DE96851C - - Google Patents

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DE96851C
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Verfahren und Apparate.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1895 ab. ' Längste Dauer: 3. Dezember 1909.
In der Patentschrift Nr. 95184 und in deren Zusatz Nr. 95600 ist ein Verfahren angegeben, nach welchem man aus den Anhydroformaldehydverbindungen der primären aromatischen Basen oder aus diesen und Formaldehyd durch Einwirkung von Mineralsäuren aromatische Amidoalkohole darstellen kann, und zwar wurde im Besonderen die Anwendbarkeit des Verfahrens am Anilin und o-Toluidin gezeigt, wodurch der-überaus reactionsfähige p-Amidobenzylalkohol auf einem neuen Wege (s. Patent Nr. 83544), sowie aufserdem sein erstes Homologes, der p-Amido-m-tolylalkohol, zugänglich geworden ist.
Die genannten Alkohole entstehen dabei nicht in ihrer primären Form, welche der Formel
/CH2OH
entspricht, sondern in der ihrer polymeren Anhydroverbindjangen
\nh/
für welche, da sie genau die Reactionen der primären Alkohole eingehen, der Kürze halber ebenfalls die Bezeichnung »Alkohole« angewendet wird.
Es wurde weiterhin festgestellt, dafs der Eintritt der C H2 - Gruppe überall da stattfindet, wo Formaldehyd auf die Salze der primären aromatischen Basen einwirkt, und es ist gelungen, den Mechanismus dieser interessanten Reaction in folgender Weise aufzuklären.
Zunächst findet eine Anlagerung des Formaldehyds an den Stickstoff statt:
τ—NH9HCl
+ CH2 O —
NHCH9 Cl
O.
Der entstehende Körper, welcher als Exochlormethylanilin zu bezeichnen ist, ist in reinem Zustande schneeweifs, in kaltem Wasser schwer löslich, die klare Lösung giebt mit Silbernitrat kein Chlorsilber.
Berechnet: N 9,9 pCt.; Cl 25 pCt.
Gefunden: N 9,9 pCt.; Cl 25 pCt.
Das Exochlormethylanilin spaltet bei längerem Stehen, sehr rasch beim Kochen mit Wasser oder verdünnten Säuren, namentlich aber bei
Zusatz von Alkali, und zwar in letzterem Falle schon in der Kälte Salzsäure ab und geht in
den polymeren Anhydro-p-amidobenzylalkohol über
■T—NH- CH
NH
Der Eintritt der C ii2-Gruppe in den Kern vollzieht sich also derart, dafs das Chlor mit dem ρ-Wasserstoffatom des Benzolkernes als H Cl eliminirt wird.
Demgemäfs erhält man als Endproduct p-Amidobenzylalkohol, gleichviel, ob man den Formaldehyd auf genau neutralisirte Lösungen von Anilin in Mineralsäuren oder organischen Säuren einwirken läfst, oder ob man eine unzureichende Menge oder einen Ueberschufs dieser Säure anwendet, ob man in verdünnter oder concentrirter Lösung, in der Kälte oder bei erhöhter Temperatur arbeitet. Verschiedenheit in Bezug auf das Reactionsproduct besteht nur insofern, als man je nach den Reactionsbedingungen niedriger oder höher polymerisirten Amidobenzylalkohol erhält.
Es ist ferner gleichgültig, ob man vom Formaldehyd und den Basen selbst ausgeht oder ob man zuerst die Anhydroformaldehydverbindungen bildet; diese werden unter den oben bezeichneten Bedingungen ebenfalls zuerst in Exochlormethylaniline und dann in Alkohole umgewandelt.
Aus dem Vorstehenden ergiebt sich, dafs unter den dargelegten Bedingungen — Wechselwirkung gleicher Molecule Anilin und Formaldehyd bei Gegenwart von Säuren — die Einwirkung von Formaldehyd auf Anilin bei der Bildung des Anhydroamidobenzylalkohols stehen bleibt.
Das Product einer weitergehenden Reaction ist p-Amidobenzylanilin
C6 Hh NH CH2 C6 H4 NH2,
welches nach Patent Nr. 87934 entsteht, wenn die Einwirkung von Formaldehyd in Gegenwart eines Ueberschusses von Anilin und salzsaurem Anilin in der Kälte vollzogen wird.
CH2.
Beispiel 1: 130 kg Anilinsalz werden in 600 1 Wasser gelöst und hierauf unter Kühlung und Umrühren 75 kg Formaldehyd 40 pCt. allmählich einfliefsen lassen. Wenn die Mischung zu einem Anfangs farblosen, später schwach gelblich gefärbten Brei erstarrt ist, wird die Operation unterbrochen, mit Natronlauge bis zur alkalischen Reaction versetzt,, die ausgeschiedene Base abfiltrirt, ausgewaschen und getrocknet.
Beispiel 2: 107 kg o-Toluidin werden, in 240 kg Salzsäure 20° B. gelöst und zu dem beim Abkühlen entstehenden Krystallbrei 75 kg Formaldehyd 40 pCt. zugegeben. Das salzsaure o-Toluidin löst sich unter Wärmeentwickelung, worauf die Lösung rasch zu einem dicken Brei erstarrt. Man verdünnt mit Wasser, neutralisirt mit Natronlauge, wodurch der p-Amido-m-tolylalkohol als schwach gelbe amorphe Masse gewonnen wird.
Beispiel 3: 107 kg o-Toluidin werden in 120 kg Salzsäure 200 B. und 300 1 Wasser gelöst und unter Kühlung mit 75 kg Formaldehyd 40 pCt. versetzt. Nach kurzer Zeit ist der Geruch nach Formaldehyd verschwunden und die Lösung, welche eine schwach gelbe Farbe angenommen hat, liefert beim Neutralisiren p-Amido-m-tolylalkohol.

Claims (1)

  1. Pa tent-Ansprüch:
    Verfahren zur Darstellung von Anhydrop-amidobenzylalkohol und -p-amido-m-tolylalkohol, darin bestehend, dafs man zur Condensation gleicher Molecule von Anilin bezw. o-Toluidin mit Formaldehyd gemäfs Patent Nr. 95600 an Stelle überschüssiger Mineralsäuren eine äquivalente oder unzureichende Menge Mineralsäure oder organischer Säure anwendet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3095446A (en) * 1959-05-12 1963-06-25 Ciba Geigy Corp Haloalkylaniline disulfonyl chlorides

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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