DE965658C - Glasziehofen - Google Patents

Glasziehofen

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DE965658C
DE965658C DEP15462A DEP0015462A DE965658C DE 965658 C DE965658 C DE 965658C DE P15462 A DEP15462 A DE P15462A DE P0015462 A DEP0015462 A DE P0015462A DE 965658 C DE965658 C DE 965658C
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glass
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DEP15462A
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Inventor
Jean Marcel Peeters
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PPG Industries Inc
Original Assignee
Pittsburgh Plate Glass Co
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    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B15/00Drawing glass upwardly from the melt
    • C03B15/02Drawing glass sheets
    • C03B15/08Drawing glass sheets by means of bars below the surface of the melt

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Re-Forming, After-Treatment, Cutting And Transporting Of Glass Products (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
P 15462 IVc j32a
Glasziehofen
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Tafelglas mit Hilfe des kontinuierlichen »Bandziehverfahrens«, insbesondere auf das Ziehen von Tafelglas in einem Verfahren, bei dem eine Tafel Glas senkrecht nach oben aus der Oberfläche geschmolzenen Glases gezogen wird, wobei sich das Glas in einem Ziehofen eines Glasherstellungsofens befindet. Während das Glas vom Schmelzofen zum Ziehofen fließt, strömt es unterhalb der unteren
ίο Kante einer Wand, die als Abschlußteil bezeichnet wird und die sich eine gewisse Strecke nach unten in das Glas hinein erstreckt, jedoch nicht bis zum Boden des Ziehofens, der 0,9 bis 1,2 m unter der Oberfläche des Glases liegen kann. Dieser Abschlußteil dient zusammen mit einer Vorderwand und zwei Seitenwänden zur Festlegung des Gebietes, das den Ziehofen darstellt.
Etwa in der Mitte zwischen der Vorderwand und dem Abschlußteil, normalerweise etwas näher an der Vorderwand, liegt ein Körper aus feuerfestem Material, der als Ziehbalken bekannt ist und sich quer durch den Ziehofen von einer-Seitenwand zur anderen in einer Richtung erstreckt, die im wesentlichen parallel zur Vorderwand und zum Abschlußteil verläuft. Dieser Ziehbalken ist an den Seitenwänden des Ziehofens so befestigt, daß seine obere Fläche nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche des geschmolzenen Glases liegt, wobei die obere Fläche des Ziehbalkens so ausgebildet ist, daß sie dazu beiträgt, die Wurzel des Glasbandes zu bilden und festzulegen,- wenn dieses von der Ziehvorrichtung, die über dem Ziehofen angeordnet ist, nach oben gezogen wird.
Über der Oberfläche des Glases liegt die Ziehkammer. Diese Ziehkammer wird an der vorderen und hinteren Seite durch zwei L-förmige -Blöcke festgelegt, die sich quer durch den Ziehofen von einer Seitenwand zur anderen erstrecken. An jedem Ende
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wird die Ziehkammer diurch diese Seitenwände, unten durch die Fußteile der L-förmigen Blöcke und die Oberfläche des Glases und oben durch die Ziehvorrichtung und andere geeignete Verschlußteile festgelegt. Das Glasband verläuft, wenn es von der Wurzel nach oben gezogen wird, annähernd in der Mitte dieser Ziehkammer. In dieser Ziehkammer sind Metallröhren, diurch die Kühlwasser gepumpt wird, als Kühler angeordnet, um eine schnelle Ab-ίο kühlung des· Glases zu bewirken, wenn das Glasband gebildet wird und sich in der Ziehkammer nachoben bewegt.
Bei dem genannten Verfahren werden zwei hauptsächliche Arten von Ziehbalken verwendet. Die eine Art, bekannt als der breite, gerippte Ziehbalken, besteht aus einem verhältnismäßig niedrigen, aber breiten massiven Teil aus hartgebranntem Ton von etwa rechteckigem Querschnitt, der sich quer durch den Ziehofen erstreckt. Entlang der oberen Fläche dieses Ziehbalkens liegt eine sanfte konvexe Erhöhung, in deren Scheitel eine etwas weiter hervorragende bogenförmige Rippe liegt. Während des Betriebes liegt diese Rippe unter der Wurzel des Glasbandes, obwohl sie üblicherweise nicht genau unter der Mitte der Wurzel liegt.
