-
Röntgendiagnostisches Untersuchungsgerät mit Bildverstärker
In der
Röntgentechnik werden bereits Bildverstärker mit Vorteil henutzt. Diese Röntgenbildverstärker
werden es an sich auch ermöglichen, in Zukunft in großem und steigendem Maße die
Röntgenkontrolldurchleuchtung bei Operationen an zu wenden.
-
Bisher konnten lSontrolldurcllleuchtungen mit dem normalen Leuchtschirm
allenfalls in besonders gelagerten Fällen und behelfsmäßig durchgeführt werden;
meist wurde eine Röntgenkontrolle so ausgeführt, daß mit behelfsmäßigen Mitteln
Aufnalhmen angefertigt, schnell entwickelt und alsdann sogleich vom Arzt angesehen
wurden, erst dann konnte die Operation weitergehen.
-
Diese Situation macht es erklärlichb daß es noch kein spezielles
Gerät gibt, das besonders auf die Verwendung während einer Operation zugeschnitten
ist und insbesondere der Anwendung des Röntgenbildverstärkers dient.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät, das der soehen umrissenen
Aufgabe dient. I)a heute noch nicht abgesehen werden kann, bei welchen Operationen
man die Röntgenkontrolle nunmehr erfolgreich anwenden kann, und da diese Frage erst
heantwortet werden kann, wenn Versuche mit Hilfe eines geeigneten Gerätes durchgeführt
werden, muß dieses Gerät derart weitgehende Bewegungsmöglichkeiten für die räumliche
Lage des Röntgenzentralstrahles aufweisen, daß es sich allen Lagen des zu durchstrahlenden
Patienten auf dem Operationstisch zwanglos anpassen kann. Das Gerät muß weiter so
aufgebaut sein, daß zwar der Röntgenzentralstrahd in beliebiger räumlicher Richtung
durch den Körper des Patienten gerichtet werden kann, daß aber alle Halteorgane
für die Röntgenstrahlenquelle und den Bildverstärker so weit vom Operationsti,sch
liegen, daß der freie Zutritt zum Operationstisch möglichst wenig, hehin-
dert
wird. Das Gerät muß ferner im Raum verfahrbar sein und in jede Relativlage zum Operationstisch
gebracht werden können. Das Gerät muß auch so ausgebildet sein, daß den Sterilitätsforderungen
bei einer Operation soweit wie möglich Rechnung getragen ist. Die Gerätegestalt
muß schließlich darauf Rücksicht nehmen, daß eine Hilfskraft ohne Behinderung der
unmittelbar an der Operation beteiligten Personen das Gerät in Arbeitsstellung bringen
und den Röntgenzentralstrahl in die bestmögliche Lage richten kann.
-
Das Gerät nach der Erfindung wird allen diesen Forderungen gerecht.
-
Die Erfindung betrifft ein röntgendiagnostisches Untersuchungsgerät
mit Bildverstärker, insbesondere für Kontrolldurchleuchtungen bei Operationen, welches
eine von einem Fahrwerk getragene Stativsäule mit Gegengewicht und mit einem in
der Höhe verstellbaren Wagen aufweist, an dem ein Lagerring schwenkbar und drehbar
befestigt ist. Erfindungsgemäß ist der als Vollring ausgebildete Lagerring mit einem
Ringhalter verbunde, der senkrecht zu seiner Fläche stehende Gleitbuchsen für die
Tragarme der Röntgenstrahlenquelle und des Bildverstärkers trägt, so daß eine Verschiebung
der Tragarme die Bewegung der Strahlenquelle und des Bildverstärkers um einen festen
Punkt im Raum außerhalb des Ringes bewirkt.
-
An Hand der Fig. I bis 12 wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert.
-
Fig. I zeigt eine Seitenansicht des Gerätes nach der Erfindung; in
den Fig. 2 bis 12 sind Teile des Gerätes herausgezeichnet. um ihre Ausbildung und
Funktion leichter erkennbar zu machen.
-
In allen Figuren sind die einander entsprechenden Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
-
Fig. I zeigt die Ansicht der Seite des Gerätes, die im Betrieb dem
Operationstisch zugekehrt ist.
