverstärker. Ein solcher Verstärker kann als ein
Fluidwirbelgeschwindigkeitsfühler angeordnet werden. In diesem Fall besteht er im
allgemeinen aus einer Vorrichtung, die ein Strömungsfeld schafft, welches beim Fehlen
einer festzustellenden Geschwindigkeit sich eng der klassischen, zweidimensionalenQuellen-
oder Senkenströmung nähert.
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Die Strömung in einer solchen reinen Senkenströmung hat nur eine radial
einwärts zum Auslaß gerichtete Geschwindigkeit. Wenn das Strömungsfeld eines Wirbelgeschwindigkeitsfühlers
einer auf den Inertial raum bezogenen Winkelgeschwindigkeit unterworfen wird, wird
der reinen Senkenströmung eine reine Wirbelströmung überlagert, die nur eine tangentiale
oder Drehbewegung hat. Die Superposition der reinen Senkenströmung und der reinen
Wirbelströmung führt zu einer kombinierten Wirbel-Senken-Strömung, in der jede Stromlinie
die Form einer logarithmischen Spirale hat, wenn die Viskositätswirkungen in dem
strömenden Fluid vernachlässigt werden.
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Die Radialgeschwindigkeit einer einwärts gerichteten reinen Senkenströmung
nimmt zufolge der gegenseitigen Annäherung der t Stromlinien zu, wenn sich das Fluid
einer zentralen Senke oder einem Auslaßrohr des Wirbelgeschwindigkeitsfühlers nähert.
Zufolge des Prinzips der Erhaltung des Winkelmomentes wird sich mit Annäherung der
Strömung an die Senke die tangentiale oder Drehgeschwindigkeit der Wirbelströmung
ebenfalls vergrößern. Daraus folgt, daß die Geschwindigkeit des Fluids in dem kombinierten
Wirbel-Senken-Strom mit der Annäherung des Fluids an die Senke zunimmt. Offensichtlich
trägt ein Wirbelgeschwindigkeitsfühler in sich die Eigenschaft eines Verstärkers,
der die zu erfassende Größe (Winkelgeschwindigkeit) verstärkt. Durch Veränderung
der geometrischen Abmessungen des Wirbelgeschwindigkeitsfühlers können verschiedene
Verstärkungsgrade erreicht werden.
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Da die eingegebene Größe, die gemessen werden soll, die Winkelgeschwindigkeit
ist und diese eingegebene Größe auch diejenige ist, die eine reine Wirbelströmung
einer reinen Senkenströmung überlagert, müßte sich ein Weg finden lassen, die Einwirkung
der eingegebenen Winkelgeschwindigkeit auf die Strömung in dem Wirbel festzustellen.
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Das Prinzip des Wirbelgeschwindigkeitsmessers ist bereits bekannt,
und es ist wegen der verhältnismäßigen Einfachheit seines Aufbaues nicht schwierig
gewesen, Wirbelgeschwindigkeitsfühler zu bauen, die in der Lage sind, ein brauchbares
reines Senkenstromfeld zu schaffen. Jedoch haben Rechnungen und Versuche gezeigt,
daß das Hauptproblem des Wirbelgeschwindigkeitsfühlers darin besteht, eine Vorrichtung
zu schaffen, die einwandfrei und zufriedenstellend das Erfassen der Einwirkung der
eingegebenen Winkelgeschwindigkeit auf die Fluidströmung ermöglicht. Die bisherigen
Fühler liefern kein Ausgangssignal mit der gewünschten Genauigkeit, Empfindlichkeit
und Zuverlässigkeit mit gleichzeitigem Erreichen eines annehmbar niedrigen aerodynamischen
oder hydrodynamischen Stör- oder Geräuschpegels.
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Die Erfindung betrifft also eine Strömungsfühlervorrichtung, die
gekennzeichnet ist durch einen Strömungskanal, in dem eine Flosse oder Zunge (oder
Messer oder Blatt) so angebracht ist, daß eine Drehkomponente der Strömung um die
Kanalachse eine Differenz der beiderseits der Flosse herrschenden Drücke hervorruft,
und durch eine der Flosse bzw. Zunge zugeordnete Einrichtung, die ein veränderliches
Ausgangssignal entsprechend der Größe dieser Druckdifferenz zu liefern vermag.
