DE962871C

DE962871C - Schaumschwimmaufbereitungsverfahren

Info

Publication number: DE962871C
Application number: DESCH18851A
Authority: DE
Inventors: Dr Wolfgang Goetze; Dr Gerhard Hinz; Dr Klaus Pirner; Dr Gerhard Schulz
Original assignee: Schering AG
Current assignee: Bayer Pharma AG
Priority date: 1955-10-15
Filing date: 1955-10-15
Publication date: 1957-05-02

Description

Schaumschwimmaufbereitungsverfahren Es ist eine Reihe von Stoffgruppen bekannt, welche als Sammler 'bei den Schaumschwimmaufbereitungsverfahren verwendet werden.. Es gibt darunter solche mit besonders starker Sammelwirkung, bei welchen die Ausbringung hoch ist, jedoch eine selektive Wirkung nur in besonders günstig gelagerten Fällen eintritt. Da es bei der je nach Herkunft wechselnden' Zusammensetzung der Mineralien in solchen Fällen oft nicht gelingt, die gewünschte Ruftrennung zu erhalten, versucht man durch Maßnahmen, wie z. B. V orreinigungsoperationen auf naßmechanischem Wege oder bzw. und durch Zusatz von belebenden oder drückenden Reagenzien zur. Flotationstrübe; die Selektivwirkung zu erhöhen. -Es versteht sich, daß die Einhaltung derartiger kombinierter Maßnahmen besonderen, Kosten steigernden Aufwand erfordert, und es wäre von Vorteil, wenn man Sammler verwenden könnte, welche von vornherein bereits eine selektive Wirkung ausüben. Die vorliegende Erfindung hat derartige selektive Sammler zum Gegenstand und gibt weiterhin einen Anwendungsfall für diese Sammler an, für welchen sie sich besonders vorteilhaft einsetzen lassen.
Es wurde gefunden, daß die Flotation bei Schaumschwimmaufbereitungsverfahren in besonders selektiver Weise mit Hilfe von a-Alkylphenoxycarbon säuren als Sammlern folgender allgemeiner Formel durchgeführt werden kann Hierin bedeutet R1 einen aromatischen Ring, der auch durch eine oder -mehrere geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen substituiert sein kann, R2 einen unverzweigten Alkylrest mit Cl bis C12 oder Wasserstoff, R3 Wasserstoff oder Metallion, X Sauerstoff oder Schwefel, n die Zahl i oder 2.
Diese Stoffe besitzen eine zum Teil sehr gute Sammelwirkung, die bei einzelnen Bestandteilen von Mineralien derjenigen der am stärksten wirkenden Sammler (z. B. Olsäure) entspricht. Bei gewissen anderen Bestandteilen von Mineralien, die von Olsäure in gleicher Weise flotiert werden, zeigen sie jedoch nur verhältnismäßig geringe Flotationswirkung. Die Verwendung der angegebenen Sammler kommt also in solchen Fällen in Frage, bei denen die. Selektionswirkung der bisher bekannten Sammler nicht ausreicht.
Es ist selbstverständlich, daß atreh bei Anwendung der erfindungsgemäßen Sammlereine Konditionierung der Trübe, insbesondere die Einhaltung einer optimalen' Wasserstoffionenkonzentration, zweckmäßig ist und daß Aktivatoren und Passivierungszusätze Verwendung finden können. Vor allem können Nachflotierungen mit besonderem Vorteil in den Fällen in Frage kommen, in denen infolge der nur auswählenden Flotation einzelne Bestandteile der Mineralien im Abgang verbleiben, welche mit den bisher üblichen Sammlern nachträglich ausgebracht werden können.
Ein solcher Fall, bei dem die Schaumschwimmaufbereitung bisher nur mit Schwierigkeiten durchführbar ist, liegt bei schwerspathaltigem Rohflußspat vor. Man verwendet hier als Sammler natürliche Fettsäuren, z. B. Ölsäure. Es ist jedoch bekannt, daß Flußspat mit über etwa 811/0 Schwerspat mit diesem Sammler nicht mehr befriedigend flotiert werden kann.
Es wurde gefunden, daß sich mit Hilfe der angegebenen Sammler auch schwerspathaltiger Flußspat mit über 80/, Schwerspätgehalt (bis zu etwa 500/, Schwerspatgehalt) so selektiv flotieren läßt, daß im wesentlichen nur Flußspat mit dem Schaum aufschwimmt.
Um einen optimalen Trenneffekt zu erreichen, muß mit einer Reihe einfach durchzuführender Flotationsversuche bei verschiedenen pH-Werten der optimale pH-Wert der Trübe ermittelt werden. Dieser optimale pH-Wert muß während der ganzen Dauer der Flotation in möglichst engen Grenzen eingehalten werden.
Nach der Abtrennung des Flußspats kann der in der Trübe verbleibende Schwerspat mit den bekannten Sammlern, wie Ölsäure, nachflotiert werden.
Um den Trenneffekt zu zeigen, werden in den nachstehenden Tabellen einige Versuchsergebnisse zusammengestellt.
Die Flotationen wurden jeweils in gleicher Weise in einer I,5-1-Zelle durchgeführt.
Analyse des Aufgabegutes: 42,5°/0 CaF2, 48,2°/0 BaS04, 2,7o/oCaC03(Calcit).Aufgabe3oog. Zerkleinerung iooMaschen (0,15 mm). Trübedichte i : 5

Aus den in der vorstehenden Tabelle zusammengestellten Flotationsbeispielen ist zu ersehen; daB bei geeigneter Wahl des pH-Wertes der Trübe mit den vorgeschlagenen a-Alkylphenoxycarbonsäuren als Sammlern FluBspat in einer einmaligen Flotation nach Beispiel i b) von 42,4 auf 743 °/o bei einem Ausbringen von 8404 Ca FZ bzw. nach Beispiel 2b) von 42,5 auf 70,7 % bei einem Ausbringen von 95,1 % CaF2 angereichert wird: Vergleichsweise wurden die Versuche 3a), 3b) und 3c) mit dem gebräuchlichsten Sammler für oxydische Erze, der Ölsäure, durchgeführt. Im günstigsten Falle [Beispiel 3a)] kann mit Ölsäure ein schwerspathaltiger FluBspat in einer einmaligen Flotation von 42,5 auf nm' 58,4 °/o bei einem Ausbringen von 92,6 °/o CaFa angereichert werden.
Die angeführten Beispiele lassen erkennen, daB die a-Alkylphenoxycarbonsäuren im Vergleich zu gebräuchlichen Fettsäuren, wie insbesondere (Ölsäure, schwerspathaltigen FluBspat wesentlich selektiver flotieren.

Claims

PATENTANSPRUCH: Schaumschwimmaufbereitungsverfahren zur Trennung der Bestandteile von Mineralien, insbesondere von schwerspathaltigem Flußspat, dadurch gekennzeichnet, da.B die Flotation mit Hilfe von a-Alkylphenoxycarbonsäuren als hochselektiven Sammlern folgender allgemeinen Formel durchgeführt wird worin R1 einen aromatischen Ring bzw. einen durch eine oder mehrere geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen substituierten aromatischen Ring, Ra einen unverzweigten Alkylrest mit Cl bis C1$ oder Wasserstoff, R3 Wasserstoff der Metallionen, X Sauerstoff oder Schwefel und n die Zahlen x oder 2 bedeutet.