Die andere Art des Ziehbalkens ist als schmaler, geschlitzter Ziehbalken bekannt und wie der breite Ziehbalken ein massiver Teil aus hartgebranntem Ton, der sich quer durch den Ziehofen von der einen Seitenwand zur anderen erstreckt. Der schmale Ziehbalken besitzt etwa trapezförmigen Querschnitt (die kürzere der beiden parallelen Seiten liegt oben). Seine mittlere Breite ist beträchtlich kleiner als die Breite des Ziehbalkens der breiten Art. Andererseits ist er bedeutend tiefer als dieser. An Stelle der vorspringenden Erhöhung und der Rippe des breiten, Ziehbalkens ist der schmale Ziehbalken mit einem vertikalen Mittelschlitz (Düse) versehen, der sich von der oberen bis zur unteren Fläche und auf der ganzen wirksamen Länge durch den Ziehbalken erstreckt. Der Schlitz ist aus Festigkeitsgründen nicht bis zu den Enden des Ziehbalkens durchgeführt, erstreckt sich aber über die volle Breite des Glasbandes. Bei einem Glasziehofen hängt die Geschwindigkeit, mit der ein Glasband gezogen wird, sowohl von der gewünschten Dicke der Glasscheibe als auch von der Viskosität des Glases ab, wobei die Viskosität wiederum umgekehrt von der Temperatur des Glases abhängig ist. Je zäher das Glas an der Wurzel des Glasbandes und in dem Teil unmittelbar über der Wurzel ist, desto größer ist die Ziehgeschwindigkeit, die eine bestimmte Dicke des Glasbandes ergibt. In der Praxis wird die Dicke des Glasbandes in Hinsicht aiuf den Verwendungs-. zweck des Glases vorgegeben. Beim Betrieb eines Glasziehöfens wird diese gewünschte Dicke während des Ziehvorganges durch Kontrollen der Ziehgeschwindigkeit beibehalten. Diese Ziehgeschwindigkeit wird durch die Ziehvorrichtung festgelegt, die oberhalb des Ziehofens angeordnet ist und die aus einer Reihe von angetriebenen Walzenpaaren besteht, die auf beiden Seiten des Glasbandes angreifen, so daß dieses nach oben und aus der Ziehkammer herausgezogen wird.
Eine hohe Ziehgeschwindigkeit ist wünschenswert, da sie maximale Ausnutzung der Einrichtung bedeutet. Da für eine gegebene Dicke des Glasbandes diese Geschwindigkeit durch die Temperatur des Glases an der Wurzel und in dem Teil des Glasbandes unmittelbar oberhalb der Wurzel bestimmt wird, soll die Temperatur an der Wurzel so niedrig wie möglich sein, wobei diese Forderung stets die Notwendigkeit berücksichtigen muß, daß das Glas für den Weitergang des Prozesses genügend geschmolzen sein muß.
Wie bereits beschrieben, ist es üblich, in der Ziehkammer Kühler anzuordnen. Zusätzlich zur Kühlung des bereits voll ausgebildeten Glasbandes, wenn dieses in den oberen Teil der Ziehkammer gezogen wird, wobei diese Kühlung keinen Einfluß mehr auf die Dicke des Glasbandes hat, beeinflussen diese Kühler die Beziehung zwischen Dicke und Ziehgeschwindigkeit dadurch, daß sie eine zweifache Funktion erfüllen, nämlich die Temperatur des geschmolzenen Glases, das unmittelbar zur Wurzel des Glasbandes fließt, zu erniedrigen und das Glas, das bereits in das Band hineingezogen wurde, zu kühlen, das aber noch eine genügend hohe Temperatur besitzt, um ein Strecken und entsprechendes Verdünnen des Glases zu ermöglichen (dieser letztere Zustand besteht für wenige Zentimeter des Glasbandes oberhalb der W'urzel).
