DE976114C

DE976114C - Laengs einer Mantellinie geschlitzte Gleitlagerbuchse aus Kunststoff fuer Wellenlager an flachen Kettenwirkmaschinen

Info

Publication number: DE976114C
Application number: DEM21519A
Authority: DE
Inventors: Karl Mayer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-01-16
Filing date: 1954-01-16
Publication date: 1963-03-07

Description

längs einer Mantellinie geschlitzte Gleitlagerbuchse aus Kunststoff für Wellenlager an flachen Kettenwirkmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine längs einer Mantellinie geschlitzte Gleitlagerbuchse aus elastisch verformbarem Kunststoff für Wellenlager an flachen Kettenwirkmaschinen.
Bekanntlich müssen Lagerbuchsen für Wellen-lager je nach Beanspruchung und Drehzahl der Welle mehr oder weniger oft ausgewechselt werden. Bei Verwendung von geschlossenen Buchsen aus Metall oder Kunststoff, die bekannt ist, muß meistens die gesamte Welle ausgebaut werden, was in vielen. Fällen praktisch mit einer Demontage der Maschine verbunden ist. Bei flachen Kettenwirkmaschinen, bei denen Wellen sehr großer Länge mit mehreren Zwischenlagern vorhanden sind, bedeutet das Auswechseln der bekannten geschlossenen Buchsen somit eine lange dauernde Betriebsunterbrechung und, da bei schnellaufenden Maschinen dieser Art das Auswechseln mitunter häufig vorkommen kann, eine empfindliche Betriebsstörung.
Man verwendet auch schon zweiteilige Buchsen, und zwar aus Lagermetall. Diese erfordern jedoch eine komplizierte Halterung bzw. Lagerkonstruktion und sind in der Herstellung verhältnismäßig aufwendig.
Es ist ferner schon bekanntgeworden, schmale Kugelkörbe für Wälzlager zu schlitzen und durch spiralige Verwindung seitlich aufzuschieben, oder Rollen- oder Nadellauf Buchsen aus einem schmalen, um die Welle zu wickelnden Band herzustellen. Diese Kugelkörbe und Rollenlaufbuehsen sind auf Grund ihrer Form und andersgearteter Zweckbestimmung als die von Gleitlagerbuchsen ungeeignet, sowohl auf einfache Weise quer auf die Welle aufgeschoben als auch im Lagerkörper durch Festsitz festgelegt werden zu können.
Eine weitere noch bekanntgewordene, längsgeschlitzte Auffütterungsbuchse ist verhältnismäßig starkwandig und besteht aus Metall und läßt sich demzufolge nicht so weit aufbiegen, daß sie quer über die Welle geschoben werden kann. Das notwendige axiale Aufschieben auf die Welle bringt aber die schon geschilderten Nachteile mit sich.
Außerdem sind geschlitzte Lagerbuchsen aus Polyamid schon beschrieben worden, deren Schlitz längs einer Schraubenlinie verläuft, die sich in Um- fangsrichtung über etwa I8o° erstreckt. Zum Aufschieben auf eine Welle quer zur Wellenachse ist diese Buchse wegen des schraubenförmig verlaufen- den Schlitzes nicht geeignet, der es erforderlich machen würde, die Buchse um weit mehr als das Maß des Wellendurchmessers aufzubiegen. Ferner ist diese beschriebene Lagerbuchse so dimensioniert, daß sie nur lose im Lagerring sitzt.
Bei einer anderen bekannten Lagerbuchse aus Polyamid dient ein längs einer Mantellinie verlaufender Schlitz nur zum Ausgleich von während des Betriebes auftretenden Dehnungen. Bei dieser und der zuvor erwähnten Buchse sind außerdem besondere Maßnahmen erforderlich, um sie im Lager festzulegen.
Durch die Erfindung wird eine Lagerbuchse ohne die Nachteile der obenerwähnten Buchsen od. dgl. geschaffen.
Erfindungsgemäß ist eine längs einer Mantellinie geschlitzte Gleitlagerbuchse aus elastisch verformbarem Kunststofffür Wellenlager an flachen Kettenwirkmaschinen aus einem so weitgehend elastisch verformbarem Kunststoff hergestellt, daß sie unter Aufweitung des Schlitzes auf mehr als die Innendurchmessergröße quer zur Wellenachse auf die Welle aufschiebbar ist, und ihr Außendurchmesser so bemessen, daß sie bei dicht geschlossenem Schlitz mit Festsitz im Lager festliegt. Zu der auf diese Weise ermöglichten Arbeitszeitersparnis bei der Montage der Buchse auf Grund ihrer seitlichen Aufschiebbarkeit auf die Welle kommt noch eine dadurch bedingte Arbeitszeitersparnis hinzu, daß bei der Montage keine besonderen Maßnahmen zur Festlegung der Lagerbuchse im Lager erforderlich sind. Beim Auswechseln der Buchse brauchen lediglich das geteilt ausgebildete Lager getrennt, die alte Buchse nach der Seite geschoben sowie unter Aufweitung von der Welle abgezogen und die neue Buchse seitlich des Lagers unter Aufweitung über die Welle geschoben und anschließend in Wellenlängsrichtung an die Stelle des Lagers gebracht zu werden. Das Lager wird wieder geschlossen, und der Auswechselvorgang ist beendet. Es hat sich erwiesen, daß die Buchse trotz ihrer Einfachheit den Anforderungen genügt, wenn die Lagerbeanspruchung verhältnismäßig klein ist, wie z. B. bei denjenigen Wirkimaschinenlagern, gegenüber denen die Welle nur eine pendelnde Bewegung ausführt und bei denen die anfallende Lagerwärme nur verhältnismäßig gering ist.
