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Flugkreisel mit einer abwerfbaren Kapsel od. dgl. Man kennt Flugkreisel,
bei denen die Unterseite des Kreiselkörpers mit einer kapselähnlichen Schraubkappe
verschlossen ist. In dem Raum zwischen Schraubkappe und Kreiselkörper befindet sich
dabei ein mit der Schraubkappe verbundener Fallschirm. Die Stellung der Flugschrauben
ist so eingerichtet, daß sich der Flugkreisel entgegen der Abschraubrichtung der
Schraubkappe dreht. Wird dieser Flugkreisel in bekannter Weise in Rotation versetzt,
so hebt er sich zusammen mit der Schraubkappe und dem zusammengelegten Fallschirm
empor. Durch die Rotation des Flugkreisels und die Massenträgheit der Schraubkappe
drehen sich beide Teile gegeneinander im Sinne eines Lösens der Kappe vom Flugkrefselkörper.
Alsdann fallen beide Teile getrennt voneinander zur Erde zurück, wobei als besonderer
Spieleffekt die Schraubkappe an dem Fallschirm aufgehängt ist.
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Es ist jedoch in der Praxis- sehr schwer möglich, beide Teile so aufeinander
abzustimmen, daß das Lösen der Schraubkappe von dem Flugkreisel im gewünschten Zeitpunkt
erfolgt, da die zur Lösung notwendige Kraft, d. h. die Rotationsgeschwindigkeit
des Flugkreisels, von den sehr unterschiedlichen Reibungswiderständen des Schraubgewindes
abhängt. Es kann sehr leicht passieren, daß beide Teile sich zu früh, d'. h. kurz
nach dem Start, voneinander lösen. Andernfalls ist es aber auch möglich, daß beide
Teile zusammen wieder zur Erde zurückkommen, da die dem Flugkreisel zugeführte
Rotationsgeschwindigkeit
nicht genügend groß war, wodurch der Spieleffekt vernichtet ist.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu
beheben, d. h., es sollen Mittel und Wege vorgeschlagen werden, die für eine einwandfreie
Lösung einer Kapsel von einem Flugkreiselkörper sorgen.
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Die Erfindung besteht in erster Linie aus Sperrgliedern, welche gegen
die Wirkung von Rückholfedern durch die Zentrifugalkraft des rotierenden Flugkreisels
oder durch die Startvorrichtung in einer Stellung gehalten sind, in welcher sie
die Kapsel und den Flugkreisel miteinander verbinden. Bei Fortfall der Zentrifugalkraft
und Entfernung der Startvorrichtung sind dagegen die Sperrglieder unter der Wirkung
der Rückholfeder in einer Lage, in der sie Kapsel und Flugkreisel nicht miteinander
verbinden.
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Das Lösen der z. B. mit einem Fallschirm verbundenen Kapsel von dem
Flugkreisel erfolgt also in dem Zeitpunkt, in dem die Rotationsgeschwindigkeit des
Flugkreisels ein gewisses Maß unterschreitet. Dieser Zeitpunkt kann so gewählt werden,
d'aß er dem höchsten Stand des Flugkreisels entspricht. Wird dem Flugkreisel eine
besonders große Rotationsgeschwindigkeit zugeteilt, so ist dies bei dei Erfindung
im Gegensatz zu der eingangs beschriebenen bekannten Ausführung nicht schädlich,
da hier das Lösen beider Teile nicht beim Überschreiten, sondern beim Unterschreiten
einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit erfolgt. Vor und während des Startes wird
unter Zuhilfenahme der Startvorrichtung dafür gesorgt, daß beide Teile miteinander
verbunden sind.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung können die Sperrglieder
z. B. aus zwei Sperrschiebern bestehen, die radial zur Drehachse des Flugkreisels
in der Kapsel verschiebbar sind. Hierbei sind im Flugkreiselkörper Schlitze vorgesehen,
in die unter Wirkung der Zentrifugalkraft bzw. bei mit dem Kreisel verbundener Startvorrichtung
die Sperrschieber gegen die Wirkung der. Rückholfedern eingreifen und somit Kapsel
und Flugkreisel miteinander verbinden. Diese Ausführung ist sehr betriebssicher
und besitzt gegenüber der bekannten Bauart den Vorteil, daß die zu überwindenden
Reibungskräfte vernachlässigbar gering sind.
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Die Verbindui_g der Kapsel mit dem Flugkreisel-. körper vor oder während
des Startes kann erfindungsgemäß dadurch gegeben sein, daß die Sperrglieder mit
nahe der Drehachse gelegenen Enden versehen sind, deren Entfernung voneinander unter
Wirkung der Rückholfedern kleiner als der Durchmesser der Steckachse der Startvorrichtung
ist. Wird die Steckachse eingeschoben, so befindet sie sich zwischen den Enden der
Sperrglieder, die damit in ihrer Lage so verändert sind, daß sie die gewünschte
Verbindung zwischen Kapsel und Flugkreisel schaffen.