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Vorzugsweise hat die Flosse oder Zunge Stromlinienform. Sie kann
mit ihren Hauptflächen oder der Linie ihrer Sehne parallel zur Achse des Kanals
angeordnet sein. Die Einrichtung, die das Ausgangssignal liefern soll, kann aus
zwei Öffnungen, Kanälen oder Mündungen bestehen, die mit dem Kanal in Verbindung
stehen und auf je einer Seite der Zunge angeordnet sind. Diese Öffnungen oder Kanäle
sind so ausgebildet, daß an sie ein Differenzdruckfühler angeschlossen werden kann.
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Mit der Erfindung wird also ein auf Druck ansprechender Fluidströmungsfühler
angegeben, der im wesentlichen alle unerwünschten Schwankungen und/oder aerodynamischen
Geräusche und Störungen ausschaltet, die sonst in dem Ausgangssignal auftreten könnten.
Der Fühler arbeitet mit einer Strömungsverteilung bzw. einem Strömungsmuster, welches
für theoretische Studien brauchbar ist, so daß die optimalen Abmessungen des Fühlers
als Funktion der Strömungsveränderlichen und der geometrischen Parameter bestimmt
werden können.
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Zusätzlich wird die Zeitverzögerung wesentlich vermindert, die gewöhnlich
auf Druck ansprechenden Fluidströmungsfühlern eigen ist.
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Wenn auch der Fühler mit den genannten Merkmalen besondere Vorzüge
hat, wenn er in der Senke oder dem Auslaß eines Wirbelgeschwindigkeitskreisels benutzt
wird und in diesem Zusammenhang im einzelnen beschrieben werden wird, kann er doch
in jedem Fall benutzt werden, in dem ein ähnliches Problem zur Erfassung einer Fluidströmung
auftritt.
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In der Beschreibung ist auf die Zeichnung Bezug genommen. Darin zeigt
Fig. I die Ansicht eines Wirbelgeschwindigkeitsfühlers im Schnitt in der Ebene I-I
der Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht des Fühlers in der Schnittebene 2-2 der Fig. I,
Fig. 3 den Schnitt in der Ebene 3-3 der Fig. 1 durch eine Ausführungsform des Strömungsfühlers,
die in der Vorrichtung nach den Fig. I und 2 benutzt werden kann, und Fig. 4 einen
Schnitt in der Ebene 4-4 der Fig. 3.
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Der Wirbelgeschwindigkeitsfühler 10 in den Fig. I und 2 hat eine
allgemein zylindrische Platte I I, die eine ebene Fläche IS aufweist. In der Platte
II befindet sich eine kreisförmige Mittelöffnung 12. Mit dieser ersten Platte 1
1 ist eine zweite, im allgemeinen zylindrische Platte 13 gepaart, die eine ebene
Fläche I7 hat und eine Mittelöffnung Iq aufweist.
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Zwischen den beiden Platten II und 12 liegt ein Fluideinlaß in der
Form eines ringförmigen porösen Diffusors I5, der aus einem allgemein zylindrischen,
mit Durchbrüchen versehenen, äußeren Schirm oder Halter 20 und einem im allgemeinen
zylindrischen, mit Durchbrüchen versehenen, inneren Schirm oder Halter 2I besteht.
Zwischen dem inneren Schirm 21 und dem äußeren Schirm 20 befinden sich mehrere Glaskugeln
22 mit sehr kleinen Durchmessern, etwa in der Größenordnung von 0,4 mm. Der Diffusor
I5 gestattet den Fluiddurchgang mit minimaler Drosselung. Es können auch andere
brauchbare Einlaßvorrichtungen benutzt werden, z. B. gesinterte Metalle oder Keramiken.
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Der Diffusor muß für einen verhältnismäßig gleichmäßigen Strom auf
seinem ganzen Umfang sorgen und eine Drehbewegung des Diffusors um seine Achse auf
das durch ihn hindurchfließende Fluid übertragen.
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Der ringförmige Diffusor I5 zwischen den Platten II und I3 hält die
ebenen Flächen I7 und I8 in einem Abstand parallel zueinander. Die Achse I6
des
Diffusors 15 steht im wesentlichen senkrecht zu den Ebenen I7 und I8.
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Die Platten II und I3 umgrenzen zusammen mit dem Diffusor 15 eine
Wirbelkammer 30. Diese Kammer hat zwei Auslässe. Der Auslaß 40 besteht aus einem
Fluidstutzen 4I, durch den eine Bohrung 42 mit allgemein zylindrischer Form hindurchgeht.
