DE965528C - Verfahren zum ununterbrochenen Giessen von Walzbarren - Google Patents
Verfahren zum ununterbrochenen Giessen von WalzbarrenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/04—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into open-ended moulds
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22D11/00—Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths
- B22D11/12—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ
- B22D11/124—Accessories for subsequent treating or working cast stock in situ for cooling
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Bonn
Es ist bekannt, beim ununterbrochenen Gießen von Metallsträngen den aus einer die Form eines
Kühlringes besitzenden kurzen Kokille austretenden Strang unmittelbar zu kühlen. Das Gießen vollzieht
sich dabei so, daß das flüssige Metall in die Kokille, deren Höhe geringer ist als ihr Durchmesser,
fortlaufend eingegossen wird, während der Boden gleichzeitig in dem Maße, wie das Metall
oben zufließt, nach unten in den Wirkungsbereich eines intensiven Kühlmittels abgesenkt wird. Der
aus der Kokille austretende Block wird hierbei im allgemeinen so austreten, daß er nur äußerlich erstarrt
ist, während sein Kern noch flüssig ist. Der Block wird dann durch Aufspritzen einer Kühlflüssigkeit,
ζ. B. Wasser, oder durch völliges Eintauchen in einer solchen kräftig gekühlt, wodurch
seine völlige Erstarrung auf raschestem Wege erreicht wird. Bei der unmittelbaren Berührung des
Metallblockes mit dem Kühlmittel wird außer in der bereits durch die Kühlwirkung der Kokille erstarrten
Randzone eine Erstarrung von unten nach oben bewirkt. Auf diese Weise gelingt es, einen
dichten und feinkörnigen Gußkörper zu erhalten; Seigerungen und Lunker werden weitgehend unterdrückt.
Da die Gußform sehr kurz ist, kann man ohne freien Gießstrahl gießen. Spritzen und KaIt-Schweißstellen
an der Blockoberfläche werden daher vermieden. Eine etwaige Beschädigung der
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Kokilleninnenwände durch schiefen Gießstrahl ist hier vollkommen ausgeschlossen.
Dieses Gießverfahren ermöglicht zwar die Herstellung niedriger Blöcke auch größeren Querschnittes.
Handelt es sich jedoch um das Gießen von Walzbarren breiten Formates oder von solchen
aus gegen Gußspannungen empfindlichem Werkstoff, so lassen sich solche Walzbarren ohne besondere
Maßnahmen nach diesem bekannten Verfahren ίο nicht oder kaum rissefrei herstellen. So bereitet
z. B. das Gießen von aus Legierungen der Gattung Al-Cu-Mg bestehenden Walzbarren Schwierigkeiten,
wenn deren Blockbreite 6oo mm übersteigt. Die Blöcke spalten sich dann leicht infolge auftretender
Gußspannungen in Längsrichtung auf. Besonders gußspannungsempfindliche Legierungen
lassen sich auch schon bei kleineren Blockbreiten ohne besondere Maßnahme in der kurzen Stranggußkokille
kaum rissefrei herstellen. Hierzu gehören insbesondere diejenigen Aluminiumlegierungen,
die gleichzeitig höhere Gehalte an Kupfer, Magnesium und Zink besitzen. Eine bloße Kokillenverlängerung
und besonders langsames Gießen, welche Mittel man beim Gießen von Rundbarren aus spannungsempfindlichen Legierungen anwendet,
führen hier meist nicht mehr zum Ziel.
Auf Grund zahlreicher Untersuchungen wurde jedoch gefunden, daß man auch Walzbarren breiten
Formates unter Verwendung einer gekühlten Kokille durch fortlaufendes Gießen rissefrei herstellen
kann, wenn man erfindungsgemäß den zwei gegenüberliegenden Schmalseiten des entstehenden
Barrens die Wärme beschleunigt, den beiden Breitseiten die Wärme verzögert entzieht.
