DE970965C

DE970965C - Verfahren zur Herstellung hochprozentiger Mischpolymerisat- emulsionen von Vinylchlorid und Vinylacetat

Info

Publication number: DE970965C
Application number: DEW8227A
Authority: DE
Inventors: Dr Eduard Bergmeister; Dr Josef Heckmaier; Dr Herbert Reinecke
Original assignee: Wacker Chemie AG
Current assignee: Wacker Chemie AG
Priority date: 1952-03-28
Filing date: 1952-03-29
Publication date: 1958-11-20

Description

AUSGEGEBEN AM 20. NOVEMBER 1958

W8227 IVb 139c

Es ist im allgemeinen schwierig, hochprozentige, 40- bis 6o%ige Mischpolymerisatemulsionen von Vinylchlorid mit Vinylacetat auf dem Wege_ der bekannten Emulsionspolymerisation herzustellen, weil während der Polymerisation eine Koagulation eintritt. Eine Mischung von Vinylchlorid und Vinylacetat verhält sich also bei der Emulsionspolymerisation völlig anders als das reine Vinylacetat, von dem man bekanntlich leicht Emulsionen mit einem Feststoffgehalt von 50% und mehr erhalten kann. Es ist zwar bekannt, unter Verwendung von Polyvinylalkohol als Emulgator hochprozentige Emulsionen von Polyvinylchlorid—Polyvinylacetat zu gewinnen, doch ist deren Teilchengröße verhältnismäßig groß, so daß solche Emulsionen für viele Zwecke nicht geeignet sind.

Außerdem zeigen Produkte aus Emulsionen, die mit Polyvinylalkohol als Emulgator hergestellt sind, vielfach eine verringerte Wasserfestigkeit.

Es wurde nun gefunden, daß man hochprozentige Emulsionen von geringer Teilchengröße aus Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat in einfacher Weise erhalten kann, wenn man die Mischpolymerisation des Vinylchlorids mit dem Vinylacetat nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren unter Verwendung von seifenartigen Emulgatoren, Puffersalzen und wasserlöslichen Katalysatoren in Gegenwart von 0,01 bis 0,3% Maleinsäure, berechnet auf den Gehalt an Monomeren, durchführt.

Es ist bekannt, bei der Emulsionspolymerisation von Vinylacetat, ζ. B. in Gegenwart von

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Polyvinylalkohol, Polyvinylacetatemulsionen geringer Teilchengröße dadurch zu gewinnen, daß man bei der Polymerisation kleine Mengen ungesättigter Säuren, wie z. B. Acrylsäure, Crotonsäure und Maleinsäure, einpolymerisiert. Die Verwendung dieser Stoffe bei der Vinylacetatpolymerisation bedingt jedoch nicht die Gewinnung von Emulsionen mit höherem Feststoffgehalt, sondern beeinflußt nur die Teilchengröße des Polymerisats. Es

ίο deshalb auch nicht zu erwarten, daß bei dem beanspruchten Verfahren Maleinsäure die Gewinnung wesentlich höherprozentiger Mischpolymerisatemulsionen aus Vinylchlorid und Vinylacetat gestattet. Der Effekt der Maleinsäure bei diesem Verfahren ist um so überraschender, als andere ungesättigte Säuren, wie Acrylsäure oder Crotonsäure, keine diesbezügliche Wirkung aufweisen. Bei Verwendung dieser Säuren tritt während der Polymerisation eine Koagulation ein. Abgesehen davon werden bei dem bekannten Verfahren zur Polymerisation von Vinylacetat mit ungesättigten Säuren diese in bedeutend höherer Konzentration, und zwar in Mengen von 5% und mehr, berechnet auf das Monomere, angewandt.

Beispiel 1

In einen Rührautoklav werden 25 kg Wasser, 15 kg Vinylchlorid, 10 kg Vinylacetat, 0,5 kg Natriumsalz einer langkettigen Alkylsulfonsäure, 0,1 kg Natriumpyrophosphat, 50 g Maleinsäure und 50 g Kaliumpersulfat gegeben und bei 40⁰ C etwa 50 Stunden unter Rühren polymerisiert. Man erhält eine stabile, feindisperse Emulsion mit 5° °/o Festkörpergehalt, die ein spezifisches Gewicht von 1,125, eine Viskosität von 11 cP und einen K-Wert von 64 aufweist.

Beispiel 2

In einem Rührautoklav werden 23 kg Wasser, 20 kg Vinylchlorid, 10 kg Vinylacetat, 0,7 kg Natriumsalz einer langkettigen Alkylsulfonsäure, 0,7 kg Natriumpyrophosphat, 10 g Maleinsäure, 50 g Kaliumpersulfat, 1 kg Dibutylphthalat und 0,5 kg Methanol 50 Stunden bei 40⁰ C polymerisiert. Die erhaltene Emulsion mit einem Festkörpergehalt von 57,3 °/e 'hat ein spezifisches Gewicht von 1,16, eine Viskosität von 35 cP und einen p_H-Wert von 4,2. Sie besitzt einen K-Wert von 62 und enthält 0,7% an Monomerem.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur Herstellung hochprozentiger Mischpolymerisatemulsionen von Vinylchlorid und Vinylacetat nach dem Emulsionspolymerisationsverf ahren unter Verwendung seifenartiger Emulgatoren, Puffersalze und wasserlöslicher Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von 0,01 bis 0,3 %> Maleinsäure erfolgt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 829 063;
schweizerische Patentschrift Nr. 220 494;
USA.-Patentschrift Nr. 2404781;
britische Patentschrift Nr. 570330;
Kainer, »Polyvinylchlorid und Vinylchlorid-Mischpolymerisate«, 1951, S. 93 und 94.

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