DE961782C - Photographische Kamera mit einem durch Hilfskraft angetriebenen Verschluss - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 11. APRDL1957

R 10293IX j 57 a

Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera, vorzugsweise eine Kleinbildkamera, bei der der auf unterschiedliche Belichtungszeiten einstellbare Verschluß durch eine Hilfskraft, z.B. einen Federmotor, angetrieben ist. Im Gegensatz zu bekannten Verschlüssen, bei denen die Verschlußantriebsfeder jeweils beim Betätigen des Auslösers gespannt wird, bezieht sich die Erfindung auf solche Kameras, bei denen entweder unmittelbar ein — von der Auslösekraft unabhängiger — Hilfskraftanitrieb am Verschluß wirksam ist oder bei denen nach jedem Verschlußablauf die Antriebsfeder des Verschlusses durch einen Motor, z. B. einen Federmotor, wieder gespannt wird. Kameras, die in diesem Sinne mit einem Hilfskraftantrieb ausgerüstet sind, besitzen in bekannter Weise einen selbsttätigen Filmtransport, der in Abhängigkeit vom Verschlußablauf gesteuert ist.

Bei Kameras dieser Art wird der Verschluß nach jedem Ablauf durch· ein vom Auslösemechanismus gesteuertes Fangglied arretiert. Will man mehrere Aufnahmen schnell nacheinander machen, so muß der Auslöser mehrmals betätigt werden, wofür in bekannter Weise eine vom Verschluß gesteuerte elektromagnetische Auslösevorrichtung durchgebildet worden ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders einfache Auslösemechanik zu schaffen, die bei motorisch angetriebenen Kameras mit auf

Verschlußzeiten einstellbaren Verschlußserien Aufnahmen, ohne Zuhilfenahme elektromagnetischer Ausloser macht. Es ist an sich bei Laufbildkameras mit Federwerksantrieb bekanint, eine Umschaltung vorzunehmen, so daß anstatt kinematographischer Aufnahmen auch Einzelbilder aufgenommen werden können. Es ist auch bei Federwerkskameras, die für Eineelbildaiufnahmeii eingerichtet sind, bekannt, nach jedem Ablauf durch ein vom ίο Auslösemechanismus gesteuertes Fangglied zur Herstellung von Serieoaufnahmeni auszuschalten!. Die bekannte Anordnung ist jedoch verhältnismäßig kompliziert und in der Herstellung teuer. Die Erfindung besteht darin, daß ein von Hand zu betätigender Auslöser mit einem Auslösehebel und einem gleichachsig mit diesem gelagerten Fangglied, an dem die Fangnase des Verschlusses arreitiert wird, bevor sie am Auslösehebel zur Anlage kommt, in der Weise zusammenarbeitet, daß das ao Fangglied beim Betätigen; des Auslösers kurzzeitig in Auslösestellung kommt, aber mach Freigabe der Fangnase seine Sperrstellung bereits wieder einnimmt, bevor der Auslösehebel durch den Auslöser in Auslösestellung gebracht wird und die Fangnase as für den Verschluß freigibt, und daiß das Fangglied durch eine von außen zu betätigende Einstellvorrichtung in der Auslösestellung arretierbar ist.

Es wird dadurch erreicht, daß die Kamera unter

Beibehaltung ihres Arbeitstaktes — Auslösung, Belichtung, Filmtransport, Varschlußspannung — unter dem Einfluß des· Hilfsantriebes durchläuft, solange der Auslöser betätigt ist.

Die Abbildungen zeigen in schematischer Darstellung eiini zweckmäßiges Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Im Gehäuse ι der Kamera ist hinter der Belidbtungsöffnung i' eine mit einem Belichtungsausschnitt 2 versehene umlaufende Verschluß scheibe 3 gelagert. Der Antrieb der Verschlußscheibe 3 erfolgt über einen Winkeltrieb 4 durch eine mit einem Ritzel 5 versehene und im Gehäuse 1 gelagerte Welle 6. Das Ritzel 5 kämmt einerseits mit einem an einem Federgehäuse 7 angebrachten Zahnkranz 8, andererseits mit einem Zwischetir triebrad 9, an dem. in nicht dargestellter bekannter Weise ein die Belichtungszeit bestimmendes Hemmwerk angreift. Mit dem Zwischentriebrad 9 ist ein Ritzel 10 in Antriebsverbindung, das eine mit einer Fangnase 11 versehene Arretierscheibe 12 trägt. Die Fangnase 11 legt sich unter dem Einfluß der im Federgehäuse 7 untergebrachten Aatriebsfeder gegen ein Fangglied 13, das bei 14 gleichachsig mit einem Auslösehebel 15 im Gehäuse ι gelagert ist. Das Fangglied! 13 überragt den Auslösetobel 15 etwas, so daß die Fangnase 11 erst dann am Auslösehebel 15 zur Anlage kommen kann:, wenn das Fangglied 13 in di© gestrichelt eingezeichnete Auslösestellung gebracht wird. Das Fangglied 13 ragt mit einer Nase 16 in die Bahn einer auf einem Auslöseschieber 17 schwenkbar gelagerten Klinke 18. Der Auslöseschieber 17 ist im Gehäuse 1 durch Stifte 19, 19' geführt und an einer Rückholfeder 20 befestigt. Ein Arm 21 des Fanggliedes 13 ragt in die Bahn eines mit einem Stift22 versehenen Hebels 23, der von· außen durch einen Stellknopf 24 in Pfeilrichtung umgelegt werden, kann.