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Die Erfindung erstreckt sich auf Einrichtungen, bei denen die Sperrglieder
usw. sowohl an der Kapsel als auch am Flugkreisel angeordnet sind. Wie oben schon
ausgeführt, kann die Kapsel mit einem Fallschirm verbunden sein und nach ihrer Ablösung
vom Flugkreisel am Fallschirm hängend zur Erde zurückschweben. Es ist jedoch auch
möglich, die Kapsel in Form einer Miniaturbombe od. dgl., d. h. ohne Fallschirm
zu gestalten.
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Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel zu entnehmen. Es zeigt Fig. i zum Teil im Schnitt
den Flugkreisel mit Kapsel und Startvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der
Linie II-II in Fig. i,.
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Fig.3 und 4 zwei verschiedene Ausführungsarten der Verbindung zwischen
Kapsel und Fallschirm.
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In der Zeichnung ist mit i die Luftschraube, mit 2 der Flugkreiselkörper,
mit 3 die Startvorrichtung und mit 4 die als Platte ausgebildete Kapsel bezeichnet.
Die Teile i und 2 können entweder einstückig sein oder, wie in dem Ausführungsbeispiel,
durch die Nieten 5 miteinander verbunden sein. Die Kapsel 4 ragt mit dem Hohlzapfen
q.' in den vom Flugkreiselkörper 2 als Hohlkugelabschnitt gebildeten Raum 6 hinein
und umfaßt das Kupplungsstück 7, in welches beim Start das Ende 8 der Steckachse
9 der Startvorrichtung 3 eingreift. .
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An der Unterseite der Platte 4 befinden sich die beiden Sperrschieber
io und i i sowie die Rückholfedern 12 und 13, die bei 16, 17 bzw. 14, 15 mit den
Sperrschiebern io, i i bzw. der Platte 4 verbunden sind. Die Sperrschieber io, i
i sind axial in bezug auf die Drehachse 18 verschiebbar und durch Vorsprünge i9,
2o der Platte 4 gehalten. Die Lappen io' und ii' der Sperrschieber io und ii sorgen
dafür, daß diese von den Federn 12 und 13 nicht unzulässig weit in Richtung zur
Drehachse verschoben werden. Am Flugkreiselkörper 2 sind Schlitze 21 und 22 vorgesehen,
in die die Enden 23 und 24 der Sperrschieber io und i i eingreifen können. Die Platte
4 besitzt Zapfen 25, 26, 27 und 28, welche in die segmentartigen Aussparungen 29
und 3o des Kreiselkörpers 2 einlegbar sind.
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Befindet sich der Flugkreiselkörper 2 nicht in Rotation und ist auch
nicht die Startvorrichtung 3 in die Stellung gemäß Fig. i gebracht, so ziehen die
Federn 12 und 13 die Sperrschieber io und i i in die gestrichelt angedeutete Lage
3 i, 32. In diesem Fall sind der Flugkreiselkörper 2 und: die Platte 4 nicht miteinander
verbunden. Sobald die Startvorrichtung 3 mit ihrer Steckachse 9 in die Lage gemäß
Fig. i gebracht wird, drückt sie gegen die Wirkung der Federn 12 und 13 die Enden
33 und 34 der Sperrschieber io und ii auseinander, so daß die anderen Enden 23 und
24 der Sperrschieber in die Schlitze 21 und 22 des Flugkreiselkörpers 2 eingreifen
und somit diesen mit der Platte 4 verbinden. Nunmehr kann durch Betätigung der Startvorrichtung
durch den Zug 35 der Flugkreisel in Rotation versetzt werden, und durch die Zentrifugalkraft
werden bis zum Unterschreiten einer gewissen Rotationsgeschwindigkeit die Sperrschieber
io und i i in der gezeichneten Lage verbleiben.
Sobald die Kraft
der Federn 12 und 13
größer als -die auf die Sperrschieber io und i
i wirkende Zentrifugalkraft ist, zeigt sie diese in Richtung zur Rotationsachse,
wodurch die Verbindung zwischen Flugkreiselkörper 2 und Platte 4 aufgehoben ist
und sich die letztere von dem Flugkreiselkörper löst. In dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
ist die Platte 4. mit einem Fallschirm 36 verbunden, der zusammengelegt in dem Raum
6 Platz hat. Nach Lösen der Platte 4 vam Flugkreiselkörper 2 schwebt also die Platte
4 an dem Fallschirm 36 zur Erde zurück. Gemäß Fig. 3 befinden sich zwischen den
Fallschirmschnüren 37 und dem Verbindungsstück 38 der Platte 4 Kugeln 39 und Schnurstücke
40. Hierdurch wird verhindert, daß infolge der Rotation der Kapsel bzw. der Platte
4 ein Zusammendrehen der Schnüre 37 erfolgt, da die Rotation von den Kugeln 39 bzw.
den dazwischen befindlichen Schnurstücken 4o aufgefangen wird. In einer vereinfachten
Ausführungsform ist gemäß Fig. 4 nur eine Kugel 39 und ein Schnurstück 4o vorgesehen.