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An einem Ende hat der Stutzen 41 einen Außenflansch 43. Der Flansch
43 liegt innerhalb der Öffnung 14 der Platte I3, so daß die Bohrung 42 koaxial zur
Achse I6 liegt. Eine Endfläche 44 des Auslaßstückes 40 ist so angeordnet, daß sie
in derselben Ebene wie die ebene Fläche I7 der Platte I3 liegt.
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Ein zweites Auslaßstück 50 besteht aus einem Rohr oder Stutzen 5I
mit einer Bohrung 52 und einem Flansch 53. Der Flansch 53 liegt so innerhalb der
Öffnung 12 der Platte II, daß die Achse der Bohrung 52 mit der Achse I6 zusammenfällt.
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Eine Endfläche54 des Auslaßstückes 50 liegt in derselben Ebene wie
die ebene Fläche I8 der Platte 11.
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Bei Bedarf kann der Wirbelgeschwindigkeitsfühler auch so ausgebildet
sein, daß er nur einen einzigen Auslaß hat. So könnte beispielsweise der Auslaß
o weggelassen werden, so daß dann das gesamte Fluid durch den Auslaß 50 austreten
muß.
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Es sind auch Gestaltungen möglich, in denen der Auslaß oder die Auslässe
absichtlich versetzt sind, um aus den besonderen Strömungscharakteristiken Nutzen
zu ziehen.
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Im Auslaßstück 50 befindet sich eine den Fluidstrom fühlende Einrichtung
60. Eine der Formen, die diese Fühlereinrichtung60 haben kann, ist in den Fig. 3
und 4 gezeigt. Dort liegt innerhalb der Bohrung 52 des Auslaßstückes 50 ein Messer-,
Flossen- oder Zungenelement 62 mit einem symmetrischen Tragflügelquerschnitt. Diese
Flosse oder Zunge kann jedoch auch eine andere Querschnittsform, beispielsweise
eine rechteckige Form, haben, obgleich einer stromlinienförmigen Flosse der Vorzug
gegeben wird. Das Element 62 liegt im wesentlichen parallel zur Achse I6 der Wirbelkammer.
Ungeachtet dessen ist es in manchen Anwendungsfällen wünschenswert, die Flosse unter
einem bestimmten vorgegebenen Winkel zur Achse I6 zu setzen, um ein nützliches Ausgangssignal
zu erhalten. Nahe der Flosse 62 auf je einer Seite davon ist eine rechteckige Öffnung
63 bzw. 64 zur Erfassung des Druckes an dieser Stelle angeordnet. Diese Drucköffnungen
sind im allgemeinen zu demjenigen Ende der Flosse 62 hin angeordnet, welches der
Kammer 30 am nächsten liegt. Das eine Ende jeder Öffnung steht mit der Bohrung 52
des Auslaßstükkes 50 und das andere Ende mit einem (nicht gezeigten) Differentialdruckfühler
in Verbindung.
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In der Praxis ist das Messer oder Flossenelement 62 an einem Halter
6I angebracht, der das Einsetzen und Ausrichten innerhalb der Bohrung 42 erleichtert.
Die Drucköffnungen 63 und 64 befinden sich ebenfalls im Halter 6I. Es können jedoch
auch andere Halterungsvorrichtungen für das Einrichten der Flosse innerhalb der
Bohrung benutzt werden, damit die Flosse auf die Strömungsverteilung in der Bohrung
ansprechen kann. Beispielsweise kann ein bewegbares oder federnd montiertes Messer
so angeordnet sein, daß es, wenn es auf die Strömungsverteilung anspricht, versetzt
wird, und es können Mittel zum Erfassen dieser Versetzung zwecks Erzeugung eines
Ausgangssignals vorgesehen sein. Die Außenenden der Öffnungen enden in Ausgangsnippeln
65 und 66.
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An die Nippel sind Druckleitungen 67 bzw. 68 angeschlossen, die Somit
die Drucköffnungen 63 und 64 mit dem Differenzdruckfühler verbinden.
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Arbeitsweise Zwischen dem Diffusor 15 und den Bohrungen 42 und 52
der Auslässe 40 und 50 besteht eine Druckdifferenz. Folglich strömt ein Fluid vom
Diffusor I5 durch die Kammer 30 und durch die Bohrungen 42 und 52 hinaus. Bei Fehlen
eines Eingangssignals (also einer Winkelgeschwindigkeit um die Achse I6 des Wirbelkreises)
hat der Fluidstrom nur eine radiale Geschwindigkeit, wie sie durch die Vektoren
vr in Fig. I dargestellt ist. Diese radiale Geschwindigkeit ist bekannt als ein
reiner Senkenstrom.
