DE1669735A1 - Verfahren zum Agglomerieren waessriger Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Erweichungspunkten oberhalb 20 deg.C - Google Patents

Verfahren zum Agglomerieren waessriger Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Erweichungspunkten oberhalb 20 deg.C

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Description

  • Verfahren zum Agglomerieren wäßriger Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Erweichungspunkten oberhalb 20°C Durch Emulsionspolymerisation hergestellte Polymerisatdispersionen sind in der Regel außerordentlich feinteilig und ihre Teilchengrößenverteilung ist verhältnismäßig eng. Für einige Anwendungsgebiete sind jedch grobteilige Dispersionen von Vorteil. Bekanntlich sind feinteilige Dispersionen schon bei relativ geringen Feststoffgehalten so viskos, da8 sie nur schwierig zu handhaben sind. Demgegenüber sind grobteilige Dispersionen gut konzentrierbar und haben auch bei hohen Feststoffgehalten noch eine gute Fliesfähigkeit.
  • Man hat daher schon versucht, grobteilige Dispersionen herzustellen z. B. indem man während der Polymerisation stufenweise Emulgator zudosierte. Dabei bilden sich jedoch in vielen F§llen leicht betrEchtliche Koagulatmengen. Außerdem muß eine Verlkngerung der Polymerisationezeit in Kauf genommen werden.
  • 658/659/66Die Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Polyvi. nylalkohol oder Hydroxyäthylcellulose, führt zwar insbesondere bei Vinylestern zur Bildung grobteiliger Dispersionen (vergleiche deutsches Patent 1 029 565), doch bewirken derartige Schutzkolloide außerdem eine Erhöhung-der Viskositint.
  • Agglomerationsverfahren, die nach der Polymerisation ausgeführt werden, wurden in verschiedenen Ausführungsformen für Synthesekautschuk-Dispersionen entwickelt. Diese Verfahren sind jedoch nicht allgemein anwendbar, da sie an bestimmte Emulgatoren und pH-Werte gebunden sind und sich bei ihrer Anwendung auf andere Polymerisatdispersionen häufig beachtliche Koagulatmengen bilden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man wäßrige Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Glastemperaturen über 20°C unter Verwendung hochmolekularer Agglomeriermittel besonders einfach agglomerieren kann, wenn man als Agglomeriermittel eine wäßrige Dispersion eines alkaliunlöslichen Mischpolymerisates aus 0, 5 bis 25 % seines Gewichtes wasserlösliche Homopolymerisate bildenden äthylenisch ungesättigten Monomeren und 99, 5 bis 75% seines Gewichtes wasserunlösliche Homopolymerisate bildenden Ethylenisch ungesättigten Monomeren verwendet, wobei auf 10Q Gewichtsteile des Emulsionspolymerisates mit der Glastemperatur über 20°C 0, 1 bis 30 Gewichtsteile des Mischpolymerisates des Agglomeriermittels kommen, und man bei Temperaturen arbeitet, die oberhalb der Glastemperatur der zu agglomerierenden Polymerisate, die durch Lösungsmittel und/oder Weichmacher erniedrigt sa n kann, liegen. Meist agglomeriert man bei Temperaturen zwischen 35 und 120°C.
  • Die zu agglomerierenden Polymerisatdispersionen können nach den üblichen Verfahren der Emulsionspolymerisation unter Verwendung der üblichen Emulgier-oder Dispergierhilfsmittel aus Monomeren oder Monomergemischen hergestellt sein, deren Polymerisate Glastemperaturen oberhalb 20°C besitzen. Bei Dispersionen von Mischpolymerisaten aus Monomeren, deren Homopolymerisate zum Teil Glastemperaturen unterhalb 20°C beeitzen, werden solche Mengenverhältnisse gewählt, daß das resultierende Mischpolymerisat eine Glastemperatur oberhalb 20°C hat Gee gnet Monomere siS z. B. Ester olefinisch ungesättigter mindestens 3-C-Atome enthaltender Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumar-und Itaconsäure mit 1 bis 12 C-Atomen enthaltenden Alkanolen oder mit Cycloalkanolen, wie Cyclohexanol, Vinylester von gesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 12 C-Atomen, wie Vinylacetat und Vinylpropionat, vinylaromatische Verbindungen, wie Styrol, Vinyltoluole, Vinylxylole, «-Methylstyrol, Vinyläthylbenzole und Chlorstyrole, äthylenisch ungesättigte Nitrile, wie Acrylnitril, sowie 1, 3-Diene wie Butadien, Isopren, Piperilen, 2, 3-Dimethylbutadien und Chloropren, ferner Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid oder Yinylidenchlorid. Beispiele für geeignete Emulsionsmischpolymerisate sind solche aus 60 bis 80 A Styrol und 20 bis 40 % n-Butylacrylat, Styrol und bis zu etwa 40 % Butadien, 70 % Acrylnitril und 30 A n-Butylacrylat oder etwa gleichen Teilen Athylacrylat und Methylmethacrylat.