Es sind viele Veränderungen der Ziehkammer bekanntgeworden, durch die die Kühlung des Glases an der Wurzel und im Band vergrößert werden sollte. Hierbei wurden entweder zusätzliche Kühler angeordnet, die Kühlleistung der bereits in der Ziehkammer vorgesehenen Kühler vergrößert, die Wirksamkeit dieser Kühler dadurch verbessert, daß sie näher an das Glas herangebracht wurden, oder eine Kombination dieser Mittel angewandt. Jedoch ist eine derartige Vergrößerung der Kühlwirkung innerhalb der Ziehkammer begrenzt. Der Prozeß ist sehr kritisch, und jede Vergrößerung der Kühlwirkung muß mit der größten Sorgfalt vorgenommen werden. Die Kühlung kann schnell zu stark werden und zur Herstellung von Glas schlechter Qualität (übermäßige Ungleichmäßigkeiten) und sogar zu Entglasung (Kristallisation) und zum Einfrieren (Verfestigung) des Glases führen, bevor das Band gebildet wird, was so weit führen kann, daß ein richtiger Betrieb oder sogar der ganze Betrieb unmöglich wird. Der Produktionsausfall, der durch eine unvollkommene Arbeitsweise verursacht wird, kann sehr beträchtlich sein und schnell jeden Vorteil, der durch eine kleine Geschwindigkeitserhöhung um wenige Prozent erhalten wird, mehr als ausgleichen.
Das Problem, das dem Glashersteller gestellt wird, liegt somit darin, das Glas so zu ziehen, daß die Wurzel eine möglichst geringe Temperatur besitzt, die jedoch noch so hoch liegt, daß die Gefahr der Herstellung von Glas schlechter Qualität, der Entglasung und des Einfrierens entweder in der Nähe des Ziehbalkens oder sonst irgendwo im Zieh-
ofen möglichst vermieden wird. Diesem Problem standen die Glashersteller stets gegenüber. Als das - beschriebene Verfahren entwickelt wurde, trug die Vergrößerung der Kühlwirkung innerhalb derZiehkammer, die dabei vorgenommen wurde, viel zur Verbesserung der Ziehgeschwindigkeit bei. Eine weitere Erhöhung der Kühlwirkung innerhalb der Ziehkammer erwies sich jedoch ohne Qualitätsverlust oder andere unerwünschte Erscheinungen als ίο unmöglich. Die augenblicklich erreichte Kühlwirkung ist somit in der Industrie weitgehend als das Maximum dessen anerkannt, was sicher beherrscht wird. Die Glashersteller haben sich damit abgefunden, daß die heutigen Ziehgeschwindigkeiten die bestmöglichen sind.
Es ist nun entdeckt worden, daß eine bedeutend verbesserte Ziehgeschwindigkeit bei ähnlicher Sicherheit der Arbeitsweise dann erreicht werden kann, wenn Kühlmittel über dem Spiegel der Glasschmelze außerhalb der Ziehkammer, jedoch innerhalb des Ziehofens so angeordnet sind, daß sie die Oberfläche des Teiles des Glasflusses kühlen, der direkt zu der Wurzel des Glasbandes hinfließt. Bei der Anwendung dieser Erfindung auf die Praxis wurde festgestellt, daß die Kühlung des Glases, das zu der hinteren Seite der Wurzel hinfließt, d. h. zu der Seite, die dem Schmelzofen zugekehrt ist, eine größere Verbesserung mit sich bringt als die Kühlung des Glases, das zu der vorderen Seite der Wurzel hinfließt. In gewissen Fällen können jedoch beide Glasströme oder einer von beiden gekühlt werden.
Vorzugsweise enthalten die Kühlmittel wenigstens ein wassergekühltes Rohr, das sich quer durch den Ziehofen von der einen Seitenwand zur anderen Seitenwand in einer Richtung erstreckt, die im wesentlichen parallel und in der Nähe der Unterkante mindestens eines der beiden L-förmigen Blöcke verläuft. Zweckmäßig sind die Kühlmittel so angeordnet, daß sie auf den Spiegel der Glasschmelze in der Mitte der Quererstreckung des Ziehofens eine etwas größere Kühlwirkung ausüben als in der Nähe der Seitenwände des Ziehofens. Zu diesem Zweck können die Enden der einzelnen Kühlrohre in der Nähe der beiden Seitenwände des Ziehofens so mit Isoliermaterial ummantelt sein, daß die Kühlwirkung an diesen Enden verringert wird. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die einzelnen Rohre leicht gekrümmt auszuführen, wobei der mittlere Teil näher an der Oberfläche des Glases im Ziehofen liegt als die Teile an den Seiten. Die Erfindung ist ,in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht und im nachstehenden im einzelnen an Hand dieser Zeichnung beschrieben.