Der beschleunigte Wärmeentzug kann z. B. so erfolgen, daß die von dem Kühlmittel durchflossene
Kokille an den Schmalseiten des Blockes die bekannte Form eines Kühlringes besitzt, der an
seinem unteren Ende mit einem ringförmigen Schlitz oder mit Düsen versehen ist, aus denen das
Kühlmittel ausfließt und in Form eines Wassermantels die beiden Schmalseiten des Blockes direkt
kühlt. Der verzögerte Wärmeentzug an den Breitseiten des Blockes kann hingegen beispielsweise so
vorgenommen werden, daß die die Form eines Kühlringes besitzende Kokille an ihrem unteren
Ende zwar gleichfalls mit einem ringförmigen Schlitz oder mit Düsen ausgestattet ist, deren für
den Austritt des Kühlmittels vorgesehener freier Querschnitt an den zwei gegenüberliegenden Breitseiten
der Kokille geringer ist als an den Schmalseiten der Gießform. So kann z. B. die Breite des
Schlitzes gegenüber der an den beiden Schmalseiten des Barrens verringert bzw. die Durchmesser der
Düsen oder deren Abstände voneinander vergrößert sein. Der verzögerte Wärmeentzug an den Breitseiten
des Bleches kann aber beispielsweise auch derart vorgenommen werden, daß die Kokille an
ihren Schmalseiten als Kühlring ausgebildet ist und die Wände der Breitseiten der Kokille nach unten
so verlängert sind, daß der zu gießende Barren an diesen beiden Seitenflächen auf eine größere Länge
nur indirekt gekühlt wird. Der weitere Wärmeentzug an diesen breiten Barrenflächen kann dann beispielsweise
so erfolgen, daß der Barren bei seinem Austritt aus der verlängerten Kokillenwand entweder
an der Luft abgekühlt oder mittels eines besonderen Kühlmittels direkt gekühlt wird. Diese
direkte Kühlung kann dann in gleicher Weise vorgenommen werden wie an den beschleunigt zu
kühlenden Schmalseiten des Barrens, in dem auch die an den zwei gegenüberliegenden Breitseiten des
Walzbarrens verlängerten Kokillenwände an ihrem unteren Ende mit einem Schlitz oder Düsen für den
Austritt des Kühlmittels ausgestattet sind.
Handelt es sich um die Herstellung von Walzbarren aus besonders gußspannungsempfindlichen
Legierungen, also z. B. aus den bereits genannten, höhere Gehalte an Kupfer, Magnesium und Zink
aufweisenden Aluminium-Legierungen üblichen Formates, so können diese in gleicher Weise wie
Walzbarren breiten Formates hergestellt werden. Nachstehend wird die Erfindung an Hand der
Abb. ι bis 8 ausführlich beschrieben:
In den Abb. 1 und 2 ist eine zum Gießen von 8s
Walzbarren breiten Formates zu verwendende Kokille im Schnitt und Draufsicht dargestellt. Die
Schmalseiten der Kokille sind mit 1, deren Breitseiten mit 2 bezeichnet. Am unteren Ende der
Schmalseiten sind die Spritzdüsen 3, am unteren Ende der Breitseiten die Spritzdüsen 4 angeordnet,
wobei letztere einen geringeren Durchmesser besitzen als die Düsen 3. So besitzt z. B. die für das
Gießen von Legierungen der Gattung Al-Cu-Mg bestimmte Kokille eine Höhe von 80 mm. Während
der Düsendurchmesser an den Schmalseiten der Kokille 2 mm beträgt, ist der Durchmesser der an
den Breitseiten der Kokille gelegenen Düsen mit ι mm festgesetzt.
Die Abb. 3 bis 5 zeigen eine ebenfalls zum Gießen von Barren breiten Formates dienende Kokille.
Während die Abb. 3 die Draufsicht einer solchen Kokille darstellt, zeigen die Abb. 4 und 5 einen
Schnitt dieser Kokille längs der in der Abb. 3 angedeuteten Ebenen A-B und C-D. Die Schmalseiten
der Kokille sind wieder mit 1, deren Breitseiten mit 2 bezeichnet. Mit 3 sind die am unteren Ende
der Schmalseiten angeordneten Spritzdüsen bezeichnet. Aus den Abb. 4 und 5 ist ersichtlich, daß
die Breitseiten der Kokille gegenüber deren Schmal-Seiten nach unten verlängert sind. Mit 5 ist der
Verlauf der Erstarrungsfront bzw. der im Blockkopf vorhandene, während des Gießens flüssige
Metallsumpf angedeutet. So besitzt z. B. die zum Gießen von Walzbarren eines Querschnittes von
180-550 mm aus einer Legierung mit 2% Cu,
60ZoMg und 8% Zn erfindungsgemäß zu verwendende
Kokille an ihren Schmalseiten ein Höhe von mm, während die Breitseiten der Kokille in
einer Länge von 300 mm ausgeführt sind. Der aus der Gießform austretende Block wird also nur an
seinen Schmalseiten besonders gekühlt. Diese Kühlwirkung pflanzt sich naturgemäß nach der
Mitte der Breitseiten hin fort. Die Breitseiten der Kokillenwand müssen verständlicherweise so lang
sein, daß die entsprechenden Seitenflächen des
Blockes beim Verlassen der Kokillenwände die Solidustemperatur unterschritten haben.