Die Buchse kann aus mehreren Schichten bestehen, von denen die innenliegende eine erhöhte Gleitfähigkeit besitzt. Die Lauffläche der Buchse kann aber auch nur einer die Gleitfähigkeit erhöhenden Oberflächenbehandlung unterzogen sein. Sie kann ganz oder teilweise aus Polyamid, insbesondere aus einem Kondensationsprodukt aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure bestehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. z eine erfindungsgemäße Lagerbuchse in per-spektivischer Darstellung, Fig. a ein Montagebeispiel unter Verwendung einer Buchse gemäß Fig. r und Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Lager unter Verwendung einer Buchse gemäß Fig. z.
Die Buchse z besteht ganz oder teilweise aus einem Polyamid und ist in Längsrichtung mit einem durchgehenden Schlitz versehen.
Das Buchsenmaterial weist eine solche Dehnfähigkeit auf, daß die den Schlitz 2 bildenden Kanten 3 und 4 manuell oder mittels eines Werkzeuges so weit voneinander entfernt werden können, daß die Buchse z, wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, in Pfeilrichtung 6 quer über eine zu lagernde Welle geschoben werden kann. Die Dehnfähigkeit bzw. die Elastizität des verwendeten Materials, z. B. Polyamid, ist gemäß der Erfindung so bemessen, daß an der höchstbeanspruchten Stelle 7 der Buchse keinerlei Riß- oder Brucherscheinungen auftreten und sich die Kanten 3 und ¢ nach dem Überschieben selbsttätig dicht schließen.
Beim Herstellen der Buchse geht man so vor, daß ihr äußerer Durchmesser unter Berücksichtigung der Sägeblattstärke zum Anbringen des Schlitzes gleich dem Durchmesser des Lagers bzw. der beiden Lagerschalen 8 und 9 unter Anwendung der Toleranzen des Festsitzes entspricht, während der Innendurchmesser der Buchse ebenfalls unter Berücksichtigung der Sägeblattstärke dem Durchmesser der Welle $ unter Anwendung der Toleranzen eines geeigneten Laufsitzes entspricht.
Eine beliebige Oberflächenbehandlung zur Er- höhung der Reibung der äußeren undloder zur Er- höhung der Gleitfähigkeit der inneren Fläche der Buchse kann, auch nach dem Überschieben der Buchse über die Welle je nach dem vorhandenen Raum und den sonstigen Gegebenheiten, durchge- führt werden.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, wenn die Lagerbuchse nicht aus Polyamid, sondern aus einem anderen Kunststoffhergestellt ist, der eine solche Dehnfähigkeit besitzt, daß die längs einer Mantel- linie geschlitzte Buchse senkrecht zur Wellenachse auf die Welle aufgeschoben werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. längs einer Mantellinie geschlitzte Gleitlagerbuchse aus elastisch verformbarem Kunst- stoff für Wellenlager an flachen Kettenwirk- maschinen, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem so weitgehend elastisch verformbaren Kunststoff besteht, daß sie unter Aufweitung des Schlitzes auf mehr als die Innendurchmessergröße quer zur Wellenachse auf die Welle aufschiebbar ist und daß ihr Außendurchmesser so bemessen ist, daß sie bei dicht geschlossenem Schlitz mit Festsitz im Lager festliegt. z.
Buchse nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus mehreren Schichten besteht, von denen die innenliegende eine erhöhte Gleitfähigkeit besitzt.
3. Buchse nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche einer die Gleitfähigkeit erhöhenden Oberflächenbehandlung unterzogen ist. ¢. Buchse nach den Ansprüchen z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ganz oder teil-weise aus Polyamid, insbesondere aus einem Kondensationsprodukt aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure besteht. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 725 179, 7II 491; USA.-Patentschrift Nr. 2 246 o86; französische Patentschrift Nr. 698 877; Technische Rundschau, 1952, Nr. 47, S. 12 bis z¢; Product Engeneering, I953, Juni, S. 2o5.