Fig. ι zeigt den Mittelschnitt eines Ziehofens mit einem breiten »gerippten« Ziehbalken;
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Teilansicht des Gebietes dieses Ziehofens in der Nähe des hinteren L-förmigen Blockes (rechts in Fig. i), wie sie sich beim Betrachten von rechts der Fig. ι und nach unten darbietet, wie durch den Pfeil II angedeutet, wobei jedoch die Decke des Ofens entfernt ist; Fig. 3 ist die schematische Teilansicht des gleichen Gebietes des Ziehofens entlang der Schnittlinie IH-III der Fig. 1, wobei jedoch der hintere L-förmige Block fortgelassen ist. Diese Ansicht dient in erster Linie zur Veranschaulichung der Bewegungen in der Glasoberfläche, die in diesem Gebiete vor sich gehen;
Fig. 4 ist der Teil eines Mittelschnittes entsprechend Fig. i, wobei der Ziehofen mit einem engen Ziehbalken versehen ist.
Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Ziehofen besteht aus einer Vorderwand 1, zwei Seitenwänden 2 und 3 (Fig. 2 oder 3), einem Boden 4, einem Absperrteil 5 und Abdeckplatten 6 als Decke. Sämtliche Teile bestehen aus geeignetem hartem, feuerfestem Material. Das Glas fließt aus dem Haupt teil des Glasschmelzofens, wie durch die Pfeile A der Fig. 1 angedeutet, unter dem Absperrteil 5 hindurch in den Ziehofen hinein, wobei das Glas in dem Ziehofen mit einer sorgfältig regulierten Temperatur eintritt, die durch die Ofenregelung festgelegt ist, und dort den durch die Fläche 6" dargestellten Spiegel erreicht. Fig. 1 zeigt, wie das Glas an der Stelle 7 zu einem Band Ja entlang einer Fläche ausgezogen wird, die im wesentlichen über der Mittelrippe 8fl eines breiten »gerippten« Ziehbalkens 8 liegt, der dicht unterhalb der Oberfläche 5 des Glases angeordnet ist. Das Band "ja läuft durch die Ziehkammer 9, die vorzugsweise aus L-förmigen Blöcken 10 und ioa besteht und die Gruppen von Kühlern enthält, die aus großenKühlern 1 ia, kleinen Kühlern H6 und Austrittskühlern n,. bestehen. Die Decke der Ziehkammer 9 wird hauptsächlich durch weitere Kühler 110- gebildet. Die Aufwärtsbewegung des Bandes J11 wird durch eine Anzahl von Walzen der Ziehvorrichtung bestimmt, die oberhalb des Ofens angeordnet ist. Nur das erste Walzenpaar 12 ioo ist in Fig. 1 dargestellt. Das Band ya wird bei der Aufwärtsbewegung gekühlt, zunächst durch die Kühler iio, H6 und n,. und anschließend durch die Kühler H0- und die Luft. An einer geeigneten Stelle oberhalb des Ziehofens wird es in Stücke gewünschter Länge abgeschnitten.
Die bisher beschriebenen Teile werden üblicherweise in einem Ziehofen, der nach dem beschriebenen Verfahren arbeitet, verwendet, wie man es vor dieser Erfindung machte. Es kann aus den Zeichnungen erkannt werden, daß einige Teile dieses Ofens nicht völlig symmetrisch angeordnet sind. Beispielsweise liegt der vordere L-förmige Block ioa etwas näher an der Oberfläche 5* des Glases als der hintere L-förmige Block 10. Ebenfalls ist der Ziehbalken 8 nicht völlig horizontal angeordnet. Er ist an der vorderen Seite des Ziehofens etwas nach unten geneigt, und die Rippe 8a liegt nicht gena« unter der Stelle 7. Diese-Asymmetrien sind in Ziehöfen üblich und resultieren daraus, daß die vordere Wand ι des Ziehofens eine niedrigere Temperatur als die hintere Wand besitzt, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, Anisgleichsfaktoren vorzusehen, um eine weitgehe'nde Symmetrie in den Temperaturen der beiden zur Stelle 7 fließenden Glasströme zu erreichen.