Auf der Antriebswelle 6 sitzt ein Nocken 25, durch den ein Sperrhebel 26 auslösbar ist. Der Sperrhebel 26 sperrt eine Filmtransportwelle 27, mit der ein Ritzel 28 verbunden ist. Das Ritzel 28 kämmt mit dem Zahnkranz 29 eines weiteren Federhauses 30.

Die Kerne der in den Federhäusern 7 und 30 untergebrachten Spiralfedern sind durch ein Aufzugsgetriebe 32, 32' mit dem Aufzugsglied33 verbunden.

Die Wirkungsweise der geschilderten Anordnung ist folgende: Durch das Drehen des Aufzugsgliedes 33 werden die Federn in den Federhäusern 7 und 30 gemeinsam gespannt. Wenn der Auslöseschieber 17 niedergedrückt wird, drückt die Klinke 18 auf die Nase 16 des Fanggliedes 13 und bringt dieses für kurze Zeit in Auslösestellung, so daß die Fangnase 11 freigegeben wird und sich an den Auslösehebel 15 anlegt. Nach einem bestimmten Weg des Auslösesdhiebers 17 schnappt jedoch die Nase 16 von der Klinke 18. ab, und das Fangglied 13 kehrt wieder in seine Sperrstellung zurück, liegt aber nunmehr hinter der am Auslösehebel 15 anliegenden Fangnase 11. Beim Weiterdrücken des Auslöseschiebers 17 wird der Versdhiuß durch den Auslösehebel 15 ausgelöst, wobei sowohl die Verschlußscheibe 3 als auch die Arretiersdheibe 12 fast eine volle Umdrehung machen, bis die Fangnase 11 sich am Fangglied 13 wieder fängt.

Nadh Beendigung des Belidhtungsvorganges wird 'durch den Nocken 25 und den Sperrhebel 26 der Filmtransport ausgelöst und der Film durch die Transportrolle 27 um eine Bildbreite weitergezogen. Nach dem Loslassen des Auslösesdhiebers 17 geht dieser in seiner Ausgangs stellung zurück, wobei die Klinke 18 der Nase 16 federnd ausweicht.

Durch Drehen des Stellknopfes 24 kann man das Fangglied 13 ausschalten, indem man es durch den am Arm 21 anschlagenden Stift 22 des Hebels 23 in Auslösestellung arretiert. Wird bei ausgeschaltetem Fangglied 13 der Auslöseschieber 17 niedergedrückt, so läuft der Verschluß und Filmtransport in beschriebener Weise ununterbrochen ab, bis sich nach Loslassen des Auslöseschiebers 17 die Fangnase 11 wieder am Auslösehebel 15 fängt. Es können auf diese Weise Aufhalimeserien gemaoht werden, bis die in den Federhäusern 7 und 30 gespeicherte Federkraft aufgebraucht ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPKUGH:

   Photographische Kamera mit einem durch eine Hilfskraft, vorzugsweise einem Feder- iao motor angetriebenen, auf unterschiedliche Belichtungszeiten einstellbaren Verschluß, der nach jedem Ablauf durch ein vom Auslösemechanismus gesteuertes Fangglied arretiert wird, das zur Herstellung von Serienaufnahmen ausschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß

   ein von Hand zu betätigender Auslöser (17) mit einem Auslösehebel (15) und einem gleichachsig mit diesem gelagerten Fangglied (13), an dem die Fangnase (11) des Verschlusses arretiert wird, bevor sie am Auslösehebel (15) zur Anlage kommt, in der Weise zusammenarbeitet, daß das Fangglied (13) beim Betätigen des Auslösers (17) kurzzeitig in Auslösestellung kommt, aber nach Freigabe der Fangnase seine Sperrstellung bereits wieder einnimmt, bevor der Auslösehebel durch den Auslöser in Auslösestellung gebracht wird und die Fangnase für den Verschluß freigibt, und daß das Fangglied durch eine von außen zu betätigende Einstellvorrichtung in der Auslösestellung arretierbar ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 711 659, 319828; schweizerische Patentschrift Nr. 239 222.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 609 658/257 10.56 (609 855 4. 57)