  • Die Art der für die Herstellung der Dispersionen verwendeten Emulgatoren ist fUr das neue Agglomerierverfahren nicht wesentlich. Wichtig für das Ausmaß der Agglomeration ist jedoch der Emulgatorgehalt der Dispersion bzw. der Sättigungsgrad des Latex mit Emulgator. Der Sättigungsgrad kann z. B. nach Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band 14/1, Seite 370, durch Seifentitration bestimmt werden. Dabei wird dem Latex portionsweise eine wäQrige Lösung desselben Emulgators zugefUgt, der zu seiner Herstellung verwendet wurde. Der Endpunkt ist erreicht, wenn die Oberflächenspannung der Mischung nach weiteren Zusätzen nicht weiter sinkt. Hat man T ml Emulgatorldsung verbraucht und enthielt die verwendete Probe zunächst A ml Emulgatorldsung, so ist der Sättigungsgrad des Latex A S = A + T # 100 %. Je hoher der Sättigungsgrad der Polymerisatdispersion am Emulgator ist, um so geringer ist im allgemeinen die Wirkung einer bestimmten Menge Agglomeriermittel.
  • Der Polymerisatgehalt der zu agglomerierenden Dispersion kann in weitem Bereich variiert werden. Im allgemeinen verringert sich die Wirkung eines Agglomeriermitteb mit abnehmendem Polymerisatgehalt der Dispersion. Das Agglomeriren 20 bis 50 %iger Dispersionen ist ohne weiteres möglich. Bei einem Polymerisatgehalt der Dispersion unter 20 Gewichtsprozent beobachtet man hEufig ein Absinken der Agglomerierbarkeit.
  • Besonders wirksame Agglomeriermittel, z. B. die Dispersion eines Copolymerisates aus 95 Teilen Äthylacrylat und 5 Teilen Acrylamid wirken selbst bei Dispersionen mit sehr niederen Polymerisatgehalten noch agglomerierend, doch iat im allgemeinen bei Polymerisatgehalten unterhalb 10 Gewichtsprozent die Wirkung nur gering. Bevorzugt werden Polymerisatgehalte der Dispersion oberhalb 15, insbesondere zwischen 20 und 50 Gewichtsprozent.
  • Der pH-Wert der Dispersionen ist nur dann von Bedeutung, wenn salzbildende Agglomeriermittel verwendet werden. Carboxylgruppen enthaltende Agglomeriermittel sind z. B. im alkalischen Bereich besonders wirksam. Basische Agglomeriermittel hingegen wirken besonders im sauren pH-Bereich. Selbstverständlich ist eine Voraussetzung fUr das Arbeiten bei pH-Werten urter 7, daß der Emulgator der Dispersionen auch im sauren Bereich wirksam ist. Beispiele fUr derartige Emulgatoren sind Laurylsulfat, p-Isooetylbenzolsulfonat, Dodecylsulfonsäure und der Schwefelsäurehalbester von Umsetzungsprodukten aus p-Isooctylphenol mit Alkylenoxiden, wie Xthylenoxid.
  • Den Polymeriaatdispersionen werden bei dem Verfahren 0, 1 bis 30, vorzugsweise 0, 5 bis 10 Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Feststoff von Copolymerisaten mit hydrophilen Gruppen in Form wäßriger Dispersionen zugefügt, wobei die Konzentration dieser Dispersionen in weiten Grenzen variiert werden kónnen.
  • Die Copolymerisate mit den hydrophilen Gruppen sind in Alkali unlöslich und enthalten 0, 5 bis 25 % ihres Gewichtes solcher äthylenisch ungesättigter Monomerer (a) einpolymerisiert, die fAr sich polymerisiert wasserlösliche Homopolymerisate ergeben.