Nach der Erfindung sind außerhalb der Ziehkammer9 zusätzliche Kühlvorrichtungen vorgesehen Zweckmäßigerweise können diese Kühlvorrichtungen die Form von Kühlrohren besitzen, die den Kühlern na, n&, nc und H^ gleichen und die an den L-förmigen Blöcken io und ioo befestigt sind. Eine Röhre wird haarnadelförmig umgebogen, so daß ein Kühler 13 entsteht, der quer zum Ofen ent-.lang der unteren Kante an der äußeren Seite des L-förmigen Blockes 10 verläuft. Der praktische Vorteil der haarnadelförmigen Gestalt besteht darin, daß die Einlaß- und Anislaßleitungen für das Kühlwasser auf derselben Seite des Ziehofens liegen und der Kühler bequem in den Ziehofen hinein- und aus diesem herausbewegt werden kann. Ebenfalls kann seine Lage im Ziehofen eingestellt werden, während das Kühlmittel fließt.
Der Kühler 13 soll die Oberfläche des Glasflusses, der in Richtung der Pfeile 14 auf den Ziehbalken 8 20- zuströmt, kühlen. Die Kühlkapazität des Kühlers 13 kann, falls erforderlich, verändert werden, oder es kann ein zweiter Kühler 15, der parallel zum Kühler 13 liegt, angebracht werden. Es ist zu erkennen, daß diese beiden Kühler auf der auf der hinteren heißen Aufstiegzone liegenden Seite des Ziehbalkens liegen, die bei 16 allgemein angedeutet ist.
Ein weiterer Kühler 17 aus einer gleichen haarnadelförmigen Röhre kann an der Unterkante des vorderen L-förmigen Blockes ioa angeordnet werden, und ebenso kann ein zweiter Kühler (nicht dargestellt) zu diesem vorderen Ende des Ziehofens angebracht werden, immer vorausgesetzt, daß keine merkliche Kühlwirkung auf das Glas ausgeübt wird, das von der vorderen heißen Aufstiegzone 18 nach der vorderen Wand hinströmt. Die wesentliche Kühlwirkung muß auf das Glas ausgeübt werden, dessen Strömung· in Richtung auf den Ziehbalken 8 durch die Pfeile 19 angedeutet ist. Es hat sich herausgestellt, daß ein Kühler an der Vorderseite des Ziehofens weniger wirksam ist als einer an der hinteren Seite (der hintere Kühler trägt im allgemeinen zu etwa drei Viertel zu dem Geschwindigkeitsanstieg bei, wenn die Kühler gleich sind und symmetrisch angeordnet sind) .· Aue diesem Grund mag es nur als lohnend erscheinen, einen Kühler an der Hinterseite vorzusehen. Außerdem ist es in vielen Fällen schwierig, am vorderen Ende des Ziehofens sicher zu sein, daß der Kühler in erster Linie das Glas, das auf die Stelle 7 hinfließt, kühlt, da die heiße Aufstiegzone 18 normalerweise einen kleineren Abstand von der Unterkante des vorderen L-förmigen Blockes 10 besitzt als die heiße Auf Stiegzone 16 von der Unterkante des hinteren L-förmigen Blockes 10. Manchmal liegt die vordere heiße Aufstiegzone 18 sogar unterhalb des vorderen L-förmigen Blockes ioB. In diesem Fall ist es nicht praktisch, die Oberfläche des Glases, das zurück zur Stelle 7 strömt, durch einen Kühler zu kühlen, der so wie der Kühler 17 angebracht ist. Es würde dann notwendig sein, entweder die vordere -Kühfctng abzuschalten oder den vorderen Kühler in einem Hohlraum in der Unterseite des L-förmigen Blockes anzuordnen. Die letztere Ausführungsart wäre in der Praxis normalerweise nicht zweckmäßig.
Wenn sich bei Anwendung der Kühlung nur auf die Oberfläche des Glases, das zu der hinteren Seite der Stelle 7 fließt, ergibt, daß sich die Symmetrie der Temperaturen auf beiden Seiten der Stelle 7 · verschlechtert, so kann diese Tendenz weiter durch eine Veränderung eines der obenerwähnten Faktoren korrigiert werden, nämlich die Differenz der Ahstände der beiden L-förmigen Blöcke von der Oberfläche des Glases oder die Neigung des Ziehbalkens. Die Veränderungen, die in Hinsicht auf diese Faktoren als wünschenswert erwartet werden könnten, würden dahin zielen, eine größere Symmetrie zwischen den vorderen und hinteren Teilen des Ziehofens zu erreichen.