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Es kann gezeigt werden, daß die radiale Geschwindigkeit des Fluids
an irgendeinem betrachteten Ort oder Aufpunkt in der Wirbelkammer beschrieben wird
durch die Gleichung:
worin m der Massenstrom pro Einheitshöhe der Kammer 30, e die Fluiddichte und r
der Radius der betrachteten Stelle (Ortssektor), bezogen auf die Achse6, ist. Aus
der Gleichung ergibt sich sofort, daß die Radialgeschwindigkeit des Fluids mit dessen
Annäherung an die Senke (Bohrungen 42 und 52) zunimmt.
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Wenn der Wirbelgeschwindigkeitsfühler einer Eingabegeschwindigkeit,
nämlich einer Winkelgeschwindigkeit Co um die Achse I6 unterworfen wird, wird dem
Fluid innerhalb des Diffusors 15 eine tangentiale oder Drehgeschwindigkeit aufgedrückt,
wie sie in Fig. I durch die Vektoren V; dargestellt ist. Ein Strömungsfeld der Tangential-oder
Drehgeschwindigkeit des Fluids an irgendeiner Stelle ist durch die Gleichung
gegeben, worin co das Eingabemaß oder die Winkelgeschwindigkeit um die Achse I6,
Ra der Radius der Kammer 30 (von der Achse I6 zum Diffusor I5) und r der Radius
zur betrachteten Stelle ist.
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Aus der vorgenannten Gleichung ergibt sich, daß die Tangentialgeschwindigkeit
mit der Annäherung des Fluids an die Senke zunimmt. Dies beruht auf dem Prinzip
der Erhaltung des Momentes oder Dralles.
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Die Überlagerung der reinen Wirbelströmung über die reine Senkenströmung
liefert eine kombinierte Wirbelsenkenströmung. Das Stromlinienfeld des Fluids in
dieser resultierenden Strömung ist bei Vernachlässigung viskoser Effekte eine logarithmische
Spirale, wie sie in Fig. 1 durch das Symbol Vc wiedergegeben ist. In der Kammer
30 radial außerhalb der Senke fließt das Fluid parallel zu den ebenen Flächen I7
und I8.
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Sowie das in einem Strömungsfeld längs logarithmischen Spiralen fließende
Fluid die Senke erreicht, fließt es durch die Bohrungen 42 und 52 aus.
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Die Bohrungen 42 und 52 sind im wesentlichen koaxial zur Achse I6
und demnach rechtwinklig zur Ebene des Fluidstroms in der Kammer 30 angeordnet.
Dadurch verläßt das Fluid die Wirbelkammer 30 rechtwinklig zur ursprünglichen Strömungsebene.
Dies führt in den Bohrungen 42 und 52 zu einer Strömungsverteilung in Form von Schraubenlinien.
Das bedeutet, daß eine Strömungskomponente vorhanden ist, die eine Längsgeschwindigkeit
parallel zur Achse I6 hat, und-eine Strömungskomponente mit einer Drehgeschwindigkeit
rechtwinklig zur Achse I6. Die Form der Schraubenströmung in den Bohrungen 42 und
52 entspricht der Strömungsform hinter einer Luftschraube.
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Die zur Achse 16 rechtwinklige Strömungskomponente in den Bohrungen
42 und 52 ist ein Maß für die Eingabegeschwindigkeit c(). Das heißt, daß die dem
Fluid innerhalb des Diffusors 15 aufgedrückte Tangential- oder Drehgeschwindigkeit
Vt in den Bohrungen 42 und 52 als eine Strömungskomponente erscheint, die eine zur
Achse I6 rechtwinklige Geschwindigkeit und einen Abstand von dieser Achse hat. Wie
oben gesagt, ist die Größe der Tangential- oder Drehgeschwindigkeit innerhalb des
Wirbelkreises verstärkt worden. Es ist demnach möglich, die Eingabegeschwindigkeit
Co durch Bestimmung der Größe der Tangentialkomponente der Fluidströmung zu erfassen.