  • Derartige Monomere (a) sind ZB. äthylenisch ungesättigte Mono-und Dicarbonsäuren mit mindestens 3 C-Atomen, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Glutaconsäure, 3-Methylglutaconsäure, Muconsäure, Dihydromuconsäure, Methylenmalonsäure, Zitraconsäure, Mesaconsäure, Methylenglutaconsäure und deren Alkali-, Erdalkali-und Ammoniumsalze, sowie die Halbester ungesätgter Dicarbonsäuren der genannten Art und deren Salze äthylenisch ungesättigter Carbonsäureamide, wie Acrylamid, Methacrylamid, Maleinsäuredi und monoamid, Methylacrylamid und andere N-Alkylcarbonsäureamide mit 1 bis 4 C-Atomen in den Alkylresten, N-Methylolcarbonsduieamide, wie N-Methylolacrylamid und N-Methylolmethacrylamid, die Ather derartiger N-Methylolamidverbindungen, soweit sie hydrophil sind, z. B. die Methyl-, Xthyl-, 3-Oxabutyl-, 3, 6-Dioxaheptyl-und der 3, 6, 9-Trioxadecyläther und Athylenoxidaddukte derartiger N-Methylolverbindungen, z. B. des N-Methylolacrylamids, des N-Methylolmethacrylamids und des N-Methylolmaleinimids und ferner Esteramide der Malein-, Fumar-und Itaconsäure und der anderen obengenannten äthylenisch ungesättigten Dicarbonsäuren und deren Salze, N-Vinylamide, wie N-Vinylacetamid und N-Vinylpyrrolidon, äthylenisch ungesättigte Polyhydroxylverbindungen, z. B. Halbeater aus Ethylenisch ungesättigten Säuren mit Glykolen und Polyglykolen, wie Äthylenglykol, Propylenglykol-1, 2 und -1,3,Butylenglykol-1, 2 und-1, 4, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol und Tetraäthylenglykol, äthylenisch ungesättigte Monomere mit basischen Stickstoffatomen, z. B. Vinylimidazol, Vinylpyridin, 2-N-Dimethylaminoäthylacrylat, Mannichbasen aus Aerylamid oder Methacrylamid, Formaldehyd und Dialkylaminen, deren Alkylgruppen 1 bis 12 C-Atome enthalten, sowie deren Ammoniumsalze und äthylenisch ungesättigte-quaternäre Ammoniumverbindungen, wie N-Methylvinylpyridiniumsulfat und N-Methyl-N-Vinylimidazoliniumehlorid, äthylenisch ungesättigte Sulfonsäure und deren Alkali-, Erdalkali-oder Ammoniumsalze, z. B. Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure und die Acryl-und Methacrylsäureester von Hydroxyalkylsulfonsäuren, z. B. der Äthionsäure Zur Copolymerisation mit derartigen hydrophilen Monomeren (a) kann praktisch jedes äthylenisch ungesättigte Monomere (b) verwendet sein, das wasserunlösliche Homopolymerisate bildet. Beispiele für solche Monomere (b) sind die Ester und Nitrile ungesättigter Carbonsäuren mit mindestens 3 C-Atomen, wie die Acryl-und Methacrylester von gegebenenfalls substituierten Alkanolen und Cycloalkanolen, z. B. des Methanols, Äthanols, n-Propanols, Isopropanols, der Butanole, Amylalkohole und Hexanole, des Cyclohexanols, Methylcylohexanols, ß-Phenyläthanols, 2-Cyanäthanols, 2-Chloräthanols, Cyclododekanols, Cyclododekanols und des Stearylalkohols, sowie Acryl-und Methacrylnitril, Vinylaromaten, wie Styrol, OC-Methylstyrol, Vinyltoluole, Athylstyrole und 2-Chlor-und 2, 4-Dichlorstyrol und Vinylnaphthalin, Vinylester, wie Vinylacetat, Yinylpropionat, die Vinylester der sogenannten Versaticsäuren (z. B. der Trimethylessigsdure oder des SEuregemisches, wie man es durch Umsetzung eines Gemisches von Diisobutylen und Triisobutylen mit Kohlendioxid und Wasser in Gegenwart saurer Katalysatoren erhalt) Vinyläther von Alkanolen mit 1 bis 12 C-Atomen, z. B. des Methanols, Äthanols, Propanols, der Butanole oder des 2-Athylhexanols, Vinylhalogenide wie Vinylchlorid und Vinylidenchlorid, sowie 1, 3-Diene, wie Butadien, Isopren, Piperylen und 2-Chlorbutadien.
