DE9769C - Apparat zur selbstthätigen Einstellung des Schrumpfmafses an Radreifen-Stichmafsen - Google Patents
Apparat zur selbstthätigen Einstellung des Schrumpfmafses an Radreifen-StichmafsenInfo
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Description
1879.
Klasse 42.
VOLKMAR in STRASSBURG (Elsass). Apparat zur selbstthätigen Einstellung des Schrumpfmafses an Radreifen-Stichmarsen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. November 1879 ab.
Die bisherige Herstellung des Stichmafses für das Ausdrehen von Radreifen, welches um die
relativ geringe Gröfse des sogenannten Schrumpfmafses kleiner sein mufs, als der mit einer
Schublehre gemessene Durchmesser des zugehörigen Radsternes, ist insofern eine umständliche
und unzuverlässige, als einerseits zunächst die lineare Gröfse des Schrumpfmafses für
jeden Raddurchmesser ausgerechnet werden mufs, und sowohl hierbei, als bei der demnächstigen
Messung der Bruchtheile von Millimetern vermittelst Mikrometerschrauben, oder
bei der Auswahl der in Vorrath gehaltenen Beilagen von entsprechender Dicke oft Irrthümer
und Ungenauigkeiten unterlaufen, welche durch Springen oder Losewerden der Radreifen
leicht betriebsgefährliche Folgen haben können.
Diese Uebelstände möglichst zu beseitigen, ist der Zweck des vorliegenden Apparates, bei
welchem sich das erforderliche Stichmafs mit mathematisch genauer Gröfse des Schrumpfmafses
selbstwirkend einstellt, sobald mit der damit verbundenen Schublehre der genaue Durchmesser eines Radsternes ermittelt ist.
Letztere ist in gewöhnlicher Weise durch zwei Klauen hergestellt, von welchen die eine a
aus einem Stück mit dem Lineal / besteht, während die zweite b an letzterem verschoben
und in jeder Stellung vermittelst der Flügelmutter / festgestellt werden kann.
Mit dieser Schublehre ist das durch die beiden Tasterspitzen c. und d gebildete Stichmafs
in folgender Weise verbunden. Die Tasterspitze d ist an dem Arm m vermittelst des
Schraubenbolzens η an einer Nase des Lineals derart festgeschraubt, dafs sie damit nach der
Längsrichtung absolut fest verbunden ist, während nach geringem Lösen der Gegenmuttern
der Arm m um den Bolzen so weit seitlich gedreht werden kann, dafs die zweite Tasterspitze
c daran vorbeigeht, worauf dessen Wiederfestziehen in die ursprüngliche Stellung erfolgt.
Die Tasterspitze c sitzt an dem einen Angriffspunkt eines zweiarmigen Winkelhebels w, dessen
Drehzapfen ζ mit der Klaue b fest verbunden ist. Das andere Ende bezw. Auge des Winkelhebels
enthält eine Stellschraube A, deren nach innen liegender konischer Zapfen sich in einem
Gleitbacken drehen kann, welcher in einer entsprechenden Nuth des Lineals / ohne verticalen
Spielraum nach der Längsrichtung mit der Klaue b verschiebbar ist.
Diese Nuth wird gegen die parallelen horizontalen Führungsflächen des Lineals in dessen
vordere verticale Fläche mit einer Neigung eingehobelt, welche bei dem vorliegend gewählten
Verhältnifs der beiden Arme des Winkelhebels von ι : 2 doppelt so grofs, als das für erforderlich
erachtete Schrumpfmafs ist, also z. B. für ein Schrumpfmafs von 0,75 mm pro Meter
Radsterndurchmesser um- 1,5 mm pro Meter Länge von links nach rechts ansteigend. Bei
einer Verschiebung der Klaue b nach rechts wird also das Ende h des Winkelhebels im
Verhältnifs der doppelten Gröfse des Schrumpfmafses nach oben bewegt, und damit die Tasterspitze
c an dem Angriffspunkt des halb so langen verticalen Hebelarms genau um die
Gröfse des Schrumpfmafses nach links zurückgeschoben.
Berühren sich, wie in der Vorderansicht des Apparats punktirt angedeutet, bei vollständig
zusammengeschobenen Klauen α und b auch die beiden Tasterspitzen c und d, was bei deren
Anordnung als Stellschrauben mit Gegenmuttern leicht und zuverlässig zu bewirken ist, so werden
hiernach bei einer Verschiebung der Klauen entsprechend dem Durchmesser eines Radsternes,
die Tasterspitzen um dasselbe Mafs weniger der Gröfse des Schrumpfmafses, also um die
genaue Länge des Stichmafses des auszudrehenden Radreifens von einander abstehen.
Mit derselben Neigung der Nuth in dem Lineal kann auch die Anwendung eines gröfseren
Schrumpfmafses, z. B. für eiserne Radreifen durch Verlängerung des Hebelarms c ζ erzielt
werden, eventuell können an demselben zwei Augen angebracht werden, von denen das
obere zur Aufnahme der Tasterspitzen für eiserne, das untere für stählerne Radreifen
dient.
Wenn es sich ferner darum handelt, eine gröfsere Anzahl Radreifen nach demselben Stichmafs
auszudrehen, so kann auf demselben Apparat auch ein gewöhnliches Rundstabstichmafs genau
auf die erforderliche Länge abgepafst und jederzeit leicht controlirt werden, wenn statt der
Stellschrauben mit den Tasterspitzen umgekehrt gerichtete Schneiden eingeschraubt werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Die Verbindung eines Stichmafses mit einer Schublehre unter Ermöglichung einer gleichzeitigen Berührung der Stichmafsspitzen und Schublehrenklauen durch eine vorübergehend seitliche Verschiebung einer Stichmafsspitze.Herstellung einer der Verschiebung der Schublehrenklauen proportionalen selbstwirkenden Verkürzung des Stichmafses in der durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten Weise.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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