Geschmolzenes Glas fließt, wie jedem Fachmann bekannt ist, immer zum Punkt niedrigerer Temperatur. Die praktische Wirkung dieses Bestrebens zeigt sich in der Glasrippe, die von dem Glas gebildet wird, das von der Mitte des Ziehofens zur Stelle 7 fließt. Diese Erscheinung ist schematisch in Fig. 3 dargestellt, in der die gestrichelten Linien 20 die Stromlinien von fünf ausgewählten Teilen 21 des geschmolzenen Glases bedeuten, das ursprünglich von einer parallelen Linie in der Nähe der heißen Aufstiegzone 16 auf der dem Ziehbalken (nicht in Fig. 3 dargestellt) zugewandten Seite ausgeht. Es ist zu erkennen, daß die äußeren Kantenteile der Rippe 1Ja jeweils von dem Glas gebildet werden, das ursprünglich nur den halben Abstand von der Mittellinie des Ofens hatte wie der Kantenteil der Rippe 7a.
Die Glasteile 22 gehen von Stellen aus. die mehr zu den Ecken der Rippe Ja hin liegen. Diese Teile erreichen den Ziehbalken 8 nicht, sondern fließen entlang der Stromlinien 23, wodurch sie zu der heißen Aufstiegzone zu einer späteren Zeit zurückkehren können.
Die Glasteile 24 auf der anderen Seite der heißen Aufstiegzone 16 fließen entlang der Stromlinien 25 im wesentlichen in Richtung auf den Absperrteil 5 und die Seitenwände 2 und 3. Dieses Glas wird sich nach unten in den Ofen hinein bewegen. Einiges kann davon später an einer der heißen Aufstiegzonen erscheinen, aber der Hauptteil des Glases, das nicht sofort von einer der heißen Aufstiegzonen zu der Stelle 7 fließt, wird in dem Ofen zirkulieren (wobei es immer nach unten und zu den Seiten hin strömt), bis es schließlich am Boden. 4 des Ziehofens entlang zurück in den Schmelzofen fließt; wie es im Fig. 1 durch die Pfeile B angedeutet ist. Normalerweise zirkuliert wesentlich mehr Glas in den Ziehofen hinein und aus diesem heraus, als in die Rippe hineingezogen wird. Fig. 1 zeigt die Hauptströmung des Glases, wie sie angenommen wird und soweit sie in einer einfachen zweidimensionalen Zeichnung dargestellt werden kann. Dieses Bild soll die Strömung entlang einer Mittelebene, die in gleichem Abstand zwischen den beiden Seitenwänden 2 und! 3 liegt, aufzeigen. In jeder Ebene auf einer der beiden Seiten einer solchen Mittel-■.bene ist die Strömung infolge der Querkomponen-
ten komplexer ausgebildet. Fig. 3 dient dazu, in einer Draufsicht die Strömung in der Oberfläche eines bestimmten Gebietes des Ziehofens darzustellen.
Das Verhalten des Glases, wie es durch die Linien 20 in Fig. 3 dargestellt ist, ist wesentlich von der kühlenden Wirkung der Seitenwände 2 und 3 des Ofens abhängig. Diese Wirkung kann bis zu einem gewissen Grade dadurch verändert werden, daß die Kühlwirkung des einen oder anderen der Kühler 13, 15 oder 17 ungleichmäßig über den Ziehofen gemacht wird. Durch Vergrößerung der Kühlwirkung in der Mitte der Querrichtung des Ziehofens kann die in Fig. 3 dargestellte Ausbreitung wenigstens teilweise aufgehoben werden, und die Wahrscheinlichkeit einer Entglasung und des Einfrierens, das in der Nähe der Seitenwände auftritt, wird verringert. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen. Als erstes Beispiel können die Enden der Kühlröhren mit einer Isolierschicht aus Asbest und mit einem weiteren Mantel aus rostfreiem Stahl, um das Asbest fest an seinem Platz zu halten, ummantelt werden. Ein Beispiel für die Ausführungsform ist in den Fig. 1 und 2 vorgesehen, die einen zusammengesetzten Isoliermantel 26 zeigen, der um den Kühler 15 auf einer kurzen Strecke an jedem Ende von ihm herumgelegt ist. Es ist klar, daß die anderen Kühler genauso abgewandelt werden können. Eine zweite Methode, durch die ein größerer Kühleffekt in der Mitte erzielt werden kann, ist, die Kühlröhren in einem sanften Bogen zu biegen, so daß sie in der Mitte des Ziehofens näher an der Oberfläche des Glases liegen, wie es durch die gestrichelte Linie 27 in Fig. 2 angedeutet ist.