  • Als Agglomeriermittel bevorzugt werden Copolymerisate der Acryl-und/oder Methacrylsäureester des Methanols, Athanols, des n-und iso-Butanols, Styrols, Butadiens, Vinylacetates, Vinylpropionates sowie der Maleinsäureester und Fumarsäureester der Alkanole mit 1 bis 4 C-Atomen, mit Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid, N-Methylolacrylamid und/oder N-Methylolmethacrylamid.
  • Die optimalen Mengenverhältnisse der Monomeren (a) und (b) in den Agglomeriermitteln sind von Fall zu Fall verschieden. Die agglomerierende Wirkung ist umso stärker, je polarer das Agglomeriermittel ist. Beispielsweise ist die agglomerierende Wirkung einer wäßrigen Dispersion eines Copolymerisates aus 95 Gewichtsprozent Acrylsäureäthylester und 5 Gewichtsprozent Acrylsäure bei pH 3 nur gering. Sie wird stark gesteigert, wenn man die Polarität der hydrophilen Carboxylgruppen durch Überführen in Carboxylationen unter Zusatz von z. B. wäßrigem Alkali steigert.
  • Eine Copolymerisatdispersion aus 97 Teilen Acrylsäureäthylester und 3 Teilen Acrylsäure ist bei pH 9 bis 10 gut wirksam. Bei Emulsionsmischpolymerisaten aus Acrylsäure und Styrol ist auch im basischen Bereich ein Gehalt von mindestens 5t besser von 10 bis 20 Gewichtsprozent Acrylsäure erforderlich, da Styrol weniger polar als Acrylsäureäthylester ist.
  • Die Agglomeriermittel können nach den üblichen Verfahren der Emulsionspolymerisation hergestellt sein. Bei einer beder Ausführungsform werden Agglomeriermittel verwendet, bei deren Herstellung zunächst ein Teil der Monomeren (b) polymerisier und auf den erhaltenen Saatlatex ein Gemisch aus den Monomeren (a) und (b) aufpolymprisiert ist. Derartige Agglomeriermittel sind hochwirksam, auch wenn sie nur geringe Mengen an Monomeren (a) einpolymerisiert enthalten.
  • Bei einer w@ @iteren Ausführungsform werden als Agglomeriermittel Mischpolymerisatdispersionen verwendet, an deren Latexteilchen hydrophile Gruppen erst nach der Polymerisation durch chemische Umsetzungen erzeugt sind, z. durch .B. durch Verseifen @ von einpolymerisierten Estern oder Nitrilen ungesattigter Säuren mit mindestens 3 C-Atomen. Wählt man Homo-oder Copolymexisatdispersionen von Vinylestern als Ausgangsmaterialien, so erhält man beim Verseifen Agglomeriermittel, die als hydrophile Gruppen Hydroxygruppen haben. Ein hochwirksames Agglomeriermittel kann z. B. durch teilweises Verseifen einer Polyvinylacetatdispersion in saurem Medium erhalten werden.
  • Die Zusammensetzung der Agglomeriermittel kann innerhalb weiter Grenzen variiert und der Zusammensetzun der zu agglomerierenden Dispersion angepaßt werden. Für Dispersionen mit einem überwiegenden Anteil an einpolymerisierten Acrylestern kommt beispielsweise eine Dispersion der Zusammensetzung 95% Athylacrylat 5 % Acrylsäure in Frage.
  • Die Agglomeriermittel enthalten im allgemeinen mehr als 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise 2 bis 25 Gewichtsprozent Monomere (a) einpolymerisiert. In manchen Fällen reicht auch schon ein Gehalt'/on 0, 1 bis 1 Gewichtsprozent an Monomeren (a) aus, besonders dann, wenn diese im Gemisch mit Monomeren (b) auf ein RUckgratpolymerisat a7Lpolymerisiert sind, selbst wenn diese praktisch keine @@omeren (a) einpolymerisiert enthält.
  • Die Polymeriaatteilchen des Agglomeriermi-ttels sollen vorzugsweise hydrophiler sein als die dispergierten Polymerisatteilehen der zu agglomerierenden Dispersion.