Die Abb. 6 bis 8 stellen die gleiche Bauart wie die in den Abb. 3 bis 5 gezeigte Kokille dar, nur
sind auch die unteren Enden der Breitseiten der Kokille mit Spritzdüsen ausgestattet, so daß der
aus der Gießform austretende Block allseitig von einem Kühlmittelmantel umgeben ist.
Claims (4)
1. Verfahren zum ununterbrochenen Gießen von Walzbarren, wonach die Wärme zwei gegenüberliegenden
Seitenflächen des entstehenden Barrens beschleunigt, seinen beiden anderen Seitenflächen verzögert entzogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Gießen von Walzbarren insbesondere breiten Formates oder aus
gegen Gußspannungen empfindlichem Werkstoff unter Verwendung einer beiderseits offenen gekühlten
Kokille die beiden gegenüberliegenden Schmalseiten des entstehenden Barrens beschleunigt,
die Breitseiten verzögert abgekühlt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß Anspruch 1, bestehend aus einer Kokille in Form eines über ihren Umfang gleich
hohen Kühlringes, der an seinem unteren Ende mit einem Schlitz oder einer Anzahl von Spritzdüsen
ausgestattet ist, dadurch gekennzeichnet, daß deren für den Austritt des Kühlmittels
vorgesehener freier Querschnitt an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten (1) der Kokille
größer ist als an deren beiden Breitseiten (2).
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden gegenüberliegenden Schmalseiten (1) der Kokille als Kühlring ausgebildet
sind und die Wände der Breitseiten (2) der Kokille nach unten so verlängert sind, daß
der zu gießende Barren an diesen Seitenflächen auf einer größeren Länge nur indirekt gekühlt
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der beiden
verlängerten Seitenwände der Kokille ein Schlitz oder eine Anzahl von Spritzdüsen (4)
für den Austritt des Kühlmittels angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Zeitschrift für Metallkunde, 1940, Heft 1, S. 10 bis 14;
Zeitschrift für Metallkunde, 1940, Heft 1, S. 10 bis 14;
deutsche Patentschrift Nr. 669 514;
österreichische Patentschrift Nr. 119 520.
österreichische Patentschrift Nr. 119 520.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 7OJ 535/224 6.57
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP15543D DE965528C (de) | 1943-06-22 | 1943-06-22 | Verfahren zum ununterbrochenen Giessen von Walzbarren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP15543D DE965528C (de) | 1943-06-22 | 1943-06-22 | Verfahren zum ununterbrochenen Giessen von Walzbarren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE965528C true DE965528C (de) | 1957-06-13 |
Family
ID=7365657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP15543D Expired DE965528C (de) | 1943-06-22 | 1943-06-22 | Verfahren zum ununterbrochenen Giessen von Walzbarren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE965528C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2848808A1 (de) * | 1977-12-05 | 1979-06-07 | Alusuisse | Induktor fuer eine elektromagnetische stranggiesskokille |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT119520B (de) * | 1927-11-02 | 1930-10-25 | Abraham Martinius Ing Erichsen | Kokille zum Gießen von Nichteisenmetallen. |
DE669514C (de) * | 1937-04-13 | 1938-12-28 | Duerener Metallwerke Akt Ges | Blockgiesskokille |
-
1943
- 1943-06-22 DE DEP15543D patent/DE965528C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT119520B (de) * | 1927-11-02 | 1930-10-25 | Abraham Martinius Ing Erichsen | Kokille zum Gießen von Nichteisenmetallen. |
DE669514C (de) * | 1937-04-13 | 1938-12-28 | Duerener Metallwerke Akt Ges | Blockgiesskokille |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2848808A1 (de) * | 1977-12-05 | 1979-06-07 | Alusuisse | Induktor fuer eine elektromagnetische stranggiesskokille |
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