Fig. 4 zeigt einen Ziehofen wie in Fig. 1, in dem die Strömung dargestellt ist, die mit einem schmalen, geschlitzten Ziehbalken 28 erhalten wird. Die heißen Aufstiegzonen 16 und 18 liegen wie bisher. Ein einziger Kühler I3a ist eingezeichnet, der nach der Erfindung außerhalb der Ziehkammer angebracht ist. Im Grunde genommen übt dieser Kühler und jeder zusätzliche Kühler, der erfmdungsgemäß angeordnet wird, dieselbe Funktion wie bisher aus.
Er erniedrigt die Temperatur in der Oberfläche des Glasflusses oder der Glasflüsse, die zur Stelle 7 fließen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, festzustellen, däß die Stelle 7 vollständig von solchen an der Oberfläche fließenden Glasflüssen versorgt wird. Die Strömung in dem Schlitz 29 in dem Ziehbalken 28 ist nach unten gerichtet.
Wie aus dem vorstehenden klargeworden ist, besteht die wesentliche Anforderung darin, einen Kühleffekt auf die Oberfläche eines Glasflusses zwischen einer heißen Aufstiegzone und der Stelle 7 auszuüben.
Die besondere Ausführung der Kühlvorrichtungen ist jedoch nicht wesentlich, und die genaue Art und Weise, in der dieser Kühleffekt erhalten wird, kann von der oben beschriebenen abweichen. Beispielsweise können die Kühlvorrichtungen in die Abdeckplatten 6, die die Decke des Ziehofens bilden, eingebaut sein. Es können Kühlpfannen (Tröge), d. h, feuerfeste Körper mit großer Wärmeleitfähigkeit, an diesen Abdeckplatten befestigt oder in diese eingebaut sein, wobei Mittel vorgesehen sind, um die Wärme von den oberen Flächen dieser Körper mit Luft oder Wasser abzuleiten.
Mit Ziehöfen, in denen eine Kühlvorrichtung nach der Erfindung eingebaut ist, während die übrigen Merkmale beibehalten werden, sind Verbesserungen in der Ziehgeschwindigkeit bis zu 20% erzielt worden.

Claims (6)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Glasziehofen mit einer Ziehkammer, die im wesentlichen durch zwei L-förmige Blöcke festgelegt ist, und einem unterhalb des Spiegels der Glasschmelze in der Ziehkammer liegenden Ziehbalken, gekennzeichnet durch Kühlmittel; die über dem Spiegel der Glasschmelze außerhalb der Ziehkammer (9), jedoch innerhalb des Ofens so angeordnet sind, daß sie die Kühlung der Oberfläche des Teiles des geschmolzenen Glasflusses bewirken, der direkt auf die Wurzel des Glasbandes zufließt.
2. Glasziehofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittel so angeordnet sind, daß sie die Kühlung der Oberfläche nur des Teiles des geschmolzenen Glasflusses bewirken, der von einer Seite, vorzugsweise von der dem Schmelzofen zugekehrten Seite, der Wurzel des Glasbandes zufließt.
3. Glasziehofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittel wenigstens ein wassergekühltes Rohr enthalten, das sich quer durch den Ziehofen von der einen Seitenwand zur anderen Seitenwand in einer Richtung erstreckt, die im wesentlichen parallel und in der Nähe der Unterkante mindestens eines der beiden L-förmigen Blöcke verläuft.
4. Glasziehofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittel so angeordnet sind, daß sie auf den Spiegel der Glasschmelze in der Mitte der Quererstreckung des Ziehofens eine etwas größere Kühlwirkung ausüben als in der Nähe der Seitenwände des Ziehofens.
5. Glasziehofen nach den Ansprüchen 3. und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden eines jeden Kühlrohres in der Nähe der beiden Seitenwände des Ziehofens mit Isoliermaterial so ummantelt sind, daß die Kühlwirkung an diesen Enden verringert wird.
6. Glasziehofen nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kühlrohr leicht gekrümmt ist, so daß sein mittlerer Teil näher an der Oberfläche des Glases im Ziehofen liegt als die Seiten. iao
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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