  • Die Agglomeration wird meist durch Mus chien der auf 35 bis 120°C erhitzten Dispersion des zu agglomerierenden Polymerisates mit der des Agglomeriermittel durchgeführt. Dabei beeinflußt die Art der Zugabe der Agglomeriermittel besonders die Teilchengrößenverteilung der zu agglomerierenden Dispersion, was von starkem @ Einfluß auf die Fliesfähigkeit konzentrieWer Dispersionen ist.
  • Im allgemeinen ist die Teilchengrd3enverteilung umso breiter, je langsamer man agglomeriert. Besonders enge und bisweilen bimodale Teilchengrößenverteilungen erhält man z. B., wenn man die zu agglomerierende Dispersion mit einem Acrylsäure einp merisier enthaltenden Agglomeriermittel bei einem pH-Wert unter 4 mischt und den pH-Wert des Gemisches anschließend durch Zusatz von Alkali unter Rühren schnell auf 7 bis 9 stellt. Besonders breite Verteilungen erhält man durch sehr langsames Einruhren hochwirksamer Agglomeriermittel.
  • Häufig ist es zweckmäßig der zu agglomerirenden Dispersion Lösungsmittel oder Weichmacher zuzusetzen, um die Agglomeration bei Temperaturen unter 35°Cbeispielsweise bei Raumtemperatur... zu ermöglichen. Hierfür kommen beispielsweise die für die Polymerisate üblichen Lösungsmittel (vergleiche Houben-Weyl, Band 14/1, 1961, Seite 78 bis 80) die mit Wasser nicht mischbar sind, in Mengen von 10 bis 100 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Teile Feststoff in Frage. Geeignete Weichmacher sind z. B. Ester der Phthalsäure oder Adipinsäure. In manchen Fällen sind auch Monomere geeigneter Lösungsmittel, die dann in analoger Weise verwendbar sind.
  • Im allgemeinen genügt ein Zusatz von 0, 5 bis 5 Gewichtsteilen des zu agglomerierenden Polymerisates. Großere Mengen sind bisweilen bei schwach wirksamen Agglomeriermitteln erforderlich. Kleinere Mengen hochwirksamer Agglomeriermittel verwendet man bevorzugt dann, wenn man besonders grobteilige Dispersionen erhalten will.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man sehr stabile und koagulatfreie Dispersionen. Das Verfahren ist besonders einfach und sicher, und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, mit beliebigen Emulgatoren hergestellte Dispersionen, auch saure Dispersionen, zu agglomerieren. Das Ausmaß der Agglomeration und speziell die Teilchengrößenverteilung können durch die Wahl des Agglomeriermittels, der Mischbedingungen und des Sättigungsgrades der zu agglomerierenden Dispersion mit Emulgator nahezu beliebig variiert werden.
  • Die agglomerierten Dispersionen sind vor allem zur Herstellung von Beschichtungen, Überzügen und Anstrichen geeignet.
  • Bei den Beispielen werden als Maß für die agglomerierende Wirkung sogenannte LD-Werte (Lichtdurchlässigkeitswerte) und Oberflächenspannungen angegeben. Der LD-Wert gibt an, wieviel Prozent weißes Licht durch eine 1 cm dicke Schicht einer 0, 01 %igen Dispersion auf eine Fotozelle fällt, verglichen mit reinem destilliertem Wasser unter denselben Bedingungen. Je kleiner der LD-Wert ist, desto größer ist die mittlere Teilchengröße. Bei der Agglomeration sinkt die Oberflächenspannung der Dispersion.
  • Die Differenz der Oberflächenspannung der Dispersion vor und nach der Agglomeration ist daher ein Maß fUr die bei der Agglomeration eingetretene Verringerung der Teilchenoberfläche.