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Die beschriebene Wirbelvorrichtung enthält einen Fluidströmungsfühler,
der zum Messen der durch die Eingabegeschwindigkeit Co induzierten Tangentialkomponente
der Fluidströmung innerhalb der Bohrung 52 benutzt wird. Obgleich der offenbarte
Fluidströmungsfühler in zahlreichen anderen Instrumenten, wie oben angegeben, verwendet
werden kann, wird seine Arbeitsweise hier an Hand des Wirbelkreises beschrieben.
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Bei Nullzustand (keine Eingabegeschwindigkeit) ist die Strömung in
dem Wirbelkreisel eine reine Senkenströmung. In der Bohrung 52 oder dem Senkenauslaß
ist die Strömung nur längsgerichtet, geht also parallel zur Achse. Wenn die Strömung
parallel zur Achse 16 fließt, ist der Druck auf jeder Seite des Messers 62 (Flosse)
gleich.
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Demnach stellen die Öffnungen 63 und 64 beide im wesentlichen gleiche
Drücke fest, so daß kein Differenz-Ausgangssignal vom Fühler 60 abgegeben wird.
Wenn der Wirbelkreisel dagegen einer Eingangsgröße in Form einer Winkelgeschwindigkeit
unterworfen wird, nimmt die Strömung in der Bohrung 52 die Form einer Schraube an.
Wenn die Strömung durch die Bohrung 52 ein aus Schraubenlinien bestehendes Strömungsfeld
einnimmt, trifft das Fluid unter einem bestimmten Winkel 0, der als der Steigungswinkel
einer Schraube definiert ist, auf das Element 62, wie durch den Pfeil 70 in Fig.
3 dargestellt ist. Der Schraubenwinkel 0, unter dem das Fluid auf die Flosse 62
trifft, kann durch die Gleichung
bestimmt werden, wobei m gleich der Massenströmung pro Einbeitshöhe der Kammer 30,
e gleich der Massendichte des Fluides, II gleich dem Abstand zwischen den Platten
II und I3, co gleich der Eingabe, Ra gleich dem Radius des Diffusors 15 und Rt gleich
dem Radius der Bohrung 52 ist. Die Gleichung zeigt, daß der Schraubenwinkel Ai eine
Funktion der Eingabe-Winkelgeschwindigkeit Co ist, wenn die Massengeschwindigkeit
der Strömung konstant gehalten wird.
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Der Druck des in der Bohrung fließenden Fluids ist stromauf der Flosse
62 als Druck des freien Stromes oder als Freistromdruck bezeichnet. Wenn die Strömung
auf die Flosse 62 unter dem bestimmten jeweiligen Schraubenwinkel 0 trifft, besteht
quer zur Flosse ein Differenzdruck. Mit anderen Worten, die Strömung trifft die
Flosse in der durch den Pfeil 70 in Fig. 3 angezeigten Richtung und ruft (relativ
zum Freistromdruck) einen positiven Druck an der Drucköffnung 63 und (relativ zum
Freistromdruck) einen negativen Druck an der Drucköffnung 64 hervor. Die Größe der
zwischen den Öffnungen 63 und 64 bestehenden Druckdifferenz ist eine Funktion des
Schraubenwinkels , unter dem das Fluid auf die Flosse trifft, wenn die Massenströmung
konstant ist. Da der Schraubenwinkel eine Funktion der eingegebenen Geschwindigkeit
cf, des Wirbelgeschwindigkeitsfühlers ist, ist der Differenzdruck zwischen den Öffnungen
63 und 64 ein Maß für diese eingegebene Geschwindigkeit.
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Die Verwendung eines stromlinienförmigen Messers (Flosse) führt zu
Ergebnissen, die bezüglich Empfindlichkeit, Genauigkeit und Zuverlässigkeit bisher
unerreichbar waren. Diese Flosse gestattet eine verhältnismäßig unzerstörte Fluidströmung,
d. b., daß sie kein bemerkenswertes Abreißen der Strömung und die daraus entstehenden
Wirbel hervorruft, die unstetige Schwankungen und hohe aerodynamische Stör- und
Geräuschpegel in dem Ausgangssignal erzeugen würden. Die auf jeder Seite eines symmetrischen
Tragflügelprofils bestehende Druckverteilung spiegelt eine grundlegende Strömungsverteilung
wider und ist daher theoretischen Studien zugänglich. Auf diese Weise können die
optimalen Abmessungen des Flossenelementes als Funktion der Veränderlichen der Strömung
und aller geometrischer Parameter gefunden werden. Zusätzlich ist es möglich, die
optimalen Abmessungen und den Ort der Öffnungen 63 und 64 zu bestimmen, um einen
maximalen Signalpegel und eine minimale Zeitverzögerung zu errei-
chen.
