DE960928C - Verfahren zur Emulsionspolymerisation von ungesaettigten Verbindungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Emulsionspolymerisation von ungesättigten Verbindungen Im Patent 956 7a1 ist ein Verfahren zum Polymerisieren von ungesättigten Verbindungen im emulgierten Zustand beschrieben, wobei man als Ausgangsmaterial Emulsionen benutzt, bei deren Herstellung die zu polymerisierenden Verbindungen mit einer solchen Menge einer ziemlich konzentrierten Emulgatorlösung vermischt werden, daß eine Gallerte oder eine gallertartige Masse entsteht, die dann nach und nach unter solchen Bedingungen verdünnt wird, daß das Gemisch während des Verdünnens nahezu homogen c- chalten wird.
• Die nach diesem Verfahren erhaltenen Emulsionen sind viel feindispexser und haben eine beträchtlich höhere Stabilität als die nach bisher bekannten Methoden hergestellten. Infolge ihrer großen Stabilität können diese Emulsionen ohne heftiges Rühren polymerisiert werden. Sie eignen sich ferner außerordentlich gut für die Polymerisation in röhrenförmigen Reaktionsvorrichtungen, die nicht mit mechanischen Rührwerken ausgestattet sind.
• Es wurde nun gefunden, daß sich mehr oder weniger die gleichen Vorteile erzielen lassen, wenn man eine Emulsion einer zu polymerisierenden Substanz in einer Weise herstellt, die vom oben beschriebenen Verfahren insofern abweicht, daß man die Gallerte oder die gallertartige Masse auf andere Weise verdünnt. Eine graduelle Verdünnung unter Solchen Umständen, daß das Gemisch während des Verdünnens nahezu homogen gehalten wird, ist deshalb zur Erreichung der obenerwähnten Vorteile nicht ausschlaggebend.
• Die vorliegende Erfindung sieht daher vor, das Verdünnungsmittel der Gallerte oder der gallertartigen Masse alles auf einmal oder portionsweise zuzusetzen, oder aber die Gallerte oder die gallertartige Masse dem Verdünnungsmittel auf einmal, in Portionen oder nach und nach zuzusetzen.
• Obschon dieses neue Verfahren in vielen Fällen zu einer Klumpenbildung der Gallerte oder der gallertartigen Masse im Verdünnungsmittel führen kann, kann diesem Nachteil abgeholfen werden, indem man die Mischung bewegt, z. B. durch Rühren, Kneten oder Verursachung einer turbulenten Strömung.
• Das Verfahren eignet sich für alle Substanzen, welche sich der Emulsionspolymerisation unterwerfen lassen, z. B. für Vinyl- und Vinyiidenverbindungen, wie Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide, V inylacetat, Acryl- und Methacrylester, Acrylnitril, Methacrylnitril, Styrol, Fumarsäureester, Butadiene und deren Derivate, wie Isopren und Chloropren, oder Mischungen von zwei oder mehr dieser Verbindungen.
• Obschon man bei der Herstellung der Emulsion in der Regel dem Monomeren die Gesamtmenge des Emulgators auf einmal zugibt, ist es auch möglich, zuerst nur einen Teil zuzusetzen und dann den Rest zusammen mit dem zur Verdünnung verwendeten Wasser zuzufügen. Letztere Arbeitsweise kann, man dann anwenden, wenn Emulgato@rlösungen mit Konzentrationen von beispielsweise 5 bis io Gewichtsprozent für die Herstellung der Gallerte verwendet wurden.
• Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendenden Emulgatoren umfassen viele Stoffe, welche also schon verwendet wurden, wie Alkalisalze von Alkylnaphthalinsulfonaten, Alkalisalze von Arylalkyl-polyäthersulfonaten, Cetyltrimethylammoniumbromid, Cetyl-pyridiniumbromid, Sorbitan-monolaurat. Sorbitan-monooleat, Polyoxy-alkenäther von partiellen Estern von Sorbitan und Paltnitin-, Stearin- oder Ölsäure. Insbesondere in saurem Medium kann: man Produkte verwenden, die unter dein \Tamen »Mersolate« erhältlich sind und die durch Sulfochlorierung gesättigter Kohlenwasserstoffe mit io bis 2o Kohlenstoffatomen und anschließende alkalische Verseifung der erhaltenen Sulfochloride hergestellt werden, und auch Alkalisalze höherer Monoalkvlsulfate, z. B. Natriumsalz des Cetvlsulfats. Beispiel I 171 einer 25g gewichtsprozentigen wäßrigen Mersolatlösung wurden bei Zimmertemperatur mit ioo kg Vinylidenchlorid vermischt, indem die - Mischung gründlich durchgerührt wurde. Es entstand eine Gallerte, der auf einmal 5o 1 Wasser zugesetzt wurden. Diese Mischung wurde durch Rühren homogenisiert und hernach mit 3331 angesäuertem Wasser verdünnt. Die so erhaltene homogene Emulsion vom pH-Wert 2,6 war sehr feindispers und besaß eine größere Stabilität als eine Emulsion, die erhalten wurde durch Dispergieren von ioo kg Vinylidenchlorid in einer Mischung aus i71 einer 25o/oigen Mersolatlösung und 3831 Wasser, wobei das Wasser so viel Säure enthielt, um der fertigen Emulsion ebenfalls einen pH-Wert von 2,6 zu erteilen. Beispiel II Man arbeitet nach dem gleichen Verfahren wie im Beispiel z, mit dem einzigen Unterschied, daß die dort erwähnten Wassermengen, d. h. 5o und 333 1, der Gallerte auf einmal zugegeben wurden. Auch in diesem Falle wurde gerührt, bis eine homogene Emulsion erreicht war, deren Stabilität derjenigen der Emulsion gemäß Beispiel I etwa gleichwertig war.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE. i. Abänderung des Verfahrens zur Emulsionspolymerisation von ungesättigten Verbindungen, - wobei die zu polymerisierenden Verbindungen mit einer solchen Menge einer ziemlich konzentrierten Emulgatorlösung gemischt werden, daß eine Gallerte oder eine gallertartige Masse entsteht, welche dann verdünnt wird, worauf die erhaltene Emulsion der Polymerisation unterworfen wird, nach Patent 956 72i, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdünnung in beliebiger Weise stattfindet, jedoch unter Ausschluß des Falles, in dem das Verdünnungsmittel der Gallerte oder der gallertartigen Masse unter solchen Bedingungen allmählich zugesetzt wird, daß das Gemisch während des Verdünnens nahezu homogen gehalten wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die konzentrierte Emulgatorlösung eine Konzentration von mindestens 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise io bis 35 Gewichtsprozent, aufweist.