  • In den Beispielen werden die fUr die Mischpolymerisate verwendeten Monomeren wie folgt abgekürzt : B = n-Butylacrylat Bu = Butadien St = Styrol MM = Methacrylsäuremethylester N = Acrylnitril A = Äthylacrylat As = Acrylsäure MAS = Methacrylsäure MAM Methacrylamid MAMol : sied Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
  • Beispiele1bis9 100 Teile der zu agglomerierenden 30 % igen wäßrigen Polymerisatdisperaion werden bei pH 9, 5 (Beispiel 1 bis 8) bzw. bei pH 2, 3 (Beispiel 9) auf die für die Agglomeration vorgesehene Temperatur erhitzt. Dann werden 9 Teile von jeweils 10 % igen wäßrigen Dispersion von Agglomeriermitteln, entsprechend 3 Teilen Agglomeriermittelpolymerisat auf 100 Teile Feststoff des Polymerisates, zugegeben. Die Zusammensetzung der zu agglomerierenden dispergierten Polymerisates (Substrat) und die der verwendeten Agglomeriermittel, die emperatur und Dauer der Behandlung, die gemessenen LD-Werte und Oberflächenspannungen vor und nach der Agglomeration sind in der folgenden Tabelle angegeben :
    Nr. Substrat Agglomerier- Temp. Dauer LD-Wert [%] Oberflächen-
    mittel [°C] inStd Anf. Ende spannung [d@n/cm]
    Anfang Ende
    1 60St, 40B 95A, 5As 80 2 89 7 70 41
    2""59Bu, 21St, 80 2 89 30 70 59
    20MAS
    3 80St, 20B 95A, 5As 80 2 89 3 70 36
    4""59Bu, 21St, 80 2 89 29 70 67
    20MAS
    5 100ST 59Bu, 2lSt, 120 15 92 2 69 40
    20MAS
    6 50A, 50MM 95A, 5As 80 4 95 22 58 39
    7 70N, 30B""70 3 89 40 41 37
    8 40N, 30St " 60 2 87 18 43 37
    9 80St, 20B ", 5MAM 80 2 89 26 70 60
    Beispiele 10 bis 15 100 Teile der zu agglomerierenden wäßrigen 30 igen Polymerisatdispersionen, die Lösungsmittel oder Weichmacher enthalten, werden bei Raumtemperatur mit 9 Teilen der 10 % igen wäßrigen Agglomeriermittel-Dispersionen, entsprechend 3 Teilen Agglomeriermittel auf 100 Teile zu agglomerierendes Polymerisat, versetzt und der pH-Wert durch Zugabe von wäßriger Ammoniaklösung auf 9, 5 gestellt. Das Agglomeriermittel-Copolymerisat setzt sich aus 59 Teilen Bu, 21 Teilen St und 20 Teilen MAS zusammen. Die Zusammensetzung der zu agglomerierenden dispergierten Polymerisate (Substrate) und die der verwendeten Aggomeriermittel, die Menge und Art des Lösungsmittels, bzw. Weichmachers, die Dauer der Behandlung und die LD-Werte vor und nach der Agglomeration sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
  • Beispiele 10 bis 15
    Nr. Substrat Lösungsmittel Weichmacher Dauer LD-Wert in %
    Benzol [g] PALATINOL in[Std]. Anfang Ende
    10 100 St 9 - 20 92 52
    11"12-20 92 7
    12"15-20 92 4
    13 80St,20B 25 - 17 89 7
    14 100 St - 12 19 92 39
    15 89VC2,11M - 12 10 91 11

Claims (1)

  1. Patentanspruch Verfahren zum Agglomerieren von wäßrigen Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Glastemperaturen über 20°C unter Verwendung hochmolekularer Agglomeriermittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als Agglomeriermittel eine wäßrige Dispersion eines alkaliunlöslichen Mischpolymerisates aus 0, 5 bis 25 % seines Gewichtes wasserlösliche Homopolymerisate bildenden äthylenisch ungesättigten Monomeren und 99, 5 bis 75 % seines Gewichtes wasserunlösliche Homopolymerisate bildenden äthylenisch ungesättigten Monomeren verwendet, wobei auf 100 Gewichtsteile der zu agglomerierenden Polymerisate 0, 1 bis 30 Gewichtsteile des Mischpolymerisates des agglomeriermitteZs kommen, und man bei Temperaturen arbeitet, die oberhalb der Glastemperaturen, die durch Zugabe von Lösungsmitteln und/oder Weichmachern erniedrigt sein können, der zu agglomerierenden Polymerisate liegen.
DE19671669735 1967-11-04 1967-11-04 Verfahren zum Agglomerieren wäßriger Dispersionen von Emulsionspolymerisaten mit Erweichungspunkten oberhalb 20 Grad C Expired DE1669735C3 (de)

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