-
Ein Fahrwerk I trägt eine Stativsäule2, an welcher ein Gegengewicht
angeordnet ist, welches vermittels einer im Stativkop£ 3 eingebauten Umlenkrolle
und einer Kette 4 mit Kettenschloß 5, 6 den Stativwagen 7 ausbalanciert. Dieser
Wagen 7 ist in der Höhe verstellbar und durch eine Bremse 8 zu arretieren. Mittels
der Zapfeng und 10 ist in ihm ein Schwenkhalter II gelagert, an dem wiederum um
die Achse 12, 12 a drehbar ein Ringkörper 13 gelagert ist. Ilmerhalb dieses Ringkörpers
13 ist mit bekannten Mitteln (z. B. mittels eines Kugelkranzes oder einzelner Kugellager)
drehbar ein Ringteil 14 gelagert, der mit zwei Gleitbuchsen 15 und I6 versehen ist.
In diesen beiden Gleitbuchsen laufen Tragholme I7 und I8, die den Bildverstärker
19 bzw. die Röntgenstrahlenquelle20 tragen. Die Anordnung ist so getroffen, daß
der Röntgenzentralstrahl 2 I, 21 a durch den Mittelpunkt 22 der Drehanordnung 13,
14 läuft. Am äußeren Ringhalter 13 befindet sich die Anordnung 23, 24.
-
Für den Fall, daß die Gewichtsverhältnisse am drehbaren Innenteil
14 einschließlich seiner äußeren Belastungen um den Drehpunkt 22 ausgewuchtet sind,
kann die Anordnung 23, 24 eine einfache Bremse sein. Falls keine Ausbuchtung vorhanden
ist, muß die Anordnung23,24 eine selbsthemmende bewegliche Anordnung sein, die mit
bekannten Mitteln bewirkt, daß bei Drehung des Handrades 24 sich der Ringteil 14
innerhalb des Ringkörpers 13 dreht.
-
Die Fig. 2 und 3 zeigen die in Fig. I init I bis 5 bezeichneten Teile
von der Seite und von oben. Das Fahrwerk I besitzt an der dem Operationstisch abgewendeten
Seite eine Schwenkrolle25, die mit dem Deichselgriff 26 in Verbindung steht. Dieser
ist vorzugsweise schwenkbar im Drehkopf 27 gelagert. Zur Ausbalancierung der einseitigen
Belastung der Konstruktion gemäß Fig. 1 ist das Fahrwerk so ausgebildet, daß es
auf der dem Laggerring I3 gegenüberliegenden Seite als Gegengewicht 28 dient.
-
Zur Verdeutlichung der Teile6 bis II, I3, 23 und 24 dienen die Fig.
4 und 5. Um die Drehung des Teiles 13 um die Achse I2-12a- zu bewirken, ist am Schwenkhalter
II ein Achsstummel 29 vorgesehen, und auf dem Ansatz- des Teiles I3 ist ein Schwenkrad
30 aufgesetzt, welches mit der Schnekke 3I im Eingriff steht. Diese Schnecke ist
mit der Achse 32 in zwei Lageransätzen des Teiles II gelagert. Ihr Antrieb erfolgt
vom Handrad 33 her entweder geradeaus oder bei gegebener konstruktiver Notwendigkeit
entsprechend Fig. 5 schräg mittels eines Kardangelenkes 34, das allerdings auch
durch ein Kegelräderpaar ersetzt werden kann.
-
Damit die Schwenkbewegung des Halters 1 1 um die Achsen g und 10
begrenzt und arretiert werden kann, trägt der Halter 11 zwei ausladende Arme 35
und 36, an denen z. B. ein Rohrbügel 37 angebracht ist. Dieser Rohrbügel läuft durch
einen Ansatz 38 am Teil 7 und kann dort mit Hilfe des B remsgriffes 39 festgezogen
werden.
-
Der Aufbau des inneren Ringkörpers 14, die Anbringung des Bildverstärkers
19 und der Röntgenstrahlenquelle 20 und der Steuermechanismus zur Aufeinanderzentrierung
von 19 auf 20 werden nachstehend an Hand der Fig. 6 bis 12 erläutert.
-
Die Fig. 6 zeigt den Ringteil 14 in entgegengesetzter Blickrichtung
zur Fig. I. Er trägt auf der dem Operationstisch abgewendeten Seite gemäß Fig. 7
einen Ausleger 40, der mit einer Lagerplattform 41 und zwei Lagerböcken 42 und 43
ausgerüstet ist.
-
Fig. 8 zeigt den in Fig. 6 und 7 dargestellten Ringteil 14 von unten
her (in Richtung des Pfeiles 44 in Fig. 7 gesehen in komplett montiertem Zustand)
mit den Tragarmen I7 und I8 und der eingebauten Lenkeranordnung, die bewirkt, daß
der Röntgenzentralstrahl 21, 21 s auch in verschwenlitem Zustand der Anordnung (wie
Fig. 8 zeigt) ständig durch den Punkt geht. Der Schwenkbereich des Röntgenzentralstrahles
ist in Fig. 8 mit a bezeichnet.