Mit optimal festgelegten Abmessungen ist es möglich, zwischen einem Fluidströmungsfühler
und dem nächsten eine gute Wiederholbarkeit zu erreichen. Abweichungen in der Eichung
sind im wesentlichen beseitigt.
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In Fig. 3 ist die Sehnenlänge der einen symmetrischen Tragflügelquerschnitt
aufweisenden Flosse 62 (Flügeltiefe) mit dem Maß c bezeichnet.
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Es sei bemerkt, daß die Flosse so innerhalb der Bohrung 52 liegt,
daß die Sehne des Tragflügelprofils im wesentlichen parallel zur Achse I6 liegt.
Die Länge der Drucköffnungen 63 und 64 hat das Maß d und ihre Breite das Maß e.
Die Halbspannweite der Flosse 62 hat, wie Fig. 4 zeigt, das Maß b. Sie ist senkrecht
zur Achse I6 gemessen.
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Die Profildicke der Flosse ist durch das Maß t bezeichnet.
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Als für die besondere dargestellte Ausführungsform eines Fluidströmungsfühlers
haben sich folgende Abmessungen als geeignet erwiesen: Halbspannweite b Rz, 3 worin
Ri der Radius der Bohrung 52 ist, Sehnenlänge c = 4 Rs, 3 Profilstärke t Sehnenlängec
6 6 Länge der Drucköffnungen 63 bzw. 64d 2 Sehnenlänge c 3 3 Breite der Drucköffnungen
e 1 Sehnenlängec c 6 Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß diese besonderen Abmessungen
nur auf die dargestellte symmetrische Tragflügel-Querschnittsform anwendbar sind.
Andere Flossenformen liegen im Bereich der Erfindung. Die oben angegebenen Abmessungen
können mit Änderung der Fluidströmung und der geometrischen Parameter abgewandelt
werden. Andere Stellen und Formen der Drucköffnungen 63 und 64 können benutzt werden.
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Die Größe der Drucköffnungen ist eine Funktion der Zeitverzögerung
des Fluidströmungsfühlers und wird deshalb für verschiedene Anwendungen verschieden
sein.
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Wie oben ausgeführt, ist die Druckdifferenz über der Flosse 62 ein
Maß oder ein Zeichen für die eingegebene Winkelgeschwindigkeit co, wenn die Fluidströmung
konstant gehalten wird. Das Auftreten einer Druckdifferenz über der Flosse ergibt
eine Nutzkraftkomponente, die der Flosse rechtwinklig zu ihren Hauptflächen zugeführt
wird.
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Wenn also ein bewegbares oder federnd montiertes Flossen- oder Messerelement
benutzt wird, wird diese Nutzkraft das Bestreben haben, eine Bewegung oder Versetzung
des Messers gegenüber dem Rohr 5I hervorzurufen, die zur Erzeugung eines Ausgangssignals
gemessen werden kann.
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Obgleich die Oberflächen der Wirbelkammer in der beschriebenen Ausführungsform
eben sind, ist eine solche Ausbildung nicht wesentlich. Unter gewissen Umständen
kann es besser sein, einen in Form einer Glockenöffnung oder Tulpe allmählich gekrümmten
Eingang zum Auslaßrohr oder den Auslaßrohren vorzusehen, um eine sanftere oder glattere
Strömung zu erreichen. Eine so gekrümmte Ausmündung könnte bei Bedarf eine Erstreckung
bis zu dem Diffusor 15 erfahren, und die Außenteile der beiden Platten könnten einander
angepaßt sein oder ineinandergreifen.
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PATENTANSPRÜCHB: I. Strömungsfühlervorrichtung, gekennzeidhnet durch
einen Strömungskanal, in dem eine Flosse oder Zunge so angebracht ist, daß eine
Drehkomponente der Strömung um die Kanalachse eine Differenz der beiderseits der
Flosse herrschenden Drücke hervorruft, und durch eine der Flosse bzw. Zunge zugeordnete
Einrichtung, die ein veränderliches Ausgangssignal entsprechend der Größe dieser
Druckdifferenz zu liefern vermag.