-
Der Tragarm I7 ist auf der dem Operationstisch zugekehrten Seite
durch einen Lagerkopf 45 (Fig.
-
I0) abgeschlossen, in dem die Achse 46 gelagert ist.
-
An dieser Achse ist oberseitig der Bildverstärker 19 befestigt und
unterseitig die Lenkgabel 47. An dieser Lenkgabel ist mit Hilfe des Lagerbolzens
48 die Lenkstange 49 angebracht, die durch den Ringkörper 14 hindurchreichend zu
der dem Operationstisch abgewendeten Seite des Gerätes führt (Fig. 10).
-
Eine gleichartige Gestängeanordnung ist mit dem Tragarm 18 verbunden,
die die Röntgenstrahlenquelle trägt. Die Anordnung umfaßt die Positionen 50 bis
53.
-
Von der dem Operationstisch abgewendeten Seite des Gerätes ist an
dem Tragarm I7 ein Bolzen 55 und an der Stange 49 ein Bolzen 56 angebracht, die
durch die Lenkgabel 57 gekuppelt sind. Eine gleichartige Anordnung ist für die Stangen
I8 und 54 vorgesehen, bestehend aus den Bolzen 58, 59 und der Lenkgabel 60 (Fig.
8).
-
Fig. 8 zeigte diese Anordnung, von der Unterseite des Gerätes her
gesehen, in Richtung des Pfeiles 44 in Fig. 7.
-
Fig. g stellt diese Anordnung dar, gesehen von der dem Operationstisch
zugekehrten Seite des Gerätes her.
-
Fig. 1 1 zeigt die Ansicht dieser Anordnung, gesehen von der dem
Operationstisch abgewendeten Seite des Gerätes her.
-
Fig. 10 ist die detaillierte Seitenansicht zur Stangenanordnung I7,
49 in Fig. 8.
-
Um die Tragarme 17 und I8 zu bewegen und gleichzeitig den Röntgenzentralstrahl
2I, 21 a stets durch den Punkt 22 a gehen zu lassen, sind die Stangenanordnwlgen
I7, 49 und I8, 54 durch den Lenker 6i gekuppelt, der auf der Lagerplattform 4I des
Teiles 14 mittels des Lagerzapfens 62 gelagert ist. Dieser Lenker 61 hat zwei Schlitze63
und 64, in denen die Bolzen 55, 56 und 58 und 59 geführt sind. Wird jetzt dieser
Lenker mittels der Schneckenradanordnung 65, 66 vom Handrad 67 her um die Achse
62 geschwenkt, so wird die gewünscht Steuerung bewirkt.
-
Fig. I2 zeigt den zuletzt beschriebenen Teil der Steueranordnung,
der in Fig. 8 von unten dargestellt war, von oben her gesehen.
-
Die hier beschriebene Zentralstrahlsteuerung ist nur ein Beispiel
für eine mechanische Lösung dieses Problems. Statt der Parallelogrammsteuerung können
selbstverständlich auch geeignete Steueranordnungen mit Kettenübertragung vorgesehen
sein, oder die Vorschübe können mit Spindeln vorgenommen werden, wobei die Steuerung
des Zentralstrahles durch Hilfsspindeln mit anderer Drehzahl oder anderer Steigung
hervorgerufen wird.
-
Um alle durch das Gerät nach der Erfindung gebotenen Einstellmöglichkeiten
für die räumlichte Lage des Röntgenzentralstrahles auch diagnostisch voll ausnutzen
zu können, wird der Röntgenbildverstärker zweckmäßig mit einer besonderen Betrachtungsoptik
versehen. Hierfür geeignete Beobachtungseinrichtungen für Röntgenbildverstärker
sind bereits vorgeschlagen worden.
-
Sie weisen zwei optische Gelenke auf, die über je ein Sehrohr untereinander
bzw. mit dem Okular in Verbindung stehen und von denen das eine sich innerhalb eines
am Bildverstärkergehäuse drehbar angeordneten Kopfes befindet, während das andere
an der Verbindungsstelle zwischen den in einer Ebene schwenkbaren 5 ellrohren angeordnet
ist. Als optische Gelenke können sogenannte Königsche Drchprismen dienen, wobei
durch Objektive ein paralleler Strahlengang erzwungen wird. Es kommen aber auch
je zwei Halbwürfelprismen als optische Gelenke in Betracht.